Jump to content
TabletopWelt

Die Fahrten der Audacia


Nakago

Empfohlene Beiträge

Persona Dramatis

Persona Dramatis

Personen von Wanderershafen und der Weite

Renuka - Herr der "Tochter der Leere", zwielichtiger Nachfahre von Häretikern.

Taurion Conari - Vater von Flavion und Novus, Vorsitzender des Familienrates der Conari und amtierendes Oberhaupt des Adelshauses Conari von Scintilla.

Sebastian Winterscale - berühmt berüchtigter legendärer Freihändler, Entdecker von Winterscales Reich und seit Jahrhunderten verschollen.

Calligos Winterscale - amtierender Herrscher über Winterscales Reich, hatte eine Fehde mit Ravion Conari.

Erzmagos Paracelsus Thule - Gründer der Jünger von Thule, einer radikalen Fraktion des Mechanicum, welche gezielt Artefakte des dunklen Zeitalter der Technologie suchen und erforschen.

Esea Conari - Witwe des ehemaligen Lordkapitäns Ravion Conari der "Audacia"

Lady Anagai - Wahrsagerin in der Klause

Crew der "Audacia"

SC:

Kapitän Flavion Conari Freihändler Rang 1 - Lordkapitän der "Audacia"

Solun Ares Magister Militaris Rang 1 - Ehemaliger Soldat der Imperialen Armee und nun amtierender Waffenmeister der "Audacia"

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 1 - Junge dunkelhaarige Frau mit Pferdeschwanz, zweiter Steuermann.

Bruder Obskura Astropath Rang 1 - Laien Prediger und Erleuchteter Astropath

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 1 - junge Frau mit zu vielen Gelenken in den Gliedern

NSC

Obere Ränge und Abteilungsleiter

Oberst Kyrr - Neuer erster Offizier

Seneschall Ilias von Braun - älterer Mann mit Stock

Maschinenseher Kyle Ademis - erster Techpriester der "Audacia", Thuleaner und stark modifiziert

Chorleister Lux Aquinus - Erster Astropath und Chorleiter der "Audacia"

Leutnant Tessa Nimdock - Söldneranführerin des Kontingentes der Eisenhunde

Schiffsmeister Major Istran von Hellstett - Neuer Schiffsmeister

Materialmeister Leutnant Dominik von Hellstett - Neuer Materialmeister und Sohn von Istran

Scriptor Primus Horatius Codwell - Leiter der Librariumsgruft

Stabsarzt Hoffert, dem Obersten der Bordärzte

Doktor Melinda Adams - Ärztin an Bord der "Audacia"

Mittlere Ränge

Bootsmann Ottar Fellwind

Rika vom Licht der Erlösung - zirka 65 Jahre alter Missionar

Marketender Lloyd Carruthers - Fähiger Unterhändler, Angehöriger des Handelshauses Krynn

Marketender Koltan Terzius Bell, ein rüstiger Mann in den frühen sechziger, Ex-Separatist und ehemaliger Mitarbeiter der Kasballica Mission.

Hauptmann Greyfield - Überkorrekte Wachoffizierin

Leutnant Renard Exton - Zeremonienmeister der Brücke

Untere Ränge

Grilka 19 von den Unab - Vorarbeiterin im Maschinendeck

Lakasto - Trainer der Unab Hartball Mannschaft des Maschinendecks

Der Fremde - Schwarzmarkthändler und Schieber

Rickard - Instrukteur der Kriecher des Geschützdeckes

Das Gefolge von Flavion Conari

Bannerträger Braddock, trägt das persönliche Banner, Leibwächter, vierschrötiger Mann

Lexikanuseinheit OP3C

Gehilfin des Leibkoches Colette, schüchterne Rothaarige

Leibdiener Caine, weiser alter Mann und Vaterersatz für Flavion Conari

Konkubine Josephina, blonde Haare. Sie ist eine latente Psionikerin und sagt die Zukunft aus dem Tarot voraus.

Konkubine Carmina, schwarzhaariges Teufelchen.

Novus Conari - Flavions älterer Bruder, von Ravion veränderter Waffenservitor

Verstorbene NSC

Leibkoch Lungini, etwas dicklicher Mann mit Halbglatze, im Albtraum verstorben

Bannerträger Cussak, trug einst das persönliche Banner, von einem Dämon vernichtet worden

Major Arthax Voyle - Von Flavion erschlagener Meuterer und ehemaliger Ausbilder der Infanterie

Waffenmeister Sigmund Kyrr - im Kreuzfeuer während der Meuterei umgekommen

Lordkapitän Ravion Conari - Onkel von Flavion Conari, von ihm erschlagen

Grox - ehemaliger Aufseher der Unab im Maschinendeck, von Flavion erschlagen

Schiffe

"Audacia" - Flaggschiff der Adelsfamilie Conari, Leichter Kreuzer der Monitorklasse im Drehbankschema.

Ignes et Amnestia - berüchtigtes ehemaliges Schwarzes Schiff der Inquisition, an den Erzfeind gefallen.

Ruhige Gezeiten - Transporter, im Schlund nach Piratenangriff havariert und dann aufgegeben

Tochter der Leere - Raumschiff von Freihändler Renuka, Mitglied des Kasballica

Orte

Hexenfluchwelt - Einsamer Planet im Schlund ohne Sonne. Auf der Oberfläche befindet sich eine verlassene Astropathen Station, die trotzdem immer noch sporadisch sendet.

Der Schlund - Die einzig bekannte stabile Route durch die Warpstürme, welche den Calixissektor von der Koronusweite trennen.

Wanderershafen - Letzter Außenposten des Imperiums, markiert den Eingang zum Schlund

Aufbruch - markiert den Ausgang des Schlundes, das Tor zur Koronusweite.

Koronusweite - Halosterne nördlich des Calixissektors und des Segmentum Obscurus

Scintilla - Hauptwelt der Golgenna Weiten und des Calixissektors

Tarsus - Makropole in Äquatornähe und Handelszentrum der Welt Scintilla

Schellak System - Grüner Neutronenstern, welcher von drei Asteroidengürteln umkreist wird. Standort einer Mine und liegt im Schlund

Die Klause - Raumstation mit Sektierern im Schlund

Fraktionen

Kasballica Mission - großes Syndikat, welches in der Weite und im Calixissektor agiert

Handelshaus Krynn - Bankiers mit großem Einfluss, Ravion hat viele Schulden bei ihnen angehäuft

Kapitel 4

Eine wirklich dunkle Prophezeiung

Position:

Schlund

Leichter Kreuzer "Audacia"

Zeit: 8 412 783.M41

Nach reichlicher Überlegung beschließe ich, die Ehrenduelle unter den Offizieren zuzulassen. Caine warnt mich, dass diese Maßnahme mich einige Offiziere kosten könnte. Das ist mir klar, deswegen begrenze ich die Sache erst mal auf ein halbes Jahr Bordzeit und die Duelle müssen von mir genehmigt werden. Und sie werden in aller Öffentlichkeit in einer kleinen Arena abgehalten werden. In dieser Arena wird es auch einen Hardballplatz geben. Ich stoße die Gründung einer Schiffsliga an, die Spiele werden dann in der Arena abgehalten und im ganzen Schiff via Interkom übertragen werden. Brot und Spiele sind für viele Planeten ein Instrument der Herrscher. Und was im großen Maßstab funktioniert, dürfte auch im Kleinen auf der "Audacia" funktionieren. Auch stehen noch ein paar kleinere Personalentscheidungen an, die ich nur noch absegne.

Seneschall von Braun schlägt mir nun ein paar Unternehmungen vor, um zum einem etwas Geld in die Kasse zu spülen und zum anderen die Moral zu stärken. Der alte Mann hat einige Projekte ausgearbeitet, die er mir nach und nach vorlegt. Zwei seiner Vorschläge lehne ich erst einmal ab. Zum einen den Angriff auf einen im Hinterhalt liegenden Piraten, der ein falsches Notsignal aussendet. Die Kommandostruktur ist noch zu labil und die "Audacia" zu schwer beschädigt, um sie in einem Kampf gegen einen starken Gegner zu riskieren. Auch meine übrigen Berater sind dieser Meinung. Das andere ist, Techschrott auf dem Schlachtfeld einzusammeln. Am Ende des Schlundes gibt es ein uraltes Schlachtfeld, wo einst zwei Flotten aufeinander trafen und sich gegenseitig zerlegten. Die Geschichten über die beteiligten Parteien und den Ausgang sind bei jeder Geschichte anders, was den Schluss folgert, dass niemand wirklich weiß, wer wen warum wann nun genau zerschossen hat. Dies hat den Geschmack von Leichenfledderei und ist eine nicht gerade ruhmfördernde Tätigkeit. Der Gewinn steht in keiner Relation mit dem angestrebten Ziel der Anhebung der Moral. Nein, das kommt nicht in Frage, so verzweifelt bin ich noch nicht.

Dafür sind die anderen Vorschläge schon mehr nach meinem Geschmack. Mein Onkel hat einst im Schellak System eine Mine betreiben lassen. Dieses System mit einem grünen Neutronenstern verfügt über drei Asteroidengürtel, da das System von der ausgebrannten Sonne zerstört wurde. Im äußersten Gürtel befindet sich noch eine Prospektoreinheit, die aber aufgegeben wurde, nachdem die Mine ausgebeutet worden war. Die Rumpfbesatzung wurde einfach ihrem Schicksal überlassen. In dem Gürtel gibt es noch weitere Asteroiden, welche Rohstoffe enthalten müssen. Man muss nur die Astro-Mine wieder in Betrieb nehmen und einen neuen Fördergrund finden. Dann muss noch ein Nachschubnetz installiert werden, welches die Besatzung versorgt und das Erz abtransportiert. Das sieht nach einem vielversprechenden Anfang aus. Als nächstes können wir dann ein aufgegebenes Drogenversteck plündern, welches von automatisierten Geschützen bewacht wird. Dort können wir die Drogen bergen und weiter verkaufen. Dazu würde es sich lohnen, die Klause anzusteuern, um dort Kontakte zu einer örtlichen Sekte zu knüpfen. Als letztes würde noch die Erforschung einer alten Warproute anstehen. Sieht so aus, als hätten wir ein paar vielversprechende Dinge zu erledigen.

Also befehle ich, den Kurs auf das Schellak System zu nehmen. Leider scheint niemand mehr an Bord zu wissen, wo die Mineneinrichtung meines Onkels gelegen hat. Da werden wir wohl suchen müssen. Ich verbringe die nächsten Tage damit, mich mit der "Audacia" und ihrer Crew weiter vertraut zu machen. Das Schiff ist mit seinen über vier Kilometern Länge eine Stadt für sich. Wir haben über fünfzigtausend Menschen an Bord. Jedenfalls offiziell. Man versichert mir, dass es in den Zwischendecks nur eine geringe Mutantenpopulation gibt. Ich hoffe mal, dass dies auch so stimmt. Nach drei ereignislosen Tagen im Warpraum dringen wir in den Realraum zurück. Der grüne Neutronenstern sendet kein Licht mehr aus, so liegen die drei Asteroidenkreise in ewiger Finsternis. Der Kreis, welcher der Sonne am nächsten steht, wird gerade von ihr absorbiert. Aber die Station meines Onkels sollte sich äußersten Kreis befinden. Die erste Sensorenabtastung fördert keine Resultate zu Tage. Nun gut, dann müssen wir wohl suchen.

Ich gehe in die Librariumsgruft des Schiffes, welche von einem uralten Scriptor Primus mit dem Namen Horatius Codwell geführt wird. Der alte weißbärtige Mann residiert hinter einem massiven Schreibtisch, der trotzdem beinahe unter dem Gewicht der darauf gestapelten Bücher, Folianten, Pergamentrollen und losen Blätter zusammenzubrechen scheint. Ich trage mein Begehr vor und der Leiter ruft einen seiner Gehilfen her, der sich sofort auf die Suche nach den Unterlagen der Schellak Minenoperation macht. Während er sucht und schnell einen zweiten Mitarbeiter einspannt, schlendere ich durch die gewaltigen Schrankreihen. Die Bücher befinden sich allesamt in verglasten Schränken aus massivem Holz, da die "Audacia" eben immer noch ein Raumschiff ist, das ab und zu mal schlingert. Ich versuche, heraus zu finden, nach welchem Schema die Bücher eingeordnet sind. Es gibt ja verschiedene Ansätze, Bücher zu ordnen. Nach Thema, Autor, Erscheinungsperiode, sprich Aktualität, oder nach einer Mischung aller drei Ansätze. Hier haben Generationen von Bibliothekaren jeder Denkschule gearbeitet und ein heilloses Durcheinander hinterlassen. Einige der Daten befinden sich auch in digitalisierter Form in den Datengrüften unter diesen Räumen, welche über Cogitatorterminals mit barocken Gehäusen aus poliertem Messing eingesehen werden können. Aber die grün leuchtenden Bildschirme zeigen an, dass sie nichts über eine Minenoperation im Schellaksystem gespeichert haben. Nach zwei Stunden ist es offiziell, dass die Hüter absolut keine Ahnung haben, ob nun Aufzeichnungen vorhanden sind oder nicht. Das ist natürlich nicht besonders toll! Thronverdammt!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Position:

Schlund

Schellak System

Äußerer Asteroiden Gürtel

Leichter Kreuzer "Audacia"

Zeit: 8 478 783.M41

Drei Wochen haben wir gebraucht, um das Fördergerät aufzuspüren. Erst mit dem Fund der Aufzeichnungen in einem der hintersten Winkel der Librariumsgruft über die letzte Minenoperation konnten wir das Zielgebiet eingrenzen. Ich selbst habe mich ziemlich oft auf die Suche begeben und lies mir von meinen Konkubinen helfen. Josephina hat inzwischen die Grundlagen ihres Trainings gemeistert, der Rest sind geistige Übungen, die sie meist nebenher machen kann. Carminas Verhältnis hat sich zu ihrer Kollegin wieder halbwegs normalisiert. Natürlich war das kleine schwarzhaarige Teufelchen nicht wirklich begeistert, stundenlang in staubigen Wälzern zu blättern, aber ihr fiel doch meist was ein, um das ganze trockene Ambiente etwas aufzulockern. Jedenfalls verfügt die Gruft nun über eine kuschlige, überaus gemütliche Sitzecke, die nicht nur zum trockenen Lesen einlädt.

Mit den Koordinaten konnte schließlich das Fördergerät geortet werden. Nun stehe ich vor dem Guncutter, der mein Gefolge und mich zu dem Ort im Asteroidenfeld bringen wird. Mein Gefolge besteht aus Meisterin Puppila als meine Pilotin, Braddock als mein persönlicher Bannerträger, Bruder Obskurus als psionische Unterstützung, einem Techpriester um die Türen zu öffnen, einen schwebenden Servoschädel um uns zu leuchten und meinen Bruder Novus, der inzwischen vollständig repariert ist. Leider ist es fast unmöglich, eine Lobotomisierung rückgängig zu machen. Ich habe eine Zeitlang überlegt, ihn zu vernichten und seine Seele zu befreien. Aber er ist nun mal ein hochgezüchteter Waffenservitor und seine Anwesenheit hat doch etwas Vertrautes an sich. Normalerweise müsste er über die "Audacia" herrschen, aber die Wege unseres Gottimperators sind unergründlich. Und manchmal auch von Vorteil für mich. Vielleicht spiele ich in seinem großen Plan doch eine gewisse Rolle.

Wir nehmen im Passagierraum Platz, während Meisterin Puppila den Sitz des Piloten für den Transfer zu der Station übernimmt. Kaum aus dem Hangar, gleiten wir auf den Asteroidengürtel zu. Ich habe einen guten Blick darauf. Für ein großes Schiff ist ein solches Feld immer ein großes Wagnis, während so ein kleiner Kutter sich doch recht gut durchschlängeln kann. Schließlich ragt die einsame Station vor uns auf. Die Oberfläche ist von Kleinsteinschlägen zerfurcht. Eigentlich habe ich mir die Förderanlage viel größer vorgestellt. Sie besteht hauptsächlich aus mehreren mit Verstrebungen zusammengehaltenen Zylindern verschiedener Größe und Funktion. Die eigentliche Landebucht ist durch einen größeren Brocken zerstört und wir docken an einer Luke an, aus der normalerweise ein Fördergerät startet. Der Techpriester verlässt im Raumanzug über eine Schleuse den Guncutter und beigebt sich auf die Oberfläche der Station. Von dort aus kann er mit einem Ritual des Rufens die Verbindung mit dem Maschinengeist der Station herstellen und öffnet uns die Tür, nachdem er innerhalb einer halben Stunde alle notwendigen Rituale vollzogen hat. Mit gezogener Waffe und geschlossenem Raumanzug betrete ich als erste die Station.

"Im Namen des Gottimperators und der Familie Conari nehme ich diese Station wieder unter meine Herrschaft!", rufe ich ungehört und vollziehe so das Ritual der Inbesitznahme. Braddock setzt mein Banner und vier kleine Cherubim blasen in ihre Posaunen. Die Luft in der Station ist atembar, der Maschinengeist offensichtlich noch am Leben und trotz fehlender Rituale guter Dinge. Der Techpriester versichert mir, dass die Luft atembar und frei von gefährlichen Mikroorganismen ist. Der Boden ist staubig, zwei mumifizierte Leichen liegen umklammert in einer Ecke auf dem Boden. Die Station ist vor über zwei Jahrzehnten aufgegeben und die Besatzung war einfach ihrem Schicksal überlassen worden. Wir untersuchen die Leichen und kommen zu dem Schluss, dass sie gemeinschaftlichen Selbstmord begangen haben. Wahrscheinlich waren sie zu Lebzeiten ein Paar gewesen und sind gemeinsam in den Tod gegangen, um nicht verhungern oder verdursten zu müssen. Ein ähnliches Schicksal hätte uns ja auch beinahe auf der "Ruhige Gezeiten" ereilt. Verflucht sei mein Onkel, dass er nicht dafür Sorge getragen hatte, die Besatzung einfach rechtzeitig zu evakuieren. Thron! Sicherlich waren das nur einfache Menschen, wie sie im Imperium zu Trilliarden gibt. Aber als Adliger hat man für das Wohl seiner Leute zu sorgen, auch wenn es kein Profit einbringt. Wieder ein Punkt, warum ich kein schlechtes Gewissen haben muss, meinen Onkel getötet zu haben. Thronverdammt!

Im Zentrum des Raumes steht eine vollautomatisierte Fördereinheit, die in gutem Zustand ist. Der Maschinengeist darin lebt noch und scheint nur darauf zu warten, wieder Dienst tun zu dürfen. So eine Einstellung ist wirklich Vorbildlich. Es gibt drei Türen, die weiter in die Station hinein führen. Alle drei wurden von innen außer Betrieb gesetzt, so dass niemand von der Station aus diesen Bereich betreten konnte. Wahrscheinlich haben die beiden Toten diese Manipulation begangen. Der Techpriester überzeugt trotzdem nach einem längeren Ritual den Maschinengeist der mittleren Tür sich zu öffnen. Es knirscht vernehmlich, als das Schott nach oben zu fahren beginnt. Auf der halben Höhe knackt es und der Maschinengeist quittiert schließlich knirschend den Dienst.

"Zu lange wurden die notwendigen Rituale der Wartung vernachlässigt. Der Maschinengeist ist nun so verärgert, dass ich ihn nicht mehr überzeugen kann, weiter zu arbeiten. Wahrscheinlich müssen essentielle Komponenten erneuert und das ganze System neu geweiht werden, um den Maschinengeist zu versöhnen.", erklärt mir der Techpriester in seiner monotonen synthetischen Stimme. Nun gut, ich geh in die Hocke und peile die Lage im Licht eines Servoschädels, der unter seinem Kiefer eine große Lampe trägt. Ein langer leerer Gang liegt vor mir. Staub auf dem geriffelten Boden aus blankem Stahlplast, keine Spuren. Hier war schon seit Jahrzehnten keine lebende Seele mehr unterwegs. Ich klopfe einmal prüfend gegen das Schott, was sich aber nicht rührt. Als erster arbeite ich mich nun unter dem Schott hindurch und stehe im Gang. Nichts rührt sich, trotzdem habe ich Gänsehaut. Alles scheint seit Jahrzehnten tot und verlassen zu sein. Wenn mich nicht alles täuscht, müssen wir nur noch geradeaus laufen, um die Kommandozentrale zu erreichen. Mit Rabenklaue, meinem Energieschwert, in der rechten und Rabenschwinge, meiner uralten Plasmapistole, in der linken Hand arbeite ich mich weiter vor. Auf einmal explodiert funkensprühend ein Leuchtkörper über mir und überschüttet mich mit einem Regen aus feinen Glassplittern. Das ist beinahe so, als ob es schneien würde. Andere Leuchtkörper gehen flackernd an. Ein Schott fährt auf und eine Gestalt kommt heraus gestürmt. In der rechten Hand hält sie einen blutigen Schraubenschlüssel mit Schlüsselweite 50 und kommt brüllend auf mich zu. Besonders das Brüllen ist sehr irritierend, da die Gestalt nur einen grinsenden Totenschädel besitzt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Position:

Schlund

Schellak System

Äußerer Asteroiden Gürtel

Förderstation Schellak I

Zeit: 8 478 783.M41

Meisterin Puppila fängt sich als erste und schießt mit ihrer Boltpistole auf das Ding. Sie trifft es am linken Oberarm und der Knochen wird weggesprengt. Das scheint das Skelett im Raumanzug aber nicht wirklich zu tangieren und es setzt seinen Sturmlauf einfach fort. Ruhig bringe ich Rabenschwinge nach oben und schieße. Sonnenheißes Plasma lässt den Oberkörper dieses Dinges einfach verdampfen. Der Rest davon zerfällt in seine Einzelteile und ein paar Knochen im Raumanzug bleiben zurück. Das war jetzt doch etwas gruselig. Gottimperator steh mir bei!

"Achtung! Guncutter! Wir sind hier nicht allein, haltet die Stellung und passt auf!", gebe ich durch.

"Verstanden! Lordkapitän!"

"Verdammter Mist!", ruft Braddock. "Warum passiert uns so etwas andauernd?"

"Wenn man den Aufzeichnungen von Sebastian Winterscale trauen darf, ist es vollständig normal, dass einem jeden Tag etwas Seltsames passiert. Wir sind hier in einem Bereich, wo das Auge des Gottimperators nicht mehr so häufig hinblickt, weil sein Licht hier nicht mehr zu sehen ist.", kläre ich meinen Bannerträger auf. Es könnte noch viel schlimmer sein. Und in dem Moment öffnet sich hinter uns ein Schott und schreiend rennt ein weiteres Skelett durch den Gang, um in das nächste Schott zu springen. Natürlich eile ich hinterher und setzte mit einem gezielten Plasmaschuss auch dieser übernatürlichen Kreatur ein Ende. Skelette sollten nicht selbstständig herumlaufen, Tote machen so etwas einfach nicht! Thronverdammt! Wo Tote am Tage wandeln, muss unser Gottimperator wahrlich weit weg sein.

Zum Glück scheint damit das übernatürliche Potential erschöpft zu sein. Die Kommandobesatzung finden wir in ihrem Stand. Beide Schotten waren verschlossen und sie haben Selbstmord damit begangen, indem sie dem Raum den Sauerstoff entzogen haben. Ersticken ist kein schöner Tod, aber wahrscheinlich immer noch besser als zu verhungern oder zu verdursten. Nach und nach finden wir die weiteren Überreste der Besatzung. Gegen Ende muss es zu ein paar unschönen Szenen gekommen sein. Weitere obskure Psiphänomene ereilen uns zum Glück nicht. Ich lasse die Leichen durch einige Servitoren abtransportieren und übergebe ihre sterblichen Hüllen dem Plasmanatrieb der "Audacia". Dies ist die bevorzuge Bestattungsart auf diesem Kreuzer. Bruder Obskurus leitet einen kleinen Gottesdienst, da wir offenbar keine wirklichen Vertreter der Ekklesiarchie an Bord haben. Nicht mal Vertreter einer Sekte, sondern nur Laienprediger wie Bruder Obskurus, der als Astropath ein deutlicher Widerspruch in sich ist. Schließlich ist eine der grundlegenen Lehren "Töte den Mutanten" und jeder Psioniker ist eigentlich ein Mutant.

Die Station muss repariert und dazu aus dem Gürtel geschleppt werden. Allein das kostet ziemlich viel Zeit und Nerven. Bis das vollbracht ist, haben die Techpriester das Kommando. In der nun freien Zeit kümmere ich mich darum, auf den Waffendecks für Ordnung zu Sorgen. In der dortigen Kommandostruktur knirscht es durch die letzten Änderungen etwas. Es dauert seine Zeit, bis ich die Probleme lokalisiert habe. Von Hellstett hat den Schildwächter verärgert, in dem er von ihm zwei gute Leute zu seinem Stab versetzt hat. Die Lösung nimmt auch noch einige Zeit in Anspruch, bis sich die Aufregung etwas gelegt hat und durch einige Versetzungen am Ende wieder alle soweit zufrieden sind. Derweil ist die Station wieder förderbereit, da die Maschinenseher die Maschinengeister durch mannigfaltige Rituale wieder versöhnt haben. Wir beginnen mit der Suche nach neuen Vorkommen, was gar nicht so einfach ist. Die Sensoren der "Audacia" sind definitiv nicht die Besten für diese Art von Vorhaben.

Auch bei den Unabs gibt es einige Missstimmungen zu beheben. Da ich selbst unter diesen Leuten einige Wochen verbracht habe, weiß ich, wo der Schuh drückt. Ich habe ja schon einige Maßnahmen ergriffen, wie die Verbesserung der Wohnverhältnisse. Natürlich ist das alles noch ein Provisorium und ich lasse eine Kommission aus von den Mannschaften gewählten Vertretern gründen, welche ihre Ideen mit in die Planung der Restauration der "Audacia" einbringen können. Wenn man schon im Reparaturdock liegt, kann man auch gleich hier einige tiefgreifende bauliche Veränderungen vornehmen, die zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität führen dürften. Früher war es mir total egal gewesen, wie die entrechtete Masse dahinvegetiert. Es war ihr Imperator gegebenes Schicksal, das sie zu tragen hatten. Aber die Wochen im Dreck und Elend haben meine Perspektive nachhaltig verändert. Unter diesen Umständen mag niemand leben und ich investiere lieber in gute Lebensbedingungen, als dass ich meine Leute mit immer brutaleren Mittel und Zwangsmaßnahmen unterdrücke. Das Zeitalter von Grox und seinen Kumpanen ist unter meinem Kommando definitiv traurige Geschichte.

Schließlich gelingt es der Sensormannschaft, ein reichhaltiges Erzvorkommen aufzutun. Die Station wird in Position gebracht und auf dem Asteroiden verankert. Es findet sich eine Besatzung aus Freiwilligen. Derweil leiere ich schon mal die geregelte Versorgung und Abtransport über Subunternehmer an, was mir recht gut gelingt. (O4 gewürfelt, Vier Erfolgsränge!)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Position:

Schlund

Skyda System

"Audacia",

Zeit: 8 589 783.M41

Wieder sind ein paar Wochen ins Land gezogen und wir haben unser nächstes Ziel erreicht. Das Skyda System besteht im Wesentlichen aus zwei Gasriesen, welche eine einsame Sonne umkreisen. Im Orbit eines der Gasriesen befindet sich die zylinderförmige Station des Drogenhändlers Ilidas, der aus dem Geschäft gedrängt wurde, oder aufgehört hat, die Gerüchte um seine Gründe sind vielfältig. Auf alle Fälle sind noch jede Menge Drogen auf der Station, die von automatisierten Geschützen bewacht werden. Jetzt geht darum, sich der Station annähern zu können, ohne weggeschossen zu werden. Schleichfahrt wird vorgeschlagen oder Annäherung von Einzelpersonen im Raumanzug in der Hoffnung, dass die Sensoren einen für ein zu kleines und unwichtiges Ziel einstufen und einen nicht verdampfen. Letztendlich favorisiere ich den Plan, mit einer Salve der Makrogeschützbatterien einen Meteorschwarm zu simulieren. Im Schutze des Schwarmes wird sich ein Guncutter der Station annähern. Mit meinen üblichen Leuten besteige ich eines dieser kleinen Raumschiffe und lasse eine Salve Granaten abfeuern. Meisterin Puppila gelingt es wunderbar die Geschwindigkeit des kleinen Raumschiffes dem Schwarm aus gigantischen Projektilen anzupassen. Danach werden alle Systeme heruntergefahren und wir treiben nur mit dem absolut notwendigen Lebenserhaltungssystem auf das Schmugglerversteck zu. Die Station sieht von außen unbeschädigt aus und erinnert an einen Kinderkreisel.

Dummerweise sind Minen als defensive Maßnahme ausgesetzt worden, von dem wir bis Dato nichts geahnt haben. Im letzten Moment gelingt es Althea, unserer geschickten Pilotin, die Maschinen wieder hochzufahren und den ersten dahintreibenden Minen auszuweichen. Leider sind wir nun für die Sensoren sichtbar und die Lasergeschütze der Station schwenken auf uns ein. Der Guncutter rast mit aufbrüllenden Triebwerken auf den Satelliten zu, während die ersten Laserstrahlen haarscharf an uns vorbei zischen. Erst im letzten Moment bremst Meisterin Puppila gekonnt ab und wir sind nun im toten Winkel der Geschütze, die uns immer noch erfasst haben. Das ging gerade noch mal gut. Da hat der Imperator uns mal wieder beschützt. Und auch ein großes Dankeschön gebührt meiner Pilotin. Sie anzuheuern war ein echter Glücksgriff. Wieder einmal steigt der Techpriester aus, um seine Rituale der Maschinengeisterweckung zu sprechen. Ihm gelingt es, die Maschinengeister zu beruhigen, welche dann eine Hangarschleuse für uns öffnen. Wir fliegen hinein und sind in Sicherheit. Mit gezogenen Waffen betreten wir das Hangardeck und ich nehme die herrenlose Station in meinen Besitz. Aber unsere Vorsicht ist unbegründet, da uns weder Servitoren noch autarke vollautomatische Waffensysteme angreifen. Auch treten keine obskuren psionischen Phänomene auf. Die Lager sind voll mit Drogen und zwar in einer Masse, die nicht nur mir den Atem verschlägt. Nach dem wir die Kontrolle über die Abwehrgeschütze erlangt haben, geben wir die Minen als Ziele an. Die Geschütze verursachen ein gewaltiges Feuerwerk, aber selbst im Dauerfeuer entwischt die eine oder andere Mine den Sensoren.

Beim Abtransport kommt es deswegen beinahe zur Kollision mit einer übersehenen Mine und die Annäherungszünder lassen die Falle detonieren. Ein Feuerball blüht auf und der Guncutter wird ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Trotzdem kommen wir unverletzt wieder an der "Audacia" an. Es braucht noch einiger Flüge, bis die Station leer und die "Audacia" voll ist. Die Lagerräume platzen aus allen Nähten. Zeit die Ware schnell los zu werden. Ich befehle meinem Kreuzer den kürzesten Kurs zur Klause.

Die Klause ist eine alte Raumstation, welche von Pilgern besetzt wurde. Inzwischen ist sie durch ausgehölte Meteore und das Wrack einer Fregatte ausgebaut worden. Hier hausen meist Splittersekten, deren Abweichungen nicht unbedingt in den allgemeinen Canon der Ekklesiarchie passen. Aber da wir außerhalb des Imperiums sind, leben diese Ketzer noch. Die "Audacia" begibt sich auf eine stabile Parkposition und ich verlasse das Schiff mit meiner Entourage. Der Anflug auf die Station vollzieht sich ohne Probleme und sanft wie eine Feder setzen wir im Hangar auf. Prächtige Banner hängen von der Decke herab. Die Wände der Station sind mit Fresken mit Motiven aus der Imperatorgeschichte und von Heiligenlegenden geschmückt. Allerdings sind die Stile sehr unterschiedlich, ebenso das Können der Künstler.

Braddock entrollt mein Banner und die vier Seraphim stoßen in ihre kleinen Posaunen und künden mich mit einer kleinen Melodie an. So ein Auftreten bleibt natürlich nicht unbeachtet und ich sonne mich bald in der allgemeinen Aufmerksamkeit. Leider ist die Klientel nicht gerade das, was man als wirklich wichtig bezeichnen würde. Aber jede Legende hat mal klein angefangen. Die Menschen der Station tragen meist Kutten, da die meisten doch einen religiösen Hintergrund haben. Natürlich gibt es auch den üblichen Söldnerabschaum und Glücksritter, wie man sie wohl auf jeder Station in der Weite antreffen dürfte. Eine der Wände ist voller Nachrichten und Steckbriefe imperialer Organisationen. Jeder Adeptus hat wohl seine Abtrünnigen, die sich in der Weite dem Zugriff der imperialen Gerichtsbarkeit zu entziehen versuchen. Dies ist ein Eldorado für Kopfgeldjäger. Einige Belohnungen sind auch unglaublich hoch. Die Beschreibung der Verbrechen ist meist oberflächlich und lässt sich meist mit Ketzerei und Häresie zusammenfassen. Es gibt hier einen Markt mit exotischen Waren, auf den sich meine beiden Konkubinen stürzen, die ich in Begleitung von Solun und Althea ihre Kreise ziehen lasse. Für solche Kleinigkeiten habe ich nicht wirklich Zeit. Es gibt auch eine zentrale Kathedrale mit einem großen blauen Altarstein in der Mitte, über den ein gigantischer silberner Aquila schwebt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Position:

Schlund

Klause

Zeit: 4 631 783.M41

Hier scheint es auch eine Rattenrennbahn zu geben. Wobei ich keine Ahnung habe, was man sich beim Imperator darunter vorstellen soll. Leider habe ich keine Zeit, meine diesbezügliche Neugier zu stillen. Mein erfahrener Marketender Koltan Bell, ein rüstiger Mann in den frühen Sechzigern, bringt mich zu einer Örtlichkeit mit dem illustren Namen "Schwarzes Auge". Beinahe erwarte ich darin Eldar, Squats, Orks und eigentümliche Gesellen mit spitzen Hüten, glänzenden Rüstungen und exotischen Waffen darin zu erspähen. Aber das Etablissement entpuppt sich bei näherer Betrachtung als generische gehobene Spelunke für den zwielichtigen Geschäftsmann von Rang. An solchen Örtlichkeiten war ich in Scintilla zu Hauf. Deswegen fühle ich mich bald richtig heimisch. Marketender Bell fädelt einige kleinere Geschäfte für mich ein, während meine Leibwächter alle Hände voll zu tun haben, unwichtige Bittsteller von mir fernzuhalten. Dieses Ambiente gefällt mir immer mehr.

Schließlich kommt Meisterin Puppila zu mir und raunt mir zu, dass eine gewisse Lady Anagai mich zu sehen wünscht, um mir die Zukunft vorherzusagen.

"Lady Anagai?", frage ich etwas verblüfft, da mir der Name nichts sagt.

"Lady Anagai ist in der Weite eine Legende und gilt als die fähigste Wahrsagerin. Es gibt viele Gerüchte über sie im Umlauf. Aber von ihr zu einer Sitzung eingeladen zu werden, ist ein seltenes Privileg. Und damit sehr ruffördernd. Ich würde diese Gelegenheit beim Schopfe packen.", rät mir Marketender Bell, der sich hier in der Weite auskennt. Meisterin Puppila wird von einem Söldner mit Dreadlocks begleitet, welcher wohl als Lady Anagais Bote fungiert.

"Nun gut, ich werde mich mit Lady Anagai treffen.", entscheide ich innerhalb weniger Sekunden. Es könnte eine Falle sein, aber auch eine große Gelegenheit.

"Dann kommt in einer Stunde zu den Dunklen Gänge, ich werde Euch zu meiner Herrin führen.", meint der Söldner und zieht seines Weges. Nun gut, in einer Stunde dann.

Als nächster kommt Bruder Obskurus zu mir, der einen Mann in weißgrauer Robe im Schlepptau hat. Der Mann stellt sich als Rika vom Licht der Erlösung vor. Er steht sinnigerweise einer kleinen Gruppe von Missionaren der sogenannten Gemeinschaft vom Licht der Erlösung vor. Eine weitere kleine Splittersekte, dich sich vom allgemeinen Canon der Ekklesiarchie losgesagt hat, was meist simpel bedeutet, dass sie ihre Einnahmen nicht an das Adeptus Ministorum weiterleiten, die wohl schlimmste aller Ketzereien. Der etwa sechzig bis siebzig Jahre alte Mann bietet praktisch seine Dienste an, um mit an Bord der "Audacia" in der Weite missionieren zu können, um selbst in diesen Weiten das Licht der Erlösung zu verbreiten. Für so ein kleines Kerlchen von gerade mal ein Meter sechzig hat er ganz schön Mut. Ich stelle ihm ein paar Fragen, um heraus zu finden, wie radikal seine Sekte zu Mutanten, Psionikern und Xenos steht. Alles drei sind potentielle Kunden in diesen Gefilden und da nerven fackelschwingende Fanatiker an Bord meines Schiffes nur. Nach ein paar Antworten erscheinen mir seine Ansichten recht gemäßigt, schon beinahe liberal zu sein. Da die Zeit schon fortgeschritten ist, vertage ich eine endgültige Entscheidung auf morgen. Jetzt ist es erst mal Zeit sich mit dieser obskuren Wahrsagerin zu treffen.

Während wir durch die Gänge der Station gehen, frage ich Caine, was er von der Sache mit den Missionaren an Bord hält. Er findet, dass ein ausgebildeter geistiger Beistand durchaus Balsam für die Besatzung sein kann, besonders wenn damit keine blutigen Rituale wie Selbstverstümmelung oder Menschenopfer einhergehen. Nun gut, die Vorteile überwiegen wohl eindeutig die potentiellen Nachteile.

Wir treffen den Söldner in Lady Anagais Diensten, welcher uns in die Tiefe der Dunklen Gänge führt. Während in den Hauptgängen eine durchgehende Beleuchtung für Helligkeit sorgt, gibt es in diesen Gängen keine Beleuchtung mehr. Anscheinend sind auch viele Leuchtkörper absichtlich zerstört worden. Ich werde wieder von einem Servoschädel begleitet, der für mich leuchtet, so dass wir nicht im Dunkeln durch die Gänge stolpern müssen. Aber auch diese Lichtquelle wird immer diffuser. Etwas scheint hier das Licht aufzusaugen. Entweder eine hochentwickelte Technologie oder ein obskures psionisches Phänomen, welche in der Weite an jeder Örtlichkeit auf mich lauern zu scheinen. Schließlich bedeutet mir der Bote, dass mein Gefolge zurückbleiben muss. Nun gut, ich schreite alleine weiter, meine Hände an den Griffen meiner Waffe und das Energiefeld meines Refraktorfeldes ist aktiviert. Schließlich sehe ich ein blaues Leuchten und im Zentrum des von oben kommenden Lichtstrahles kauert eine weibliche Gestalt. Sie trägt eine Robe aus blauer fließender Seide, so dass kaum etwas von ihren Proportionen zu erkennen ist. Ihre Stimme ist sanft und wohltönend, als sie mich begrüßt.

"Lady Anagai, ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen!", erwidere ich ihren Gruß und setze mich auf dem Boden vor ihr hin, nachdem sie die entsprechende Geste gemacht hat. Prüfend blickt sie mir ins Gesicht und ich verliere mich in ihren blauen Augen. Aber viel mehr kann ich von ihrem Gesicht nicht erkennen. Eines muss ich ihr lassen, Lady Anagai hat es wirklich drauf, auf Geheimnisvoll zu machen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Position:

Schlund

Klause

Die Dunklen Gänge

Zeit: 4 631 783.M41

"Ihr seid ein wirklich interessanter Mann mit einem außergewöhnlichen Schicksal. Große Gefahren erwarten Euch, aber auch große Möglichkeiten.", erzählt mir die gute Frau mit ihrer geheimnisvollen Stimme. Aber ehrlich gesagt erzählt sie mir damit absolut nichts Neues. Aber natürlich ist das nicht alles. Zwischen uns flimmert die Luft und auf einmal sitzt eine rotgewandete Marionette vor mir zusammengesunken auf dem Boden. An unsichtbaren Fäden gezogen, ruckt der Holzkopf und ich kann meine Züge in ihr erkennen. Die Figur springt auf und zückt ein hölzernes Schwert. Eine weitere Gestalt taucht auf, die meine Marionette weit überragt. Dieses Wesen ist nicht wirklich zu erkennen und scheint aus Schatten zu bestehen.

"Das ist Euer schlimmster Feind, der Euren Untergang plant." Eine weitere Figur erscheint, die wohl Solanus darstellen soll, meinen Magister Militaris. Die Gestalt zerfetzt seinen Oberkörper und Watte quillt aus seinem Leib. Eine kleine "Audacia" taucht als Holzmodell auf und wird zu Sägespänen verarbeitet. Die Gestalt wendet sich ab und verändert sich.

"Drei Boten künden Euren Untergang an. Drei warnende Zeichen." Ein kleiner Halbling erscheint, ähnlich wie er mir schon in der Vision des Dämons erschienen ist.

"Ein kleiner Mutant, mit großen Plänen!" Meine Marionette zerfetzt die Figur. Die Einzelteile formen sich zu hageren Gestalten, die wie Zombies wirken.

"Das Konzil der Blinden." Der kleine Conari zerfetzt auch diese Ansammlung von Gegnern und die Papierschnipsel, welche die Überreste bilden, werden zu kleinen Schlangen.

"Das Nest der schwarzen Vipern!" Auch diesmal triumphiert mein kleines Selbst über das Schlangennest. "Seid gewarnt, junger Conari, mächtig ist der Feind, der im Dunkeln lauert!"

"Nun gut, dass bin ich ja jetzt Dank Eurer Vorhersage", meine ich unverbindlich und versuche aus dem Gesehenen schlau zu werden. Was mir ehrlich gesagt nicht wirklich gelingt. Mit dem Halbling kann ich gar nichts anfangen. Das Konzil der Blinden könnten Astropathen sein, die Schwarze Viper ein Symbol für eine Sekte, Kult oder Militärformation. Das ist das Problem mit rätselhaften Weissagungen, hinterher ist man verwirrter als zuvor.

"Kennt ihr Euch mit den Wesen hinter dem Schleier aus?", wechsel ich das Thema.

"Ich kenne ein paar von ihnen, mit einigen habe ich geredet, andere habe ich bekämpft", erklärt sie mir.

"Sie sind also intelligent? Diese Dinger hinter dem Schleier?", frage ich sie und erinnere mich mit Schaudern an das Ding, welches meine Josephina in seinen schleimigen Tentakeln hatte.

"Die wenigsten sind das wirklich, aber es gibt durchaus Intelligenz jenseits dieser Ebene."

"Ich habe gegen solche Wesen gekämpft und sie vernichtet. Aber eines kannte meinen Namen, was hat das zu bedeuten?" Ihre Antwort bleibt äußerst vage und meine Zeit ist wohl abgelaufen. Ich verabschiede mich von Lady Anagai mit einer respektvollen Verneigung meines Hauptes. Es ist merklich kühler geworden und ein eiskalter Schauer rieselt meinem Rücken entlang. Das war jetzt wirklich etwas unheimlich.

Zurück im Schwarzen Auge verkündet mir Marketender Bell, dass er ein Geschäft mit Kasballica Mission eingefädelt hat, um die Drogen gewinnbringend zu verkaufen. Die Ware wird im freien Raum an Renuka, den Lordkapitän der "Tochter der Leere" übergeben werden. Mit Renuka ist mein Bruder Novus zusammengerasselt und einer seiner Leute hat Solun Ares schwer verwundet gehabt. Aber ich hege keinen Groll gegen diesen Mann, also steht das Geschäft. Bevor wir aufbrechen können, bittet mich Rika vom Licht der Erlösung, mich bei einem Gottesdienst zum Abschied salben zu dürfen. Da dies wohl unser beider Ruf zuträglich sein dürfte, lasse ich die Zeremonie über mich ergehen. Es schauen sehr viele Leute dabei zu und es ist durchaus ein spiritueller Moment.

Nach der Rückkehr auf die "Audacia" sind meine Konkubinen erst mal beschäftigt, ihre mannigfaltigen Einkäufe auszupacken. Sie haben einiges gekauft, um das Quartier wohnlicher und schöner zu machen. Nun ja, so was kommt heraus, wenn man Frauen unbeaufsichtigt einkaufen lässt. Ich schnappe mir Josephina, während Carmina mit einer Vase von Raum zu Raum läuft, um zu sehen, wo sie am besten zur Geltung kommt. Ich erzähle meiner blonden Konkubine von der Begegnung mit Lady Anagai und lasse mir die Tarotkarten legen. Als erstes kommt der Dämon, allerdings ist die Karte nicht beschriftet, wie sonst im Satz. Auch sieht er so aus, wie ich ihn bei der Vorstellung von Lady Anagai wahr genommen habe, als eine humanoide Ansammlung von Schatten. Die Nächste Karte ist der Halbling, Verräter, steht unter der Karte. Eine Warnung vor Verrat. Nun ja, der lauert bekanntlich an jeder Ecke. Die dritte Karte zeigt einen Blinden, der Weise, ein wichtiger Ratschlag oder Hinweis wird kommen. Die vierte Karte ist eine schwarze Schlange, das Monster, wieder mal ein Warnung vor Gefahr. Spaßeshalber lasse ich Josephina die Karten ein weiteres Mal legen, aber es kommen immer die gleichen Karten. Nun ja, dann werde ich wohl die Augen nach einem Halbling offen halten müssen. Aber genug Karten für heute gelegt und ich geleite meine Konkubine zu Bett.

Ich lasse die "Audacia" zum Tempelsystem springen. Dieses System hat zwölf Planeten, welche ihre Sonne in der exakt gleichen Entfernung auf verschiedenen Umlaufbahnen umkreisen. Jeder Planet hat exakt den gleichen Durchmesser und ist vollständig glatt. Die Oberflächen der Welten sind unglaublich hart und jeder Versuch, die Oberfläche zu durchdringen war bisher zum Scheitern verurteilt. Ein weiteres Wunder der Weite. Oder mal wieder ein verdammtes obskures psionisches Phänomen! Die "Tochter der Leere" erwartet uns schon und ich lade Lordkapitän Renuka auf mein Schiff ein, um den Handel abzuschließen. Ich empfange ihn im Hangar. Er wird von seiner Entourage begleitet, wie ich von der meinen. Ein riesiger Leibwächter mit einem gewaltigen Schwert sticht ins Auge. Auch das Rattengesicht, was Solun einst ein Messer zwischen die Rippen gerammt hat, ist mit von der Partie. Der Kerl ist ein unsanktionierter Psioniker. Aber solche Leute habe ich ja auch in meinem Dienst. Nachdem ich Renuka in meinen Saal geleitet habe, lasse ich einige Proben der Ware von seinen Leuten prüfen. Der Stoff ist einwandfrei und wir feilschen eine ganze Weile, aber ich kann ziemlich viel Profit herausschlagen. So macht Geschäftemachen Spaß.

Nachdem Renuka wieder mit der Ware von Bord ist, lasse ich Kurs auf eine alte Warproute nehmen, um nachzusehen, ob diese wieder befahrbar ist. Der Transfer ist ziemlich holprig und einiges geht auf der "Audacia" zu Bruch. Die Schadenskontrolle bekommt einiges zu tun, aber alles läuft den Umständen entsprechend sehr gut ab. Die Warproute ist nicht wirklich stabil, aber eine gute Abkürzung, wenn man bereit ist, ein Risiko einzugehen. Nach vier nervenaufreibenden Etappen liegt Aufbruch vor uns. Damit habe ich den Schlund gemeistert und die Koronusweite ist nun erreicht. Damit habe ich einen wichtigen Wegpunkt erreicht. Kein Lord-Kapitän wird hier für voll genommen, der nicht den Schlund gemeistert hat. Das habe ich nun geschafft. Mal sehen, was die Zukunft uns bringen mag.

Gespielt am 12.05.2012

Spielleiter: Stefan

SC:

Flavion Conari Freihändler Rang 1

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 1

Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 1

EP: 200

Besiegte Gegner:

zwei "Untote"

Beute:

Ein Berg voll Drogen

Eine Förderstation

Gedanke des Tages

Die Begegnung mit Lady Anagai sollte später noch ernste Konsequenzen haben. Während des Spiels erschien es mir als ein Ausblick auf die weitere Kampagne. Aber hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer. Ein paar Unternehmungen wurden ins Leben gerufen und die laufenden Kosten wenigstens zum Teil gedeckt. Ein guter Anfang.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Persona Dramatis

Persona Dramatis

Personen von Wanderershafen und der Weite

Renuka - Herr der "Tochter der Leere", zwielichtiger Nachfahre von Häretikern.

Taurion Conari - Vater von Flavion und Novus, Vorsitzender des Familienrates der Conari und amtierendes Oberhaupt des Adelshauses Conari von Scintilla.

Sebastian Winterscale - berühmt berüchtigter legendärer Freihändler, Entdecker von Winterscales Reich und seit Jahrhunderten verschollen.

Calligos Winterscale - amtierender Herrscher über Winterscales Reich, hatte eine Fehde mit Ravion Conari.

Erzmagos Paracelsus Thule - Gründer der Jünger von Thule, einer radikalen Fraktion des Mechanicum, welche gezielt Artefakte des dunklen Zeitalter der Technologie suchen und erforschen.

Esea Conari - Witwe des ehemaligen Lordkapitäns Ravion Conari der "Audacia"

Lady Anagai - Wahrsagerin in der Klause

Personen von Aufbruch

Lordkapitän Moredus Westland - berüchtigter Freihändler im Dienst der Kasballica Mission.

Kelwor Westland - Moredus Sohn, aktiv im Glückspielgeschäft

Ito Vajun - Inoffizielles Oberhaupt von Aufbruch

Rice Solomon - verschwundener Vorsteher des Warpkartenhandels des Hauses Conari

Inquisitor Karl Oppner - Zwielichtiger Inquisitor, der Warpkarten verkauft und ein Gefolge unterhält.

Gebrüder Askard - Clubbesitzer und Schatzkartenhändler

Lukas Bärbach - Warpkartenhändler und Halbling

Sag Olan - aktueller Vertreter des Hauses Conari auf Aufbruch

Herr Bilka - Ominöser Mann mit violetten Augen und weißen Haaren

Die Dreieinigkeit - Vorsteher des Kultes des Inneren Auges

Crew der "Audacia"

SC:

Kapitän Flavion Conari Freihändler Rang 1 - Lordkapitän der "Audacia"

Solun Ares Magister Militaris Rang 1 - Ehemaliger Soldat der Imperialen Armee und nun amtierender Waffenmeister der "Audacia"

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 1 - Junge dunkelhaarige Frau mit Pferdeschwanz, zweiter Steuermann.

Bruder Obskura Astropath Rang 1 - Laien Prediger und Erleuchteter Astropath

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 1 - junge Frau mit zu vielen Gelenken in den Gliedern

NSC

Obere Ränge und Abteilungsleiter

Oberst Kyrr - Neuer erster Offizier

Seneschall Ilias von Braun - älterer Mann mit Stock

Maschinenseher Kyle Ademis - erster Techpriester der "Audacia", Thuleaner und stark modifiziert

Chorleister Lux Aquinus - Erster Astropath und Chorleiter der "Audacia"

Leutnant Tessa Nimdock - Söldneranführerin des Kontingentes der Eisenhunde

Schiffsmeister Major Istran von Hellstett - Neuer Schiffsmeister

Materialmeister Leutnant Dominik von Hellstett - Neuer Materialmeister und Sohn von Istran

Scriptor Primus Horatius Codwell - Leiter der Librariumsgruft

Stabsarzt Hoffert, dem Obersten der Bordärzte

Doktor Melinda Adams - Ärztin an Bord der "Audacia"

Mittlere Ränge

Bootsmann Ottar Fellwind

Rika vom Licht der Erlösung - zirka 65 Jahre alter Missionar

Marketender Lloyd Carruthers - Fähiger Unterhändler, Angehöriger des Handelshauses Krynn

Marketender Koltan Terzius Bell, ein rüstiger Mann in den frühen sechziger, Ex-Separatist und ehemaliger Mitarbeiter der Kasballica Mission.

Hauptmann Greyfield - Überkorrekte Wachoffizierin

Leutnant Renard Exton - Zeremonienmeister der Brücke

Untere Ränge

Grilka 19 von den Unab - Vorarbeiterin im Maschinendeck

Lakasto - Trainer der Unab Hartball Mannschaft des Maschinendecks

Der Fremde - Schwarzmarkthändler und Schieber

Rickard - Instrukteur der Kriecher des Geschützdeckes

Das Gefolge von Flavion Conari

Bannerträger Braddock, trägt das persönliche Banner, Leibwächter, vierschrötiger Mann

Lexikanuseinheit OP3C

Gehilfin des Leibkoches Colette, schüchterne Rothaarige

Leibdiener Caine, weiser alter Mann und Vaterersatz für Flavion Conari

Konkubine Josephina, blonde Haare. Sie ist eine latente Psionikerin und sagt die Zukunft aus dem Tarot voraus.

Konkubine Carmina, schwarzhaariges Teufelchen.

Novus Conari - Flavions älterer Bruder, von Ravion veränderter Waffenservitor

Verstorbene NSC

Leibkoch Lungini, etwas dicklicher Mann mit Halbglatze, im Albtraum verstorben

Bannerträger Cussak, trug einst das persönliche Banner, von einem Dämon vernichtet worden

Major Arthax Voyle - Von Flavion erschlagener Meuterer und ehemaliger Ausbilder der Infanterie

Waffenmeister Sigmund Kyrr - im Kreuzfeuer während der Meuterei umgekommen

Lordkapitän Ravion Conari - Onkel von Flavion Conari, von ihm erschlagen

Grox - ehemaliger Aufseher der Unab im Maschinendeck, von Flavion erschlagen

Schiffe

"Audacia" - Flaggschiff der Adelsfamilie Conari, Leichter Kreuzer der Monitorklasse im Drehbankschema.

Ignes et Amnestia - berüchtigtes ehemaliges Schwarzes Schiff der Inquisition, an den Erzfeind gefallen.

Ruhige Gezeiten - Transporter, im Schlund nach Piratenangriff havariert und dann aufgegeben

Tochter der Leere - Raumschiff von Freihändler Renuka, Mitglied des Kasballica

Orte

Hexenfluchwelt - Einsamer Planet im Schlund ohne Sonne. Auf der Oberfläche befindet sich eine verlassene Astropathen Station, die trotzdem immer noch sporadisch sendet.

Der Schlund - Die einzig bekannte stabile Route durch die Warpstürme, welche den Calixissektor von der Koronusweite trennen.

Wanderershafen - Letzter Außenposten des Imperiums, markiert den Eingang zum Schlund

Aufbruch - markiert den Ausgang des Schlundes, das Tor zur Koronusweite.

Koronusweite - Halosterne nördlich des Calixissektors und des Segmentum Obscurus

Scintilla - Hauptwelt der Golgenna Weiten und des Calixissektors

Tarsus - Makropole in Äquatornähe und Handelszentrum der Welt Scintilla

Schellak System - Grüner Neutronenstern, welcher von drei Asteroidengürteln umkreist wird. Standort einer Mine und liegt im Schlund

Die Klause - Raumstation mit Sektierern im Schlund

Fraktionen

Kasballica Mission - großes Syndikat, welches in der Weite und im Calixissektor agiert

Handelshaus Krynn - Bankiers mit großem Einfluss, Ravion hat viele Schulden bei ihnen angehäuft

Kult des Inneren Auges - Häreteks auf Aufbruch beheimatet

Kapitel 5

Wirrungen und Verwicklungen in Aufbruch

Position:

Reede vor Aufbruch

"Audacia"

Zeit: 4 653 783.M41

Aufbruch ist eine zusammengestückelte Raumstation, ähnlich wie die Klause. Aber sie ist deutlich größer. Im Zentrum steht auf einem gewaltigen Sockel eine viele Kilometer hohe Statue des Imperators. Einst hat diese ein äußerst gläubiger Freihändler errichtet, als Zeichen, dass selbst hier der Gottimperator seinen Blick auf die Dunkelheit der Halosterne gerichtet hält. Aber imperiale Autorität hat hier noch nicht wirklich Einzug gehalten. Wandererhafen ist immer noch der letzte Stützpunkt unter imperialer Kontrolle und mit einer Flottenpräsenz ausgestattet. Hier herrschen andere Gesetze. Um die Statue herum sind weitere Stationen in Form von ausgehölten Asteroiden angebracht. Einige enthalten Habs, andere Handelshallen und Kontore. Und da sind natürlich noch die Werften, welche sie um die Wartung und Instandhaltung der Schiffe kümmern. Regiert wird Aufbruch immer vom ranghöchsten Freihändler, welcher sich gerade auf Aufbruch befindet. Jedenfalls in der Theorie. In der Praxis wird Aufbruch nicht wirklich regiert. Verschiedene Gruppierungen aus Handelshäusern und Unterweltssyndikate wenden sehr viel Energie darauf, den Status Quo zu wahren und die alltäglichen Dinge wie Luft, Wasser und Nahrungsversorgung am Laufen zu halten. Alles darüber hinaus ist durch regionale Bräuche geregelt. Ich habe ehrlich gesagt auch weder Zeit noch Lust, diesen Felsen im Nichts wirklich zu regieren.

Wie es aussieht, ist noch ein anderer Freihändler mit dem Namen Moredus Westland, ein berüchtigter Handlanger der schier omnipräsenten Kasballica Mission, auf Aufbruch präsent. Und das wohl schon seit einiger Zeit, da hier kein anderes Freihändlerschiff auf Reede liegt. Ein gewisser Ito Vajun funkt uns an und weist die "Audacia" zu einem Andockpunkt. Meisterin Puppila läuft mal wieder zur Hochform auf und steuert den leichten Kreuzer sanft wie ein Blatt im Wind zur Anlegestelle. Ich sammle meine Entourage ein und wir gehen gemeinsam von Bord. Uns erwartet schon eine Ehrenformation von uniformierten Wachsoldaten, die wohl hier eher repräsentativen Zwecken dienen. Am Ende der Information wartet ein Trio aus zwei Männern und einer Frau in blauen adretten Uniformen, ähnlich geschnitten wie jene der imperialen Flotte. Der dunkelhäutige Mann meiner Größe ist Ito Vajun und heißt mich auf Aufbruch willkommen. Vajun ist so etwas wie das inoffizielle Staatsoberhaupt, welcher die Tagesgeschäfte der Station abwickelt. Nachdem ich das Zeremoniell hinter mich gebracht habe und erklärt habe, dass mein Onkel Ravion wirklich endgültig vom Posten des Lordkapitäns zurückgetreten ist, führt er mich in das Innere der Station. Alles ist äußerst barock ausstaffiert. An den Wänden reihen sich prächtige Heiligenfiguren auf. Sie sehen äußerst uneinheitlich aus und stammen aus verschiedenen Epochen und auch Materialien. Manche sind aus Blöcken feinsten Marmors gemeißelt, andere aus Elfenbein geschnitzt. Andere sind aus Metall gegossen oder bestehen aus wurmstichigem Holz. Der Heilige Drusus ist natürlich überproportional vertreten, aber auch Macharius, Thor, Dolan, Sanginuis und die übrigen Söhne des Imperators sind öfters zu sehen. Andere sagen mir überhaupt nichts und stammen wohl aus sehr entfernten Gegenden des Imperiums. Diese prächtigen Gänge sind gut in Schuss und sauber.

Wir gelangen auf dem offiziellen Markt dieser Station. An den Wänden ziehen sich über mehrere Galerien die Ladengeschäfte entlang. In der Mitte der offenen Halle sind Stände aufgebaut, wo allerlei Waren feil geboten werden. Viele gestrandete Gestalten sind zu sehen: Pilger, Siedler und Glücksritter. Der eine oder andere wird sich bald an Bord der "Audacia" wiederfinden, da die Crewstärke unter meinem Onkel stark abgenommen hat. Und große Schiffe suggerieren eine gewisse Sicherheit, so dass Rekrutierung bei uns leichter fällt als bei einem Transporter oder Zerstörer. Meine Marketender schwärmen jedenfalls schon mal aus, um ihren Geschäften und Tätigkeiten nach zu gehen. Derweil werde ich weiter durch die Station gelotst und nehme die Atmosphäre dieses Ortes in mich auf, über den ich theoretisch regiere. Allerdings macht mir Ito Vajun klar, dass meine Einmischung in Entscheidungsabläufe weder notwendig noch wirklich erwünscht wird. Es gibt immer wieder übereifrige oder dumme Freihändler, die meinen, sie hätten hier etwas zu sagen. Da ich nicht wirklich vorhabe, mich mit diesem Konglomerat an Problemen zu beschäftigen, mache ich gute Miene zum bösen Spiel.

Schließlich lande ich in einer Festhalle und bekomme eine halbe Hundertschaft an offiziellen Mitgliedern der inoffiziellen Regierung von Aufbruch vorgestellt. Jeder Aufgabenbereich hat einen prächtig uniformierten Würdenträger. Selbst für die Schotte gibt es einen Beauftragten. Die meisten Namen merke ich mir gar nicht erst, da dies von mir auch nicht erwartet wird. Eigentlich wäre es viel besser, wenn sich eine ständige Regierung im offiziellen Rahmen bilden würde und nicht diese nicht existierende Regierung aus wechselnden Freihändlern, die sich letztendlich eh nicht in das Tagesgeschäft einzumischen haben. So lasse ich mir die exotischen Gerichte munden, die hier häppchenweise aufgetischt werden. Schließlich erfahre ich, dass mein hier ansässiges Geschäft für den Warpkartenhandel ausgebombt und der leitende Vorsteher Rice Solomon schon vorher spurlos verschwunden ist. Dadurch, dass der Handel mit den Karten die momentan umsatzstärkste Unternehmung meines Geschäftsbereiches ist, ist das natürlich eine verdammt schlechte Nachricht. Thronverdammt!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Position:

Aufbruch

"Audacia"

Zeit: 4 654 783.M41

Nachdem ich das Mahl über mich ergehen lassen habe, ist es nun schicklich, dass ich mich verabschiede, um mich um meine Angelegenheiten zu kümmern. Mit Meisterin Puppila, Braddock, Ares und Bruder Obskurus verkleide ich mich zurück an Bord der "Audacia" als Pilger und verlasse Inkognito mein Schiff. Meisterin Puppila kennt sich hier aus, da sie auf dieser Station aufgewachsen ist. Wir gehen auf dem Weg bei der Niederlassung des Handelshauses Krynn vorbei, die wirklich repräsentativ in der Markthalle liegt. Das Büro meines Hauses ist ziemlich weit oben und macht nicht gerade viel her. Auch ohne die schäbige Plastekwand, welche die zerbrochenen Scheiben ersetzt, würde diese Adresse nichts her machen. Ein einsamer Wachmann in meinem Dienst schiebt hier Wache. Ich gebe mich zu erkennen und platze in meinen Laden. Hier sieht es aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen, was ja wirklich der Fall war. Zwei einsame Gestalten räumen gerade auf. Einer von ihnen ist ein älterer Mann mit dem Namen Sag Oleg. Er ist nun nach dem Verschwinden von Rice Solomon der Chef.

"Und wer ist für diesen Schlamassel verantwortlich?", frage ich gerade heraus.

"Ich weiß es nicht", antwortet Herr Oleg und windet sich sichtlich.

"Welcher Name kam euch als erster in den Sinn?"

"Nun ja, wahrscheinlich war das einer unser Konkurrenten.", mutmaßt er. Und davon scheinen wir einige zu haben. "Und da wäre natürlich noch Inquisitor Karl Oppner."

"Ein Inquisitor? Hier? Und im Warpkartenhandel tätig?"

"In der Tat, ein leibhaftiger Inquisitor. Da wir außerhalb der Zuständigkeit des Imperiums sind, hat seine Rosette nicht die Macht, wie er sie sonst hätte. Einfach Ressourcen beschlagnahmen ist hier auf Aufbruch nicht. Er hat ein paar sehr raue Gesellen unter seinem Kommando." Ich frage mich, was ein Inquisitor hier treibt. Sicher, hier passieren Ketzer, Separatisten, Häretiker zu Tausenden den Schlund, aber wirklich gegen sie vorgehen kann er auch nicht. Jedenfalls nicht gegen größere Gruppen, so ganz allein, von allen offiziellen Quellen abgeschnitten. Mit der Inquisition anlegen will ich mich auch nicht, also setze ich den Namen erst mal ganz nach unten.

"Als nächstes wären da die Gebrüder Askard. Die haben einen berüchtigten Club im Unterdeck und verkaufen hauptsächlich Schatzkarten aus zweifelhaften Quellen."

"Hm, solche Windbeutel sind eigentlich keine Konkurrenz für uns."

"Und da wäre noch Lukas Bärbach, ein kleiner Abhumaner."

"Ein kleiner Abhumaner?"

"Ein Halbling."

"Halbling?" Nach der Prophezeiung würde ich als ersten Boten meines Widersachers auf einen Halbling mit großen Ambitionen stoßen. Interessant. Dessen Name wandert an die Spitze der doch recht kurzen Liste.

"Und was könnt ihr mir über Rice Solomon sagen?" Leider nicht besonders viel. Er scheint wohl ein recht bescheidener und einzelgängerischer Mann gewesen zu sein, der einer ominösen Sekte mit dem Namen "Die Büßer von Dharand" angehörte. Ein Flagellantenkult mit nur wenigen Anhängern auf Aufbruch. Jedenfalls habe ich weder von Dharand noch von diesen Büßern je gehört. Aber ich kann ja auch nicht jeden Heiligen kennen. Vom Gehilfen lasse ich mich zum Quartier von Rice Solomon führen. Obwohl es im gehobenen Mittelsektor liegt, ist es spartanisch eingerichtet. Der einzige Luxus ist ein Bild des Imperators, welcher Büßer mit zerschlagenen Rücken predigt. Es ist ein Original in einem aufwendigen Rahmen. Ich untersuche es, finde aber weder im Rahmen noch dahinter etwas. Unter dem Bett entdecken wir einen abgewetzten Gebetsteppich, sonst findet sich so gut wie nichts. Auf alle Fälle ist er nicht von selbst getürmt, sonst hätte er das sicherlich wertvolle Bild nicht zurückgelassen.

Wir fragen uns zu der Kapelle durch, welche von den Büßern benutzt wird. Die befindet sich in den heiligen Hallen innerhalb der gigantischen Imperatorstatue. Es dauert einige Zeit, bis wir uns dahin durchgearbeitet haben. Die Kapelle des heiligen Dharand ist bar jeder Verzierung. An der gegenüberliegenden Wand steht eine grobe Statue aus generischem Stein. Drei abgerissene Gestalten mit blutigem Rücken knien vor der Statue. Kurzerhand spreche ich einen der drei an und reiße ihn grob aus seiner Gebetsformel, die er immer wieder vor sich hin brabbelt. Meine Zeit ist zu kostbar, um sie mit Höflichkeiten mit solchen unnützen und unwichtigen Leuten zu verschwenden. Viel kommt bei der Konversation auch nicht heraus. Rice ist auch für sie unauffindbar und er hat nichts verlauten lassen, was ihm hätte zugestoßen sein könnte. Der Flagellant beginnt eine Diskussion mit Bruder Obskurus anzufangen, die ich aber rüde abwürge. Wie gesagt, Zeit ist Geld und ich habe weder Zeit noch Nerv, mich auf eine theologische Diskussion mit Fanatikern einzulassen. Nun gut, dann auf zum Halbling, vielleicht findet sich ja da was.

Der Halbling Lukas Bärbach hat sein Ladengeschäft im Außenring. So wie es aussieht, hat er es gerade verkauft und zwar an einen gewissen Herrn Bilka. Dieser Herr Bilka ist zum Glück noch anwesend. Der Mann von vielleicht vierzig Jahren hat schlohweißes kurz geschnittenes Haar und violette Augen. Besonders violette Augen sind nicht normal. Künstlich scheinen sie nicht zu sein und so eine Farbe ist schon eine kleine Mutation. Ich spreche mit ihm und bekomme unverblümt gesagt, dass es besser wäre, wenn ich die Sache auf sich beruhen lassen würde. Der Kerl nimmt mich nicht für voll. Da ich nicht weiß, mit wem ich es zu tun habe und wen ich mir letztendlich zum Feind mache, wenn ich diese violette Missgeburt töte, lasse ich diese kleine Made erst mal am Leben.

Es wurmt mich zwar, dass ich so wenig herausgefunden habe, kann dies aber momentan nicht ändern. Mein Leibdiener Caine ist trotz später Stunde noch wach und ich erzähle ihm, was ich heraus gefunden habe. Er glaubt nicht, dass Herr Bilka etwas mit Kasballica Mission zu tun hat, was mein erster Verdacht gewesen wäre. Diese Organisation tritt vergleichsweise in der Weite offen auf, da sich die einzelnen Mitglieder etwas auf ihre Mitgliedschaft einbilden und sie hier nicht von imperialen Organisationen verfolgt werden. Auf alle Fälle macht sich Caine auf, weitere Informationen zu sammeln, während ich in äußerst gedrückter Laune in mein Quartier schleiche. Aber meine beiden Konkubinen gelingt es schon recht bald, meine Stimmung deutlich zu heben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Position:

Aufbruch

"Audacia"

Zeit: 4 657 783.M41

Am nächsten Morgen wird die "Audacia" erst mal in die Werft verlegt. Die letzten Verhandlungen müssen aber von mir persönlich geführt werden. Die Werft gehört dem Kult des Inneren Auges. In den Augen des Mechanikus handelt es sich dabei um Ketzer, im Fachjargon Häreteks genannt. Mein oberster Maschinenseher Kyle Ademis hat als Thuleaner keine Probleme, deren Dienste in Anspruch zu nehmen. Schon früher wäre das passiert und es hat dem großen Maschinengeist der "Audacia" immer gut getan. Und das ist ja letztendlich die Hauptsache. In den letzten Wochen wurde hart an den Plänen gefeilt, um zum einem die laufenden Kosten etwas zu minimieren und zum anderen die Lebensbedingungen der Besatzung zu verbessern. Beide Prämissen gleichzeitig zu erfüllen war gar nicht so einfach. An der Besatzung zu sparen ist der einfache Weg, den viele Schiffseigentümer beschreiten. Aber genau das will ich ja nun nicht, auf Kosten der Besatzung zu sparen. Letztendlich werden die schwerfälligen Geschütze der konventionellen Makrokanonenbatterien auf beiden Seiten gegen Lasergeschütze mit höherer Reichweite ausgetauscht. Die kosten weniger Platz, benötigen aber dafür mehr Energie. Wir haben unerklärliche Schwankungen in den Reaktoren, so dass diese weniger Energie produzieren, als sie eigentlich abgeben müssten. Dieses Phänomen muss nun auch auf dem Grund gegangen werden, sonst stehen wir im Ernstfall ohne Geschützbatterie da. Auf alle Fälle fallen so die Kosten für die riesigen Geschosse weg und auch die Aufwendungen der Lagerhaltung fallen so weg. Ganz abgesehen vom eingesparten Raum für die Geschossmagazine.

Mit dem freien Platz werden die Quartiere für die Besatzung erweitert und ein besseres Lüftungssystem wird eingebaut, was nicht nur die Laune meiner Leute, sonder auch die meine hebt. Und dann wird noch eine Arena gebaut werden, wo sich zum einen die Offiziere duellieren können und wo die Mannschaft ihre Hartballspiele vor großem Publikum abhalten kann. Ich glaube, dass eine zufriedene Besatzung im Ernstfall länger durchhält und mir die Treue halten wird. Und durch meine Zeit als Unab weiß ich, wie hart es die unteren Ränge haben.

Meisterin Puppila schafft es, die schwerfällige "Audacia" sauber ins Trockendock zu manövrieren. Als letztes muss ich noch persönlich mit den oberen Anführern des Kultes sprechen. Nun gut, in Begleitung meiner engsten Berater betrete ich das Dock. Zahnradornamentik ist hier allgegenwärtig. Das Symbol des Kultes ist ein menschliches Gesicht umgeben von Zahnrädern. Ich werde von einem wartenden Techpriester in Begleitung zweier stark modifizierter Waffenservitoren empfangen. Die menschliche Komponente der Servitoren ist eigentlich kaum mehr vorhanden. Diese Waffensysteme aus zwei gekoppelten Maschinenkanonen mit ummantelter Gurtzuführung gehen auf vier Beinen. Der Kopf ist gänzlich verschalt. Eventuell habe ich hier ein Robotersystem vor mir, Kunstmenschen, die absolute Techhäresie. Oder vielleicht ist da doch noch ein menschliches Gehirn unter all dem geschichteten Ceramit. Letztendlich kann es mir egal sein, solange diese Leute ihre Arbeit zu meiner Zufriedenheit erledigen. Hier geht es letztendlich nur um Effizienz, nicht um Dogmen eines Kultes, der mir persönlich unverständlich und vollkommen fremd ist. Wer nun den Maschinengeist der "Audacia" salbt, kann mir egal sein, Hauptsache am Ende ist er zufrieden und versöhnt. Und macht das, was er soll.

Ich werde schließlich durch viele Gänge aus Ferrobeton oder Stahlplast in einen kuppelförmigen Raum im gotischen Stil geführt. Aus den Wänden aus Stahl winden sich unzählige Mechadendriten mit Greifarmen, Sensoren und Werkzeugen. Auf einer eckigen Säule im Zentrum stehen drei Glaskästen, in denen Gehirne schwimmen. Die Dreieinigkeit, die sich vollständig von jedem Fleisch befreit hat. Nur ihre Gehirne sind noch übrig. Nach den unzähligen Lüftungsgittern aus Messing zu schließen, thronen die Gehirne wohl auf einem Hochleistungscogitator. Die Gehirne begrüßen mich mit einer wohlmodulierten künstlichen Stimme. Wir unterhalten uns kurz über die bevorstehenden Reparaturen und werden uns grob einig. Kapitäne kommen und gehen, aber das Schiff bleibt. Und das ist für diese Leute alles, was zählt. Ihrer Meinung nach hat die "Audacia" ein Schicksal und deswegen kriege ich Rabatt. Nun ja, soll mir recht sein. Die restlichen Details können sie mit meinen Techpriestern und Marketendern aushandeln. Schließlich unterhalten sich der mich begleitende Maschinenseher und die Dreieinigkeit in ihrem binären Maschinencode, von dem ich keine Ziffer verstehe. Bei der erste Gelegenheit verabschiede ich mich und beeile mich, aus dieser doch recht seltsamen Umgebung zu entkommen. Damit wäre der erste Termin für heute abgehakt. Der nächste ist ein Essen mit dem anderen Freihändler hier auf der Station, mit Lord-Kapitän Moredus Westland. Meine beiden Konkubinen lassen es sich nicht nehmen, mich für diesen Anlass herauszuputzen. Anfangs erwäge ich, die beiden mitzunehmen. Zum einen, um ihnen mal was anderes zu zeigen, zum anderen, mit ihnen etwas anzugeben. Aber ich habe ein seltsames Gefühl und lasse mir von Josephina das Tarot legen.

Die erste Karte ist das Monster, was schon mal kein gutes Zeichen ist und mein ungutes Gefühl bestärkt. Monster ist ganz klar eine Gefahr, die im Dunkeln lauert. Dann der Weise auf dem Kopf, Geheimnisse sind um mich herum. Dann das Auge, ich werde beobachtet. Die nächste Karte ist der Händler auf dem Kopf, die Geschäfte laufen eher mir zuwider. Und als letztes noch der Verräter, der Feind lauert auch im Innern. Na Prima! Aber die schlechte Prognose ist ja nicht Josephinas Schuld, sondern dieses Umfeld hier. Ich danke ihr mit einem dicken Kuss und verspreche ihr, besonders vorsichtig zu sein. Ihre Begleitung ist nun kein Thema mehr. Caine berichtet, dass er diesen Herrn Bilka bis nach Dock 49 verfolgen konnte, wo einige menschliche Söldner in seinem Dienst zu stehen scheinen. Dort befindet sich wohl ein kleines Raumschiff für Systemflüge. Und so wie es aussieht, haben die Gebrüder Askard gerade einen kleinen Konflikt mit dem Inquisitor Oppner am Laufen. Die Sache fängt an, ziemlich kompliziert zu werden. Und mir ist nicht klar, wer alles hier überhaupt mitspielt.

Schließlich ist es Zeit für das Essen mit Westland. Mit einem Guncutter fliege ich zu einer Landebucht, da das Trockendock nicht mit der übrigen Station mit Tunneln verbunden ist. Der Kult des Inneren Auges bleibt wohl gerne unter sich, was sicherlich nicht verkehrt ist. Inzwischen habe ich erfahren, dass der Sohn von Moredus Westland, ein gewisser Kelwor Westland einen Club mit Glücksspiel betreibt und deswegen über einen stetigen Nachschub an Sklaven verfügt. Also die Glücklosen, die verlieren, müssen den Rest ihres Lebens in Knechtschaft verbringen. Nun ja, jedem seine Art von Geschäft.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Position:

Aufbruch

Zeit: 4 659 783.M41

Wir werden zu dem Zoo geleitet, den Moredus Westland betreibt. Der befindet sich in der großen Halle am nördlichen Ende. Die aufdringliche Reklame ist nicht zu übersehen. Die Bezeichnung Zoo ist irreführend, wie ich schon in der ersten Ausstellungshalle entdecken muss. Die Exemplare leben nicht mehr so richtig, sondern sind in Kryobehältern eingefroren. Diese Technologie ist anders als auf meinem Schiff, da die Behälter vollständig die Sicht auf die darin eingeschlossenen Probanden gewähren. In der ersten Halle sind hauptsächlich geistlose Xenosbestien ausgestellt. Auf Mortressa hatte ich die Gelegenheit, solchen Exemplare in der freien Natur gegenüber zu stehen. Manchmal habe ich heute noch Albträume aus dieser Zeit. Nun ja, eines ist besonders groß und eklig. Das riesige Ding besteht schier nur aus Stacheln. In der zweiten Halle haben sie eine leibhaftige Eldar in einer blauen Rüstung ausgestellt. Die goldenen Augen der Eldarfrau scheinen immer noch lebendig einen anzublicken. In der Hand hält sie eine filigrane Energieklinge. Ihre blaue Rüstung ist mit unzähligen Edelsteinen verziert. Ich habe das Gerücht gehört, dass die Eldar im Tod ihre Seelen in solchen Steinen speichern sollen. Deswegen muss man sehr vorsichtig sein, wenn man Edelsteine aus Eldarproduktion kauft, da sie manchmal Xenos anziehen, welche die Seelen ihrer Verwandten bergen wollen. In der Halle stehen viele Vitrinen mit Xenoswaffen, hauptsächlich aus Eldar und Orkproduktion. Diese beiden Völker beziehen je den Endpunkt in der Skala der Ästhetik. Während Orkwaffen, krude, grob verbaut und klobig sind, wirken Eldarwaffen schon beinahe wie gewachsen und äußerst filigran. Ihre geschwungenen Linien geben den Gegenständen etwas äußerst Dynamisches. In der dritten Halle sind drei leibhaftige Raggol ausgestellt. Diese Rasse kommt in der Koronusweite häufig vor, wahrscheinlich befindet sich ihre Heimatwelt in diesem Bereich, wurde aber bisher noch nicht entdeckt.

Diese Raggol sind äußerst hässliche Gesellen. Diese Dinger haben drei Beinpaare und ein Paar Arme mit bösartigen Krallen, die eine seltsame Waffe halten, wahrscheinlich ein Gewehr. Die Mäuler sind aufgerissen und zeigen große scharfe Zähne. Ich bin echt froh, dass Dinger nicht mehr leben. Nicht mal ein totes Xenos ist ein gutes Xenos. Denn das Xenos musst du töten! Das darf man nie vergessen, denn so hat es der Gottimperator in seiner unendlichen Weisheit festgelegt!

Hinter dem "Zoo" kommt nun das eigentliche Etablissement zum Vorschein, ein Club mit vielen Tischen. Die Bedienungen sind ausnahmslos jung und hübsch. Ihre Uniform besteht aus einem enganliegenden Korsett, das ihre Brüste stützt, aber nicht bedeckt. Ihr Scham ist mit einem hauchdünnen Nichts von einem Tanga bedeckt und sie stöckeln mit hochhackigen Schuhen durch die die Tischreihen. Für Schauwerte ist hier durchaus gesorgt.

Dafür hat Lordkapitän Moredus Westland keine Schauwerte zu bieten. Er ist ein verkrüppelter alter Mann mit dünnen Ärmchen. Seine breiten Schultern künden davon, dass er einst recht kräftig gebaut war. Seine Beine werden von einem Exoskelett aus gebrüstetem Messing gestützt. Sein weißes Haar ist schütter und teilweise ausgefallen. Der Mann ist krank, schwer krank. Mit heißerer Stimme begrüßt der Lordkapitän mich und geleitet mich in einen privaten Bereich, wo schon sechs seiner Offiziere warten. Caine nimmt an meiner Seite Platz, der Rest meiner Entourage muss im Stehen zusehen. Gänge mit exotischen Gerichten mit Xenosfleisch werden aufgefahren. Ich versuche, mit dem Lordkapitän ein Gespräch anzufangen. Zuerst muss ich erklären, was meinem armen Onkel widerfahren ist. Ich bin sicher, dass die Gerüchte über sein Ableben schon die Runde gemacht haben. Deswegen beschönige ich nichts, bleibe aber trotzdem vage. Es ist äußerst bedauerlich, dass es soweit hat kommen müssen. Als Berater und erster Offizier hätte er noch weiter auf der "Audacia" bleiben können, ich hätte von seiner Erfahrung profitieren können. Aber leider hat mein Onkel anders entschieden und das, was er meinem Bruder Novus angetan hat, ist einfach unverzeihlich. Er hätte damals einfach seinen Posten räumen und meinem Bruder überlassen müssen. Aber dadurch habe ich nun das Kommando über die "Audacia" und bin ein mächtiger Mann. Ein mächtiger Mann, der einen Bombenanschlag aufzuklären hat. Eventuell sitze ich vielleicht sogar mit dem Drahtzieher an einem Tisch, da ich niemandem hier trauen kann.

Schon bald kommen wir auf dieses delikate Thema zu sprechen. Westland redet sich dabei immer mehr in Rage. "Mein Leben, meine Seele ist in Gefahr!", behauptet er unumwunden. "Aber Ihr denkt sicherlich, das ist das Geschwätz eines Narren. Alle denken, ich wäre verrückt. Aber ich sage Euch Conari, hier geht Übles vor sich. Xenos ziehen auf dieser Station die Fäden, soweit ist es schon gekommen. Aber diese Idioten hier wollen das einfach nicht wahrhaben." Mit Idioten meint er seine Offiziere, dich sich betreten anschauen. Die ganze Situation hat etwas Groteskes und ich bin froh, meine beiden kleinen Schätzchen schön auf der "Audacia" gelassen zu haben. Einer der Männer bekommt einen Hustenanfall und stolpert nach draußen. Er hält sich eine Serviette vor dem Mund und ich meine Blut darauf zu sehen. Nun beginnt der Lordkapitän wirres Zeug zu reden. Spricht von Selbstreinigung und dass er Dinge in Bewegung gesetzt hätte. Weitere Offiziere beginnen zu husten und fallen von den Stühlen. Sind sie etwa vergiftet worden? Hat das Westland mit Selbstreinigung gemeint? Oder ist das ein obskures psionisches Phänomen? In der Weite scheint so etwas häufiger vorzukommen.

Mehrere bewaffnete Wachen betreten das Separee. Westland tickt bei ihrem Anblick aus und wird daraufhin von einer der Wachen in den Kopf geschossen. Der Strahl bohrt sich durch den kompletten Schädel und Dampf quillt aus den beiden Löchern hervor. Es gibt eine kurze Schießerei und am Ende stehen noch zwei Wachen. Währenddessen springe ich auf und ziehe meine Boltpistole, weiß aber nicht, auf wen ich jetzt eigentlich zielen soll. Thron! Ich verstehe nicht, was hier eigentlich abläuft und das macht mich wütend! Thronverdammt!

"Na, Conari, was soll es sein? Willst du wissen, was hier los ist? Dann komm einfach alleine mit und ich bringe dich mit den richtigen Männern zusammen.", bietet einer der Überlebenden mir an und richtet seine Waffe auf mich.

Gespielt am 26.05.2012

Spielleiter: Stefan

SC:

Flavion Conari Freihändler Rang 1

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 1

Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 1

EP: 200

Besiegte Gegner:

Niemand!

Beute:

Noch nix

Gedanke des Tages

Ein recht kurzes Stück. Wirklich viel passiert erst mal leider nicht. In dieser Phase hatte der SL aus verschiedenen Gründen recht wenig Zeit zum Vorbereiten. Und besonders bei Abenteuern mit vielen Fraktionen muss man eben viel ausarbeiten. Hoffe, dass es trotzdem Appetit auf mehr gemacht hat.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Persona Dramatis

Personen von Wanderershafen und der Weite

Taurion Conari - Vater von Flavion und Novus, Vorsitzender des Familienrates der Conari und amtierendes Oberhaupt des Adelshauses Conari von Scintilla.

Sebastian Winterscale - berühmt berüchtigter legendärer Freihändler, Entdecker von Winterscales Reich und seit Jahrhunderten verschollen.

Calligos Winterscale - amtierender Herrscher über Winterscales Reich, hatte eine Fehde mit Ravion Conari.

Personen von Aufbruch

Lordkapitän Moredus Westland - berüchtigter Freihändler im Dienst der Kasballica Mission.

Kelwor Westland - Moredus Sohn, aktiv im Glückspielgeschäft

Ito Vajun - Inoffizielles Oberhaupt von Aufbruch

Rice Solomon - verschwundener Vorsteher des Warpkartenhandels des Hauses Conari

Inquisitor Karl Oppner - Zwielichtiger Inquisitor, der Warpkarten verkauft und ein Gefolge unterhält.

Gebrüder Askard - Clubbesitzer und Schatzkartenhändler

Lukas Bärbach - Warpkartenhändler und Halbling

Sag Olan - aktueller Vertreter des Hauses Conari auf Aufbruch

Herr Bilka - Ominöser Mann mit violetten Augen und weißen Haaren

Die Dreieinigkeit - Vorsteher des Kultes des Inneren Auges

Crew der "Audacia"

SC:

Kapitän Flavion Conari Freihändler Rang 1 - Lordkapitän der "Audacia"

Solun Ares Magister Militaris Rang 1 - Ehemaliger Soldat der Imperialen Armee und nun amtierender Waffenmeister der "Audacia"

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 1 - Junge dunkelhaarige Frau mit Pferdeschwanz, zweiter Steuermann.

Bruder Obskura Astropath Rang 1 - Laien Prediger und Erleuchteter Astropath

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 1 - junge Frau mit zu vielen Gelenken in den Gliedern

NSC

Obere Ränge und Abteilungsleiter

Oberst Kyrr - Neuer erster Offizier

Seneschall Ilias von Braun - älterer Mann mit Stock

Maschinenseher Kyle Ademis - erster Techpriester der "Audacia", Thuleaner und stark modifiziert

Leutnant Tessa Nimdock - Söldneranführerin des Kontingentes der Eisenhunde

Doktor Melinda Adams - Ärztin an Bord der "Audacia"

Das Gefolge von Flavion Conari

Bannerträger Braddock, trägt das persönliche Banner, Leibwächter, vierschrötiger Mann

Lexikanuseinheit OP3C

Gehilfin des Leibkoches Colette, schüchterne Rothaarige

Leibdiener Caine, weiser alter Mann und Vaterersatz für Flavion Conari

Konkubine Josephina, blonde Haare. Sie ist eine latente Psionikerin und sagt die Zukunft aus dem Tarot voraus.

Konkubine Carmina, schwarzhaariges Teufelchen.

Novus Conari - Flavions älterer Bruder, von Ravion veränderter Waffenservitor

Verstorbene NSC

Lordkapitän Ravion Conari - Onkel von Flavion Conari, von ihm erschlagen

Schiffe

"Audacia" - Flaggschiff der Adelsfamilie Conari, Leichter Kreuzer der Monitorklasse im Drehbankschema.

Ignes et Amnestia - berüchtigtes ehemaliges Schwarzes Schiff der Inquisition, an den Erzfeind gefallen.

Ruhige Gezeiten - Transporter, im Schlund nach Piratenangriff havariert und dann aufgegeben

Tochter der Leere - Raumschiff von Freihändler Renuka, Mitglied des Kasballica

Orte

Der Schlund - Die einzig bekannte stabile Route durch die Warpstürme, welche den Calixissektor von der Koronusweite trennen.

Wanderershafen - Letzter Außenposten des Imperiums, markiert den Eingang zum Schlund

Aufbruch - markiert den Ausgang des Schlundes, das Tor zur Koronusweite.

Koronusweite - Halosterne nördlich des Calixissektors und des Segmentum Obscurus

Scintilla - Hauptwelt der Golgenna Weiten und des Calixissektors

Tarsus - Makropole in Äquatornähe und Handelszentrum der Welt Scintilla

Fraktionen

Kasballica Mission - großes Syndikat, welches in der Weite und im Calixissektor agiert

Handelshaus Krynn - Bankiers mit großem Einfluss, Ravion hat viele Schulden bei ihnen angehäuft

Kult des Inneren Auges - Häreteks auf Aufbruch beheimatet

Kapitel 6

Der Engel des Imperators

Position:

Aufbruch

Club "Zoo"

Zeit: 4 659 783.M41

Thronverdammt! Wie ich es hasse, wenn mir jemand eine Laserknarre ins Gesicht hält. Während es in mir brodelt, bleibe ich äußerlich ruhig. Ich ziele ebenfalls auf seine hässliche Birne und lasse mir sein Angebot durch den Kopf gehen. Wenn ich den Bastard vor mir erschieße, komme ich meinem eigentlichen Ziel, Licht in diese Angelegenheit zu bringen, nicht weiter. Aber alleine will ich auch nicht mitkommen.

"Nur mit meiner Entourage!" Ich weise mit einer Kopfbewegung auf meine engsten Berater.

"Das muss ich erst mit den Bossen abklären.", meint der Söldner und spricht in ein Mikrokom, dass er bei sich trägt.

"Nun gut, die Bosse sind einverstanden. Folgt mir!", erklärt er mir, nachdem er wohl eine Rückantwort bekommen hat. Er steckt seine Waffe weg und ich folge seinem Beispiel. Wirklich wohl ist mir nicht bei der ganzen Sache, aber äußerlich lasse ich mir nichts anmerken. Die Geräusche der Schießerei haben die Gäste aufgeschreckt und die Meute schwankt zwischen Weglaufen und neugierig Gaffen. Die menschliche Seite siegt schließlich und das Gaffen triumphiert über die Vernunft. Trotzdem kommen wir unbehelligt durch. Der Söldner führt uns von der Haupthalle in die Tiefen der Station. Also in die wenig noble Unterseite. Bald wird alles äußerst schäbig. Der Ferrobeton liegt unverputzt offen und manchmal ist es auch nur grob behauener Fels. Die Behausungen sind schäbig und die Klientel ist es auch. Hier haben sich viele Mittellose zurückgezogen. Manch einer macht den Eindruck eines Obskura Süchtigen. Prostituierte beiderlei Geschlechts bieten ihre Dienste an, um so an das notwendige Geld für ihre Sucht zu bekommen. Ich schwanke zwischen Verachtung und Mitleid für diese gestrandeten Kreaturen. Noch vor einigen Monaten hätte ich nur Ignoranz und Verachtung für sie übrig gehabt, aber wenn man selbst mal ganz unten war, ändert das die Perspektive auf solche Dinge. Hier und da missioniert ein Betbruder und verspricht die Erlösung im Glauben. Als ob der Gottimperator sich um so jemand auch nur ansatzweise scheren würde. In letzter Zeit frage ich mich, ob der lebendige Gott auf seinem Goldenen Thron auf Terra wirklich alles sieht oder ist ihm einfach alles egal? Von klein auf hat man mich gelehrt, dass der Gottimperator der Menschheit über einen wacht und ihn vor dem Grauen jenseits des Schleiers beschützt. Ohne je zu präzisieren, was dieses Grauen überhaupt ist. Inzwischen bin ich nicht mehr so überzeugt, dass er wirklich vor diesen Kreaturen schützt.

In einigen Abschnitten funktioniert die Schwerkraft nicht so, wie sie sein sollte. Manchmal fühlt man sich leicht wie eine Feder und bewegt sich mit großen Sprüngen vorwärts, dann läuft man, als würde das Gewicht von einem Zentner zusätzlich auf einen lasten. Wir kommen nun in einen Bereich, der mit unzähligen Statuen geschmückt ist. Allerdings ist ihre Machart äußerst befremdlich. Die Proportionen stimmen nicht und alles wirkt verschoben. Als hätte ein Kind sich als Bildhauer versucht und teilweise mitten im Schöpfungsprozess aufgehört. Schließlich kommen wir zum "Ventura", dem berüchtigten Club der Gebrüder Askard. Hätte ich mir beinahe denken können. Zwei stämmige vernarbte Männer in Drillich stehen mit Automatikgewehren in Vorhalte Wache vor einer schäbigen Tür aus verstärktem Plaststahl, deren Oberfläche genau so ramponiert wie die Gesichter Türsteher aussieht. Der Innenraum des Ventura entpuppt sich als übelste Obskura-Höhle. Auf dreckigen Liegen sitzen genau so heruntergekommene Konsumenten und geben sich ungehemmt ihrer Sucht hin. Auf einer treiben es gerade zwei abgemagerte Süchtige miteinander. Ein überaus ekelerregender Anblick, was den Rest der Klientel aber nicht groß zu stören scheint, da sie sich ihren Drogenträumen hingeben. Manche brabbeln unzusammenhängendes Zeug vor sich hin. Es stinkt hier entsprechend und allein schon die Düfte fangen an, einen zu benebeln. Es hat schon seinen Grund, warum die Rausschmeißer hier Gasmasken tragen. Hinten an der Theke aus zusammengestückeltem Schrott macht uns eine stark geschminkte Frau die Tür für eine etwa zehn Meter in die Tiefe führende Treppe auf, indem sie einen Knopf unter dem Tresen drückt. Dort werden wir in einen Raum mit etwa zwei Dutzend weiteren Söldnern geführt. Die lümmeln sich an Plasttischen und spielen hauptsächlich verschiedene Kartenspiele. Ihre Waffen, sprich Laser- und Automatikgewehre sind meist in der Nähe griffbereit. Ein recht junger Mann, sprich jünger als ich, stellt sich als Kelwor Westland vor. Also der Sohn des just verstorbenen Moredus Westland. Aber auch er ist nicht der Boss, wenn auch wohl im höheren Management dieser ominösen Verschwörung anzusiedeln. Wir setzen uns zu zweit an einen freien Tisch. Der Boss ist in der Nähe und Kelwor bereitet mich seelisch und moralisch darauf vor, ihm zu begegnen. Ich spreche ihm mein Beileid aus, was er ohne große Gefühlsregung akzeptiert. Mir ist die ganze Sache nicht geheuer und ich muss gestehen, dass ich etwas Angst habe.

"Mein Meister ist ein Engel des Imperators!", verkündet er mir und ich muss so verdutzt aus der Wäsche schauen, dass Kelwor das gerade Gesagte noch einmal wiederholt. Meine Ohren können das akustisch schon verstehen, nur mein Verstand weigert sich, das einfach so zu glauben. Engel sind in der imperialen Religion ein oft vorkommendes Motiv. In vielen gängigen Darstellungen steht ein verhüllter Engel unmittelbar in der Nähe des Imperators, um dessen Göttlichkeit zu unterstreichen. Hin und wieder gibt es Geschichten von Sichtungen von Engeln, die in der höchsten Not auf der imperialen Seite eingegriffen haben, um dann anschließend spurlos zu verschwinden. Es gibt auch eine Heilige der Sororitas, die sich in einen leibhaftigen Engel verwandelt hatte. Aber selbst Drusus hatte in seiner ganzen Amtszeit nie einen Engel an seiner Seite gehabt und das ist immerhin der heiligste Mann in diesem Sektor.

bearbeitet von Nakago
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Position:

Aufbruch

Club "Ventura"

Zeit: 4 659 783.M41

Dieser ominöse Engel hat wohl den Befehl gegeben, den Warpkartenhandel unter seine Kontrolle zu bringen. Auch Engel scheinen wohl von irgendetwas leben zu müssen. Der Bombenanschlag geht auf das Konto der Askard Brüder, welche auch hohe Gefolgsleute des Engels zu sein scheinen. Allerdings ist Rice Solomon hier, der zu mir her gewunken wird, dass ich mich überzeugen kann, dass er aus freien Stücken hier ist. Der Mann ist ein Fanatiker, wie ich mit einem Blick in sein Gesicht erkenne. Seine Worte, die aus ihm heraus sprudeln, bestätigen mir das.

"Großes steht uns bevor, mein Lord! Ein gewaltiger Kreuzzug wird die Koronus-Weite in den Schoß des Imperiums führen, so wie einst der heilige Drusus den Calixis Sektor dem Imperium angeschlossen hat. Der Imperator hat uns seinen Engel geschickt, um der Weite das Licht zu schenken." Etwas wirklich Sinnvolles hat er nicht zu der Situation beizutragen. Religiöse Fanatiker waren mir schon immer etwas suspekt. Alles ist Gift, nur die Dosis macht es erträglich, war einer der Lieblingssprüche von Caine während meiner wilden Zeit. Und er hat Recht. Ein Glas Amasec schadet nicht, eine Flasche am Tag führt zu drastischen Langzeitschäden. So ist es mit allem, auch mit Religion. Wer das Leben vor lauter Geboten und Verboten nicht mehr sieht, ist dazu verdammt eine Kutte zu tragen.

Letztendlich läuft es darauf hinaus, entweder ich unterwerfe mich diesem Engel oder ich sterbe. Keine tollen Aussichten. Mir gefällt diese Lage immer weniger. Nun weiß ich, was ich wissen wollte. Der Feind hat eine Adresse, aber ich kann hier nicht die Initiative an mich reisen. Braddock, Ares und mein Waffenservitor Novus, der einzige Engel, den ich wirklich brauche, sind fähige Kämpfer. Meisterin Puppila eine gute Schützin und Lady Helmchen ist durch ihr drittes Auge recht offensiv, aber beide halten keinen Gegenschlag aus. Bruder Obskurus ist kein Kämpfer und hier wird er sich nicht einfach nach einer tödlichen Wunde in ein Schneemännchen mehr verwandeln können, da dies hier sein richtiger Körper und keine Projektion ist. Die letzten drei genannten werde ich in einem Feuergefecht in diesem Raum bei so vielen automatischen Waffen auf alle Fälle verlieren. Novus ist sehr widerstandsfähig und kann auch austeilen. Die Hälfte der Söldner hat sich taktisch günstig im Raum verteilt und ihre Waffen, Schrotflinten, Autogewehre und Laserkarabiner feuerbereit in den Händen. Ich komme zum Schluss, dass ich das Gefecht hier nicht überleben werde.

"Falls ich in zwei Stunden nicht zurück sein sollte, dann holt mich gefälligst raus!", meine ich halb im Scherz, halb im Ernst zu ihnen, als ich Kelwor in die Tiefe des Clubs folge. Mein Gefolge wird in andere Gemächer geführt. Als erstes bringt mich Kelwor in eine Kammer, die überwältigend nach Verwesung stinkt, auch wenn sie gekühlt ist. Hier sind in Leichensäcken diejenigen untergebracht, welche ein Gespräch mit dem Engel des Imperators nicht überlebt haben. Nicht jeder Geist war rein genug, um mit diesem Wesen kommunizieren zu können. Ich berechne ein weiteres Mal meine Chancen, mich hier heraus kämpfen zu können und komme auf ein Ergebnis annähernd gegen Null, von der negativen Seite her.

"Wie kommt es eigentlich, dass ein imperialer Engel hier auf diesen Außenposten gelangen konnte?", frage ich, um etwas Zeit Schinden zu können.

"Mein Vater hat einen Kristall aus der Weite mitgebracht, in dem er sich befand."

"Der Engel war in einem Kristall eingesperrt?"

"In der Tat, in einem Xenosartefakt."

"Wie beim Imperator soll ein Engel in ein Xenosartefakt kommen? Die Weite war niemals imperiales Gebiet."

"Das müsst ihr ihn schon selbst fragen." Na Prima. Die Sache kommt mir immer verdächtiger vor.

"Könnte es bei diesem Engel nicht um eine andere Art Wesen handeln? Eventuell ein Dämon?" Zum ersten Mal spreche ich dieses verbotene Wort im Zusammenhang mit einem Wesen jenseits des Schleiers aus. Inzwischen hat sich in mir die Vorstellung manifestiert, dass der namenlose Schrecken jenseits des Schleiers nicht nur aus geistlosen Warpraubtieren besteht, sondern dass diese Wesen durchaus von schrecklicher bösartiger Intelligenz erfüllt sind. Und solche Wesen nennt man abergläubisch "Dämon". Dummerweise nutzt mir dieses Wissen nun nicht weiter und mir bleibt nichts anderes übrig, als mich meiner Nemesis zu stellen. Vielleicht ist es ja wirklich ein imperialer Engel, versuche ich mir Hoffnung zu machen, wenn auch mit wenig Erfolg.

Nun werde ich von Kelwor in eine andere Kammer geführt. Hier ist es noch kühler und ich sehe hier keinerlei dafür notwendige Aggregate. Im Zentrum der Kammer ist eine Säule aus bleichen Knochen arrangiert. Ein Kunstwerk voll morbider Schönheit und doch grauenvoll anzusehen. Im Innern der hohlen Knochensäule befindet sich ein schwarzer Kristall, der von weißen Blitzen umzuckt wird, ähnlich wie bei einer Energieklinge. Hinter mir schließt Kelwor die Tür.

"Komm her!" spricht eine körperlose Stimme und ich fühle mich wie eine Marionette, die an unsichtbaren Fäden nach vorne gezogen wird. Ich bewege mich wie unter Wasser. Auf dem Anwesen meiner Familie haben wir mehrere Schwimmbecken, wo ich einst als kleiner Junge geschwommen und getaucht bin. So ähnlich fühlt es sich jetzt auch an. Schließlich stehe ich vor der Säule aus Knochen, die anfängt sich zu verschieben. Zuerst unmerklich, dann immer schneller. Knochen gruppieren sich um, schieben sich aufeinander und bilden schließlich einen Engel aus Knochen. Ich beginne zu schreien.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Position:

Aufbruch

Club "Ventura"

Kammer des imperialen Engels

Zeit: 4 659 783.M41

Ich gerate in Panik und will vor diesem Ding nur noch weglaufen. Aber meine Beine gehorchen mir nicht mehr.

"Schwacher Sterblicher!", höhnt eine Stimme, die nicht von dieser Welt ist. "Sieh meine Herrlichkeit in Ewigkeit und schwör ab deinem schwächlichen Leichenimperator!"

"Niemals!", keuche ich mit aller Willenskraft. Wenn ich mich diesem Wesen unterwerfe, ist meine Seele verloren. Das wird mir in diesem Augenblick klar. Ganz abgesehen davon, dass unser aller Imperator lebt!

"Sieh!" Er zeigt mir zwei menschliche Körper. Ich weiß nicht, ob sie schon vorher im Raum waren oder er sie jetzt erst her geholt hat. Ich bin nicht sicher, aber es könnte sich um die Brüder Askard handeln. Eine der armen Kreaturen wird von unsichtbarer Hand hochgehoben. Das Wesen greift mit seinen Knochenfingern nach ihm und presst ihm das Leben aus dem Leib. Und das wortwörtlich, denn aus dem Mund tritt eine Wolke heraus. Dabei dürfte es sich um die Seele des Menschen handeln, der gerade gestorben ist. Der Dämon greift sich nun die durchscheinende Wolke, die an Rauch eines Lho-Stäbchens erinnert. Er knüllt die Seele zusammen und stopft das windende Ding in sein Maul. Mit dem anderen Menschen verfügt er genauso.

"Liebe den Imperator

denn er ist die Rettung der Menschheit

Gehorche seinen Geboten

denn er führt uns in das Licht der Zukunft

Vertraue seiner Weisheit

denn er schützt uns vor dem Bösen

Spreche seine Gebete mit Demut

denn er rettet unsere Seele

Achte seine Diener

denn sie sprechen mit seiner Stimme

Erzittere vor seiner Erhabenheit

denn wir gehen in seinem unsterblichen Schatten," stimme ich den Lobgesang auf dem Imperator an, in der Hoffnung das er mit seinem allsehenden Auge die Situation erkennt und eingreift. Leider scheint sein Blick gerade auf wichtigeren Dingen zu weilen als auf mir. Was ich in dieser Situation natürlich als äußerst bedauerlich empfinde.

"Diene mir und ich gebe dir Macht!", grollt der Engel des Imperators. Ha, als ob ich das nicht schon hätte. Ich bin ein Lordkapitän und verfüge über die Kampfkraft eines leichten Kreuzers. Ich kann Planeten in Schutt und Asche legen. Solange diese nicht in der Lage sind, zurück zu schießen. Was kann mir dieses Ding bieten, was ich nicht aus eigener Kraft erreichen kann? Ich bin Flavion Conari! Adliger aus Tarsus und ich diene nur meiner Familie, dem Gottimperator und mir selbst! Ich brauche kein Ding aus dem Warp um meine Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen.

"Nein!", antworte ich, da ich zu mehr keine Kraft habe.

"Narr! Ich biete dir Ruhm, Reichtum und Macht. Dafür musst du mich nur in die alte Heimat bringen. Ist das zu viel verlangt von so einem schwächlichen Fleischsack?" grollt der Engel. Alte Heimat? Was meint er damit? Den Warp? Irgend ein Halostern? Terra?

"Nein!", stelle ich mich stur.

"Schwöre Treue oder stirb!", brüllt er mich an.

"Niemals!", widersetze ich mich. Das Ding braucht mich, wird mir klar, deswegen kann er mich nicht so einfach töten. Aber er kann mir mit seinen Kräften verdammt weh tun. Ich hoffe nur, dass mein Gefolge eine Möglichkeit findet, mich hier herauszuholen. Auch wenn ich mich jetzt noch widersetzen kann, irgendwann werde ich brechen. Jeder bricht irgendwann einmal und ich bete, dass meine Leute mich rechtzeitig hier heraus holen werden. Vielleicht kriegt ja das der Imperator geregelt. Der Dämon fügt mir Schmerzen zu, die unbeschreiblich sind. Das tut natürlich verdammt weh und verwandelt mich in ein Häufchen wimmerndes Elend. Dann versucht er mich mit süßen Versprechungen von Macht und Reichtum zu verführen. Mir wird klar, dass dieses Ding nicht weiß, dass ich Macht und Reichtum schon habe. Dieser Dämon weiß wenig über Menschen meines Schlages. Wahrscheinlich hat diese Taktik bei den meisten Menschen gewirkt, da Macht und Reichtum nur wenige haben und viele dies erringen wollen. Mein Antrieb ist doch etwas anders geartet. Hin und wieder versuche ich mich mit Gebeten über Wasser zu halten, aber der Imperator greift weder persönlich ein, noch schickt er einen seiner richtigen Engel, um mich zu retten. Irgendwie habe ich doch etwas mehr erwartet. Offenbar scheint er doch nicht alles zu sehen und seiner Allmacht sind Grenzen gesetzt. Oder, was noch schlimmer wäre, ich bin ihm schlicht einfach total egal. Trotzdem gelingt es mir trotz meines schwindenden Glauben an seine Herrlichkeit auf Terra stur zu bleiben. Caine hat schon immer gesagt, ich wäre ein verdammter Trotzkopf. Und das lässt mich nun durchhalten. Nach einer Ewigkeit der Agonie wird das Wesen vor mir doch etwas ungehalten.

"Schwör mir Treue oder stirb den vollständigen Tod!", brüllt er mich an. Ich bin sicher, dass er es diesmal ernst meint und meiner überdrüssig ist. Ich bin nicht gebrochen, aber das ist nur ein geringer Trost. Just in dem Moment kommt mein Gefolge angestürmt, besser gesagt, Bruder Obskurus, Yuri und Althea. Und ein gewisser Herr Bilka ist mit ihnen. Der Rest meines Gefolges ist nicht auszumachen. Und so wie es aussieht, sind sie nicht körperlich da, sondern nur ihre Seelen. Ich versteh das zwar nicht, freue mich trotzdem über ihre Anwesenheit. Ich hoffe nur, dass ihre Anwesenheit als Seelen nicht bedeutet, dass sie körperlich tot sind. Jedenfalls verfüge ich wieder Kontrolle über meinen Körper und ziehe meine Waffen. Nun ist es an der Zeit, dem Ding zu zeigen, was Schmerzen sind. Und ich gebe zu, dass ich besser darin bin, Schmerzen zuzufügen als sie zu ertragen. Leider brechen Meisterin Puppila und Bruder Obskurus schreiend zusammen und rühren sich nicht mehr, als sie einen näheren Blick auf ihren dämonischen Gegner erhaschen. Das gibt mir Auftrieb, dass ich nicht der einzige bin, dem es so ergeht.

"Imperator! Führe meine Hand und hilf mir zu vernichten, was nicht existieren darf!" Wahrscheinlich bewirkt dieses Gebet rein gar nichts, aber mir Schaden tut es sicherlich auch nicht. Ich überlade meine Plasmapistole und gebe mehr als die Hälfte des Energiespeichers in einer Salve ab. "Sprich deinen Namen und sähe den Tod!", motiviere ich den Maschinengeist und begeistert brüllt Rabenschwinge auf. Der Imperator scheint diesmal wirklich beim Zielen und Treffen zu helfen, denn beide Geschosse gehen in den Torso des Dinges. Knochen verdampfen und der Kristall wird frei gelegt. Aber nach nur wenigen Augenblicken wachsen die meisten Knochen wieder nach. Thronverdammt!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Position:

Aufbruch

Club "Ventura"

Kammer des imperialen Engels

Zeit: 4 659 783.M41

Lady Helmchen öffnet ihr drittes Auge und der Dämon schreit gepeinigt auf. Was immer die Navigatorin dort tut, es scheint diesem Ding nicht gut zu bekommen. Das verdammte Warpraubtier zeigt auf Yuri und sie stöhnt gequält auf. Die beiden scheinen sich höchst schmerzhaft auf geistiger Ebene zu messen. Solange der falsche Engel abgelenkt ist, nutze ich die Gelegenheit und stürme an ihn heran. Mit einem wuchtigen Hieb schlage ich nach dem Kristall. Leider wird meine Klinge von einigen zäheren Knochen so abgelenkt, dass mein Hieb abprallt. Das geistige Duell geht weiter und Yuri scheint zu unterliegen. Thronverdammt!

Das Ding aus dem Warp schlägt mit seiner Klaue nach mir. Ich versuche den Schlag mit Rabenklaue abzuwehren, aber er ist zu stark und durchbricht meine Deckung. Es trifft mich hart und meine Panzerung kann nur einen Teil der Wucht nehmen. Gerade eben noch kann ich mich auf den Beinen halten. Mir ist ganz schummrig zu Mute. "Imperator! Gib mir die Kraft meinen Feind zu vernichten!" Ich tänzle etwas zur Seite und ramme dann mit aller Kraft mein Energieschwert in den Kristall. Der Aufprall prellt mir beinahe Rabenklaue aus den Händen. Und wirklichen Effekt erziele ich damit nicht. Thronverdammt! Ich hasse es, wenn man mit reiner Gewalt keine sichtbaren Resultate erzielen kann.

"Bilka! Los!", brüllt Yuri. "Kapitän! Hinter mich!" Ich vertraue meiner Navigatorin und tu, was sie mir sagt. Bilka sprintet heran und der Dämon schnappt ihn sich einfach. Mit einer beinahe schon überheblich lässigen Bewegung zerquetscht er ihn einfach. Aber diesmal kommt keine kleine Rauchwolke zum Vorschein, sondern ein gewaltiger violetter Lichtblitz blendet mich. Ich sehe für einen kurzen Moment nur violette Punkte, kurz darauf kehrt dem Imperator sei Dank mein Sehvermögen wieder zurück. Dann kommt der Donner und der Engel explodiert einfach.

"Was war das denn?", frage ich verdattert über dies höchst obskure psionische Phänomen. Irgendwie kann ich nicht glauben, was da gerade passiert ist. Hat sich mein Verstand verabschiedet? Aber der Dämon schient wirklich vernichtet worden zu sein, da nichts weiter mehr geschieht. Und das mit dieser violetten Explosion, ich kann mir keinen richtigen Reim darauf machen. Ich blinzle mehrmals und ich sehe klar genug, dass der selbsternannte Engel des Imperators nicht mehr da ist.

"Herr Bilka ist ein Wesen der Stryxis. Lange Geschichte, hier die Kurzfassung. Wir haben einen Deal mit den Xenos gemacht, sie helfen uns Euch zu befreien, dafür bekommen sie den Kristall.", erklärt mir Yuri gehetzt. Althea und Bruder Obskurus rühren sich wieder. "Wir müssen schnell zurück, da es hier nicht sicher ist." Der Astropath macht einen äußert mitgenommenen Eindruck und man kann ihm das Grauen, was ihnen in den letzten Stunden widerfahren ist, deutlich ansehen. Später bekomme ich erzählt, dass sie von Herrn Bilka aus ihrem Verlies gerettet worden sind. Allerdings konnten sie nicht unbemerkt entkommen und es kam zu einem hässlichen Feuergefecht, wo sie wohl nur mühsam sich wieder heraus kämpfen konnten. Jedenfalls trugen einige von ihnen da schon ein paar Blessuren davon. Sie erreichten Dock 49 und wurden mit einem Raumschiff zu einem Schiff der Stryxis geflogen. Die Stryxis sind eine recht hochgewachsene Rasse, die sich in fleischfarbene Gewänder hüllen und der Gesichter an die von gehäuteten Bulldogen erinnern. Sie gelten als niederträchtig, schließlich sind es Xenos. Aber man kann mit ihnen Handel treiben, da sie in erster Linie Händler sind. Es sind Nomaden, wo sie ursprünglich her kommen ist unter einem Geflecht aus Lügen und Täuschungen verborgen. Man ist bisher nur auf Händler gestoßen, entweder gibt es nur diese Kaste oder die anderen ihrer Rasse haben überhaupt kein Kontakt mit Fremdweltlern. Vielleicht sind die Stryxis der Koronus-Weite auch Renegaten. Auf alle Fälle gelten sie als Quell exotischer Technologien und Artefakte, da sie mit so ziemlich jedem Handel treiben. Jedenfalls schickten die Stryxis mein Gefolge in den Warp, um mich hier retten zu können. Das geschah mit Hilfe eines anderen Kristalls. Diese Kristalle sind eine Art warpfähiges Vox. Und wer immer diese Dinger hergestellt hat, der hat sie mit Seelen bezahlt. Mir ist nicht wohl, diese Abmachung mit hinterhältigen Xenos einzuhalten. Und ich mache mir auch durchaus Gedanken darüber, warum diese Stryxis in der Lage waren, den Dämon zu zerstören. Dafür ist sicherlich sehr viel Wissen über den Warp und seine widerlichen Bewohner nötig. Wissen, das sicherlich seine Spuren an der Seele hinterlassen dürfte. Thronverdammt!

Erst jetzt realisiere ich, dass ich gar nicht körperlich hier gewesen bin, sondern nur meine Seele. Ich werde zurück in meinen Körper gesogen und erwache in einem Raum mit vielen Knochenfragmenten, die hier überall herumliegen. Ebenso die Leichen der Askard Brüder. Mein Gefolge hat offensichtlich den Weg zurück durch den Warp angetreten. Hoffentlich kommen sie durch. Kelwor finde ich vor der Tür zusammengebrochen und entwaffne ihn. Mein Schiff hat inzwischen eine dreißig Mann starke Einsatzgruppe unter dem Kommando von Wachtmeister Loredus geschickt, welche das "Ventura" stürmen. Ich lotse sie nach unten und sie machen kurzen Prozess mit den Söldnern. Ich beteilige mich kurz an dem Gefecht und achte darauf, nicht von meinen eigenen Leuten ausversehen erschossen zu werden. Vorsichtig lasse ich den Kristall in einen Leichensack wickeln und auf einen umgedrehten Tisch hieven. Peinlich achte ich darauf, dass niemand dieses verfluchte Ding anfasst. Vielleicht ist es harmlos, aber irgendwie bezweifle ich das. Die letzten Wochen haben mich gelehrt, immer das Schlimmste anzunehmen und Recht damit zu haben. Die ganze Aktion lief ohne Verluste für meine Leute ab und mit großer Eskorte durchquere ich die untere Ebene von Aufbruch zu Dock 49. Das bleibt natürlich nicht unbemerkt und ich kann förmlich schon die wildesten Gerüchte durch den Äther flitzen sehen.

Dock 49 ist eine kleine Landebucht, die von einem wilden Haufen hart aussehender Söldner okkupiert ist. Der eine oder andere könnte durchaus auch in einer Renegatenpiratencrew Dienst tun. Ich erkläre dem Abschaum mein Anliegen und werde mit kleinem Gefolge an Bord gelassen, um meine treuen Gefolgsleute im Austausch gegen das Xenosartefakt auszulösen. Offiziell werden sie zwar nicht als Geiseln gehalten, aber ich schätze, wenn ich mich weigere, den Kristall auszuliefern, ich meine Leute Stückweise zurück bekomme. Zuerst die Finger, dann die Arme, dann die Beine, dann die inneren Organe in Frischhaltefolie verpackt. Diese Drohung wird zwar nicht ausgesprochen, aber ich schätze mal, dass es so laufen wird, bevor die Stryxis dann wirklich unangenehm werden könnten. Auf dem Weg zur Bucht überlege ich, ob ich den auf der Station befindlichen Inquisitor Oppner aufsuchen soll. Aber niemand bei klarem Verstand lässt sich freiwillig mit der Inquisition ein. Das könnte unangenehme Fragen aufwerfen. Und ich will weder meine Leute noch mich einem peinlichen Verhör ausgesetzt sehen oder prophylaktisch wegen möglicher Warpbefleckung erschossen und verbrannt werden. Immerhin war ich mehrere Stunden in dieser Ebene. Nein, das ist keine wirkliche Option in dieser verfahrenen Situation.

Das Raumschiff bringt mich zum Mutterschiff der Xenos. Es scheint sich um eine ehemalige Imperiale Fregatte zu handeln. An gewaltigen Ketten hängen an der Fregatte angekoppelt ausgehölte Asteroiden, ein Zerstörer aus einer ketzerischen Renegatenbaureihe und ein Schiff unbekannter Herkunft. Eine typische Stryxis Karawane. Ich denke mal, die "Audacia" könnte es mit diesem Ding aufnehmen, wenn sie denn nicht gerade im Trockendock wäre. Hoffentlich spielen die Xenos ohne gezinkte Karten, was aber eher unwahrscheinlich ist. Das kleine Raumschiff dockt an der Fregatte an und wir werden auf das stinkende Xenosschiff geleitet. Das meine ich jetzt nicht im übertragen Sinne oder als Beleidigung. Es stinkt hier wirklich. Die Luft an der "Audacia" war ja schon nicht die Beste, aber die hier erinnert an einen Müllplatz, Seuchenstation und Jauchegrube in einem. Ich habe ein verdammt mieses Gefühl, als ich schließlich in eine Art Besprechungszimmer geführt werde, wo mich ein leibhaftiger Stryxis erwartet. Der Anblick ist durchaus schockierend. Thronverdammt!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Position:

Stryxis Karawanenschiff

Reede vor Aufbruch

Zeit: 4 660 783.M41

Bis jetzt habe ich nur Bilder dieser Wesen gesehen. Aber erst wenn man davor steht, wird einem klar, wie große und hässlich diese Dinger in Wirklichkeit sind. Ich bin mit einem Meter einundneunzig nicht gerade klein, aber der Stryxis ist mit seinen zweieinhalb Metern einfach nur riesig. Sein fleckiges Gewand reicht bis zum Boden, aber durch seine Bewegungen verrät er, dass er drei Beine haben muss. Das Gesicht hat mehrere Facettenaugen in einem Gesicht, das wahrlich an das eines gehäuteten Hund erinnert. Der Rest von seinem Gefolge sind menschlicher Abschaum mit mehr als nur einer Mutation. Stryxis sind dafür bekannt, dass auf ihrem Schiff hauptsächlich Menschen und andere Xenos Dienst tun. Wie gesagt, sie sind Händler, nicht mehr und auch nicht weniger. Die Stimme ist überaus unangenehm, aber gut verständlich. Der schäbige Raum ist überladen mit Tand und erinnert an einen armseligen Trödelladen in einem der oberen äußeren Bereiche meiner Heimatmakropole. Von Ordnung und Sauberkeit halten diese Xenos offensichtlich nichts, wenn das hier ein repräsentativer Bereich des Schiffes sein soll. Selbst eine Rumpelkammer auf der "Audacia" macht mehr her als dieser Raum hier. Das eine oder andere hier ausgestellte Ding mag an sich durchaus interessant sein, aber ich fokussiere mich auf die momentane Situation.

Ohne größere Probleme wird der Handel vollzogen. Die riesige Kreatur lobt mich für meine Vernunft, den Deal meiner Leute zu respektieren. Mir blieb ja auch kaum was anderes übrig, wenn ich meine Vertrauten nicht opfern will. Auch wenn mir nicht wohl bei der ganzen Sache ist. Schließlich ist das ein Warpartefakt, was einen leibhaftigen Dämon beherbergt hat. Aber das ist jetzt deren Problem, sollen die sich mit obskuren Warpphänomenen herumschlagen. Die Kreatur fasst den Stein an und violette Energie springt auf den Kristall über. Was immer das Xenos da auch tut, es scheint zu wirken, denn schließlich sprüht der Stein violette Funken. Nun gut, wir verabschieden und beeilen uns, von Bord dieses Xenosschiffes zu kommen.

"Gut gemacht, Leute! Ihr habt echt was gut bei mir!", lobe ich mein Gefolge, dass wortwörtlich für mich durch die Hölle gegangen ist. Nun habe ich noch Kelwor Westland an der Backe und mit der Stationsleitung ein Hühnchen zu rupfen. Also marschiere ich mit dem gesamten Gefolge und Eskorte zu den Kommandobüros dieser Station. Ito Vajun und seine beiden Adjutanten erwarten mich schon. Schnell kristallisiert sich heraus, dass kein wirkliches Interesse besteht, die Sache zu regeln. Die Rechtsgrundlage ist für Dämonenpakte nicht wirklich gegeben, besonders bei einem Freihändler †“ da sein Vater ja tot und er der Erbe des Briefes ist, ist nun Kelwor Westland ja einer. Das macht die ganze Sache äußerst kompliziert. Da ich nicht will, dass die Sache nach Wandererhafen oder zur Inquisition ausgelagert wird, schnappe ich mir meinen Gefangenen und verfrachte ihn erst mal in eine Arrestzelle auf die "Audacia".

Ich bin froh, als ich endlich in meinem Quartier bin. Hier kann ich endlich meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Was bin ich fertig. Diese Kreatur hat mich leiden lassen, wie ich noch nie gelitten habe. Körperlich bin ich inzwischen unversehrt, da Bruder Obskurus mich geheilt hat. Aber meine Seele hat Narben davon getragen. Oder besser gesagt, Wunden, die noch nicht verheilt sind. Meine beiden Konkubinen, den neben Caine wohl einzigen Menschen, die mich wirklich so kennen, wie ich wirklich bin, trösten mich. Das tut gut und irgendwann versiegen meine Tränen. Ich nehme mit ihnen ein langes warmes Bad in wohl duftendem Wasser und genieße dann eine ausgehende Massage meiner beiden versierten Liebesdienerinnen. Sie sind sehr zärtlich und kümmern sich ganz um meine Bedürfnisse. Es wird noch ein angenehmer und höhepunktreicher Abend, der mich die Schrecken des Tages halbwegs vergessen lässt. In der Nacht schlafe ich äußerst schlecht und schrecke mehrmals aus Albträumen auf.

Am nächsten Morgen kümmere ich mich frisch ausgeruht nach einem wohlschmeckenden Frühstück, mit dem sich Colette mal wieder selbst übertroffen hat, um Kelwor Westland. Zuerst hole ich die Meinung meiner Berater ein. Bruder Obskurus predigt Feuer und Flamme, würde den jungen Mann am liebsten brennen sehen. Tja, Extremisten lieben das Feuer. Die Meinung der anderen ist gemäßigter und auch eher auf den Tatsachen fußend. Also lasse ich Kelwor herkommen und befrage ihn. Letztendlich hat er keine andere Wahl gehabt, als sich zu unterwerfen. Natürlich hat seine Freiheit einen gewissen Preis. Wir teilen den Warpkartenhandel unter uns auf und beschließen einige weitere gemeinsame Projekte. Ich habe einen neuen Verbündeten gewonnen, auch wenn Bruder Obskurus immer noch für den Scheiterhaufen ist. Aber eine verbrannte Leiche bringt nun mal kein Profit und letztendlich brauche ich genau den, um mich auf diesem Posten halten zu können. Mein Onkel hat dies nicht berücksichtigt und nun ist er tot. Wobei ich mich immer mehr frage, warum er die Möglichkeiten der "Audacia" so schlecht genutzt hat. Was hat ihn abgelenkt, um dieses Schiff so verkommen zu lassen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Position:

Aufbruch

Zeit: 4 663 783.M41

In den nächsten Tagen kümmere ich mich erst mal um die gesellschaftlichen Verpflichtungen. Meine Konkubinen sind hellauf begeistert, mich auf kleinen Bällen begleiten zu dürfen und ihre freie Zeit zum Einkaufen zu nutzen. Schließlich haben sie trotz ihrer wandschrankgroßen Garderobe, manche Familien haben weniger Wohnraum zur Verfügung, rein gar nichts zum Anziehen. Nun ja, auch hier gibt einige Schneidergeschäfte und exotischen Stoff. Ich bin froh, dass ich durch geschäftliche Verpflichtungen gebunden bin und sie nicht bei ihren Einkaufstouren begleiten muss. Sie lassen es sich nicht nehmen, das Quartier radikal umzubauen und teilweise neu zu möblieren. Dabei scheinen sie es nicht für nötig zu befinden, meine Erlaubnis einzuholen. Aber letztendlich haben sie sicherlich das bessere Händchen für solche Dinge und bis jetzt haben sie immer meine Quartiere nach ihren Gutdünken gestaltet und ich habe mich immer sehr wohl darin gefühlt.

Auch stellt sich die Frage, was wir als nächstes unternehmen werden. Zum einen ist ein Flug nach Damara im Gespräch. Damara ist der wohl bevölkerungsreichste Planet in der Weite. Auch befindet sich dort ein großer, dem heiligen Drusus geweihter Tempelkomplex. Das zieht viele Pilger an. Besonders Bruder Obskurus drängt darauf, in diese Richtung sich einen Ruf zu erarbeiten. Allerdings ist der Transfer von Pilgern nicht sehr profitabel. Nur in Verbindung mit dem Kopfgeld, dass auf die "Ignes et Amnestia" ausgesetzt ist, eine Überlegung wert. Die dortige Ekklesiarchie verfügt über ein großes Archiv über die Untaten des ehemaligen schwarzen Schiffs der Inquisition. Damit könnte man auf die Spur dieses Unholds kommen, welche die "Ruhige Gezeiten" in Stücke geschossen hat. Allerdings ist die "Audacia" noch nicht bereit, sich mit einem solchen Schiff zu messen.

"Da brauchen wir schon eine kleine Flotte dafür, um es mit diesem formidablen Kreuzer aufnehmen zu können.", meint Meisterin Puppila und ich gebe ihr Recht. Deswegen bringt es uns momentan nichts, jetzt Einblick in die Archive zu bekommen.

"So gerne ich mich mit dem Glauben gut stellen möchte, Profit ist wichtiger. Die Besatzung muss sehen, dass was läuft. Wir haben momentan nur kleine Erfolge vorzuweisen und es ist die Hoffnung auf mehr, welche die Besatzung bei der Stange hält. Wenn wir uns jetzt mit Pilgertransporten ohne weitere Unternehmungen verzetteln, sinkt die Moral wieder. Und auch meine Familie will Profit sehen und je schneller wir schwarze Zahlen schreiben, desto eher ist dieses Kommando von langer Dauer." -Und auch eure Posten, - füge ich in Gedanken hinzu. Schließlich würde ein neuer Lord Kapitän auch eine neue Kommando Crew mitbringen. Ihr Schicksal ist mit dem meinen eng verbunden.

Mein Onkel hat einige Schwierigkeiten mit Calligos Winterscale, was es auch mir schwer machen wird, in seinem Herrschaftsbereich erfolgreich zu handeln. Aber hinter Winterscales Reich gibt es eine frisch entdeckte Todeswelt. Und darauf gibt es Bestien. Die Menagerien und Arenen des Calixissektors hungern nach exotischen Raubtieren, um sie vom Plebs begaffen und sie vor den Augen zahlender Kundschaft zerfleischen zu lassen. Da steckt viel Geld drin, dort eine Fangstation zu errichten und einen Transfer einzurichten. Auf dem Weg liegt eine Vergnügungswelt zweifelhaften Rufes mit dem Namen Karmesin-Trost, für die wir Passagiere aufnehmen können, die für den Transfer besser als ein paar Pilger bezahlen werden. Und auf dem Rückweg können wir versuchen, uns mit Calligos Winterscale gut zu stellen und unsere Lagerräume mit Fässern voll Nephilium zu füllen. Nephilium ist ein Petrochem mit einem sehr hohen Wirkungsgrad, das selbst Promethium schwach aussehen lässt. Durch diese Besonderheit ist dieses Petrochem sehr begehrt und kommt nur auf einem Planeten mit dem Namen Lucins Odem vor, welcher in Winterscales Reich liegt. Dieser Planet ist umkämpft und dadurch sind die Ressourcen von Calligos gebunden. Vielleicht ergibt sich da eine lukrative Möglichkeit.

"Also zuerst nach Karmesin-Trost, der Vergnügungswelt der Kasballica Mission und dort werden wir Vergnügungssüchtige abliefern. Dann weiter zu der noch namenlosen Todeswelt, wo wir eine Fangstation errichten werden und einen Teil der Lagerräume und Tanks mit Bestien füllen. Und als krönender Abschluss nach Lucins Odem, um Nephilium aufzunehmen.", fasse ich den Plan zusammen. Bis auf Bruder Obskurus sind damit alle einverstanden. Meine Marketender leiten alles in die Wege und mir gelingt es sogar noch ein Refraktorfeld für Bruder Obskurus zu ergattern, der doch etwas schwach auf der Brust ist. Nach nur drei Wochen im Trockendock kommt der große Moment, wo die "Audacia" frisch renoviert sich im Licht von Furibundus sonnt. Was für ein Schiff! Die Krater und Beschädigungen sind auf der Hülle verschwunden. Neue schlanke Sonnenlasergeschütze drohen von den Längsseiten aus. Der Rest ist im Innern von statten gegangen und äußerlich nicht sichtbar. Aber die Luft ist deutlich besser und die Quartiere der Besatzung erstrahlen im neuen Glanz. Die Stimmung an Bord ist hervorragend.

Auf diesem Hoch bittet Leutnant Nimdock von den Eisenwölfen um eine Audienz. Einst hatte ich ihr angeboten, als Hauptmann auf der "Audacia" dienen zu können. Inzwischen ist sie sicher, dass ich ein besserer Anführer als mein Onkel bin und nimmt mein Angebot an. Sie empfiehlt mir, den Drill und Training für die Soldaten zu intensivieren. Nach ihrer Einschätzung sind wir momentan nicht in der Lage, ein ernsthafte Entermanöver abwehren zu können. Nun gut, ich befehle dem Magister Militaris Ares, in dieser Richtung tätig zu werden.

Überraschenderweise bittet auch der oberste Maschinenseher Ademis um eine Audienz. Ich erwarte schon beinahe eine Hiobsbotschaft, werde stattdessen aber positiv überrascht. Bei der Suche nach dem Energieverlust wurde eine geheime Kammer gefunden, die wohl mein Onkel durch Kräfte außerhalb hat installieren lassen. Ich werde dorthin geführt und kann die Kammer mit meinem Stab öffnen. Zischend fährt die getarnte breite Tür auf und gibt den Blick auf eine Kryokammer frei. Diese Kapsel ist über und über mit Siegeln und Gebetsbändern bedeckt. Darin befindet sich der erste Kapitän der "Audacia", ein gewisser Kapitän-Explorator Zathor Rak. Einst hatte dieser die Koronus-Weite auf der Suche nach STKs bereist. Bis jetzt war sein Schicksal ungeklärt. Die Siegel zeigen an, dass der Inhalt unter keinen Umständen aufgetaut werden darf, was als absolute Techhäresie einzustufen wäre. Ich frage mich, warum man ihn nicht einfach umgebracht, sondern ihn für die Ewigkeit eingefroren hat. Aber letztendlich ist dies nicht das wirklich Interessante in dem Raum. Es gibt ein Regal mit Warpkarten. Ich schaue sie mir durch, was an diesen so interessant sein soll. Schließlich finde ich eine Karte, die ein Teil von einer größeren sein muss. Schon bald wird mir klar, was mein Onkel die letzten Jahrzehnte getrieben hat. Er hat Winterscales Schatz gesucht.

Sebastian Winterscale hat als einer der ersten die Koronus-Weite erforscht und dabei sein Reich gegründet. Der Legende nach hat er vor seinem Verschwinden einen gewaltigen Schatz versteckt. Die Karte mit der Warproute zum Versteck teilte er in fünf Teile auf und gab sie seinen fünf vertrauensvollsten Untergebenen. Und diese Karte, die ich in der Hand halte, ist angeblich eines dieser fünf Stücke. Die restlichen Notizen, Karten und Unterlagen beschäftigen sich mit dem Verbleib der anderen vier Karten. Mit diesen Unterlagen gibt es sogar eine theoretische Chance, den größten Schatz der Weite zu heben. Das ist ein erstrebenswertes Ziel, aber momentan sind mir schneller Profit und langanhaltende Einnahmequellen lieber. Dieser Punkt hat mein Onkel außer Acht gelassen. Nur wenn meine Familie ihre Einnahmen bekommt, würde ich nebenher nach Hinweisen für die anderen vier Stücke suchen können. Es sieht ganz so aus, als wäre das meine Chance, in die Geschichtsbücher der Weite und des Imperiums einzugehen. Flavion Conari, der Mann, welcher Winterscales Schatz fand. Dieser Gedanke erfüllt mich mit großem Stolz.

Gespielt am 09.06.2012

Spielleiter: Stefan

SC:

Flavion Conari Freihändler Rang 1

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 1

Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 1

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 1

EP: 350

Besiegte Gegner:

Ein "Engel des Imperators"

Mehrere Söldner

Beute:

Gedanke des Tages

Damit ist der Part mit Aufbruch beendet. Der Engel des Imperators hat rein gar nichts mit dem Schwinden zu tun, da der SL das Werk nie gelesen hat. Hier und da habe ich sicherlich ein paar kleine Anspielungen mit rein gebracht. Alles in allem ein guter Teil, auch wenn ich diesmal eher weniger zu tun hatte und die Crew diesmal die ganze Action hatte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Juhu! Die erste Rückmeldung. Vielen Dank dafür.

Persona Dramatis

Persona Dramatis

Personen von Wanderershafen und der Weite

Renuka - Herr der "Tochter der Leere", zwielichtiger Nachfahre von Häretikern.

Taurion Conari - Vater von Flavion und Novus, Vorsitzender des Familienrates der Conari und amtierendes Oberhaupt des Adelshauses Conari von Scintilla.

Sebastian Winterscale - berühmt berüchtigter legendärer Freihändler, Entdecker von Winterscales Reich und seit Jahrhunderten verschollen.

Calligos Winterscale - amtierender Herrscher über Winterscales Reich, hatte eine Fehde mit Ravion Conari.

Erzmagos Paracelsus Thule - Gründer der Jünger von Thule, einer radikalen Fraktion des Mechanicum, welche gezielt Artefakte des dunklen Zeitalter der Technologie suchen und erforschen.

Esea Conari - Witwe des ehemaligen Lordkapitäns Ravion Conari der "Audacia"

Lady Anagai - Wahrsagerin in der Klause

Personen von Aufbruch

Lordkapitän Moredus Westland - berüchtigter Freihändler im Dienst der Kasballica Mission.

Kelwor Westland - Moredus Sohn, aktiv im Glückspielgeschäft

Ito Vajun - Inoffizielles Oberhaupt von Aufbruch

Rice Solomon - verschwundener Vorsteher des Warpkartenhandels des Hauses Conari

Inquisitor Karl Oppner - Zwielichtiger Inquisitor, der Warpkarten verkauft und ein Gefolge unterhält.

Gebrüder Askard - Clubbesitzer und Schatzkartenhändler

Lukas Bärbach - Warpkartenhändler und Halbling

Sag Olan - aktueller Vertreter des Hauses Conari auf Aufbruch

Herr Bilka - Ominöser Mann mit violetten Augen und weißen Haaren

Die Dreieinigkeit - Vorsteher des Kultes des Inneren Auges

Crew der "Audacia"

SC:

Kapitän Flavion Conari Freihändler Rang 2 - Lordkapitän der "Audacia"

Solun Ares Magister Militaris Rang 2 - Ehemaliger Soldat der Imperialen Armee und nun amtierender Waffenmeister der "Audacia"

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 1 - Junge dunkelhaarige Frau mit Pferdeschwanz, zweiter Steuermann.

Bruder Obskura Astropath Rang 1 - Laien Prediger und Erleuchteter Astropath

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 1 - junge Frau mit zu vielen Gelenken in den Gliedern

NSC

Obere Ränge und Abteilungsleiter

Oberst Kyrr - Neuer erster Offizier

Seneschall Ilias von Braun - älterer Mann mit Stock

Maschinenseher Kyle Ademis - erster Techpriester der "Audacia", Thuleaner und stark modifiziert

Chorleister Lux Aquinus - Erster Astropath und Chorleiter der "Audacia"

Leutnant Tessa Nimdock - Söldneranführerin des Kontingentes der Eisenhunde

Schiffsmeister Major Istran von Hellstett - Neuer Schiffsmeister

Materialmeister Leutnant Dominik von Hellstett - Neuer Materialmeister und Sohn von Istran

Scriptor Primus Horatius Codwell - Leiter der Librariumsgruft

Kapitän-Explorator Zathor Rak - Im Kryotank lagernder erster Kapitän der "Audacia"

Stabsarzt Hoffert, dem Obersten der Bordärzte

Doktor Melinda Adams - Ärztin an Bord der "Audacia"

Mittlere Ränge

Bootsmann Ottar Fellwind

Rika vom Licht der Erlösung - zirka 65 Jahre alter Missionar

Marketender Lloyd Carruthers - Fähiger Unterhändler, Angehöriger des Handelshauses Krynn

Marketender Koltan Terzius Bell, ein rüstiger Mann in den frühen sechziger, Ex-Separatist und ehemaliger Mitarbeiter der Kasballica Mission.

Hauptmann Greyfield - Überkorrekte Wachoffizierin

Leutnant Renard Exton - Zeremonienmeister der Brücke

Untere Ränge

Grilka 19 von den Unab - Vorarbeiterin im Maschinendeck

Lakasto - Trainer der Unab Hartball Mannschaft des Maschinendecks

Der Fremde - Schwarzmarkthändler und Schieber

Rickard - Instrukteur der Kriecher des Geschützdeckes

Das Gefolge von Flavion Conari

Bannerträger Braddock, trägt das persönliche Banner, Leibwächter, vierschrötiger Mann

Lexikanuseinheit OP3C

Gehilfin des Leibkoches Colette, schüchterne Rothaarige

Leibdiener Caine, weiser alter Mann und Vaterersatz für Flavion Conari

Konkubine Josephina, blonde Haare. Sie ist eine latente Psionikerin und sagt die Zukunft aus dem Tarot voraus.

Konkubine Carmina, schwarzhaariges Teufelchen.

Novus Conari - Flavions älterer Bruder, von Ravion veränderter Waffenservitor

Passagiere der "Audacia" im Transfer nach Karmesin-Trost

Lord Alophus Leyfield I von Sephrem - Untersetzer abgesetzter Diktator von Sephrem

Lady Silla Marati - Undurchsichtiges Fräulein aus dem Gefolge von Lord Alophus

Verstorbene NSC

Leibkoch Lungini, etwas dicklicher Mann mit Halbglatze, im Albtraum verstorben

Bannerträger Cussak, trug einst das persönliche Banner, von einem Dämon vernichtet worden

Major Arthax Voyle - Von Flavion erschlagener Meuterer und ehemaliger Ausbilder der Infanterie

Waffenmeister Sigmund Kyrr - im Kreuzfeuer während der Meuterei umgekommen

Lordkapitän Ravion Conari - Onkel von Flavion Conari, von ihm erschlagen

Grox - ehemaliger Aufseher der Unab im Maschinendeck, von Flavion erschlagen

Schiffe

"Audacia" - Flaggschiff der Adelsfamilie Conari, Leichter Kreuzer der Monitorklasse im Drehbankschema.

Ignes et Amnestia - berüchtigtes ehemaliges Schwarzes Schiff der Inquisition, an den Erzfeind gefallen.

Ruhige Gezeiten - Transporter, im Schlund nach Piratenangriff havariert und dann aufgegeben

Tochter der Leere - Raumschiff von Freihändler Renuka, Mitglied des Kasballica

Orte

Hexenfluchwelt - Einsamer Planet im Schlund ohne Sonne. Auf der Oberfläche befindet sich eine verlassene Astropathen Station, die trotzdem immer noch sporadisch sendet.

Der Schlund - Die einzig bekannte stabile Route durch die Warpstürme, welche den Calixissektor von der Koronusweite trennen.

Wanderershafen - Letzter Außenposten des Imperiums, markiert den Eingang zum Schlund

Aufbruch - Station, welche die Sonne Furibundus umkreist, markiert den Ausgang des Schlundes, das Tor zur Koronusweite.

Koronus-Weite - Halosterne nördlich des Calixissektors und des Segmentum Obscurus

Scintilla - Hauptwelt der Golgenna Weiten und des Calixissektors

Tarsus - Makropole in Äquatornähe und Handelszentrum der Welt Scintilla

Schellak System - Grüner Neutronenstern, welcher von drei Asteroidengürteln umkreist wird. Standort einer Mine und liegt im Schlund

Die Klause - Raumstation mit Sektierern im Schlund

Damara - Bevölkerungsreichste Planet in der Weite. Großer Tempel des Drusus.

Karmesin-Trost - Vergnügungswelt

Fraktionen

Kasballica Mission - großes Syndikat, welches in der Weite und im Calixissektor agiert

Handelshaus Krynn - Bankiers mit großem Einfluss, Ravion hat viele Schulden bei ihnen angehäuft

Kult des Inneren Auges - Häreteks auf Aufbruch beheimatet

Kapitel 7

Aufbruch von Aufbruch

Position:

Transfer nach Karmesin-Trost

"Audacia"

Zeit: 4 744 783.M41

Ich lese mich etwas in die Notizen meines Onkels ein. Er hat in den letzten Jahren wohl sehr viele Informationen zusammen getragen. Nur die, die er aus mehreren unabhängigen Quellen verifizieren und damit ihre Authentizität bestätigen konnte, fanden in diesen gesammelten Notizen einen Platz. Es muss ein unglaublicher Aufwand gewesen sein, diesen immensen Wissensschatz zusammenzutragen. Und dieser Aufwand hat dazu geführt, dass er die "Audacia" so hat verkommen lassen und beim Familienrat in Ungnade gefallen ist. Kein Wunder also, dass mein Onkel sich so vehement gegen seine Ablösung gewehrt hat. Er hat sich von der Gier blenden lassen und das hat ihn sein Leben gekostet. Ein Fehler, den ich nicht zu wiederholen gedenke. Auch wenn es mir natürlich in den Händen kribbelt, sofort weiteren Hinweisen nachzujagen, bin ich doch in der Lage, schnell den nötigen objektiven Abstand zu dem gigantischen Projekt zu gewinnen. Gut Ding will Weile haben, hat mein Kindermädchen immer gesagt und erst als Erwachsener habe ich begriffen, wie Recht sie mit ihren Ratschlägen immer hatte.

Das schon vorhandene Stück stammt aus dem ehemaligen Besitz des XO, als des ersten Offiziers von Winterscale, ein gewisser Sedric Calva. Das erste fehlende Stück gehört einem Magister Militaris mit dem Namen Lorenzus von Ilberstein, dessen Nachfahren auf Lucins Odem residieren. Lucins Odem ist übrigens nach dem Atem eines Kerls benannt, der einst auf Aufbruch das Sagen gehabt hat. Dieser Lucin muss Sebastian Winterscale ziemlich geärgert haben, dass er einen Planeten nach dessen wohl stinkendem Atem benannt hat. Um auf Lucins Odem selbst tätig werden zu können, werden wir uns erst mal einen militärischen Ruf erarbeiten müssen.

Das zweite Teil bekam Kapitän Ilidas Kim, der in der Schlangenwiege verschwunden ist. Die Schlangenwiege ist eine Raumregion, die als ziemlich verflucht gilt. Von dort ist angeblich noch niemand zurückgekommen. Wirklich Genaues weiß niemand über diese Region. Es wird ziemlich gefährlich werden, dort zu forschen.

Der dritte Teil wurde Quartiermeisterin Ida Riverton zur treuhänderischen Aufbewahrung übergeben. Laut uralter Gerüchte waren die beiden lange Zeit liiert. Deren Nachfahren leben auf der Hauptwelt Lilbarum in Winterscales Reich. Um dorthin reisen zu können, muss ich die Fehde meines Onkels mit Calligos Winterscale beenden. Und selbst dann wird es nicht leicht werden, dort die Karte zu ergattern.

Das letzte fehlende Stück besaß die Navigatorin Greta Silvas, die schließlich in Ungnade gefallen ist. Ihre Spur verliert sich auf der Gefängniswelt Maleziel. Ein berüchtigter Planet voll mit psychopathischem Abschaum. Nicht gerade die Art von Planet, auf dem man gerne sein möchte. Aber mit diesen Informationen ist es wenigstens theoretisch möglich, den legendären Schatz von Sebastian Winterscale zu heben. Auf alle Fälle ist das ein wirklich ambitioniertes Langzeitprojekt. Interessant ist, dass Sebastian kein Stück der Karte seinem Erben oder Angehörigen der eigenen Familie vermacht hat. Wollte er damit die Beziehung seiner geschätzten Gefolgsleute zu seiner Familie auch über sein mögliches Ende festigen? Oder hat er seine eigene Familie so verachtet, dass er ihnen nichts von seinem Schatz gönnen wollte? Schwer zu sagen, da die Bücher, die ich über Sebastian Winterscale habe, eben nie aus erster Hand sind, sondern die Geschichten mündlich immer über viele Stationen gingen, bis sie schriftlich festgehalten wurden. Und jeder Erzähler hat natürlich die Geschichte ausgeschmückt oder nach seinem Gutdünken verändert. Was nun der wahre Kern ist, kann ich nicht wirklich erkennen.

Aber momentan habe ich andere Probleme. Das Militär auf dem Schiff muss dringend reorganisiert werden. Magister Militaris Solun Ares schlägt vor, die etwas über anderthalbtausend Mann in zwei Bataillonen zu je fünf Kompanien mit zwei Zügen zu organisieren. Jeder Zug besteht aus sechs Trupps und einem Kommandotrupp mit einem Leutnant. Jeder Trupp hat zehn Mann, von dem je ein Team ein Maschinengewehr oder Schrotkanone trägt. Die knapp hundertfünfzig Mann der Brückenwache werden zu drei Zügen mit je fünfzig Mann eingeteilt. Der Ausbildungstand der Truppe ist gelinde gesagt katastrophal. Mein Onkel hat die Leute hauptsächlich für die innere Sicherheit eingesetzt. Sie sind gut darin, Unabs unter Kontrolle zu halten. Aber einem ernsthaften Entermanöver können sie nichts entgegen setzen. Ich befehle daher dem Magister Militaris, ein Trainingsprogramm zu erstellen, wo eine Kompanie einen Monat vom regulären Dienst befreit und dann auf Enterabwehrmanöver gedrillt wird. Nach elf Monaten hat jede Einheit den Drill durchlaufen und dann werden Entermanöver exerziert. Außerdem sollen Wiederholungsübungen und Manöver abgehalten werden. Ich hoffe inständig, dass bis dahin uns niemand entern wird, da wir da wohl hoffnungslos unterliegen würden. Thronverdammt!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und es geht weiter :)

ich hab mich deshalb dazu entschlossen mal meine Meinung abzugeben da einfach zuviele gute 40k geschichten einfach aufgehört haben weiterzugehen... evtl aus Zeitmagel des Autors oder wegen zu geringer Resonanz der Leser.Zum Beispiel Utica II, Der Preis des Versagens oder die Geschichte mit der komischen Nummer im Titel.....

Und damit das hier nicht passiert: Motivationskeks für den Autor, einfach nehmen und schmecken lassen :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Und es geht weiter :)

ich hab mich deshalb dazu entschlossen mal meine Meinung abzugeben da einfach zuviele gute 40k geschichten einfach aufgehört haben weiterzugehen... evtl aus Zeitmagel des Autors oder wegen zu geringer Resonanz der Leser.Zum Beispiel Utica II, Der Preis des Versagens oder die Geschichte mit der komischen Nummer im Titel.....

Ich denke mal, bei den meisten eingeschlafenen Projekten ist es einfach der Zeitmangel. Sehe ich auch bei meinen Projekten, sie fressen sehr viel Zeit und die ist leider endlich.

Und damit das hier nicht passiert: Motivationskeks für den Autor, einfach nehmen und schmecken lassen :)

Danke schön! Und schon kommt der nächste Abschnitt.

Position:

Transfer nach Karmesin-Trost

"Audacia"

Zeit: 4 750 783.M41

Seit zwei Tagen sind wir nun im Warptransfer nach Karmesin-Trost. An Bord habe ich einige hundert vermögende Renegaten mit ihrem Gefolge und wirklich voluminösen Gepäck, welche meine Verlademeister beim verstauen in den Laderäumen an den Rand des Wahnsinns getrieben haben. Diese illustre Gesellschaft zu hüten, ist wie auf einen offenen Sack mit kleinen Katzen aufzupassen. Andauernd tapst neugierig eine heraus und kaum hat man diese wieder in den Sack getan, büchst auch schon die nächste auf Suche nach aufregenden Abenteuern aus. Ich habe ein kleines harmloses Zerstreuungsprogramm auf die Beine gestellt, um diese Leute etwas vom Unsinntreiben abzuhalten. Einer der Passagiere ist Alophus Leyfield I von Sephrem. Auf Sephrem hatte er eine kleine Auseinandersetzung mit seinem Bruder und hat den Planeten in einen wortwörtlichen Bruderkrieg gestürzt. Auf alle Fälle nahm die Sache für ihn kein gutes Ende und er musste vor den imperialen Behörden fliehen, die es nicht gut fanden, keinen Zehnt zu bekommen. Das alte Lied, wenn die Abgaben nicht stimmen, gibt es ziemlichen Ärger. Sonst kann man so ziemlich alles als Adliger erlauben. Nur die Steuern sollte man einfach nicht hinterziehen, da hat man dann die Arbites recht schnell am Hals.

Ich bin damit beschäftigt, die letzten Detailfragen für ein Kapitänsdinner für heute Abend abzustimmen, als mich Magister Ares auf einen bedenklichen Zwischenfall aufmerksam macht. Es hat wohl ein obskures Warpphänomen gegeben, bei dem ausgerechnet ein Diener von Alophus Leyfield zu Tode gekommen ist. Ausgerechnet von diesem aufgeblasenen Schnösel, als ob ein tödliches Warpphänomen nicht an sich schon schlimm genug wäre. Ich denke mit Schaudern an die Geschichten über die Reisen von Sebastian Winterscale, wo er auf jedem Transfer gewaltige Horden gar fürchterlicher Warpbestien abgewehrt hat. So langsam kommt mir der schreckliche Verdacht, dass dieser Teil der Geschichten gar nicht so übertrieben sind, wie es einst den Anschein hatte. Ich finde mich auf der Krankenstation ein, wo die Leiche des armen Tropfes aufgebahrt ist. Die Ärztin, die mich einst behandelt hat, erwartet mich schon.

"Ich sollte Euch warnen, Lordkapitän Conari, das ist ein schrecklicher Anblick", unkt die etwas verlebt aussehende Ärztin mit ihren kurzgeschnittenen blonden Haaren und zieht dann das Laken von dem Leichnam. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, aber das ist doch seltsam. Statt eines aufgeplatzten und schrecklich verstümmelten Körpers sehe ich einen total deformierten vor mir. Die Proportionen stimmen einfach nicht mehr. Das Gesicht sieht aus, als wäre es aus geschmolzenen Wachs, auf der Brust wachsen dicke Kopfhaare, ein Arm ist unglaublich lang, der andere dagegen kurz und scheint nur aus Gelenken zu bestehen. Aus seinem Rücken ragen Stacheln aus seltsamen Knochen.

"Thron! Sicher, dass dies ein Diener von Alophus ist und kein Mutant aus einem schwarzen Deck, der sich hier herum getrieben hat?", frage ich etwas verdattert.

"Es gibt Zeugen für dessen Verwandlung. Es ging wohl recht schnell und urplötzlich."

"Es gab Zeugen für dieses Warpphänomen?"

"Falls es überhaupt ein Warpphänomen ist."

"Beim Thron! Was beim Imperator sollte es sonst sein? Was in aller Welt kann sonst so etwas Entsetzliches bewirken?"

"Polymorphin!", meint Caine, mein Leibdiener und Berater.

"Polymorphin?" Davon habe ich nun wirklich noch nie etwas gehört.

"Polymorphin erlaubt einer trainierten Person eine andere Gestalt anzunehmen. Bei einem Untrainierten führt es zu sinnlosen Mutationen und schließlich zum Tod.", doziert Caine wie aus einem Lehrbuch.

"Aha? Und wer nimmt so was?", fragte ich neugierig.

"Es gibt im Offizium Assassinorum einen Tempel, dessen weibliche Assassinen dies benutzen, um sich in jemanden anderen verwandeln zu können. Manchmal wird diese Droge jemanden als Warnung und Botschaft verabreicht, dass sie dabei sind, den Zorn des Imperators auf sich zu ziehen."

"Das Offizium Assassinorum?", hauche ich etwas erschreckt und gehe die Liste meiner letzten Untaten durch. Ich bewege mich schon lange in Bereichen, die nicht wirklich legal sind und nur wenige der eine oder andere von mir produzierte Tote fiel unter Notwehr. Allerdings sind meine Vergehen eher harmlos, da ich doch immer pünktlich meine Abgaben bezahlt habe. Und das sie wegen dem Transport von ein paar Renegaten mir gleich eine Tempel Assassine auf den Hals hetzen, ist auch etwas arg weit hergeholt. Auch die Reaktionszeit wäre phänomenal kurz im Anbetracht der Arbeitsgeschwindigkeit imperialer Behörden. Aber hätten sie dann nicht eher jemand aus meinem Gefolge als Warnung gewählt? Ich atme tief durch und komme zu dem Schluss, dass nicht ich das Ziel der Botschaft sein kann, sondern eher Alophus Leyfield I, ein Despot der keinen Zehnt gezahlt hat. Aber warum sollten sie den warnen? Er hat die Verbrechen schon begangen, also warum jetzt noch lange fackeln?

"Ist das sicher?", hake ich nach. "Dass es sich wirklich um Polymorphin handelt und nicht um etwas anderes?"

"Es gibt einige komplizierte Tests, um es nachweisen zu können", meint die Ärztin, "Aber die brauchen ein paar Stunden."

"Dann macht diese Tests und informiert mich sofort, sobald Ihr ein brauchbares Ergebnis habt.", weise ich die Ärztin an und verlasse die Krankenstation nachdenklich. Ich teile Caine meine Gedanken mit.

"Durchaus möglich, dass Alophus das Ziel ist. Allerdings ist die Anwesenheit einer Assassine an Bord dieses Schiffes nicht gerade verkaufsfördernd.", meint Caine. Ich schnaufe auf, leicht verärgert, wie auch amüsiert. Noch auf dem Rückweg erreicht mich die nächste Nachricht, es gab einen schwerwiegenden Sicherheitsvorstoß in der Chorkammer der Astropathen. Thronverdammt! Hören den heute die Probleme gar nicht mehr auf?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich muss sagen, euer SL legt sich auch im neuen System ins Zeug!

*gespannt der weiteren Teile harre*

Meine bunten Allgemeinprojekte: Avalus Armeen II (aktuell), Avalus Armeen I (Geschlossen)

Spezifische Armeeprojekte: Imperiale Armee Schnelle EingreiftruppeProjekt 500: Orks (Doch nicht im Warp Verschollen)

 

Beste Beschreibung meines Malstils:

"Einen Avalus bauen: Ein Modell kaufen und jede Farbe aus dem Mega-Paintset mal dran ausprobieren, 95% davon fuers Base." Garthor

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Yup, unser SL gibt sich immer sehr viel Mühe. :ok:

Position:

Transfer nach Karmesin-Trost

"Audacia"

Zeit: 4 751 783.M41

Also eile ich in die Chorkammer des Schiffes und schaue mir das Malheur an. Eine Passagierin mit dem Namen Lady Silla Marati hat den Maschinengeist des Schlosses mit einem meinem Techpriester unbekannten Mittel ins Koma versetzt und ist in den abgesperrten Bereich der inneren Chorkammer eingedrungen. Dabei scheint sie sich nur umgesehen zu haben und hat etwas Smalltalk mit Bruder Obskurus gehalten, der dort gerade Dienst geschoben hat. Schließlich sollten Astropathen ab und zu auch Nachrichten verschicken oder empfangen. Dieses freche Fräulein hat ein paar verstörende Fragen über die Kammern gestellt. Was soll das jetzt schon wieder bedeuten? Caine hat nur die Information bereit, dass Lady Silla Marati zum weitläufigen Gefolge von Lord Alophus Leyfield I gehört. Es ist nicht genau bekannt, was nun ihr genauer Status ist. Aber wahrscheinlich ist sie eine Kurtisane mit festem Vertrag. Oder eine Abenteuererin mit einem interessanten Hobby und gefährlichen Wissensdurst. Und im schlimmsten Fall, eine Callidus Assassine, die gerade dreist mir gegenüber ihre Tarnung gelüftet hat. Ich kann nur spekulieren und das mag ich ganz und gar nicht. Aber schließlich kann ich mir auch harte Fakten verschaffen.

Aber bevor ich das freche Fräulein her zitieren kann, macht Lord Alophus mächtig Wind und verlangt mich umgehend zu sprechen. Natürlich geht es um seinen kürzlich auf so dramatische Art verstorbenen Diener. Ein wahrlich traumatisches Erlebnis. Also empfange ich den untersetzten Lord in meinem Arbeitszimmer. Der ehemalige Despot von Sephrem ist zwei Köpfe kleiner, hat sein Haar künstlich ersetzen lassen und seine vielen Verjüngungskuren haben deutliche Spuren hinterlassen. Seine Halbwertszeit ist schon lange überschritten. Er dürfte in etwa mein Gewicht haben, nur dass ich deutlich größer bin und meinem Körper man den täglichen Waffendrill ansieht. Er ist ein sehr gut zahlender Passagier und ich bekomme den Großteil davon am Ende des Transfers auf meine Konten überwiesen. Also lasse ich mir seinen fordernden Auftritt gefallen. Allerdings rede ich die Sache klein und vermute vehement ein obskures Psiphänomen, was auf diesem Schiff ja nicht so ungewöhnlich ist. Böse Zungen behaupten schon lange, dass die "Audacia" verflucht sein soll. In solchen Situationen kommt das natürlich einem zugute. Trotzdem ist der Kerl ziemlich aufgebracht, als er sich mit einer knappen Verbeugung verabschiedet.

"Unangenehmer Zeitgenosse.", murmle ich in Richtung Caine, der sich die ganze Sache mit angesehen hat.

"Ein typischer Vertreter der Herrscherkaste.", erwidert Caine unverbindlich und ich überlege, ob mein Lebenswart schon immer so sarkastisch war. Nun ist aber Zeit, um sich einem anderen Problem zuzuwenden und ich habe das Gefühl, dass das eine mit dem anderen zusammen hängt.

Meisterin Puppila und Lady Helmchen werden die Kabine von diesem Früchtchen durchsuchen, während ich ein ernstes Gespräch über die Bedeutung von Schildern mit der großen roten Aufschrift "Betreten Verboten" und "Dieser Bereich ist nur für Fachpersonal" zu führen gedenke. Mit Bruder Obskurus und Magister Ares an meiner Seite erwarte ich Lady Silla Marati. Das Fräulein trägt ein wallendes Kleid in der gerade aktuellen Mode von Aufbruch. Ihr sorgfältig frisiertes Haar fällt lockig über ihre Schultern. Ihre Haut ist weiß, macht aber einen gesunden und gepflegten Eindruck. Ihr überaus großzügiger Ausschnitt macht Lust auf mehr. Diese Frau ist schön und ich sehe ihr an, dass ihr dieser Umstand nur zu bewusst ist. Sie ist jemand, der weiß, was sie will und auch weiß, wie sie es bekommt. Da sie durchaus eine professionelle Attentäterin sein kann, halte ich meine Gefühle in Zaum, spiele aber den etwas naiven Trottel.

Sie versucht die ganze Sache abzuwiegeln, sie war nur neugierig auf die Astropathenkammern des Schiffes. Diese Technik, Psioniker einzufrieren und sie als Kraftverstärker zu verwenden, ist nicht wirklich weit verbreitet. Und wahrscheinlich nach imperialen Gesetzen auch nicht erlaubt. Während wir noch um den heißen Brei herumreden, meldet sich Meisterin Puppila. Zwei der Koffer aus dem Gepäck der Lady sind mit einem Fallensystem versehen, das Lady Helmchen verletzt hat. So wie es aussieht, hat die Falle einen Monofilamentdraht abgefeuert. Die Navigatorin hat viel Blut verloren und befindet sich auf dem Weg zur Krankenstation. Das passiert, wenn man Amateure schickt. Monofilament ist nichts, was man beim Trödelladen im Außenbezirk kaufen kann. So etwas ist hoch exotisch und riecht schon nach Archotech oder Xenos. Die junge Frau vor mir ist definitiv nicht so harmlos, wie sich gibt. Nun gut, ich weise Caine an, die Sache in die Hand zu nehmen.

Während ich Smalltalk mit der überaus charmanten wie auch undurchsichtigen Lady halte, schafft es Caine mit zwei Spezialisten aus den Reihen der Unab die Koffer zu öffnen. Allerdings ist kein verstecktes Vorgehen mehr möglich. Das hat sich schon in dem Moment erledigt, als die Navigatorin die Falle ausgelöst hat und das Zimmer mit ihrem Blut umdekoriert hat. Die gewaltsame Öffnung der beiden Koffer fördert eine große Menge an Polymorphin Kapseln zu Tage, ebenso eine Eldar Rüstung und zwei Energieschwerter aus der gleichen Herkunftsquelle. Caine teilt mir diesen Umstand unverzüglich mit. So eben muss ich meine bisherigen Vermutungen über den Haufen werfen. Keine imperiale Assassine würde so massiv auf Xenostechnologie zurückgreifen. Besonders da Eldarenergieschwerter nun wirklich nicht so viel besser sind als die aus menschlicher Produktion. Der einzige vernünftige Grund für diese Ausrüstung in Kombination von Vorhandensein von Polymorphin ist, dass ich eine Eldar Assassine oder Agentin vor mir habe.

"Lady Silla Marati, es gab ein weiteres Sicherheitsproblem und zwar in Eurer Kabine. Ich glaube, wir können aufhören so zu tun, als wäre dies alles nur ein Zufall und Ihr wolltet Euch nur mal kurz in einer gruseligen Astrophatenkammer umsehen. Warum habt Ihr den Diener von Alophus vergiftet?", frage ich sie nun konkret. Sie schaut mich prüfend an, genauso wie ich sie. Ich bin bereit, augenblicklich das Refraktorfeld zu aktivieren und meine Waffen zu ziehen. Sie sieht unbewaffnet aus, aber ich schätze sie als lebende Waffe ein, die mich auch mit bloßen Hände töten kann, wenn ich sie nah genug an mich heran lasse. Was ich aber nicht vorhabe.

"Touche! Der Diener war wohl zu neugierig und hat eine Falle an meinem Gepäck ausgelöst. Leider habe ich davon zu spät erfahren. Sonst hätte ich den kleinen Ausflug in Euer Eisgefängnis unterlassen. Tja, sieht so aus, als hättet Ihr mich erwischt.", erklärt sie vollständig ruhig. Die Frau hat Selbstvertrauen, muss ich ihr lassen.

"Was wollt Ihr hier auf der "Audacia"?"

"Nach Karmesin-Trost reisen."

"Ziemlich exotisches Gepäck für einen Trip auf einen Vergnügungsplaneten. Wer ist Eure Zielperson?"

"Alophus Leyfield I", antwortet sie offen frei heraus. Die Frau hat keine Angst vor mir und das gibt mir zu denken. Wahrscheinlich ist sie nicht allein. Die Eldar gelten als fähige Hexer und überaus gefährliche Xenos. Manchmal kämpfen sie an der Seite der Imperialen Armee, aber genau so oft gegen sie. Es gibt nur noch wenige von ihnen und die meisten befinden sich angeblich auf gigantischen Schiffen aus Kristall, die nicht warpfähig sind. Auch wenn viele Eldar Hexen sind, so scheinen sie ein Problem mit dem Warpraum an sich zu haben, denn ihre Schiffe sind gezwungen über ein alternatives Transportnetz zu reisen.

"Und warum?"

"Für das, was er meiner Welt angetan hat. Dafür muss er bezahlen-", erzählt sie mir in einem Tonfall, als würden wir uns über das anstehende Kapitänsdinner unterhalten.

"Ich wäre Euch äußerst verbunden, wenn ihr jedwegliche Mordversuche an bezahlenden Passagieren und Besatzungsmitgliedern während des Transfers unterlassen würdet. Ich nehme Euer spezielles Gepäck in Verwahrung und händige es Euch dann bei der Ankunft aus.", bestimme ich und sie scheint damit einverstanden zu sein. Ich hoffe nur, dass ich richtig gehandelt habe. Als guter Untertan des Gottimperators hätte ich sie eigentlich auf der Stelle töten müssen, aber ich fürchte die Vergeltung von einem Feind, der offenbar in der Lage ist, sich in normale harmlos aussehende Menschen zu verwandeln. Thronverdammt!

Gespielt am 23.06.2012

Spielleiter: Stefan

SC:

Flavion Conari Freihändler Rang 2

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 2

Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 1

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 1

Ares Magister Militaris Rang 1

EP: 150

Besiegte Gegner:

Niemand

Beute:

Nix

Gedanke des Tages

Leider nur ein sehr kurzer Teil, weil unser SL aus familiären Gründen nicht länger da bleiben konnte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Persona Dramatis

Crew der "Audacia"

SC:

Kapitän Flavion Conari Freihändler Rang 2 - Lordkapitän der "Audacia"

Solun Ares Magister Militaris Rang 2 - Ehemaliger Soldat der Imperialen Armee und nun amtierender Waffenmeister der "Audacia"

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 1 - Junge dunkelhaarige Frau mit Pferdeschwanz, zweiter Steuermann.

Bruder Obskura Astropath Rang 1 - Laien Prediger und Erleuchteter Astropath

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 1 - junge Frau mit zu vielen Gelenken in den Gliedern

NSC

Obere Ränge und Abteilungsleiter

Oberst Kyrr - Neuer erster Offizier und XO

Seneschall Ilias von Braun - älterer Mann mit Stock

Maschinenseher Kyle Ademis - erster Techpriester der "Audacia", Thuleaner und stark modifiziert

Chorleister Lux Aquinus - Erster Astropath und Chorleiter der "Audacia"

Hauptmann Tessa Nimdock - Hauptmann einer Kompanie

Schiffsmeister Major Istran von Hellstett - Neuer Schiffsmeister

Materialmeister Leutnant Dominik von Hellstett - Neuer Materialmeister und Sohn von Istran

Scriptor Primus Horatius Codwell - Leiter der Librariumsgruft

Kapitän-Explorator Zathor Rak - Im Kryotank lagernder erster Kapitän der "Audacia"

Stabsarzt Hoffert, dem Obersten der Bordärzte

Doktor Melinda Adams - Ärztin an Bord der "Audacia"

Mittlere Ränge

Bootsmann Ottar Fellwind

Rika vom Licht der Erlösung - zirka 65 Jahre alter Missionar

Marketender Lloyd Carruthers - Fähiger Unterhändler, Angehöriger des Handelshauses Krynn

Marketender Koltan Terzius Bell, ein rüstiger Mann in den frühen sechziger, Ex-Separatist und ehemaliger Mitarbeiter der Kasballica Mission.

Hauptmann Greyfield - Überkorrekte Wachoffizierin

Leutnant Renard Exton - Zeremonienmeister der Brücke

Auditor Primus Nephlim - Oberster Funkoffizier und stark modifiziert

Das Gefolge von Flavion Conari

Bannerträger Braddock, trägt das persönliche Banner, Leibwächter, vierschrötiger Mann

Lexikanuseinheit OP3C

Gehilfin des Leibkoches Colette, schüchterne Rothaarige

Leibdiener Caine, weiser alter Mann und Vaterersatz für Flavion Conari

Konkubine Josephina, blonde Haare. Sie ist eine latente Psionikerin und sagt die Zukunft aus dem Tarot voraus.

Konkubine Carmina, schwarzhaariges Teufelchen.

Novus Conari - Flavions älterer Bruder, von Ravion veränderter Waffenservitor

Passagiere der "Audacia" im Transfer nach Karmesin-Trost

Lord Alophus Leyfield I von Sephrem - Untersetzer abgesetzter Diktator von Sephrem

Calvus Leyfield von Sephrem - verstorbener Lordprotektor von Sephrem und Alophus Bruder

Lady Silla Marati - Undurchsichtiges Fräulein aus dem Gefolge von Lord Alophus

Sebastian Winterscales Leute, die ein Stück seiner legendären Karte besaßen

1. Offizier Sedric Calva - ehemaliger XO von Winterscale, seine Karte haben wir schon

Magister Militaris Lorenzus von Ilberstein - dessen Nachfahren auf Lucins Odem residieren

Kapitän Ilidas Kim - in der Schlangenwiege verschwunden

Quartiermeisterin Ida Riverton - Ex Geliebte, Nachfahren leben auf Lilbarum

Navigatorin Greta Silvas - ihre Spur verliert sich auf der Gefängniswelt Maleziel

Schiffe

"Audacia" - Flaggschiff der Adelsfamilie Conari, Leichter Kreuzer der Monitorklasse im Drehbankschema.

Ignes et Amnestia - berüchtigtes ehemaliges Schwarzes Schiff der Inquisition, an den Erzfeind gefallen.

Orte

Koronus-Weite - Halosterne nördlich des Calixissektors und des Segmentum Obscurus

Scintilla - Hauptwelt der Golgenna Weiten und des Calixissektors

Tarsus - Makropole in Äquatornähe und Handelszentrum der Welt Scintilla

Karmesin-Trost - Vergnügungswelt

Fraktionen

Kasballica Mission - großes Syndikat, welches in der Weite und im Calixissektor agiert

Handelshaus Krynn - Bankiers mit großem Einfluss, Ravion hat viele Schulden bei ihnen angehäuft

Kapitel 8

Nur ein zahlender Passagier ist ein guter Passagier!

Position:

Transfer nach Karmesin-Trost

"Audacia"

Zeit: 4 753 783.M41

Das in dieser Situation äußerst nervige Kapitänsdinner steht an und ich lasse mich von meinen beiden Konkubinen in Schale werfen. Sie selbst haben schon ihre äußerst aufwendige Garderobe angelegt und sehen äußerst appetitanregend aus. Aber es würde zu lange dauern, sie aus dieser Kleidung zu schälen, um sie auf der Stelle zu vernaschen. Außerdem beschäftigen sich meine Gedanken mehr mit dieser mutmaßlichen Eldaragentin auf meinem Schiff als mit meinen niedlichen Konkubinen. Normalerweise sollte ich diese kleine hinterhältige Eldar einsperren oder besser gleich exekutieren. Das Xenos sollst du töten, denn das ist das Schicksal des Xenos. Aber Eldar haben sich als äußerst widerstandsfähige Rasse entpuppt, deren Vernichtung seit Jahrzehntausenden nicht wirklich vorangekommen ist. Die meisten Konflikte mit Eldar in den letzten Jahrtausenden waren für das Imperium meist langwierige und verlustreiche Kriege, deren Kosten in keinerlei Relation mit dem Nutzen standen. Außerdem ist nicht gesagt, dass sie die einzige Agentin an Bord des Schiffes ist. Es gibt eine ominöse Gruppe unter den Eldar, die sich Harlequine nennen. Meist reisen sie in Gruppen. Vielleicht gehört sie zu einer solchen Gruppe. Thronverdammt! Ich hasse den Gedanken, dass Xenos auf meiner geliebten "Audacia" sind.

Meine Konkubinen tun alles, um meine düstere Stimmung zu heben und ich muss gestehen, sie sind verdammt gut darin. So gelingt es mir, das Zeremoniell zu überstehen, welches dem Dinner vorausgeht. Natürlich erweist sich Lord Alophus Leyfield I von Sephrem als äußerst penetranter Gesprächspartner. Er hat ein paar sehr seltsame Ansichten über das Regieren und wie man mit Siedlern in der Weite zu verfahren hat. Sklaverei ist da noch die harmlosere Variante gegen das was diesem gescheiterten Despot vorschwebt. Eine Meinung, die sicherlich viele den Realitäten des normalen Lebens entrückte Adlige teilen mögen. Viele in meiner Familie denken ebenso. Für sie sind gewöhnliche Menschen nicht viel mehr wert als eine Ratte. Traurig, aber leider nur zu wahr. Dann kommen wir auf meinen leider verstorbenen Onkel und meine Familie zu sprechen. Auch dass es für mich schwer sein muss, so alleine in der Weite und fern der Heimat Scintilla, der Perle der Golgenna Weite.

"Nun, die "Audacia" ist nun meine Heimat und die Besatzung ist meine Familie. Ich habe nun Quasi sechzigtausend Brüder und Schwestern.", erkläre ich dem aufgeblasenen Popanz, der mit voller Bewaffnung zum Dinner erschienen ist. In dieser Lage sicherlich eine gute Idee, denn auch ich trage unter meinem prächtigen roten Mantel meine vertraute Rüstung und meine obligatorischen Waffen sind gut sichtbar im Wehrgehänge versorgt. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Und bei diesen Passagieren erwarte ich nur noch das schlimmste.

Ich bin froh, als ich den Kerl endlich abwimmeln kann. Sein Gefolge ist ähnlich drauf. Die geheimnisvolle Lady Marati ist ebenfalls anwesend. Ich tu, als ob nichts gewesen wäre, als ich sie förmlich mit einem Handkuss begrüße, ohne dass meine Lippen wirklich ihre Haut berühren. Wer weiß, vielleicht ist diese mit einem Gift oder ähnlichem präpariert. Eldar gelten mit als die hinterhältigsten Xenos, die es zwischen den Sternen gibt. Besonders die Pirateneldar sind äußerst unangenehme Zeitgenossen. Da hört man manch gruselige Geschichte.

Endlich wird die Suppe serviert und das Dinner beginnt. Nach und nach werden Köstlichkeiten der Weite aufgetischt. Leider habe ich nur wenig davon, da ich nach dem dritten Gang die Nachricht übermittelt bekomme, dass mehrere Feuer an Bord ausgebrochen sind. Thronverdammt. Ich beordere Caine und den Magister Militaris Ares mit zu mir und verlasse umgehend das Dinner. Auf der Brücke ist einiges an Konfusion zu spüren. Kurz hintereinander sind mehrere Alarme gegeben worden. Schotten wurden versiegelt, Löschteams losgeschickt. Nach und nach kommt die Meldung, dass es sich um einen Fehlalarm handeln muss, da es keinerlei Feuer zu entdecken gibt. Einmal kann das ein missgelaunter Maschinengeist sein, der sich nach mehr Aufmerksamkeit sehnt. Aber drei Fehlalarme in drei weit auseinander liegenden Sektoren ist kein missgelaunter Geist, das ist Sabotage. Es fragt sich nur, was mit diesem Manöver bezweckt wird? Soll die Standardreaktion auf einen solchen Vorfall getestet werden?

Ich versuche Maschinenseher Kyle Ademis an das Interkom zu bekommen, was geschlagene zwanzig Minuten dauert, bis ich eine Rückmeldung von ihm bekomme. Ich frage mich, was ihn aufgehalten haben könnte, bohre aber nicht nach. Es gibt Wichtigeres zu bereden. Inzwischen gab es weitere Fehlalarme, deren Ursache weiter rätselhaft bleibt.

"Was könnte das sein?", frage ich den alten Maschinenseher.

"Wir sind uns noch nicht sicher", bleibt er äußerst vage.

"Könnte ein bösartiger Maschinengeist in das System der "Audacia" eingeschleust worden sein?"

"Der wäre an den hohen und dicken Brandmauern gescheitert, welche unsere Systeme vor ketzerischem Schreddercode und anderer verdorbener Techhäresie schützen. Unsere Routinen laufen einwandfrei, es wurde keine Abwehr oder gar ein Durchbruch registriert."

"Könnte hochentwickelte Xenostechnologie so etwas verursachen?"

"Möglich, aber wie sollte die an Bord gelangt sein? Mit unseren betuchten Gästen?"

"Nicht auszuschließen. Wäre so etwas möglich?"

"Xenostechnologie tut sich meist schwer, da unsere vitalen Maschinengeister ihnen normalerweise Paroli bieten können.", erklärt mir der Maschinenseher mit seiner künstlichen Stimme. Da ich nicht möchte, dass das Gerücht von einer mutmaßlichen Eldaragentin die Runde macht, kann ich nicht ins Detail gehen. Thronverdammt!

In dem Moment kommt Bruder Obskurus auf die Brücke gestürmt und berichtet mir von einen obskuren psionischen Phänomen, welches er gerade erlebt hat. Manche Leute scheinen diese Dinge einfach anzuziehen. Den Psioniker musst du töten! lautet eine der einhundertundacht bindenden Gebote der Ekklesiarchie. Allerdings ist das kein äußerst praktikables Gebot, da wir leider von Psionikern abhängig sind. Wie auch immer, der Psioniker hat ein paar oberflächliche Brandverletzungen davon getragen, als er Zeuge eines "Fehlalarms" wurde. Die ganze Sache scheint definitiv nicht durch infamen Schreddercode zustande zu kommen, sondern durch bösartige Hexerei. Er hat eine richtig brennende Straße gesehen, das Feuerlöschteam, was gleichzeitig anwesend war, hatte von alldem nichts mitbekommen. Also haben wir es wohl definitiv mit verwerflicher Xenoshexerei zu tun. Ich überprüfe, ob Lady Marati noch auf dem Dinner anwesend ist. Das ist sie und damit hat Lady Marathi ein unumstößliches Alibi. Was wiederrum bedeutet, dass es noch mindestens einen getarnten Eldar an Bord dieses Schiffes geben muss. Vielleicht sogar noch mehr. Oder was noch schlimmer wäre, eine Warpentenität hat sich an Bord geschlichen und das Ganze hat mit der Eldarschickse gar nichts zu tun. Beim goldenen Thron von Terra!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Position:

Transfer nach Karmesin-Trost

"Audacia"

Zeit: 4 753 783.M41

Inzwischen gab es acht Fehlalarme und die Acht ist eine besondere Zahl in gewissen verbotenen Kultreligionen. Ich lasse mir die Positionen der Fehlalarme auf eine Karte projizieren und versuche die Punkte miteinander zu verbinden. Zum Glück kommt dabei kein Symbol oder Stern zu Tage, von dem mir schlecht wird. Ich habe wenig Ahnung vom Erzfeind, weiß aber, dass die Acht dort eine unheilige Zahl ist.

Auf alle Fälle versetze ich das Raumschiff in einen allgemeinen Alarmzustand und lasse die Wachen an den kritischen Systemen verdoppeln und lasse die Areale zusätzlich von Patrouillen absuchen. Das Gellerfeld lasse ich überprüfen, ob es zu einem Flackern gekommen ist, was zum Glück aber nicht der Fall ist. Auch wurde nichts an den Einstellungen verändert. Im Warp ist das Gellerfeld das einzige, was uns vor den Schrecken da draußen schützt, wenn auch nicht zu hundert Prozent. Es gibt immer minimale Schwankungen und 99,99% gilt als guter Wert, den wir auch halten. Schließlich gibt es einen weiteren Feueralarm und einige Leichtverletzte, die Brandverletzungen davon tragen. Ich suche sie in der Krankenstation auf und sie haben ähnliches gesehen, wie Bruder Obskurus, eine brennende Straße in einer ihnen unbekannten Stadt. Auf Sephrem wurde viel mit Brandbomben in Schutt und Asche gelegt. Sieht so aus, als wären diese Anschläge zielgerichtet, um uns mürbe zu machen. Im realen Raum waren bis auf die Brandverletzungen keine Auswirkungen zu spüren. Also haben wir es eindeutig mit einem obskuren psionischen Phänomen zu tun. Thronverdammt! Ich fange an, diese Phänomen zu hassen!

"Meine Damen und Herren, was können wir gegen diese Bedrohung unternehmen?", frage ich in die Runde.

"Wir müssen herausfinden, wer die getarnten Eldar sind!", meint Magister Militaris Ares und spricht nur aus, was getan werden muss, aber mir kommt es auf das wie an. Für diese simple Erkenntnis brauche ich keinen Beraterstab. Ich brauche sie, damit sie mir praktikable Lösungen anbieten. Aber da sieht es momentan nicht so gut aus.

"Wir müssen alle Überwachungskameras auswerten, die Besatzung befragen und so heraus finden, wer zu den Zeitpunkt an den Brandherden vor Ort war.", schlägt Bruder Obskurus vor.

"Die "Audacia" ist über vier Kilometer lang und etwa fünfhundert Meter breit und hoch. Wir haben etwa sechzigtausend Menschen an Bord. Und letztendlich kann ich bei keinem wirklich ausschließen, dass er nicht von einem Eldar ersetzt wurde." Auch in dieser Runde könnte mir ein getarnter Spion gegenüber sitzen und ich würde es nicht mal merken, führe ich den Gedanken still zu Ende. "Dies ist keine Suche einer Nadel im Heuhaufen, sondern von Minen im Treibsand ohne Detektor. Wir sind in zwei Tagen auf Karmesin-Trost. Damit wäre dann spätestens das Problem geklärt. Also würde ich eine praktikablere Lösung favorisieren."

Leider kommt keine wirkliche Lösung dabei heraus. Die Meldung, dass sich getarnte Xenos eingeschleust haben könnten, würde unter der Besatzung zur Panik führen. Jeder würde jeden verdächtigen und die cleveren würden die Gelegenheit nutzen, unliebsame Konkurrenten oder alte Feinde aus dem Weg zu räumen. Einfach indem man behauptet, derjenige hätte sich verdächtig verhalten, bevor man ihn über den Haufen geschossen hat. Überwachungskameras gibt es zwar, aber nur wenige. Mit etwas Ortskenntnis sind die zu umgehen. Und wer weiß, ob derjenige dann nach zwei Stunden überhaupt noch so aussieht, wie auf dem Bild. Nein, eine Suche mit Leuten über den engsten Kreis heraus ist nicht möglich. Nach einer halbstündigen Diskussion komme ich zu dem Schluss, dass wir nur wenig tun können. Auf alle Fälle werden wir früher in den Realraum zurückkehren und dann direkt hinter das System von Karmesin-Trost springen. Ich befürchte, dass wir an diesen Punkten eventuell aufgelauert werden könnten. Es macht vielleicht keinen Sinn, da ein Angriff von außen auch die Agenten an Bord gefährden könnte, aber da mindestens einer der Eldarhexer an Bord sich beliebig durch das Schiff bewegen kann in einer Geschwindigkeit, die physisch nicht so zu erreichen wäre, dürften die auch Mittel und Wege kennen, das Schiff zu verlassen, wann es ihnen beliebt. Thronverdammt!

Ich kehre zurück zum Dinner und schaffe es wenigstens noch den Nachtisch abzubekommen, der sogar ziemlich köstlich ist. Von allen Seiten werde ich mit neugierigen Fragen bestürmt, was den eigentlich Vorgefallen sei.

"Wir hatten einen weiteren temporären Warpeinbruch, welcher zu obskuren psionischen Phänomenen geführt hat.", lüge ich mit geschmeidiger Zunge. Mit Warpeinbrüchen kann man wirklich so ziemlich alles erklären und keiner kann wirklich bei diesem heiklen Thema einen der Lüge bezichtigen. Die Gesellschaft löst sich schließlich auf und ich kann auf die Brücke zurückkehren, um der schlimmen Dinge zu harren, die auf uns noch zu kommen werden. Kurz bevor wir den nächsten neuen Austrittspunkt erreichen, gibt es einen weiteren Feueralarm in dem Bereich, wo die Luxusquartiere für betuchte Passagiere liegen. Diesmal ist es kein Fehlalarm, denn die Suite, welche Lord Alophus Leyfield I von Sephrem bewohnt, ist ein realer Raub der Flammen geworden. Richtigen Flammen, keine eingebildete. Mal wirklich was neues. Zum Glück, oder Unglück, ist Lord Alophus nichts passiert und erfreut sich hysterischer Gesundheit. Er ist vollkommen durch den Wind und ein nervliches Wrack. Ich versuche ihn zu beruhigen und schiebe alles mal wieder auf ein obskures Warpphänomen.

Inzwischen sind einige haarsträubende Gerüchte im Umlauf. Der Geist des toten Bruders soll sich an Bord geschlichen haben und für all die Vorkommnisse verantwortlich sein, ist das am weitest häufigste Gerücht. Dies ist wahrscheinlich von Eldar an Bord gezielt im Umlauf gesetzt worden, würde ich jedenfalls wetten. Zum Glück kommt auch keines der vielen Gerüchte nur halbwegs der Wahrheit nahe. Gezwungenermaßen schicke ich Lord Alophus auf die Krankenstation, wo ihm ein paar starke Beruhigungsmittel verabreicht werden, um ihn ruhig zu stellen. Fast könnte einem der Kerl leidtun, wenn er denn nicht so ein verdammtes Arschloch wäre. Thronverdammt! Auf alle Fälle habe ich die Faxen dick und zitiere die Eldarschlampe in mein Büro. Sie trägt immer noch die Kleidung des Dinners, auch wenn es schon vor Stunden aufgelöst wurde und sieht wie aus dem Ei geperlt aus. Am liebsten würde ich sie wie ein freches Mädchen einfach über das Knie legen. Und sie dann anschließend aus der Luftschleuse werfen. Soll doch der Warp diese hinterhältige gemeine und doch so gut aussehende Xenos fressen.

"Was soll dieser Unsinn? Hatten wir nicht vereinbart, ihr lasst Alophus so lange in Ruhe, bis wir auf Karmesin-Trost sind?"

"Nun, betrachtet die "Audacia" einfach als Bühne für ein außergewöhnliches Schauspiel.", meint sie mit einem koketten Augenaufschlag.

"Beim Thron von Terra! Mein Schiff ist verdammt noch mal keine Bühne für dieses unwürdige Possenspiel." Wütend schlage ich mit der geballten Faust auf den Tisch. Das kracht ordentlich, schüchtert mein Gegenüber am nicht im Geringsten ein.

"Akzeptiert Eure Rolle in diesem Stück, mein lieber Lord-Kapitän", meint sie süffisant, als ob sie mir ein eindeutig zweideutiges Angebot machen würde. Die Xenos spielt mit mir und sie nicht mich ich keinster Weise wirklich ernst. Täuscht sie mich oder ist sie wirklich so gut? Eldar gelten trotz der imperialen Propaganda, die sie als schwächlich mit antiken Waffen darstellt, als sehr gute Kämpfer. Ihre Lebensspanne soll angeblich Jahrhunderte, wenn nicht gar Jahrtausende betragen. Es gibt einige berühmte Exemplare, die schon seit Jahrtausenden ihr Unwesen treiben. Es kann natürlich sein, dass es sich um Wahrheit um verschiedene Individuen handelt, die einfach denselben Namen tragen. Aber wie auch immer, wahrscheinlich ist sie auch unbewaffnet eine ernst zu nehmende Gegnerin. Vielleicht trägt sich auch getarnte Xenoswaffen bei sich. Die Frau ist eine gestaltgewordene Lüge und wer weiß, was sie alles kann.

"Niemand zwingt mich zu irgendetwas. Ich bin Lord-Kapitän Conari und die "Audacia" ist mein Schiff! Hört auf mit diesem Spiel oder es nimmt ein böses Ende.", knurre ich drohend.

"Das Ende steht schon fest, dass Schicksal ist schon geschrieben. Nichts was ihr tun könnt, kann daran etwas ändern."

"Der Regisseur kann immer etwas an einem Stück ändern!" So langsam muss ich sagen, macht sie mich mit ihrer Art richtig wütend.

"Das mag vielleicht sein, aber das seid weder Ihr noch ich."

- Das werden wir noch sehen, Miststück! - denke ich zerknirscht und frage, "Wie viele von Euch sind noch an Bord? Zwei, Sieben? Wie viele?"

"Genug!"

"Ihr solltet mich nicht reizen!"

"Ihr mich lieber auch nicht!", erwidert sie ungerührt. Ich wünschte, ich wüsste, mit wem ich es genau zu tun habe. Mit hoher Wahrscheinlichkeit mit Eldar, welche sich für die Zerstörung einer ihrer Welten rächen wollen und den Schuldigen mit Spielchen in den Wahnsinn treiben wollen. Vielleicht Harlequine, vielleicht ein Bund von Hexern oder irgend welche Weltenwanderer mit guter Ausrüstung. Hätten sie ihn töten wollen, wäre er schon längst tot. Oder sie wollen dieses Drama einfach in die Länge ziehen. Es ist nur die Frage, wie viele von meinen Leuten dabei den Tod finden werden. Thronverdammt!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Position:

Transfer nach Karmesin-Trost

"Audacia"

Brücke

Zeit: 4 755 783.M41

"Sprung ausgeführt, Lord-Kapitän Conari. Wir befinden uns nun wieder im Warp auf Kurs auf Karmesin Trost. Drei Zeitintervalle bis zum Austrittspunkt.", meldet mein XO Kyrr.

"Gut gemacht, volle Gefechtsbereitschaft aufheben.", erwidere ich und entspanne mich etwas auf meinem Thron. Die ganze Zeit während des astronomischen Positionsüberprüfung habe ich einen Überfall erwartet, aber alles bleib ruhig. Wir hatten zwar Kontakt mit einem Transporter, dem "Sendboten der Zivilisation", welcher aber wohl wirklich ein Transporter voller Pilger und doch kein getarntes Xenosschiff war. Ich will gerade aufstehen, als das Interkom anfängt laut zu knacken und zu prasseln. So hört sich Feuer an. Menschliche Todesschreie mischen sich darunter. Nach wenigen Sekunden kommen die ersten Meldungen herein, dass der Maschinengeist vom Interkom eine massive Störung hat. Die Spielchen gehen also weiter. Verdammt seien alle Xenos!

"Kann das mal bitte jemand abstellen?" Leider ist es sehr schwierig, diesen Befehl umzusetzen. Nach Minuten des Feuergeräusches und Todesschreie ertönt schließlich eine verständliche menschliche Stimme aus den Lautsprechern.

"Ich bin Calvus Leyfield, Lordprotektor von Sephrem! Mein Bruder hat meine Welt zerstört, meine Leute abgeschlachtet, meine Städte verbrannt, meine Familie ermordet. Seine Verbrechen sind so mannigfaltig, dass ganze Bibliotheken mit der Anklageschrift gefüllt werden könnten. Aber seine Flucht endet nun, denn ich bin zurück aus dem Reich der Toten und werde Gerechtigkeit üben!", donnert auf einmal eine männliche Stimme durch die Lautsprecher. Diese Ansprache war im ganzen Schiff zu hören gewesen. Für ein obskures Warpphänomen war das zu präzise und umfangreich. Ganz besonders, da die Stimme auch noch eine Art Todesliste verliest, die fast identisch mit unserer Passagierliste ist. Lady Marati gehört ebenfalls zu den verlesenen Namen, was natürlich ein infamer Trick ist.

"Magister Ares! Nehmt fünfzig Mann der Brückenwacht und geht zu Leyfield!", befehle ich, dass Schlimmste befürchtend. Endlich gelingt es den Techpriestern, das Interkom zum Verstummen zu bringen. Zwar herrscht jetzt Stille, dafür haben wir unsere interne Kommunikation verloren, da der Maschinengeist wegen der rüden Behandlung eingeschnappt ist und die Mitarbeit verweigert. Die Techpriester beginnen mit ihren Reinigungsritualen, die sich mehrere Stunden hinziehen werden, bis der Maschinengeist versöhnt ist. Ein Netz aus Boten wird die Kommunikation einstweilen ersetzten müssen. Kein haltbarer Zustand für ein so großes Schiff, wo man von einem Ende bis zum anderen locker eine Stunde zu Fuß braucht. Und wenn die Eldar unser Interkom okkupieren können, dann können die das wahrscheinlich mit jedem anderen System an Bord ebenfalls. Das Lebenserhaltungssystem ist dezentralisiert und damit schwer zu beschädigen. Aber der Warpantrieb, das Gellerfeld und die Plasmareaktoren sind weitere neuralgische Punkte, die mit wenig Aufwand zu sabotieren sind.

Bald kommt die Nachricht, dass es bei den Passagierkabinen zu Schlägereien zwischen einzelnen Gefolgsschaften gekommen ist. Nicht alle Passagiere stammen von Sephrem und sind nicht erbaut darüber, in diesen Bruderkrieg mit einbezogen zu werden. Magister Ares wie auch ich haben viel zu tun, hitzige Gemüter zu beruhigen. Sollte ich jemals wieder Passagiere an Bord nehmen, werde ich mir anschauen, was sie noch für offene Rechnungen haben. Renegaten sind zwar lukrativ, aber jetzt weiß ich, warum diese horrende Gebühren zu bezahlen bereit sind, weil sie einfach eine Menge Ärger anziehen. Der Rest des Tages, wie auch die darauf folgende Nacht komme ich nicht wirklich zur Ruhe. Zwischendurch gelingt es mir, die Kleidung zu wechseln, und meine Konkubinen bringen mich für wenigstens eine halbe Stunde auf andere Gedanken. Dann zurück auf die Brücke mit voller Bewaffnung und das Schlimmste erwartend.

Nach vier Stunden und intensiven Heilritualen wird das Interkom wieder hochgefahren. Aber schon nach wenigen Minuten wiederholt sich das Spiel von vorhin. Wieder prasselndes Feuer und Todesschreie. Wieder wird eine Ansprache mit Todesdrohungen gehalten, bis es den schier verzweifelten Techpriestern endlich gelingt, das System wieder herunterzufahren. Mit ein paar Ritualen ist das Problem wohl nicht aus der Welt zu schaffen. Ich überlege, die verdammte Eldar durch die Mangel zu drehen. Foltern soll entspannen wirkend, aber ich habe immer noch die Hoffnung, dass die Xenos es dabei belassen, sich an meinen Passagieren zu vergreifen und nicht an der Besatzung. Ich hoffe nur, dass sich das Problem dann auf Karmesin-Trost mit dem Ausschiffen der Passagiere selbst erledigt. Meine liebe Colette sorgt für stetigen Rekaf Nachschub und legt immer meine Lieblingskekse mit Schokoladenstreusel mit dazu. Das hilft mir, wach zu bleiben und den Überblick zu behalten.

Schließlich erreichen wir den Austrittspunkt für den Warpsprung. Mit voller Gefechtsbereitschaft fallen wir in den Realraum zurück. Wir sind auf der anderen Seite des Systems herausgekommen und unsere Sensoren laufen auf Höchstlast. Fünf Welten umkreisen den Pulsarstern. Nur Karmesin-Trost ist bewohnt. Die Bewohner wohnen in Biosphärensiedlungen auf der Oberfläche, die weit auseinander liegen. So bleibt jede Gruppe unter sich. Wir können keine weiteren Raumschiffe orten. Trotzdem halte ich volle Gefechtsbereitschaft aufrecht. Qualvoll vergehen die Stunden. Colette rollt ein weiteres Mal ihr kleines Servicewägelchen heran und gießt mir lächelnd eine Tasse Rekaf ein, als es den ersten Kontakt gibt.

"Kontakt! Unbekanntes Raumschiff vor uns in Schleichfahrt! Entfernung 0,8 Megaklicks voraus abfallend!"

"XO! Geben sie Alarm! Auditor Primus Nephlim, wir identifizieren uns und verlangen das Gleiche von ihnen.", befehle ich und nippe an meiner Rekaftasse, das Getränk ist warm und mit einem Schuss Amasec gewürzt. Meine kleine Colette weiß einfach, was ich brauche. Ich nicke ihr dankbar zu und sie huscht etwas verängstigt ob der Hektik auf der Brücke zurück in ihren Bereich.

"Unser Funk wird gestört! Wir bekommen keinen Kontakt.", meldet der Funkoffizier Auditor Primus Nephlim, ein stark mit technischen Komponenten modifizierter Mann.

"Weiterer Kontakt! Unbekanntes Raumschiff auf ein Uhr 0,7 Megaklicks leicht abfallend. Korrigiere! Zwei weitere Impulse sind auf dem Schirm, beide aufsteigend, Lord-Kapitän!" Tatsächlich tauchen nun vier Markierungen auf dem Taktischen Holodisplay vor mir auf. Sie haben einen Fächer gebildet, der größte Punkt ist direkt vor uns, einer links davon, zwei rechts. Die kleineren Punkte legen es darauf an, uns zu überflügeln. Der große Punkt ist inzwischen als eine Fregatte identifiziert worden.

"Achtung! Fregatte feuert!" Damit wären die Absichten wohl auf dem Tisch. Allerdings sind es keine Eldarschiffe, sondern menschliche. Makrokanonengeschosse fliegen auf uns zu, verfehlen aber die "Audacia" wie die darauf folgende Lanze.

"Feuer erwidern! Konzentriert Euch auf die Fregatte!" Die "Audacia" schwenkt nach links ab, um die Fregatte in den Bereich der Breitseite zu bekommen. Leider sind wir zu langsam und feuern erst mal mit der im schwenkbaren Turm gelagerten Lanze im Titanschmiedeschema, welche trifft, aber nur temporär ein Schild der Fregatte zum Erlöschen bringt. Mit den neuen Sonnenfeuerlaserbatterien geben wir eine Breitseite auf den rechts neben der Fregatte befindlichen Zerstörer ab, der in Reichweite und Richtung unserer Geschütze ist. Augenblicklich steigt die Temperatur an Bord des ganzen Schiffes durch die gewaltige Abwärme der Makrokanonen. Die Strahlen treffen gut und sorgen für einige Zerstörungen am Rumpf des Zerstörers. Ein Kompliment an die Feuerleitstelle unter dem Kommando von Magister Militaris Ares. Die anderen beiden Schiffe scheinen schwer bewaffnete Transporter zu sein, die nun ebenfalls wie der Zerstörer das Feuer auf uns eröffnen. Eine Salve des rechts außen stehenden Transporters schlägt in den Rumpf ein und sorgt für ein paar äußerst oberflächliche Beschädigungen. Zum Glück passiert nichts Schlimmeres. Weitere Geschosse prasseln auf die "Audacia" ein, hinterlassen aber nur oberflächliche Kratzer an der Außenhülle. Die "Audacia" ist eben gut gepanzert und hält diesen Kalibern noch gut stand.

Die Fregatte verringert stark ihre Geschwindigkeit und feuert mit allem was sie hat auf uns. Diesmal sind die Beschädigungen schlimmer. Es gibt mehrere starke Erschütterungen, Colette schreit quietschend auf, kann sich aber in ihrer Servicenische auf den Beinen halten. Mehrere Abwehrtürme werden zerstört, Es kommt zu einem Vakuumeinbruch im Steuerbordbereich. Dutzende von Warnrunen leuchten auf. Das sieht nicht gut aus, dass sieht ganz und gar nicht gut aus. Thronverdammt!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Ihrem Gerät platziert, um die Bedinung dieser Website zu verbessern. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Sie damit einverstanden sind.