Jump to content
TabletopWelt

Lever dood as Slaav: Viking Conquest Reforged Edition (M&B Warband) Spieltagebuch


Faenwulf

Empfohlene Beiträge

Was unten Folgt ist der einleitende Post zum Vorgänger dieses Spieltagebuchs, Eala Frya Fresena, zum Brytenwalda Mod von Mount & Blade Warband.

Zum aktuellen Spieltagebuch, Lever dood as Slaav, bitte auf den Namen klicken!

 

 

Eala Frya Fresena: Brytenwalda Mod (M&B Warband) Spieltagebuch

 

Ich hatte gestern mit dem Brytenwalda Mod von Mount & Blade Warband angefangen und dachte mir: Eigentlich eignet sich das doch perfekt für ein Spieltagebuch. Nach etwas Überlegen bin ich zum Entschluss gekommen, dass ich das mal versuchen möchte. Da ein "normales" Spieltagebuch aber irgendwie nur ein kürzeres Lets Play in Schriftform ist dachte ich mir ich lasse meiner kleinen kreativen Ader freien Lauf und versuche es in einer Ich-Erzählerform zu schreiben. Bevor ich mit dem ersten Tagebuchpost beginne sind vielleicht noch ein paar Fragen zu beantworten:

 

Was ist Mount & Blade: Warband?

Warband ist sozusagen eine selbsständige Erweiterung (oder ein DLC wenn man es so möchte) des Spiels Mount & Blade. Dabei handelt es sich um ein Sandbox spiel das im fiktivem, hochmittelalterlichen Land Calradia spielt. Das heißt es gibt keine Storyline, sondern der Spieler erstellt seinen Charakter an hand von Fragen die seine Werte bestimmen so wie einem Editor um das Gesicht nach belieben anzupassen. Beide Spiele sind schon recht alt, sind aber in ihrer Art bisher ziemlich einzigartig. Man hat etliche Möglichkeiten vom Händlerdasein bis hin zum Lord eines Königreichs so wie, wenn man Warband spielt, sogar die Möglichkeit sein eigenes Königreich zu gründen.

 

Und was ist der Brytenwalda Mod?

Brytenwalda ist einer von unzähligen Mods für M&B, die vor allem für Warband zahlreich sind, denn die Modbarkeit ist einfach. Brytenwalda tauscht die Karte Calradias durch Britannien (d.h. Sowohl England, Wales und Schottland als auch die irische Insel) und das zeitalter auf das Frühmittelalter zu beginn des 7. Jahrhunderts als zahlreiche Könige auf den britischen Inseln gegeneinander kämpfen. zusätzlicher aufhänger für den Mod ist die Idee des namensgebenden "Brytenwalda", ein König für ganz Britannien und so ziemlich jeder der Kleinkönige hält irgendwleche Ansprüche daran.

Speziell spiele ich dabei den Brytenwalda Repolished Mod. Die Macher von Brytenwalda sind nämlich mit dem DLC Viking Conquest für Warband beschäftigt, so dass jemand anderes Den Mod etwas weiter geführt hat und noch andere Mods (bessere Kampfgeräusche z.B.) eingefügt hat.

 

Und was erwartet mich hier im Tagebuch?

Das Leben so wie der Aufstieg meines eigenen Charakters. Wie oben gesagt werde ich versuchen die Spielgeschehnisse in einer Ich-Erzählerform zu beschreiben. Ich halte mich dabei so nah es geht an die Spielmechanik, werde aber sicher hin und wieder etwas ausschmücken und umschreiben. Auch werde ich versuchen die entsprechenden Begriffe der Zeit zu verwenden so wie es der Brytenwalda-Mod eben auch tut.

 

Nützliche Links:

Wörterbuch für die verwendeten Begriffe

Karte des Brytenwalda Mods

(Karte nicht von mir, sondern von Brujoloco ("Macher" des Brytenwalda Repolished Mod), welcher die Karte im Netz gefunden und mit besseren Farben ausgestattet hat.)

Etwas ältere Bilder der Ingamekarte mit den Städten drauf: Südengland, Nordengland/Schottland, Irland

Linksammlung zum 6. bis 11. Jahrhundert

 

Aktuelle Gefolgsleute:

Brian - Krieger und Barde, Gaele

post-11169-0-83597400-1427418620_thumb.j

Bridei - Kriegerin und Späherin; Pictin

post-11169-0-96876400-1427676254_thumb.j

Ceawlin - Krieger und Ausbilder; Sachse

post-11169-0-39307000-1427575301_thumb.j

Connor mac Odhrain - Krieger und Bogenschütze, Ire

post-11169-0-10132000-1427575312_thumb.j

Eadfrith - Bogenschütze und Spurenleser, Dena

post-11169-0-84046600-1427418627_thumb.j

Inka - Bogenschützin und Wundheilerin, Friesin

post-11169-0-37787900-1427418636_thumb.j

 

Ehemalige Gefolgsleute

/

 

Glossar:

Aetheling - (Kron)Prinz eines Königreichs

Baduhenna - Mögliche Kriegsgöttin der Friesen

Baumna - Jagdgöttin die vermutlich von den Friesen und Goten verehrt wurde

Caledonia - der größte Teil des Gebietes nördlich des Hadrianswalls, entspricht Grob dem späteren Schottland

Cyning - König; primär von germanischen Stämmen verwendet

Dena - Däne

Dorestad - wichtigste Handelsstadt des europäischen Kontinents im 7. bis 9. Jahrhundert und lag im frisieschen Reich, in den modernen Niederlanden

Drythen - bretonische Bezeichnung für Lord; selten auch von germanischen Stämmen genutzt

Ealdorman - Die wichtigsten Lords eines Königreich

Fosite - Wahrscheinlich Los- oder Schicksalsgott der Friesen mit Gerichtsfunktion; später als Forseti/Forsite in der isländischen Edda als Thing(Versammlung)gott zu finden

Gaele - Gallier

Hibernia - Die irische Insel

Holmgang - (Ritualisierter) Zweikampf

Huscarl - Hauskrieger eines Lords; eigentlicher skandinavischer Begriff dem ich hier einem Friesen der Verbindung mit Dänen hatte angedichtet habe

Ri - irisch-britonsiche Bezeichnung für König

Scillinga - Währung in Britannien

Weda - Möglicherweise Schutzgott der sowohl von den Friesen als auch den benachbarten Sachsen verehrt wurde

 

 

Links zu den Posts:

Februar 636

März 636

April 636

April - Mai 636

Mai 636

Juni 636

Juli 636

August 636 (erster Post)

August 636 (zweiter Post)

September - November 636

Dezember 636 - Februar 637

bearbeitet von Faenwulf
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Februar 636

Ich heiße Radbod, dritter Sohn und fünftes Kind eines anderen Radbod. Mein Vater war ein freier Bauer in Friesland und erzog uns, seine Söhne, ebenso obwohl nur der Älteste seine Ländereien erben würde. Meistens arbeitete er zu Hause, es geschah jedoch hin und wieder, dass er und später meine älteren Brüder, zum Kriegsdienst gerufen wurden. Manchmal waren es Raubzüge, manchmal zur Verteidigung. Immer kehrten sie mit Geschichten und häufig mit Raubgut zurück. Ein mal als ich noch fast ein Kind war, kehrte nur mein Vater und mein ältester Bruder zurück. Den dritten von uns Söhnen hatten die Götter zu sich geholt.

Während mein verbliebener Bruder die Ländereien, die Halle und die Scheunen erbte wurden meine beiden Schwestern verheiratet. Ich selbst beschloss, dass ich mein Schicksal selbst in die Hand nehmen wollte und wurde bei einem Schmied im Dorf vorstellig. Erst verweigerte er mich als seinen Lehrling zu nehmen, aber Wochenlanges betteln brachte ihn doch dazu umzudenken. Ich war bereits als Kind ein Sturrkopf gewesen.

So lernte ich zu schmieden. Erst Nägel, dann Hufeisen und Werkzeuge. Schließlich Speere, Kriegsäxte und Schwerter. Auch den Umgang damit lehrte mein Meister mich. Er war immer der Meinung nur wer wusste wie man mit Waffe und Werkzeug umging konnte erfolgreiche solche Schmieden. Als meine Lehre beendet war zog mich mein Weg nach Dorestad. Dort übte ich mein Handwerk aus bis es mich fort trieb. Ich will ehrlich sein, dass Einzige das mich trieb waren die Erinnerungen an die Geschichten meines Vaters und meiner Brüder. An Schlachten und an Gold, an Ruhm und Ehre. Um ehrlich zu sein lief es in der Schmiede auch schlimm genug, sonst wären mir diese Gedanken sicher nicht gekommen. Die Götter wissen, ein großer Familienmensch war ich nie gewesen.

 

post-11169-0-00980300-1427135972_thumb.j

Radbod, Schmied mit Ambition

 

Also ließ ich mich mit meiner wenigen Habe, Kleidung, einer Axt und meinem restlichen Geld als Ruderer auf einem Handelsschiff anheuern mit dem Ziel East Engla in Britannien. Reisende hatten davon immer erzählt, von den Kriegen die dort geführt und dem Reichtum der gewonnen und verloren wurde. Unsere Reise war glücklicherweise ruhig und schnell und es dauerte nicht lange bis ich schließlich in Grantebrycge, einer der großen Städte in East Engla, ankam. Ein paar Scillingas später hatte ich mich schon in einem der Gasthäuser eingenistet, hatte Met und eine dünne Fischsuppe vor mir und einen Schlafplatz im Stall. Früh legte ich mich ins Heu, Müde von meiner Reise und erwachte im ersten Morgengrauen. So recht wusste ich noch nicht wo ich mit meinen Plänen beginnen sollte, außer das ich bereits jetzt Anfing mein letztes Hab und Gut aufzubrauchen.

 

post-11169-0-41046200-1427135998_thumb.j

Ankunft in Grantebrycge

 

Einen Schmied konnte in der Stadt keiner gebrauchen, also blieb mir nichts anderes Übrig als in einem nahen Dorf namens Hysetun Hand anzulegen für die dortigen Dorfbewohner. Die Arbeit war hart und eigentlich auch schlecht bezahlt: Ein Fässchen Met, ein paar Fische und Brote bekam ich für mehrere Tage Arbeit. Doch an meinem letzten Tag wurde mir auch ein langer Kriegsspeer als Lohn überreicht, die Dorfbewohner die anfingen mich zu mögen hatten wohl von meiner Ambition gehört. Vielleicht wollten sie mich damit auch bestechen meine Pläne möglichst weit weg von ihrem Dorf umzusetzen. Als ich das Dorf verlassen wollte schlossen sich zu meinem Überraschen einige der jungen Männer des Dorfes an. Wieder viele Scillingas später hatte ich ihnen ihre Ausrüstung gestiftet und sie mir ihren Treueeid geschworen.

 

post-11169-0-03619600-1427136067_thumb.j

Arbeit auf den Feldern von Hysetun

 

Zusammen zogen wir in die Hauptstadt von East Engla, Rendleasham, um nach Arbeit zu suchen und wurden fündig im Gasthaus. Nicht jedoch nachdem wir unterwegs unsere erste Schlacht gegen einen Haufen Unfreier schlugen. Ich sage Schlacht, aber es war vielmehr ein Geplänkel. Statt Wurfspeeren flogen Steine und statt Schwertergeklirre wurden Schädel mit Keulen eingeschlagen und Männer mit hölzernen Mistgabeln erstochen. Immerhin, von einem der Unfreien konnte ich einen heilen Schild erbeuten und der restliche Plunder in der Hauptstadt verkauft werden. Wie gesagt, dort heuerte uns ein Bauer an um sein Heimatort Elmwella von den Räubern die sich dort eingenistet haben zu befreien. Auch meinen ersten Kumpanen fand ich in Rendleasham im Suff, einen jungen sächsischen Krieger namens Ceawlin. Er erzählte mir er hasst Bretonen und Männer aus Mierce. Warum auch immer. Begleiten wollte er mich aber erst als ich ihm satte zweihundert Scillingas für seine Hure - eine Frau aus Mierce! - die er geschwängert hatte gab. Wie gesagt, ich war betrunken. Von meiner so genannten "Kampftruppe" war er nicht sonderlich begeistert, rief aber aus das er aus ihnen schon ordentliche Krieger machen würde wenn sie nicht vorher starben.

 

post-11169-0-90233700-1427136109_thumb.j

Das Gasthaus von Rendleasham

 

Wir machten uns also auf den Weg Räuber zu vertreiben und uns dafür bezahlen zu lassen.

bearbeitet von Faenwulf
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie sich das gehört bin ich natürlich in einen fetten Bug gelaufen. Spieler des Mods genügt es wahrscheinlich wenn ich "Neko" sage da der Bug seit Jahren nicht gefixed wurde.

Es handelt sich dabei um eine Person die man in einer Quest umbringen bzw. besiegen muss. Was ich nicht wusste (da die Belohnung nur 250 Scillingas waren) ist, dass die Gruppe ziemlich stark ist. Problem: Wenn man besiegt wurde wird man verfolgt. Für immer. Man wird die Gruppe nicht mehr los und wird immer und immer wieder angegriffen.

Ich werde jetzt wohl neu anfangen mit dem gleichen Charakter, wobei das Gesicht wohl etwas anders aussehen wird da ich die Schieber natürlich nicht auswendig wusste. Versuche auch das oben gepostete so gut es geht zu rekreiren, wird aber sicher nicht ganz klappen.

Erst Mal etwas pausieren und abregen....

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

März 636

 

Der Weg nach Elmwall war kurz und der Bauer führte uns dorthin. Verstärkt durch einige Bewohner aus Rendleasham war die Größe unserer Truppe nun auf sechzehn Mann angewachsen. Allesamt Bauern, Handwerker und Bettler mit dem Traum mehr aus ihrem Leben zu machen. Mit Ausnahme von Ceawlin der mir auf dem Weg einiges Beibrachte über die Aufstellung unserer Truppen und darauf beharrte, dass wir während des Kampfes die Räuber den Angriff führen lassen sollten. Seine Absicht war es sie aus ihren Verstecken zu locken und einzeln an unserer Kampflinie niederschlagen zu lassen.

Kurz vor unserer Ankunft schickten wir zwei unserer Mann voran um das Dorf auszukundschaften, die Dorfbewohner vorzuwarnen und die Zahl der Feinde zu zählen. Nach Stunden kehrten sie zurück: Das Dorf befand sich hinter einem Bach und der Weg dorthin stieg auf unserer Seite leicht ab, so das der Feind die schlechtere Position zum Angriff haben würde. Dort also stellten wir unsere kleine Bande auf, niedergeschlagen von der zahlenmäßigen Überlegenheit der Räuber die fast zwei Dutzend betrug. Erst die Ankunft der Dorfbewohner verstärkte die Moral der Truppe wieder.

 

post-11169-0-32128400-1427157463_thumb.j

Aufstellung des gemischten Angriffstrupps

 

Wir bauten also unsere Reihe auf, brüllten Beleidigungen und wir wenigen Männer mit Schilden schlugen unsere Waffen lautstark gegen das Lindenholz zur Herausforderung.  Minuten vergingen die sich wie Stunden anfühlten. Die ersten der Räuber erschienen im Dorfzentrum und erfüllten einer nach dem anderen Ceawlins Wunsch: Sie ergriffen ihre Waffen und machten sich ohne jegliche Formation auf zum Angriff gegen unsere Formation auf der anderen Bachseite. Steine und hölzerne Wurfspeere flogen den Angreifern entgegen als sie den Hügel erklommen und schließlich rannten sie hilflos gegen unsere Formation an und wurden nieder gestreckt. Einige der Bauern wurden während des Kampfes verletzt oder getötet, meine Männer jedoch blieben allesamt unverletzt.

 

post-11169-0-28804400-1427157775_thumb.j

Ansturm der Räuber

 

Mit schwerem aber glücklichem Herzen bedankte sich der Dorfälteste bei mir nachdem er mich als Anführer erkannt hatte. Er überreichte mir für unsere Dienste einen Lederbeutel mit etwas über 200 Scillingas so wie drei Säcke voller Vorräte die wir dringend benötigten zu diesem Zeitpunkt. Nachdem meine Krieger sich im Dorf ausgeruht hatten und einige ihrer wohl verdienten Scillingas direkt vor Ort für Met und Ale ausgegeben hatten machten wir uns zurück auf den Weg nach Rendlesham.

 

post-11169-0-69849100-1427158076_thumb.j

Die teilweise zerfallenen römischen Mauern Rendleshams

 

Den nächsten Monat verbrachten wir damit für den Stadtvorsitzenden in der Umgebung plündernde Theows zu jagen. Er erzählte davon, dass diese ermutigt von den chaotischen Zuständen in East Engla Reisende und Händler ausraubten und somit den gesamten Handel der Stadt beeinträchtigten. Also heuerte er uns an um diese Banden zu jagen und zu erlegen. Vierzig Scillingas zahlte er uns für jede Bande und das gesamte Raubgut und Besitztum der Bande obendrein. Ebenso verkauften wir gefangen genommene Theows an Sklavenhändler und fühlten uns in diesen Wochen wie echte Krieger.  Die Einnahmen von den Kämpfen ermöglichten es mir bessere Ausrüstung zu kaufen: Ein Seax für den Kampf im engen Schildwall, einen dichten Wollumhang gegen das nasse Wetter und ein gebrauchter Ledergambeson. Die Rüstung war an mehreren Stellen geflickt an denen sie ihren Vorgängern keinen Glück gebracht hatte und würde keinem Schwert und keiner Kriegsaxt stand halten. Aber gegen die fliegenden Steine, schlechten Speere, stumpfen Messern und Keulen unserer Gegner tat sie weshalb sie gekauft wurde. Auch ein Bündel ordentlicher Wurfspeere mit Eisenspitze konnte ich erbeuten.

 

post-11169-0-20560300-1427158532_thumb.j

Rüstung für den Anführer

 

Doch während wir so die Umgebung von Rendlesham sicherer machten stiegen jeden Tag mehr Rauchfahnen am Horizont auf: Der Krieg den East Engla gegen East Seaxna führte verheerte das Land und immer öfter Zogen wir an gebrandschatzten Dörfern vorbei. Die fränkischen und denaischen Seeräuber taten ihr übriges zu dieser Lage, die das verwundete Tier East Engla rochen. Der Reichtum verließ das Königreich und so plante auch ich meine abreise, dorthin wo es hoffentlich bessere Bedingungen gab: Mierce. Das bedeutete allerdings auch, dass Ceawlin uns verließ, der sich vehement weigerte auch nur einen Fuß auf miercischen Boden zu setzen. Schweren Herzens ließ ich meinen Kumpanen ziehen und hoffte die Götter würden uns wieder zusammen führen. Allerdings schloss sich uns ein Dena namens Eadfrith an, ein Jäger der aus seiner Heimat vertrieben wurde und sich auf Pfad und Spurensuche verstand. Vor unserer Abreise aus Rendlesham ließ ich jedoch noch meinen zerbeulten Schildbuckel ersetzen und das Schild neu bemalen.

 

post-11169-0-37628200-1427158972_thumb.j

Die Wölfe die tagtäglich Sonne und Mond in ihren Wägen über das Firmament jagen

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Für den Nachti mache ich doch alles. :D

 

Mal sehen ob ich es weiterhin als Monatsbericht mache. Wahrscheinlich werde ich in Zukunft hin und wieder was überspringen bzw. Zusammenfassen. Manchmal passiert halt doch Wochenlang nichts nennenswertes.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

April 636

 

Am nächsten Morgen brachen wir schließlich unsere Zelte in Rendleasham ab um East Engla zu verlassen. Ich dachte zu erst die meisten meiner Männer würden nur Ungern das Königreich verlassen in dem sie Groß geworden sind. Im Gegenteil schien es aber viel mehr so, als ob froh wären das vom Krieg gebeutelte Land zu verlassen. Ein letztes Mal machten wir noch halt in Grantebrycge und ich betrachtete den Pier auf dem ich vor nunmehr zwei Monaten in East Engla ankam. Einiges hatte sich seitdem geändert, aber vieles weitere war noch immer offen.

Weniger wie zwei Stunden später überquerten wir schließlich die Grenze nach Mierce, markiert durch Grenzsteine und Pfähle und mehr wie nur ein Mal vermutete ich, dass absichtlich falsch gesetzte Markierungen bereits zu Grenzkämpfen geführt hatten. Kurz darauf erreichten wir Aegelesburh, die südlichste Stadt in Mierce hinter seiner massiven Palisade.

 

post-11169-0-75903000-1427226470_thumb.j

Das Tor von Aegelesburh

 

Dort angekommen bekamen wir auch vom Stadtvorsteher direkt eine Bitte überreicht bevor wir es uns im Gasthaus überhaupt gemütlich machen konnten. Ein Händler und seine Karavane suchten Begleitschutz nach Cantwaraburh, im südlichsten Königreich. Die Bezahlung war gut, also willigte ich ein. Eine Nacht konnten meine Krieger sich ausruhen und wie sich herausstellte war dies auch gut so gewesen. Kurz vor unserer Ankunft überraschte eine Gruppe fränkischer Räuber die Karawane im Hinterhalt. Nicht ein Mal im fernen Britannien wurde man diese Plage los!

Die meisten von uns überlebten diese Begegnung, während der restliche Begleitschutz des Händlers von den Göttern schlechter behandelt wurde. Mit einem stummen Gebet bedankte ich mich bei Baduhenna dafür, dass unsere zahlenmässige Überlegenheit die besser ausgerüsteten Franken besiegen konnte. Außerdem konnte ich eines der fränkischen Kettenhemden, beste Qualität, für mich erbeuten und so zogen wir kurze Zeit später in Cantwaraburh ein.

 

post-11169-0-02668600-1427226492_thumb.j

In Cantwaraburh am Fluss Stour

 

Viel Zeit verbrachten wir nicht in Cantwaraburh. Die Bewohner der Stadt waren weder mir noch meinen Männern sonderlich wohl gesonnen. Wie auch zu Hause waren die Christen genau so Eifersüchtig auf fremde Götter wie ihr heiliger Mann am Balken. Wir verließen also die Stadt und suchten Unterschlupf in einer der befestigten Hallen eines Ealdormans um am nächsten Tag für kurze Zeit nach Aegelesburh zurück zu kehren. Auch dieser Stadt kehrten wir den Rücken da der Krieg aus East Engla sich bereits über die Grenze ausbreitete. Statt dessen nahmen wir Kurs nach Norden um Licidfelth zu erreichen.

 

post-11169-0-52025800-1427226538_thumb.j

Häuser von Licidfelth

 

Zu tun hatte dort niemand etwas Sinnvolles für uns, was auch kein Wunder war. Erst kurz vorher hatte die Stadt eine Belagerung von Truppen aus Pengwern überstanden und die Spuren waren noch immer Sichtbar: Zerstörte Sturmleitern vor den Wällen, Leichen und Verletzte. Statt dessen jagten wir einige der Vogelfreien in der Umgebung um schließlich im kleinen Dorf Essovre an der Grenze, welches bereits zu Bernaccia im Norden gehörte angeheuert. Eine eben dieser Banditentruppen machte ihnen zu schaffen und der Dorfälteste zahlte gute Scillingas dafür, dass wir eine Miliz ausbildeten. Über mehrere Tage trainierten wir die Bauern nur um dann das gesamte Problem selbst zu lösen: Die Banditen griffen an und wurden in den Straßen von Essovre zu sterben.

 

post-11169-0-21403800-1427226889_thumb.j

Nach der Schlacht in den Straßen

 

Geplant hatten wir wieder nach Licidfelth zurück zu kehren, da die Stadt jedoch erneut belagert wurde blieb uns das Gasthaus dort verwehrt. Eadfrith hatte es jedoch geschafft ein dickes Wildschwein zu erlegen welches zerteilt und am Abend an den Lagerfeuern verteilt wurde. Die meisten der Männer ließen mich allein. Sie merkten wohl wie grimmig ich war, dass auch Mierce nur fremde Kriege bot in die wir uns nicht einmischen wollten und sollten - kaum ausgebildete Bauern gegen Huscarle? Welch Wahnsinn. Eadfrith gesellte sich schließlich zu mir und drückte mir regelrecht einen großen Krug Met in die Hände aus dem ich trank. Lange redeten wir und überlegten wo es hingehen soll. Schließlich beschlossen wir, dass es vielleicht am besten wäre weiter nach Norden nach Bernaccia zu ziehen. Vielleicht war das Schicksal für uns dort besser.

 

post-11169-0-33298800-1427226516_thumb.j

Lagerplatz an der Grenze zu Bernaccia.

 

 

Gerne dürfen sich auch andere zu Wort melden. Ich bin sehr neugierig auf Ideen, Tipps und auch gerne Wünsche was ich denn so zeigen oder machen soll. Auch Motivation ist sicher nicht verkehrt bei einem solchen Unterfangen! :D

 

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

April/Mai 636

 

Wir waren nicht weit auf bernicisches Gebiet gekommen als unsere Späher von einer großen Ruine berichteten die sie auf der Straße nach Loidis im südlichen Bernaccia entdeckt hatten. Eadfrith und ich entschlossen uns dazu, die Ruine näher zu betrachten. Der größte Teil unseres Trupps blieb am Rande der Ruinen zurück während Eadfrith, drei weitere Männer und ich zusammen die Ruinen betraten. Unsere Augen weiteten sich vor erstaunen. Nicht nur war das Gebäude größer wie alles was heute in Britannien gebaut wurde sondern es war auch viel weitläufiger und komplett aus Stein erbaut. Es dauerte nicht lange bis einer der Männer ausrief er hätte so etwas schon ein Mal gesehen. Er war ein Angel aus East Engla und erzählte, dass die Römer früher in solchen Häusern gebadet hätten.

 

post-11169-0-56416200-1427246721_thumb.j

Römische Ruinen im fahlen Abendlicht

 

Wir drangen tiefer in die mit Pflanzen überwucherten Ruinen ein und mussten uns mehrmals den Weg mit unseren Saxen freischlagen. Die Ganze Zeit über hatte ich ein schlechtes Gefühl im Magen. Ob die Römer hier Schutzzauber hinterlassen hatten? Oder lebten ihre Geister noch fort? Doch die Hoffnung auf Schätze die sich in den Ruinen befinden könnten trieben uns voran bis wir schließlich doch auf Hindernisse stießen: Sklavenhändler hatten die Ruinen zu ihrem Unterschlupf ernannt und waren gar nicht erfreut über unsere Ankunft. Schritt für Schritt kämpften wir uns weiter voran bis wir einen unterirdischen Teil der Anlage betraten.

 

post-11169-0-56206400-1427246663_thumb.j

Stinkende Gemäuer der Sklavenjäger

 

Die Kellerräume waren ebenso weitläufig wie die Gebäude an der Oberfläche und immer mehr der Sklavenjäger rückten uns zu Leibe so das wir nicht viel weiter vordringen konnten. In einem der Räume fanden wir gefesselte Frauen vor, der Zustand miserabel. Wahrscheinlich hatten die Jäger sie zuerst zu ihrem eigenen Vergnügen vergewaltigt bevor sie sie in Ketten gelegt und hier unten eingesperrt hatten, ohne Nahrung und wenig Wasser oder frischer Luft. Mit schweren Hieben seiner Axt schlug einer unserer Männer die Ketten aus den Wandhaken während wir Anderen die anrückenden Feinde abhielten die drohten uns Zahlenmäßig zu erdrücken. Schnell zogen wir uns zurück an die Oberfläche mit den befreiten Frauen, zurück zu meinen Männern. Wir wagten es nicht diese Nacht Rast zu machen weshalb wir durchmarschierten nach Loidis wo wir die ehemaligen Sklavinnen frei ließen.

 

post-11169-0-60505800-1427247126_thumb.j

In den Mauern von Loidis

 

Loidis. Eine christliche Stadt erbaut auf weiteren Ruinen der Römer die vor Generationen über Britannien herrschten. Wie ironisch es doch war, dass der Herrscher von Loidis seine Halle in den Schatten der Ruinen errichtet hat die jetzt dazu dienten Gefangene und Kühe zu beherbergen. Was die Römer mühsam erbauten zerfiel im Chaos und Krieg der Inseln zu marodem Stein und Dreck.

Arbeit gab es in Loidis für uns wenig und der vehemente Glaube der Stadtbewohner und der Bewohner der umliegenden Dörfer trieb uns auch schnell weiter Richtung Norden nach Eoferwic.Eine Stadt in der sich uns eine Kumpanin anschließen würde die sich auf Wundheilung und Bogenschießen verstand. Inka, eine Frau aus meiner Heimat Friesland die ebenfalls nach Britannien gekommen war. Die Götter wussten warum sie mir diese Schönheit vor die Nase setzten nur um sie mir wieder zu entreißen.

 

post-11169-0-10728400-1427246681_thumb.j

Die schöne Friesin Inka

 

Eoferwic war zwar ebenfalls christlich, jedoch beteten die umliegenden Dörfer noch immer die alten Götter an und so entschlossen wir uns hier länger zu bleiben und unser Glück zu versuchen. Die kommenden Wochen vertrieben wir uns damit wilde Tiere zu jagen und Banditenbanden aus den Dörfern zu scheuchen. Und immer war die schöne Inka dabei um meinen Blick vom Kampf zu lenken. So wie sie mit ihrem Bogen Mann und Tier erlegte musste sie eine die Jagdgöttin Baumna sein die auf unserer Erde wandelte. Während dieser Zeit lernten wir uns auch näher kennen. Vor allem nachdem der Stadtvertreter von Eoferwic uns bat eine Gruppe ehemaliger Soldaten die nun Händler auf den Straßen überfielen  zu finden und wir zwei Wochen in Feld und Flur verbrachten. Wie grausam das Schicksal doch war als nach dem Tag unseres Sieges Eadfrith zu mir kam und mir erzählte er und Inka hätten das Bett geteilt und er würde sie zur Frau nehmen wollen. Ich hoffe keiner hat mir angesehen wie mein Laune in sich selbst zusammen fiel. Ich glaube selbst die Götter konnten nicht zählen wie viel Met ich an diesem Tag in mich schüttete.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Schlafen ist für Weicheier! :D

 

Wenn man einen Job hat bei dem man "spät" um 11 anfangen kann darf man auch mal (oder immer...) etwas länger Wach sein.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mai 636

 

Am nächsten Morgen erreichten wir wieder Eoferwic und mit brummendem Schädel nahm ich den Sack voller Scillingas an mich um sie schließlich unter den Männern zu verteilen. Ich brummte zu Eadfrith und Inka, dass wir mehrere Tage hier bleiben würden und hoffte keiner von beiden merkte warum meine Laune schlechter war als die Stürme über der Nordsee. Meine Männer verteilten sich in der Stadt während mich mein Weg direkt wieder in das Gasthaus führte wo ich die nächsten Tage damit verbrachte völlig besoffen eine der Ecken mit Kotze zu besudeln.

Erst als meine Männer unruhig wurden tauchte Eadfrith auf, warf der Wirtin einen Sack der Silbermünzen zu und schlug mir wiederholt ins Gesicht. Nicht mit der flachen Hand, sondern mit der Faust. So ungemütlich wurde ich bisher noch nie geweckt, verdient hatte ich es aber wohl. Schließlich schleifte er mich aus dem Gasthaus, stellte sich mit mir zusammen an die Spitze unserer Bande und wir marschierten nach Linnuis. Scheinbar hatte er die Tage genutzt um den dortigen Kampfplatz für Truppenübungen zu bezahlen.

 

post-11169-0-64923700-1427330096_thumb.j

Der Übungsplatz in Linnuis

 

Mehrere Tage trainierten wir dort Formationen, Duelle und alles was uns noch so einfiel. Nun, zuerst was Eadfrith so einfiel, bei mir dauerte es eine gefühlte Ewigkeit bis mein Schädel aufgehört hatte bersten zu wollen und ich wieder halbwegs klar denken konnte. Das war auch der Moment an dem mir aufgefallen war, dass ich mich gegenüber Eadfrith und Inka wie ein Volltrottel benommen hatte.

Irgendwann während eines der Abende lernte ich meinen dritten Gefolgsmann kennen, Brian. Ein Gaele mit Vorliebe für Britannien und Hibernia die nur von seiner Vorliebe sich selbst zu loben getrumpft wurde. Scheinbar hatte er uns beim Training beobachtet und bot seine Hilfe als Krieger und Barde an. Beides Fähigkeiten die in der Truppe noch fehlten und da mir der vorlaute Blondschopf direkt sympathisch war heuerte ich ihn zur Verstärkung an.

 

post-11169-0-88586800-1427329747_thumb.j

Der Gaele Brian, Krieger und Barde

 

Tage später machten wir uns wieder auf den Weg nach Bernaccia, diesmal mit der Hauptstadt im Norden, fast in Caledonia, als Ziel. Unterwegs schafften wir es eine große Herde Rehe aufzuspüren welcher wir auflauerten. Regelmäßig flüchteten sie, aber Eadfrith konnte die Spur fast immer wieder aufnehmen, so das wir unsere Reise voll beladen mit guten Häuten und Wild fortsetzten um es in der nächsten Stadt zu verkaufen.

 

post-11169-0-75394300-1427329889_thumb.j

Eines der toten Rehe aus dem südlichen Bernaccia

 

Um in den Norden zu kommen passierten wir erneut eine römische Ruine, diesmal jedoch einer ganz anderen Art. So weit wir sehen konnten erstreckte sich vor uns ein Steinwall nach Ost und nach West, dort wo er erhalten war über zwei Mann hoch und fast genau so breit. Brian erzählte das die Mauer Hadrians Wall genannt wird. Mit staunendem Gesicht fragte ich mich wer dieser Hadrian gewesen sein muss, dass ein solches Bauwerk nach ihm benannt wurde. Ein großer Kriegsherr? Oder einer der römischen Götter sogar?

 

post-11169-0-27739900-1427329954_thumb.j

Eines der Tore des Hadrianswall

 

Auf der anderen Seite des Walls hatte ein alter Römer sein Lager aufgeschlagen. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht als "letzter Römer" wie er immer wieder betonte noch etwas "Zivilisation" im Land der Barbaren zu erhalten. Zumindest mit den Barbaren hatte er Recht, denn in diesem Teil des Landes herrschten Bretonen und die noch wilderen Picten waren ebenfalls nicht weit. In der Obhut des Römers befanden sich mehrere Flüchtlinge und auch zwei der von uns befreiten Frauen aus den römischen Bäderruinen hatten zu ihm gefunden.

 

post-11169-0-64386400-1427329998_thumb.j

Das Lager des alten Römers

 

Wir ließen den Römer mit seinen Schützlingen zurück und durchquerten die bretonischen Ländereien bis wir endlich unser Ziel erreichten. Vor uns auf einer Steilküste erstreckte sich die Hauptstadt des Einzigen Königs in ganz Britannien der es wagte sich selbst Brytenwalda zu nennen, Oswald von Bernaccia. Die Stadt war auf einem hohen Felsen errichtet, auf der einen Seite das Meer und auf der anderen Seite steil abfallende Felsen. Nur ein einziger Weg führte zur massiven Eichenpalisade hoch und wir durchquerten das Tor zu Bebbanburh.

 

post-11169-0-49660300-1427329707_thumb.j

Der Aufstieg nach Bebbanburh

 

So Einschüchternd der Aufstieg zur Stadt war, so merkwürdig Leer war diese selbst. Neben der großen Königshalle gab es nur ein Gasthaus, das Gefängnis und einen Laden als große Gebäude. Alle anderen waren Klein und unauffällig und auch das Gedränge war deutlich geringer im Vergleich zu anderen Städten wie Eoferwic oder Cantwaraburh. Ein seltsamer Umstand für eine Hauptstadt, aber vermutlich war die Versorgung der Stadt bei zu vielen Menschen nicht gewährleistet und die starken Verteidigungsanlagen waren wohl auch mehr zur Abwehr der wilden Bretonen wie als Wohnort angedacht.

 

post-11169-0-53269700-1427329782_thumb.j

Das Plateu von Bebbanburh

 

Erst unten am Meer zeigten sich die Menschenmengen die ich erwartet hatte. Der Hafen bestand aus dicht beieinander gedrängten Holzhütten und auch die Bewohner selbst standen ebenso dicht gedrängt aneinander. Was jedoch meinen Blick auf sich zog waren weder die Menschen noch die Häuser. Es waren die Schiffe die im Hafen lagen. Die Schiffe, die dafür sorgten, dass mir klar wurde was ich mit meiner nunmehr über vierzig Mann starken Bande machen wollte. Und es wurde auch Zeit die verdienten Scillingas sinnvoll zu investieren, um noch mehr davon verdienen zu können.

 

post-11169-0-37378100-1427329727_thumb.j

Der Hafen von Bebbanburh

bearbeitet von Faenwulf
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja, für England würde es reichen. Ich habe ja schon mal fest gestellt, dass das eh nur aus London (oder hier: Lundenwic) besteht. Der Rest der Inseln wäre dann etwas schwerer. :D

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Juni 636

 

Wenige Tage später zählten Brian und ich die Scillingas die seit meiner Ankunft in Britannien angespart wurden. Wir hatten in den letzten Tagen den Haufen noch durch mehrere Jagden auf Flüchtlinge in Dörfern und auf Rehe in den Wäldern von Bernaccia und Alt Clut vergrößert so das eine beachtliche Summe von weit über 20.000 Scillingas zusammen kam. Wir hörten irgendwann auf zu zählen und hofften, dass es genug sein würde. Am nächsten morgen kehrten wir nach Bebbanburh zurück, ließen die Festung auf ihrem hohen Felsen jedoch liegen und marschierten direkt in den Hafen um bei einem der Schiffshändler eines der schlanken Kriegsschiffe zu kaufen.

 

post-11169-0-11481200-1427418708_thumb.j

Schiffshändler im Hafen von Bebbanburh

 

Ich schluckte als er den Preis von 19.000 Scillingas für das Schiff nannte, hatte meinen Willen allerdings bereits so fest darauf gerichtet eines der Schiffe zu kaufen, dass ich einwilligte. So wechselte eine große Kiste voller Silbermünzen den Besitzer und im Gegenzug wurde ich Besitzer der Windwolf. Das Schiff hatte einem Sachsen gehört bis er es verkaufen musste und der Händler hatte es in gutem Zustand belassen. Über einem Humpen Ale leierte ich dem Geizkragen noch gute Ruder für das Schiff aus dem Leib und die Möglichkeit in seinem Dock das Schiff an Land zu ziehen um es zu säubern und frisch abzudichten.

Fast eine Woche später war die Windwolf startbereit. Alle meine Männer waren Heiden und so nahmen sie alle mit Genugtuung teil als ich den friesischen Göttern ein Kalb über dem Bug opferte. Ein schneller Schnitt mit dem Sax und ein dunkles Rot färbte den Morgen und die dunkelbraunen Planken des Schiffs. Wenige Zuckungen später war das Tier tot. Die meisten der Männer hatten noch nie gesegelt so das ihnen auf dem Schiff mulmig zu mute war. Da ich das lenken eines Schiffs vor Jahren in Friesland gelernt hatte übernahm ich das Steuerruder und lenkte das Schiff nach Süden. Unser erstes Ziel hatte ich bereits ausgesucht. Dommoc, ein Kloster in East Engla an dem wir vor Monaten mehrmals vorbei kamen. Auf dem Weg nach Süden warfen Brian und Eadfrith das tote Kalb als Opfer ins Meer und einige der Männer beruhigten sich etwas. Der Weg in den Süden dauerte bis spät in den Abend, war mit dem Schiff aber dementsprechend weitaus schneller zu bewältigen. Als es Dunkel wurde zogen wir das Schiff an einem kleinen Fluss nahe des Klosters an Land und gingen zum Angriff über.

 

post-11169-0-50953600-1427419269_thumb.j

Angriff auf das Kloster Dommoc

 

Die Mönche waren alles, nur keine Gefahr für uns so das der Angriff in einem Gemetzel endete. Während Brian die Krieger auf der Suche nach den Klosterschätzen anleitete bewachten Eadfrith und Inka die jungen überlebenden Mönche um sie auf einem der Sklavenmärkte zu verkaufen. Die Restlichen die für uns keinen Nutzen hatten opferten wir den Göttern als Dank für die sichere Reise und die Ausbeute die Brian brachte. Säcke voller Scilingas, schwere silberne und goldene Kerzenständer, Bücher aus deren Deckeln wir Edelsteine hebelten bevor wir sie in die Feuer warfen.

Es tat gut, den vorlauten Christen endlich zu zeigen wie das Leben läuft.

Weniger denn drei Stunden später waren wir wieder am Schiff wo wir die Schätze und Sklaven einluden und die ansteigende Flut hob die Windwolf von der Sandbank auf die wir sie gezogen hatten. Meine Männer ruderten was das Zeug hielt und als wir wieder auf dem Meer waren nahmen wir Kurs auf den nächst besten Hafen, Seals-Ey im Königreich Suth Seaxe. Dort verbrachten wir mehrere Tage damit uns auszuruhen und die Beutestücke zu verkaufen. Auch wurden wir dazu angeheuert die großen Banden von Theows in der Umgebung zu erledigen.

 

post-11169-0-67779300-1427419008_thumb.j

Fester Schildwall und anstürmende Theows

 

Ich weiß nicht wie, aber aus irgend einem Grund hatten sich gleich mehrere große Banden in Suth Seaxe eingenistet die wir aus der Umgebung und einem der heidnischen Dörfer, Cymensoraham, vertrieben. Das Training hatte sich bezahlt gemacht: Selbst bei zahlenmäßiger Unterlegenheit rieben sich die unorganisierten Banden an unseren Schilden auf und die Kämpfe endeten in Gemetzeln für uns und ganze Reihen von Sklaven die wir zurück zu einem der Sklavenhändler in Seals-Ey brachten.

 

post-11169-0-88025300-1427418756_thumb.j

Der Schildwall hält und die untrainierten Theows werden aufgerieben

 

Ebenfalls fand ein großes Fest mit einem Wettkampf in Seals-Ey statt an dem ich teil nahm. Zur Verwunderung der meisten Zuschauer besiegte ich den Aetheling und einen Ealdorman von Suth Seaxe und kämpfte mich bis in die letzte Runde vor wo mein Speer am Schild meines Gegners barst und mich unbewaffnet auf dem Feld zurück ließ.

Nach dem Wettkampf wurde ich zum Fest geladen, nur um dort mit dem Bischof Honorius von Seals-Ey in ein Streitgespräch zu geraten. Die fette Sau hatte mitbekommen, dass wir Beutestücke aus einem Kloster verkauften und provozierte mich, dass ich als Christ dafür in seine Hölle kommen würde. Als ich ihm an den Kopf warf Heide zu sein eskalierte die Situation so weit, dass ich ihm fast an die Gurgel gegangen wäre. Kurz war ich am Überlegen zur Windwolf zu flüchten, aber da meine Männer überall in der Stadt verteilt waren blieb mir nichts anderes übrig als eine Strafe von fast 1700 Scillingas für meine Beleidigungen zu bezahlen. Der Aetheling der das Fest warf schien sich weniger an meinem Plünderzug in East Engla gestört zu haben. Dennoch, was auf dem Fest passiert war sprach sich schnell herum in der Stadt und einige der christlichen Königreiche in Britannien werden uns nun wohl noch weniger begrüßen wollen.

 

post-11169-0-03825500-1427419299_thumb.j

Die Arena in Seals-Ey

 

In den nächsten Tagen jagten wir weiter Banden von Theows hinterher und ich heuerte ein paar Sachsen zur Untersützung meines Trupps an. Zu meiner größten Zufriedenheit hatte sich auch eine Gruppe von sieben Friesen in Cymensoraham eingefunden die ebenfalls vor den Speichelleckern des Bischofs in das heidnische Dorf geflüchtet waren. Nur liebend gerne nahm ich die Truppe auf so das wir nun gestärkt mit 55 Mann wieder Segel an freundlichere Ufer setzen können.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Habe im ersten Post noch eine Liste mit den aktuellen und den früheren Gefolgsleuten angefangen. Ebenfalls findet sich dort nun ein Link ins Brytenwalda Unterforum des TaleWorlds-Forum wo einiges an Links, Buchtipps und auch Dokumentationen zum Frühmittelalter vom 6. bis 11. Jahrhundert zu finden sind, falls sich da jemand tiefer informieren möchte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das liest sich sehr gut, mach auf alle Fälle weiter damit :-)

 

Das Original Mount & Blade hab ich glaub ich noch in meinem gog account ... muss ich da wohl doch mal reinschnuppern.

bearbeitet von ViperX

Allen Spielern aus dem Großraum Köln/Bonn sei das Bonner Forum ans Herz gelegt :

http://www.tabletop-bonn.de

(GW Systeme, Warmachine/Hordes, Spartan Games Systeme, Rollenspiele, World in Flames, Brettspielrunden uvm. )

Meine Malereien : Zwerge (Stand 10.12.10), Menoth, Trollbloods, Sorylianer (17.01.11)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So hatte ich auch Mount & Blade kennen gelernt, als kostenloses Spiel von GoG als sie die Reihe ins Sortiment genommen haben. :D

 

Kann es wirklich nur empfehlen, auch wenn es am Anfang doch etwas kompliziert ist und das Vanilla M&B ohne Warband und Mods noch deutliche Spuren davon aufweist, dass es ein Erstlingswerk war. Gespielt habe ich es aber trotz allem sicher 50 Stunden bis ich mich erst ins Viking Conquest (das neue DLC von den Brytenwalda machern) verguggt hatte und das dann wegen der Bugs noch liegen gelassen hatte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Juli 636

 

Freundlichere Ufer. Das ich nicht lache. Wenn ich gewusst hätte wie sehr Brytenwalda Oswald von Bernaccia den Bischof Honorius verehrte wäre ich nicht wieder nach Bebbanburh zurück gekehrt. Das hätte das Leben doch weitaus einfacher gemacht. Statt dessen wurde die Windwolf von den Hafenwachen beschlagnahmt und wir aus der Stadt getrieben bevor ich eine Möglichkeit hatte irgendjemanden zu bestechen uns wieder gehen zu lassen. Jetzt ohne Schiff machten wir uns also zu Fuß auf den Weg einen Ealdorman zu bestechen, dass er unseren Ruf in Bernaccia wieder herstellte. Bevor wir dies allerdings schafften attackierte uns eine der Patrouillen von Bebbanburh. Wir stellten uns zum Kampf - den ersten Kampf den ich gnadenlos verlor.

 

post-11169-0-65834400-1427485300_thumb.j

Bewusstlos am Boden

 

Meine Bande wurde in alle Himmelsrichtungen verstreut und ich mit einigen wenigen Kameraden gefangen genommen. Erst Tage später schafften wir es uns zu Befreien. Zumindest wurde ich meinem inzwischen großen Ruf entsprechend behandelt, so dass mir Waffen und Rüstung nicht abgenommen wurden. Eines Nachts nutzte ich meine Axt um der Wache die den Schlüssel für die Ketten meiner Krieger hatte den Schädel zu spalten. Im folgenden Chaos vergaß ich die Waffe allerdings in eben diesem Schädel was ich bis heute bereue. Es war eine gute Waffe gewesen, mit Silbereinsätzen im Blatt.

Zwei Tage darauf konnte ich einen der Gefolgsleute des Brytenwalda bestechen, so das wir wieder nach Bebbanburh zurück kehren konnten. Ich dankte den Göttern als ich zuerst die Windwolf im Hafen vorfand und wieder frei kaufen konnte und dann erneut als ich erfuhr, dass Brian und Eadfrith noch lebten und im Gefängnis gehalten wurden.

 

post-11169-0-91283000-1427485343_thumb.j

Brian, Eadfrith und der Aetheling Peada Pending von Pengwern im Gefängnis

 

Da ich wenig Interesse hatte weiteres Geld an Bernaccia zu zahlen machte ich mich an Planungen um einen Ausbruch zu starten. Währenddessen erreichte auch den Norden von Britannien die Nachricht, dass Mierce, das Königreich das Ceawlin so gehasst hatte, von Pengwern und Gewissae ausgelöscht worden war. Vielleicht würde ich meinen alten Gefährten nun bald wieder finden?

Im Endeffekt entschied ich mich für einen einfachen Ansatz. Ich bezahlte dem Dorfältesten von Ynes Metcaut, auf einer Insel vor Bebbanburh, eine fast lächerliche Summe dafür, dass er ein Feuer am Rand des Dorfes legte um die Wachen aus der Festung zu locken. Der Rest war ein Kinderspiel. Ich schlug die Gefängniswache nieder, nahm ihren Schlüssel und befreite meine Gefolgsleute und den Aetheling Peada Pending von Pengwern und zusammen flüchteten wir aus der Stadt. Eadfrith und Brian schlossen sich mir wieder all zu bereitwillig an und der Aetheling kehrte nach Hause zurück wo er ein sehr gutes Wort für unsere Hilfe einlegte.

 

post-11169-0-18533700-1427485695_thumb.j

Das brennende Ynys Metcaut

 

Brian, Eadfrith und ich rannten zusammen in den Hafen wo die Windwolf und der Rest unserer Truppe wartete. Schnell bestiegen wir das schlanke Schiff und segelten davon, nach Norden in das Königreich Fortriu in Caledonia. Es war jetzt wohl Zeit, die Stimmung in Bernaccia abkühlen zu lassen und zu hoffen das der Brytenwalda seinen Krieg gegen Pengwern und Crafu verlieren würde. Nur all zu gerne würde ich sehen das Bernaccia Mierce in den Untergang folgt.

Wir ankerten unser Schiff im Hafen von Duin Foither das, ähnlich wie Bebbanburh, auf einem Hügel lag. Dort verbrachten wir mehrere Tage in denen ich mein erstes Schwert kaufte und in der Eadfrith Informationen suchte ob Inka noch lebt und wo sie sich aufhält.

 

post-11169-0-33100900-1427485628_thumb.j

Das erste Schwert

 

Schließlich hörte Eadfrith von einem Reisenden, dass Inka sich in Caer Went in Gwent aufhielt. Auf Grund seiner Loyalität zu mir während seiner Gefangenschaft beschloss ich ihm seinen Wunsch zu erfüllen, selbst wenn unser Ziel auf der anderen Seite Britanniens lag und wir dafür um die Nordspitze von Caer Went herumsegeln müssten. Kurze Zeit machten wir auch auf Hibernia halt, wo die Leute eine noch merkwürdigere Zunge sprachen wie die Britonnen. Es dauerte eine halbe Woche bis wir unser Ziel erreichten. Ich ließ den größten Teil unseres Trupps am Schiff zurück und machte mich mit zwanzig Mann auf den Weg nach Caer Went wo wir Inka wiederfanden, die sich mir, oder wohl eher Eadfrith, erneut anschloss. Wir blieben nicht lange sondern segelten wieder nach Norden an den britonischen Königreichen vorbei um in Din Gonwy in Gwynedd, dem nächst größeren Hafen, zu ankern.

 

post-11169-0-27465300-1427485819_thumb.j

Inka in Caer Went

bearbeitet von Faenwulf
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

August 636

 

Auf dem Weg nach Norden zur Hafenstadt Din Gonwy bemerkten wir - und damit meine ich Brian und mich, da Inka und Eadfrith deutlich abgelenkt waren - den starken Schiffsverkehr zwischen der britannischen Westküste an der die kleinen bretonischen Königreiche gedrängt wurden und ihren Verwandten auf Hibernia. Nicht nur die Drythen und Ris die sich gegenseitig in ihren Reichen besuchten befuhren diese See, sondern auch etliche Händler und Räuber nutzen diesen Seeweg um sich auf ihre Weise zu bereichern. 

 

post-11169-0-12691200-1427573661_thumb.j

Din Gonwy, Hauptstadt von Gwynedd

 

Dementsprechend lagen wir nur kurz in Din Gonwy an. Wir frischten unsere Vorräte auf, ließen Waffen und Rüstungen ausbessern. Nach zwei Tagen war es geplant gewesen wieder auf See zurück zu kehren, wenn nicht gleich zwei ungeplante Dinge passiert wären. Zuerst erreichte uns ein Bote der in Caer Went davon gehört hatte, dass wir nach Norden segeln würden. Er trug ein Schreiben des Ri Clydog map Arthlwys aus dem Königreich Ceredigion. Der Bote schmeichelte mir damit, dass der König von der Schlagkraft meiner Truppe gehört hatte. Er fragte danach, dass ich ihm einen Treueeid schwören und dafür im Gegenzug das Dorf Aberystwyth und einen Lordstitel bekommen würde. Ich ließ den Boten warten und beriet mich mit meinen engen Gefolgsleuten. Die Aussicht darauf die Steuereinnahmen eines Dorfes zu besitzen und in einen Adelsstand erhoben zu werden war selten und verlockend. Im Endeffekt schickte ich den Boten jedoch alleine fort - die Aussicht mich in den Hügeln der Britonen nieder zu lassen und an ihren Grenzstreitigkeiten teil zu nehmen hörte sich nicht Ruhmreich genug an. Rückblickend glaube ich, dass das Angebot dafür gesorgt hat das ich Blut geleckt hatte, allerdings etwas größeres suchte.

Der Bote war verärgert und sein König mit Sicherheit auch. Wer sich freute war ein alter Bekannter den seine Reise auch nach Din Gonwy geführt hatte, trotz seines Britonenhasses: Ceawlin. Gemeinsam tranken wir einen ganzen Abend und ich erzählte ihm die Wahrheit hinter den Gerüchten die er über mich gehört hatte. Er hingegen erzählte mir davon wie er lachend durch die ehemaligen Ländereien von Mierce gezogen war, froh darüber diesen arroganten Haufen los zu sein, als ihn eine eine eben solche Bande nach Westen trieb wo er ein Schiff zurück in die sächsischen Gebiete nehmen wollte.

 

post-11169-0-54407300-1427573634_thumb.j

Ceawlin in Din Gonwy

 

Am nächsten Tag segelten wir durch Ceawlin verstärkt wieder zurück aufs Meer um uns selbst einen Anteil an der ganzen Beute die zwischen Hibernia und Britannien zu finden war zu beanspruchen. Unser eigentlicher Plan war es gewesen irgendeines der Handelsschiffe zu suchen die zwischen den Inseln fuhren als wir eine weniger stark bewachte Beute fanden: Ein kleines Schiff von Seeräubern aus Dena kehrte gerade aus Hibernia zurück. Das Schiff war kleiner wie die Windwolf und hatte deutlich weniger Ruder. Entkommen konnte sie nicht, wir holten sie ein und machten der Mannschaft den gar aus. Diejenigen die überlebten nahmen wir als Sklaven auf unser Schiff während die irischen Sklaven die sie transportierten ihre Freiheit geschenkt bekamen. Schließlich verteilte ich auch die Waffen und Rüstung unter meinen Männern, wobei Brian einen festen Lamellenpanzer aus gehärtetem Leder mit einem Los zog.

 

post-11169-0-12282900-1427574007_thumb.j

Kampf zwischen der Windwolf und den denaischen Räubern

 

Zurück in Din Gonwy verkauften wir unsere Sklaven und die restlichen Beutestücke während Brian und Ceawlin sich gegenseitig fast an die Gurgel gesprungen wären. Ceawlin sah in seinem Gegenüber wohl ein gemisch aus den gehassten Britonen und der miercischen Arroganz, während Brian in seiner typischen Art es nicht bleiben lassen konnte sich selbst und seinen Anteil an der Schlacht zu loben. Es dauerte Minuten bis ich beide dazu gebracht hatte sich abzuregen. Damals schon befürchtete ich, dass ich einen von beiden von seinem Treueeid würde lösen müssen, nur wusste ich noch nicht wen.

Abgelenkt wurde ich von diesen Gedanken allerdings auch von einer Truppe irischer Sklaven die sich uns anschließen wollten und ihr Anführer, Connor mac Odhrain, wurde zu einem meiner besten Krieger. Er und sein Clan hatten in Hibernia Händler überfallen und sich gegen andere Clans bewaffnet als ihr Dorf während eines Krieges völlig zerstört wurde obwohl sie mit keiner Seite etwas zu tun hatten. Zur Strafe waren sie an die denaischen Räuber verkauft worden.

 

post-11169-0-28928100-1427574045_thumb.j

Connor Mac Odhrain

bearbeitet von Faenwulf
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

August 636

 

Erneut setzten wir die Segel, erneut nach Süden. Der Norden hatte nicht die erhoffte Ruhe vor den Christen gebracht und so ließ ich mich von Ceawlin dazu überreden wieder in die sächsischen und anglischen Königreiche in Südbritannien zurück zu kehren. Die Windwolf trug uns dabei zielsicher nach Süden und wir ankerten sie in Seals-Ey. Hier im Süden waren zumindest die meisten Dörfer noch den alten Göttern zugewandt, ebenso wie einige der Städte. In Suth Seaxa wollten wir uns allerdings nicht lange aufhalten, daher ließ ich einige Männer zu Wache im dortigen Hafen und zog mit dem Rest Richtung Norden. Ceawlin sprach großes von Lundenwic und auch, dass dort in der Gegend der Balkengott nur wenig verehrt wird.

 

post-11169-0-26751800-1427588175_thumb.j

Die Straßen von Lundenwic

 

Ich glaube Ceawlin wollte vor allem dorthin, da er selbst Sachse war und Lundenwic die Hauptstadt von East Seaxna war. Zu seiner und meiner Überraschung war das jedoch anders als wir dort ankamen. Nicht nur war die Stadt von East Engla eingenommen worden, das sich sichtbar von seinen Kriegen gegen Mierce und East Seaxna erholt hatte, sondern auch das gesamte Königreich vernichtet. Ceawlin war sichtlich unzufrieden damit und wäre wohl am liebsten wieder direkt nach Seals-Ey zurückgekehrt. Wir blieben allerdings noch einige Tage damit die Männer sich von der Reise aus Din Gonwy erholen konnten. Das stellte sich auch als ein Glückstreffer heraus, denn als es sich herum sprach, dass wir in der Stadt waren erreichte uns ein Bote von Cyning Annan Ening von East Engla.

 

post-11169-0-62296300-1427586091_thumb.j

Cyning Annan Ening in Rendleasham

 

Wie der Ri von Ceredigion zuvor wurde mir erneut Angeboten einen Eid abzulegen und dafür die Steuerrechte für ein Dorf zu erhalten. Und wieder beriet ich mich mit meinen Gefolgsleuten. Zwischen Brian und Ceawlin wurde es wieder hitziger, jedoch vermute ich, dass es vor allem daran lag das Ceawlin nach wie vor schlecht gelaunt war das eines der sächsischen Königreiche eingenommen wurde. Schlussendlich beschloss ich diesmal der Bitte folge zu leisten, schließlich war East Engla aus seinen Konfrontationen erfolgreich hervor gegangen. Außerdem führte es keinen Krieg gegen Suth Seaxna wo mein Schiff lag, denn keine der Städte in East Engla hätte einen passenden Hafen.

So reisten wir nach Rendleasham wo ich dem Cyning meinen Treueeid leistete. Dieser gab im Gegenzug ein großes Fest und überreichte mir eine Urkunde auf der meine neuen Besitztümer fest eingetragen waren. Ich konnte zwar nicht lesen, aber mir wurde gesagt das der Vertrag nur mit einem schriftlichen Dokument gültig wäre also nahm ich es an. Schließlich ließ ich in der Stadt noch ein Banner für meine Truppen nähen. Seit dem ersten Angebot hatte ich darüber gegrübelt und beschlossen ein rotes Banner mit einem schwarzen Schiff zu wählen. Es diente als Erinnerung daran wo meine Wurzeln lagen und das ich erst vor einem halben Jahr nach Britannien gekommen war.

 

post-11169-0-39556100-1427587703_thumb.j

Das neue Banner, schwarzes Schiff auf rotem Grund

 

Das Dorf, Herr Hlaw, das mir überschrieben worden war stellte sich schlussendlich sogar als Überraschend treffend heraus. Es lag im alten Gebiet von East Seaxna und war daher vor allem von Sachsen besiedelt. Allerdings wohnten dort auch einige Friesen und wir Sachsen und Friesen hatten uns schon immer gut verstanden und unsere Sprache war sich ähnlich genug, dass wir uns verstehen konnten. Zwar war es vom vorherigen Krieg verheert und verarmt, aber das der Cyning nicht eines seiner reichen Dörfer an einen Neuankömmling übergab war abzusehen. Dafür würde ich arbeiten müssen.

Allerdings hatte mein König dafür etwas anderes bedacht: Das Dorf verehrte nach wie vor die alten Götter, so das nicht nur ich mich direkt heimisch fühlte, sondern die Bewohner auch bereit waren mich als ihren Lord zu akzeptieren. Eine meiner ersten Pläne für das Dorf war an dem kleinen Fluss eine Wassermühle errichten zu lassen um so die Armut etwas zu erleichtern. Am Abend beobachtete ich wie die letzten Stecken gesetzt wurden wo diese Mühle von meinen Scillingas entstehen sollte und grinste vor mich hin. Merkwürdig wie die Götter uns am Ende dorthin leiteten wo wir eigentlich hergekommen waren.

 

post-11169-0-62716800-1427586819_thumb.j

Das Dorf Herr Hlaw im ehemaligen East Seaxna

bearbeitet von Faenwulf
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

September - November 636

 

Während im Dorf die Arbeiten an der Wassermühle begannen zog ich mit meinen Soldaten durch die umliegenden Ländereien um den Bauern den Weg zum Markt in Lundenwic einfacher zu gestalten - nur wer seine Ware auch auf einem Markt verkaufen kann und den Weg ungehindert übersteht bringt Geld und Wohlstand in sein Heimatdorf. Und besserer Wohlstand bedeutet auch höhere Steuereinnahmen für mich. Eine der Banditentruppen die wir dabei besiegten war eine kleine Truppe denaischer Räuber die es auf einfache Beute abgesehen hatten. Zumindest war es nicht ihre Absicht gewesen von einer vier mal so starken Kampftruppe überwältigt und selbst in die Sklaverei verkauft zu werden.

 

post-11169-0-22492100-1427673519_thumb.j

Neue Ausrüstung nach dem Kampf mit den Räubern aus Dena

 

Nach diesem Kampf fand auch ein neues Kettenhemd und einer der Helme der Räuber seinen Weg in meinen Besitz. Vor allem der Helm würde mir in naher Zukunft schon bald sehr nützlich sein. Bis dahin war ich jedoch damit beschäftigt mich in der Herrschaftsstruktur von East Engla zu orientieren und wurde auch zu den festen der Eldormämmer und Aethelinge geladen. Auf eben einem solchen lernte ich die junge Eilfgiva kennen, die Tochter des Ealdorman Saebbi Seaxredding. Heute weiß ich nicht mehr ob ich mich wegen ihres Aussehens oder dem Versprechen größerer Macht das sie bot angezogen fühlte. Ihr Vater zumindest war von weder der einen oder anderen Idee begeistert, vor allem das ich seine Tochter ansprach ohne dies vorher mit ihm abzusprechen gefiel ihm gar nicht. Was er nicht wusste war, dass ich sie in den folgenden Monaten heimlich ohne sein Wissen regelmäßig besuchte.

 

post-11169-0-89372800-1427673566_thumb.j

Die junge Eilfgiva

 

Kur darauf rief der Aetheling Eormin Annaning jedoch zum ersten Kriegszug, das Königreich Pengwern hatte die Grenzen von East Engla erneut verletzt und der Cyning hatte ihnen den Krieg erklärt. Sechs der Lords brachen nach Norden, durch das Gebiet von Gewissae auf um die Ländereien von Pengwern zu verheeren. Schnell viel auch eine der Burgen, Chinesburie,  bei Licidfelth an uns, welches wir zukünftig als Stützpunkt für kommende Angriffe nutzen sollten. Einer dieser Angriffe war auf die Stadt Licidfelth die Pengwern vor Monaten von Mierce erobert hatte. Während der Eroberung von Chinesburie war ich nicht anwesend gewesen sondern mit meiner Truppe auf einem Aufklärungsauftag gewesen. Dementsprechend muss ich zugeben, dass ich aufgeregt und fast furchtsam war als wir die Stadt stürmten. Einen derartigen Kampf hatte weder ich noch irgendeiner meiner Männer bisher miterlebt. ich danke Baduhenna und unserer erdrückenden Übermacht, dass ich diesen Kampf, grün hinter den Ohren wie ich war, überlebt hatte. Nach der Schlacht leitete ich für meine Truppen ein Dankesopfer an Baduhenna, Fosite und Weda an und viele der Männer und auch einige der Stadtbewohner schlossen ihre eigene Götter in das Opfer ein.

 

post-11169-0-96569600-1427673591_thumb.j

Angriff auf die römischen Befestigungen von Licidfelth

 

In den folgenden Wochen verschärfte ich die  Kriegssituation zunehmends. Zwar eroberten wir weitere Burgen und damit auch den Herrschaftsbereich unseres Königs fast bis nach Bernaccia die sich im laufe dieser Zeit mit uns verbündeten, aber wir machten uns auch weitere Feinde. Zuerst verbündete sich das bretonische Königreich Crafu mit Pengwern und erklärte uns den Krieg und schließlich, während wir die Dörfer von Crafu überfielen und die Festung Caer Legionis einnahmen auch Suth Seaxe. Schnell eilte ich nach Süden zurück nach Herr Hlaw um dort nach dem rechten zu sehen und lernte dort meinen Kämmerer Marcus, einen Römer, kennen der komplizierte Bücher über meine Geldmittel führte.

 

post-11169-0-30670400-1427673633_thumb.j

Der Kämmerer Marcus, gesandt vom Cyning

 

Die kommenden Wochen waren nicht einfach. Eine große Armee aus Suth Seaxe überquerte den Fleet und nahm Lundenwic ebenso im Handstreich wie wir Licidfelth eingenommen hatten. Aetheling Eormin Annaning ließ uns einen Gegenschlag führen als der feindliche Heerhaufen abgezogen war. Sie hatten nur eine kleine Verteidigungstruppe hinterlassen die wir fast überrannten. Ich sagte fast, denn ich bin dabei nicht so glimpflich davon gekommen. Beim erklimmen der Leiter erwischte mich einer der Verteidiger mit seiner langen Axt am Kopf. Der erbeutete Helm hielt und das Axtblatt rutschte ab, auf meinen Schildarm wo sie den Knochen zersplitterte. Zum Glück nahm der Hieb nur den Knochen und nicht den ganzen Arm.

 

post-11169-0-30975000-1427673734_thumb.j

Sturm auf Lundenwic

 

Damit war ich als Kämpfer für den nächsten Monat ausgeschaltet. Zwar konnte ich meine Truppen noch kommandieren, musste mich aber von den großen Schlachten fern halten. Suth Seaxe könnte Lundenwic wieder einnehmen und halten und damit einen festen Stützpunkt auf unserer Seite des Fleet errichten. Dieses Mal konnten sie die Stadt auch halten, denn während ich verletzt war hatten die anderen Lord des Königreichs wohl ihre Köpfe in ihre Ärsche gesteckt und rannten herum wie wilde Hühner. Auch ein neuer Heerführer nachdem die Zeit von Aetheling Eormin Annaning abgelaufen war konnte man kaum finden, da sich die neu gewählten immer wieder gefangen nehmen ließen.

Zumindest lernte ich in dieser Zeit eine neue Gefolgsfrau kennen, Bridei. Eine Pictin die aus ihrer Heimat in Alt Clut verstoßen worden war. Eine Aufklärungsmission die sie geleitet hatte war schrecklich schief gelaufen und sie wurde des Verrats angeklagt und vertrieben. Nun dient sie mir. Zuerst waren einige der Männer merkwürdig berührt. Sie waren es zwar mit Inka gewohnt, dass eine Frau in ihren Reihen als Bogenschützin kämpfte, aber die wilde Pictin die sich praktisch nackt in ihrer merkwürdigen Sprache fluchend in die gegnerischen Reihen stürzt war auch für mich etwas gänzlich neues.

 

post-11169-0-28702000-1427674361_thumb.j

Bridei die Pictin

 

Nachdem mein Arm endlich verheilt war konnte ich mich auch selbst wieder in den Kampf wagen. Und zwar gerade zum rechten Zeitpunkt. Einige der Lords aus Suth Seaxe und auch einer aus dem fernen Crafu hatten aus auf Herr Hlaw abgesehen. Immer wieder schlug ich ihre Angriffe zurück, doch sie wurden entweder frei gekauft oder flüchteten während der Schlacht. Schließlich wurde es mir zu viel immer wieder die selben Angreifer abzuwehren so das ich unter lauten Protesten eben dieser zuerst den Tiern Madogion map Sanddle aus Crafu und schließlich einen der Ealdormänner aus Suth Seaxe eigenhändig hinrichtete und ihre Leichname auf der Straße von Lundenwic nach Herr Hlaw aufhing.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mal als kurzes Update: Ich bin derzeit in ein ziemlich massives Problem geraten. Schwer zu beschreiben für Leser die vllt. noch nie M&B gespielt haben, aber essentiell hassen mich aus irgend einem Grund plötzlich fast alle. Teilweise sogar so stark, dass mich Lords von Königreichen mit denen wir keinen krieg führen Angreifen und ansonsten jeder vor mir wegrennt. Kombiniert damit, dass die KI im Falle von East Engla denen ich mich ja angeschlossen hat momentan praktisch gar nichts macht und immer mehr von uns erobert wird während unsere Lords wie aufgeschreckte Hühner herumrennen und Feste feiern is tes derzeit schwer etwas zu schreiben, geschweige denn sinnvoll zu spielen.

 

Warum mich alle hassen kann ich leider nicht sagen. Entweder es ist ein Bug, oder das Töten von Lords hat heftige negative Auswirkungen die nicht angezeigt werden wenn man einen tötet.

Auf jeden Fall stehe ich aktuell etwas auf dem Schlauch ob und inwiefern ich das Tagebuch hier weiterführen kann oder will. Vielleicht mit einem ganz neuen Charakter, vielleicht indem ich den alten in ein neues Savegame importiere (wobei ich hier vermute, dass da dann die Hassprobleme auch importiert werden...).

Vielleicht suche ich mir aber auch noch einen anderen Full-Conversion Mod um den mal anzutesten.

bearbeitet von Faenwulf
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Ihrem Gerät platziert, um die Bedinung dieser Website zu verbessern. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Sie damit einverstanden sind.