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Sir BHorn

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Erfahrener Benutzer (3/6)

  1. Hi Leute, nachdem ich mich nun von vielen persönlichen, beruflichen und zwischenmenschlichen Tiefschlägen einigermaßen wieder berappelt habe, kann ich Euch nur versprechen...die Fortsetzung wird auf jeden Fall kommen. Vielleicht diese Woche schon.
  2. Der Schlachtenlärm war ohrenbetäubend. In einem wahnsinnig anmutenden Crescendo vermischten sich Waffengeklirr und die Schreie der Kämpfenden und Sterbenden. Der Boden war Rot von dem Blut der Gefallenen und überall fanden sich ihre verstümmelten Überreste. Mit stumpfer Regelmäßigkeit klirrte Stahl auf Stahl, Licht auf Schatten, Gut gegen Böse. Er war in seinem Element. Er wusste nicht, wie viele Stunden er schon gegen diesen Dämon kämpfte, der doppelt so groß war wie er selbst, dennoch schwanden seine Kräfte allmählich, während die seines Gegners überhaupt nicht zu erlahmen schienen. Es gab nur eines, was ihn noch gegen seinen unheiligen Gegner aufrecht hielt, sein Pflichtbewusstsein. Er musste eine Aufgabe erfüllen. Der Dämon durfte ihn nicht passieren. Und dennoch regt sich tief in ihm etwas, was ihm zu neuer Kraft verhalf. Eine Kraft, die weit über seinen Willen und sein Pflichtbewusstsein hinaus reichte. Eine Kraft, die ihn selbst die schmerzenden Muskeln und unzähligen kleinen Wunden, die ihm sein Gegner schon zugefügt hatte, vergessen ließen. Die Kraft, die ihn eigentlich schon eine ganze Weile immer wieder seine Waffe gegen seinen Gegner erheben ließ. Der schwarze, leere Blick des Thain klärte sich etwas, als er während des Marschierens auf seinen metallischen Arm blickte. Auf jenes Präzisionswerkzeug aus Schmiedekunst und Runenhandwerk, welches er nun sein Eigen nannte. Kraftvoll ballte er die künstlichen Finger zu einer Faust zusammen. Das Donnern der Schritte abertausender Zwergenstiefel Hallte von den Hügeln wieder. Sie machten gute Fortschritte, mittlerweile hatten sie die Berge hinter sich gelassen. Sie waren ihren Feinden auf den Fersen. Hoffentlich würden sie sie noch rechtzeitig erreichen. Aber grimmige Dawi waren nicht aufzuhalten. Der Thain spürte keine Müdigkeit, nur seine Kraft. Die Kraft, die in ihm lag, war der Hass… * * *
  3. Luc schreckte hoch. Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gesammelt und rannen nun langsam sein Gesicht herab. Das Salz im Schweiß brannte in seine Augen und doch traute er sich nicht, seine kniende und betende Haltung aufzugeben. Wie gebannt starrte er auf das Bildnis der Herrin des Sees. Die Feldkapelle war inzwischen bei weitem nicht mehr so imposant, wie sie es beim ersten Betreten gewesen war, was sicherlich auch daran lag, dass dem Tross langsam die Kerzen ausgingen. Im Schein der wenigen Kerzen die nun brannten, wirkte das Bildnis der Herrin anders, irgendwie traurig. Aber auch sanft und gütig blickte die Statue auf ihn herab. „Habt Ihr gefunden, was Ihr gesucht habt, Sir Luc?†œ Luc schreckte abermals auf und drehte sich um. Am Zelteingang der Feldkapelle stand die Granddame. Auch wenn sie nicht mehr den Liebreiz der Jugend hatte, so musste Luc doch feststellen, dass sie die Schönheit der Reife und der Weisheit umgab, die nicht minder faszinierend war. Wahrlich ein von der Herrin gesegnetes Wesen. „Madame, ich…nein…zumindest glaube ich es nicht…†œ Granddame Juliette näherte sich Luc und setzte sich auf einen der wenigen Holzstühle hier im Zelt und bedeutete Luc, dasselbe zu tun. Als er sich zu ihr gesetzt hatte schwiegen sie noch eine Weile, wobei jeder seien Gedanken nachzuhängen schien. „Vielleicht stellt Ihr nur die falschen Fragen, oder sucht nach den falschen Antworten, wie auch immer Ihr es ausdrücken wollt. Oder Ihr wollt letzten Endes die Antwort auf Eure Frage gar nicht wissen, hm?†œ Luc war verwirrt. „Ich verstehe nicht, was Ihr meint?†œ „Erzählt mir noch einmal von Eurem Traum, und zwar so, wie Ihr ihn immer jetzt träumt.†œ Luc tat dies und als er geendet hatte, schwiegen sie wieder eine Weile. „Möchtet Ihr denn wirklich wissen, was ich darüber denke?†œ, fragte die Granddame schließlich. Luc sah sie eine Weile an. Trotz ihrer Schönheit sah Luc deutlich die Spuren der Erschöpfung, die sich doch wie feinen Schatten in das Antlitz der Granddame eingegraben hatten. Er lächelte innerlich, da er glaubte, dass er selbst kaum besser aussah. Der ganze Kreuzzug war mittlerweile dermaßen mitgenommen, so dass er kaum noch etwas mit dem glorreichen Trupp gemein hatte, der Bretonia vor so vielen Wochen und Monaten verlassen hatte. Groß waren die Träume und Hoffnungen der meist jungen fahrenden Ritter gewesen, die sich dem Kreuzzug angeschlossen hatten. Nun hatten sie fast alle ihre Hoffnungen verloren, und einzig ihre Ehre und der Glaube an die Herrin und ihre Wege hielten sie aufrecht. Der Glaube, der durch diese Dame und ihre Zofen so frisch und lebendig gehalten wurde. Und nun? Die kaum merklichen Schatten unter den Augen der Granddame zeigten Luc deutlich, dass selbst hier der Glaube auf die wohl härteste Probe gestellt wurde. Was sollte er als einfacher Bauernsohn denn nun glauben? Was konnte er tun und wieso gerade er? „Ja, sagt es mir, egal, ob mir die Antwort gefällt, oder nicht.†œ Tiefes Seufzen war die erste Reaktion der Granddame, dann sprach sie mit kaum hörbarer Stimme: „Es ist das erste Mal seit so vielen Jahren, dass ich die Stimme der Herrin nicht klar zu vernehmen vermag. Mag sein, dass es an der sehr nahen Präsenz des verderbten Chaos und seiner Entinitäten liegt, dass Ihre Stimme nur wie durch eine Nebelwand zu mir dringt. Es mag aber auch sein, dass die Herrin sich bewusst vor mir verhüllt oder aber…†œ, ihre Stimme brach fast, „dass mein Glaube nicht mehr stark genug ist…†œ Luc erschrak fast ob dieser Worte. Ihm wurde schlagartig bewusst, dass die Granddame mit Sicherheit niemandem eine solche Schwäche gegenüber gezeigt hat, nicht einmal dem Duc persönlich, obwohl sich die Beiden schon über Jahrzehnte lang kannten und schätzten. Eine Träne war in den Augenwinkeln der einstmals so stolzen und unnahbar wirkenden Frau zu sehen und Luc spürte mehr denn je, dass es wirklich die Schwachen und Wehrlosen waren, die seines Schutzes bedürften. Schließlich war er ein Ritter Bretonias und folgte einem Ehrenkodex. Einige Augenblicke später hatte sie sich jedoch wieder gefangen. Mit festem, aber freundlichen Blick schaute sie Luc genau in die Augen. Nur ihr Stolz und ihre Unnahbarkeit waren noch nicht zurückgekehrt. „Sir Luc, ich bedaure, ich kann Euch Euren Traum nicht deuten. Aber ich kann Euch folgendes sagen.†œ Sie machte noch einmal eine kurze Pause, holte tief Luft und sprach weiter. „Selbst zu ihren Dienerinnen spricht die Herrin in dieser finsteren Stunde nicht mehr, zumindest nicht mehr deutlich, jedoch aber zu Euch. Und das immer noch in einer unbändigen Klarheit. Zwar vermag ich Euren Traum nicht zu deuten, aber eines Zeigt er mir dennoch. Egal was uns in den folgenden Stunden und Tagen bevorstehen mag, Ihr und Euer Traum seid der Schlüssel dazu. Er verkörpert den Willen der Herrin.†œ * * *
  4. „Ah, Meister Eisenstirn. Ich freue mich, dass Ihr meiner Ersuchung um eine Audienz so schnell stattgegeben habt.†œ Der König von Karak Varn war sicherlich eine Persönlichkeit, die eher selber Audienzen gewährte, als um sie zu bitten, doch trotz aller Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Wegen für die Dawi, war Krungil Rotbart Traditionalist genug, um die Erfahrung und die Weisheit des viel älteren Runenschmieds zu respektieren und so gab es auch für ihn keinen anderen Weg. „Eure Majestät. Was ist Euch so dringend, dass es einer Unterredung mit mir bedarf?†œ Der König setzte sich etwas beschwerlich auf seinen Felsen. Auch wenn er wesentlich jünger als der Runenmeister war, so trug er doch schon die Last vieler Dekaden auf seien Schultern, davon die letzten zwei als Exil-König der Karak Varn Dawi. Das Feuerrot seines Bartes war längst stumpf und wurde so langsam von silbernen Strähnen durchzogen. „Es geht um Thain Skargi Hammerhand...†œ begann er, als Meister Thorek Eisenstirn ihm ins Wort fuhr. „Thain Skargi Hammerhand ist tot. Er starb bei der Verteidigung des Passes Baraz Zan. Sein Geist weiß es auch schon, nur muss sein Körper ihm noch folgen...†œ „Meister Eisenstirn, ich weiß, dass er inzwischen den Slayereid abgelegt hat, aber...†œ „Ihr missversteht mich†œ, unterbrach ihn der ältere Dawi abermals. „Das, was den Thain tatsächlich zu einem Bruder von uns gemacht hat, starb bereits am Pass. Das, was da den Schwur abgelegt hat, ist eine Hülle ohne Seele. Streng für sich genommen kann ein Dawi ohne Seele eigentlich keinen bindenden Schwur ablegen, allerdings ist in diesem Fall der Eid nur die logische Konsequenz...†œ „Meister Eisenstirn!†œ Nun war es an der Reihe des Königs, die Rede des anderen zu unterbrechen. „Die philosophische Betrachtung der Situation mag ja sehr interessant sein, dennoch glaube ich nicht, dass jetzt hier die richtige Zeit und der richtige Ort dafür ist. Es geht hier schließlich um eine tapferen Soldaten der lange Zeit mit unermüdlichen Eifer und dem nötigen Respekt vor dem Alter für sein Volk gekämpft hat. Nun ist er durch unsere Hilfe zu einem Werkzeug des Hasses und des Tötens geworden. Ich mache mir keine Sorgen um einen Bruder, der eine Slayereid abgelegt hat, eine solche Entscheidung würde ich zu jeder Zeit akzeptieren. Nein, es geht um eine Seele, die gerettet werden muss. Wenn ich in die Augen des Thais blicke, habe ich das Gefühl, dass das Chaos ihn bereit in seiner Gewalt hat und ihn auffrisst. Ein solches Schicksaal ist tausendmal schlimmer als der Tod und ich werde ihn nicht diesem Schicksaal überlassen.†œ Krungil Rotbart sah lange in die Augen von Meister Eisenstirn. Nicht ein Blinzeln gestattete sich der Dawi-König und wich auch nach Minuten nicht dem Blick seines Gegenübers aus. Selten zuvor (tatsächlich konnte er sich an gar keine Situation erinnern) hatte Krungil Rotbart so „respektlos†œ einem älteren und sicherlich auch weiserem Dawi gegenüber gehandelt, dennoch wusste er, dass er nur so seiner Aussage das nötige Gewicht geben konnte. Thorek Eisenstirn bewegte sich in dieser Zeit keinen Millimeter. Selbst das atmen war nur ein kaum wahrnehmbares Heben und Senken des Brustkorbes. Auch seine stahlgrauen Augen wichen dem Blick des Königs nicht eine Winzigkeit aus. Der alte Runenmeister wusste, welch Qual es dem König bereitete so „Respektlos†œ zu sein und in einer Art gefiel ihm das, denn schließlich hatte Thorek ja recht. Andererseits, der König war alt genug um die Weisheit und die Aussagen zu verstehen. Er war tapfer und edel, und sicherlich ein guter Herrscher seines Volkes in der heutigen Zeit. Und an diesen Punkt gestattete sich der alte Dawi ein Lächeln. „Ich kann Eure Sorge verstehen, und in der Tat, die Seele unseres Bruders ist sicherlich schon in den Händen des Chaos. Irgendein Dämon namens Vardek Crom hat sie ihm genommen und es gibt nur einen, der sie befreien kann †“ er selbst!†œ * * *
  5. Das Bier schmeckte schal und Luc war sich ziemlich sicher, dass seines zumindest verwässert wurde. Aber all dies war ihm völlig egal. Ob draußen im Regen oder hier in diesem düsteren Schankraum des einzigen Gasthauses im Dorf, welches kurzerhand zum Rekrutierungsbüro für die Miliz umfunktioniert wurde. Auch wenn Leutnant Hansen ob seiner militärischen Ausbildung und seiner Kenntnisse um die Imperiumsgesetze die eigentliche Arbeit übernahm, sollte Luc auf Wunsch des Duc ebenfalls ein Auge auf die Rekruten haben. Die Bewohner hatten einerseits etwas erleichtert auf das Auftauchen der Kreuzzugsarmee reagiert, andererseits war das Misstrauen ganz offen zu spüren, was man ihnen entgegenbrachte. Luc bezweifelte, dass die Truppen Bretonias so entgegenkommend begrüßt und akzeptiert worden, wenn nicht an ihrer Seite die Imperiumsritter und Infanteristen mitgereist wären. Von dem Wirt dieser Schankstube strahlte jedenfalls unverhohlener Hass auf Luc aus, obwohl Luc sich ganz sicher war, diesem Mann niemals zuvor im Leben begegnet zu sein. Wer weiß, welche Erfahrung er oder einer seiner Anverwandten mit Bretonia gemacht hatte. Leutnant Hansen setzte sich neben Luc und seufzte tief. „Es haben sich viele freiwillig gemeldet, mehr, als ich erwartet hatte, allerdings haben die wenigsten überhaupt mal ein einziges Milizentraining absolviert, also werden wir brave Bauern, Hirten und Sattler in die Schlacht führen. Die wenigen Jäger und Fallensteller aus dem Dorf und der Umgebung sind die einzigen, die einen winzigen militärischen Wert gegen das Chaos haben werden. Ich habe nie selbst gegen die nordischen Stämme gekämpft aber die Schlachtberichte der Veteranen waren mörderisch und angsteinflößend, selbst wenn man die üblichen Übertreibungen schon abgezogen hat.†œ Luc hatte ihm kaum zugehört. Und wenn er es hätte, so hätte auch er absolut keine Ahnung gehabt, was sie noch erwartete. So nickte er nur kurz zu Hansens Worten. Nein, er schwelgte noch immer in seiner Trauer und suchte den Sinn in seiner absolut sinnlosen Existenz. Warum nur war er hier? Zuerst war es ein einfacher Befehl, dem er zu folgen hatte. Es brauchte keinen Sinn, er war Soldat, er hatte einen Befehl. Welcher Soldat, der einen Befehl hatte, brauchte einen weiteren Sinn in seinem Tun? Doch nun? Er war ein Ritter, eine Bestimmung, die er nach langer Zeit der Zweifel und Konfusion endlich für sich angenommen hatte. Ein Ritter folgt seinem Ehrgefühl, seinem Kodex, seinem Schwur. Luc hatte seine Bestimmung eigentlich nur aus einem Grund angenommen. Ein Grund, der auf grausame Weise aus seinem Leben genommen wurde. Warum war er hier? Luc schreckte aus seinen Gedanken empor, als Hansen ihn fragte: „Sir Luc, habt Ihr mir überhaupt zugehört?†œ Luc schaute nur verwundert auf Hansen, dann auf sein Essen, was der Wirt ihm zwischenzeitlich gebracht hatte und was Luc endgültig davon überzeugte, dass der Wirt ihn hassen musste. Nein, es gab eine Lösung, aber die würde er hier nicht finden. „Verzeiht Leutnant, aber ich muss noch einmal weg.†œ Luc stand auf und eilte zur Tür. Hansen rief ihm hinterher: „Wo werde ich Euch finden, wenn etwas Dringendes anliegen sollte?†œ Luc blieb im Türrahmen stehen, dann antwortete er, ohne sich umzudrehen: „Ihr findet mich im Heerlager. Sucht nach der Feldkapelle.†œ * * *
  6. „Sire, ich bitte Euch. Auch ich bin für jede Unterstützung dankbar, aber, Sire †“ er hat FRAUEN mit in die Milizen gelassen.†œ „Sir Roger, ich weiß Euren Rat und Eure Sorge wirklich zu schätzen, aber ich kann und werde aus zwei Gründen nicht gegen die Entscheidung einschreiten. Zunächst, ja, wir können jeden Mann und vielleicht sogar Frau gebrauchen. Für die meisten ist der Tod sowieso schon eine Tatsache, mit der sie sich abgefunden haben, oder was glaubt Ihr, was mit den Flüchtlingszügen passieren wird, wenn unsere Verteidigung einmal überwunden ist?†œ Sir Roger schaute entgeistert auf den Duc, als er die Wahrheit in den Aussagen realisierte. „Zum anderen, die Aushebung der Milizen ist allein den Imperialen Gesetzen unterworfen und solange es kein Gesetzt im Imperium gibt, das Frauen den Dienst in den Milizen verbietet, werden wir das dulden müssen. Sir Roger, wir befinden uns schon lange nicht mehr in Bretonia. Wir sind hier nur Gast. Sicherlich in dieser Situation ein willkommener Gast aber auch die militärische Gesamtleitung obliegt auch nur in unseren Händen ob unserer Mannstärke der hier gestellten Truppen und vielleicht auch der Erfahrung des Feldherren. Und nun geht bitte. Es gibt auch für Euch noch viel zu tun.†œ Sir Roger verneigte ich mit einem „Sire†œ vor dem Duc, bevor er aus dem Feldherrenzelt trat. Madame Juliette trat neben den Duc, um wieder nach der Wunde zu sehen. „Er versucht nur nach allen Tugenden des Rittertums zu leben. Natürlich ist es einem Ritter zuwider mit einer Frau in die Schlacht zu ziehen, wo es doch sein Ziel ist, sie vor eben diesen Dingen zu beschützen.†œ „Genau das war es, was zum Sturz seines Vaters geführt hatte. Er lebt die Tugenden nach ihren Worten und nicht nach ihrem Sinn, und da ist er leider nicht der einzige. Er sieht in seinen Handlungen keinen Fehl.†œ Hagen seufzte schwer. Eine Weile herrschte Schweigen zwischen den Beiden, bis die Granddame plötzlich sagte: „Die Wunde will irgendwie nicht richtig verheilen. Ich kann leider nicht viel tun als sie immer wieder neu zu verbinden, nur leider platzt sie an verschiedenen Stellen immer wieder auf. Merkwürdig. Selbst die Mächte der Herrin versagen hier ihren Dienst. Welch unheiliges Mal tragt Ihr da mit Euch herum.†œ „Vielleicht ist es aber auch einfach nur der Wille der Herrin?†œ Die Frage des Duc brachte Ganddame Juliette ins Grübeln. * * *
  7. „Ich verstehe Euer ganzes Kastensystem nicht. Wieso sollte es einem Gemeinen nicht durch große Taten gelingen Ruhm und Ehre, oder sogar den Ritterstand zu erreichen?†œ Leutnant Hansen schaute Luc fragend an. Mit seinem schlammbeschmierten Gesicht bot er fast einen lustigen Anblick. Seit zwei Stunden versuchten er, Luc und fast alle Infanteristen und Dörfler einen mit Schanzpfählen gespickten Graben auszuheben, um vor der feindlichen Reiterei besser geschützt zu sein. Angesichts des nicht mehr enden wollenden Regens eine glitschige und fast aussichtlose Aufgabe. „Kann er ja, aber die Taten müssen wahrhaft groß sein, eines Ritters würdig halt. Also so etwas wie eine wilden Greif erschlagen oder so…†œ „Ich kann Eure Kultur immer noch nicht verstehen, dennoch respektiere ich sie mittlerweile. Ich behaupte ja nicht, dass hier im Imperium die Chancen eines Bauern für den gesellschaftlichen Aufstieg wesentlich höher sind, jedoch die Gesellschaftsform über Geld und Besitz Ansehen zu erlangen scheint es bei Euch nicht zu geben. Meine Karriere verdanke ich auch zum Großteil meinem Vater, einem Kaufmann in Nuln. Seine Geldbörse hat mir zugegebenermaßen bei meiner Karriere geholfen, was nicht bedeuten soll, dass ich eigentlich als Leutnant ungeeignet bin†œ, er und Luc lachten kurz auf, „aber es hat meinen Karriereweg doch deutlich geebnet und beschleunigt.†œ „Bauern sind nicht für den Kriegsdienst geschaffen. Lediglich einige von uns haben das Glück in die Garnisonen aufgenommen zu werden. Die Landsknechte übernehmen dann die Aufgabe, die öffentliche Ordnung zu wahren oder die Grenzen des Ritterlichen Lehens zu bewachen. Bei jeglichen Schwierigkeiten, seien es Räuber, Wilderer, oder gar Bestien ist es der Ritter, der für das Landvolk kämpft.†œ „Eigentlich eine sehr noble Einstellung. Doch verstehe ich immer noch nicht diesen inneren Zwiespalt. Einerseits opfert sich der Ritter immer wieder für sein Volk auf, auf der anderen Seite wird es so verächtlich behandelt.†œ „Jedenfalls kann bei uns weder Geburtsrecht noch Geld den gesellschaftlichen Platz bestimmen, sondern allein die Taten.†œ „Wohl auch wieder wahr…die wenigsten bekleckern sich auf dem vorgenannten Weg mit Ruhm…†œ Luc schaute den Imperialen lange an, bevor er weiter sprach. „Vielleicht ist Politik nicht das richtige Thema zu diesem Zeitpunkt…†œ „Warum nicht? Wenn wir schon Seite an Seite kämpfen und wohl auch bald sterben werden, möchte ich wenigstens etwas von meinem Kameraden wissen, dessen Rücken ich decke.†œ Hansen hörte auf zu graben. „Ich finde es faszinierend, dass eine riesige Armee aus einem Land, mit dem wir durchaus auch unsere Meinungsverschiedenheiten haben, sich ohne Hoffung auf Rückkehr auf den Weg macht, um für sie völlig fremde Menschen zu unterstützen. Eure Hingabe an Eure Herrin des Sees ist fast fanatisch zu nennen. Dennoch scheint sie Euch immer zu begleiten und auch wenn wir den Lehren des Heiligen Sigmar folgen, so denke ich doch, das diese beiden Götter ein gutes Paar abgeben, das dem Chaos ordentlich ans Bein pinkeln kann.†œ Hansen wusste nicht, wie sehr er unbeabsichtigt gerade die Herrin beleidigt hatte, aber Luc verstand trotzdem, was er damit sagen wollte. Und er gab ihm Recht. Von einer weltlichen Seite aus betrachtet, konnte man die beiden wirklich als, untereinander zwar ständig zankendes Ehepaar sehen. Denn die Ziele beider Religionen waren die gleichen. Dem Chaos endgültig die Stirn zu bieten und dem Volk Freiheit und Frieden zu geben. * * *
  8. Blut †“ Crom liebte diesen Geruch. Er wusste nicht, ob es Einbildung war, aber ihm kam es so vor, als ob der Geruch von Blut im Regen am intensivsten war. Dennoch war er ungehalten. Seit seine Truppen den Rand des Weltrandgebirges hinter sich gelassen hatten, hatten sie nur vier Tage gebraucht um drei unbedeutende Dörfer, ein paar Gehöfte und eine kleine Stadt namens „Neu-Mortheim†œ dem Erdboden gleich zu machen. Dennoch gab es wenig Gegenwehr und Crom begann langsam sich zu langweilen. Eigentlich hatte er einen würdigeren Empfang erwartet, aber wahrscheinlich war dieser recht dünn besiedelte Landstrich sowieso im Vorfeld schon aufgegeben worden und die wenigen hiesigen Truppen wurden nach Middenheim gesandt um Archaon aufzuhalten. Nein, seine Truppen würden sich nicht lange hier aufhalten. Seine Späher hatten ihm von einem interessanteren Flecken im Imperium berichtet, das die Einwohner wohl „Sylvania†œ nannten. Allerdings soll es angeblich dort nicht ganz geheuer sein. „So ein Quatsch †“ Hirngespinste! Wer sollte mich, den wahren Auserwählten denn schon aufhalten?†œ Sein Adjutant blickte fragend zu ihm auf, nur um von Croms gepanzerten Handschuh in seinem Gesicht gesagt zu bekommen, dass Sein Gebieter nur laut gedacht hatte. Leider war das die letzte Antwort, die er jemals noch bekommen sollte, denn als sich sein gebrochenes Nasenbein und einige Schädelsplitter in sein Gehirn bohrten, rissen sich bereits die Dämonen in den Höllen um seine Seele… Crom betrachtete das Blut auf seinem Handschuh und sog den Geruch ein…ja, Blut roch noch intensiver, wenn es regnete. * * * „Nochmal!†œ, die Stimme des Thain gellte vor Wut und Zorn strotzend durch die Nachtluft. Wieder erklang das klare Klirren und Scheppern von Stahl, der auf Stahl traf. Zwei-, drei- viermal, dann folgte ein dumpfer Aufprall. „Seid Ihr…†œ „Nein, verdammt noch mal, los wir versuchen es wieder!†œ Krungil Rotbart, König von Karak Varn beobachtete die Szenerie schweigend, auf seinen mächtigen Runenhammer gelehnt von einem Felsen aus und seufzte. Selten hatte er so viel Hass in einem Bruder gesehen. Trotz aller Bemühungen konnte er Thain Skargi Hammerhand nicht davon abhalten, den Slayerschwur abzulegen. Es schmerzte ihn sehr und erfüllte ihn mit großer Trauer, einen so erfahrenen und guten Feldherren zu verlieren. Seit sie den Thain geborgen hatten, war knapp eine Woche vergangen. Meister Thorek Eisenstirn hatte für den Thain in seinem uralten Wissen geforscht und ihm in nur wenigen Stunden einen Arm aus feinstem Zwergenstahl geschmiedet, in dem uralte Runen (die selbst älter als die Runen auf Krungils fast 3000 Jahre altem Hammer zu sein schienen) aus Gromril eingearbeitet wurden. Wie der Arm an Thain Hammerhands Rumpf befestig wurde, wagte der König sich nicht vorzustellen. Die Schreie des Thains waren jedenfalls eine ganze Weile zu hören gewesen. Jedoch durch die Runenmagie war es dem Thain irgendwie gelungen, seinen künstlichen Arm zu bewegen. Zwar nur langsam und ungeschickt, aber immerhin. Nun trainierte er seit vier Stunden ununterbrochen mit diesem Arm zu Kämpfen, indem er sich mit dem Champion des Königs duellierte. Er war wie besessen davon in der nächsten Schlacht noch einmal auf diesen Crom zu treffen… * * * Croms Stimmung hob sich gewaltig. Was seine Gargoyle-Späher zu berichten hatten klang doch recht viel versprechend. Eine größere Armee hatte sich in nicht allzu weiter Entfernung formiert. Zwar an Zahl seinen Truppen hoffnungslos unterlegen, schien sie jedoch durch die viele Reiterei sogar eine Herausforderung wert zu sein. Das die Banner fremd waren, störte ihn nicht, denn ihm war es egal, ob seine Klingen imperiales oder bretonisches Blut vergossen. Das einzige, Crom hatte bislang noch nie das Vergnügen gehabt, gegen Bretonische Ritter anzutreten, obwohl er viel über die Kampftaktiken gehört hatte. Wenn diese Ritter wirklich dem entsprachen, was andere Chaosgeneräle über sie aussagten, dann würde es zumindest ein amüsantes Dahinschlachten dieser armen Sterblichen werden. Seine Laune hob sich langsam immer weiter. Ja, diesmal waren die Vier uneingeschränkt auf seiner Seite. Er würde diesen glorreichen Sieg über die Ritter dem gesamten ungeteilten Chaos widmen… * * *
  9. Ja, totgesagte leben Länger (ich sollte Vampire anfangen...). Na, da ich erst seit gestern wieder I-Net habe, war es mir lange Zeit nicht vergönnt was zu posten. Durch berufliche und private Veränderungen hatte ich auch leider wenig Zeit, an meiner Geschichte weiterzuschreiben. Hoffe aber, dass es in Zukunft wieder etwas besser wird. Lust hätte ich schon...
  10. „Ulmenstein†œ, war die Antwort des gepanzerten Ritters des Schwanenordens, der zum Duc aufgeschlossen hatte, „Das Dorf heißt Ulmenstein und gehört zu unserem Protectorat. Etwa 500 Seelen, keine Garnisonen, höchstens ein paar Milizen werden wir ausheben können.†œ Das klang alles nicht sehr ermutigend. Zu allem Überfluss würde die Hauptstreitmacht des Kreuzzuges wohl kaum im Dorf kämpfen können, da sie nun mal Reiter waren und somit im offenen Feld stärker. Hagen kratzte sich nachdenklich am Bart, doch dann fasste er seinen Entschluss. „Die Felder hier vor dem Dorf sind so gut wie jeder andere Schlachtplatz. Im Gegenteil, die Bauernkaten und Scheunen werden den Fußtruppen einen gewissen Schutz gegen Flankenangriffe bieten. Außerdem kämpfen Männer besser, wenn sie den heimischen Herd verteidigen, als irgendwo auf einem Schlachtfeld. Die zusätzliche Zeit, die wir haben können wir zum Aufbau einfacher Verteidigungen und Barrikaden nutzen. Außerdem wollen wir das Gelände genau erkunden. Ich weiß noch nicht genau, ob wir diese Hügelkette dort drüben nicht zu unserem Vorteil nutzen können.†œ Darüber hinaus würden die müden Ritter noch etwas Zeit erhalten, sich auszuruhen und ihre Kräfte zu sammeln. Für das, was ihnen bevorstand würden sie alles geben müssen. Der Kampf gegen die Grünlinge war dagegen ein Scharmützel. Wieder bezweifelte Duc Hagen, dass auch nur einer seiner Gefolgsleute überleben würde. Dennoch würden sie sich dem Feind stellen, weil die Herrin selbst sie hier hin geführt hatte. „Aber was ist mit den Feldern….†œ, wollte der Schwanen-Ritter noch einwenden, als er im selben Augenblick von selbst auf die Lösung kam. So oder so waren die Felder der Bauen keine Kupferpfennig mehr wert. Wenn der Sturm des Chaos über sie hereinbricht gab es nichts mehr, was für sie eine Bedeutung hätte. „Sir Luc, Ihr seid doch der Imperialen Sprache mächtig, nicht wahr?†œ Wieder schreckte Luc fast hoch, als er jäh aus seinen Grübeleien gerissen wurde. „Ja Sire, das stimmt. Zumindest einigermaßen.†œ „Darüber hinaus habt Ihr doch immer noch eine besondere Beziehung zu den Fußtruppen?†œ Luc beobachtete genau, wie sich Sir Rogers Gesichtzüge bei diesen Ausführungen des Duc vor Verachtung verzogen. Luc scherte sich mittlerweile aber kaum noch darum, was Sir Roger von Ihm und seiner Herkunft halten könnte. Schließlich waren es er und seine Fußtruppen, die eines der Katapulte allein zerstört hatten. Und auch war es die von Luc organisierte Infanterie gewesen, die im Trosslager den ersten Ansturm der Orks alleine aufgehalten hatte, damit die Ritter Zeit zum Rüsten und Formieren hatten. So glimmte bei diesen Gedanken in seinem Herzen so etwas wie Selbstbewusstsein auf und es schwang etwas Stolz in seiner Stimme als er antwortete: „Das stimmt, Sire. Womit kann ich Euch dienen.†œ „Ich möchte Euch bitten, zusammen mit Leutnant Hansen im Dorf die Milizen auszuheben. Außerdem sollt Ihr die Verteidigung des Dorfes, sowie die Evakuierung der Frauen und Kinder organisieren. In der Schlacht hätte ich auch gern, dass Ihr das Oberkommando über die gesamte Infanterie habt. Über die Befehlskette von Leutnant Hansen dürften die neuen Milizen keine Schwierigkeiten machen.†œ „Sire, das bedeutet aber, dass ich nicht an Eurer Seite reiten werde…†œ „Sir Luc, ich habe weiß-die-Herrin wie gut Eure Talente beobachtet und, mit Verlaub, Reiten gehört nicht zu Euren Stärken. Ich glaube kaum, dass Ihr einem Lanzenangriff standhalten würdet. Aber Ihr seid ein wahrer Derwisch mit dem Schwert, das kann ich an dieser Stelle nur wiederholen. Und das wichtigste, Ihr seid eine wahre Quelle der Inspiration für Fußtruppen. Ihr habt etwas an Euch, was die Männer begeistert. Unter Eurem Kommando kämpfen Bauern fast wie Ritter und wir können in der uns bevorstehenden Schlacht weiß Gott noch ein paar Ritter mehr gebrauchen. Ihr reitet zwar nicht an meiner Seite, jedoch schafft nur Ihr allein es, aus den Fußtruppen einen gewichtigen Faktor in dieser Schlacht zu machen. Ich könnte mir keinen besseren Dienst und Gefallen vorstellen.†œ Gefallen? Hatte der Duc gerade Gefallen gesagt? Luc traute seinen Ohren nicht. Ein Ritter lebte, um seinem Herrn zu dienen. Jetzt sah der Duc aber seinen Dienst schon als Gefallen an. Das grenzte fast an einen Freundschaftsdienst. „Sire, ich werde mein Bestes geben.†œ „Was anderes können wir auch nicht gebrauchen.†œ Der Duc wandte sich auch an den Rest der Männer, das seine weitere Antwort nicht nur Luc galt: „Denkt daran, Männer, wir sind die letzte Bastion auf dem Weg dieser Höllenbrut, die gesamte freie Welt zu unterwerfen und zu zerstören. Wir werden bis zum letzten Atemzug kämpfen und unser Bestes geben. Das sind wir diesen Menschen hier und auch unseren Familien zuhause einfach schuldig…†œ * * *
  11. Regen - Kälte - Trauer Luc wusste schon nicht mehr, wie lange diese Empfindungen seine Begleiter waren, er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Die Schwärze in seiner Seele, diese tiefe, unendliche Leere, die sich in seinem Innern befand wog wie eine schwere Last auf ihm. Seine Gefühle waren ein ständiges Wechselbad, das von Trauer, über Gleichgültigkeit dem gesamten Leben gegenüber bis hin zu den blasphemischen Gedanken der Wut auf die Herrin und sein Schicksaal reichte. Das trostlose Wetter, das sie seit der Schlacht von Kleinbrunnthal (so nannte zumindest einer der überlebenden Imperialen diese Gegend) mit den Orks begleitete, tat sein Übriges. Luc hatte seit seinem Abschied vom Grab kaum was gesagt. Schweigend ritt er zur Linken des Duc. Sir Roger ritt zu dessen Rechten, mit dem Ihm frisch anvertrauten Armeebanner. Auch er hatte kaum ein Wort gesprochen, schon gar nicht mit Luc. Er hatte die Ehre als Bannerträger ohne ofizielle und pompöse Zeremonie verliehen bekommen, ebenso wie Luc seinen Ritterschlag zum Ritter der Krone. Luc konnte sich kaum noch an die kurze Ehrung erinnern, er hatte alles wie in Trance über sich ergehen lassen. Es war schließlich Duc Hagen, der als erster das Schweigen brach. "Ich weiß mein Junge, es ist sicherlich ein schwacher Trost, aber seid gewiss, dass durch Euren überaus heldenhaften Einsatz Ihre Seele jetzt an der Seite der Herrin weilt und Sie Euch und Euren mutigen Einsatz weiter beobachtet. Es lag nicht in Eurer Bestimmung, Sie zu erretten, ebenso, wie es nicht in Ihrer Bestimmung lag, der Herrin weiter in dieser Welt zu dienen?" Luc stockte. Es dauerte etwas, bis die Worte in sein Bewusstsein eingedrungen waren und dann dauerte es auch noch etwas, bis er antworten konnte, ob es nun an der unerwarteten oder der vertraulichen Anrede lag. "Sire...ich - ich danke Euch, für Eure tröstenden Worte?", Lucs Stimme klang hohl, so als ob sie von einem anderen Ende der Welt zu kommen schien. Irgendwie klang seine Antwort nur höflich, aber nicht ehrlich. Das schien nicht nur der Duc zu bemerken, denn Granddame Juliette, die hinter dem Duc ritt, meinte plötzlich: "Ich erinnere mich genau ähnliche Worte einem sehr großartigen Ritter vor zwölf Jahren gesagt zu haben. Leider befürchte ich, er hat es bis zum heutigen Tage nicht akzeptiert." Luc horchte plötzlich auf. Irgendwie verstand er nicht ganz, hatte aber das Gefühl, das es von nicht unwichtiger Bedeutung für ihn war. "Madame, ich bitte Euch. Diese alte Geschichte gehört jetzt nicht hierher?" "Wieso? Ich finde es erstaunlich wie die Prüfungen durch die Herrin sich gleichen, ob eines großartigen Ziels." "Madame Juliette, bei allem sich gebietenden Respekt, bitte ich Euch, hört auf!" Die Stimme des Duc klang auf einmal sehr durchdringend, ja beinahe wütend. Das Gesicht Hagens war zu einer steinernen Maske erstarrt und sein Blick war stur geradeaus auf den Weg gerichtet. In diesem Augenblick kam einer der fahrenden Ritter, die als Vorhut losgeschickt worden waren, um eine Anhöhe herumgeritten. "Sire! Vor uns liegt ein imperiales Dorf, keine Reitstunde mehr entfernt. Und...der Feind kann keine vier Tagesritte mehr von uns entfernt sein." "Wie kommt Ihr darauf?" "Sire, die Geier...sie sie sind die Begleiter des Todes und des Schreckens, den der Feind mit sich bringt. In nicht allzu weiter Entfernung verdunkeln sie selbst den Regenhimmel..." "Gewaltig an Zahl und Schrecken ist der Tod, den sie mit sich bringen. Es gibt nichts, das sie ungeschoren lassen." Die Stimme der Zofe klang düster, genauso düster, wie Ihr Blick war, der in der Ferne den schwarzen Riesenschwarm betrachtete. * * *
  12. Danke Flex... *lächel* Aber ich weiß nicht, ob alle anderen das genauso sehen, außerdem hätte ich auf ewig ein schlechtes Gewissen (außerdem will ich jetzt nicht alles wieder neu rechnen). PS: Ich hab bei den Mails gelogen. Auf meiner Mai-Liste gibt es einen Holger Klammer (mit 4 Formen!) von dem hab ich außer dem Namen in der Liste leider gar nix. Bitte nochmal unter eeghardt@gelsennet.de melden!
  13. So, alle betreffenden haben soeben eine Email erhalten (bzw. in einem Fall eine PN) mit allen Erklärungen, die (vielleicht mehr oder weniger) interessieren. Hallo Leute, ja, endlich ist es soweit. Ich hab die Abrechnung der Sammelbestellungen aus dem letzten Jahr fertig. Warum das diesmal so lange gedauert hatte? Wie gesagt, die betroffenen haben ein Email erhalten. Leider hab ich erst seit heute (01.02.05) wieder Internet. Durch die Warterei hab ich in Eurem Sinne meine „Bonusform(en)†œ natürlich nicht berechnet (d.h. ich bezahle auch meinen vollen Anteil und gebe den Rabatt voll an Euch weiter) und auch die sonstigen Verpackungs- und Versandkosten außer acht gelassen (etwaige Belege sind sowieso seit dem Umzug verschollen). Ansonsten kann ich wieder nur noch einmal sagen, das alles tut mir unendlich Leid. Sicherlich werde ich auch keine Bestellungen mehr organisieren, sonst könnte ich noch hinzufügen, ich versuche mich fürs nächste Mal zu bessern. Gruß Euer Eric
  14. Was hast Du erwartet, das der Ritter und seine Maid am Ende der Geschichte in den Sonnenuntergang reiten? Zugegeben, ein schönes Ende und romantisch veranlagt bin ich eigentlich auch schon sehr. Aber ich wiederhole nochmal meine Frage, wofür sind Helden (Heldinnen) da? Das Chaos droht über die Welt hereinzubrechen, das sind nun mal die düstersten Tage der Alten Welt in dieser Zeit... Wer weiß, wofür es gut ist???
  15. Wäre er doch gestorben. Kein Tod, nicht einmal der des schrecklichen Minotauruses, von dem er letzte Nacht wieder geträumt hatte, konnte so schrecklich sein, wie das Leben, was er jetzt zu führen verdammt war. Sir Roger starrte nur die ganze Zeit über auf den Steinhügel, doch Luc war nun mal von seiner Herkunft kein Hochgeborener. Er brach hemmungslos weinend über dem Grab zusammen, das den Leichnam seiner geliebten Marie beherbergte. Wieder und wieder trommelte er in blinder Wut gegen die Steine, bis seine Hände zu bluten begannen, erst durch diesen Schmerz konnte sich Luc wieder etwas fangen. Dennoch blieb er vor dem Gram im Matsch knien. Der Regen hörte und hörte nicht auf und prasselte unermüdlich auf die beiden Ritter hernieder. Lucs Haare klebten in seinem Gesicht und über seinen Augen, aber er nahm es nicht wahr. Leer starrte sein Blick auf die kalten und leblosen Steine. Nach einer undefinierbaren Zeit der Regungslosigkeit, stand Luc auf und zog unter seinem, inzwischen ebenfalls völlig durchnässten Mantel das Heft seines zerbrochenen Schwertes hervor. An seinem Griff befand sich immer noch das Tuch, dass er zu Beginn der Schlacht von ihr bekommen hatte. Es war in einem erbärmlichen Zustand, aber es schien unversehrt. „Was tut ihr?†œ, Sir Rogers unvermutete Stimme war das erste, was Luc außer dem Regenprasseln gehört hatte, nachdem er aus seiner Ohnmacht aufgewacht war und Mademoiselle Maries Schicksal erfahren hatte. „Ein Ritter hält sein Wort. Ich gebe ihr das Tuch zurück, so wie ich ihr es zu beginn der Schlacht versprochen hatte.†œ „Glaubt ihr wirklich, dass sie das jetzt noch gewollt hätte? Ich denke, es ist in ihrem Willen, wenn ihr es behaltet. So bleibt Euch wenigstens noch etwas von ihr. Mir bleiben nur meine Erinnerungen...†œ Mit den letzte Worten hatte Sir Roger sich umgedreht, so, als könne er den Anblick Lucs nicht länger ertragen und ging schweren Schrittes Richtung Heerlager zurück. Luc aber starrte ihm nur ungläubig hinterher. Bei allen Unterschieden hatten sie doch in Mademoiselle Marie etwas gemeinsames gehabt. * * * Hass, das war das einzige was er noch kannte! Rache! Er wusste, eigentlich war er schon tot, dennoch ließ ihn etwas weiterleben. Der Hass! Hass auf seinen Peiniger und Gegner. Sein Linker Arm schmerzte, doch er wusste, dies war nur eine Illusion, eine Einbildung, ein Phantom. Sein Linker Arm war nicht mehr. Er war schon gefallen auf den Feldern der Ehre. Der restliche Körper würde ihm bald folgen. Einer seiner Brüder betrat seine Kabine. Das sanfte brummen der Motoren hatte er nach kurzer Zeit schon nicht mehr wahrgenommen. „Ehrwürdiger, es wird Zeit. Meister Eisenstirn erwartet Euch.†œ Er stand von seinem Lager auf, recht umständlich, da er sich erst noch dran gewöhnen musste, dass ihm sein linker Arm nun nie mehr zur Verfügung stand. Dann ließ er sich von dem Dawi durch die engen Gänge leiten. Ein paar Kabinen weiter blieb sein Bruder stehen und öffnete eine Tür. „Ah, es wird Zeit, dass Ihr kommt. Es ist vollbracht...†œ * * *
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