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Trommeln am Ohio River


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Vorwort
Es gibt immer wieder Projekte, die man eher zur Selbstbespaßung aufnimmt. Das heißt, dass man die Modelle sammelt, zusammenbaut, bemalt, das Regelwerk ließt, Armeelisten schreibt... aber es praktisch nie liest, weil man niemanden kennt, der es spielt. So etwas in der Art wäre das hervorragende System Musket & Tomahawk aus dem Hause Studio Tomahawk (ja, die mit Saga...) bei mir geworden, aber es kam ganz anders...

Ich hatte mir bereits Modelle für drei Fraktionen gekauft, weil ich wenigstens die Chance haben wollte, gegen jemanden zu spielen, der zwar keine Modelle hat, aber aufgeschlossen genug ist, für ein System, dass er nicht kennt. Doch am Ende zeigte sich: wozu ist man in einem Wargaming-Verein? Genau! Damit man Gleichgesinnte findet und so fand ich zwei andere Jungs, die bereits Modelle und Regelwerke gekauft hatten. ich hatte aber den Verdacht, dass sie das System nicht so voran trieben, bis sie dann neulich ein Testspiel machten und da wurde mir peinlicherweise gewahr, dass ich der war, der es nicht vorantrieb. Meine Motivation, Modelle zu bemalen, mit denen ich fast sicher nicht spielen werde, ist immer sehr gering. nachdem die beiden Vereinskollegen aber ihr Testspiel gemacht haben, ist sie umso größer. :)

 

Hintergrund
Musket & Tomahawk beschäftigt sich mit dem Siebenjährigen Krieg. Dieser fast weltumspannende Konflikt wurde in Form des sogenannten Franzosen- und Indianerkrieg (French and Indian War, kurz FIW) auch in Kanada und den britischen Kolonien Nordamerikas ausgetragen. Zu den wichtigsten Schauplätzen gehörte der spätere Bundesstaat Ohio, aber auch in New Hampshire und Ontario wurde gekämpft. Zunächst hatten die Franzosen die Oberhand, weil ihre Soldaten sich sehr viele Taktiken von den Indianern abgeschaut hatten und die braven Rotröcke laufend durch kanadische Miliz, Indianer und französische Trapper in Hinterhalte gelockt wurden. Im weitren Verlauf des Krieges gelang es den Briten aber, den Konflikt "europäisch" auszutragen. Größere Schlachten wurden die Regel und als Linie auf Linie traf, machte sich die deutliche numerische Überlegenheit der Briten bemerkbar. Im Gegensatz zu ihnen war nämlich die Masse der französischen Streitkräfte in Europa gebunden, um gegen das Königreich Preußen zu kämpfen - mit mäßigen Erfolg, weshalb Frankreich keine nennenswerten Verstärkungen nach Kanada entsenden konnte.

 

Die Regeln und Armeen
Das Regelwerk macht optisch nicht viel her, bildet die Zeit des Konfliktes aber hervorragend ab. es ist sehr genau und bedenkt alle Gegebenheiten von Zeit und Raum des Krieges. 5 Armeelisten decken den FIW und den AWI ab, für mich ist aber zunächst nur ersterer interessant. Gespielt wird in der Regel in drei Größen: 200 Punkte (kleine Spiele mit 15-30 Modellen und einem Offizier), 400 Punkte (durchschnittliche Spiele mit 30-50 Modellen und 2-3 Offizieren) und 600 Punkte (große Spiele mit 40-80 Modellen und 3-5 Offizieren).
Aktiviert werden Einheiten durch Karten, die dem Regelwerk beiliegen, die Zugreihenfolge ist also recht zufällig.

 

Die Modelle
Studio Tomahawk hat diesmal mit Northstar zusammengearbeitet. Dort erhält man einige Modelle für den Konflikt, die Reihe wird aber ausgebaut. Außerdem gibt es noch Modelle von Crusader, den Perrys, Conquest, Front Rank und Galopping Major. Bei mir tummelt sich eine Mischung aus allem. Schwerpunkt liegt bei mir auf den Franzosen, ich werde aber alle drei Fraktionen, Briten,. Franzosen und Indianer mit mindestens 200 Punkten abhandeln. Meine erste Auswahl an Modellen sieht so aus:

 

4aeciluz.jpg

 

200 Punkte Seneca-Irokesen (wahlweise westliche oder östliche - je nach Gegner)

 

5rworu9b.jpg 

500 Punkte Franzosen

 

urq7vv6w.jpg

 

200 Punkte Briten - die berühmten Rangers!

 

bearbeitet von Zavor
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Das ist ja hervorragend. Da interessiere ich mich für ein System und schon machst Du ein Armeeprojekt auf :)

 

Hier bleibe ich dran und freue mich auf bunte Minis und mehr Erfahrungen zu dem Spiel.

Mein P250 2018/19 Maltherapie

Mein Sammelthread - Eden, Malifaux, Bushido, Da Clash!, MERCS, M&T, Guildball, 54mm

Das Münchner P3: 1. Teil - 2. Teil - 3. Teil - 4. Teil - 5. Teil

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Sehr schön, dass du das Projekt machst. Der FIW und der AWI war der erste Konflikt, den ich im Rahmen historischen Wargamings gespielt habe. Da habe ich also einen gewissen sentimentalen Bezug zu.

Wenn es soweit ist und ich es einrichten kann, würde ich gerne mal vorbeikommen und mal mit euch zocken.

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Hui, das gibt ja mit einem Schlag mehr Interessenten, als mit Wikingern. *g*

 

 

 

Wie paßt eigentlich der Figurenmix maßstabtechnisch zusammen? Gibt's da irgendwelche Probleme?

 

Conquest, Perry und Crusader sind vollkommen unproblematisch. Front Rank ist durchwachsen. Meine Kanone habe ich wieder abgegeben, weil die Jungs da einfach zu groß und bullig waren, der Front-Rank-Indianer mit der Gefangenen wiederum passt gut zu den restlichen Modellen.

Ulkigerweise hatte ich hier schon einmal einen Vergleich zwischen Northstar und Conquest gesehen und da war das Northstar-Modell locker einen kopf größer, aber im Verein haben wir die Kerle nebeneinander gehalten und da ging es dann wieder. Muss mir das mit denen noch einmal genauer ansehen. Evtl. sind Northstar und Front Rank in der Reihe selbst nicht durchgehend gleichgroß, was sehr unschön wäre.

 

@Lameth

Klar, immer gerne. Ich freue mich auf jeden Mitspieler, der für das System zu kriegen ist und wir kennen uns ja eh schon. Würde mich also ganz besonders freuen, wenn wir noch einmal irgendwann etwas zusammen hinbekommen würden. :)

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Bin mal gespannt wie du das mit der weißen Flagge umsetzt, so das es auf dem Spielfeld sichtbar ist. :)

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Ich bin eher unschlüssig bei der Uniformfarbe. Die obere ist die "kanadische" Uniform, wurde wohl aber nur sehr zeitverzögert und sporadisch ausgegeben, so dass die "kontinentale" Uniform unten auch in Kanada noch sehr verbreitet war.

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Wenn du keinen bestimmten Zeitpunkt darstellen willst, dann misch doch beides. Die Versorgungslage war ja nicht rosig.

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Das 24. Französische Infanterieregiment „La Reine†œ

 

Das Regiment La Reine wurde 1634 gegründet und diente bis 1661 unter verschiedenen Auftraggebern, bis es das persönliche Regiment von Königin Marie-ThÍ©rͨse d'Autriche wurde. In ihrem Dienste kämpfte das Regiment im polnischen und österreichischen Erbfolgekrieg.

 

Nominell war die Königen der Oberst des Regiments, es wurde im Felde allerdings von einem Oberstleutnant angeführt.

Während des siebenjährigen Krieges wurde das zweite Bataillon des Regiments nach Kanada verschifft. Den Befehl dort hatte Oberstleutnant Jean-George Jean de Roquemaure. Die zwölf Kompanien des 2. Bataillons kamen allerdings nicht alle in Kanada an. Vier wurden bereits auf der Überfahrt von britischen Schiffen abgefangen und in Kriegsgefangenschaft genommen. Zwei der übrigen acht Kompanien nahmen an der Schlacht bei Lake George am 8. September 1755 teil. Sie gehörten damit zu den ersten regulären Truppen, die Frankreich im Franzosen- und Indianerkrieg einsetzte.

 

Die Schlacht am Lake George wurde von den Franzosen unglücklich verloren. Zunächst stellten sie den vorrückenden Briten erfolgreich eine Falle, die der in der Schlacht von Monongahela nicht unähnlich war. Die Briten erlitten schwere Verluste, sowohl der britische als auch der indianische Anführer der britischen Seite fielen in der ersten Phase des Gefechts. Die panische Flucht konnte von nachfolgenden Truppen aber aufgefangen werden und in einen geordneten Rückzug umgewandelt werden. Durch den Lärm der Schlacht alarmiert hatte die Nachhut der Briten bereits damit begonnen, aus Wagen, Booten und Baumstämmen Barrikaden zu errichten, hinter denen sich die zurückfallenden Soldaten sammeln konnten. Die Franzosen †“ durch ihren Erfolg beflügelt †“ brandeten gegen die improvisierte Barrikade der Briten, wurden aber mehrmals blutig abgewiesen. Ihr Oberbefehlshaber wurde schwer verletzt. Auf dem Höhepunkt der Schlacht gingen die Briten zum Gegenangriff über, während die Franzosen zeitgleich von Milizionären aus New Hampshire und New York angegriffen wurden, die von Süden her als Verstärkung anrückten, angegriffen wurden. Diese Aktion löste unter den Franzosen Panik aus und zwang sie zur panischen Flucht. Die Briten †“ durch den erneuten Hinterhalt deutlich demoralisiert †“ beschränkten sich aber nur auf eine Sicherung des Gebiets. Sie verzichteten auf eine Verfolgung der Franzosen und errichteten am Schauplatz der Schlacht das Fort William Henry. Es erlang zwei Jahre später durch das sogenannte Fort William Henry Massaker traurige Berühmtheit, als mit den Franzosen verbündete Indianer zwischen 100 und 200 kapitulierende Soldaten und Zivilisten töteten. Bei der Belagerung des Forts waren auch alle acht Kompanien des La Reine Regiments beteiligt.

 

Das Regiment La Reine nahm an verschiedenen kleineren Gefechten Teil, bei denen sie auch auf die berühmten britischen Ranger unter Robert Rogers. Das Regiment besiegte britische Streitkräfte in der Schlacht von Carillon, war in dessen Folge aber an keiner großen Schlacht mehr beteiligt. Nach der Kapitulation von Kanada und Neufrankreich zog sich das 2. Bataillon nach Frankreich zurück und wurde mit dem 1. Bataillon wieder zusammengelegt.

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Das Thema motiviert mich grade total auch wieder was für die Epoche zu bemalen.

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So, da ich nun vollends mit meinem Saga/WAB-Projekt durch bin, habe ich gleich mal ein paar Franzosen bemalt. Das hier sind die ersten beiden, bei weiteren 8 trocknet gerade der Dipp...

 

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Sehr schön ! Ich werde nachher mal die Milizen posten die ich gestern bemalt habe :).

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Hier findest du zu fast allen Regimentern des siebenjährigen Kriegs die passenden Fahnen. Einfach auf die richtige Größe bringen, ausdrucken, mit Holzleim ankleben, in Form bringen und fertig ist die Laube. :)

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Kommt da noch ein Trommler? Die sind doch interessant bei den Franzosen, wo doch die Regimenter des Königs und der Königin unterschiedlich farbige Trommler haben? :)

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Tja, lustigerweise trugen die Trommler der Regimenter in Kanada alle die Farben des Königs und waren in blauen Uniformen mit goldener und roter Verziehrung unterwegs. Der kommt noch, ja.

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