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[Battletech Classic] Das Grauen des Krieges (Teil 1 - 2)


Empfohlene Beiträge

Salü,

ich finde zum Hobby gehört auch Geschichten schreiben :) Da ich meine alten BT-Sachen (Hab mit der guten alten Box angefangen, mit dem blauen Kriegshammer auf dem Cover und den Papp-Figuren) wieder herausgeholt habe und auf den neuesten Stand bringe. Da mir 40K vom System her nicht mehr zusagt, besinne ich mich auf meine Wurzeln ^^

Mal sehen, ich werde immer wieder hier etwas reinsetzen.

Bitte nicht wundern, ich überarbeite meine Texte oft. Wenn mir beim Lesen Fehler auffallen oder so.

Viel Spaß beim Lesen :)

Teil 1 - Post 1

Teil 2 - Post 4

 

Das Grauen des Krieges

1.
Autor: Tarl Martell

Dramatis Personae:

  • David Fitzpatrick - Zwangsrekrutierter Student.
  • Tarl Martell - Söldner im Dienste Davions. 1S Greif

Die Geschichte:

David Fitzpatrick duckte sich zitternd hinter seine Deckung und presste die schwere Star-40 Maschinenpistole an sich. Sein Herzschlag schien sich wieder zu beruhigen, als sein Körper die schlanke Form der Waffe spürte und entspannte sich im Gefühl der relativen Sicherheit. In der gesamten Stadt ertönten Explosionen und das knatternde Geräusch von Infanteriewaffen war Tag und Nacht zu hören. In der Mega-City StarkForge auf dem Planeten NewStar im Herrschaftsgebiet Haus Davions regierte das Chaos und schon lange gab es keine klaren Frontlinien mehr. Die ehemals taktisch geführte Schlacht hatte sich bald in eine unübersichtliche Schießerei aufgelöst und langsam schienen den Kommandostäben auch die Kontrolle über ihre jeweiligen Armeen zu entgleiten. Die Leittragenden des Konfliktes waren wieder einmal die Zivilisten und wer von ihnen noch konnte, floh aus der Stadt auf das relativ sichere Land. Hier gab es wenigstens noch festgelegte Kampfzonen und Ortschaften waren von den Gefechten bislang verschont geblieben.

 

Nervös sah sich der junge Milizionär um und zuckte bei jeder Detonation innerlich zusammen und betete, das er diesen Krieg irgendwie überleben würde. Man hatte ihn kurz vor dem Angriff der Kurita-Invasionstruppen quasi aus dem Vorlesesaal heraus zwangsrekrutiert und durch eine theoretische Grundausbildung im Schnellverfahren gejagt. Dann erhielt er seine Maschinenpistole und einen der schlichten Milizoveralls. Der Ausbilder meinte, mit dieser Waffe würden selbst diese Frischlinge etwas Treffen und zusammen mit den anderen Ex-Studenten hatte man sie schließlich in die wartenden Truppentransporter verfrachtet und an die verschiedenen Fronten gebracht. Dort wurden sie den sogenannten Freiwilligen-Corps zugeteilt und auf den Feind gehetzt. David hatte Glück gehabt, seine Einheit wurde in die Hauptstadt geschickt, um den Regulären Kräften bei der Verteidigung zu helfen. Hier wurden die Soldaten wenigstens nicht verheizt, wie auf den Hochebenen oder am Raumhafen. Der Generalstab betraute die Milizen höchstens mit Sicherungsaufgaben und setzte sie als vorgeschobene Beobachter ein. Hier überließ man eher den Regulären Truppen und der Palastgarde das Kämpfen in der urbanen Umgebung. Dicke Rauchwolken hingen über den Bezirken, hielten das Sonnenlicht fern und tauchten die Stadt in ein unheimliches Zwilicht. David fröstelte es bei diese Kulisse.

 

Insgeheim war er froh über diese Versetzung gewesen, den er hatte keinerlei Lust gehabt, schreiend über das offene Feld zu stürmen und dabei zu hoffen nicht getroffen zu werden. Täglich konnte er die Frontberichte von den eingeflogenen Verwundeten hören, die von unzähligen Toten berichteten. Das kam davon, wenn man Offiziere das Kommando überläßt, die schon längst in Pension gehen müßten und nach antiquierten Militärdoktrinen die Kämpfe leiteten. Der Soldat schüttelte seinen Kopf und beobachtete aus seiner Deckung, einem zerschossenen Bürogebäude, heraus, den ehemaligen Platz des Friedens. Die bronzene Statue des Stadtgründers, Sir Roger Stark, lag zerstört am Boden. Von einem Battlemech umgestürzt und zerstampft. Der junge Milizionär wollte sich gerade einen besseren Aussichtspunkt suchen, als ein lauter werdendes Rauschen ihn wieder hinter die Empfangstheke trieb und eine rauchende Hornisse ungefähr hundert Meter entfernt von seiner Position landete. Er duckte sich noch weiter, als er den halb verbrannten Drachen auf der Schulterpanzerung erkannte.

 

Das rechte Bein knickte bei der harten Landung ein und ihr Pilot hatte scheinbare Mühe gehabt, den Mech aufrecht zu halten. David konnte das protestierende Kreischen der Gyroskopstabilisatoren bis zu seinem Versteck hören und das Bein wirkte merkwürdig steif, als der Pilot erste Schritte tat. Dicker, schwarzer Rauch quoll aus dem Rücken der Maschine und eine interne Explosion sprengte den linken Sprungdüsenbehälter ab. Hektisch drehte sich der Kopf herum und mit hinkenden Bein versuchte der Pilot die offene Fläche zu verlassen, um eine der schattigen Seitenstraßen zu erreichen. David fiel auf, das die Kopfantennen abgeknickt waren und somit keine Funkkommunikation mehr möglich war. Dann ertönten schwere Schritte von der Hauptstraße herüber und er spürte das vibrieren des Boden unter sich. Dann kam eine weitere Maschine heran gestürmt und erreichte den Platz kurz nach dem Eintreffen der Hornisse. David schluckte, als er den Neuankömmling wieder erkannte: Es war ein blau-brauner Greif, auf dessen rechter Torsopanzerung ein roter Blitz prangte. Deshalb war der Mech bei der Truppe auch als Roter Blitz bekannt und mit seinem Piloten war nicht gut Kirschen essen. Es war Tarl Martell, ein Söldner und Einzelgänger. Gerüchten zufolge stammte er von der Spielerwelt Solaris IV, seinen Mech hatte er angeblich bei einer Wette gewonnen. Anstelle der Standardbewaffnung hatte die Steiner-Variante einen schweren Laser, einen fünfrohrigen Langstreckenraketenwerfer und im linken Arm zwei mittelschwere Laser. Doch trotz der zwei zusätzlichen Wärmetauscher hatte sie immer noch ein Problem mit der Überwärme.

 

Zum Glück war er aber auf ihrer Seite, den ihm haftete ein Ruf übertriebener Brutalität und Kaltblütigkeit an. Kaum hatte der fünfunfünfzigtonner den Platz des Friedens erreicht, schwenkte er den schweren Laser auf das flüchtene Ziel ein und feuerte. Für einen kurzen Moment schienen beide Battlemechs durch ein rubinrotes Band miteinander verbunden zu sein. Die Energie zerkochte die linke Torsopanzerung und einige der nachfolgenden Raketen schlugen ebenfalls in die geschlagene Bresche. Die Torsopanzerung lag in trümmern am Boden und der Arm lag rauchend ein Stück weit entfernt im Schutt der Statue. Die leichtere Maschine kam durch die Wucht der Attacke ins Straucheln und verlor dabei das Gleichgewicht. Sie taumelte einige Schritte weiter und krachte schlußendlich gegen ein Wohnhaus und brach mit viel Getöse durch die Wand ins innere. Dreck und Staub stoben auf, hüllten den Platz in eine graue Wolke und nahmen dem unfreiwilligen Beobachter für kurze Zeit die Sicht. Das einzige was er noch hören konnte, waren schwere Schritte, die den Boden erzittern ließen. Dem folgte ein metallisches Knirschen und Dröhnen, der Soldat kniff die Augen zusammen und versuchte etwas im Rauch zu erkennen. Aber das einzige was er sehen konnte, war ein undeutlicher Schemen am anderen Ende des Platzes.

 

Als sich der Staub schließlich wieder gelegt hatte, konnte er den Roten Blitz über den Überresten der Hornisse stehen sehen. Sein rechtes Bein steckte bis zu den Fußaktivatoren in deren Torso und hatte diesen komplett zermalmt. Dann weiteten sich Davids Augen vor Entsetzen, als sich der siegreiche Mech ein Stück nach vorne beugte und mit seiner linken Hand den kastenförmigen Kopf seines Gegners mit einer ruckartigen Bewegung vom Halsansatz rieß. Mit einem häßlichen Knirschen hörte er die Panzerung nachgeben und David hätte schwören können, im inneren des Cockpits einen Schrei gehört zu haben. Dann warf der Söldner den Kopf zur Seite und trat einen Schritt zurück, stand für einen Moment auf der Stelle, so als würde er sein Werk begutachten wollen. Danach aktivierte der Greif seine Sprungdüsen und verschwand hinter dem nächsten Häuserblock.

 

David mußte sich erst einmal hinsetzen und einen aufdringlichen Brechreiz unterdrücken. So etwas hatte er noch nicht gesehen! Das alles hatte keine zwei Minuten gedauert und mit welcher kaltblütigkeit Martell das Cockpit seines Gegners zertrümmert hatte und damit auch den Piloten im inneren tötete. Der ehemalige Student erbrach sich schließlich auf den teuren Teppich der ehemaligen Versicherungsgesellschaft. Dann wischte er sich die Lippen trocken und hollte das Funkgerät mit zitternden Fingern hervor "Hier Adler Drei. Bitte kommen.". Es dauerte einige Sekunden, bis das Gerät knackte "Horst hört. Bericht.", fragte der Funktech am anderen Ende "Der rote Blitz war... War auf dem Platz des Friedens erschienen. Hat, hat eine feindliche Hornisse ausgeschaltet. Ende.". Wieder dauerte es einige Sekunden bis es zu einer gemurmelten Antwort kam "Das war Martell.", knurrte der andere Mann. "In welche Richtung war er anschließend unterwegs?", fragte der Tech und David antwortete zögerlich "In Richtung des... Industrieviertels.". "Gut. Bleiben sie weiterhin auf Position!", kam der Befehl und David bestätigte.

 

Der Soldat schluckte, als er den eingedrückten Kopf aus seiner Deckung heraus betrachtete. Die Panzerplatten waren nach innen verbogen und Kabelstränge hingen bündelweise heraus. Eine dunkle Flüssigkeit sickerte träge aus den Überresten hervor und bildete auf dem Boden eine schmierige Pfütze. David wußte nicht, ob es sich dabei um Kühlflüssigkeit oder Blut handelte.

 

Er hoffte auf ersteres.
 

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bearbeitet von Tarl Martell

„Für Malerion und Sturmklinge, auf zu Tod und Verderben!†œ - Schlachtruf des Exiled Warhost Sturmklinge

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Jo, schicker Dunkelfalke :) Kann nur wieder sagen, das die Japanischen Plastikmodelle eine gute Alternative sind, falls man die älteren nicht mehr bekommt und die resculpt Zinnminis davon bescheiden aussehen (Zb. der Dunkelfalke oder Greif) in meinen Augen. Bin aber erstaunt, das die solche Minis in der guten Qualität in  Automaten haben. Gäbs hier nicht O.o

Übrigens find ich den DKF und GRF gleichermaßen gut, aber für die Geschichte hab ich mich jetzt doch für den Greifen entschieden. Der Gefällt mir von beiden einen Tacken besser, außerdem hab ich ein umgebautes Modell (den alten) hier stehen.

bearbeitet von Tarl Martell

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Das Grauen des Krieges


2.

Autor: Tarl Martell

Dramatis Personae:
Tarl Martell - Söldner im Dienste Davions. Einzelgänger. 1S Greif
Bjorn Talbot - Stolzer Mechkrieger von edler Geburt. Donnerkeil
Jack Sulliwan - Bjorns bester Freund und Mechkrieger. Kreuzritter
Roger von Brahms  - Intriganter Adliger. Greif
Hauptmann Clark Bronsky - Cholerischer Kompaniechef. Kampftitan
 

 

Die Geschichte:
Während in dem riesigen Flugzeughangar, im Militärdistrikt Zwei-Dreizehn, eine improvisierte Reparationsstätte für Battlemechs entstanden war, tobte die Schlacht draußen ohne Pause weiter. Die riesige Halle bot für bis zu einem Dutzend Maschinen Platz und ein kleines Ersatzteillager hatte man dort ebenfalls einrichten können. SeniorTechs und ihre Astechs arbeiteten unter Hochdruck, um die beschädigten Maschinen wieder Einsatzbereit zu bekommen. Gedämpft drangen die Geräusche der Explosionen ins Innere vor und nur die jüngeren zuckten dabei jedesmal zusammen, aber die Älteren gingen routiniert ihrer Arbeit nach. Zwischen den Mechports liefen Angehörige der planetaren Milizen Streife und achteten auf jede Kleinigkeit, denn es wurden Warnungen vor feindlichen Saboteuren ausgegeben und es wurde höchste Wachsamkeit verlangt. Während dessen hielten sich die Mechkrieger die meiste Zeit über in einer improvisierten Kantine hinter der Halle auf und warteten auf einen Einsatz oder das ihr Mech wieder Einsatzbereit war. Viele von ihnen waren junge Adelssöhne, die sich beweisen wollten oder mußten und fast jeder hatte bereits einen Tadel durch den cholerischen Hauptmann Bronsky erhalten: Wegen unnötig eingegangener Risiken im Gefecht und somit Gefärdung der anderern Mitglieder ihrer Einheiten. Dazu kamen noch die ständigen Raufereien mit den anderen Truppengattungen, vor allem wenn die Soldaten bürgerlicher Herkunft waren. Doch dem Offizier waren vielmals die Hände gebunden, den diese Famillien stellten einen Großteil der Truppen und hatten mächtige Verbündete im Senat. So konnte er nur Schadensbegrenzung betreiben und insgeheim hoffte er auf Entsatz durch offizielle Haustruppen Davions. Er laß die Berichte der letzten Tage und schüttelte den Kopf über das Verhalten der sogenannten Oberschicht.  

 

Bjorn Talbot war einer dieser Adelssöhne, die ihren persöhnlichen Ruhm durch zweifelhafte Einzelaktionen mehren wollten, um ihre Famillien zu beeindrucken und um sich des Erbes als würdig zu erweisen. Außerdem besaß er im eingeschränkten Rahmen eine gewisse Narrenfreiheit, da sein Vater, Brahm Talbot, immerhin der Regimentskommandant war. Jetzt saß er zusammen mit zwei seiner Freunde in der Kantine und nippte an einen Whiskey. Er hoffte, das diese stümperhaften Garde-Techs seinen Donnerkeil schnell wieder hin bekamen, wenn sie wußten was gut für sie war und er wieder ausrücken konnte. Es gab immer noch genug Feinde dort draußen, um die er sich kümmern mußte. Außerdem wollte er sich noch ein paar Orden verdienen und zusammen mit der Galauniform die jungen Frauen auf den Winterbällen beeindrucken, er lächelte bei diesen Gedanken an diese einfältigen jungen Dinger. Plötzlich wurde der leere Stuhl am Tische zurück gezogen und ein weiterer Höfling nahm daraufhin Platz, dieser beugte sich dann verschwörerisch ein Stück weit nach vorne und sah seinen Kameraden in die Augen. Es war Roger von Brahms, dessen Eltern eine Fabrik für Panzerrümpfe besaßen und ihm den Kriegerstatus quasi zum Geburtstag geschenkt hatten "Habt ihr schon gehört? Martell hat wieder zugeschlagen, der kleine Bastard! Soll einen wehrlosen Mechkrieger getötet haben.", informierte er die anderen und Talbot nickte "Das habe ich auch gehört und der arme Hund soll in seinem Cockpit schreiend gestorben sein. Einer der Milizspäher hat es gesehen und heute morgen an der Theke herumposaunt. Kein Sinn für Ehre und Anstand im Gefecht. Auch wenn es nur ein verfluchter Drac war, so einen würdelosen Tod hatte niemand verdient. Wenn ich diesen Martell in die Finger bekomme...", dann ballte er die rechte Faust und ließ sie auf die Tischplatte krachen. Der dritte im Bunde, Jack Sulliwan, schüttelte seinen Kopf "Aber was will man schon von so einem Solarisrohling, einem schäbigen Söldner auch anderes erwarten. Diesen feigen Schlägern ist ja alles zuzutrauen.", er lehnte sich zurück und setzte dann ein verächtliches Lächeln auf, nickte in Richtung der Tür "Wenn man vom Teufel spricht!". Alle Anwesenden drehten sich gleichzeitig herum.
 

 

Durch die Schwingtür kam ein sportlich gebauter Mechkrieger herein. Er war nicht sonderlich groß, aber kräftig und schätzungsweise Anfang dreißig. Es war Tarl Martell.  Das braune Haar lag wild und seine blauen Augen sahen sich um, ehe er zur Theke kam und etwas bestellte. Er lehnte sich mit dem Rücken zum Tresen und spuckte auf den Boden. Dann lehrte er das kleine Glas in einem Zuge und verlangte mit einem energischen Fingerzeig ein neues. Wortlos zog er dann seine fingerlosen Lederhandschuhe aus und stopfte sie in eine der Oberschenkeltaschen seines blauen Overalls. Mit dem neuen getränk in der Hand schritt er langsam durch den Raum, jeder Musterte ihn und suchte nach verräterischen Anzeichen einer Waffe unter dem Stoff. Schließlich nahm er an einem der freien Tische Platz, mit der Stuhllehne zur Wand und stellte sein Glas vor sich ab. Dann saß er einfach nur da und ließ ab und an seinen ernsten Blick durch die Kantine schweifen. Niemand wagte es, ihn zu erwidern.

 

Im laufe der nächsten Stunde steigerte sich Bjorn immer weiter in diese Gedanken der Vergeltung hinein und der Tod des Mechkriegers wollte ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er sah Martell aus den Augenwinkeln an und seine Laune sank immer weiter dem Nullpunkt entgegen. Jack hatte sich schon verabschiedet, da er zu einem Einsatz gerufen wurde. Er klopfte aber seinem besten Freund noch auf die Schulter "Mach bloß keine Dummheiten, mein Freund!", ermahnte er ihn "Ja Ja!", kam eine gereizte Antwort. Draußen ertönte eine laute Explosion und die Kantine erzitterte unter den nahen Einsachlägen der Artilleriegranaten. Sirenen begannen daraufhin zu Heulen und sofort sprangen alle Anwesenden auf, als zusätzlich noch der Ruf "Angriff!" durch die Lautsprecher bellte. Tarl trank noch den Rest seines Glases aus und stellte es ruhig vor sich ab, dann stand er auf und wollte die Kantine durch eine Verbindungstür zum Hangar verlassen, doch Bjorn hielt ihn fest "Das wirst du bereuen! Elender Abschaum!", knurrte er und bekam als Antwort nur ein dreckiges Grinsen serviert "Nicht aufregen, kleiner Zinnsoldat!", sprach Tarl in einem fast mütterlichen Tonfall. Dann wischte er die adlige Hand von seiner Schulter, als wäre sie nur ein lästiges Insekt und trat durch die Tür hinaus. Das brachte Bjorn erst recht in Rage, doch ehe er darauf reagieren konnte, war Tarl schon verschwunden. Er spuckte einige Flüche aus "Wir werden sehen!", ätzte er und folgte dann den anderen.
 

 

Der Lärm innerhalb der Halle war ohrenbetäubend, die Sirenen heulten immer noch und Mechkrieger rannten zu ihren wartenden Maschinen. Anscheinend wurde der Flughafen angegriffen und weitere Detonationen erschütterten den Hangar. Die SeniorTechs waren schon dabei, die Reaktoren hoch zu fahren und die Piloten nahmen in den Cockpits Ihrer Battlemechs Platz. Tarl kletterte ebenfalls eine eiserne Strickleiter empor und entledigte sich seines Overalls, ehe er ins Cockpit seines Greifen stieg und sich in den Pilotensitz sinken ließ. Er schloss die Kanzel aus Panzerglas und ein anschließendes Zischen ertönte, als das Cockpit von der Außenwelt hermetisch abgeriegelt wurde.  Unter sich, in Zehn metern Tiefe, sah er Hauptmann Bronsky, zusammen mit seinem Bordschützen, über die Fläche zu seinem wartenden Kampftitanen hasten. Der Mechkrieger gurtete sich fest und legte schnell die Reservekühlweste an und stöpselte sie in das Wärmeaustauschsystem des Battlemechs ein. Dann nahm er den Neurohelm aus einem Fach und setzte ihn auf, verband ihn zum sicheren Halt mit den Schulterpolstern seiner Kühlweste. Er bewegte ihn etwas hin und her, damit die Elektroden einen besseren Kontakt zu seiner Kopfhaut bekamen und das achteckige Sichtfenster passgenau vor seinem Gesichte lag. Dann sprach er das eingespeicherte Paßwort, welches die Waffenkontrollen freischalten würde "Zerstören und Verbrennen!". Mit einer neutralen, kalten Stimme bestätigte der Computer den Abgleich der beiden gespeicherten Stimmenmuster und gab die Systeme frei. Mit einem Surren rotierten die Armlehnen herum und brachten die beiden Steuereinheiten der Waffen und Arme in Position. Mit wenigen Eingaben rief Tarl auf einem der beiden Hilfmonitore eine Stadtkarte der MegaCity auf und vergrößerte den Quadranten seiner Position, danach klebte er die medizinischen Pflaster auf Brust, Arme und Beine. Durch Elektroden standen sie in Kontakt mit dem medizinischen Programm des Computers und auf einem weiterern, kleineren, Monitor erschienen Grafiken seiner Vitalfunktionen. Dadurch wurde seine körperliche Verfassung im Gefecht überwacht und im Ernstfall konnte sogar eine Reanimation eingeleitet werden. Das sanfte wummern des Reaktors unter sich und das Summen der Instrumente um ihn herum entlockten den Lippen des Mechkriegers ein kurzes Lächeln. Mit wenigen Handgriffen machte er den Greifen abmarsch bereit und ergriff die beiden Steuereinheiten, zwei goldene Zielkreuze erschienen auf der HUD-Projektion und seine Füße betätigten die beiden Fußbedalen. Sofort setzte sich der Mech in Bewegung und eilte mit Fünf Meter fressenden Schritten hinaus in das Inferno. Dann brachte er die Zielvisierung des schweren Lasers mit der gedrungenen Erscheinung eines  gegnerischen Dracons in Einklang und betätigte den Feuerknopf. Hierfür lebte er: Für die Schlacht und nichts anderes!

 

Bjorn stürmte hinaus und sah den Greifen gerade zum Tor hinauslaufen, er sah sich um und erblickte seinen Donnerkeil in einer der Boxen. Er grinste und eilte dorthin, die Strickleiter war bereits herunter gelassen und die Luke zum Cockpit stand weit offen. Er brauchte nur noch ein zu steigen und abrücken. Doch als er in die Box trat, schrie er wütend auf "Was zum Teufel!". Neben dem linken Bein stand ein Astech und war mit einem Kabelbündel aus einer Wartungsluke des Unterschenkels beschäftigt, ein fahrbarer Terminal stand neben ihm und Werkzeug lag auf dem Boden verstreut "Was machen sie da!", herrschte er den jungen Mann an und dieser erschrack sichtlich "Ich verbinde die Aktivator-Schaltkreise mit dem Zentralrechner.", kam seine hastige und knappe Antwort. Ein Trupp der Miliz rannte an ihnen vorbei und aus dem Tor hinaus, wo sie im Rauch der Einschläge verschwanden. Ein metallisches dröhnen erklang und die beiden gezahnten Flügel begannen sich auf einander zu zu bewegen, ein Explosionsblitz erhellte die Halle und Betontrümmer wurden hinein geschleudert "Beeilung Mann!", forderte er zornig und tigerte ungeduldig auf und ab. Der Tech fummelte nervös an den Verbindungen herum und lötete eine nach der anderen mit dem Verteiler zusammen. Schweis glänzte auf seiner Stirn und er spürte förmlich die bohrenden Blicke des Mechkriegers in seinem Rücken. Währenddessen näherten sich die Torflügel immer weiter an und draußen ging gerade eine vorbei eilende Wespe zu Boden, als eine Raketensalve ihr beide Beine zertrümmerte. Noch ehe der Körper aufschlug platzte mit einem Knall der Kopf auseinander und entließ den Schleudersitz in den dunklen Himmel.

 

"Fertig. Ist jetzt nur notdürftig gelötet, also vorsichtig und belasten sie das Bein nicht zu stark.", erklärte der Astech und Bjorn winkte genervt ab und kletterte die Leiter empor. Als er im Cockpit verschwand und die Luke hinter sich zuzog, schüttelte der Tech seinen Kopf und verschraubte die Wartungslucke wieder mit der Panzerung "Soll sich nicht beschweren. Habe ihn gewarnt.", sprach er zu sich selber und mußte dann hastig zur Seite springen, als sich der Fuß plötzlich nach vorne bewegte. Mit raumgreifenden Sätzen war der Mech aus dem Hangar hinaus und keine Sekunde zu spät: Hinter ihm trafen die beiden Tore mit einem dumpfen Glockenton auf einander. Dann tauchte Bjorn ebenfalls ins Schlachtengetümmel ein, aber seine Aufmerksamkeit galt nicht den feindlichen Battlemechs...

bearbeitet von Tarl Martell

„Für Malerion und Sturmklinge, auf zu Tod und Verderben!†œ - Schlachtruf des Exiled Warhost Sturmklinge

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Sind dann eigentlich die Robotech Modelle was für dich? die entsprechen ja den klassischen Mecha (Marodeur, Kriegshammer etc. ) Oder ist das falscher maßstab? (6mm)

Bemalte Minaturen 2014: 152 // 2015: 108 // 2016: 114 // 2017: 104 // 2018: 115 // 2019: 107 //

2020: 73 // 2021: 131 // 2022: 54 // 2023: 103  //

:chaos:   Hobby Bingo // Challenge 2024: Bemalt: 074 vs. Gekauft: 167    :chaos:

 Kodiaks Allerlei  IV //  Retro Sci-Fi // Warzone  //  AvP  //  Blood Bowl 

** Demokratie braucht keine Alternative **

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