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TabletopWelt

Hersteller, Händler, Kunden - wie der stetige Wandel unsere Einkaufs- und Hobbywelt beeinflußt.


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Hersteller, Händler, Kunden

- wie der stetige Wandel unsere Einkaufs- und Hobbywelt beeinflußt -



Ausgehend von den letzten Posts im Crowdfunding Sammelthread II dachte ich mir, das ist ein eigenes Thema Wert.




Hier sind als Einleitung die besagten Postinhalte, an die ich nahtlos anknüpfen möchte. Weil meine schon angefangene Antwort sich aber zu weit vom eigentlichen Thema entfernt (Crowdfunding Sammelthread), geschieht dies hiermit in einem eigens aufgemachten Thema. Im Prinzip, als hätte ein Mod die Diskussion ausgelagert.

 

Aber warum suchen die sich nicht einfach entsprechende Verlage, welche die Spiele lokalisieren. Mir geht das schon fast etwas zu weit mit den Kickstartern.

 
 

Nicht nur dir. Vieles was als kickstarter auf den Markt kommt läuft anschließend im Laden nicht mehr, weil die meisten, die es kaufen würden schon im Kickstarter zugeschlagen haben. Der Crowdfunder mausert sich immer mehr zu einem abgeschlossenen Paket. Durch Eigendynamik werden hier oft limitierte Komplett-Produkte geschaffen, anstatt Startprodukte um was ins rollen zu bringen.
 
So war es zwar nicht gedacht, aber so hat es sich entwickelt. Kunden, Händler und Hersteller müssen jetzt damit umgehen.

 
 

Naja, gibt ja auch Hersteller die besondere Händler Pakete anbieten... Gerade bei Brettspielen sind Erweiterungen oft nicht ganz so easy... ich bin gespannt wie es sich mit Dungeon Saga von Mantic verhalten wird.

 

 

 
 
 
Das ist ja auch nur ein Trend, der noch dazu dadurch bestärkt wird, dass es durchs Internet zunehmend einfacher wird auch ohne Zwischenhändler an seine Produkte zu kommen. Egal ob Crowdfunding oder nicht.
 
Manche/viele Händler haben schon reagiert und laufen das Programm:
Wir haben zwar nichts da, können aber alles bestellen.

Ob das gut ist wage ich zu bezweifeln. Denn wenn ein Händler nichts mehr da hat und nur noch als Bestellplattform dient, dann kann ich den Händler auch gleich ganz übergehen und von zu Hause aus bestellen.

Auf lange Sicht werden Ladenlokale, denke ich, ein Ähnliches Schicksal erleiden, wie die Kohleförderung.
Für den reinen Vertrieb von Waren braucht man sie immer weniger. Das heißt sie müssen immer mehr zur Service-Oase werden. Also all das was weder Online-Shops noch Crowdfunding-Projekte bieten.
- Vorführung des Produkts (Demospiele)
- Beratung über Produktalternativen (das kann ich zwar auch zu Hause in Eigenrecherche, aber wenn ich nicht vom Fach bin dauert das recht lange, Ein Online-Shop kann nicht gezielt auf Fragen antworten und selbst Emails sind nicht für komplexe Frage-Antwort-Rückfrage Situationen geeignet.)
- Ort zum spielen, oder wenn man es allgemeiner halten möchte "benutzen des Produkts" (z.B. Sportklamottenläden mit Fitnessraum, Carrerabahn im Spielzeugladen,...)

 

Ich denke jeder Händler der es verpasst, sich an die aktuellen Gegebenheiten (vermehrte Internetnutzung) anzupassen wird kurz oder mittelfristig auf der Strecke bleiben.

 

Aber der Händler ist ja nicht der einzige in diesem Zirkel. Wäre ich ein Hersteller würde ich mir die Frage stellen: macht es überhaupt noch Sinn den Händler in die Vertriebskette mit einzuspannen?

 

In der Vergangenheit gab es sehr viele Systeme, die noch nicht das Mittel von Crowdfunding zur Verfügung hatten. Sehr viele tolle Projekte sind an dem Versuch gescheitert sich zu etablieren. GW (Warhammer), Privateer Press (Warmachine), Corvus Belli (Infinity) haben es geschafft. Crocodile Games (Wargods), Rackham (Confrontation), i-kore (Celtos), nicht.

 

Wenn ich nun ein Szene-Neuling bin, ist es dann nicht eine gute Idee mich auf Crowdfunding zu konzentrieren und darüber hinaus sogar die Händler zu übergehen und direkt mit dem Kunden zu reden?

Brauche ich den Händler überhaupt noch? Was kann er mit bieten, was ich ohne ihn nicht auch erreichen kann? Vor allem in der breiten Masse.

 

 

Wenn ich einen Online-Shop aufbauen kann brauche ich keinen Zwischenhändler mehr.

Im Zeitalter von Video-Blogs brauche ich auch keine Werbehefte oder Kataloge mehr.

Demospiele werden zum Teil duch Erklärvideos ersetzt. Dazu gibt es nach wie vor Messen, wie die RPC, KlingenCon, FeenCon oder Hamburger Tactica.

Viele Tabeltopper spielen zu Hause oder sind in Vereinen organisiert. Der Händler als Spielort ist zwar nett, aber nicht notwendig.

Jetzt kommt auch noch Crowdfunding dazu. D.h. ich brauche nicht mehr die Einschätzung und Vorbestellungen von Händlern (mit Insiderwissen ihres Kundenstammes), wie viel sie verkaufen könnten, damit ich den Umsatz meines Produkts besser kalkulieren kann, sondern ich stelle mein Produkt ins Netz und dann sieht man schon direkt was geht.

 

Durch die sogenannte "Neuen Medien" wird die Kommunikation zwischen Herstellern und Kunden immer besser. Der Leittragende ist der Händler. Aber ehrlich gefragt: wozu brauchen wir den Händler noch?

Klar, er ist ein netter Typ und auch sonst hat er es nicht verdient seinen Laden dicht machen zu müssen, aber das traf auf die Kumpels im Kohlebergwerk auch zu. Trotzdem: was man nicht braucht wird dicht gemacht. Von reiner Sympathie kann kein Betrieb leben.

 

Jetzt habe ich was zum Händler und zum Hersteller geschrieben. Aber was ist mit mir? Mit dem Kunden?

Aus reiner Nettigkeit unterstütze ich weder den Hersteller, noch den Händler. Es sei denn er ist auch privat mein Kumpel, aber das ist was anderes. Welche Pflicht habe ich den einen oder anderen zu unterstützen? Habe ich überhaupt Pflichten? Reicht es nicht, wenn ich mir einfach ein Produkt kaufe auf das ich gerade Lust habe und dann ist gut. Wieso werde ich eigentlich in die Verantwortung gezogen, wenn es darum geht ob Händler oder Hersteller überleben. Aus reiner Nächstenliebe tun die auch nichts für mich. Die wollen nur mein Geld, damit sie selbst überleben. Wenn der ein oder andere deswegen auf der Strecke bleibt ist das deren Problem und nicht meins. Klar ist das dann schade, aber wieso soll das was mit mir zu tun haben? Die helfen mir auch nicht wenn ich mit der Miete im Rückstand bin. :ka:

:) "Jede Armee sollte einen Varghulf haben." Frei nach Kako K.

Marc Hindelang (DSF-Reporter während der Eishockey-WM 2005 in Wien und Innsbruck): "Das ging zu schnell für den Mann. - Kann man versteh'n - er ist Österreicher."

Claus Kleber (heute-journal - ZDF): "Dass es uns in erster Linie um Qualität und nicht um Quote geht (...) sieht man alleine daran, das wir eine hohe Zuschauerzahl haben."

Rechtschreibfehler erhöhen, wenn auch nciht gewollt, immerhin die Aufmerksamkeit des Lesers. BÍ©la RÍ©thy (KAS - GER, 22.03.13)"Der Problem ist der Schlendrian."

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Ich brech's mal runter auf die Frage: Braucht man noch Einzelhändler? Wer bereits Teil einer größeren Spielergruppe ist, die auch einen Ort zum Spielen hat, mag diese Frage sicherlich negativ beantworten. Ich bin aber einer, der gern einen hätte in der Stadt. Wohne seit  2 Jahren in Chemnitz, die Stadt hat angeblich 250.000 Einwohner aber GW-Sachen kaufen (ich rede noch nicht mal von anderen Herstellern) kann man lediglich in einem popeligen Hobby-Kreativladen, der auch nur ein Regal stehen hat und das Ganze nicht weiter unterstützt.

Leute zum Spielen finden ist so schwierig.

Klar könnte man im Netz rumfragen und sich dann auf ein "Blind Date" treffen, habe ich auch schon gemacht in Köln damals (Hallo Saranor und Appolyon :ok:!), aber das kann auch schief gehen. Noch lieber wäre mir, ich könnte in einen Laden mit Spieltischen gehen, unverfängliche Gespräche anfangen, Minis gucken und zeigen, ne Runde zocken, die Sachen "in echt" angucken, bevor ich sie kaufe. Sowas geht nur mit nem kompetenten Einzelhändler.

Als ich vor vielen Jahren nach Leipzig zog kannte ich dort auch keine Sau. Es gab aber nen schönen Einzelhändler, durch den man viele nette Leute kennengelernt hat. Da war montags bis spät in die Nacht TT-Abend (Mortheim!!!) mit Keksen, Bier und Kasse des Vertrauens. Später musste man für's Spielen 50-Cent Gutscheine kaufen, die man in Waren dort in Laden umsetzen konnte (also quasi immer noch für lau, wenn man auch nur eine Farbe im Monat gekauft hat). Das war schön! Ich habe viel gekauft.

Selbst noch früher, zu Schulzeiten, als das TT-Hobby noch nicht so verbreitet war (zumindest in meiner Stadt) bestand meine "Clique" aus einem Mitspieler. Alles Weitere fand sich über den Einzelhändler, der 2x im Jahr Büroräume anmietete und Turniere veranstaltete.

Also kurz: so einen Einzelhändler wie bei mir in Chemnitz braucht niemand. Einen mit Serviceleistungen brauchen die, welche nicht sonderlich gut vernetzt sind oder auch mal außerhalb ihrer Gang neue TTs zocken wollen.

bearbeitet von Grimscull

Skirmisher-Malkrieg 2016 - Mortheim/Frostgrave vs. Warlord/FreebootersFate/Godslayer

 MH/FG   69 : 0   WL/FF/GS

Mortgrave-Sympathisant

Und es zogen vier Scharen gen Mortheim - Mein P500
 

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Hier in Göttingen bietet der örtliche Spieleladen schon immer das, was du oben genannt hast. Er ist auch ein neutraler Treffpunkt für regelmäßige Spieleabende. Man verabredet sich (teils hier im Forum) und findet so Mitspieler für einen netten Abend, ohne auf eine feste Gruppe und/oder das eigene Wohnzimmer angewiesen zu sein. Außerdem beschäftigen sich die Jungs und Mädels, die da arbeiten, eben beruflich mit den neuesten Brettspielen. Wenn ich die zu neuen Spielen im Genre XY befrage, dann können die mir meist schneller antworten, als ich eine eigene Youtube-Recherche dazu durchführen kann. Das kann ich ja nachher immer noch, wenn sie mich auf ein bestimmtes Spiel aufmerksam gemacht haben und gerade kein Probeexemplar da hatten (oder ich keine Zeit, es mir direkt anzuschauen). Und da das für mich als Kunde ein erhaltenswerter Zustand ist, bestelle ich eben nicht alles im Onlineshop, bloß weil der 5% günstiger ist, sondern kaufe hier vor Ort.

Das ist wie quasi überall im Einzelhandel: die Kunden lassen sich beraten, probieren z.B. die Klamotten im Laden an, "denken nochmal drüber nach" und bestellen dann für ein paar Euro weniger im Internet. Und nachher wird gejammert, wenn die Läden dicht machen und man nicht mehr so schön einkaufen gehen kann.

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Ich brech's mal runter auf die Frage: Braucht man noch Einzelhändler? Wer bereits Teil einer größeren Spielergruppe ist, die auch einen Ort zum Spielen hat, mag diese Frage sicherlich negativ beantworten. Ich bin aber einer, der gern einen hätte in der Stadt. Wohne seit  2 Jahren in Chemnitz, die Stadt hat angeblich 250.000 Einwohner aber GW-Sachen kaufen (ich rede noch nicht mal von anderen Herstellern) kann man lediglich in einem popeligen Hobby-Kreativladen, der auch nur ein Regal stehen hat und das Ganze nicht weiter unterstützt.

Leute zum Spielen finden ist so schwierig.

Klar könnte man im Netz rumfragen und sich dann auf ein "Blind Date" treffen, habe ich auch schon gemacht in Köln damals (Hallo Saranor und Appolyon :ok:!), aber das kann auch schief gehen. Noch lieber wäre mir, ich könnte in einen Laden mit Spieltischen gehen, unverfängliche Gespräche anfangen, Minis gucken und zeigen, ne Runde zocken, die Sachen "in echt" angucken, bevor ich sie kaufe. Sowas geht nur mit nem kompetenten Einzelhändler.

Als ich vor vielen Jahren nach Leipzig zog kannte ich dort auch keine Sau. Es gab aber nen schönen Einzelhändler, durch den man viele nette Leute kennengelernt hat. Da war montags bis spät in die Nacht TT-Abend (Mortheim!!!) mit Keksen, Bier und Kasse des Vertrauens. Später musste man für's Spielen 50-Cent Gutscheine kaufen, die man in Waren dort in Laden umsetzen konnte (also quasi immer noch für lau, wenn man auch nur eine Farbe im Monat gekauft hat). Das war schön! Ich habe viel gekauft.

Selbst noch früher, zu Schulzeiten, als das TT-Hobby noch nicht so verbreitet war (zumindest in meiner Stadt) bestand meine "Clique" aus einem Mitspieler. Alles Weitere fand sich über den Einzelhändler, der 2x im Jahr Büroräume anmietete und Turniere veranstaltete.

Also kurz: so einen Einzelhändler wie bei mir in Chemnitz braucht niemand. Einen mit Serviceleistungen brauchen die, welche nicht sonderlich gut vernetzt sind oder auch mal außerhalb ihrer Gang neue TTs zocken wollen.

Ich wohne unweit von Annaberg, also 25-30 Minuten von Chemnitz entfernt und kann das 100%ig nachfühlen. Leider gibt es hier weit und breit keine Hobbyzentren. OK, man wäre in etwa einer Stunde in Leipzig wenn man mit Bleifuß über die Autobahn fliegt, aber das ist dann doch schon etwas übertrieben. 

Gäbe es in Chemnitz Möglichkeiten, ich wäre regelmäßig vor Ort.

Der "Einzelhändler", sprich der kleine Hobby und Bastelladen den Grimscull schon erwähnt hat, habe ich einmal aufgesucht, eine Farbe gekauft, danach noch einmal weil ich nach Orkbikes gucken wollte. Nix. Sehr kleines Sortiment, das man auf einem Esstisch anbieten könnte. Viele Space Marines natürlich.

Da ist dann der Punkt gekommen an dem man sich an Onlineshops wenden muss. Und hier lautete die Devise: wer gibt die meisten Prozente? Ich habe ja die Wahl (und begrenzte Geldmittel).

Ich wäre sicherlich weniger wählerisch bei Preis und Produkt, wenn ich einen Hobbyladen hätte, der mehr ist, als ein Bastelladen mit GW-Regal.

Der Rückgang der Hobbyzentren, im speziellen von GW, geht aber auch auf deren Geschäftsmodell zurück denke ich, Seit ner Weile sparen die ja extremst an den falschen Stellen. Ladenlokale wurden geschlossen, Personal extrem abgebaut. Und das obwohl GW sicherlich die finanziellen Mittel hätte, das Angebot im Laden sogar noch zu erweitern und Kundenfreundlicher zu gestalten.

Bei den Hobbyläden die Tabletops und Ähnliches im Sortiment führen und Spielmöglichkeiten bieten, ist es natürlich bitter, dass viele Kunden auf Onlineshops umschwenken, der Umsatz bleibt aus und irgendwann ist Schluss. Aber das ist nunmal die Entwicklung und es wird soweitergehen, zum Leidwesen der Ladenbesitzer und der Spieler, deren Möglichkeiten zu Spielen damit arg eingeschränkt werden.

Ich fürchte mich ein wenig davor, dass Warhammer und Tabletops im Allgemeinen irgendwann zu einem großteil nur noch ein "virtuelles" Hobby sein werden, bei dem man den eigentlichen Kernteil, das Spielen, dann mal nurnoch am Rande betreibt, weil die Location fehlt. 

In Gegenden mit entsprechender Spielerpopulation wird das vielleicht kein Problem sein, aber dann schau ich mich hier wieder um und sehe.. nix. Dabei würde sich ein GW in Chemnitz bestimmt rechnen.

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Had to be me. Someone else might have gotten it wrong. mordin solus
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Grundsätzlich denke ich durchaus, dass eine zentrale, gut sortierte Anlaufstelle in Form eines Ladenlokals viel dazu beträgt, Hobbyisten bei der Stange zu halten und Neueinsteigern Tabletop schmackhaft zu machen. Zumindest bei mir war es eigentlich immer so, dass ich mehr Zeit und Geld ins Hobby gesteckt habe, wenn eine Community vor Ort vorhanden war, wo man neue und alte Leute treffen, sich Neuerscheinungen ansehen und Spiele austragen konnte. Klar, Foren, Blogs und direktes Marketing in Form von Kickstarter etc. ersetzen inzwischen Teile davon, aber für mich ist und bleibt häufig der bestimmende Faktor bei der Frage, welches System ich spiele und was ich kaufe, die Anwesenheit von anderen Spielern, ein direktes Feedback und die Möglichkeit, sich die Sachen mal live anzusehen und zu begrabbeln, und das geht nunmal sehr gut in einem Ladenlokal.

Dazu kommt, dass ich in meinem Freundeskreis auch einen gewissen Generationswechsel feststelle, bei dem die Leute langsam feste Gehälter und einen geregelten Lebenswandel haben, und vielleicht nicht mehr ganz so spontan einkaufen wie zu Schüler- und Studentenzeiten, wo es aber auch nicht mehr auf jeden Euro Rabatt ankommt. Hier sind dann viele Leute recht froh über einen Laden, indem man nicht nur die neueste Regimentsbox bekommt, sondern vielleicht auch noch ein paar Tipps für Weihnachtsgeschenke, ein Mitbringel für die Kinder und vielleicht noch irgendeinen charmanten Schnickschnack, den man zufällig in der Auslage entdeckt.

Allerdings sehe ich auch in vielen Städten den Niedergang vieler solcher Läden, welcher häufig mit der bereits angesprochenen "wir haben nichts da, können aber alles bestellen!"-Taktik ankündigt. Hier sind es aber auch häufig nicht die "Geiz-ist-geil!"-Internetkunden, sondern auch und vor allem die Hersteller, die solche Läden fördern oder kaputtmachen: Während die einen Impulse in Form von Events und Promomaterial einbringen, und damit insbesondere wenn das ganze geschickt mit einer Internetpräsenz abgestimmt ist, regelmäßig auch gut die Verbreitung und Umsätze ihrer System pushen können, graben andere Hersteller und Zwischenhändler mit eigenem Webshop den Läden anscheinend lieber systematisch das Wasser ab. GW ist da leider ziemlich weit vorne: Hier gehen restriktive Politik gegenüber Einzelhändlern und ein schlecht organisierter Webauftritt Hand in Hand, so dass ich befürchte, dass die Leute, die am stärksten von ihrer flächendeckenden und marktführenden Präsenz im Einzelhandel profitieren, auch paradoxerweise die ist, die am stärksten dafür arbeitet, dieses Marktsegment zu schwächen.

Meine Projekte:   03_Orks.png.192ab71fd4eaed5355c7ca89148605_Vampire.png.7f32fdf81be59ebf26e803f8b272f926.png02_CA.png.d7880740e28afca1058afa8a8acda0grafik.png.5d6f9ac632a93b5d9be0f1037786b4ef.png

 

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Also, unser Verein ist sozusagen an einen Laden angegliedert. Wir spielen praktisch nur dort, vereinzelt treffen sich Mitglieder auch privat. Das hat gewisse Vorteile, aber natürlich auch gewisse Nachteile. Vorteilhaft ist, dass man immer einen schnell erreichbaren und (fast) immer offenen Raum zum Spielen hat. Wir zahlen keine Miete, machen ja auch einen guten Teil des Umsatzes aus. Nachteilig ist vor allem, dass wir mit dem Laden aktuell stehen und fallen. Bricht der mal aus irgendeinem Grund weg, müssen wir uns irgendwie schnell nach einer Alternative umsehen und das ist im Zentrum von Düsseldorf nicht so einfach, vor allem aber nicht günstig! Gilt im Umkehrschluss allerdings in ähnlicher Form wohl auch für den Laden. Ziehen wir mal aus, könnte das ein finanzielles Problem sein...

Du empfindest dann auch automatisch eine gewisse Grundverpflichtung, da was zu kaufen, was sich mitunter aber als anstrengend erweisen kann, weil es bestellt werden muss, nicht mit verschickt wurde oder nicht vorrätig war. Oder weil vergessen wurde, es zu bestellen. Das kann auf Dauer nerven und sorgt natürlich dafür, dass dann Vereinsmitglieder irgendwann doch woanders bestellen.

 

Was die ganze Crowdfunding angeht, so habe ich damit bsiher eigentlich eher negative Erfahrungen gemacht. Neue Systeme verkauft man mir so eh nicht. Die muss ich erst einmal sehen und spielen. Dazu brauche ich zumindest eine Messe oder eben einen Laden, wo mir einer das Spiel erklärt und ich es mal ausprobieren kann. Dazu reicht ein 5-Minuten-Video nicht. Wird es auch nie. Bleiben also nur noch Modelle ansich. Aber auch da möchte ich vorher mehr sehen, als eine Konzeptzeichnung. Man weiß ja von Mantic, wo sowas enden kann... Ich bin eigentlich ganz froh, dass der historische Markt vom Crowdfunding noch nicht so durchsetzt ist. Liegt wohl auch an den unterschiedlichen Strukturen. Bei fiktionalen Systemen kommen meistens Modelle und Regeln vom gleichen Hersteller. Bei historischen Systemen ist das eher die Ausnahme und selbst dann gibt es noch genug Alternativen. Uns kann man also in der Regel nur mit Miniaturen nerven und da gibt es ja schon einiges. Eine Miniaturenreihe zum Salpeterkrieg war bisher das Verrückteste, was mir untergekommen ist...

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Düsseldorf ist mit gleich zwei Läden in der Innenstadt auch echt gut versorgt. Hier in Leipzig kann man kein TT mehr kaufen (vom GW-Laden abgesehen). Auch in Essen habe ich einen richtigen Laden vermisst.

 

Ich glaube, Fantasyläden leiden ein bisschen darunter, dass TTs so grotesk viele Produkte umfassen. Ein Vollsortiment schon eines einzigen mittelgroßen Systems kann man sich kaum in den Laden stellen, geschweige denn aller wichtigen Systeme. Wenn aber kaum etwas vorrätig ist, gibt es oft keinen Grund, überhaupt in den Laden zu gehen. Bestellen kann man online, zocken zuhause oder im Club. Absurderweise wird diese Problematik durch den Boom der letzten Jahre noch verstärkt - vor 15 Jahren konnte man noch alle relevanten Systeme anbieten, heute ist das selbst für Online-Shops kaum zu machen, vor allem, wenn man noch die ganzen Kickstarter-finanzierten TT-Brettspiel-Hybriden berücksichtigt.

 

Vielleicht eignet sich unser Hobby einfach nicht besonders gut für Brick&Mortar-Läden? Zum Glück gibt es noch Fantasyläden, die sich über Wasser halten können - aber das läuft vermutlich oft über Magic oder Comics o.ä. und nicht so sehr über TTs (es sei denn über einen angeschlossenen Online-Shop).

 

Man kann das natürlich auch andersrum sehen: Ohne das Internet gäbe es niemals die heutige Vielfalt in unserem Hobby. Müsste alles über Offline-Läden laufen, dann existierten außer GW wahrscheinlich fast keine Hersteller, und das TT-Brettspiel-Hybrid-Genre wäre vielleicht ausgestorben.

bearbeitet von Falk

Verloren im Altborn - endlich wieder pinseln!

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Vielleicht eignet sich unser Hobby einfach nicht besonders gut für Brick&Mortar-Läden? Zum Glück gibt es noch Fantasyläden, die sich über Wasser halten können - aber das läuft vermutlich oft über Magic oder Comics o.ä. und nicht so sehr über TTs (es sei denn über einen angeschlossenen Online-Shop).

 

Dieser These würde ich nicht zustimmen. Aus konkreter Erfahrung weiß ich, dass weder Magic oder Comics nötig sind (Magic macht einen Anteil aus, aber keinen großen. Comics sind in meinem Beispiel gar kein geführter Artikel...). Klassisches Rollenspiel und Tabletop sind die Fundamente, dazu Brettspiele.

 

Das Problem mit der Beite des Sortiments lässt sich tatsächlich so beobachten, allerdings kommen noch weitere Faktoren hinzu: Ein breites und tiefes Sortiment (viele Systeme, von jedem System viel/alles da) kann sich eigentlich kein Händler leisten. Zumal die Community doch sicher kleiner ist, als viele glauben, und sehr stark lokal unterschiedlich geprägt. Da mag es hier genug Spieler für System X geben, während man woanders auf Y abgeht und X nur ein einzelner zu Hause im Regal hat. Alles nur auf Bestellung zu verkaufen, führt meistens zu dem von dir angesprochenen Problem, dass man dann auch gleich im Netz bestellen kann und der Laden sich selbst überflüssig macht.

Der Mittelweg scheint am erfolgversprechendsten: breites, aber eher flaches Sortiment, wahlweise auch Breite des Gesamtsortiments durch Tiefe in bestimmten Fällen ersetzen. Das äußert sich dann darin, dass man von den allgemein wichtigen Systemen Starter o.ä. vorrätig hält und bspw. Neuheiten anbietet, während der Rest über Bestellungen läuft. Bei den lokal wichtigen/angesagten Systemen vertieft man das Sortiment, diese hat man komplett oder zumindest gut aufgestellt vorrätig. Exoten, (halb)tote Systeme und sehr teure Produkte schenkt man sich besser ganz und geht auch mit "total tollen Neuheiten" lieber vorsichtig um.

 

Extrem wichtig ist eine aktive Spielergemeinde, die sich nicht auf ein einzelnes System festlegt. Anderes/neues ausprobieren, umdenken, wirtschaftlich denken (gerade bei den Kunden) und eine gewisse Loyalität zu "ihrem" Händler ("im Netz würd ich 2 € sparen, aber die machen bei den 60 € für die Box eh nichts mehr aus - außer eben für meinen Händler"). Ein paar "Irre" (so wie ich :P) die sich auch mal in was reinsteigern können und für ein Projekt ihr ganzes Geld ausgeben können nicht schaden, andere Irre ("ich spiel nur Warhammer, und auch nur mit alten Zinnmodellen aus den frühen 90ern und nur nach alten Regeln, weil alles danach eh nur ein schwacher Abklatsch war") sind eher kontraproduktiv. Nichts gegen ein bisschen Nostalgie (wir bereiten uns momentan auf eine Necromunda/Gorkamorka-Kampagne vor, aber die meisten kaufen sich dafür aktuelle Truppboxen und Fahrzeuge), nur eben nicht übertrieben.

 

Die eingangs gestellte Frage an den Hersteller, ob der Händler als Vertriebspartner noch sinnvoll ist, würde ich mit einem klaren Ja beantworten. Ein kompetenter Händler kann ein gutes Produkt in der Regel besser verkaufen (ist immerhin sein Beruf...) und kann durch gezieltes Bewerben und Beraten an der Basis auch neue Kunden für das Produkt begeistern. Das stelle ich jetzt so als Tatsache in den Raum, ich weiß, wovon ich da rede, ich habe genau das gelernt und in der Praxis umgesetzt. Voraussetzung für den Händler ist die tatsächliche Güte des zu verkaufenden Produkts.

 

So weit meine Gedanken zu dieser späten Stunde, jetzt reicht es mir... ;)

Mitglied im Spielkunst e.V.

 

Mein gesammelter Wahnsinn: Hobby-Zählwerk 2021

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Dieser These würde ich nicht zustimmen. Aus konkreter Erfahrung weiß ich, dass weder Magic oder Comics nötig sind (Magic macht einen Anteil aus, aber keinen großen. Comics sind in meinem Beispiel gar kein geführter Artikel...). Klassisches Rollenspiel und Tabletop sind die Fundamente, dazu Brettspiele.

Das Problem mit der Beite des Sortiments lässt sich tatsächlich so beobachten, allerdings kommen noch weitere Faktoren hinzu: Ein breites und tiefes Sortiment (viele Systeme, von jedem System viel/alles da) kann sich eigentlich kein Händler leisten. Zumal die Community doch sicher kleiner ist, als viele glauben, und sehr stark lokal unterschiedlich geprägt. Da mag es hier genug Spieler für System X geben, während man woanders auf Y abgeht und X nur ein einzelner zu Hause im Regal hat. Alles nur auf Bestellung zu verkaufen, führt meistens zu dem von dir angesprochenen Problem, dass man dann auch gleich im Netz bestellen kann und der Laden sich selbst überflüssig macht.

 

In der Sache etwas widersprüchlich... ;) Es kommt eben auf Lage und Kundschaft an, womit du den Laden tragen kannst und womit nicht. In Düsseldorf gibt es einen Comic-Laden, der auch etwas TT verkauft. Dann gibt es einen Exotenbrettspiel-, Rollenspiel- und TCG-Laden, der etwas TT verkauft und einen Laden, der Magic, Brettspiele und TT etwa im gleichen Maße anbietet. Gerade TCGs sind da schon recht dankbar, weil sie einfach deutlich weniger Lagerraum einnehmen. Man kann also ein recht breites und aktuelles Sortiment anbieten und hat immer noch den halben Laden für andere Sachen frei. Magic und Comics sind sicher nicht nötig, Rollenspiele aber auch nicht. Man braucht halt eine gesunde Mischung aus bestimmten Szene-Artikeln. Ob du nun RPGs oder TCGs neben TT verkaufst, ist egal, solange es dafür eine Kundschaft gibt. Nur ganz ohne weiteres Standbein wird es schwierig.

 

Wichtig ist wohl auch, dass man den Markt beobachtet. Man kann ja auch an den eigenen Verkaufszahlen sehen, was läuft und was nicht. Größtes Problem dürfte sein, dass sich Trends durchaus schonmal (lokal wie global) krass ändern können. FoW war bei uns wohl Jahre lang ein ziemlicher Renner, aktuell hängt das Zeug aber wie Blei an den Wänden des Landens. Dafür geht Bolt Action wohl seit einiger Zeit sehr gut.

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Dieser These würde ich nicht zustimmen. Aus konkreter Erfahrung weiß ich, dass weder Magic oder Comics nötig sind (Magic macht einen Anteil aus, aber keinen großen. Comics sind in meinem Beispiel gar kein geführter Artikel...). Klassisches Rollenspiel und Tabletop sind die Fundamente, dazu Brettspiele.

 

Ergänzend zu Sir Leon: Ich habe neulich mit "meinem" Nerdladeninhaber gesprochen, und der meinte, dass MtG bei ihm den wichtigsten Teil des Gewinns ausmacht. Kommt wohl auf die lokale community an.

Hood´s marble balls on an anvil

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Die Zeitschrift "Spielbox" bringt immer mal wieder Artikel über Spielwarenläden und begleitet auch Vertreter, Spielentwickler, und Verlage mit Berichten. Es ist sehr verblüffend, wenn man als Laie aus erster Hand erfährt, welche speziellen Möglichkeiten es da zur Unterstützung des Einzelhändlers vor Ort gibt. Da hat z. B. der Außendienstler eines Spielverlages auf dem Laptop die ganze Statistik "seiner" Händler und kann gezielt sagen, was geht und welche Produkte in welchem Maße sinnvoll zu bevorraten (und präsentieren) wären und was potentielle Ladenhüter sind, die dann besser in die "Bestellung auf Kundenwunsch" Sparte fallen. Auch welches Werbematerial oder welche Aktionen am konkreten Standort hilfreich sein können plus in welchem Umfang der Verlag den konkreten Einzelhändler dabei unterstützen kann. Das ist dann der Vertreter eines Herstellers. Vermutlich bieten andere Hersteller den Einzelhändlern ähnlichen Support für ihre Produktlinien.

 

Da ginge analog im Tabletopbereich wohl eine ganze Menge, um gezielt das Marketing vor Ort zu unterstützen, mit Vorteilen für Hersteller, Einzelhändler und Kunden. Muß man halt hersteller- oder importeurseitig nur wollen und machen.

 

Gruß NogegoN

2+2=5 (für große Werte von 2) **** Titan of Ether
Bei deinem P500 wird min 1 NSA Computer drüber drehen. Aufbau einer neuen iranische Streitmacht, innerhalb von 6 Monaten auf Brigadestärke, mit deutschen know how. Dazu wird noch versucht vor US-Geheimdiensten zu vertuschen und ein eventueller Angriff auf die Türkei geplant.
Herz der Finsternis Cold War Commander Herz der Finsternis reloaded

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Ein paar interessante Gedanken hier im Thread. Ich glaub auch, ohne Service, Spieltische und aktiv die Szene einzubeziehen geht es heute nicht mehr. Dazu sind Onlinerabatte und Kickstarter zu stark.

Was ja auch vollkommen legitime Geschäftsmodelle sind. Online-Händler haben die gleiche Existenzberechtigung wie Ladenlokale, sie als Händler 2. Klasse zu verschreien halte ich für Quatsch.

bearbeitet von richardvan

Besucht Tale of Painters - der täglich aktualisierte Hobby-Blog von Stahly (mir), Garfy, ThirdEyeNuke, Sigur, Dark Jester Lord und Xoxtile!

Wir bloggen über Sammeln und Malen, WIP-Projekte und inspirierende Showcases von fertigen Modellen. Wir haben auch immer wieder aufwändige Tutorials und Reviews!

Aktuell: Review: Unboxing Smaug / Tutorial: How to paint Blood Angels / Tutorial: How to paint Tyranids / Review: Unboxing Blood Angels Tactical Squad

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Im - nun ehemaligen - Thread zu den GW-Neuerscheinungen 2015 für Warhammer Fantasy hat sich gegen Ende ebenfalls eine Debatte über das Verhältnis zwischen Games Workshop und anderen Herstellen sowie die daraus folgenden Wechselbeziehungen und Auswirkungen auf freie Händler und Kunden entsponnen.

Da der Thread aus organisatorischen Gründen geschlossen wurde, unterbrach damit auch die dort stattfindende Debatte zwangsläufig. Allerdings wurde mir bereits signalisiert, dass Interesse besteht, diese fortzuführen. Aus diesem Grunde möchte ich den Versuch wagen, eine kleine Zusammenfassung zu erstellen, auf der sich aufbauen lässt, um in diesem Thread den erwähnten Meinungsaustausch fortzuführen.

Als Aufhänger der Debatte kann man den Einwurf von Kako K. nehmen, der den Wegfall mehrerer freier Handelsgeschäfte beklagte, deren Hauptsortiment die GW-Produkte umfasste:

Was mich ärgert ist, dass GW vor nicht mal 10 Jahren massiv unabhängige Läden (zumindest hier in Frankfurt) kaputt gemacht hat, damit die Leute in ihren damals neu eröffneten Laden gelaufen sind. Ich habe mich mit mehreren Inhabern der alternativen Läden unterhalten, die den Fehler gemacht haben, auf GW als Hauptzugpferd zu setzen. Nachdem der GW Frankfurt eröffnet hat, wurden Bestellungen an die anderen Läden entweder falsch oder mit deutlicher Verspätung geliefert, sodass der ungeduldige Kunde wie ich dann eben das nächste Mal online oder bei GW gekauft hat.

Das waren Läden, in denen einmal im Monat ein Turnier statt gefunden und die eine gewisse Community in Frankfurt und Umgebung zusammen gehalten haben. Die Läden waren kaputt, die Spieler hat man nie mehr wieder gesehen. Niemand wollte im GW Laden gegen Leute spielen, die 15 Jahre jung waren (sorry, wenn ich damit hier irgendwen beleidige). Die GW Läden mit nur ein oder zwei Platten waren aufgrund der Umstände in einem GW Laden (zwinker zwinker) leider keine Alternative.

Kodos der Henker wusste zu berichten, dass Games Workshop besondere Verträge mit unabhängigen Händlern abgeschlossen hatte, die aber auch Konsequenzen nach sich zogen:

Am Schluss war es so, das man Premium Händler sein musste damit man überhaupt auf das ganze Sortiment zugriff hatte.

Bestimmte Dinge musste ein Händler aber trotzdem Privat bestellen weil er es als Händler nicht durfte damit die Kunden alles bei ihm kaufen konnten.

Und die Bedingungen für die Premiumhändler waren nicht ohne, und irgendwann hat GW dann Beschlossen das viele Sachen nur noch Mail Order only sind und man sie außerhalb der GW Shops gar nicht mehr bekommt.

Sobald dann der LGS am Ende war, wurde ein GW-Shop aufgemacht der dann natürlich den entsprechenden Zulauf hatte. Und genau das wollte GW, 100% direkt selbst verkaufen ohne andere Händler wo Kunden vielleicht auch noch ein anderes System gesehen hätte oder vom Ladenleiter empfohlen bekommen haben.

Diese Aussagen nahm Oleo Etuger zum Anlass, die Thematik von der anderen Seite zu beleuchten und die von anderen Usern angemerkte Verantwortung zu verlagern:

Ihr liegt SO falsch, das geht mal gar nicht mehr. Ich habe selbst 8 Jahre in einem unabhängigen Laden gearbeitet und kenne die Beziehung von GW zu seinen Partnern sehr genau. Es liegt natürlich nahe, dass wenn man selbständig ist und einen Laden führt, man nicht selbst Schuld ist wenn der Laden den Bach runter geht. Nein, GW ist Schuld, das ist bequem und jeder nickt zustimmend, ja, die bösen Buben. In meinem Umfeld haben so einige Läden zu machen müssen, mit denen wir Kontakt hatten. Die "GW ist Schuld" Nummer haben quasi alle dabei gezogen. Dabei war klar, wenn man die Fakten betrachtet, dass die betreffenden Ladenleiter einfach nur unfähig waren, ihre Community mit frischen Leuten am Leben zu erhalten. Viele machen nämlich den Fehler, sich nur um die Veteranen zu kümmern und nicht um Neueinsteiger (ja, auch die bösen "Kiddies"). Einen Verlust an Stammkundschaft hat man immer, jedes Jahr ziehen Leute fort oder hören mit dem Hobby auf. Und irgendwann hast du nicht mehr genug Umsatz. Das ist der häufigste Grund, warum Läden dicht machen. Games Workshop hat kein Interesse daran, dass unabhängige Läden dicht machen, denn diese sind ihre Kunden. Sie kaufen und verkaufen GW-Produkte. Es ist sogar Fakt, dass die unabhängigen Läden in einer Stadt, in der ein neuer GW-Laden eröffnet, auf längere Sicht MEHR Umsatz machen als vorher. Wohlgemerkt, auf längere Sicht, kurzfristig mag es da Einbrüche geben. Ich beziehe mich hier auf erhobene Zahlen, die man sich als Händler von GW zeigen lassen konnte (zumindest damals, als es noch ein deutsches HQ gab).

Doch nicht nur dieses Thema wurde umfangreich diskutiert, sondern auch die Ähnlichkeit der Miniaturen anderer Hersteller zu den GW-Produkten und daraus folgende Konsequenzen für Hersteller und Kunden. Hier machte Maldazzar den Anfang:

Games Workshop ist nun einmal in erster Linie ein Miniaturenhersteller. Was die Qualität angeht sind sie (bis auf wenige Ausreißer) immer noch führend. Ähnlich wie bei Autos oder Unterhaltungselektronik - im Grunde bei jedem Luxusgut - zahlt man dafür nun einmal seinen Preis. Wenn man seine Ansprüche zurückstellt, kann man auch auf Firmen wie Mantic oder Avatars of War zurückgreifen, die im Prinzip nichts anderes machen, als GW mehr oder weniger dreist zu plagiieren um deren Kundenstamm abzugrasen. (Komischerweise habe ich noch nie so richtig von einem Shitstorm gegen solche Firmen gehört, aber egal) Das da eventuell auch einer von vielen Gründen für Preiserhöhungen liegen könnte, habe ich hier in noch keinem Satz gelesen, obwohl das Thema Plagiat durchaus eine Erwähnung/Überlegung in den Gerüchten findet. Im Grunde ist es aber auch bequemer anzunehmen, dass es nur darum geht, dass sich der GW Vorstand das Pissoir vergolden lassen kann.

Garrtok vertrat hierzu eine durchaus gängige Ansicht vieler Kunden (wenn auch überspitzt formuliert), die sich mit der Preislage von GW-Produkten auseinandersetzen:

Ja unglaublich das Leute auf günstigere Figuren zurückgreifen und denen das auch noch gefällt. Hole ich mir meine 30 Hammerträger jetzt für 120€ oder für 30€? Ach dann nehm ich doch die für 120, ist ja schließlich vom Porsche GW - ja nee ist klar. Logische Schlussfolgerung: GW erhöht die Preise, weil andere Firmen Figuren auf den Markt bringen deren Hauptwettbewerbsvorteil ist, dass sie günstiger sind.

Auch Sir Leon setzt sich mit der These, dass GW-Artikel eine Art Luxusgut darstellen, auseinander und zeigt eine weitere mögliche Konsequenz auf:

Wenn GW wegen der anderen Anbieter die Preise erhöht, um sich als Luxusmarke zu präsentieren und das als einzige Möglichkeit sehen möchte, können sie das ja tun, es fördert nur erst recht die Frage nach Alternativen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein anderer Weg nicht auch möglich gewesen wäre. Victrix, Warlord Games und die Perrys haben ja auch kein Patent auf napoleonische Franzosen und Briten und können auch ohne die Preise ständig zu erhöhen gut nebeneinander bestehen.

Gerade vor dem Hintergrund der fortschreitenden Entwicklung hat DieHupe allerdings Verständnis dafür, dass auch GW andere Wege einschlägt, vielleicht sogar einschlagen muss:

Man muss sicherlich die Geschäftpolitik des Ladens nicht gutheissen. Grad die älteren die GW noch als Hobby-GmbH, von Hobbyisten für Hobbyisten, geführt kennen. Da war schon der ein oder andere kick in the nuts dabei. Dennoch unterliegt auch dieser Markt einem Wandel.

Das ist, bzw. war - grob gefasst - der Stand der Dinge in besagtem Thread. Bitte seht es mir nach, dass ich nur wenige Ausschnitte gesammelt habe. Aber ansonsten hätte das Risiko bestanden, den Rahmen zu sprengen. Alle weiteren Antworten zu diesen Thematiken können ab Beitrag #574 nachgelesen werden.

Ich wünsche Euch weiterhin einen anregende und angenehme Debatte. :)

Meine Krieger und ich stehen bereit, um jeden zu überrennen, der Widerstand leistet!

Projekte: Die Krieger des ungeteilten Chaos, Der Marsch der Legionen (Chaos Space Marines), Die Streitmacht Heinrichs des Verteidigers (Bretonia)

Schlachtberichte: Tholons Weg zum ewigen Ruhm (Krieger des Chaos), Itriels ewiger Krieg (Chaos Space Marines)

Wege zur Verdammnis - eine Erzählung chaotischen Ausmaßes...

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Ergänzend zu Sir Leon: Ich habe neulich mit "meinem" Nerdladeninhaber gesprochen, und der meinte, dass MtG bei ihm den wichtigsten Teil des Gewinns ausmacht. Kommt wohl auf die lokale community an.

Ich seh das genauso. In meinen örtlichen Läden sagt das jeder Inhaber: Ohne Magic geht garnichts.

Gerade die erwähnten Rollenspiele sind in meinen Augen, das was am wenigstens Umsatz in einen Laden bringt. Trading Cards und dann Tabletops.

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Von dieser Nachricht (gelesen bei Spielbox-Online) bin ich einigermaßen überrascht:

 

 

Nach Angaben der Spieleverlage e.V., einer Fachgruppe 19 deutscher Spieleverlage, ist der Umsatz mit Brett- und Kartenspielen in Deutschland 2015 um 2,8% zurückgegangen. Auf Grundlage des Vorjahres ergibt sich damit ein Wert von 385,9 Mio. €. Gesellschaftsspiele für Erwachsene büßten 8,5% ein, reine Strategiespiele verloren 13,6%, und Tabletop-Spiele schnitten 17% schlechter ab als im Vorjahr. Die Erlöse von Kinderspielen mit einem Marktanteil von 30% sanken um 7%, was teilweise mit Geburtenrückgängen begründet wird. Da aber Familienspiele um 8,6% zulegten und auf diese Gattung − zusammen mit Würfel- und Wortspielen − ein Drittel des Gesamtumsatzes entfallen, hielt sich das Minus des kompletten deutschen Marktes in Grenzen. Alles in allem seien Gesellschaftsspiele in der letzten Dekade mit Werten zwischen 380 und 400 Mio. € äußerst stabil gewesen, so der Spieleverlage e.V.; daran hätten weder elektronische Spiele noch die seit 2005 auf niedrigem Niveau stagnierende Geburtenrate in Deutschland etwas geändert.

 

Nun bin ich mir nicht sicher, welche Systeme diese 19 Verlage abdecken, aber 17% Umsatzrückgang bei den Tabletop-Spielen ist schon ein Brett.

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Mein Händler verkauft, außer Zwergen, nichts mehr an Fantasy, wenig 40K, FoW, Infinity u.ä.

Er macht den Umsatz mit MtG, Yugioh oder wie das heißt und anderen Pappdeckeln.

Ausserdem verläuft die Lieferung von Frischzwergen sehr schleppend. Er bezeichnet das Verhalten von GW als "Lustlos".

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Schaut ihn euch an, Milluz is VIP-Kunde...quasi Premium...:lach:

Is nett von deinem Händler das er sich deinetwegen noch die Mühe macht und bei GW anruft. Be den Konditionen und dem Aufwand, wär das den Kasperkram net Wert.;)

"Defeat...retreat...those are none of my words. I don´t understand those definitions. I don´t understand when things go wrong. I don´t understand mistakes. But i do understand this: I understand victory and i understand never surrendering. No matter how bad things go, my heart and my mind will carry my body when my limbs are too weak."

 

Warum GW doof, AoS kacke, und sowieso viele andere Systeme besser sind als alles was GW kann, HIER KLICKEN!

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Ich glaub nicht das sich magic auf warhammer übertragen lässt. Es ist schon ein unterschied ob ich 5 booster kaufen muss, bis ich vielleicht die wunscheinheit habe,oder ob ich mir die wunscheinheit einfach kaufen kann.

Das es warhammer helfen würde, wenn es einsteigerfreundlicher wäre steht aber zweifelsfrei außer Frage. Gibt ja zahlreiche rufe nach einem mortheim reloaded.

Armeeprojekte - WM/H Schlachtberichte

Es gibt Menschen und es gibt Menschen die man liebt.
Ewigheim - ...
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Also das das von der Idee her schon für ein Tabletop Unternehmen als Strategie passen könnte sehe ich ein. Aber ich glaube bei GW schon lange nicht mehr an "schlaue" oder gar weitsichtige Strategien. Das wirkt zu sehr nach schnell Geld machen egal was Morgen ist. Dazu muss man sich nur ansehen wie die, die Spielelizensen raushauen oder sich nur mal 5 Minuten überlegen was man so an der GW Politik als Kunde (ver-)besser finden würde. Und dann merkt man das GW einfach nicht langfristig denkt bzw. denken will.

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oder sich nur mal 5 Minuten überlegen was man so an der GW Politik als Kunde (ver-)besser finden würde.

Ich behaupte international viele "GW-Kunden" gesehen zu haben.

Ganz im ernst, wenn ich GW wäre, ich würd auch auf die Kundenmeinungen shycen! Verkackte Nerds die nichtmal die eigene Körperhygiene im Griff haben, oder erst-Semester-BWLer wollen so einem Unternehmen sagen wo es lang zu gehen hat? :megalol::goil:

 

Wenn man als GW Geld in die Hand nehmen wollen würde, könnte man Umfragen über die HP und FB laufen/auswerten lassen...allerdings müsste man deren Ergebnisse verschweigen, weil da eh nur die Leute reinschreiben die es mit GW "Oberkannte-Unterlippe" stehen haben.

 

 

Und dann merkt man das GW einfach nicht langfristig denkt bzw. denken will.

 Was für ein unfundierter Quark. :nono2:

Wenn die nicht langfristig planen würden, wie konnten sie dann knappe 50 Jahre am Markt existieren...und zumindest die letzten 20-30 Jahre den Markt anführen (als Platzhirsch)? Und das in einer Branche (Tablketops)die schon viele hat kommen und gehen sehen. ;)

bearbeitet von DieHupe

"Defeat...retreat...those are none of my words. I don´t understand those definitions. I don´t understand when things go wrong. I don´t understand mistakes. But i do understand this: I understand victory and i understand never surrendering. No matter how bad things go, my heart and my mind will carry my body when my limbs are too weak."

 

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