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TabletopWelt

Die Fahrten der Audacia


Nakago

Empfohlene Beiträge

Position:

System Lucins Odem

Orbit über Lucins Odem

"Audacia"

Brücke

Zeit: 2 278 784.M41

Bevor wir uns in den Transfer nach Luciens Odem begeben, habe ich ein Rendezvous mit meinem neuen Forschungsschiff "Offene Hand". Das Schiff hat das Chassis eines "Vagabund" Transporters, hat aber statt Lagerräume hauptsächlich Forschungslabore und Xenoshabitate an Bord. Die Habitate ermöglichen das Studium von Xenos in ihrer natürlichen Umgebung, was sie haltbarer macht. Dabei geht es weniger um intelligente Spezien, sondern eher um Nutzxenos, um es mal so auszudrücken. Besonders die Flora ist oft sehr interessant und ermöglicht die Gewinnung von exotischen Rohstoffen und nachwachsenden Ressourcen im Sektor der Maschinenöle. Promethium ist letztendlich auch endlich, da sind Pflanzen, die immer wieder nachwachsen eine Marktlücke, in der sehr viel Profit steckt. Die Crew unter dem Kommando von Liev Falkund heißt mich überschwänglich willkommen. Wenn auch mit einem gewissen Bangen. Wechsel im oberen Führungsbereich sorgen immer für Unruhe auf den unteren Ebenen. Da ich ehrlich gesagt überhaupt keine Ahnung habe, wie die "Offene Hand" am besten einzusetzen ist, überlasse ich die Details Kapitän Falkund. Ich schicke sie aber grob in Richtung meines Systems Karo Ass, da dort ja noch die Stakser zu untersuchen sind. Vielleicht kann man da doch noch ordentlichen Profit herausziehen. Auch wenn ich das doch irgendwie bezweifle.

Der restliche Transfer nach Luciens Odem verläuft ausnahmsweise mal ohne Zwischenfälle. Keine obskuren psionischen Phänomene, keine Meteoreinschläge beim Wiedereintritt. Mir ist schon ziemlich bange zu Mute, als wir in das System einfliegen. Wenn Aspyce Chorda meinen kleinen Bluff mit ihrer Schwester nicht schluckt, stecke ich in ernsten Schwierigkeiten. Ich bin nicht hundertprozentig sicher, dass der mögliche ferne Profit das jetzige Risiko aufwiegt, von dieser Psychopathin in die Luft gejagt zu werden. Gegen die versammelte Kampfkraft ihrer Flotte haben wir nicht den Hauch einer Chance und die Audacia ist kein Clipper. Weglaufen bringt gegen die viel schnelleren Zerstörer auch nichts, selbst wenn wir den ersten Feuerschlag durch den Schweren Kreuzer "Perfekte Flamme" überleben sollten.

Wenn es klappt, kann sich daraus noch einiges entwickeln, was später horrenden Profit abwerfen kann. Aber wenn das Wörtchen wenn nicht wär. Über Breitband nehme ich Kontakt mit Chordas Flaggschiff auf und melde meine Ankunft. Anastasia hat die Quarantänestation bisher nicht verlassen und hatte keinen Kontakt außerhalb eines sehr engen Kreises. Ein Verräter würde meinen Tod bedeuten. Die kleine Chorda dagegen macht inzwischen einen recht patenten Eindruck und die Gespräche mit ihr sind sehr unterhaltsam. Über Schiffe hat sie mehr Ahnung als ich, was auch ehrlich gesagt leider auch nicht besonders schwer ist. Ich hoffe nur, dass sie das Risiko auch Wert ist. Wirklich überzeugt bin ich von der ganzen Sache nicht wirklich, aber jetzt ist es zu spät sich darüber noch weitere Gedanken zu machen.

Ich lasse alles für die Übergabe des Kryotanks und des eingesammelten Schrottes vorbereiten. Die "Audacia" schwebt langsam heran, bis sie parallel liegt. Mit einem Guncutter in der Begleitung meiner Entourage und einiger Soldaten setze ich zur "Perfekten Flamme" über. Wie verdammt groß und bedrohlich ihr Raumschiff wirkt. Die "Audacia" ist auch ein sehr großes Raumschiff, wirkt aber um einen plastischen Vergleich zu wählen, beinahe wie ein schmächtiger Rekrut neben einem hünenhaften Ausbilder. Tu ich auch wirklich das Richtige? Ich habe meine Zweifel, aber ein Zurück gibt es nun nicht mehr. Wir fliegen in die gewaltige Landebucht ein und setzen auf. Als erster verlasse ich den Guncutter. Eine Ehrengarde ist schon angetreten und Aspyce Chorda höchst selbst ist auch schon da. Ich begrüße sie mit allem notwendigen Respekt und meine Soldaten beginnen mit dem Ausladen der erbeuteten Utensilien von der "Dolch des Schicksals". Das meiste ist durch die Benutzung der Orks nur noch Schrott.

Derweil erzähle ich, wie es mir auf Anmut ergangen ist und wie ich die Station aus den Klauen der Orks reißen musste. Deswegen war da nicht mehr allzu viel zu retten gewesen. Sie akzeptiert das zum Glück.

"Und der Kryotank?", fragt sie lauernd und ihre kalten blauen Augen wirken wie Eis. Als ob sie damit meine Seele röntgen könnte.

"Den haben wir unbeschädigt in einem Versteck gefunden. Die Siegel waren intakt und der Maschinengeist guter Dinge."

"Wurde er geöffnet?"

"Nicht das ich wüsste", lüge ich und sie starrt mich glatte zwanzig Sekunden an. Jede Sekunde ist wie ein Äon für mich. Dann wendet sie sich dem Tank zu und aktiviert die Zustandsanzeigen. Grüne Skalen huschen über den in Messing eingefassten Bildschirm. Sorgfältig studiert die Offizierin die Daten.

"Es scheint alles in Ordnung zu sein. Anmut gehört nun Euch, Lordkapitän Conari", mit einem unmerklichen Neigen des Kopfes winkt sie einen ihrer Lakaien heran, der ihr ein Dokument mit einer Thermofeder zum Signieren reicht. Als die Feder über das Papier gleitet, ist das Musik in meinen Ohren. Sie hat meinen Bluff wohl geschluckt. Hoffe ich zumindest oder sie spielt was vor, um mich in Sicherheit zu wiegen, bis sie losschlägt. Ich bekomme das unterzeichnete Dokument überreicht, prüfe kurz den Inhalt und gebe es dann an Caine weiter, der es verstaut.

"Es war mir ein reines Vergnügen mit Euch Geschäfte zu machen, Lordkapitän Chorda!", verabschiede ich mich und begebe mich auf meinen Guncutter zurück. Wir starten und ich blicke hinaus auf die "Perfekte Flamme". Jede Sekunde glaube ich, die Türme würden sich auf uns eindrehen und das Feuer eröffnen. Aber unbeschadet gelangen wir an Bord der "Audacia". Ich lasse Kurs auf den nächsten Sprungpunkt nehmen und wage es erst wieder, normal zu atmen, als wir unbehelligt das System verlassen. Aspyce hat den Bluff geschluckt, mal sehen, was daraus noch erwachsen wird.

Gespielt am 27.10.2012

Spielleiter: Stefan

SC:

Flavion Conari Freihändler Rang 2

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 2

Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 2

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 2

EP: 250

Besiegte Gegner:

Spinnenxenos

Beute:

2 Konverterfelder

1 Pulsgewehr

weiterer wertvoller Kleinkram

Gedanke des Tages

Eher ein ruhiger Teil für den Leser, wenn auch ein aufregend teurer für mich. Weia, kein einziger Erfolg bei den Verhandlungen, wo es mal um echt große Summen ging. In den nächsten Kapiteln geht es weiter mit der eigentlichen Storyline um das versiegelte Schicksal von Flavion Conari.

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Persona Dramatis

Persona Dramatis

Personen Maleziel

Reißer - Erzketzer und Häretiker, soll nach Damaris überführt werden.

Sergeant Barakis - Aufseher und Anführer dem Empfangskomitee, hat eine Schlange im Gesicht tätowiert.

Oberster Verwalter Rokain Orwell - Versorgungsoffizier des Gefängnisses.

Lothar Asowitch - Priester des Tempels des Imperator, hat keine Arme und Augen mehr.

Radkowitch - Wärter im Alpha Sektor

Holister - Wärter im Beta Sektor

Garris Traub - Wärter im Delta Sektor

Novati Silvas - Letzte der Namenlosen

Personen der Weite

Sebastian Winterscale - berühmt berüchtigter legendärer Freihändler, Entdecker von Winterscales Reich und seit Jahrhunderten verschollen.

Calligos Winterscale - amtierender Herrscher über Winterscales Reich, hatte eine Fehde mit Ravion Conari. Und einen heißen Krieg auf Lucins Odem mit Aspyce Chorda.

Aspyce Chorda - grausame Freihändlerin, die ihre Geschwister in Kryotanks eingesperrt hat. Hat einen ruinösen Krieg mit Calligos Winterscale um die Nephiumfelder auf Lucins Odem am laufen.

Anastasia Chorda aka Anna Corridas - jüngere Schwester von Aspyce, befindet sich zur Zeit auf der Audacia.

Erzmagos Paracelsus Thule - Gründer der Jünger von Thule, einer radikalen Fraktion des Mechanicum, welche gezielt Artefakte des dunklen Zeitalter der Technologie suchen und erforschen.

Lady Anagai - Wahrsagerin in der Klause

Personen von Karmesin Trost

Xanador Ral´Adun - Der Meister der Spiele von Karmesin Prime. Hat vor siebzig Jahren die Führung übernommen.

Lord Havyland - bekannter Kontaktmann zur Söldner Bruderschaft.

Lady Marathi - hinterhältige Eldarspionin

Sebastian Winterscales Leute, die ein Stück seiner legendären Karte besaßen

1. Offizier Sedric Calva - ehemaliger XO von Winterscale, seine Karte haben wir schon

Magister Militaris Lorenzus von Ilberstein - dessen Nachfahren auf Lucins Odem residieren

Kapitän Ilidas Kim - in der Schlangenwiege verschwunden

Quartiermeisterin Ida Riverton - Ex Geliebte, Nachfahren leben auf Lilbarum

Navigatorin Greta Silvas - ihre Spur verliert sich auf der Gefängniswelt Maleziel

Crew der "Audacia"

SC:

Kapitän Flavion Conari Freihändler Rang 2 - Lordkapitän der "Audacia"

Solun Ares Magister Militaris Rang 1 - Ehemaliger Soldat der Imperialen Armee und nun amtierender Waffenmeister der "Audacia"

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 2 - Junge dunkelhaarige Frau mit Pferdeschwanz, zweiter Steuermann.

Bruder Obskura Astropath Rang 1 - Laien Prediger und Erleuchteter Astropath

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 1 - junge Frau mit zu vielen Gelenken in den Gliedern

Das Gefolge von Flavion Conari

Bannerträger Braddock, trägt das persönliche Banner, Leibwächter, vierschrötiger Mann

Lexikanuseinheit OP3C

Gehilfin des Leibkoches Colette, schüchterne Rothaarige

Leibdiener Caine, weiser alter Mann und Vaterersatz für Flavion Conari

Konkubine Josephina, blonde Haare. Sie ist eine latente Psionikerin und sagt die Zukunft aus dem Tarot voraus.

Konkubine Carmina, schwarzhaariges Teufelchen.

Novus Conari - Flavions älterer Bruder, von Ravion veränderter Waffenservitor

Schiffe

"Audacia" - Flaggschiff der Adelsfamilie Conari, Leichter Kreuzer der Monitorklasse im Drehbankschema.

Ignes et Amnestia - berüchtigtes ehemaliges Schwarzes Schiff der Inquisition, an den Erzfeind gefallen.

Perfekte Flamme - Flaggschiff von Aspyce Chorda

Hohes Risiko - Fregatte der hochverschuldeten und Drogensüchtigen Machenko

Knochenschinder - Fregatte unter Kommando des berüchtigten Kapitän Hellgrett Borgar

Zerberus I, II und III - Zerstörer unter dem Kommando von Lordkapitän Trusk

Orte

Koronus-Weite - Halosterne nördlich des Calixissektors und des Segmentum Obscurus

Die Klause - Raumstation mit Sektierern im Schlund

Damara - Bevölkerungsreichste Planet in der Weite. Großer Tempel des Drusus.

Karmesin-Trost - Vergnügungswelt

Maleziel - Gefängniswelt

Kapitel 16

Das Nest der schwarzen Schlangen

Position:

System Karmesin

Orbit über Karmesin-Trost

"Audacia"

Brücke

Zeit: 2 297 784.M41

Nach kurzem ereignislosem Transfer erreichen wir Karmesin-Trost. Auf dieser Welt kann man am besten Güter loswerden, deren Herkunftsort etwas heikel ist. Die vielen Insignien des Erzfeindes auf vielen Kunstgegenständen machen es unmöglich, diese Ware auf einem Planeten an den Mann zu bringen, wo der Blick des Imperators schon weilt. Oder besser gesagt, wo sich Arbites blicken lassen. Hier hat man damit keine Schwierigkeiten und innerhalb weniger Tage gelingt es mir, die Ware recht gut zu verkaufen. Dafür nehme ich Handelswaren, ein paar Luxusgüter und eine Gruppe von Gefangen auf. Da es nach Maleziel geht, die ja eine Gefängniswelt ist, hat die Ladung mal richtig Sinn. Und meine Leute können schon mal üben, um mit Gefangenen fertig zu werden. Da wir recht guten Profit gemacht haben, spendiere ich der gesamten Besatzung einheitliche Uniformen. Auch das Militär bekommt neue, welche versiegelbar sind und mit einer Atemmaske ausgerüstet sind. Ein richtiger Raumanzug ist das nicht, aber damit kann man einen Vakuumeinbruch in der Hülle etwa fünf Minuten lang überleben, bevor es zu kritischen Erfrierungen kommt. Das Wohl meiner Besatzung liegt mir eben am Herzen, ebenso ein einheitliches Erscheinungsbild durch Uniformen für selbst die untersten Unabränge. Damit hoffe ich das Zusammengehörigkeitsgefühl der Mannschaft zu stärken. Ein Schiff, eine Besatzung, ein Lordkapitän.

Ich bin heilfroh, dass mir weder die bösartige Lady Marati noch der jämmerliche Ex-Diktator Lord Alophus Leyfield I von Sephrem über den Weg laufen. Auch der Meister der Spiele Xanador Ral´Adun will nichts von mir wissen. Und das soll sich in der nächsten Zeit auch nicht ändern. Mir gelingt es relativ günstig, zwei Shark Angriffsboote im Lathe Schema zu bekommen. Diese Schiffe sind für ihre Geschwindigkeit geschätzt und werden bevorzugt von der imperialen Flotte eingesetzt. Mit diesen beiden Schiffen sind wir nun in der Lage, wenigstens kleine Kommandoaktionen durchzuführen. Für großangelegte Enteraktionen fehlen uns die notwendigen Flugdecks, wie auch die Soldaten. Die "Audacia" ist eben in erster Linie als Langstreckenerforschungsschiff ausgelegt. Sie kann von allem etwas, ist aber nur bei Erforschungsaufgaben wirklich brillant. Meisterin Puppila liegt mir zwar immer wieder in den Ohren, die Audacia zu einem Träger umzubauen, was theoretisch möglich wäre. Aber dann wären wir militärisch wirklich stark, aber an allem anderen würde es an Kapazitäten fehlen, da es mit zwei Flugdecks nicht getan ist. Die ganzen Kleinschiffe brauchen Wartung, eine geschulte und hochqualifizierte Besatzung. Alles ist mit hohen Kosten, Platz und Energieaufwand verbunden. Selbst als Schiff in einer Flotte hätte ich noch große Bedenken, die "Audacia" zum Träger zu machen, wenn alle anderen Sachen wie Laderaum, Scriptorium und Hospital ausgelagert würden. Die "Audacia" ist ein Kompromiss und jede weitere Veränderung würde ihren Charakter ändern.

Anastasia Chorda erholt sich prächtig und ich überzeuge mich von ihren Fortschritten. Mit ihr kann man sich gut unterhalten und wir bauen zusammen eine Hintergrundgeschichte für sie auf. Sie heißt nun Anna Corridas. Ehemalige Schiffoffizierin der Imperialen Flotte, die durch eine Intrige einer missgünstigen Verwandten den Dienst quittiert und in der Weite ihr Glück gesucht hat. Sie kam nach Karmesin-Trost und hat sich verspielt. Nun habe ich sie gewonnen und ist nun in meinem Dienst. Etwas Wahrheit mit Lüge vermischt ist die Beste aller Täuschungen. Ihre Geschichte ist plausibel, aber nur mit großem Aufwand als Lüge zu entlarven. In Wahrheit war sie wirklich Offizierin der Flotte, die durch eine Intrige ihrer Schwester in Misskredit gebracht wurde. Hoffe ich zumindest, nicht dass sie in Wahrheit doch eine verkappte Anhängerin dunkler Götzen ist. Sie hatte das Kommando über einen kleinen Aufklärer. Scouts sind eine der kleinsten Schiffsklassen überhaupt mit weniger als einem Kilometer Länge. Nur wenige Schiffe sind noch kleiner. Es gibt winzige Pilgerschiffe nach einem einfachen Schema, die als die kleinsten warpfähigen Schiffe überhaupt gelten. Diese machen nur kurze Sprünge von Pilgerplanet zu Pilgerplanet und sind in der Lage, auf einem Planeten zu landen. Wie auch immer, Anastasia hatte das Kommando über eines dieser Scoutschiffe inne und hat damit einiges an Erfahrung. Sie ist mir äußerst dankbar, dass ich sie aus den Klauen ihrer sadistischen psychopathischen älteren Schwester befreit habe, und verspricht mir treu zu dienen. Ich glaube, sie mag mich sogar etwas. Ich lasse meinen Charme spielen und hoffe so, über kurz oder lang auch ihr Herz zu gewinnen. Aus Liebe heiratet man in meinem Stand so gut wie nie, aber schaden kann es nicht, wenn man sich schon vorher gern hat. Als erstes werde ich ihr einen kleinen untergeordneten Posten im Range eines Offiziersanwärters geben. Der richtige Startpunkt für einen Neuling in noch körperlich schwacher Verfassung.

Nachdem wir alle Geschäfte auf Karmesin-Trost erledigt haben und die Gefangenen sicher in ihren Kabinen verstaut sind, lasse ich den Kurs nach Maleziel berechnen. Hier gilt es nun zum einen den Ketzer "Reißer" einzusammeln und nach Damaris zu bringen. Zum einen natürlich aus Profitgründen, zum anderen, um mich bei der Ekklesiarchie etwas einzuschmeicheln. Bei denen habe ich momentan einen äußerst negativen Ruf. (-20) Und zum anderen, um das nächste Kartenstück aus dem Besitz der ehemaligen Navigatorin von Sebastian Winterscale namens Greta Silvas zu kommen. Dazu muss ich nur Kontakt zu den Namenlosen bekommen. Wie schwer kann das denn schon sein? Wobei die Unterlagen meines Onkel zu diesem Thema recht wenig hergeben. Mal sehen, was mich auf Maleziel erwartet.

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Position:

System Maleziel

Orbit über Maleziel

"Audacia"

Brücke

Zeit: 2 334 784.M41

Maleziel ist ein öder planetengroßer Steinbrocken in einer nahen Umlaufbahn eines kleinen gelben Sterns. Eine Biosphäre hat er nicht. Im Orbit gibt es eine kleine Wachstation, die zu winzig zum Andocken ist. Wir müssen auf Reede in einem stabilen Orbit über der Gefängniskolonie bleiben. Das Gefängnis ist ein gigantischer Komplex, der sich spinnennetzförmig in einem Durchmesser von über zweihundert Kilometern ausgebreitet hat. Im Zentrum steht der Verwaltungstrakt. An den Enden der Stränge sind Bastionen mit Makrokanonengeschütze in den Fels gegraben. Unter dem Komplex sind gewaltige Minen und an der Oberfläche sind die Strukturen von Verhüttungswerken zur Stahlherstellung sehen. Der Komplex ist das einzige Bauwerk auf diesem öden und lebensfeindlichen Felsen im Nirgendwo der Weite.

Mit einem Guncutter und in Begleitung von Meisterin Puppila und Bruder Obskurus fliege ich auf die Oberfläche des Minenplaneten. Der Verwaltungskomplex ragt drohend vor uns auf. Hangartore werden geöffnet und Puppila setzt den Guncutter leicht wie eine Feder auf. Ein schwer bewaffnetes Empfangskomitee erwartet uns schon. Die Aufseher tragen Plattenrüstungen und haben meist Lasergewehre. Ein gewisser Sergeant Barakis führt den Haufen harter Männer an und ist mit einem Sturmbolter bewaffnet. Im Gesicht hat der Kerl, der sogar noch größer als ich bin, eine gewundene schwarze Schlange tätowiert. Wir werden zu einer Plattform geleitet, die uns nach unten fährt. Dort erwartet uns der Oberste Verwalter Rokain Orwell, ein schmächtiger Bürokrat in dunkler Uniform. Er begrüßt mich auf Maleziel und geleitet mich durch mehrere Schreibstuben in ein feudal eingerichtetes Empfangszimmer. Eine Bedienstete in schlichter Uniform mit den Proportionen an den richtigen Stellen bedient uns. Der Ausschnitt ist weit genug geschnitten, um ihre knackigen Hügel bewundern zu können. Wahrscheinlich hat sie diesem Umstand auch ihre vergleichsweise angenehme Position zu verdanken.

Schnell kommen wir zum Geschäftlichen. Der Verkauf der Gefangenen und der Handelswaren verläuft äußerst zäh. Irgendwie prallt mein Charme und Verhandlungsgeschick an ihm ab wie ein Gummiball an einer Wand. Bei der Bedienung könnte ich landen, da sie mir immer wieder äußerst gekonnt interessante Einblicke in ihre Landschaft gewährt. Aber bei Orwell beiße ich auf Granit. Ich krieg die Waren los, aber zu keinem besonders guten Preis. Ich bekomme in Erfahrung, dass auf der Kolonie sieben Millionen Strafgefangene leben. Ihnen gegenüber stehen nur siebentausend Wärter. Eins zu tausend. Aber es gibt hier kein Entkommen. Trotzdem wäre ich bei einem Aufstand nicht wirklich gerne hier auf dieser Welt. Allerdings scheinen sich immer wieder kleinere Trupps von Gefangenen abzusetzen und in den Tiefen der Minenschächte zu hausen. Wenigstens kann ich meine Besatzung mit ein paar Resozialisierten aufstocken. Die einzige Möglichkeit, von hier weg zu kommen, ist auf einem Schiff wie diesem angeheuert zu werden. Die Auswahl werden andere für mich treffen, da mir über zwanzigtausend Mann fehlen.

Dann komme zu einem unserer primären Anliegen zu sprechen, den Ketzer Reißer. Er befindet sich in der Tat noch auf Maleziel, allerdings ist der Unhold aus dem Hochsicherheitstrakt ausgebrochen und befindet sich nun irgendwo unter den sieben Millionen anderen Häftlingen. Die Nadel im Heuhaufen. Es gibt eine kurze Diskussion darüber, ob Bruder Obskurus ihn mit seinen psionischen Fähigkeiten aufspüren könnte. Aber die Chancen stehen eher schlecht, um es mal optimistisch auszudrücken. Allerdings steht es uns frei, den Kerl selbst dort unten zu suchen. Wer sucht, der findet, wie es so schön heißt.

Ich lasse alles für eine Expedition vorbereiten, also weitere Munition für einen Krieg und die entsprechende Ausrüstung, einen mutmaßlichen Hexer gefangen zu halten. Ich bin nicht wirklich sicher, ob der Reißer überhaupt ein Hexer oder nur ein Demagoge ist. Hoffe mal, dass dies ihn wirklich bändigt. Ich sollte mir mal unbedingt ein Hexagrammfeld besorgen, das soll angeblich gut gegen Hexer und obskure psionische Phänomene helfen. Mir ist nicht ganz wohl, als wir in die Tiefen der Minen und Verhüttungsanlagen aufbrechen. Es gibt hier vier Sektoren, die alphabetisch Alpha, Beta, Delta und Gamma heißen. Wir beginnen unsere Suche im Alpha Sektor, da der am nächsten liegt. Ein Wärter mit dem Namen Radkowitch wird unser Führer sein. Der Mann ist stämmig und hat rote Haare. Er scheint hier auf dieser Welt geboren und aufgewachsen zu sein. Ob seine Eltern nun selbst Wärter oder Gefangene gewesen waren, lässt sich so nicht herausfinden. Wir bewegen uns mit einem leicht gepanzerten Elektrogefährt fort.

Im Alpha Sektor gibt es einem Tempel des Imperators, den wir als erstes besuchen. Wenn jemand etwas über Hexer und Ketzer weiß, dann sicher dort. Die letzten fünfhundert Meter müssen wir zu Fuß gehen. Hier ist einiges los, da der Platz vor dem Tempel wohl so etwas wie ein Versammlungsplatz ist und viele Freischichtler sich hier aufhalten. Auf vielen Gesichtern und entblößten Hautstellen wie Arme und Oberkörper sind Schlangentätowierungen zu erkennen. Ein Schutzzeichen gegenüber den Schlangen, die im Dunkeln lauern, wie unser Führer Radkowitch erläutert. Es scheint hier öfters mal vorzukommen, dass einfach das Licht ausgeht und dann jemand fehlt. Der ist dann von den schwarzen Schlangen geholt worden, wie die abergläubischen Insassen behaupten. Angeblich sollen die Tätowierungen einen gewissen Schutz geben. Gerade als ich auf die Details der Sachlage eingehen will, beginnen die Lampen zu flackern und erlöschen schließlich. Wir stehen wortwörtlich im Dunkeln. Thronverdammt!

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Position:

System Maleziel

Maleziel

Gefängniskomplex

Alpha Sektor

Platz vor Tempel des Imperators

Zeit: 2 334 784.M41

Zum Glück habe ich ja auf dem Basar der Schrottwerft ein Monokel mit Infrarot gekauft, so dass ich die Umgebung immer noch wahrnehmen kann. Da ich das Schlimmste erwarte und selten in dieser Erwartungshaltung enttäuscht werde, ziehe ich Rabenklaue und Rabenschwinge. Mit einem kurzen Gebet motiviere ich die Maschinengeister, die aufs Stichwort zum Leben erwachen. Außerdem fahre ich mein neues Konverterfeld hoch.

"Conari! Willkommen im Schlangennest!", sagt eine Stimme neben mir. Ich wende mich ihr zu, Rabenschwinge kommt hoch, die Plasmadüse leuchtet erwartungsfroh auf. Aber ich kann den Sprecher nicht identifizieren.

"Licht!", befehle ich meinem Servoschädel. Der Lumen leuchtet aber nicht auf. Thronverdammt. Um mich herum ist überall Bewegung. Panik breitet sich unter den Gefangen aus. Unser Aufseher knallt mit der Peitsche und macht sich wohl hauptsächlich damit selbst Mut. Weiter scheint nichts zu passieren und das Licht geht flackernd wieder an. Ich warte bis die Aufregung etwas abklingt. Allerdings bin ich etwas verwundert, da hier jemand offensichtlich meinen Namen kennt und mich auf solch extravagante Art begrüßt. Das gibt mir durchaus zu denken. Thronverdammt.

Aus den etwa fünfzig Meter entfernten Portal tritt ein Priester mit einer Augenbinde und er hat keine Arme mehr. Er hält eine kurze flammende Predigt und beruhigt die Gemüter soweit wieder, dass alle zum Tagesgeschäft übergehen. Ich stecke meine Waffen zurück und begebe mich zum Tempel.

Neben dem Portal sind aus dem massiven Stein gehauene Statuen von zwei Heiligen zu sehen, jede beeindruckende dreißig Meter hoch. Ihre ausgebreiteten Arme bilden ein Portal. Der Raum selbst dahinter ist nicht so beeindruckend bis auf das Wandbild gegenüber. Ein riesiger Imperator durchbohrt mit seinem Speer die Schlange Horus. Das Relief sieht sehr lebensecht aus. Der gefallene Sanginius liegt als Märtyrer zu den Füßen des Imperators. Ein Engel mit flammendem Schwert fliegt über dem Haupt unseres lebendigen Gottes und unterstreicht seine unsterbliche Göttlichkeit. Der armenlose blinde Kleriker heißt Lothar Asowitch und ist seit dreißig Jahren hier. Er kennt sich etwas aus mit den etwas dunkleren Strömungen auf Maleziel. So wie es aussieht, feiern dunkle Kulte hier üble Einstände. Es gibt einen Geheimbund mit dem Namen Schwarze Viper. Das Nest der schwarzen Schlangen, wie es Lady Anagai es ihrer Sitzung vorherbestimmt hat. Thronverdammt! Damit wäre wohl der erste Feind enttarnt. Gut, dann brauche ich schon nicht nach ihnen suchen.

Es gibt Gerüchte, dass sich Reißer diesem Kult nach seiner Flucht angeschlossen hat. Sehr gut, zwei Fliegen mit einer Klappe. Dieser Kult hat sein Hauptquartier irgendwo im Delta Sektor. Da stellt sich die Frage, warum man dieses Schlangennest nicht schon längst ausgeräuchert hat. Der eine oder andere hat das durchaus versucht, aber nur unser guter Kleriker ist je lebend zurückgekehrt, aber eben ohne Arme und Augen. Das ist mal wieder eine dieser "Noch nie hat das jemand geschafft!" Sachen, die mir andauernd passieren. Aber jemand muss ja der Erste sein und das Astropathenproblem auf Anmut habe ich ja auch gelöst. Da frage ich gleich mal nach dem Kult der Augenlosen. Auch darüber bekomme ich etwas heraus. Die treiben sich im Betasektor herum oder besser gesagt trieben sich dort herum. Angeblich gibt es sie nicht mehr, weil sie, Trommelwirbel, sich mit den Schwarzen Vipern angelegt haben. Nun ja, aber vielleicht gibt es ja noch Überlebende oder so was in der Art. Auf alle Fälle bewegten die sich immer in absoluter Dunkelheit, was sie zu natürlichen Feinden der Schwarzen Viper gemacht hat, die ja auch die Dunkelheit bevorzugt haben. Ich bedanke mich für die Informationen und lasse mich in den Beta Sektor kutschieren. Schier endlos ziehen sich die Tunnel dahin, durch die wir fahren.

Schließlich halten wir an. Die Sektorengrenze ist schwer geschützt. Automatische Geschützstände und Panzerschotts schützen den Übergang. Man will damit wohl Aufstände auf einen Sektor beschränken, falls sie ausbrechen sollten. Und nach dieser Stellung zu urteilen, war dies wohl hin und wieder auch mal der Fall. Ein weiterer Aufseher mit einem elektroangetriebenen Lastwagen erwartet uns schon. Der schlaksige Mann nennt sich Holister und hat kurz geschnittene blonde Haare. Er ist etwas kleiner als ich und macht einen leicht nervösen Eindruck, als wir unser Ziel bekanntgeben, die Tunnel der Luftaufbereitungsanlage.

Durch weitere Schächte und Stollen fahren wir nun und ich nutze die Gelegenheit ein kleines Nickerchen zu halten. Wirklich beunruhigt über meinen Feind bin ich nicht, da Anagai mir ja drei Plagen auf den Hals gehetzt hat und in ihrer kleinen Sitzung habe ich sie alle besiegt. Sobald die dritte Bedrohung erledigt ist, heißt es sich Sorgen um mein Seelenheil zu machen, da ich keine Ahnung habe, wie ich diesen Feind im Schatten erledigen soll. Im schlimmsten Fall handelt es sich um eine leibhaftige Wesenheit aus dem Warp. Und die sind verdammt schwer zu töten. Thronverdammt!

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Position:

System Maleziel

Maleziel

Gefängniskomplex

Beta Sektor

Luftaufbereitungsanlage

Zeit: 2 334 784.M41

Schließlich halten wir an. Ich reibe die Augen und versuche mich zu orientieren. Wir befinden uns an einer in den Fels gehauenen Treppe nach oben. Unser Wärter weigert sich mitzukommen, da es dort oben spuken soll. Das ist mir sogar lieber, da gewisse Themen doch etwas heikel sind. Ich gehe voraus, Meisterin Puppila, Bruder Obskurus und mein Waffenservitor Novus folgen mir. Mein Servoschädel spendet über mir schwebend etwas Licht. Nicht dass ich das mit meinem Monokel noch wirklich nötig hätte. Dieser Bereich ist auch nur aus dem Fels gehauen und hier und da mit Stützelementen versehen. Bullige Maschinen brummen vor sich hin und scheinen die Luft umzuwälzen und sie aufzubereiten. Die Maschinen ziehen sich teilweise viele hundert Meter lang hin. Die einzelnen Bauteile machen einen recht heruntergekommenen Eindruck und schon lange scheint kein Techpriester mehr die Maschinengeister gesalbt zu haben. Auch fehlen die obligatorischen Reinheitssiegel. Nichts destotrotz scheinen die Maschinengeister ihre Arbeit zu verrichten. Manchmal gibt es auch sehr genügsame Maschinengeister, die recht wenig Zuwendung in Form von Gebeten, Siegeln, Weihrauch und gesegnetem Öl brauchen.

Allerdings finden wir erst mal niemanden, was auch nicht wirklich überraschend ist. Der Kleriker hat uns geraten, uns in vollständiger Dunkelheit zu bewegen, wenn wir die Namenlosen treffen wollen. Nun gut. Ich lasse alle Lichtquellen löschen und wir stehen im Dunkeln. In gar nicht weiter Ferne vermeine ich Schritte zu vernehmen und folge dem Geräusch. Falls das eine Falle ist, wird es ein böses Erwachen geben. Wir folgen den Schritten einer gefühlten Ewigkeit und bald habe ich jedes Gefühl für Zeit verloren. Auch meine Orientierung ist vollständig ausgeschaltet. Den Weg zurück würde ich nicht mehr finden. Schließlich verstummen die Schritte und einer körperlose Stimme heißt uns willkommen. Ich komme mir etwas blöd vor, mich mit einer Stimme in der Dunkelheit zu unterhalten.

So wie es aussieht, haben die Namenlosen versucht, dass Nest der Schwarzen Viper auszulöschen und sind grandios gescheitert. Außer ihm gibt es nur noch eine einzige Überlebende. Sie trägt den Nachmanen der Gründerin. Vor vielen Jahrhunderten begab sich die Navigatorin Greta Silvas nach Maleziel und gründete den Kult der Namenlosen. Warum bleibt im Dunkel der Geschichte ihr Geheimnis. Einen wirklich vernünftigen Grund kann ich mir beim besten Willen auch nicht vorstellen, aber ich akzeptiere das einfach mal als Tatsache. Die letzte des Kultes trägt den Namen Novati Silvas und befindet sich irgendwo im Delta Sektor. Wo sich auch das Hauptquartier der Schwarzen Viper befindet. Schön, dann brauchen wir schon nicht so viel hin und her zu reisen. Ob Novati Silvas nun mit Greta verwandt ist, weiß der Namenlose leider nicht. Ich bin nicht sicher ob Mutanten wie Navigatoren sich noch mit Normalsterblichen paaren können. Wie auch immer, Novati scheint eh nicht hier geboren zu sein. Was ihr vergehen war, bekomme ich leider nicht heraus.

Das Hauptquartier der Schwarzen Vipern ist ein ehemaliges Forschungslabor von Renegaten, welche dort neue schreckliche Waffen versucht haben zu entwickeln. Diese Renegaten waren wohl die ersten Siedler auf Maleziel und später die ersten Insassen auf der neu gegründeten Gefängniskolonie. Die Minen wurden wohl von ihnen als Rohstofflieferant für die Forschungen angelegt. Dieser Forschungskomplex wurde dann Teil des Gefängnisses und später von den Schwarzen Vipern davon abgetrennt und zu ihrem Hauptquartier umgebaut. Es gab wohl von den verschiedenen Vorbesitzern dieses Gefängnis durchaus ernsthafte Versuche, dem Treiben der Vipern ein Ende zu setzen, aber sie sind alle gescheitert. Nun, dann werden wir wohl die ersten sein. Damit erschöpfen sich die Informationen und der Geist zieht sich zurück. Ich mache Licht und wir sehen uns etwas in dem Raum um. Wir sind in einer etwa zwölf Meter durchmessenden Kammer mit zwei Zugängen. Die Wände sind mit Reliefs einer technischen Schemata überzogen, deren Sinn und Zweck ich nicht erkennen kann. Die einst vorhandene Einrichtung ist einst gewaltsam zerstört und dem Zerfall der Zeit frei gegeben worden. Ein einzelnes Skelett liegt neben einem Schutthaufen. Reste einer Robe bedecken es und es sind Einschusslöcher im Brustkorb zu erkennen. Auch an den Wänden sind Krater von Einschlägen sichtbar. Offensichtlich hat hier ein Feuergefecht stattgefunden und der Kult der Namenlosen war nicht der Sieger.

Bevor wir unsere neue Umgebung näher in Augenschein nehmen können, flackert das Licht des Lumen meines Servoschädels. Die Schwarzen Vipern statten uns wohl ein weiteres Mal ihre Aufwartung ab und diesmal haben sie Lasergewehre mitgebracht, wie sich sofort herausstellt, nachdem die Lampe komplett verloschen ist. Und sie nehmen uns von zwei Seiten ins Kreuzfeuer. Thronverdammt!

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Position:

System Maleziel

Maleziel

Gefängniskomplex

Beta Sektor

Luftaufbereitungsanlage

Zeit: 2 335 784.M41

Mögen sie auch Lasergewehre haben und uns von zwei Seiten in die Zange nehmen, ich habe meinen älteren Bruder Novus. Als schwer bewaffneter und gerüsteter Waffenservitor ist er mir wie immer eine willkommene Hilfe.

"Novus! Deckungsfeuer frei auf südlichen Sektor!", befehle ich, aktiviere mein neues Konverterfeld und ziehe meine Waffen. Beide Maschinengeister zeigen sich von der momentanen Situation angetan und verrichten begeistert ihren Dienst. Rabenschwinges Plasma beginnt sich zu erhitzen, während selbst in dieser Dunkelheit sich ein knisterndes Energiefeld auf der Klinge von Rabenklaue aufbaut.

"Vipern, kommt nur und holt Euch den Tod!" Zur Erwiderung sausen haarscharf ein paar Laserschüsse vorbei und einer bringt mein Feld zum Aufleuchten. Das Maschinengewehr meines Bruders beginnt zu hämmern und triebt die Angreifer im Süden in Deckung, da sie keine Lust verspüren, Stahlmantelgeschosse im gängigen Kaliber 8.25mm zu schmecken. Meisterin Puppila geht neben dem Schutthaufen in Deckung und feuert mit ihrer Boltpistole in Richtung der Mündungsblitze der Angreifer. Ihre Geschosse scheinen aber nur Stein zu treffen. Bruder Obskurus begibt sich neben dem nördlichen Zugang in Deckung.

Dank meines auf dem Basar der Schrottwerft erworbenen Monokels kann ich im Dunkeln ihre Wärmeabstrahlung sehen und schieße auf einen von ihnen. Sonnenheißes Plasma schießt haarscharf an ihm vorbei und schmilzt sich durch den dahinterliegenden Stein. Er schreit gellend auf, als Tropfen flüssigen Steins ihn treffen. Geschieht im Recht. Die Angreifer im Süden halten ruhig und die im Norden scheinen aus irgendeinem Grund wütend auf mich zu sein, denn mehrere Salven prasseln auf mich ein. Zwei der Strahlen schaffen es durch Lücken des flackernden Konverterfeldes in meine Rüstung zu fahren. Aber die Schmiede in Stahlstadt haben in der auf mich persönlich abgestimmten Rüstung aus geschichteten Adamantium und Ceramit ein Meisterwerk vollbracht, welche die Strahlen ohne Anstand schluckt. Trotzdem wird das so langsam unangenehm. Bruder Obskurus befiehlt einen der Angreifer mit seiner Hexenstimme die Waffe wegzuwerfen. Da ich im nächsten Moment einen der Kerle erschieße und nichts weiter danach passiert, scheine ich wohl den bezauberten erschossen zu haben. Dumm gelaufen. Aber wer braucht schon Hexenkräfte, wenn er ehrlichen Stahl in den Händen hält? Kein Wunder, dass es das Gebot gibt, den Hexer zu töten. Niemand sollte einfach so viel Macht haben, ohne etwas dafür zu tun.

Ich schieße einen weiteren nieder, dann scheint irgendetwas den Maschinengeist von Rabenschwinge verstimmt zu haben, denn das Plasma tritt an den Notöffnungen aus und ich lasse die Waffe erschreckt fallen, während Stein zu meinen Füßen anfängt zu schmelzen. Mit einer weiteren Litanei auf den Lippen ziehe ich das Qualitätsprodukt aus Stahlstadt und eröffne mit brüllendem Stakkato das Feuer auf die weiter sich im Nordsektor festsetzenden Feindkräfte, die mein Bruder inzwischen wohl aus dem südlichen Segment nach oben gescheucht hat. Bruder Obskurus spielt ohne wirklich brauchbare Resultate mit seinen psionischen Kräften herum. Er befiehlt den Leuten jeweils die Waffe fallen zu lassen, was sie aber nicht davon abhält, einfach eine am Boden liegenden zu nehmen. Ich bekomme ein paar weitere Lasertreffer ab, die aber entweder von meinem Schutzfeld harmlos abgelenkt oder von meiner Rüstung absorbiert werden. Vor normalen Lasergewehren bin ich formidabel geschützt. Hoffentlich bleiben meine Gegner bei dieser Waffenwahl. Schließlich sinkt auch der Letzte der Angreifer zu Boden und das Licht kehrt zurück. Ich frage mich, wie die das machen. Wahrscheinlich ein obskures psionisches Phänomen, wie es in der Weite gefühlt hinter jeder Ecke lauert. Auf alle Fälle verstirbt der von mir Anfangs niedergeschossene, bevor die Heilkräfte von Bruder Obskurus ihre Wirkung entfalten können. Ich glaub zwar nicht, dass wir etwas aus ihm heraus bekommen hätten, aber ein Versuch wäre es wert gewesen. Außer Lasergewehren verschiedener Baureihen und Munition haben sie nichts weiter bei sich. Auch kein technisches Gerät, um das Licht auszumachen. Thronverdammt!

Ich schaue mir die verschiedenen Tätowierungen an. Die Schlangen auf ihren Körper sehen jedes Mal anders aus. Einen wirklichen verbindlichen Standard scheint es bei dem Kult nicht zu geben. Oder jeder Tätowierer hat seine eigene Interpretation. Nun ja, ein paar Feinde weniger, die mich ärgern. Wir gehen zurück zu der Kammer der Namenlosen und Meisterin Puppila nimmt mit ihrer Vidkamera das Relief des Schematas an der Wand auf. Vielleicht wird ja einer unser Techpriester schlau aus diesem kryptischen Plan. Wir wühlen noch etwas in den Trümmern herum, fördern aber nichts wirklich Brauchbares zu Tage. Da wir die Informationen nun haben, wegen denen wir hergekommen sind, bewegen wir uns eine Ebene tiefer und suchen unseren Führer. Mal sehen, was uns im Delta Sektor für Widrigkeiten erwarten.

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System Maleziel

Maleziel

Gefängniskomplex

Beta Sektor

Zeit: 2 335 784.M41

Nachdem wir unseren Führer Hollister wieder gefunden haben, fahren wir zu einem der Stützpunkte der Wärter und forschen dort nach, wo sich die Gefangene Novati Silvas nun genau aufhält. Leider haben die hier keine Cogitatorterminals und ich muss die Information über deren Interkom heraus finden. Auch hier finden sich kaum Anzeichen von techpriesterlicher Pflege und die Anlage reagiert entsprechend unwillig auf meine Anrufungen. Mann! Ist das mal ein verstimmter kleinlicher Maschinengeist! Nach ein paar kräftigen salbungsvollen Schlägen mit den entsprechenden Litaneien ist das Gerät samt willigem Maschinengeist schließlich zur vollständigen Kooperation bereit. Geht doch!

Meinem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung würden ebenfalls ein paar salbungsvolle Schläge gut tun, so zäh wie die Verhandlungen mit dem Mistkerl laufen. Es dauert etwa eine geschlagene halbe Stunde, bis ich herausgefunden habe, dass sich die Gefangene Novati Silvas im Arbeitstrupp 72 befindet. Also nichts wie hin. Auf dem Weg in den Delta Sektor unterhalte ich mich ein wenig mit Hollister. Der Alpha Sektor ist bekannt für seine imperialen Fanatiker, welche dem Gottimperator huldigen. Der Beta Sektor gilt als der normalste, ohne Extremistenansammlungen. Delta ist voller dunkler Kulte, darunter auch der Kult der Schwarzen Schlange. Gamma ist dafür bekannt, dass dort in aller Regelmäßigkeit äußerst blutige Grubenkämpfe abgehalten werden. Dazu reisen extra Leute an, um die zu sehen. Die Sieger, sofern sie den Kampf überleben, werden in der Regel von den "Gästen" dann aufgekauft, um in deren Arenen zu kämpfen. Die Gefängnisleitung scheint also durchaus mehr als eine Strategie der "Resozialisierung" zu verfolgen.

Schließlich erreichen wir den Delta Sektor und unser neuer Wärter für diesen Bereich ist ein stiernackiger Kerl mit Messer Tätowierungen an jeder freien Stellen seiner Haut. Der Wärter heißt Garris Traub. Mit einem weiteren altersschwachen Vehikel werden wir durch endlose Tunnel und Schächte kutschiert. Manchmal auch durch gewaltige Hallen, wo nur mächtige Säulen die nicht mehr zu erkennende Decke stützen. Schließlich finden wir Arbeitstrupp 72, der unter der Aufsicht eines Laientechpriesters ein gigantisches Fördergerät zerlegt. Das erinnert mich fatal an meine Zeit als Unab. Ich kann mit den armen Kreaturen mitfühlen, die sich hier abschuften müssen. Ich lasse Novati Silvas, die letzte Lebende vom Kult der Namenlosen, herbringen. Sie ist eine verlebt aussehende Frau von etwa dreißig Jahren, der man ihre zehn Jahre Gefängnis deutlich ansieht. Mit großen Augen schaut sie mich unsicher an, als ich die Gefangene zur Seite führe. Ohne große Umwege komme ich zum Kern meines Anliegens. Wie üblich bekomme ich die Warnung zu hören, die Finger davon zu lassen, weil noch nie jemand Erfolg hatte. Aber schließlich muss jemand mal den Anfang machen und den Turm der Astropathen habe ich auch geknackt bekommen.

Schließlich rückt sie mit den notwendigen Informationen raus. Das Hauptquartier ist ein Schaltwerk mit Pumpenstation für Wasser und andere Flüssigkeiten. Die Vipern haben das Gebäude zu einer Festung ausgebaut, aber sie kennt einige Schleichwege hinein, auch wenn noch nie jemand heraus gekommen ist. Aber wie gesagt, es gibt immer ein erstes Mal und mein vorgezeichnetes Schicksal endet nicht hier. Deswegen habe ich momentan auch keine große Angst vor den Vipern. Aber natürlich einen gewissen Respekt. Mit Novati im Gefolge breche ich dann unverzüglich zu diesen Wasserwerken auf. Nach einer weiteren Fahrt erreichen wir einen geheimen Zugangstunnel, in den mich die Silvas führt. Es brennt mir unter den Nägeln, sie nach dem Kartenstück von Navigatorin Greta Silvas zu fragen und warum sie den gleichen Nachnamen hat. Aber momentan konzentriere ich mich doch lieber auf das vor mir liegenden unmittelbare Problem.

Novati begleitet uns nur ein Stück und beschreibt uns dann den Weg, da sie nicht bereit ist, sich den Schwarzen Vipern in ihrem Nest zu stellen. Nun, dafür sind ja Helden wie ich da. Wir öffnen ein Schott und betreten einen Abfluss. Laufgitter befinden sich an beiden Seite der Gangwände aus generischem Stein, hier und da abgestützt mit bröckelnden Beton. Eine allgemeine Sanierung wäre in diesem Bereich nicht verkehrt. Ganz genau genommen macht Maleziel allgemein einen heruntergekommenen Eindruck. Schließlich verlassen wir den Abfluss und bewegen uns nun auf trockenen Boden innerhalb der Anlage. Das Nest kann nicht mehr weit sein und ich höre die Stimme eines Predigers. Vorsichtig nähern wir uns an. Ich schleiche vor und spähe durch ein kleines Lüftungsloch in eine Kapelle mit etwa fünfzig Zuhörern. Ein Prediger in einer schwarzen Robe mit einem rot abgesetzten Wappen mit Schwarzen Schlangen predigt Blut und Zerstörung. Ein Sturm wird kommen und die Ungläubigen hinwegfegen. Keiner wird dem Zorn der vier Schlangenköpfe entkommen. Es scheint also vier Anführer zu geben. Im ersten Moment bin ich versucht, diese Gruppe einfach nieder zu mähen, aber ich bin nicht hier, um untergeordnete Lakaien zu töten, sondern der Bedrohung den Kopf, oder besser gesagt, die vier Köpfe abzuschlagen. Also umgehen wir die Kapelle und bewegen uns darum herum tiefer in das Gebäude. Schließlich geht es einen Treppenschacht mit Stufen aus geriffelten Ferro nach oben zu einer Tür aus dem gleichen Material. Vorsichtig öffne ich die Tür und spähe in eine prächtig eingerichtete Halle mit einem Altar. Über dem Altar ist ein schwarzes Banner mit blutroter Schrift. Darauf steht in alten gotischen Lettern: Alpha Legion, Black Viper Chapter. Ha, hier sind wir richtig und ich kann mir ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen.

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System Maleziel

Maleziel

Gefängniskomplex

Delta Sektor

Hauptquartier des Black Viper Chapters

Zeit: 2 335 784.M41

Niemand von uns kann etwas mit dem Begriff "Alpha Legion" anfangen. Wahrscheinlich eine Söldnerbruderschaft, die ihre Wurzeln im örtlichen Alpha Sektor hat. Hier haben ja mal Separatisten versucht, neue Waffen zu erforschen. Wahrscheinlich war die "Alpha Legion" deren Schutztruppe und hat sich zu dem Todeskult der Schwarzen Viper weiter entwickelt. Der ganze Raum ist voller Banner mit blasphemischen Symbolen. Es gibt symmetrische und total unsymmetrische, die sich zu bewegen scheinen, wenn man sie länger als zwei Sekunden anstarrt. Wahrscheinlich eine optische Täuschung. Trotzdem verursachen diese blasphemischen Dinge Bauchschmerzen. Zwei Kohlebecken spenden etwas schummriges Licht und es gibt noch einen Altarstein mit einem Bronzestern mit acht Zacken, das Zeichen des Erzfeindes. Hasse es!

Es gibt noch ein großes Portal aus Bronze voller ekliger Reliefs und Schlangen, das wohl in einen Kultraum führt. Ich denke, es ist Zeit diesen Raum etwas umzudekorieren. Ich borge mir von Bruder Obskurus etwas Promethium aus und zeichne damit einen Aquila auf den Stein. Den zünde ich an und brenne das Symbol des Imperators auf diesen Altar. Bruder Obskurus zündet mit seinem Flammenwerfer die Fahne mit dem Alpha Legion Schriftzug an. Ja, so sieht das schon hier viel wohnlicher aus. Zeit, weitere Fakten zu schaffen und das zu erledigen, für das was wir hier sind.

"Wie nett!", meint eine Stimme und wir wirbeln herum. Hinter uns steht wie aus dem Nichts unser Gesuchter, der Ketzer Reißer.

"Wie praktisch! Dann brauchen wir gar nicht mehr nach Euch zu suchen."

"Schön, dass Ihr her gefunden habt, Flavion Conari. Der Mann mit dem Schicksal."

"Toll! Jeder scheint mich in der Koronus Weite schon zu kennen!", merke ich etwas angesäuert an. Das mit dem Schicksal geht mir so langsam wirklich auf Keks. Zuerst diese Eldarnudel Lady Marati, die andauernd davon gefaselt hat. Jetzt ein Ketzer. Prima, mich kennen definitiv die falschen Leute.

"Ich wusste schon seit Monaten, dass Ihr heute kommen würdet. Willkommen beim Black Viper Chapter auf Maleziel." Irgendwie irritiert mich seine Haltung. Irgendwie hätte ich ein anderes Verhalten erwartet. Mir schwant Böses, wenn dieser Mistkerl schon seit Monaten weiß, dass wir genau hierherkommen werden. Dies ist eine Falle und wir können eigentlich nichts tun. Außer die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Leider brauche ich den Bastard lebendig. Da ich sein Gequatsche über habe, lasse ich ihn überwältigen und fesseln. Das geht ohne Widerstand von seiner Seite aus. Einem kurzen Moment erwäge ich es, ihn einfach hier und jetzt zu töten. Aber ich habe an den Profit zu denken und daran, dass ich mich mit dem Adeptus Ministorum gut stellen muss, wenn ich die Unterlagen zur "Ignes et Amnestia" einsehen will. Deswegen lasse ich den Mistkerl am Leben, auch wenn alles gegen mich spricht. Aber ich bin Flavion Conari und ich lasse mir nicht vorschreiben, wann und wo ich sterben werde! Thronverdammt!

Obwohl die Türen gigantisch sind, ist es ein Leichtes sie aufzustoßen. Die Halle ist von massiven Säulen abgestützt, die voll von den üblichen Schlangensymbolen sind, welche blasphemische Zeichen umwinden. Zwei Kohlebecken sorgen für eine dämmerige Beleuchtung. Etwa zweihundert Anhänger des Kultes knien auf dem Boden, ihre Waffen in Griffweite. Aber Lasergewehre und vollautomatische Gewehre im Kaliber 8.25mm schrecken mich nicht wirklich. Diese Kultisten zählen nicht. Aber was zählt, sind die vier Häupter der Schwarzen Viper. Die stehen nämlich auf der anderen Seite an der Wand vor einem Altarstein, auf dem ein Hydrasymbol mit vier Köpfen zu sehen ist. Und diejenigen, welche die vier Köpfe sind, starren mich nicht wirklich erfreut an. Und ich staune sie mit offenem Mund an. Autsch!

Der Anführer ist wahrer Riese, der mich mindestens um einem Meter überragt, seine schwarzen Hörner dabei noch nicht mal mit eingerechnet, die aus seinem Schädel sprießen. Sein Kopf ist rot, ebenso sein vor abgrundtiefen Hass brennender Blick. Und das meine ich jetzt nicht im übertragenen Sinn. Ein gewaltiges Flügelpaar ragt aus seinem Rücken hervor. Die Dinger erinnern an die Flügel von Fledermäusen. Seine Kollegen scheinen noch Menschen zu sein, wenn man denn einen Astartes als Mensch bezeichnen möchte. Denn drei Astartes in Servorüstungen und der Dämon, ebenfalls mit einer Rüstung eines mir unbekannten Schemas gehüllt, stehen leibhaftig vor mir. Bis jetzt habe ich nur Bilder und Statuen dieser legendären Krieger gesehen. Und die ersten Astartes die ich sehe, sind offensichtlich nicht mehr für das Imperium tätig. Denn Dämonen dienen definitiv nicht dem Imperator. Ihre Rüstungen sind blau, die Ränder mit einem angelaufenen Silber abgehoben. Auf den Schulterpanzern tragen sie ebenfalls ein Hydrasymbol mit nur zwei Köpfen. In ihren gewaltigen Händen tragen sie Bolter eines mir unbekannten Schemas, die mit geschmacklosen Verzierungen wie Dämonenköpfe verunstaltet sind. Ich muss gestehen, diese Typen machen mir wirklich Angst, da braucht es den rotgesichtigen Kerl noch nicht mal dazu.

"Schämt Ihr Euch nicht? Ihr elendigen Verräter!", rufe ich ihnen mit zittriger Stimme entgegen. Diese Bastarde zu töten wird recht schwer werden. Kein Wunder, dass bisher noch alle gescheitert sind. Ein Astartes ist eine harte Nuss zum knacken und da stehen gleich drei vor mir. Plus ein Ding, dass gar nicht existieren dürfte. Ich muss gestehen, dass macht mir doch etwas Angst. Nein gelogen, diese Riesen machen mir eine Scheiß Angst. Aber ich bin ein Lord-Kapitän eines leichten Kreuzers. Ich bin ein Conari und ich bin ein Untertan eines lebendigen Gottes. Deswegen bleibe ich äußerlich fast vollkommen unbeeindruckt und halte eine Fassade von stoischem Gleichmut aufrecht.

"Ha, Flavion Conari. Der Mann mit dem Schicksal. Heute ist der Tag Eures Todes!", donnert mir der rotgesichtige Dämon entgegen. Toll! Auch der kennt mich schon.

"Mein Schicksal ist es aber, dass ich Euch besiege! Seht, dies ist Rabenklaue, mein Schwert! Seit vielen Generationen ist es im Besitz meiner Familie und heute wird es das Fleisch von elendigen Verrätern zertrennen! Und dies ist Rabenschwinge, meine Plasmapistole. Sie wird Euch Demut lehren!" Mit jedem Wort gewinnt meine Stimme an Kraft. Immerhin steht die ultimative Macht hinter mir. Der Imperator, ein lebendiger unsterblicher Gott, der seine getreuen und gläubigen Untertanen vor dem Abschaum jenseits des Schleiers schützt. Der Imperator sieht alles und Rückzug vor dem Bösen ist momentan keine Option.

"Du Wurm! Du wirst heute deine Seele verlieren!", donnert mir der Gehörnte entgegen.

"Willst du mich zu Tode quatschen, oder was?" Mit diesen Worten feuere ich meine Plasmapistole, die ich überlade, ab. Brüllend schießt sonnenheißes Plasma in das Bein der gefallenen Kreatur und trennt ihm den Oberschenkel vom Torso ab. Ha! Das hat gesessen. Das Ding schreit auf und fällt dann um. Geht doch!

Dann brüllen die Bolter der gefallenen Astartes auf. Dabei rufen sie im spöttischen Tonfall "Für den Imperator!". Was für widerwärtige Bastarde! Als erstes erwischt es Meisterin Puppila, die von einer Garbe regelrecht zerrissen wird, bevor sie in Deckung hechten kann. Ihr Blut und Innereien besudeln mich. Thronverdammt, ich hab die Pilotin echt gemocht! Möge der Imperator ihre Seele wiegen und für schwer genug befinden, um in sein Reich Einzug zu halten. Der nächste meiner Leute, der fällt, ist Bruder Obskurus, dessen Brust aufgerissen wird. Tja, wenn es ein Imperator gibt, ist es nun an der Zeit, dass er mir beisteht. Aber irgendwie habe ich die Ahnung, dass sein Blick mal wieder auf anderen Dingen ruht und nicht auf mir. Ich beginne trotzdem, zu ihm zu beten, aber es ist wohl zu spät. Ich blicke direkt in Mündung des Bolters, aus dem eine Salve massereaktiver Geschosse direkt auf mich zukommt. Das ist das letzte was ich sehe, bevor mein Kopf von einem Boltgeschoss weggesprengt wird.

Gespielt am 10.11.2012

Spielleiter: Stefan

SC:

Flavion Conari Freihändler Rang 2

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 2

Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 2

EP: 350

Besiegte Gegner:

Mehrere Kultisten

Beute: Nix

Gedanke des Tages

Hui, was für eine Sitzung. Da haben wir uns wohl mit den Falschen angelegt. ;)

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Das kann man laut sagen. Aber übermächtige Gegner haben schon so manche Heldengruppe einfach und unspektakulär zerlegt.

Meine bunten Allgemeinprojekte: Avalus Armeen II (aktuell), Avalus Armeen I (Geschlossen)

Spezifische Armeeprojekte: Imperiale Armee Schnelle EingreiftruppeProjekt 500: Orks (Doch nicht im Warp Verschollen)

 

Beste Beschreibung meines Malstils:

"Einen Avalus bauen: Ein Modell kaufen und jede Farbe aus dem Mega-Paintset mal dran ausprobieren, 95% davon fuers Base." Garthor

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Es wäre aber Schade wenn die Gruppe ein so ungnädiges Ende finden würde.

Ich glaube ganz fest daran, dass das alles eine Vision, vielleicht von Novati Silvas initiiert, war um Flavion die Gefahr aufzuzeigen in die er sich begibt wenn er diesen Weg tatsächlich weiter folgt.

Harren wir gespannt der Dinge die da kommen mögen.

Das was mir dazu einfällt, für die Rettung dieser Welt Friedens Kitty - Sie schiesst Liebe in Dein Herz, bringt den Frieden ohne Schmerz Friedens Kitty - Macht Schluss mit jeder Diktatur, Ich frag mich wie macht Sie das nur Friedens Kitty - Sie hilft uns bei jedem Reim, trägt Oma´s Einkaufstüten heim Friedens Kitty

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Hehe, nein, dass war kein TPK, der Kampf war niemals als Real geplant gewesen. Als Spieler habe ich das mitbekommen, als der SL mich nach dem Schaden von Astartes Boltern gefragt hat. Es gab dann eine kurze Diskussion, welchen man nimmt, den aus Deathwatch oder den aus Schattenjäger, bzw. Schwarzer Kreuzzug. Für Marines gibt es imho im Freihändler gar keine Werte. War natürlich ziemlich fies vom SL, einen TPK zu simulieren und dann die Sitzung zu beenden. Aber da wir keine neuen SC kreieren mussten, war dann allen klar, dass dies nicht wirklich so passiert ist. Aber lest nun selbst.

Persona Dramatis

Personen Maleziel

Reißer - Erzketzer und Häretiker, soll nach Damaris überführt werden.

Sergeant Barakis - Aufseher und Anführer dem Empfangskomitee, hat eine Schlange im Gesicht tätowiert.

Oberster Verwalter Rokain Orwell - Versorgungsoffizier des Gefängnisses.

Lothar Asowitch - Priester des Tempels des Imperator, hat keine Arme und Augen mehr.

Radkowitch - Wärter im Alpha Sektor

Holister - Wärter im Beta Sektor

Garris Traub - Wärter im Delta Sektor

Novati Silvas - Letzte der Namenlosen

Sebastian Winterscales Leute, die ein Stück seiner legendären Karte besaßen

1. Offizier Sedric Calva - ehemaliger XO von Winterscale, seine Karte haben wir schon

Magister Militaris Lorenzus von Ilberstein - dessen Nachfahren auf Lucins Odem residieren

Kapitän Ilidas Kim - in der Schlangenwiege verschwunden

Quartiermeisterin Ida Riverton - Ex Geliebte, Nachfahren leben auf Lilbarum

Navigatorin Greta Silvas - ihre Spur verliert sich auf der Gefängniswelt Maleziel

Crew der "Audacia"

SC:

Kapitän Flavion Conari Freihändler Rang 2 - Lordkapitän der "Audacia"

Solun Ares Magister Militaris Rang 1 - Ehemaliger Soldat der Imperialen Armee und nun amtierender Waffenmeister der "Audacia"

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 2 - Junge dunkelhaarige Frau mit Pferdeschwanz, zweiter Steuermann.

Bruder Obskura Astropath Rang 1 - Laien Prediger und Erleuchteter Astropath

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 1 - junge Frau mit zu vielen Gelenken in den Gliedern

Mittlere Ränge

Leutnant Renard Exton - Zeremonienmeister der Brücke

Das Gefolge von Flavion Conari

Bannerträger Braddock, trägt das persönliche Banner, Leibwächter, vierschrötiger Mann

Lexikanuseinheit OP3C

Gehilfin des Leibkoches Colette, schüchterne Rothaarige

Leibdiener Caine, weiser alter Mann und Vaterersatz für Flavion Conari

Konkubine Josephina, blonde Haare. Sie ist eine latente Psionikerin und sagt die Zukunft aus dem Tarot voraus.

Konkubine Carmina, schwarzhaariges Teufelchen.

Novus Conari - Flavions älterer Bruder, von Ravion veränderter Waffenservitor

Orte

Koronus-Weite - Halosterne nördlich des Calixissektors und des Segmentum Obscurus

Damara - Bevölkerungsreichste Planet in der Weite. Großer Tempel des Drusus.

Karmesin-Trost - Vergnügungswelt

Maleziel - Gefängniswelt

Kapitel 17

Gefangen im Tempel des Chaos!

Position:

System Maleziel

Maleziel

Gefängniskomplex

Omega Sektor

Kerkerebene des Tempel des Chaos

Zeit: 2 335 784.M41

Als ich zu mir komme, erwarte ich in das Antlitz eines lieblichen Engels mit goldenen Locken und strahlend blauen Augen zu blicken. Aber anstatt eine geflügelte Himmelswächterin zu erblicken, sehe ich das vernarbte Gesicht eines Kultanhängers der Schwarzen Vipern. Ich liege auf dem harten Boden des Tempels, über mir aufgebrachte Kultisten, die an mir herum zerren. Thronverdammt! Warum bin ich nicht tot? Ich bin doch gerade von einem gefallenen Astartes erschossen worden? Der Reißer erscheint in meinem Blickfeld, vertieft in ein heftiges Streitgespräch mit einem verhüllten Kuttenträger. Irgendetwas sagt mir, dass der Kuttenträger zu den Leuten gehört, die hier wirklich was zu sagen haben. Seine ganze Haltung und Gestik sagt mir, dass er äußerst verärgert ist. Der Erzhäretiker Reißer dagegen scheint in Erklärungsnot zu sein. Wahrscheinlich war das gerade eben nicht zu der Zufriedenheit des Kuttenträgers abgelaufen. So wie es aussieht, war der Tod meines Gefolges und der meine nichts weiter als eine Ausgeburt der Täuschung. Wahrscheinlich mal wieder ein obskures psionisches Phänomen, wie es in der Koronusweite an jeder Ecke nur auf mich zu lauern scheint. Thronverdammt!

Ich will nach meinen Waffen greifen, aber ich bin entwaffnet. Brutal werde ich auf die Beine gezerrt und der Kuttenträger sieht mich an. Er schlägt die Kapuze zurück und es kommt ein zerfurchtes und vernarbtes Gesicht zu Tage. Die Narben scheinen ritueller Natur zu sein und bilden die typische Symbolik des Erzfeindes. Wie ich es bedauere, dies nicht aus seinem Gesicht schneiden zu können. Verdammter Bastard!

"Schafft sie in den Kerker! Ich kümmere mich nachher um sie!", herrscht er seine Untergebenen an und bedeckt wieder sein Haupt. Kräftige Hände packen mich und beginnen mich in den hinteren Teil des Tempels zu schleifen. Besonders schmerzhaft wird es, als sie mich eine Treppe herunter werfen, elendige Feiglinge. Bevor ich mich aufrappeln kann, werde ich wieder auf die Beine gezerrt und weiter geschleift. Die Wände, Boden und Decke bestehen bald wieder aus behauenem Stein und sind bar jeder Verzierung. Was bei diesem Ambiente gar nicht mal so verkehrt ist. Wenigstens dreht sich hier nicht ständig mein Magen um.

Unser Weg führt uns durch ein wahres Labyrinth aus Gängen, Räumen und kurzen Treppenstücken. Mir fällt es schwer, die Orientierung zu behalten. Schließlich werden wir in eine stinkende Zelle geführt. An der gegenüberliegenden Wand werden wir an ein Gestell angekettet. Auf einem Tisch steht eine Laterne mit einem Lumen, der ausreichend Licht spendet, um die trostlose Lage auszuleuchten. Die Ketten und Schellen sind zu massiv, als das ein normaler Mensch sie mit bloßer Muskelkraft zerreißen könnte. Deswegen mache ich mich auch nicht lächerlich, indem ich daran herumzerre. Um hier heraus zu kommen brauche ich Hilfe von außerhalb. Acht Wachen bleiben zurück, die mit einem Mix aus Lasergewehren, Sturmgewehren und kruden selbstgefertigten Waffen bewaffnet sind. Statt Imperialen Zeichen wie dem Aquila oder dem geflügelten Schädel der Imperialen Armee ist die Ikonographie des Erzfeindes allgegenwärtig. Die Waffen sind bar jeder Reinheitssiegel und ich frage mich, mit welch grausamen Methoden sie die armen Maschinengeister zur Mitarbeit überzeugen.

Bevor mir langweilig wird, taucht der Kuttenträger mit dem Reißer wieder auf. Der Kuttenträger schreitet sinnierend unsere Reihe ab.

"Diese Leichenanbeter sind doch ein zäherer Haufen als Ihr gedacht habt, Reißer", spottet der Anführer. Ich bin mir nicht sicher, was erwartet wurde, aber die kleine Show mit den gefallenen Astartes hat wohl nicht das gewünschte Resultat erbracht. Wahrscheinlich hat der gedacht, wir würden wimmernd zu Boden sinken. Aber da braucht es schon mehr, um mich zu brechen. Der Erzhäretiker erwidert nichts darauf und der Mistkerl zeigt mal wieder sein Gesicht. Mir gefällt nicht, wie er uns ansieht. Eigentlich müsste ich Angst haben, da mir ein grausames Schicksal droht. Aber ich bin mehr als nur ein gewöhnlicher Mensch, ich bin ein Adliger aus dem angesehenen und mächtigem Haus Conari. Ich habe in Duellen siebenundzwanzig Menschen getötet, habe dem Tod ungezählte Male ins Auge geblickt. Diese hier sind sterblich und ich fürchte nichts mehr, was bluten kann. Alles was blutet, kann man töten.

"Ihr seid schon ein zäher Bastard, Conari!", meint der Kapuzenmann zu mir.

"Ich bin kein Bastard, du verdammter Ketzer!" Dafür fange ich mir eine.

"Lady Anagai hat mir prophezeit, dass ich Euch besiegen werde", führe ich weiter aus.

"Wie lustig, das Gleiche hat sie mir auch gesagt, nur in der Variation, dass ich Euch besiegen, töten und Eure Seele dem Chaos überantworten werde."

"Dem Chaos?" Wer beim Warp soll das nun schon wieder sein.

"Chaos ist die Allmacht im Warp, die allgewaltigen Vier, der Lenker des Schicksals, der Erfüller aller Begierden, der Bringer der Seuchen und der blutige Rächer."

"Nie von diesen Kerlen gehört", erwidere ich.

"Ich spreche von Tzeentch, Slaanesh, Nurgle und Khorne." Die Namen sagen mir rein gar nichts. Auch Chaos sagt mich nichts. Besonders da er es noch falsch betont und wie "Kaios" ausspricht. Wahrscheinlich sind das die Namen der falschen Götter, die er anbetet.

"Gehört dem Khorne nicht ein Fuselladen?" In den äußeren Habs von Tarsus wird ein starkes Alkoholgetränk verkauft, welches sich Korn nennt. Ich kriege seine geballte Faust ins Gesicht gerammt. Das tat weh.

"Da haben meine Konkubinen ja mehr Kraft als ihr", höhne ich und versuche meine Schmerzen zu ignorieren. Er haut mir noch eine runter. Während mir Blut aus den aufgeplatzten Lippen fließt, grinse ich ihn nur an.

"Lady Anagai war also auch hier?", frage ich das Thema wechselnd, da mir momentan keine Witze über diese lächerlichen Götzennamen einfallen wollen.

"In der Tat."

"Tja, ihr seid nur eine Station auf meinem Weg, eine von drei Gefahren, die ich überwinden werde, um das große Übel am Ende nieder zu ringen."

"So wie ihr eine Station auf dem Weg seid, der mich zum Sturmrufer machen wird. Ich werde Euch in zwei Hälften spalten", meint er grinsend und entblößt sein kariöses Gebiss.

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Maleziel

Gefängniskomplex

Omega Sektor

Kerkerebene des Tempel des Chaos

Zeit: 2 335 784.M41

"Sturmrufer?", frage ich nach, auf sein Spiel eingehend in der Hoffnung, noch weitere, später vielleicht wichtige Informationen aus ihm heraus zu kitzeln.

"Ich werde den Sturm rufen, der die Ungläubigen hinwegfegen wird. Nur die wahren Gläubigen werden verschont werden, wenn der neue Gott des Kaios geboren wird." Bei meinem Glück wird das die Kraft sein, die am Ende auf mich wartet. Danke, Lady Anagai! Eine Nummer kleiner wäre es nicht gegangen? Nun gut, man wächst an seinen Feinden. Vielleicht ist das alles ein Teil vom Imperators großen Plan und ich wurde auserwählt, die Bedrohung zu stoppen. Ein aufbauender Gedanke, einem wahren Untertan eines lebendiges Gottes würdig. Oder, was genau so möglich ist, alles ist nur ein dämlicher Zufall und ich gerate zwischen zwei Mühlsteinen, die mich einfach zermalmen werden. Thronverdammt!

Mir gelingt es noch ein paar weitere Informationen aus den namenlosen Anführer heraus zu leiern. Vor langer Zeit, nachdem der Imperator die verräterische Schlange Horus getötet und sich für alle Zeit auf seinem goldenen Thron zu Terra niederließ, flohen vier geschlagene Anhänger der Schlange Horus auf diese Welt. Damals war dies eine abgelegene Bergbausiedlung aus uralter Zeit. Die vier gefallenen Astartes schlachteten die meisten Siedler äußerst brutal ab. Letztendlich wurden aber die vier von den wenigen noch übrig gebliebenen Bewohner in eine Falle gelockt und lebendig in der Mine begraben. An einem Ort, wo das Böse schon seit Äonen hauste. Ob diese Macht von Xenos eingeschleppt worden war oder sich hier ein natürlicher Riss in den Warp befand, wird mir nicht ganz klar. Jedenfalls starben drei der vier und einer wurde beseelt. Sprich, er wurde von einem "Dämon" besetzt. Ich sag es ja, obskure psionische Phänomene, wohin ich auch komme.

Irgendwie habe ich mir meine Karriere als Lordkapitän eines leichten Kreuzers anders vorgestellt. Ich dachte, ich würde mich nur mit windigen Händlern, hinterlistigen Xenos, gefährlichen Bestien, unberechenbaren Warpstürmen und blutrünstigen Piraten herumschlagen müssen. Aber nein, für mich kommt es gleich extra dick. Ein Auserwählter zu sein ist kein Vergnügen. Thronverdammt!

Da ich genug von diesem deprimierenden Thema habe, lenke ich das Gespräch auf die Navigatorin Greta Silvas. Der Kerl hat auch dazu eine Geschichte parat, die er mir diabolisch grinsend unter die Nase reibt. Offenbar war die Navigatorin von Winterscale auf der Flucht vor etwas jenseits dem Schleier. Diesen Ort hat sie mit Bedacht ausgewählt, denn sie hoffte hier auf Maleziel etwas zu finden, um eine Maschine vollenden zu können, die sie vor der Warpkreatur schützt. Der Raum mit dem Skelett des namenlosen Kultisten war von einer Schemata Zeichnung bedeckt. Wahrscheinlich war das der Plan der Maschine. Vermutlich handelt es sich dabei um ein Gellerfeld, das auch im Realraum funktioniert. Schließlich ist ein normales Gellerfeld in erster Linie nur eine Barriere, welche die Realität des Realraums umschließt, welche die Dämonen des Warps daran hindert, in die Raumschiffe zu dringen. Die Barriere an sich hat auch schon eine gewisse abschreckende Wirkung, aber letztendlich können sich die Kreaturen des Warps prinzipiell nur sehr schwer in der Realität halten. Eine weitere Barriere, welche Dämonen auch im Realraum weiter auf Distanz hält, ist mit Elektrum gar nicht aufzuwiegen. Wer ein solches Schema mit Fabrikationsschablone besitzt, wird unermesslich reich werden. Und das wäre vielleicht auch eine Möglichkeit sich vor diesem Ding zu schützen, was da noch in der Dunkelheit der Zukunft auf mich lauert. Aber ich schätze, die Pläne an der Wand sind nicht vollständig.

Kaum habe ich den Gedanken zu Ende gedacht, wird Novati Silvas in den Raum geschleift. Thronverdammt! Der Robenträger ist erfreut, die letzte der Namenlosen vor sich zu haben. Er reißt ihr die Arbeitskleidung vom Leib und darunter kommt eine großflächige Tätowierung zu Tage. Diese sieht aus wie eine Blaupause, ebenfalls eine technische Schemata.

"Sieh an, sieh an, die letzte der Namenlosen. Das letzte fehlende Bauteil!" Der Kerl gluckst erfreut und tastet mit seinen Spinnenfingern über die Haut der Frau. Nicht aus sexueller Erregung heraus, sondern um die Linien des Schemata nachzuziehen. "Häutet sie und dann macht sie zur Opferung bereit! Den da, macht gleich zur Opferung bereit!" Der Mistkerl zeigt auf Bruder Obskurus, der anfängt, um sein Leben zu betteln, in dem er konkrete Angebote von Verrat macht. Ich bin nicht sicher, wie weit die Worte des Astropathen geschauspielert und wie ernst ihm ein Überlaufangebot ist. Sollte ich diese Situation überleben, werde ich mich ernsthaft nach einem Chorleiter umsehen. Egal wie viel das nun kosten mag. "Und die da, " er zeigt auf Meisterin Puppila, "macht zur Nächtlichen!"

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Die Gefangenen werden nach und nach abgeführt. Der Kultführer prügelt noch etwas auf mich ein, was er dann aber zwei seiner Schergen überlässt, die mich dann mit Knüppeln traktieren. Insgesamt bleiben fünf Leute zurück. Die Aussichten sind nicht wirklich rosig. Anfangs verspotte ich die Mistkerle noch, mache schlechte Witze über Körnchen, Schläfchen, Nörgler und Zenzi. Aber bald habe ich keinen Atem mehr zum sprechen. Sie brechen mir zwar nichts, aber da jeder Atemzug zur Qual wird, sind so ziemlich alle Rippen angebrochen. Verdammte Arschlöcher. Wenn ich frei kommen werde, dann werde ich einiges an Energie, Zeit und Gelt aufwenden, mit diesen Chaosspinnern abzurechnen. Ganz abgesehen davon, dass es noch das Schemata einer Maschine gegen Dämonen und meine Ausrüstung zu retten gilt.

Ich habe keine Ahnung, wie lange sie auf mich einprügeln, aber schließlich höre ich die Stimme von Bruder Obskurus in meinem Kopf, die Augen zu schließen. Das fällt mir leicht, da sie eh fast vollkommen zugeschwollen und von Blut verklebt sind. Trotzdem drücke ich die Augen zu, dann höre ich, wie sich die Tür öffnet. Gellende Schreie sind nun zu vernehmen, dann Stille und das Geräusch einer schließenden Tür.

"Ihr könnt die Augen wieder aufmachen", höre ich Yuri sagen, die Navigatorin aus meinem Gefolge. Wo kommt die den her? Müsste sie nicht an Bord des Schiffes sein? In der Hoffnung ein volles Rettungskommando vor mir zu haben, öffne ich meine Augen soweit, dass ich in den Raum sehen kann. Fünf Wachen liegen tot am Boden, wahrscheinlich haben sie in den Warp geblickt und es hat ihnen nicht gefallen, was sie zu sehen bekommen haben. Das ist natürlich äußerst positiv, da nicht mal tote Chaosspinner gute Chaosspinner sind. Was doch etwas negativ ist, ist, dass ich nur Lady Helmchen und Bruder Obskurus ausmachen kann. Ich hatte mit etwas mehr gerechnet. Nun, man muss mit dem arbeiten, was man zur Verfügung stehend hat. Ich werde losgeschnallt und mir gelingt es gerade so, mich auf den Beinen zu halten. Autsch! Die haben mich ordentlich vermöbelt. Bruder Obskurus macht sich nützlich und heilt meine Verletzungen, sodass nur ein paar oberflächliche Quetschungen übrig bleiben. Ah, das tut gut. Ich mache mir eine geistige Notiz, ihm einen Teil seiner immensen Schulden zu erlassen. Ich straffe mich und nehme das einzige Lasergewehr in Besitz, die anderen Waffen sind äußerst primitiv. Das Gewehr ist bar jeder Reinheitssiegel, was in dieser häretischen Umgebung ja auch kein Wunder ist. Mit der Litanei der Bereitwilligkeit überprüfe ich den Zustand der Waffe und überzeuge mich, dass der Maschinengeist trotz allem guter Laune ist. Trotz der Verunstaltungen mit kruder Symbolik ist der Maschinengeist der Waffe offenbar aktiv. Das Magazin ist noch halb voll, ein Ersatzmagazin hatte der Kultist nicht dabei.

Derweil erzählt mir die Navigatorin, warum sie hier ist. Nachdem ich mich längere Zeit oben bei der "Audacia" nicht mehr gemeldet habe, hat Kyrr in immer kürzeren Abständen unten nachgefragt. Da er nur nichtssagende ausweichende Antworten bekommen hat, entschloss sich mein XO ein kleines Kommando nach unten zum Nachsehen auszusenden. Ich wünschte, er hätte das erste Bataillon ausgesandt. So hat er nur ein paar Gardisten der Brückenwacht unter dem Kommando von Leutnant Exton und Yuri nach unten geschickt. Beide stießen bei der Gefängnisführung ebenfalls nur auf Ausflüchte, bestanden aber darauf, nach mir zu suchen. Sie fuhren mit einer Lore zum Delta Sektor und gerieten dort in einen Hinterhalt des Schlangenkultes. Exton wurde schwer verwundete und befindet sich im Koma auf der Krankenstation. Yuri kam dort ebenfalls hin und konnte mit einem der Pfleger dort ein Abkommen treffen, er lässt sie aus den Augen und sie revanchiert sich später entsprechend dafür. Nun gut, ich werde zu dieser Abmachung stehen, auch wenn es mir nicht schmeckt, einen weiteren Renegaten in meinen Reihen willkommen zu heißen. Wie viele von meiner Besatzung wohl einst oder immer noch dem Kaios zugetan sind? Keine Ahnung, aber wahrscheinlich zu viele, als das der Imperator mit mir zufrieden sein könnte. Sei†˜s drum, auch ich bin momentan nicht zufrieden mit seiner Leistung.

Da Yuri weiß, wo meine Rüstung ist, gehen wir dort hin. Der Gang ist zum Glück leer, in diesem Bereich ist um diese Tageszeit wohl nichts los. Im nächsten Raum finden wir einen Kultisten, der sich gerade abmüht, meine Rüstung anzulegen. Er hat ziemlich viele Tücher dabei, um seine schmächtige Brust auszupolstern. Wir hauen ihn um und erlösen ihn nach kurzem Verhör von seinen Leiden. Sieht so aus, als wäre unsere Ausrüstung schon verteilt worden. Thronverdammt! Dazu gehören unersetzbare Familienerbstücke wie Rabenklaue und Schwinge. Ganz abgesehen davon, dass wir jedes bisschen Feuerkraft brauchen, um hier wieder heraus zu kommen. Auch habe ich Novus nicht mehr gesehen, seitdem ich in der Vision gefangen war. Auch wenn mein Bruder nur noch ein seelenloser lobotomisierter Servitor ist, er ist immer noch mein großer Bruder und es ist meine Pflicht, wenigstens seine Gebeine zu retten, auf das er eines Tages in der Familiengruft bestattet werden kann. Thronverdammt!

Schnell ziehe ich meine gute Rüstung an und fühle mich gleich viel besser. Allerdings ist mit dieser Erscheinung ein Durchbluffen nicht mehr möglich, wie es offenbar Bruder Obskurus und Lady Helmchen gelungen ist. Was ich eigentlich kaum glauben kann, da beide nicht wirklich ein alltäglicher Anblick sind. In der Nähe soll es ein Waffenlager geben, in dem wir uns weiter ausrüsten können, da ich mit einem Lasergewehr mit dreißig Schuss hier nicht raus komme. Also bewegen wir uns aus dem Kerkersektor heraus. Bald kommen wir in den Bereich, wo es Werkstätten und Lagerräume gibt. Uns kommen ein paar Leute entgegen. Schnell huschen wir in einen Nebenraum, der sich als Durchgang entpuppt, den die auch nehmen wollen. Thronverdammt aber auch! Die einzige Möglichkeit mich zu verstecken, ist der Türsturz über dem Durchgang. Ich klettere geschickt nach oben und halte mich dort oben fest. Kaum bin ich in Position, eilen die vier Leute auch schon unter mir durch. Lady Helmchen hat derweil ihren Overall, der so aussieht wie das Zeug das alle hier zu tragen scheinen, soweit aufgeknöpft, dass ihre Rundungen schier hervorquellen wollen. Das lenkt die Kerle soweit ab, dass keiner einen Blick nach oben wirft. Das war jetzt knapp. Ich springe nach unten, als sie weit genug weg sind und laufen zur nächsten Kammer, die zum Glück unverschlossen ist. Diebe scheinen die hier keine zu fürchten. Großer Fehler!

Wir öffnen ein paar Kisten und finden Automatiksturmgewehre im Kaliber 8.25, Lasergewehre eines kruden nicht imperialen Schemas mit Chaosikonographie und ein Berg leerer Magazine. Zum Glück gibt es Geräte zum Aufladen und eine Steckverbindung in der Wand. Nach einer kurzen Litanei stecke ich den Stecker in die Dose und aktiviere nach einer weiteren Litanei das Gerät. Ich bin nicht sicher, ob das bei diesen Geräten überhaupt einen Nutzen hat, aber lieber eine Litanei zu viel als eine zu wenig. Nach einem weiteren Ritual stecken vier Magazine in dem Gerät zum Aufladen. Ich nehme noch zehn Granaten mit mir und wir gehen weiter, um Meisterin Puppila zu befreien. Auf dem Rückweg werden wir die aufgeladenen Magazine mitnehmen. Ich hoffe nur, dass wir die nicht gleich brauchen werden.

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Arbeitsebene des Tempel des Chaos

Zeit: 2 336 784.M41

Zum Glück weiß Lady Helmchen, wo sich Meisterin Puppila befindet. Sie findet sich ein paar Gänge weiter in einer Zelle, nackt angekettet in einem Hexagramm. Diese Schweine haben ihr mit einer Bohrmaschine die Augen entfernt. Thronverdammt! Dafür werden sie auch blutig büßen! Keine Gnade, kein Mitleid, kein Erbarmen! Ihr Anblick macht mich richtig wütend. Ein weiterer Punkt auf einer langen Liste, die nach Rache schreit. Wir schnallen sie los und Bruder Obskurus gelingt es sie soweit zu heilen, dass sie das Bewusstsein erlangt. Als ich ihre Augenverletzung näher untersuchen will, wird mir klar, dass dies keine gute Idee ist. Kaum hebe ich die blutdurchtränkte Augenbinde an, die ihre leeren Höhlen bedeckt, wird es schlagartig dunkel. Also so machen die diese obskure psionische Dunkelheit. Thronverdammt!

Ich schiebe die Binde wieder an Ort und Stelle und schon ist es wieder normal hell. Nun gut, wir müssen hier raus und weiter unsere Ausrüstung zurück gewinnen. Lady Helmchen geht derweil etwas spionieren und kommt mit der Information zurück, dass die Waffen und Ausrüstung definitiv unter verdienten Anhängern und der Führungsriege dieses abscheulichen Ortes verteilt worden sind. Das kompliziert die Sache. Aber die Gegenstände sollen den dunklen Vier geweiht werden und wenn wir Glück haben, können wir nicht nur Novati Silvas befreien, sondern auch Teile unserer Ausrüstung zurückerlangen. Während Yuri kundschaftet, kommt Meisterin Puppila wieder zu sich und kann selbstständig gehen. Sie erzählt, dass sie eine äußerst erschreckende Vision von vier mächtigen gefallenen Astartes hatte, die sich hier in den Tiefen befinden. Drei von ihnen sind tot, aber der Vierte lebt ein unheiliges Leben. Das war der geflügelte, der den Dämon in sich trägt. Bei meinem Glück werden wir dem wahrscheinlich auch noch begegnen.

Wir kehren ins Waffenlager zurück und komplettieren unsere Munitionsvorräte. Länger zu warten können wir uns nicht erlauben, deswegen müssen wir mit vier Magazinen auskommen. Yuri nimmt noch weitere Granaten mit sich, so dass wir unsere kleine Anzahl wenigstens etwas kompensieren können. Auch können wir so schneller feindliche Widerstandsnester überrollen, falls wir auf bewaffnete Kultisten treffen sollten. Mehrere Gongschläge hallen durch die Gänge und scheinen die Chaosspinner zum dunklen Götzendienst zu rufen. Auf der einen Seite ist der Weg nun frei, auf der anderen Seite wird die Zeit knapp, um die Häutung und Opferung von Novati zu verhindern. Thronverdammt!

Das nächste Problem ist, wir haben keine Ahnung, wo wir hier eigentlich sind. Ich versuche aus dem Gedächtnis den Weg zur Zelle zu rekonstruieren und wie es von dort zum Haupttempel geht. Nach etwas Überlegen lege ich mehr oder weniger aus dem Bauch die Route fest. Falls ich mich irre, wird die arme Novati einen hohen Preis bezahlen. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie unglaublich weh es tun muss, lebendig gehäutet zu werden. Diese verdammten Schweine!

Aber ausnahmsweise haben wir Glück und ich mich richtig erinnert. Die Geländemärsche im ersten Jahr auf der Militärakademie haben doch etwas gebracht, auch wenn meine Lehrer der festen Überzeugung waren, aus mir würde nie was werden. Ohne Zwischenfälle erreichen wir die Halle mit den Bannern, die teilweise ersetzt worden sind, nachdem wir die letzten etwas angezündet hatten. Das war dann wohl doch real gewesen. Unser Plan ist simpel und effektiv. Bruder Obskurus und ich reißen die gewaltigen Portaltüren auf und Lady Helmchen gibt den Versammelten Einblick in die tiefsten Geheimnisse des Warps. Es sind mehr als fünfzig Kultisten anwesend. Auf dem Altarblock liegen teilweise unsere Waffen zur finsteren Weihe ausgelegt. Ich hoffe mal, dass ich die Maschinengeister ob dieser häretischen Behandlung versöhnen kann. Möge der Omnissiah mir beistehen!

Die meisten der Chaosspinner ertragen nicht, was sie im dritten Auge von Lady Helmchen sehen und sterben schreiend. Liebliche Musik in meinen Ohren. Unter den Götzendienern ist auch unser Erzhäretiker Reißer, dem glatt die Augen platzen. Geschieht ihm gerade recht. Brüllend windet er sich am Boden mit ein paar anderen der zäheren Gesellen. Ein paar gezielte Schüsse überstellen sie der unfehlbaren Gerichtsbarkeit des Imperators. Ich hoffe mal schwer, dass er das wenigstens hin bekommt. Sofort schäme ich mich meiner ketzerischen Gedanken, aber in der letzten Zeit habe ich ernste Zweifel an der Allmacht unseres lebendigen Gottes bekommen. Wenn er wirklich so toll drauf wäre, wie die Kleriker des Adeptus Ministorums immer verkünden, würde dieser Ort hier nicht existieren. Oder sind wir sein Werkzeug und vollstrecken seinen unfehlbaren Willen? Ein schöner Gedanke, an den ich mich klammere.

"Hallo Reißer, lange nicht gesehen!" schreie ich den Mistkerl an und ziehe ihn hoch. "Du kommst jetzt schön mit mir mit, denn du bist einiges an Thronen wert!" Ihn mittzerrend eile ich zum Altar wo meine Boltpistole aus Stahlstadt und die Archäotechpistole von Anmut liegen. Ich nehme beide an mich. Keine Sekunde zu früh, denn unsere kleine Showeinlage ist leider nicht unbemerkt geblieben. Schreie im Kerkerbereich sind normal, hier nicht. Bewaffnete Kultisten strömen in den Tempelraum und ich gehe hinter dem Altarstein in Deckung. Ich mache eine der Handgranaten klar und werfe sie dem Feind entgegen. Gekonnt treffe ich das Zentrum des Feindes und töte sechs von ihnen, während zwei sich schwerverwundet in Deckung werfen. Hinter dem Altar ist eine Tür, durch die sich schon Lady Helmchen mit der blinden Meisterin Puppila bewegt hat. Bruder Obskurus heizt den Überlebenden noch etwas mit seinem Flammenwerfer ein und gibt dann auch Fersengeld. Jetzt liegt es an mir, den Rückzug zu decken. Dass ich Reißer hinter mir her schleife, scheint die überlebenden Chaosspinner nicht zu tangieren und sie feuern fröhlich auf mich. Allerdings prallen ihre Laserstrahlen an meiner Rüstung ab. Wenn der Imperator auch mal nicht schützt, meine geschichtete Rüstung aus Ceramit und Adamantium tut es auf alle Fälle. Schnell schließe ich die Tür und verriegle sie. Wir haben ein paar Sekunden gewonnen. Aber der Feind wird Verstärkung holen.

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Kultebene des Tempel des Chaos

Zeit: 2 336 784.M41

Ich ziehe eine weitere Granate und mache sie scharf. Nun halte ich den Bügel und klemme sie in die Tür. Wird die Tür nun geöffnet, wird die kleine Eierhandgranate explodieren. Wir befinden uns in einem Gang, der in einer weiteren Tür endet. Nichts wie weg von hier. Wir sind jetzt etwas besser bewaffnet, aber weit davon entfernt, wirklich effektiv zu sein. Während Bruder Obskurus schon am anderen Ende ist, habe ich mit Reißer noch nicht mal die Hälfte geschafft, als die Tür aufgetreten wird und kurz darauf die Granate explodiert. Die Explosion reißt ein weiteres halbes Dutzend Kultisten mit in den Tod. Ha, das hat gesessen. Leider demotivieren die ganzen Verluste die übrig gebliebenen nicht wirklich. Vielleicht denken sie, dass ihr Tod in diesem Tempel sie direkt an die Tafel ihrer Götzen mit den lustigen Namen bringt. Wer kann schon einen Gott ernst nehmen, der nach einem Fusel benannt wurde? Oder der Nörgler? Soll er doch nörgeln, ich töte seine Anhänger und überstelle sie der einzigen Instanz in dieser Galaxis, die zählt, dem Imperator höchst selbst. Ich töte sie alle, soll er über sie richten und zu unendlichen Qualen in der Hölle der ewigen Verdammnis verurteilen. Sie hatten die Wahl und haben die Falsche getroffen.

Während ich mich weiter bewege, werfe ich zwei Handgranaten, die aber zu kurz liegen oder an den engen Wänden abprallen und zu kurz kommen. Lady Helmchen gibt mit ihrer wieder gewonnen HE-Laserpistole Deckungsfeuer, kann den Feind aber nicht davon abhalten, mich weiter zu beschießen. Endlich bin ich durch und wir können auch diese Tür verrammeln und mit einer Falle versehen. Werden schon sehen, was sie von ihrer Beharrlichkeit haben, nämlich einen schmerzhaften Tod und eine Audienz beim Imperator, der ihre Seelen im ewigen Feuer der Verdammnis läutern wird. Und nun? Links oder rechts?

Wir befinden uns in einem prächtig ausstaffierten Bereich des Tempels, wahrscheinlich dem inneren Zirkel der Anführer vorbehalten. Die Böden und Wänden sind mit bestickten Teppichen bedeckt. Natürlich haben auch diese Einrichtungsgegenstände die üblichen Verschandlungen mit hässlichen Symbolen erhalten. Der Bereich rechts von mit sieht deutlich benutzter aus, wahrscheinlich ist hier mehr Durchgangsverkehr und die Chance, auf Novati zu treffen, damit höher. Also entscheide ich mich für rechts und eile, wie es sich für einen furchtlosen Anführer gehört, mit der Boltpistole in der Hand voran. Beinahe wäre ich an dem Raum vorbei gerannt, wo sich die vollständig unbekleidete Novati befindet. Man hat sie an ihren Handgelenken aufgehängt und ein Kultist ist gerade dabei, das Häutungsmesser anzusetzen. Hinter uns explodiert die Handgranate und signalisiert, dass der Erzfeind uns unvermindert weiter nachsetzt. Thronverdammt!

Ich setze dem Kultisten mit dem Häutermesser einen satten Kopfschuss. Sein Schädel explodiert wie eine überreife Melone, die zu Boden fällt und überschüttet die arme Novati mit dampfender Hirnmasse. Ich gehe im Gang in Deckung und mache eine weitere Granate bereit, während der zweite Kultist von Lady Helmchen erschossen wird und Bruder Obskurus die arme Novati aus ihrer misslichen Lage befreit. Ich werfe die Granate, aber viel zu kurz. Thronverdammt. Mit einem Fluch auf den Lippen mache ich die nächste bereit. Einer der Strahlen trifft mich in dem Augenblick als ich die nächste Granate werfen will und verbrennt mich etwas, als der heiße Strahl sich durch eine Lücke in mein doch empfindliches Fleisch bohrt. Auch diese Granate fliegt zu kurz. Derweil befreien die anderen die letzte der Namenlosen, welche sich sofort ihren hier herumliegenden Overall schnappt und den so gut wie es geht vor ihre nicht zu verachtenden Blößen hält. Um die Sache zu beenden, werfe ich eine weitere Granate und diesmal trifft sie genau. Die Ansammlung der vorrückenden Kultisten wird in dem engen Raum regelrecht zerfetzt. Ha, das war der gerechte Zorn des Imperators! Ein paar Götzendiener weniger.

Jetzt heißt es, eine Entscheidung zu treffen, weiter vorrücken und Leutnant Exton retten? Meinen Bruder suchen? Die Ausrüstung retten? Oder mit dem auskommen, was wir bisher erreicht haben? Wir haben ein Teil unserer Ausrüstung, wenn auch nicht die wirklich guten Sachen wie meine namhaften Waffen, die Schutzfelder und meinen Bruder. Wir haben den Reißer, wir haben Novati mit ihrer tätowierten Haut. Wahrscheinlich waren alle anderen Namenlosen auch tätowiert und der Schlangenkult hat sie wegen diesen Schematas gejagt. Inzwischen sind wir alle mehr oder weniger verwundet, Meisterin Puppila ist blind, Novati keine Kämpferin und wir haben den Reißer bei uns. Wir sind gar nicht in der Lage, den schwer verwundeten Leutnant Exton durch den Tempel zu bringen. Die übrige Ausrüstung ist wie eine Suche im Minenfeld unter Dauerfeuer.

"Wir evakurieren unverzüglich!", bestimme ich entschlossen, nachdem ich meine Optionen ab gewägt habe.

"Und Leutnant Exton?", fragt Lady Helmchen bange nach.

"Wir werden zurückkehren. Entweder befreien wir ihn lebendig oder wir rächen seinen Tod äußerst blutig!" Und das meine ich todernst. Diese Ketzer werden bereuen, jemals Götzen mit dämlichen Namen unserem Imperator vorgezogen zu haben. Und sie haben sich mit mir angelegt, ihr größter und letzter Fehler auf dieser Existenzebene. Sie werden sterben, es ist nur die Frage, wie viel Zeit ich mir bei ihrem Tod lasse. Ich muss sagen, diese Spinner haben es wirklich geschafft, mich richtig zornig zu machen. Und mein Zorn kann nur mit ihrem Blut gekühlt werden. Mit aufrichtigem ehrlichen Hass auf diese Häretiker drehe ich mich um und gehe zurück in die Richtung, wo wir hergekommen sind. Es ist keine große Überraschung, als weitere Kultisten uns entgegen stürmen. Ich ziele auf den Führenden und der Maschinengeist der Boltpistole rebelliert. Thronverdammt! Wahrscheinlich ist er noch eingeschnappt, weil er beinahe einem Gott mit dem Namen Körnchen geweiht wurde. Und wer bei klarem Verstand will so was schon? Fusel für den Fuselgott, Flaschen für seine Bar!

Wir gehen in Türrahmen in Deckung und ich werfe eine Granate, die mal wieder zu kurz fällt. An meiner Wurftechnik muss ich feilen. Und dabei war ich einst in Schlagball doch so gut! Aber der dritte Versuch führt zu dem gewünschten Resultat und wir rücken über die schwelenden Leichen der Spinner vor. Ha! Allerdings habe ich zwei weitere blutige Wunden durch panzerbrechende Projektile davon getragen und ich hinterlasse stetig ein paar Tropfen Blut auf den Teppich. Thronverdammt! Das tut ganz schön weh. Aber ich beiße die Zähne zusammen und versuche mir meine Schwäche nicht anmerken zu lassen.

Wir laufen wieder durch den Tempelraum, in die Vorhalle und dann den Weg zurück, auf dem wir hergekommen sind. Mit etwas Mühe und ein paar Versöhnungsritualen bringe ich den Maschinengeist dazu, den Blindgänger auszuspucken und ein neues Geschoss zu akzeptieren. Ich möchte gar nicht wissen, wie rebellisch Rabenschwinge sein wird, wenn ich ihn wiedergewonnen habe. Schließlich erreichen wir die Pumpenstation und sind entkommen. Aber ich fühle mich nicht wie ein Sieger, sondern nur wie jemand, der gerade so mit dem Leben davon gekommen ist. Meisterin Puppila ist verstümmelt und kampfunfähig, Novus verschollen und ich habe keine Granaten mehr. Thronverdammt!

Den Tempel haben wir hinter uns gelassen, aber in Sicherheit sind wir nicht. Es gibt eine kurze Diskussion darüber, wie weit die Führungsriege in die Verstrickungen dieses Chaos Tempel involviert ist. Bruder Obskurus würde sie am liebsten alle in den Flammen als Ketzer läutern, der bloße Verdacht reicht solchen Fanatikern ja schon. Aber ich denke eher, dass sie sich einfach zähneknirschend damit arrangiert haben, solange der finstere Chaoskult nur ein paar Gefangene tötet und sonst nichts macht. Mit ziemlicher Sicherheit sitzt wohl auch ein Agent in der Führung oder in unmittelbarer Nähe, schließlich wurde Lady Helmchen direkt in eine Falle gelockt. Ob nun alle der Führungsriege mit dem Kult verbunden sind, wird sich noch zeigen. Und falls sie es sind, nun, Ketzer werden im Feuer geläutert!

Gespielt am 25.11.2012

Spielleiter: Stefan

SC:

Flavion Conari Freihändler Rang 3

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 2

Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 2

EP: 450

Besiegte Gegner:

Etwa siebzig bis hundert Kultisten

Reißer gefangen genommen

Beute:

Nur Teile unserer eigenen Sachen

Gedanke des Tages

Der Anfang war ein bisschen zäh, da zuerst Yuri ihre Rettungsmission starten musste und wir doch recht häufig getrennt waren. Aber dann kam die Action und die Typen mit der panzerbrechenden Munition haben doch weh getan, während die Taschenlampen meist an der guten Rüstung abgeprallt sind.

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Persona Dramatis

Persona Dramatis

Personen Maleziel

Reißer - Erzketzer und Häretiker, soll nach Damaris überführt werden.

Sergeant Barakis - Aufseher und Anführer dem Empfangskomitee, hat eine Schlange im Gesicht tätowiert.

Oberster Verwalter Rokain Orwell - Versorgungsoffizier des Gefängnisses.

Lothar Asowitch - Priester des Tempels des Imperator, hat keine Arme und Augen mehr.

Radkowitch - Wärter im Alpha Sektor

Holister - Wärter im Beta Sektor

Garris Traub - Wärter im Delta Sektor

Novati Silvas - Letzte der Namenlosen

Salk - Aufseher

Theta 3/7 - Maschinenpriester und Vorgesetzter von Fidilius

Fidilius Flavius - Junger Maschinenseher

Personen der Weite

Renuka - Herr der "Tochter der Leere", zwielichtiger Nachfahre von Häretikern.

Freihändler Sotikus Irem - Finder der "Audacia" im Jahre 122.M41

Taurion Conari - Vater von Flavion und Novus, Vorsitzender des Familienrates der Conari und amtierendes Oberhaupt des Adelshauses Conari von Scintilla.

Sebastian Winterscale - berühmt berüchtigter legendärer Freihändler, Entdecker von Winterscales Reich und seit Jahrhunderten verschollen.

Calligos Winterscale - amtierender Herrscher über Winterscales Reich, hatte eine Fehde mit Ravion Conari. Und einen heißen Krieg auf Lucins Odem mit Aspyce Chorda.

Aspyce Chorda - grausame Freihändlerin, die ihre Geschwister in Kryotanks eingesperrt hat. Hat einen ruinösen Krieg mit Calligos Winterscale um die Nephiumfelder auf Lucins Odem am laufen.

Erzmagos Paracelsus Thule - Gründer der Jünger von Thule, einer radikalen Fraktion des Mechanicum, welche gezielt Artefakte des dunklen Zeitalter der Technologie suchen und erforschen.

Esea Conari - Witwe des ehemaligen Lordkapitäns Ravion Conari der "Audacia"

Lady Anagai - Wahrsagerin in der Klause

Ellwon Riverton - Oberbefehlshaber der Truppen um und auf Lucins Odem

Calixos - Händler der Stryxis

Herr Bilka - Emissär der Stryxis, wahrscheinlich ein Kunstmensch

Serverus Trusk - Lordkapitän der Zerberus Flottille

Sebastian Winterscales Leute, die ein Stück seiner legendären Karte besaßen

1. Offizier Sedric Calva - ehemaliger XO von Winterscale, seine Karte haben wir schon

Magister Militaris Lorenzus von Ilberstein - dessen Nachfahren auf Lucins Odem residieren

Kapitän Ilidas Kim - in der Schlangenwiege verschwunden

Quartiermeisterin Ida Riverton - Ex Geliebte, Nachfahren leben auf Lilbarum

Navigatorin Greta Silvas - ihre Spur verliert sich auf der Gefängniswelt Maleziel

Crew der "Audacia"

SC:

Kapitän Flavion Conari Freihändler Rang 3 - Lordkapitän der "Audacia"

Solun Ares Magister Militaris Rang 1 - Ehemaliger Soldat der Imperialen Armee und nun amtierender Waffenmeister der "Audacia"

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 3 - Junge dunkelhaarige Frau mit Pferdeschwanz, zweiter Steuermann.

Bruder Obskura Astropath Rang 2 - Laien Prediger und Erleuchteter Astropath

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 2 - junge Frau mit zu vielen Gelenken in den Gliedern

NSC

Obere Ränge und Abteilungsleiter

Oberst Kyrr - Neuer erster Offizier und XO

Seneschall Ilias von Braun - älterer Mann mit Stock

Maschinenseher Kyle Ademis - erster Techpriester der "Audacia", Thuleaner und stark modifiziert

Hauptmann Tessa Nimdock - Hauptmann einer Kompanie

Schiffsmeister Major Istran von Hellstett - Neuer Schiffsmeister

Materialmeister Leutnant Dominik von Hellstett - Neuer Materialmeister und Sohn von Istran

Scriptor Primus Horatius Codwell - Leiter der Librariumsgruft

Kapitän-Explorator Zathor Rak - Im Kryotank lagernder erster Kapitän der "Audacia"

Stabsarzt Hoffert, dem Obersten der Bordärzte

Doktor Melinda Adams - Ärztin an Bord der "Audacia"

Leutnant Alais Kolding - Neuer Chefausbilder der "Audacia"

Wachtmeister Kolvin Loredus - Bester Fechter und oberster Anführer der Wachoffiziere

Navigator Primus Tybald Kett - Oberster Vertreter und Chefnavigator des Hauses Kett

Mittlere Ränge

Leutnant Renard Exton - Zeremonienmeister der Brücke

Das Gefolge von Flavion Conari

Bannerträger Braddock, trägt das persönliche Banner, Leibwächter, vierschrötiger Mann

Lexikanuseinheit OP3C

Gehilfin des Leibkoches Colette, schüchterne Rothaarige

Leibdiener Caine, weiser alter Mann und Vaterersatz für Flavion Conari

Konkubine Josephina, blonde Haare. Sie ist eine latente Psionikerin und sagt die Zukunft aus dem Tarot voraus.

Konkubine Carmina, schwarzhaariges Teufelchen.

Novus Conari - Flavions älterer Bruder, von Ravion veränderter Waffenservitor

Verstorbene NSC

Leibkoch Lungini, etwas dicklicher Mann mit Halbglatze, im Albtraum verstorben

Bannerträger Cussak, trug einst das persönliche Banner, von einem Dämon vernichtet worden

Major Arthax Voyle - Von Flavion erschlagener Meuterer und ehemaliger Ausbilder der Infanterie

Major Gettner - Schiffsmeister der "Audacia", im Kreuzfeuer während der Meuterei umgekommen

Lordkapitän Ravion Conari - Onkel von Flavion Conari, von ihm erschlagen

Grox - ehemaliger Aufseher der Unab im Maschinendeck, von Flavion erschlagen

Gryphonia - ehemalige Selbsternannte Schicksalswächterin und ungebundene Hexe, ermordete den Chorleiter Lux Aquinus

Chorleiter Lux Aquinus - Erster Astropath und Chorleiter der "Audacia", von Gryphonia ermordet

Orte

Aufbruch - Station, welche die Sonne Furibundus umkreist, markiert den Ausgang des Schlundes, das Tor zur Koronusweite.

Koronus-Weite - Halosterne nördlich des Calixissektors und des Segmentum Obscurus

Damara - Bevölkerungsreichste Planet in der Weite. Großer Tempel des Drusus.

Karmesin-Trost - Vergnügungswelt

Maleziel - Gefängniswelt

Kapitel 18

Shut Down!

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System Maleziel

Maleziel

Gefängniskomplex

Delta Sektor

Wasseraufbereitungsanlage

Zeit: 2 336 784.M41

Wir bewegen uns durch das Areal, bis wir auf den Lastwagen stoßen, der uns hergebracht hat. Statt Garris Traub hängt dort eine ganze Horde von Wächtern herum. Es ist nun die Frage, sind sie hier, um uns in Sicherheit zu bringen oder um uns gefangen zu nehmen? Thronverdammt! Ich habe keine Ahnung, wie weit die Korruption in diesen Gewölben geht. Wir sind alle schwer verwundet, erschöpft, teilweise verkrüppelt. Was würde ich dafür tun, einfach direkt auf die Audacia teleportiert zu werden. Manche Schiffe haben ja solch eine Teleportationskammer an Bord. Eine äußerst praktische Sache, die momentan wirklich nützlich wäre. Aber uns bleibt nichts anderes übrig, als uns mit konventionellen Mitteln durchzubeißen.

Also gebe ich mich zu erkennen, in dem ich einfach offen auf den Lastwagen zulaufe. Die Wächter halten ihre Waffen gesenkt, sehen mich aber äußerst misstrauisch an. Sie scheinen hier zu sein, um uns zu "retten", aber irgendwie glaube ich denen nicht so ganz. Da es bis jetzt friedlich zugegangen ist, winke ich die anderen her. Wir fahren los und die ersten Minuten bleibt alles ruhig. Schließlich entspinnt ein Gespräch mit dem Anführer des Trupps mit dem Namen Salk. Es kristallisiert sich heraus, dass er bei seinen Vorgesetzten Meldung machen will, dass er uns hat. Er würde dafür einen Bonus bekommen. Ich verstehe das so, dass er ein besseres Angebot hören will. Ich mach ihm eins und er will nicht. Da habe ich ihn wohl falsch verstanden. Es gibt ein kurzes Hin und Her und mir wird klar, dass ich hier mit Worten nicht weiter komme. Auch Salk wird klar, dass er seinen Bonus wohl auch für unsere Leichen bekommt. Da bedeutet, dass wohl mehr als nur einer vom Vorstand dieses "Gefängnisses" in Wahrheit ein Götzendiener dieser vier Lächerlichkeiten des Kaios ist.

Er zieht seine Laserpistole schneller als ich und feuert auf kürzester Entfernung auf mich. Im letzten Moment kann ich meinen Kopf zur Seite zucken lassen und der Laserstrahl peitscht an mein Ohr vorbei. Ich kann die Hitze deutlich spüren und hab kurz ein unangenehmes Pfeifen im Gehörgang. Nur einen Augenblick später habe ich meine Boltpistole hochgebracht. Sie brüllt meinen Zorn heraus, aber der Kerl zuckt genau so wie ich einfach zur Seite. Thronverdammt.

Die immer noch blinde Meisterin Puppila stürzt sich wie ein Scholamädchen auf die neben ihr sitzenden Wache und wird zu Boden geschleudert. Lady Helmchen zieht ihre Pistole, wird aber niedergeschossen, bevor sie wirklich agieren kann. Thronverdammt! Das ist nicht gut. Althea ist blind, Yuri schwer verletzt am Boden, ich werde ebenfalls getroffen, aber der Imperator und meine gute Rüstung bewahren mich vor dem Schlimmsten, auch wenn ich mich nun sehr erschöpft fühle. Diese ewigen Kämpfe gegen diese Chaosspinner zehren mich so langsam aus. Ich fülle mein Herz mit dem aufrechten Zorn und kämpfe weiter. Niemals aufgeben, niemals zurückweichen, der Tod auf dem Schlachtfeld des ewigen Krieges im Namen des Gottimperators gegen die Ketzer und Anhänger finster falscher Götter ist die größte Ehre im Leben eines gottesfürchtigen Mannes!

Also reiße ich mich zusammen, denn der Imperator sieht mir sicher zu. Der Kultist Salk versucht mir die Boltpistole aus der Hand zu schlagen, aber ich halte sie eisern fest. Ich wünschte, ich hätten Rabenklaue in meiner Hand, dann wäre das schon längst erledigt. Ich zwar ein guter Schütze, aber ein überragender Fechter. Die letzten Monate habe ich viel Zeit auf der Schießbahn verbracht und bin besser geworden, aber noch nicht gut genug, wie mir scheint. Ich schieße eine kurze Salve ab, die diesmal sogar diesen verdammten Häretiker trifft. Leider detoniert sie schon auf der Panzerung und die Wunde reicht nicht aus, diesen Ketzer zu töten. Ich nehm einfach mal an, dass da wohl doch die Führungsriege vom Kaios unterwandert ist. Was letztendlich bedeutet, dass wir hier unten festsitzen, schließlich ist das ein verdammtes Gefängnis. Thronverdammt!

Aber momentan habe ich andere Dinge zu tun, als Pläne für meine Flucht aus diesem Loch zu schmieden. Novati hat sich zusammengerollt unter einem der Sitze verkrochen, was eine ziemlich gute Idee ist in dieser Situation. Bruder Obskurus macht sich nützlich, indem er den Wachen nach und nach befiehlt, vom Wagen zu springen, nachdem ich ihm das befohlen habe. Effektiver, als sie nur wie üblich die Waffe wegwerfen zu lassen. Eine weitere Reihe von Treffern aus einem der Lasergewehre der Wachen lässt bei mir für einen kurzen Moment die Lichter ausgehen, während sich flammender Schmerz sich in meinem Körper ausbreitet. Thronverdammt, ist dies mein Ende?

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Lastwagen

Zeit: 2 336 784.M41

Ich wache auf und spüre den Lauf einer Laserpistole an meiner Stirn. Da ich mich immer noch auf der Ladefläche des LKW befinde und der Kampf noch nicht zu Ende ist, kann ich nur wenige Sekunden lang ohnmächtig gewesen sein. Der Wagen fährt durch einen weiteres Schlagloch und Salk ist beschäftigt, nicht zu Boden geschleudert zu werden. Das nutze ich eiskalt aus und trete ihm einfach seine verdammten Beine weg. Von meiner Aktion überrascht kracht er zu Boden und nun jage ich ihm ein Boltgeschoss in den Kopf. Blut und Hirnmasse trifft mich. Eklig! Aber damit ist dieses Problem für alle Zeit endgültig erledigt.

Nachdem ich mich aufgerappelt habe, ziehe ich meine Laserpistole und schieße auf die dem Wagen nachlaufenden Wachen, die Obskurus mit seinen psionischen Kräften zum Herunterspringen bewegt hat. Die erste Salve geht daneben, aber die nächsten drei fällen je eine der Wachen. Nun hält der Wagen abrupt an und ich stolpere über Salks Leiche. Unsanft lande ich auf meinen Hintern, was schon beinahe etwas Komisches hätte, wäre die Situation nicht so todernst. Ein weiteres Mal stehe ich auf und begebe mich zum Ende der Ladefläche. Auf der Seite der Fahrertür zucke ich kurz um die Ecke und kann so der Lasersalve aus dem Fahrerstand ausweichen. Ich bringe meine Laserpistole in Position und strecke den Fahrer damit nieder. Der mutmaßliche Ketzer fällt mit rauchendem Schädel einfach in sich zusammen. Das wäre geschafft. Ich beiße die Zähne zusammen und versuche mir meine starken Schmerzen nicht anmerken zu lassen. Ein Anführer hat zu jeder Zeit stark und überlegen zu wirken. Niemand ist bereit für einen wimmernden Jammerlappen in den Tod zu gehen. Thronverdammt!

Novati und ich entkleiden zwei der Wachen und ziehen dann ihre Uniform an. Ich besteige das Führerhaus des Lastwagen und mache mich mit den Kontrollen und Schaltelementen vertraut. Ich bin nicht gerade der Herrenfahrer, aber letztendlich kriegen das diese einfachen Leute ja auch hin. Kann also nicht so schwierig sein. Nachdem ich eine Hymne gesungen habe, um mir den Maschinengeist gewogen zu stimmen, drücke ich den Knopf mit der Aufschrift "Start". Tatsächlich erwacht der Maschinengeist zum leben. Ich löse nach einer weiteren Hymne den Hebel mit der Aufschrift "Feststellbremse" und lege dann einen Gang ein, um dem Maschinengeist zu vermitteln, dass ich nun Gas gebe, was ich mit dem sanften Betätigen eines Pedale auch tue. Der Maschinengeist zeigt sich gewogen, auch wenn es etwas knirscht und wir setzen uns langsam in Bewegung. Nach ein paar Minuten haben ich den Dreh raus und wir fahren schneller als zehn Stundenkilometer. Der Maschinengeist ist immer noch willig und ich schalte hoch. Schneller und schneller werden wir und bald sind wir jenseits der dreißig Stundenkilometer. Holla! Meine Handflächen sind ganz feucht und ich sitze etwas verkrampft hinter dem Steuer. Diese wahnsinnige Geschwindigkeit ist nichts für schwache Nerven.

Die letzte Überlebende der Namenlosen kennt sich hier etwas aus und wir fahren an den Rand der Peripherie. Wir müssen unbedingt rasten und uns erholen. Lady Helmchen ist inzwischen wieder aufgewacht, wenn auch schwer verletzt. Thronverdammt, so schwer hat es uns noch nie erwischt. Das ist nicht gut, ganz und gar nicht gut. Nach etwa einer halben Stunde Fahrt lassen wir den LKW einfach stehen und begeben uns in eine der naheliegenden Höhlen, die uns Novati zeigt. Hier treiben sich erfahrungsgemäß keine Wachen herum, da dies das Gebiet jener ist, die sich aus der offiziellen Liste verabschiedet haben. Also entflohene Gefangene, die hier ein karges Leben als Pilzfarmer und Kannibalen fristen. Wir tauchen ein in ein verlassenes Labyrinth von Maschinenblöcken, deren Zweck und Funktion ich nicht verstehe. Schließlich können Yuri und Althea auch nicht mehr und ich habe eine gute Ausrede, eine Rast zuzulassen, da auch ich mit meinen Kräften am Ende bin. Erschöpft sinke ich zusammen und schließe kurz die Augen. Die letzten Erlebnisse waren selbst für mich harter Tobak und ich bin froh, dass niemand daran zerbrochen ist. Das hätte wirklich ins Auge gehen können. Ich male in den Staub einer Maschinenverschalung einen Aquila und versinke im Gebet an den Gottimperator. Wir waren im Kontakt mit dem Erzfeind und unsere Seelen brauchen dringend spirituelle Reinigung. Und ein Gebet in dieser Situation ist auch keine Zeitverschwendung, sondern dient auch der geistigen Erholung und Erbauung.

Nach einer weiteren halben Stunde hören wir seltsame Geräusche, etwas oder jemand bewegt sich eindeutig auf uns zu. Ich ziehe mit einer leisen Litanei meine Boltpistole und überprüfe, ob ich ein neues Magazin eingelegt habe. Wir haben zwar einiges an Munition mitgenommen gehabt, aber eine Boltpistole hat keine besonders großen Magazine. Das Magazin der Boltwaffe ist voll und der Maschinengeist ist mir hoffentlich gewogen. Schließlich taucht aus einem der Wartungsschächte ein Techpriester auf. Er trägt die typischen roten Roben seines Berufstandes und von seinem recht jugendlichen Gesicht ist noch viel Fleisch vorhanden.

"Ah, wenn das mal nicht Lord-Kapitän Conari ist. Ich habe Euch schon überall gesucht! Welch glückliche Fügung, mein Vorgesetzter Theta 3/7 würde gerne mit Euch sprechen!", sprudelt es aus dem noch relativ jung wirkenden Techpriester enthusiastisch heraus. Ich bitte um seinen Schockstab, seine einzige sichtbare Waffe und nehme den vorsichtshalber an mich. Er stellt sich selbst als Fidilius Flavius vor. Er scheint wohl auch keine Kennung zu haben wie mein oberster Techpriester Kyle Ademis. Nach seinen Worten wurde eine Quarantäne verhängt, was bedeutet, dass der Verwaltungstrakt hermetisch vom Gefangenbereich abgeriegelt ist. Soll heißen, wir können hier nicht mehr über den offiziellen Zugang heraus. Es gibt noch einen weiteren Zugang vom Gammasektor nach oben, welchen Lady Helmchen und das Rettungsteam genommen haben. Allerdings müssen wir dann wieder durch den Chaostempel hindurch. Thronverdammt!

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Delta Sektor

Peripherie

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Da wir alle erschöpft sind, rasten wir hier erst mal für sechs Stunden. Danach kann Bruder Obskurus die schlimmsten unserer Wunden heilen. Wenigstens ich fühle mich wieder halbwegs fit. Lady Helmchen ist immer noch angeschlagen und Meisterin Puppila logischerweise noch blind. Ganz abgesehen davon, dass wir den verdammten Reißer immer noch dabei haben. Probleme über Probleme! Thronverdammt!

Angeschlagen brechen wir nun auf, um uns mit Theta 3/7 zu treffen. Wir laufen durch unendlich lange und immer gleich aussehende Minenschächte, dann über Wartungs- und Lüftungsschächte, bis wir schließlich nach weiß der Gottimperator vielen Stunden den Alpha Sektor erreichen. Wir verstecken uns in einem Lagerraum, während Fidilius uns einen Transport besorgt. Ich erwarte das Schlimmste, nämlich das dieser Techpriester ein doppeltes Spiel treibt. Werde aber ausnahmsweise mal positiv überrascht, als wir von Garris Traub abgeholt werden, jenem Wachmann, der uns ursprünglich durch diesen Sektor geführt hat. Die Fahrt verläuft zuerst reibungslos. Dummerweise läuft uns der oberste Aufseher Barakis über den Weg und wechselt ein paar Worte mit Traub, in denen es darum geht, dass alle verfügbaren Kräfte diesen verdammten Lord-Kapitän von der "Audacia" zu suchen haben. Jetzt ist die Stunde der Wahrheit, ob wir diesem Wachmann vertrauen können oder er uns ans Messer liefert. Traub wiegelt gekonnt ab, verweist auf die sieben Millionen anderen Gefangenen, die unter Kontrolle gehalten werden müssen und wird schließlich in Ruhe gelassen, sodass der Wächter weiter fahren kann. Das war jetzt knapp. Dem Imperator sei Dank wurden wir nicht entdeckt und nicht verraten. Dieser Barakis hat einen Sturmbolter und ich will nicht als Ziel dienen, denn so eine Waffe macht aus mir Hackfleisch. Damit ist nun unumstößlich klar, dass die Korrumpierung des einheimischen Personals sehr weit fortgeschritten ist. Aber das es auch noch welche gibt, die ihr Herz am rechten Fleck tragen.

Schließlich erreichen wir den Tempel des Omnissiah. Für mich sieht das eher aus wie eine große Werkstatt und nicht wie ein heiliger Ort. Aber Techpriester waren noch nie dafür bekannt, in religiösen Fragen auch nur annähernd rational zu handeln. In einer abgeschiedenen Sakristei, oder Rumpelkammer, ich kann in diesem Kult da nicht wirklich unterscheiden, treffen wir auf den stark modifizierten Theta 3/7, der sich von jedem sichtbaren schwachen Stück Fleisch befreit hat. Wir kommen ins Gespräch und wieder mal habe ich keine Ahnung, wie weit ich ihm trauen kann. Offensichtlich ist der oberste Maschinenseher auf Maleziel nicht mit den momentanen Zuständen einverstanden. Kein vernünftiger Mensch wäre das. Der Tempel des Erzfeindes muss ausgelöscht werden, koste was es wolle.

Ich bekomme bestätigt, dass es momentan wegen der Quarantäne unmöglich ist, vom Alphasektor nach oben zu kommen. Drei gewaltige Schotte riegeln den Weg ab und selbst durchgraben würde Ewigkeiten dauern. Wir können weder an die Oberfläche gelangen, noch nach oben funken. Wir haben zwar einen Astropathen dabei, aber auf der Audacia niemanden, der unsere Botschaften empfangen kann. Ich setze einen neuen, zuverlässigen Chorleiter ganz oben auf meine Liste der Dinge, die noch erledigt werden müssen. Vor ein paar Tagen war ich noch der Ansicht, dass es reichen würde, wenn Bruder Obskurus die Leitung macht, bis mir ein geeigneter Chorleiter über den Weg läuft. Aber inzwischen habe ich aufgezeigt bekommen, dass man mindestens zwei lebende aufgetaute Astropathen braucht. Wegen eines aktiven Störsenders können wir ebenfalls nicht mit normalem Breitband Kontakt aufnehmen. Thronverdammt!

Wir erzählen ihm, was wir alles vom Omega Sektor wissen, den es offiziell gar nicht gibt. Die Techpriester haben schon länger "unerklärlichen" Abfluss von Energie registriert, der wohl von dem Tempel und den Waffenfabriken dahinter genutzt wird. Schließlich war das hier mal eine Waffenfabrik der Ketzer. Allerdings gibt es noch beunruhigendere Nachrichten. Die Kraftwerke von Maleziel werden gerade auf Hochlast gefahren, wohl um die Kampfstationen und Schildgeneratoren mit genug Energie versorgen zu können, um es mit meiner "Audacia" aufnehmen zu können. Thronverdamm!

Die "Audacia" mag nicht leicht zu knacken sein, aber ein Überraschungsschlag könnte sie durchaus schwer beschädigen, ihm Extremfall sogar zerstören. Momentan befindet sie sich auf stabiler Ankerposition, der erste überraschende Schlag wird sie also voll treffen. Ich habe keine Ahnung, ob inzwischen die Schilde hochgefahren wurden, aber in der verworrenen Lage wird mein XO Kyrr das bestimmt tun. Allerdings könnten sie durch Dauerfeuer durchaus zum erlöschen gebracht werden. Meine Mädchen, Colette, mein übriges Gefolge, meine Besatzung und meine eventuell zukünftige Frau sind einer durchaus ernstzunehmenden Gefahr ausgesetzt. Das versetzt mich doch in Sorge um die Sicherheit meines Schiffes.

Desweiteren schätzt Theta 3/7, dass sich etwa tausend Kultanhänger getarnt unter den Gefangenen als Spione befinden. Ein Teil der Wärter und Aufseher gehört ebenfalls dazu und ein Teil oder alle der Führungsebene. Wahrscheinlich nur ein Teil, aber das reicht ja schon. "Verbrennt sie alle! Der Gottimperator wird die Unschuldigen für uns aussortieren!", fällt mir dazu nur ein. Momentan bin ich sehr aufgebracht über die letzten Ereignisse und nähere mich immer mehr den radikalen Ansichten von Bruder Obskurus an. Als erstes braucht Meisterin Puppila neue Augen, da sie mir blind rein gar nichts nützt. Zum Glück befindet sich hier ein Operationssaal, wo kybernetische Komponenten in menschliche Körper eingebaut werden können. Während Meisterin Puppila neue Augen bekommt, beginnen wir zu planen, wie wir eines der Kraftwerke erst mal lahmlegen können, bis wir uns durch den Chaostempel nach oben gekämpft haben.

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Maleziel

Gefängniskomplex

Alpha Sektor

Tempel des Omnissiah

Zeit: 2 338 784.M41

Meisterin Puppila sieht äußerst befremdlich mit ihren neuen Augen aus. Die Dinger sehen aus wie Kugeln aus Bronze, die in ihre Augenhöhlen gegossen wurden. Da ist keine Linse zu erkennen. Aber trotzdem kann Althea wieder sehen. Laut Theta 3/7 besser als zuvor, auch wenn die Meisterin der Leere einige farbliche Abweichungen moniert, was aber daran liegt, dass das menschliche Auge gewisse Farben im Spektrum nicht richtig wiedergibt. Nun, dass ist sicherlich ein diskussionswürdiges Thema, aber dafür fehlt mir nun wirklich die Zeit.

Ich habe Theta 3/7 die Schaltpläne von Novatis Tattoo gezeigt. Der Maschinenseher meint, dass dies ganz arg schlimme Techhäresie beinhaltet, da drei Kristalle aus äußerst zweifelhafter Herkunft wohl als Energiequelle dienen. Xenostechnologie! Da ich schon zwei der Kristalle real mit eigenen Augen gesehen habe, kann ich sagen, dass die Häresie tiefer geht, da es sich bei den Kristallen um Warpartefakte handelt. Toll! Die Navigatorin Silvas hat etwas entwickelt, das Feuer mit Feuer bekämpft. Und da die Kristalle nicht offen herum liegen, dürfte es wohl maximal nur ein Exemplar dieser Maschine geben. Nicht dass ich mit dem jetzigen Wissensstand noch eine Serienfertigung wünschen würde. Thronverdammt!

Nun gut, um diese Sache kümmern wir uns später. Zufällig sehe ich, dass ein Teil dieser Schemata in Wahrheit eine Sternenkarte ist. Sieht so aus, als hätte ich das zweite Stück von Sebastians Winterscales Karte vor mir stehen in der Form einer Frau. Aber solange ich sie nicht an Bord der "Audacia" habe, bringt mir das rein gar nichts. Aber nun zu unseren momentanen dringenden Problemen. Wir lassen Novati und den Reißer in der Obhut von Theta 3/7 zurück und fahren mit dem LKW zu einem der Kraftwerke. Traub sitzt am Steuer, traut sich aber nicht, bis ganz vor zum Komplex zu fahren. Nun, etwas laufen wird uns nicht schaden. Die Kraftwerkblöcke stehen recht offen in einer geräumigen Höhle. Wir brauchen nur zum zentralen Terminal gelangen, dann wird Maschinenpriester Flavius eine Notabschaltung veranlassen, welche die Systeme komplett herunter fährt. Es wird Tage dauern, bis sie wieder hoch gefahren werden können. Hat irgendetwas mit den Plasmakernen und irgendwelchen Ventilblöcken in der Vereinzelung der Kühlung zu tun. Ich habe keine blassen Schimmer, von was der Technokrat überhaupt redet, aber wenigstens scheint er genug Ahnung von der Materie zu haben.

Wir sehen uns aus sicherer Entfernung die Blöcke an und wie sie gesichert sind. Zwei schwere mehrläufige Maschinengewehre unterbinden einen direkten Sturmangriff. Aber hat man sie erst mal passiert, ist man schnell im toten Winkel. Ganz umgehen kann man sie über einem Labyrinth aus Laufstegen in etwa zwanzig Metern Höhe, da die Waffen nicht so hoch schwenken. Darauf befinden sich einige bewaffnete Wachen. Es gibt nur einen Zugang nach oben, der sich direkt neben der Schaltzentrale befindet. Unser ursprünglicher Plan ist dank dieser Sicherheitsmaßnahmen nicht mehr durchführbar und ich entwickle eine Alternative. In einem Werkstattraum in der Nähe schweißen wir aus Metallplatten mehrere Schutzschilde zusammen. Auch nehmen wir ein paar Seile und Kletterausrüstung mit. Das Ganze wird mit mir zusammen in einer Lore versteckt. Eines der Schilder bildet den Deckel für die Lore. Lady Helmchen und Bruder Obskurus dürfen die Lore schieben, Meisterin Puppila mimt die Aufseherin und Maschinenseher Flavius verkleidet sich sinnigerweise als Maschinenseher. So dringen wir ohne aufgehalten zu werden, in den Reaktorkomplex ein. Ohne Probleme passieren wir die Stellung mit den festmontierten schwenkbaren schweren Maschinengewehren. Puh! Glück gehabt!

Schließlich hält die Lore an und unser Maschinenpriester spaziert einfach in die leere Kontrollstation hinein. Die Maschinengeister sind wohl ferngelenkt und die Station ist nur für Notfälle. Natürlich muss Fidilius erst einmal den Maschinengeist am Türschloss davon überzeugen, dass er zugangsberechtigt ist. Dank seine Multischlüssels ist das aber kein Problem. Drinnen hat er dafür größere Probleme, die Maschinengeister der Reaktoren dazu zu überreden, ihren Kern herunter zu fahren. Auf einmal beginnt eine Warnsirene an zu brüllen und eine Lampe fängt an, hektisch zu blinken. Ich wage zu behaupten, dass dies bedeutet, dass etwas schief gelaufen ist. Von oben sind Kommandos zu hören und wie mehrere Personen mit großer Geschwindigkeit die Treppen aus Ferroplast herunter rennen. Thronverdammt!

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Maleziel

Gefängniskomplex

Beta Sektor

Schaltraum des Reaktorblockes

Zeit: 2 338 784.M41

Ich erhebe mich halb aus meiner Lore und schieße mit meiner Boltpistole auf eine der Wachen, die ein Lasergewehr in den Händen hält. Leider zischt mein Geschoss haarscharf an ihm vorbei. Lady Helmchen macht es mir genau nach, also dass sie haarscharf ihr Ziel verfehlt. (Um genau den gleichen Wert von 6% misslungen). Dafür zeigt Meisterin Puppila, wie man eine Pistole richtig abfeuert. Der Kopf der armen Wache explodiert in einem Regen aus Knochensplittern, Blut und Hirnmasse. Diesmal stehe ich zum Glück weit genug entfernt, um nicht besudelt zu werden. Eine andere Wache schießt auf mich, aber ihre Schüsse treffen hauptsächlich die Lore und kommen nicht zu mir durch. Bruder Obskurus versucht einer seiner Tricks, scheitert aber. Ich habe genug von den Faxen und die nächste Salve aus meiner Boltpistole fegt den Aufseher von den Beinen. Da wir momentan nicht weiter beschossen werden, steige ich aus der Lore aus und sichere mit meinem Schild aus Ferroplast den Aufgang, bis unser Maschinenseher es endlich fertig bekommen hat, die widerwilligen Maschinengeister seinem Willen zu unterwerfen. Ein Tosen und Zischen setzt ein, als Notfallventile sich öffnen und große Mengen Dampf aufsteigen. Weitere Sirenen beginnen zu heulen und künden vom Unmut der Maschinengeister. Das dürfte sie nun soweit verärgert haben, das langwierige Rituale vonnöten sein werden, sie wieder zu versöhnen.

Hinter mir reiht sich meine Entourage und Fidilius Flavius auf. Kaum haben wir die Hälfte des Weges hinter uns gebracht, werden wir schon von oben beschossen. Ich bin damit beschäftigt die Strahlen mit meinem Schild abzuwehren, während der Rest wild drauf los ballert. Über mich fegt ein wahrer Sturm an Laserstrahlen und Boltgeschossen hinweg, welche die nächste Welle Angreifer von den Beinen fegt. Im Sturmschritt erreichen wir die obere Balustrade und sehen uns weiteren Wächtern gegenüber, die mit Lasergewehren auf uns schießen. So langsam wird mein Schild ziemlich heiß, da die Strahlen zwar nicht durchgehen, aber ihre Energie in den Schild einspeisen und ihn damit ziemlich erhitzen. Thronverdammt!

Meisterin Puppila erweist sich ein weiteres Mal als Meisterschützin. Auch mit ihren künstlichen Augen hat sie ihren Adlerblick nicht verloren und ihre präzisen Salven reißen eine Wache nach der Anderen von den Beinen. Mit ihren einfachen Armaplastrüstungen haben sie Geschossen, die einst in den fernen Anfangstagen des Imperiums dafür entwickelt wurden, schwer gerüstete Orks zu töten, nichts entgegen zu setzen. Die Anderen aus meiner Entourage fächern auf ganzer Breite aus und sind nun ungedeckt dem uns entgegen prasselnden Laserfeuer ausgeliefert. Mir gelingt es einen zu töten und einen weiteren verkappten Kultisten schwer zu verwunden. Unser Techpriester ist mit seinem Hochenergiegewehr auch ein guter Schütze und tötet drei weitere. Lady Helmchen trifft zwar, aber ihr fehlt die Präzession um die Gegner auch zu töten. Bruder Obskurus gerät schnell an die Grenzen seines Könnens und um ihn herum wird es mal wieder eiskalt, was aber momentan im heißen Dampf kein Fehler ist. Ich bin nicht mal sicher, ob wir hier nun Kultisten falscher Götter der unfehlbaren Gerichtsbarkeit unseres geliebten Gottimperator überstellen oder einfache Gefangene, die man zu Wächtern befördert hat und nur hier ganz profan Dienst tun. Aber letztendlich stehen sie meinen Plänen im Weg und dieses Kraftwerk muss herunter gefahren werden, um mir die Zeit zu erkaufen, die ich brauche, hier raus an die Oberfläche und auf die "Audacia" zu kommen. Wer meine Leute bedroht und mir dabei im Weg steht, hat eben Pech gehabt.

Wir plündern die Leichen nach brauchbarer Ausrüstung. Ich nehme zwei Handgranaten an mich, während Meisterin Puppila ein Lasergewehr und die Magazine an sich nimmt. Wir haben zwar viel Munition mitgenommen, aber inzwischen hat sich der Vorrat meiner Boltpatronen halbiert. Die nächsten Kämpfe werde ich wohl hauptsächlich mit meiner uralten Laserpistole ausfechten müssen, die zwar sehr präzise ist und eine hohe Reichweite besitzt, aber ihre Durchschlagskraft und Vernichtungspotential lässt doch etwas zu wünschen übrig. Ich treibe meine Leute zur Eile an, da der Gegner bestimmt schon Verstärkung in Marsch gesetzt hat. Wir erreichen das Ende der Laufstege und bringen die Seile an. Ich lasse mich als erster zu Boden gleiten und sichere den Grund. Die anderen kommen nach und nach am Seil herunter, nur Meisterin Puppila nicht, die klatscht nach halber Strecke direkt zu Boden. Mit schmerzverzerrten Gesicht reibt sie sich den Hintern und sieht irgendwie sehr süß dabei aus. Nachdem alle wieder unten sind, machen wir, dass wir von hier fortkommen. Ein Problem wäre gelöst, die "Audacia" ist die nächsten Tage sicher. Jetzt muss ich nur noch Kontakt mit ihr aufnehmen. Dazu müssen wir den Tempel des Chaos infiltrieren und durchqueren, dann den geheimen Zugang finden, über den Lady Helmchen hier her gekommen ist und den Weg nach oben frei schießen. Keine leichte Aufgabe, aber wenn ich es hätte leicht haben wollen, hätte ich mich zuhause mit meiner Apanage zufrieden gegeben und würde mich Ausschweifungen hingeben. Bei näherer Betrachtung meiner jetzigen Gesamtsituation wäre das vielleicht doch keine so schlechte Idee gewesen. Thronverdammt!

Gespielt am 08.12.2012

Spielleiter: Stefan

SC:

Flavion Conari Freihändler Rang 3

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 2

Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 2

Yuri Navigatorin Rang 2

Fidilius Flavius Explorator (Maschinenseher) Rang 1

EP: 350

Besiegte Gegner:

Etwa zwanzig Kultisten

Beute:

Handgranaten

Kleinkram

Gedanke des Tages

Auch hier war zu sehen, wie sehr Charaktere auf ihre gute Ausrüstung angewiesen sind. Ich vermisse mein Energieschwert und Plasmapistole. Von den Schutzfeldern ganz zu schweigen. Aber noch schlagen wir uns ganz gut.

Unsere Gruppe hat mit Explorator Fidilius Flavius einen festen Neuzugang erhalten. Der Spieler war schon vor langer Zeit einmal Mitglied der Gruppe gewesen, musste Umzugsbedingt quittieren und ist jetzt zurück in die Heimat gekehrt. Die Sitzung an sich war diesmal deutlich dynamischer, da die Zusammenführung der SC relativ glatt von statten ging.

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Persona Dramatis

Persona Dramatis

Personen Maleziel

Reißer - Erzketzer und Häretiker, soll nach Damaris überführt werden.

Sergeant Barakis - Oberster Aufseher und Anführer des Empfangskomitee, hat eine Schlange im Gesicht tätowiert.

Oberster Verwalter Rokain Orwell - Versorgungsoffizier des Gefängnisses.

Lothar Asowitch - Priester des Tempels des Imperator, hat keine Arme und Augen mehr.

Radkowitch - Wärter im Alpha Sektor

Holister - Wärter im Beta Sektor

Garris Traub - Wärter im Delta Sektor

Novati Silvas - Letzte der Namenlosen

Salk - Aufseher

Theta 3/7 - Maschinenpriester und Vorgesetzter von Fidilius

Fidilius Flavius - Junger Maschinenseher

Kapitel 19

Meine erste Schlacht!

Position:

System Maleziel

Maleziel

Gefängniskomplex

Beta Sektor

In der Nähe des Reaktorblocks

Zeit: 2 338 784.M41

Wir bewegen uns so schnell wie möglich an den Rand des Sektors und tauchen in einigen Wartungstunneln unter. Ich wünschte, Traub wäre noch mit seinem Lastwagen hier, dann wäre das Ganze viele einfacher. So müssen wir uns zu Fuß durchschlagen. Durch die Ortskenntnis von Fidilius Flavius kommen wir recht gut voran, da er sich in diesen ganzen Kabelschächten und Gräben gut auskennt, welche den ganzen Sektor mit Energie und anderen lebensnotwendigen Dingen versorgen. Auf einmal ist das typische nervenaufreibende Heulen einer Sirene zu hören und überall gehen hektisch blinkende Warnlampen an. Der Maschinenpriester meint, dass dieser Alarm bedeutet, dass die Schotte zwischen den Segmenten geschlossen werden. Wir sind in unmittelbarer Nähe und schließlich erreichen wir das Verbindungssegment, welches die Sektoren mit massiven Panzerschotts trennt. Und die senken sich gerade ab. Es ist deutlich zu sehen und zu hören, dass die Maschinengeister höchst unwillig wegen dieser Ruhestörung sind. Sie äußern ihren Unwillen mit einem lauten Knirschen und schmerzvollem Knarzen.

Schwer bewaffnete Wachposten haben Stellung bezogen und hindern Gefangene am passieren. Wir rücken in die Richtung vor und verschaffen uns einen Überblick. Kurz lasse ich abwägen, ob wir einen Durchbruch riskieren sollen. Wir müssen in den Alpha Sektor, da wir dort im Imperatortempel uns zuverlässige Verbündete erhoffen. Um in diesem Schlamassel hier auf Maleziel weiter zu kommen, brauchen wir Truppen. Und ich nehme auch die Dienste religiöser Fanatiker in Anspruch, um hier heraus zu kommen. Es gibt eine kurze Diskussion, ob wir dem dortigen Priester ohne Augen und Arme überhaupt trauen können. Wenn ich als Chaosspinner einen Doppelspion installieren würde, dann hätte ich ihn vorher nicht so verstümmeln lasen. Meine Logik und auch mein Bauchgefühl sagen mir, dass ich dem Kleriker Lothar Asowitch in dieser Beziehung durchaus vertrauen kann. Techpriester Flavius meint, dass es noch Versorgungs- und Kabelschächte zwischen den beiden Sektoren gibt, die keine automatisierten Zugangsschleusen haben. Wenn wir uns beeilen, können wir sie passieren, bevor sie verschweißt werden. Also los.

Das erste Schott eines Wartungs- und Versorgungstunnels wird gerade verschweißt, als wir in Sichtweite kommen. Die Gruppe Wächter ist schon fast fertig mit ihrer Arbeit. Einen kurzen Moment wäge ich ab, hier gewaltsam einen Durchbruch zu versuchen. Mit der kleinen Gruppe Wächter können wir fertig werden. Aber falls Verstärkung anrückt und wir es nicht schaffen, uns schnell genug durch das Schott zu arbeiten, nageln die uns hier fest und reiben uns auf. Ich weise Fidilius an, uns zu einem anderen Tor zu führen. Leider ist das nächste schon verschweißt. Der Ferroplast ist noch warm, die haben schon vor dem allgemeinen Alarm angefangen, alles dicht zu machen. So langsam scheint es mir keine gute Idee mehr zu sein, eine alternative Route durch die Schächte zu suchen. Thronverdammt!

Aber schließlich haben wir Glück und finden im dritten Anlauf dann doch noch einen noch unverschlossenen Gang. Entweder ist der Imperator uns sehr gewogen oder das ist eine perfide Falle. Die Anzahl der Zugänge ist endlich und die Idee, im Imperatortempel Verbündete zu suchen nicht wirklich abwegig. Der Erzfeind mag Götzen mit äußerst bescheuerten Namen anbeten, dumm ist er deswegen noch lange nicht. Ich vermute deswegen hier eine Falle und lasse sehr vorsichtig vorrücken. Eine Untersuchung der Tür fördert keine Falle zu Tage, also öffne ich das Handrad. Vorsichtig ziehe ich das Schott auf und spähe in den dunklen engen Gang. Links und rechts verlaufen Kabelstränge und Rohrleitungen. Kein Laserfeuer schlägt uns entgegen. Fidilius schickt seinen Servoschädel vor, der aber nichts aufspürt. Weder einen Hinterhalt noch versteckte Minenfallen. Trotzdem lasse ich die Gruppe mit gezogenen Waffen äußerst vorsichtig vorrücken. Ich habe ein verdammt mieses Gefühl bei der Sache.

Das nächste Schott scheint auch harmlos zu sein und ich dreh mal wieder am Rad. Die anderen gehen schon mal so gut wie es geht in Deckung, während Bruder Obskurus sich bereit macht, den vorausliegenden Gang mit Feuer zu fluten. Ich öffne die Tür und der Astropath feuert seinen Flammenwerfer ab. Wenn jemand eine Falle stellen wird, dann hier. So würde ich jedenfalls vorgehen, das erste Segment unberührt lassen, das zweite verminen und dann nach der Zündung der Sprengfallen den vielleicht gerade noch so überlebten Rest meiner Feinde hinwegfegen. Seine heiße Lohe aus Feuer schießt in den Gang. Ich hocke mich die Tür als Deckung nehmend ab und suche mit meiner Pistole nach Zielen. Zuerst passiert nichts. Wenige Sekunden später detonieren einige Ladungen von billigem Industriesprengstoff, der offensichtlich auf Hitze reagiert. Die Imperiale Armee verwendet für ihre Pioniere zum Beispiel Sprengstoff, der durch Feuer nicht gezündet werden kann. Aber der ist teurer als das hier verwendete industrielle Zeug. Die Detonationen fahren uns trotzdem durch Mark und Bein. Ferrobetonstaub rieselt von der Decke. Hier war ein Hinterhalt geplant und einige Wachen eröffnen das Feuer mit Lasergewehren aus sicherer Deckung des hier breiteren Segments heraus. Hier ist der Gang deutlich breiter und mit Maschinen mir unbekannter Funktion in ordentlichen Reihen links und rechts der Mitte entlang vollgestellt. Ich erwidere das Feuer. Bruder Obskurus geht ebenfalls in Deckung aus der Deckung des halboffenen Schottes heraus, während Lady Helmchen und Meisterin Puppila das Feuer eröffnen. Althea benutzt eines der erbeuteten Lasergewehre und zeigt, dass sie das Zeug zur Scharfschützin hat. Sofort geht einer Gegner mit brennendem Haaren zu Boden. Leider treffen die Anderen und ich nicht so gut wie die Meisterin der Leere. Es entwickelt sich ein statisches Feuergefecht, das sich eine lange Minute hin zieht, bis wir den Widerstand vernichtet haben. Wobei Meisterin Puppila wohl die höchst Trefferquote von uns allen hat. Ich bekomme derweil einen schmerzhaften Treffer von einem Laserstrahl ab, den Bruder Obskurus anschließend nicht wirklich gut heilt. Thronverdammt!

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Maleziel

Gefängniskomplex

Beta Sektor

Versorgungstunnel zum Alphasektor

Zeit: 2 338 784.M41

Zähneknirschend meine neuen Verletzung so gut wie möglich ignorierend rücke ich weiter vor und wir plündern die Leichen. Ein Heckenschütze schießt auf mich, aber meine Panzerung hält. Thronverdammt! Der Kerl hat sich zwischen den Maschinenblöcken versteckt gehabt und schießt nun auf uns. Als ob das nicht schon übel genug wäre, sind vom nächsten Segment Befehle zu hören und Gefangene mit Schraubenschlüsseln und angespitzten Stangen werden hinein getrieben. Die armen Schweine dienen als Ablenkung und Kanonenfutter, um uns beschäftigt zu halten. Ich löse eine Handgranate, die leider zu kurz kommt. Die Explosion donnert zwar schön laut, aber weitere Effekte treten nicht ein. Meisterin Puppila wirft da schon etwas besser. Als Mädchen muss sie Schlagball gespielt haben. Sie trifft, tötet zwei und treibt die anderen in Deckung. Während wir nun von zwei weiteren Wärtern an der Tür beschossen werden, kümmert sich Lady Helmchen um den Heckenschützen und erledigt ihn gekonnt. Bruder Obskurus räumt die linke Flanke, indem er die Gefangenen mit seinem Flammenwerfer zu einem grausamen Feuertod verdammt. Allerdings verschafft uns das nur kurz eine Verschnaufpause, denn auf der rechten Flanke fluten nun die Überblenden zu uns. Außerdem wird eine weitere Welle aus Gefangenen herein getrieben. Thronverdammt.

Ich erschieße meinen Gegner und nehme seine Nahkampfwaffe an mich. Meisterin Puppila zieht sich schnell zurück, während Lady Helmchen in schwere Bedrängnis gerät. Bevor der Feind sie niederringen kann, eile ich ihr zu Hilfe und ramme meine angespitzte Eisenstange dem Kerl in die Gedärme. Der Kerl bricht zusammen und ich erlöse ihn mit einem Laserschuss in den Kopf von seinen Qualen. Armes Schwein. Aber für falsches Mitleid ist kein Platz und ich greife den nächsten an, der Bruder Obskurus töten will. Meine Eisenstange streckt auch ihn nieder. Dann ist die nächste Welle heran und das Töten beginnt von vorne. Ein ziemlich brutales Hauen und Stechen beginnt auf engstem Raum. Früher hatte ich schon öfters solche Situationen, als ich noch die zwielichtigeren Geschäfte meiner Familie von vorne geführt habe. Hach, wie ich das manchmal vermisse. Aber seit langer Zeit bin ich in meinem ureigensten Element. Die Welt um mich herum wird bedeutungslos. Das einzige was nun zählt, ist auf den Beinen und am Leben zu bleiben. Ich fühle mich im Angesicht des Todes so lebendig wie schon lange nicht mehr. In diesem Moment trage ich keine Bürde mehr, keine Familie, die viel von mir erwartet, keine Besatzung, die von mir gut geführt werden will. Ich bin im Nichts und doch voll im Leben.

Ich steche den letzten der Gefangenen nieder und wende mich den letzten beiden Wärtern zu, die zwischen mir und dem Alpha Sektor stehen. Ihre Lasergewehre haben Ladehemmung und ich rücke ungehindert auf sie vor. Hätten sie die vorgeschriebenen Rituale immer schön eingehalten, wäre das nicht passiert.

(Laserwaffen haben im RPG Freihändler die Eigenschaft zuverlässig. Das heißt, bei einer Ladehemmung wirft man einen W10, nur bei einer 0 hat man dann wirklich eine Ladehemmung. Dass es gerade beiden passiert, ist ein unglaublicher Zufall jenseits jeder Wahrscheinlichkeit.)

Meisterin Puppila erschießt den linken, ich habe die Ehre den Unteroffizier oder wie auch man das bei Wärtern nennen mag, zu erschießen, als er die Flucht ergreift. Keine Gefangene, keine Gnade, kein Mitleid. Der Gottimperator wird über ihre Sünden richten, denn er sieht alles und am Ende entscheidet er, ob man würdig ist, in seinen heiligen Hallen aufgenommen oder in die ewige Verdammnis der tiefsten Hölle geworfen zu werden. Der Unteroffizier hat ein Kampfmesser mit einer Monoklinge. Damit habe ich nun eine richtige Waffe für den Nahkampf, die halbwegs meiner würdig ist. Zwar nicht Rabenklaue, aber wenigstens eine richtige Kampfwaffe und kein improvisiertes Werkzeug aus zweifelhafter Herkunft mit nur geringfügigem Kampfwert. Da fühle ich mich doch gleich viel besser.

Wir haben nun den Durchbruch in den Alpha Sektor erzwungen und können nun unserem ursprünglichen Plan folgen, im Tempel des Imperators weitere Verbündete zu gewinnen. Fidilius führt uns durch weitere Tunnel, Gräben und verdeckte Gänge durch dieses weitläufige Terrain. Der Techpriester ist in dieser Situation sein Gewicht in Elektrum wert. Vor dem Tempel des Imperators hat sich eine große Masse an Menschen versammelt. Die meisten tragen die einfachen Overalls der Gefangenen. Nur wenige bewaffnete Wärter haben sich hier eingefunden. Nun ist es an der Zeit Präsenz zu zeigen. Offen gehen wir auf den Tempel zu. Recht schnell wird man auf uns aufmerksam. Einen deutliches Raunen geht durch die Menge. Allerdings unternimmt keiner aggressive Schritte gegen uns. Könnte auch daran liegen, dass ich über und über mit getrockneten Blut meiner Feinde bedeckt bin und meine Waffen kampfbereit in den Händen halte. Meine Laserpistole mag zwar keine Durchschlagkraft haben, aber ich habe genug Munition um hunderte von ihnen zu töten, wenn es denn sein muss.

Aber Imperator sei Dank ist dies hier nicht notwendig. Die Menge teilt sich vor mir, als würde ich brennen. Und innerlich tu ich das auch. Noch nie habe ich mich dem Gottimperator so nahe gefühlt wie jetzt. In den letzten Monaten hatte ich meine Zweifel an ihm. Fand, dass er ruhig etwas aktiver die Bekämpfung der Dämonen forcieren könnte, die an mir hier und da herum hingen. Aber letztendlich hat der Gottimperator mir alles gegeben, um diese Situation in seinem unsterblichen Namen zu regeln. Mag er ruhig auf seinem goldenen Thron ewige Wache halten, hier werde ich für Ordnung sorgen. Diese lächerlichen Götzen mit diesen dämlichen Namen haben sich hier den falschen Ort ausgesucht um Ärger zu machen. Körnchen, Zenzi, Schwuchtel und Nörgler würden hier noch ihr wahres Wunder erleben. Das Wunder, dass wahre Gläubige des Gottimperators sein Licht in ihren Herzen tragen und den Tod nicht fürchten. Ich fürchte nur, dass ich vor meinem Tod nicht genug von diesem Abschaum seiner unerbittlichen und doch gerechten Gerichtsbarkeit überstellen werden kann, um diese Weite von diesem Auswurf für alle Zeit zu säubern.

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Nächstes Update erst nächsten Montag, bin die nächsten Tage auf einem Filmfestival in Frankfurt.

Position:

System Maleziel

Maleziel

Gefängniskomplex

Alpha Sektor

Tempel des Imperators

Zeit: 2 338 784.M41

Ich dringe zum augenlosen Priester mit dem Namen Lothar Asowitch vor. Er hat schlechte Nachrichten für uns. Über eine alte Grubenbahn sind Schlangenkultisten in großer Zahl in den Alphasektor eingesickert und formieren sich gar nicht weit von hier um den Tempel des Imperators zu vernichten. Sie sind zahlenmäßig mehr und besser bewaffnet. Sie werden angeführt von Chefaufseher Barakis, der uns auch auf Maleziel empfangen hat. Der Kerl ist bekanntlich gut gepanzert und mit einem Sturmbolter bewaffnet. Er hat vier Getreue dabei, die mit normalen Boltern ausgerüstet sind. Lothar überträgt mir in seiner Weisheit die Verteidigung des Tempels. Meine ehemaligen Lehrer an der Akademie wären bestimmt entsetzt, wenn sie davon wüssten. Sie haben nie viel von mir gehalten und waren nicht traurig, als ich nach zwei Jahren schon abgehen musste. Ich verschaffe mir kurz einen Überblick über die Anzahl unserer Leute, die gerade deutlich geschrumpft ist, da es sich bei ihnen herum gesprochen hat, dass die Schlangen den Tempel angreifen werden. Wir haben etwa siebenhundert Gläubige, davon dreißig mit Lasergewehren bewaffnete Wächter unter dem Kommando von Traub. Der Rest ist mehr schlecht als recht bewaffnet, hauptsächlich Eisenstangen, Schraubenschlüssel, Spitzhacken und manchmal sogar nur Steine. Willkommen in der Steinzeit. Wir haben zusätzlich noch fünf Lastwägen und zwanzig Fässer Promethium. Das ist nicht gerade das, was Angevin zur Eroberung des Calixis Sektors zur Verfügung gehabt hatte, aber jeder hat mal klein angefangen.

Wir haben den Vorteil, dass der Tempel auf hohem Grund liegt und nur eine offene Seite hat, da der Gebetsraum in den Fels hinein gehauen ist. Die rechte Seite ist mit einer industrielen Struktur in Form von ein paar Maschinenblöcken beschützt. Im linken Bereich zieht sich ein weiterer weitläufiger Komplex entlang. So ist nur die vordere Seite offen. Erhöhte feste Positionen, aus der man eine Todeszone erschaffen kann. Und wir haben den höheren Grund, ein sehr wichtiger taktischer Vorteil, da der Feind zuerst eine Steigung überwinden muss. Ich entwickle einen gewagten Plan, wie wir den ersten Zug bekommen und den Feind zu uns locken können. Allerdings der zweite Zug wird in ihrem Ermessen liegen, darauf müssen wir dann reagieren. Die ganze Sache zu koordinieren wird schwierig werden, da wir weder Funk noch Feldtelefone haben. Fahnensignale oder Trommeln scheitern am nicht vorhanden sein von qualifiziertem Personal. Das Ganze wird ganz primitiv über Melder gehen müssen, eine sehr unzuverlässige Methode, da Melder oft einfach abgeschossen werden, bevor sie ihre Botschaft weiter geben können. Wir haben ein echtes Problem, aber nichts, mit dem ein wahrer Gläubiger des Gottimperators zu Terra nicht fertig werden würde. Um die unheiligen Dunkelzonen bekämpfen zu können, lasse ich dreißig Molotovcocktails basteln. Ich hätte gerne mehr, aber dichte und zerbrechliche Gefäße sind hier leider Mangelware. Fünfzehn Fässer mit Promethium werden in regelmäßigen Abständen auf unserer linken Flanke versteckt, zwei auf der rechten und drei in den jeweiligen industrielen Strukturen.

Fast alles spricht gegen uns. Der Feind ist besser bewaffnet, hat eine bessere Koordination, straffere Befehlsstrukturen und ist zahlenmäßig weit in der Übermacht. Wir haben das bessere Terrain, mich als Anführer und unser stärkster Trumpf ist der Gottimperator, der das Licht in unseren Herzen entflammen wird. Um meine neue Armee zu motivieren, stelle ich mich auf den Altarstein und halte eine Ansprache.

"Wahre Gläubige des Gottimperators. Heute ist ein großer Tag. Heute ist der Tag, an dem wir einen großen Sieg über den Erzfeind erringen werden. Mag er uns auch zahlenmäßig überlegen sein. Mag er besser bewaffnet sein. Aber wir haben den Gottimperator, der auf seinem Goldenen Thron auf Terra über uns wacht. Er sieht alles und er sieht uns, wie wir hier stehen, mit seinem Licht in unseren Herzen. Da draußen ist die Dunkelheit und deswegen sind wir hier. Unser ganzes Leben ist auf diesen glorreichen Tag gerichtet. Alles, was uns bisher widerfahren ist, hat uns hier her gebracht, an diesen Ort, weil es sein Wille ist, dass wir gemeinsam das Schlangennest ausräuchern. Oft wurde es schon versucht und alle sind gescheitert. Sie sind gescheitert, weil sie nicht den wahren Glauben in ihrem Herzen getragen haben. Sie waren schwach, weil sie nicht auf den Gottimperator vertraut haben. Aber wir sind stark! Wir tragen sein Licht in diese Dunkelheit falscher Götter und werden diese Götzenanbeter in seine unfehlbare Gerichtsbarkeit überstellen. Sein Urteil wird gerecht und hart sein. Ihre Seelen werden bis zum Ende der Zeit in der tiefsten Hölle brennen! Sie werden den gerechten Lohn für ihre finsteren Untaten in der Form unendlicher grausamer Qualen bekommen! Der Gottimperator ist mit uns! Also, wer wird mir in die Schlacht folgen? Wer wird an meiner Seite das Böse bekämpfen? Wer wird mit mir der Schlange den Kopf abschlagen? So wie einst der Imperator die Schlange Horus auf Terra gerichtet hat?"

"Ich!", brüllen sie mir entgegen. Ich habe ihre Herzen gewonnen und ich weiß, dass sie mir in den Tod folgen werden. Und für viele wird heute der letzte Tag ihrer fleischlichen Existenz sein. Aber sie werden als wahre Märtyrer sterben und zum Ende der Zeit an der rechten Seite des Imperators sitzen. Wo alle Rechtgläubigen sitzen werden, in seinen ehrwürdigen Hallen. Ich teile die Gruppen auf, gebe die letzten Befehle und spreche kniend ein Gebet an den Imperator. Vielleicht werde auch ich sterben. Aber dann mit einem Lächeln auf dem Gesicht, denn es gibt nichts Schöneres im Leben eines Mannes als in seinem unsterblichen Namen zu fallen. Auch mir wird ein Platz ein seiner Tafel gewiss sein, deswegen habe ich keine Furcht, denn ich weiß um unseren lebendigen Gott auf Terra. Meine Glaubenskrise ist überwunden und mein Wille gefestigt, die Ketzer und Götzendiener ein für allemal zu zerschmettern. Häretiker, die Götzen mit solch dämlichen Namen anbeten verdienen nichts anderes als den Tod! Die vollständige und vollkommene Vernichtung! Das ist nun mal das Schicksal des Ketzers!

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System Maleziel

Maleziel

Gefängniskomplex

Alpha Sektor

Tempel des Imperators

Zeit: 2 338 784.M41

Mit zweihundert Freiwilligen im Rücken führe ich die Prozession an. Lady Helmchen ist an meiner Seite, um ihr Auge einzusetzen, falls es eine Gelegenheit dafür gibt. Die feindlichen Kultisten sind noch ein wirrer unorganisierter Haufen, als wir die Kante der Schräge erreichen. Hinter uns ist der Tempel, vor uns am Fuß der Senke der Feind.

"Für den Gottimperator! Tod den Ketzern! Tod den Dienern falscher Götter! Tötet sie alle! Kein Mitleid! Kein Erbarmen! Gottimperator mit uns!", brülle ich und beginne den Abstieg. Der Feind reagiert augenblicklich und ein wilder Haufen wirft sich uns entgegen.

"Haltet die Linie! Haltet euch an den Plan! Steht an meiner Seite!", brülle ich, als die ersten sich voller Hass auf den Erzfeind stürzen. Das ist immer das Problem bei untrainierten Einheiten, wo viele bereit sind, das Martyrium zu erleiden. Dunkelheit breitet sich in den feindlichen Linien aus und sie schreien die lächerlichen Namen ihrer Götzen heraus. Ich beginne mit meiner Laserpistole zu schießen und selbst in die Dunkelheit hinein kann ich den Feind nicht verfehlen, so dicht gedrängt stürmt er vor. Zwei schwere gut platzierte Maschinengewehre in meiner Frontlinie und mein Abwehrfeuer würde im Kugelhagel einfach den Feind zusammen brechen lassen. Leider habe ich keine Maschinengewehre und muss mich auf Taktik und Strategie verlassen. Und auf den Gottimperator, der mir alles gegeben hat, um diesen Tag siegreich in seinen Namen zu beenden.

"Wartet! Haltet die Linie! Zündet die Cocktails an! Nicht werfen! Noch nicht werfen!", brülle ich, als der Feind näher als etwa fünfzig Meter gekommen ist. Weitere Fanatiker lösen sich aus meinen Reihen und werfen sich den schnellsten Gegnern entgegen. Sie verschwinden schnell in der Dunkelheit und erleiden das Martyrium. Nun, der Gottimperator wird sie lächelnd empfangen und ihre alten Sünden werden vergeben sein.

"Jetzt! Werfen!", brülle ich und zwanzig Cocktails fliegen dem Feind entgegen in die Dunkelheit. Sie zerbrechen und menschliche Fackeln erhellen nun die Dunkelheit. Davon lässt sich der Feind aber nicht aufhalten.

"Rückzug! Es sind zu viele!", gebe ich das vereinbarte Signal. Eine scheinbare wilde Flucht setzt ein. Wir haben nur wenig Vorsprung. Ich lasse in regelmäßigen Abständen ein paar unserer erbeuten Granaten fallen. Explosionen und gellende Schmerzensschreie der Ketzer, die uns nachjagen, begleiten unseren Rückzug. Diese Taktik verlangsamt den Feind und das gibt uns die Zeit, die wir brauchen, um den notwendigen Abstand zu gewinnen. Wir fluten über die Kante hinweg und passieren die in Müllansammlungen versteckten Promethiumfässer. Der Feind folgt uns auf den Fersen. Wer jetzt stolpert, wird sterben. Bis wir die Barrikaden erreichen, ist ein Viertel meiner Truppe gefallen. Thronverdammt! Die Welle aus Dunkelheit folgt uns.

"Feuer frei! Zerschießt die Fässer!" Die Schützen eröffnen in die Dunkelheit hinein das Feuer. Ich hoffe, sie sind gut genug, um das schon vorher anvisierte Ziel auch in der Finsternis zu treffen. Über zehn Detonationen erklingen und sagen mir, dass die meisten Fässer gezündet haben. Lachen aus brennendem Promethium breiten sich aus, menschliche Fackeln irren herum und ihre grausigen Schreie sind wie Musik in den Ohren. Verbrannt zu werden, dass ist das Schicksal des Ketzers!

Nun wechseln die Schützen die Ziele und feuern in die feindliche Menge. Auch Lasergewehre verfügen über Salvenfeuer und dreißig Stück sind eine solide Bank. Ich schieße weiter mit meiner Laserpistole und richte Ketzer hin. Aber der Erzfeind ist fanatisch und brandet ungehemmt gegen unsere Stellung.

"Haltet stand! Haltet die Linie! Schickt die Ketzer zum Imperator, damit er sie bis in alle Ewigkeit in die Hölle verbannt! Getötet zu werden, das ist das Schicksal des Ketzers!", brülle ich und schieße die ersten Angreifer einfach nieder. Ihre Gesichter sind vor falscher religiöser Euphorie vollständig entstellt. Dann ist die Welle heran und das Hauen und Stechen beginnt. Meisterin Puppila gelingt es, die Blinden zu lokalisieren und zu erschießen. Das Licht kehrt zurück, die Lumen an der Decke brennen wieder und unser Licht aus den Herzen des wahren Gläubigen erhellt mit unseren Seelen den Rest. Durch die Flammenwand kann der Feind keinen geordneten Angriff führen, um die ersten undisziplinierte Welle zu unterstützen. Nun haben wir die Übermacht gegen einen im Kreuzfeuer stehenden isolierten Feind. Auch wenn sie Götzendiener sind, so kämpfen sie tapfer und unverzagt. Demagogen brüllen die Namen dieser lächerlichen Gestalten, aber nur solange, bis Althea sie mit gezielten Schüssen niederstreckt. Bei einigen fangen die Köpfe an zu brennen. Der Widerstand der Ketzer bröckelt und unsere Masse beginnt zu wirken, besonders da jetzt weitere Einheiten von uns aus den Maschinenkomplexen heraus den Feind in die Flanke fallen. Die letzten Demagogen sterben und einige der Götzendiener beginnen zu fliehen, leichte Ziele für unsere Schützen. Ich bin mitten im Getümmel und töte jeden Kultisten, der mir zu nahe kommt. Ich schieße einem Kerl mit einem achtzackigen Stern im Gesicht ins Auge, einen anderen ramme ich die Klinge ins weiche Fleisch des Bauches und reiße ihm die Bauchdecke auf. Dann ist kein Feind mehr zu sehen. Der Sieg ist unser. Die letzten Fliehenden sterben im Lasergewehrfeuer und wir besetzen den Rand der Schräge. Das erste Gefecht ist unser! Ein kleiner Sieg, ein guter Anfang. Aber der Feind ist immer noch zahlreich und hat sich in seiner Ausgangsposition verschanzt. Ich lasse die Toten plündern und vervierfache die Anzahl unserer Lasergewehre und keiner muss nun mehr mit Steinen oder bloßen Händen kämpfen. Aber das war nur das undisziplinierte Kanonenfutter, der wahre Feind formiert sich dort unten. Nun, lasst sie kommen und den wahren Zorn unseres lebendigen Imperators spüren!

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Gefängniskomplex

Alpha Sektor

Tempel des Imperators

Zeit: 2 338 784.M41

Der Erzfeind lässt sich erfreulicherweise recht viel Zeit. Zuerst halten sie einen kurzen Götzendienst ab und singen dann äußerst blasphemische Hymnen, wo sie ihre vier Pfeifen des Chaos in den Himmel loben und unseren lebendigen Gottimperator als Leichenimperator verhöhnen. Dafür verdienen sie mehr als nur einen Tod! Thronverdammt!

Auf alle Fälle kommen wir nach kurzer Beratung zum Schluss, dass dies nur ein Ablenkungsmanöver sein kann, da sie nun anfangen, uns Hymnen singend weiträumig zu umgehen, als ob sie auf einer Pilgerfahrt wären. Also wird es einen Angriff über die linke Flanke geben, während die Truppen dort unten es wohl über die rechte Flanke versuchen werden. Die Ablenkungstruppe ist nur wenig kleiner als unsere gesamten Einheiten. Ich beordere neunzig Schützen und genau so viele Nahkämpfer an die rechte Flanke, während der Rest den eigentlichen Angriff über die linke Flanke abwehren wird. Die dreißig ausgebildeten Wachen verteile ich auf den maschinellen Strukturen, die mit Laufgängen und Leitern miteinander verbunden sind. Notdürftig werden die Deckungen verstärkt. Ich bleibe unten, um einen Durchbruch zu verhindern. Ein wahrer Anführer ist in der Mitte seiner Leute an vorderster Front zu finden. Nur Feiglinge und so hinterlistige Bastarde wie Chaosanhänger führen von hinten.

"Aufrechte Krieger des Imperators! Hier ist der Ort, wo der Erzfeind einen hinterlistigen Flankenangriff plant. Aber wir sind hier und hier werden sie ihr verdientes Ende erleiden. Haltet stand! Achtet auf euren Nächsten, unterstützt ihn! Gemeinsam werden wir sie zerschmettern! Heute wird das Licht über die Dunkelheit triumphieren. So ist es bestimmt, so wird es geschehen!", brülle ich. Die Männer jubeln mir zu und ich hoffe, dass ihre Motivation für den Imperator zu sterben ungebrochen ist, denn das werden heute noch viele tun, da mache ich mir keinerlei Illusionen.

"Ist der Feind auch noch so zahlreich, dann erinnert Euch an Sebastian Thors Worte: Ein einziger wahrer Gläubiger kann eine Armee von Ketzern vernichten!" Ich hoffe nur, Sebastian Thor hat sich mit dieser Aussage nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt. Nun, ich werde es wohl gleich herausfinden, denn die Dunkelheit flutet uns entgegen. Wie von uns erwartet startet hier an der linken Flanke der eigentliche Angriff. Auf mein Kommando werden die letzten Molotovs geworfen und die drei Fässer zur Explosion gebracht. Diesmal erwischt es die blinden Bringer der Dunkelheit sofort, so dass wir im Licht kämpfen. Stetiges Feuer von Boltern ist über den Dächern zu hören und jede Salve zerreißt einen meiner Leute. Verwandelt arbeitsgestählte Körper in blutigen Nebel und zerfetztem Fleisch. Diese braven Männer können dem Feuerinferno nur wenig entgegen setzen. Meisterin Puppila gelingt es aber mit ihrer großarten ballistischen Fähigkeiten drei der vier Bolterschützen zu annihilieren. Lady Helmchen tötet weitere feindliche Schützen und Bruder Obskurus ist damit beschäftigt, seinen Hintern in Deckung zu halten. Der oberste Aufseher Barakis selbst scheint nicht in diesen Kampf eingreifen zu wollen, da wir aus keinem Sturmbolter beschossen werden. Ein Umstand, der mich nicht wirklich traurig stimmt.

Unten dagegen brechen nun blutige brutale Nahkämpfe auf engstem Raum aus. Geifernd, den Namen ihrer lächerlichen Götzen brüllend, stürmen die Chaoskultisten auf mich zu. Die ersten sterben im Salvenfeuer meiner Laserpistole. Anfangs hielt ich diese Waffe für ein hübsches Schmuckstück, aber gegen Horden leichter Infanterie, die offen auf einen zustürmt ist sie ihr tausendfaches Gewicht in Elektrum wert, was durchaus dem gängigen Marktpreis einer solchen Pistole entspricht. Ich schieße einem noch genau so zwischen die Augen, dass seine Augäpfel kochend aufplatzen, da walzt dann der Feind auch schon heran. Mein gutes Messer hält reiche Beute, während ich wie ein Fels in der Brandung stehen bleibe. Der Imperator sieht meinem Werk zu und er soll Freude daran haben, wie ich die Götzendiener seiner unfehlbaren Gerechtigkeit überstelle. Und mein Werk ist wohlgetan, denn er hält schützend seine Hand über mich. Ein mystisches Schutzfeld schützt mich vor den schlimmsten Auswirkungen der brutalen Nahkämpfe, da auch ich nicht jedem Laserstrahl ausweichen und jeden Angriff zu parieren vermag, während meine gute Rüstung den Rest von meinem mir doch sehr geschätzten Körper abhält.

"Blut für den Blutgott! Deinen Schädel für seinen Thron!", brüllt mich ein Kultist an, nur um im nächsten Moment meine Klinge in seinem Schlund zu spüren. Nichts da! Ich mag meinen Schädel genau da wo er sitzt. Kaum ist er gefallen, kommt auch schon der nächste, nur um zuerst niedergestochen und dann einen Fangschuss in den Kopf zu bekommen. Ein weitere Welle Götzendiener mit Todessehnsucht stürmt heran, nur um an mir zu zerschellen. Ausgelöscht zu werden, das ist das Schicksal des Ketzers. Ich bin über und über mit noch mehr Blut bespritzt und muss aussehen wie ein Diener von diesem Körnchen, der wohl dieser sammelwütige Blutgott ist. Wobei Körnchen natürlich ein äußerst bescheuerter Name für einen Möchtegern Schlächtergott ist. Oder der Kerl hat so große Eier, dass er mit jedem Namen klar kommt. Wie auch immer, schließlich stapeln sich die Leichen seiner unfähigen Anhänger und ich kämpfe auf dem Scheitelpunkt. Was bin ich froh, dass mich mein Lebenswart Caine in unendlichen Lektionen gelernt hat zu balancieren. Ein Nahkämpfer lebt mit guter Balance. Die Friedhöfe sind voll mit jenen, die diese Lektion nicht ausreichend gelernt haben. Schließlich kommt keiner mehr, der mutig genug ist, sich mit mir anzulegen. Diese Flanke hat gehalten.

"Linie halten! Keine sinnlosen Verfolgungen!", brülle ich, als einige sich an die Verfolgung der letzten Kultisten machen wollen. In dem Moment kommt ein Melder, der mir berichtet, dass die rechte Flanke gleich überrannt werden wird, wenn nicht sofort Verstärkung auftaucht. Nun gut, ich sammle den Großteil jener ein, die noch kämpfen können und lasse nur zwanzig kampffähige Nahkämpfer und zehn Schützen zurück, um diese Flanke zu halten. Ich glaube zwar nicht, dass der Erzfeind nochmal in der Lage sein wird, hier Truppen zu mobilisieren, um sie ein weiteres mal in die Schlacht zu werfen, aber man weiß ja nie. Mit dem Rest eile ich auf die andere Seite. Möge der Gottimperator uns schnell genug sein lassen, um rechtzeitig an den Ort der Schlacht zu gelangen.

bearbeitet von Nakago
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