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TabletopWelt

Crusader

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Alle erstellten Inhalte von Crusader

  1. Na das ist ganz normal. Im Grunde ist auch Land 1 in einem Homebrew-Setting ab dem Moment in Zement gegossen, da es das erste Mal bespielt wird. Wenn Du das nachher RetCon'st, machst Du dir damit aber auch keine Freunde unter den Spielern. Aber man muss da auch unterscheiden zwischen "während des Entstehungsprozesses überarbeitet" und "nachträglich draufgeklatscht".
  2. Es ging mir nicht um das Zusammenfassen an sich, sondern eben um das Endprodukt. Für mich sind die Forgotten Realms eine der schlimmsten Ausformungen des alles-muss-rein-Syndroms. Das ist halt Ermessenssache. Pauschal lässt sich so etwas ohnehin nicht einordnen, weil dafür zu viele Faktoren wichtigen sind. Bei der räumlichen Einschränkung sind z.B. Reisebeschränkungen ein wichtiger Faktor. Im Mittelalter, wo ein Pferd das schnellste Transportmittel ist, ist eine einzelne Stadt oder Landstrich als Setting nicht so einschränkend, wie etwa in einem Near-Future-Setting wo es Monorails und dergleichen gibt. Auch Passgesetze, Kommunikationsmöglichkeiten, Verfügbarkeit von Waren, etc. tragen zur Frage bei, wie klein oder groß die Welt sich tatsächlich anfühlt. Aber gerade bei dieser Methode riskiert man inkonsistente Welten. Man setzt Stück an Stück, und bei Stück 5 oder 15 fällt einem dann auf, dass es mal so gar nichts mehr mit Stück 1 gemeinsam hat. Für ein großes Ganzes ist es generell besser, auch mit einem Gesamtbild anzufangen. Aber das ist natürlich nicht nur eine Frage des Vorgehens, sondern auch wie man dieses Vorgehen plant. Etwa, wie man bewertet ob eine Erweiterung der Spielwelt und dem Hintergrund an sich etwas hinzufügt... oder doch nur jene Spieler beglücken soll, die auch im Mittelalter noch einen Revolverhelden spielen wollen. Ein Universalrezept gibt es da nicht. Obwohl die anfangs erwähnte Zusammenfassung eine ganz brauchbare Daumenregel abgibt. Wenn ein Setting sich zu einfach treffend beschreiben lässt, dann braucht es vermutlich noch Arbeit.
  3. Freiheiten sind eine gute Sache, aber eine zu offene Welt muss auch nicht immer von Vorteil sein. Man sehe sich Kampagnenwelten wie die Forgotten Realms oder Shadowrun an. Beide bieten eine große thematische Bandbreite, aber sind letztendlich kaum mehr als ein zusammenhangsloser Flickenteppich. Und alles was man in ein Setting stopft um eine bestimmte Spielergruppe anzuziehen, läuft nur Gefahr, eine andere Gruppe zu verschrecken. Wenn man also nicht gerade vorrangig ein kommerzielles Setting entwickelt, das möglichst viele Leute ansprechen soll, dann sollte man sich ruhig selbst einschränken. 0815-Einheitsbrei gibt es im Rollenspielbereich ja mehr als genug. Ja sicher, der eine hat coole neue Zaubersprüche und der Andere 17 verschiedene Elfen-Subrassen, aber letztendlich nimmt sich das alles nichts. Da sollte man dann lieber ganz bewusst riskieren, bestimmte Spielerschichten zu verschrecken ("Was, hier gibt's keine Zwerge? Scheiß-Setting!") und dafür ein wirklich einzigartiges Setting schaffen, das sich nicht mit einem stumpfen "die Fortgotten Realms auf Berggipfeln" zusammenfassen lässt. Ich hab in letzter Zeit den Reiz von kleineren Settings entdeckt. Man hat mehr Raum, sich auf die Ausarbeitung zu konzentrieren, kann Details besser ausarbeiten. Kann auch Unwichtigeres mehr hervorheben, weil sich nicht "wichtigere Ereignisse" in den Vordergrund drängen. Es ist nunmal einfacher, einen Ort mit Leben zu füllen als 50. Nicht, dass größere Settings per se weniger detailiert wären, aber es nimmt dem Ganzen schon etwas den Fokus. Und zu viele Möglichkeiten führen schnell mal dazu, dass die Spieler mal gar keine Ahnung haben, was sie als nächstes tun wollen oder sollten.
  4. Irgendwie scheint kein Setting in Italien auszukommen, ohne den alten Leo auszugraben
  5. Richtig, die kleinen, alltäglichen Dinge, die kein Mensch Lust hat, extra zu erwähnen. Und die auch nicht groß ins Gewicht fallen. Aber: Was ist mit Dingen, bei denen es nicht darum geht ob der Charakter sich in die Gesellschaft einpassen kann oder nicht, sondern um Dinge, die für die Pläne der Spieler oder den aktuellen Plot wichtig sind? Ich greife da nur mal mein eigenes Erben-Beispiel aus dem letzten Post auf: Wenn es nicht um eine höfische Debatte geht, sondern die Spieler tatsächlich planen müssen (z.B. ob sie sich nun mit dem Erstgeborenen verbünden müssen, oder stattdessen mit dessen Bruder ein Bündnis schmieden könnten) und diese Pläne die Zukunft der Kampagne beeinflussen. Das sind komplexe gesellschaftliche Regeln, die man nicht mit einem "Der weiß das halt" und einem Fertigkeitswurf abhandeln kann, sondern deren exakter Wortlaut kritisch für das Vorgehen der Spieler und den Verlauf der Kampagne sein kann. Ja gut, das hängt dann davon ab, wie weit man als SL und wie weit die Spieler Bescheid wissen. Gerade bei Settings die zu großen Teilen auf der Realität aufbauen, kann es immer sein, dass ein Spieler da obskures Wissen aus dem Hut zaubert, mit dem der SL gar nicht gerechnet hat. Wenn z.B. der Spieler weiß, dass in dieser bestimmten Ära auch Frauen politische Macht erlangen konnten, der SL das aber nicht weiß, und selbstverständlich davon ausgeht, dass stattdessen der jüngere Bruder den Titel übernehmen würde. Ist vielleicht kein perfektes Beispiel, aber ich hoffe, es kam rüber was ich meinte. Wenn es so viel mögliches Hintergrundwissen gibt und nicht jeder alles weiß was man wissen kann oder müsste oder was andere wissen... dann können gegensätzliche Vorstellungen schnell kollidieren und das Spiel stören. Und solange eine Partei dieses Wissen für selbstverständlich hält, wird sie auch nicht vorher abklären, ob die Anderen das auch so sehen. Und selbst wenn diese Konflikte gelöst werden können - mindestens eine Partei darf dann ihr halbes Weltbild und ihre Pläne wieder umschmeißen. Und sowas kann sehr frustrierend sein. Ich erinnere mich da noch an eine Shadowrun-Gastrunde in einer fremden Gruppe, in der ich ganz entgeistert feststellen musste, dass der SL die Legalität von Waffen komplett anders beurteilte, als ich es gewohnt war (aka Deutschland-ähnliches Waffenrecht in den USA)... plötzlich war mein Söldner nicht nur rasend ineffektiv und verwundbar an öffentlichen Orten, sondern hatte im Grunde genommen schon durch seine pure Existenz einen Haufen Gesetze übertreten (obwohl er in seiner Stammgruppe jemand war, der stark auf Unauffälligkeit setzte). Aber das hängt natürlich auch sehr von den Spielern ab, und wie aktiv bzw. selbstbestimmt ihre Rolle in der Verschwörung sein sollte. Hm. Ich glaube, bevor das hier in Threadnapping ausartet, schreib ich Dir morgen einfach mal ne PN
  6. Mit "soziale Regeln" meinte ich Regeln innerhalb der Spielwelt. Wen muss man bei Hofe zuerst ansprechen? Ist es eine Beleidigung des Seneschalls, wenn man gleich mit dem Fürsten sprechen will? Darf man das uneheliche Kind des Grafen überhaupt zur Sprache bringen? Kann der Zweitgeborene wirklich das Lehen erben, nur weil der Erstgeborene vom Vater verstoßen wurde? Solche Dinge. Und gerade wenn man nicht irgendetwas komplett Neues aus dem Hut zaubert, sondern die Realität zum Vorbild nimmt, kann das Ganze monströse Komplexität annehmen. In normalen Kampagnen wäre die Unkenntnis solcher Regeln ja zu vernachlässigen, weil es bestenfalls einen Nebenfokus der Kampagne ausmacht. Aber wenn die SC selbst als Verschwörer agieren, dann können solche kleinen Provokationen, verdeckten Konflikte und Machtspiele plötzlich enorm wichtig werden. Nun, ich bin am Überlegen, die Idee für das Setting zu klauen, an dem ich gerade arbeite. Als System nutzt es im Wesentlichen das WH40k-System aus Schattenjäger, das ja trotz Stufen trotzdem ein Pointbuy-System ist. Die Frage ist... wie kann ich sowas für ein Cliffhangers/Kolonialismus/WWI-Setting nutzen, wo (neben paranormalem Gesocks) auch sehr weltlich-nüchterne Charakterklassen wie Söldner, Geheimagenten, Diplomaten, Schmuggler, Akademiker oder Stammeskrieger auftauchen? Hättest Du da eine Idee?
  7. Vor allem setzen funktionierende Intrigenspiele eine SEHR genaue Kenntnis der sozialen Regeln und Gesetze voraus. Eine vergessene Regel des Anstandes kann eine Fehde losbrechen, ein übersehenes Gesetz den ganzen großen Plan zum Einsturz bringen. Damit Spieler hier wirklich glaubhafte Intriganten und Verschwörer (und nicht bloß deren Handlanger) werden können, müssen sie sich in ein hochkomplexes System hineindenken und über zahlreiche NSCs gleichzeitig Bescheid wissen. Das war in meinem Fall immer einer der Hauptgründe, warum diese Spiele nie so wie gedacht funktioniert hatten. Die Spieler kennen nicht alle Regeln und selbst wenn Interesse da ist, bleibt eben nur so viel im Kopf. Sie kommen nicht auf Ideen die man selbst für offensichtlich gehalten hat, verbünden sich mit Leuten die man als Antagonisten ausgelegt hatte oder weigern sich, sich mit den good guys zusammenzutun. Im Wesentlichen ähnelt es dem Problem mit vielen Rätseln: Wenn die Spieler nicht das exakt nötige Hintergrundwissen besitzen und zufällig genau in den Bahnen denken können die da verlangt werden, wird es ziemlich sicher eine ziemlich frustrierende Angelegenheit. Sicher. Das Ganze gewissermaßen als Reality-Mod anzulegen kann vieles leichter machen. Muss es aber nicht. Das hängt ein bisschen davon ab, wie sehr Spielleiter und Spieler über diese Epoche wissen, und wie tiefgehend die Veränderungen sein sollen. Simpel ausgedrückt: Wenn das Setting sich wirklich mit "Also, es ist das mittelalterliche Venedig plus göttliche Magie" abkürzen lässt, dann ist es am besten, wirklich bei der Realität zu bleiben. Wenn es aber heißt "Es ist das mittelalterliche Venedig plus göttliche Magie, plus ein Dutzend Illuminaten-Style-Verschwörungen, plus satanische Kreaturen, plus Sardinien unter osmanischer Besetzung, plus ein unabhängiges Jerusalem mit einer Golemarmee..." dann ist man vielleicht besser beraten, einfach ein fiktives Setting zu nehmen. Zumal die Realität die hässliche Angewohnheit hat, dass sich nur die Fakten kontrollieren lassen, an die man auch denkt. Wenn Du was von Kriegsflüchtlingen aus Land X erzählst, ist es nervig, wenn Dich dann Jemand erinnert, dass dort zur Zeit gar kein Krieg herrschte. Kann man als SL natürlich ändern, sicher. Aber es nervt schon, wenn einem die Realität zu sehr reinredet. Was natürlich die Menge der Änderungen angeht, da muss man selbst wissen, wie viel Exotik die Spieler brauchen. Sicher, unsere Welt bietet mehr Exotik als die meisten Rollenspielwelten zusammen, aber die liegt eher in landschaftlichen oder kulturellen Dingen; Rollenspieler schauen oft zuerst in anderen Bereichen. Manche Dinge haben einfach eine andere Wirkung auf Spieler, obwohl sie im Grunde banaler sind. Für den durchschnittlichen Rollenspieler ist z.B. die Wahl zwischen einem Ork und einem Halbork gewichtiger als die Wahl zwischen einem Italiener oder einem Spanier. Wenn Du also z.B. dieses Klientel bedienen willst, indem Du ganz banal z.B. aus Schweizern Zwerge und aus Arabern Elfen machst, dann hast Du vermutlich schon die Grenze überschritten, in der "Realität plus XYZ" noch die bessere Option war. ...aber das hängt natürlich davon ab, wen genau Du mit dem Setting ansprechen willst. Hm, okay, mir war nicht bewusst, dass Piraterie in dieser Ära und Gegend so florierte. Dann ziehe ich meinen Einwand zurück. Für mich wäre es vermutlich nichts, aber das sieht ja nicht jeder so. Interessant. Ich frag mich, ob sich das auf andere Systeme mit weniger strikten Charakter"klassen" (kA, ob es das ist, ich vermute nur mal bei dem Namen und den Texten, dass man überwiegend Martial Artist spielt?) übertragen ließe?
  8. Ich persönlich bin kein so großer Freund von Intrigenspielen, hauptsächlich weil sie jedes Mal wenn ich mich daran versucht habe - egal ob als Spieler oder SL - die Gruppe in Windeseile in einen Haufen Opportunisten und Egomanen verwandelt haben, die alles getan haben um voranzukommen oder nur ihre eigene Haut zu retten. Deswegen würde ich es auch nicht weiterempfehlen. Zumindest nicht als wesentliches Settingelement. Als mögliches Nebenressort für einzelne Abenteuer sicher. Das Setting an sich klingt allerdings schon interessant. Im Mittelmeerraum war ja um die Zeit Einiges los und ein mittelalterliches Italien mit paranormalen Kräften auf Religionsbasis hat schon einigen Reiz. Oder man setzt das ganze etwas später oder in einer fiktiven, erdähnlichen Welt an und fügt noch Piraten-Elemente hinzu? Klingt ein bisschen nach Earthdawn meets MadMax ^^ Ich muss jetzt einfach mal fragen: Hä?
  9. Denke mal, Du kannst davon ausgehen, dass es tot ist.
  10. Ich hab das Gefühl, das Interesse am Unruhestiften ist allgemein eher am Absterben...
  11. What the Hell? Malaria? In Usumbara? So sah es zumindest aus. Oder etwas Ähnliches. Dieser Kontinent, auf dem sie sich aufhielten, hatte die hässliche Angewohntheit, hin und wieder Krankheiten auszubrüten, von der die Menschheit noch nie etwas gehört (oder hören wollen) hatte. Da man sich allerdings keine Illusionen über die Fähigkeiten der eigenen Ärzte machte, entschied man sich, auf fremde Expertise zurückzugreifen. Mittels einer kleinen Spende wurden Ärzte der UN und einiger unabhängiger Organisationen auf DVFF-Territorium gelockt, um doch ein paar Schutzimpfungen an Soldaten und auch Zivilisten vorzunehmen und sich um einige Wehwehchen der Bevölkerung zu kümmern. Als diese dann da waren, erwähnte man "nebenbei" diese neue Seuche, und bat um Hilfe, um eben diese zu bekämpfen. Natürlich geschah kein Schritt, ohne dass die Leute von Einheit 31 in beobachteten, notierten und auf Film bannten. Wie auch immer sich die Angelegenheit noch entwickeln sollte; man konnte sich der Welt als Jemand präsentieren, der sich auch in einem Krieg noch um die Bevölkerung kümmerte und zudem mit angesehenen Wissenschaftlern dabei zusammenarbeitete, neue und gefährliche Krankheiten zu bekämpfen. Wenn man dabei tatsächlich noch etwas gegen diese seltsame Krankheit tun konnte, würde es ein Sieg an allen Fronten sein... Die DVFF lockt mittels ein paar Spenden (1 GE) Ärzte der UN und von privaten Hilfsorganisationen unter dem Vorwand einiger (tatsächlich stattfindenden) Impfungen in ihr Gebiet, präsentiert ihnen dann die Erkrankten und bittet um Hilfe. Es wird ein Fond von 2 GE für Labormaterialen, Tests, pharmazeutische Mittel, etc. bereitgestellt. Rise of the Ghoul Salgado grinst so breit, dass die Bandagen in seinem Gesicht verrutschten und Teil des vernarbten und verbrannten Fleisches sichtbar wurden. Ja, es gab kein besseres Zeugnis der eigenen Geneialität als wenn der Kerl der einen ersetzen sollte es komplett versaubeutelt. Das hatte offenbar auch Zaccone begriffen. Mit selten gekannter Freundlichkeit und Zuvorkommenheit hatte man seine Anfragen wahrgenommen und ihm gleich ein komplettes Regiment neuer Leute geschickt. Seinen Zugriff auf die Helikopter hatte man beendet - zu groß war der Spritverbrauch. Aber dafür hatte man ihm etwas besseres gegeben: zwei frische, neue Artilleriebatterien. Die Mannschaften waren zwar noch grün hinter den Ohren, doch Zeit und Munition hatten sie genug - sie würden schon lernen. Und dann hatte man sogar nach zahlreichen Monaten endlich seine in den ersten Kriegstagen dezimierte Batterie mit neuen Waffen aufgefüllt. So sollte es sein. So musste es sein. Endlich respektierte man ihn, endlich gab man ihm die Werkzeuge die er brauchte. Den Feind hier auszukehren, sollte ein Kinderspiel werden... Der Feind war aus der Provinz gekehrt, nur in der Hauptstadt hielt er sich noch. Und man hatte bereits einen Unterhändler geschickt. Einen von Zaccones Leuten, was ihn ein bisschen verärgerte. Aber nur ein bisschen. Immerhin hatte er einen gewissen Ruf, und den musste man richtig nutzen. Der Franzose hoffte wohl, dass die Leute sich einem sauber gekleideten, adretten Offizier eher ergeben würden, als den Handlanger eines allseits gefürchteten Monsters... nun, wie dem auch sei. In der Drohung hatte er immer noch Platz: Sollten sich die eingeschlossenen Truppen nicht ergeben, würde der Ghul nicht nur die Stadt in Stücke bomben, sondern auch höchstpersönlich alle Überlebenden ausweiden. Einmarsch in Ghardaia Nachdem die eingeschlossenen Truppen schon ohne Kämpfe reichlich dezimiert waren, ließ man Einsatzgruppe Needle schließlich den Einsatz führen... speziell, nachdem Lieutenant-Colonel Phousavan begonnen hatte, aus Langeweile dan ganzen Kartenraum als Übungsgebiet für ihre Messerwurf-Fähigkeiten zu mißbrauchen. Verletzt wurde niemand (ernsthaft), aber die Schäden am Kartenmaterial wurden allmählich lästig. Zusätzlich zu ihren Truppen unterstellte man ihr die schon im letzten Monat ausgehobene Kommandoeinheit. Der Einsatz hier sollte ihre Feuerprobe sein... Die Einsatzgruppen "Needle" und "Capitalist International" marschieren in Ghardaia ein. Ganz besonderes Ziel ist die Sicherung der Ölraffinerie durch die Kommandos, bevor sie irgendjemand zerstören kann. Dazu werden sowohl die Daten der früheren Einsätz in der Provinz als auch die Auskünfte der Verräter eingesetzt. Zusätzlich versucht man über die Überläufer noch ein paar Bestechungsgelder (Fond: 1 GE) zu platzieren, um eventuelle Wachen ausreichend zu demotivieren. Der Rest der Einheit soll den letzten Rest Kampfmoral des Feindes zerstören und die Einheiten in die Flucht schlagen.
  12. Eigentlich hat Malaria in diesen Breitengraden gar nichts verloren. Das grassiert in tropischen Regionen wie Schwarzafrika, aber Usumbara liegt doch eher in der Maghreb-Region ^^
  13. Ein Kommandobunker in Jiejil Er hatte es gewusst. Sowas musste ja passieren, wenn man diesen Schwachmaten Kwasam da ran ließ. Jiejil war halb überrannt, organisierten Widerstand gab es kaum... und der verdammte Feigling war nicht aufzutreiben. Und Zaccone hatte wieder entschieden, den Ghul aus der Kiste zu lassen. Nachdem er die letzten Wochen damit verbracht hatte, nach verlaufenen UN-Idioten zu suchen, bestand seine neue Aufgabe nun, den Karren aus dem Dreck zu holen den der Kerl hineingefahren hatte, der ihm sein Kommando abgenommen hatte. Er hoffte, das war Zaccone eine Lehre. Wenn nicht, dann war er die längste Zeit Offizier in dieser Armee. Aber immerhin Zaccone schien seinen Fehler eingesehen zu haben. Man hatte ihm genug Leute und Material in die Hand gedrückt, um seinen Job zu erfüllen, und genau das würde er tun. Der Feind war also vorgerückt. Wen kümmerte das? Das war ein Gebirge. Die Logistik war ein Alptraum und wer die Wege kontrollierte, kontrollierte den Kampf. Ja, er würde einen nach den Anderen von Deveroux' ausgestreckten Tentakeln abschneiden und einzeln zerstampfen. Einen Rückzug würde er diesem Feind nicht gestatten. Es war Zeit, die Leute zu erinnern, warum man ihn den Ghul nannte... ColonÍ©l Salgado übernimmt wieder das Kommando über die Truppen in Jiejil. Einsatzgruppe "Halberd" verteidigt die wichtigen Zugangswege durchs Gebirge und beginnt eine langsame Offensive. Derweil geht Einsatzgruppe "Capitalist International" mit Hilfe der Helikopter in die Offensive (speziell die Kommandos). Die Truppen lassen sich an wichtigen logistischen Schlüsselpunkten absetzen und erobern diese. Während die leichte Infanterie diese Punkte sichert, gehen die Kommandos zusammen mit den Kampfhubschraubern in die Offensive und zerstören Brücken, Depots, Pässe etc. Ziel ist es, den Nachschub zu unterbinden und die einzelnen Teile der feindlichen Streitkräfte voneinander zu trennen. Diese werden dann von "Halberd" einer nach dem Anderen angegriffen. Negotiating with germans Schächters Anmerkungen über das Ersetzen größerer Verluste bei den Deutschen fanden bei Zaccone schließlich Gehör. Immerhin hatten die Männer bisher ihren Wert bewiesen, und man hatte ohnehin schon länger darüber nachgedacht, mehr von ihnen anzuwerben. Also ließ man Major König herbeizitieren um ihn ein Angebot zu machen: jeder Deutsche, der sich der DVFF anschloss, sollte nicht nur einen guten Sold bekommen, sondern auch nach dem Sieg über den Präsidenten die volle Staatsbürgerschaft erhalten - was das Leben mit falschen Pässen überflüssig machen sollte - sowie nach eigener Wahl entweder eine finanzielle Belohnung oder ein Stück gutes Farmland. Ebenfalls würde man als neue offizielle Regierung Usumbaras auch jenen unter ihnen helfen, die den Wunsch hegten nach Deutschland zurückzukehren. Für die Verhandlungen werden 2 PP und 4 GE bereitgestellt, weitere GE werden in Aussicht gestellt. Operationen in Ghardaia Nach dem Erfolg von Operation Guillotine war Ghardaia abgeschnitten, gefangen zwischen den Territorien der DVFF und der Warlord-Truppen Akweedas. Sie saßen wie Ratten in einer Ecke fest, und würden sich wohl auf jeden Ausweg stürzen, den sie sahen... Der erste Schritt war einfach und doch perfide - genauso wie Mr. Noir es mochte. Seine Agenten streunten durch das Land, durch Kneipen, Tavernen und Bordelle, über Marktplätze und Farmen und verbreiteten die Gerüchte... "Deveroux hat Ghardaia aufgegeben, und all seine Männer dort." ... "Die DVFF bereitet eine große Offensive vor." ... "Man kann sich ihnen ergeben." ... "Ganze Einheiten sind schon zu ihnen übergelaufen.". Einige Tage ließ man diese Propaganda wirken und sich verbreiten. Dann folgten die Flugblätter. Sie berichteten von den großen Erfolgen der DVFF. Wie sie den Ort der letzten Großen Schlacht des Zweiten Weltkrieges erobert hatten, wie sie in der Sommerresidenz des Präsidenten standen und seine Bilder verbrannten. Geschichten von einst loyalen Soldaten die die Dummheit, Verschwendungssucht und Grausamkeiten des Präsidenten gesehen hatten und nun auf der Seite der DVFF in den Kampf gegen ihn zogen. Aber man berichtete auch von jenen die einfach nicht mehr kämpfen wollten, und nun in Kriegsgefangenenlagern unter Aufsicht der Friedenstruppen das Ende des Krieges abwarteten. Wenige Tage später kamen dann die Unterhändler. Ihr Angebot ware einfach: die Waffen strecken und überleben. Der Präsident würde ihnen ganz sicher nicht helfen, und bei Warlords wie Akweeda konnte man nie so sicher sein, ob man als Kriegsgefangeer genommen, oder zum Amüsement von ein paar zugedrogten Milizionären lebendig verbrannt würde. Sich der DVFF zu ergeben war also nur der sinnvollste Schritt um am Leben zu bleiben, nicht wahr? Und sich der DVFF anzuschließen war der beste Weg, seinem Land zu dienen. Mr. Noir setzt 1 Prestigepunkt und 3,5 GE ein, um Überläufer aus der abgeschnittenen Provinz Ghardaia anzuwerben. Public Relations Einheit 31 bekam eine ganze Reihe an Fototerminen. Die Erfolge der letzten Zeit, die eroberten Monumente, die Überläufer und nicht zuletzt die gute Zusammenarbeit mit den Friedenstruppen lieferten eine Menge Bildmaterial. Und diese nutzte man. Kleine Squads von Friedesntruppen wurden mit ein wenig Alkohol überredet, sich zusammen mit DVFF-Kämpfern, DVFF-Flaggen und DVFF-Politikern ablichten zu lassen, während für wichtige Politiker und Offiziere auch schon einmal direkt Geld floss. Es entstand eine gewaltige Menge an Bildern und Videos, die man zu eigenen Reportagen verarbeitete oder direkt weitergab. Nachrichtenagenturen wurde freier Zugang in DVFF-Territorium samt Leibwachen für ihre Reporter angeboten. Auch den nicht ganz unwichtigen Verwandten des jüngst geretteten UN-Praktikanten nahm man in die Pflicht, um in die Kameras zu lächeln. Der Sinn dahinter war einfach: indem man die DVFF durch zahlreiche Nachrichten und Bilder mit der Friedenstruppe assoziierte, würde auch die Öffentlichkeit in der ersten Welt dieses Bild gewinnen. Da bisher noch keine andere Fraktion groß in den ausländischen Medien auftauchte, wollte man die Chancen nutzen, sich nicht nur als die einzig große und einzig bedeutende, sondern auch als die einzig rechtschaffene und moralische Fraktion in diesem Krieg darzustellen. Verwandte von Exil-Usumbarern wurden aufgespürt und gebeten, ihre Verwandten in aller Welt (speziell Europa und den USA) um Unterstützung zu bitten. Über Mr. BlanchÍ© kontaktierte man alle weiteren bedeutenden Gruppen von Exil-Usumbarern, bat sie um Demonstrationsmärsche und Spendenaufrufe zugunsten der DVFF. Das öffentliche Bewusstsein sollte geweckt werden, nicht nur für den Krieg in Usumbara, sondern auch für die einzige Fraktion, die ihn sowohl auf eine zivilisierte Art führte, als auch ihn gewinnen und dem armen Land endlich Frieden bringen konnte: die DVFF. Mr. Blanche nutzt 3 PP um im Ausland Werbung für die DVFF zu machen, deren Bekanntheitsgrad zu erhöhen und als die einzig akzeptable Fraktion in diesem Krieg darzustellen. Damit soll öffentliche Unterstützung und Hilfe gesammelt werden. Mr. Blanchße und Einheit 31 erhalten auch 2 bzw. 1 GE für zusätzliches Propagandamaterial.
  14. Operation Guillotine, Part II Nachdem Tlemclen gefallen und gesichert war, war es an der Zeit, den Schlag bis zum Ende durchzuführen. Die Leistung der Deutschen hatte überzeugt, und König hatte seine Leute gut im Griff gehabt. Und so hatte Schächter dafür gesorgt, dass sie nach der Sicherung der Provinz mit moderneren Waffen versorgt wurden. Zähneknirschend hatte er sogar eine Ladung der neuen G3-Gewehre aufgegeben, die eigentlicht für seine Legionäre bestimmt war; alles damit die Deutschen sich wertgeschätzt fühlten. Das, so Zaccones Logik sollte helfen, ihre Probleme mit der Kommandostruktur zu beseitigen... und vielleicht mehr von ihnen überreden, sich ihnen anzuschließen. Ob das so funktionieren würde, da war Schächter skeptisch. Aber immerhin, es ließ sich nicht leugnen, dass Schützen-Battalion 155 nun seinen ohnehin beachtlichen Kampfwert noch gesteigert hatte. Was seine Mission gleich zweifach leichter machen würde. Denn nachdem Sie den Regierungstruppen die nördlichen Nachschubrouten abgeschnitten hatten, dürfte der nächste Schritt ein Kinderspiel werden... Operation Guillotine wird fortgesetzt. Die Einsatzgruppen Dagger und Sunflower marschieren in Mocuba (#64) ein. Sie folgen dabei dem bewährten Muster: Die Prätorianer übernehmen die Aufklärung, die Legionäre den Vormarsch und bei jedem ernstzunehmenden Widerstand wartet man auf die Deutschen, um gemeinsamen vorzudringen.
  15. So... ich verabscheide mich dann auch erstmal bis Sonntag ^^ Falls irgendetwas wichtiges sein sollte, wende man sich bitte an Subcommandante b.o.m.
  16. Mexican Standoff in Tlemclen Sie hatten sich also verschanzt... ernsthaft. Statt zu fliehen hatten sie sich an einem einzigen Punkt zusammengezogen: der Sommerresidenz des Präsidenten. Natürlich entbehrte dieser Schritt nicht einer gewissen Logik. Das Gelände war darauf ausgelegt, sich gut verteidigen zu lassen... wenn auch eher gegen eine Kommandoeinheit oder einen Trupp Killer und nicht gegen gegen militärisch bewaffnete Feinde in Battalionsstärke. Die Räume waren luxuriös ausgestattet und die Kühlschränke reich gefüllt - wie lange sie auch dort drin bleiben konnten - es würde keine allzu unangenehme Zeit werden. Und nicht zuletzt war es ein Prestigeobjekt, etwas das die DVFF nur zu gerne einnehmen würde. In der Nacht zuvor hatte man zahllose Lautsprechermasten rund um das Gebiet aufgestellt. Schächter war nicht in der Stimmung zu stürmen. Er hatte mit seiner Zeit, seinen Leuten und seinen Ressourcen wirklich besseres zu tun. Und so setzte er sich nach seinem Morgenkaffee an das Mikrofon, das seine Stimme über den ganzen Komplex schallen lassen würde. "Guten Morgen, liebe Soldaten! Ich hoffe, Sie genießen den Tag ebenso wie ich. Wahrscheinlich sogar mehr. Der Ort an dem Sie sich verschanzt haben, ist immerhin die größte Konzentration von sinnlosem Luxus in diesem Land. Es ist ein Sinnbild dessen, was unter dem Regime von Präsident Deveroux schief gelaufen ist. Ein Symbol der Dekadenz. Weswegen Sie sich sicher vorstellen können, warum wir es unter unsere Kontrolle bringen können. Es gibt jedoch eine Sache, die Sie nicht einkalkuliert haben: Es ist auch dann noch ein Symbol, wenn es eine rauchende Ruine ist. Der tatsächliche Wert interessiert uns nicht, denn das Geld dafür wurde den Bürgern Usumbaras gestohlen. Was uns interessiert ist der propagandistische Wert... und der bleibt ehrlich gesagt auch dann erhalten, wenn ich der Artillerie befehle, das Gelände einzuebnen. Schutz können Sie sich hier nicht erhoffen. Nichts schützt Sie vor unseren Kugeln und Granaten, weder der Name des Präsidenten noch die dünnen Holzwände. Bevor ich noch mehr sage, habe ich eine kurze Bitte an Sie. Sehen. Sie. Sich. Um. Sehen Sie sich um. Sehen Sie all diesen widerlich dekadenten Luxus. Sehen Sie sich die Schlafzimmer an, die größer sind als das Haus in dem Ihre ganze Familie lebt. Sehen Sie sich die teuren Möbel an, die mehr kosten als Sie in einem Jahr verdienen. Sehen Sie sich den Champagner und den Wein an, von denen eine einzige Flasche soviel kostet wie eine ganze Lastwagenladung voll Gemüse. So lebt der Präsident. Während Sie jeden Monat eine Handvoll einer Währung bekommen, die mit jedem Monat weiter an Wert verliert. Dieser Mann lebte seit Jahren in Saus und Braus, während Sie in der Sorge lebten, wie Sie auch morgen noch ihre Familie versorgen sollten. Und jetzt frage ich Sie: Wollen Sie für diesen Mann sterben? Wollen Sie für diesen Mann kämpfen? Wollen Sie auch nur in einem Land leben, das einem derart schäbigen Parasiten untersteht? Die DVFF kämpft gegen diesen Mann, gegen diese Verschwendung, gegen diese Ungerechtigkeit. Und Sie stehen mittendrin, im reinsten Symbol für diese Perversion, diese Ungleichheit... Wollen Sie dieses Symbol wirklich verteidigen? Wollen Sie sinnlos für eine Sache sterben, die nicht die Ihrige ist? Schlimmer noch, wollen Sie für eine Sache sterben, die Sie zu Sklaven im eigenen Land macht? Strecken Sie die Waffen! Geben Sie auf. Lassen Sie nicht Ihr Leben, damit der Präsident auch morgen noch Schreibtische aus Mahagoni kaufen kann. Machen Sie Ihre Frauen nicht zu Witwen, nur damit der Präsident seinen Weinkeller behalten kann. Machen Sie Ihre Kinder nicht zu Waisen, damit der Präsident auch morgen noch seinen Kaviar genießen kann! Vergießen Sie nicht Ihr Blut für die Dekadenz des Präsidenten! Kapitulieren Sie! Ergeben Sie sich in Kriegsgefangenschaft, oder schließen Sie sich unserem gerechten Kampf an. Jedem, der unter einer weißen Flagge zu uns kommt, wird Pardon gewährt. Jeder, der die Waffe gegen diesen Unterdrücker und Ausbeute von Präsidenten erheben will, sei uns willkommen! Werfen Sie nicht Ihr Leben weg. Nicht für diesen Präsidenten." Die DVFF versucht, die eingeschlossenen Soldaten zur Aufgabe (im Idealfall zum Überlaufen) zu überreden. Gefangene werden menschlich behandelt, Überläufer werden komplett rehabilitiert. Und man sorgt dafür, dass das auch schön alle mitkriegen. Brown Sugar & Where is my Baby Nun, da man die Aufmerksamkeit der Leute hatte und gleich noch bewiesen hatte, dass man etwas erreichen konnte, war es an der Zeit für Taten. Das damit gewonnene Prestige und die Glaubhaftigkeit nutzte man gleich wieder. Im Inland wurden Rekrutierungskampagnen gestartet, die der DVFF neue Rekruten sichern sollten; wohlhabende Ovambos wurden um Spenden gebeten, um den Kampf gegen die Sklaverei zu finanzieren. Jeder aufrechte Soldate, Gesetzeshüter und sonstige Leute wurden aufgerufen, sich der DVFF anzuschließen, um diese Ungerechtigkeiten zu beseitigen. Im Ausland dagegen bemühte man sich um um Aufklärung; einerseits um das Bild der DVFF aufzupolieren, andererseits um den Imageschaden durch Deveroux' neuesten Winkelzug einzuschränken. Es wurden Journalisten und ausgesuchte Militärbeobachter aus Frankreich und der UN eingeladen, um sich von den hehren Absichten der DVFF zu überzeugen. Und, dass man nicht zu denen gehörte, die Kinder zum Dienst an der Waffe zuließen. Dabei kam natürlich auch Einheit 31 zum Einsatz, die diese Besuche... begleitete. Man präsentierte gemischte Einheiten aus Himba, Ovambo, Franzosen und weiteren Volksgruppen, um sich als die große, geeinte Volksfront zu präsentieren, die als einzige das Wohl des ganzen Volkes im Sinne hatte. Die DVFF stellt 0,5 GE und 1 Prestigepunkt zur Verfügung, um die Propaganda-Maßnahmen wie beschreiben durchzuführen.
  17. Brown Sugar Schächter lümmelte sich in dem schweren ledernen Sessel, den er Gott weiß wo erbeutet hatte, die Füße auf Zaccones Schreibtisch gelegt und ein qualmenden Zigarillo undefinierbarer Art zwischen den Lippen. Getrockneter Matsch bröckelte zwischen seinen Sohlen heraus und verteilte sich auf einem Stapel Logistikpapiere. Er war wieder guter Laune, seit seine kleine... Adoptivtocher? Schülerin? Geliebte? wieder das Lazarett verlassen hatte. Noch dazu hatten seine Truppen eine Wagenladung neuer französischer Waffen und Ausrüstung erhalten, und solche Ereignisse versetzten ihn sowieso immer in die gleiche Stimmung wie ein kleines Kind am Weihnachtsabend. Zaccone dagegen war nicht übermäßig positiv gestimmt. Und das hatte nur ganz am Rande mit Schächters dreckigen Quadratlatschen auf seinem Schreibtisch zu tun. Sondern eher mit den Berichten über die Sklavenfänger, die im Süden ihr Unwesen trieben. Die Islamisten, so sagte man, versklavten hübsche Ovambo-Frauen für arabische Scheichs... "...soweit wir wissen, sind sie die einzigen, die mit dem Pack Geschäfte machen." "Ich hoffe doch mal, Sie gedenken nicht, das zu ändern, Claude?" "Natürlich nicht. Sklaverei. Pah. Dieser Kontinent degeneriert, kaum das der Einfluss der europäischen Mächte abnimmt. Wir haben auf politischen und realen Schlachtfeldern dafür gekämpft, dass auch Nicht-Weiße wie menschliche Wesen behandelt werden... und was passiert? Sobald jemand mit ein bisschen Geld winkt, verfallen sie wieder in Barbarei. Wenn ich noch Gründe bräuchte um diesen Krieg zu führen, dann hätte ich jetzt genug." "Gut. Ich hatte ohnehin schon angeordnet, ergriffene Sklavenhändler standrechtlich zu erschießen." "Das ist vielleicht keine gute Idee." "Lietenant-Colonel Phousavan hat vorgeschlagen, sie lebendig zu verbrennen. Einen Zentimeter pro Tag. Ich fand das ein bisschen übertrieben, aber wenn Sie meinen..." "Otto, ich weiß den propagandistischen - und stresslösenden - Wert ausgesuchter Grausamkeiten so sehr zu schätzen wieder jeder Andere auch, aber ich denke, dass wir noch größeren Nutzen aus diesem Vorfall ziehen können." "Ich bin ganz Ohr." "Na, das Fanatikerpack beschränkt sich doch bei ihrer Jagd allein auf Ovambo-Frauen... was uns eine phantastische Möglichkeit gibt, uns als Schutzmacht der Ovambo zu präsentieren. Seien wir ehrlich, die Himba mögen uns nicht sonderlich, und es buhlen auch zu viele um deren Gunst. Aber es ist noch keiner hervorgetreten um sich auf die Seite der Ovambo zu stellen." "Hm... ich sehe, worauf Sie hinauswollen. Ein paar Propagandaartikel, Radiosendungen, Filme... die Grausamkeiten der Islamisten zeigen, Verfolgung der Ovambo... kann man alles wunderbar vermengen." "Eben. Dann lassen Sie ein paar Hinrichtungen von Sklavenhändlern filmen... egal ob die jetzt zu den Islamistin gehören oder unabhängig sind. Es muss nur rüberkommen, dass wir etwas dagegen tun. Dazu ein paar Interviews und Berichte von Überlebenden und Geretteten... und wenn wir es richtig einfädeln und die Araber-Karte spielen, können wir uns vielleicht sogar noch zusätzlich bei den Himba anbiedern. Araber, die sich schwarze Sklaven fangen, war jahrhundertelange Realität in diesen Breitengraden... wir schüren die Angst und präsentieren uns als derjenige, der etwas dagegen unternimmt. Wer weiß, vielleicht spricht sich das sogar noch positiv bis nach Paris rum - seit dem Algerienkrieg haben die auch eine leichte Abneigung gegen die Araber. Selbst die UNO dürfte uns das hoch anrechnen, wenn wir aktiv die Sklaverei bekämpfen." "Gefällt mir. Gefällt mir sogar sehr." "Dann leiten Sie das Nötige in die Wege. Fangen Sie ein paar Sklavenhändler... oder sonst ein paar kriminelle Himbas und Araber. Sollten ja nicht schwer zu finden sein. Arrangieren Sie Schauprozesse, befreien Sie ein paar Sklaven, lassen Sie Einheit 31 Material zusammenstellen... und dann verschicken, faxen, senden sie was das Zeug hält." Vorgehen wie beschreiben. Mr. Noir und Mr. BlanchÍ© unterstützen die Aktion. Zudem werden 1 GE bereitgestellt für Kopfgelder und Propagandamaßnahmen von Einheit 31.
  18. Zaccones Hauptquartier Der Vorstoß des Innenministers hatte Zaccone erst überrascht, dann maßlos amüsiert. Ja, Legrand schickte ihm wirklich einen Botschafter. Ha! Herr Minister sah sich anscheinend schon so sehr als Gewinner in diesem Krieg, dass er schon anfing, sich wie ein souveräner Staat aufzuführen. Das war ein Optimismus, den Zaccone so nicht teilen konnte. Aber immerhin, ein Verbindungsoffizier war keine schlechte Idee, und so kommandierte er ebenfalls Jemanden ab. Nicht Salgado, auch wenn er bei dem bloßen Gedanken gekichert hatte, wie seine siebenjährige Enkeltochter. Der Ghul war überhaupt nicht das, was man sozialverträglich nannte, was er jüngst im Umgang mit den Himba-Stämmen wieder bewiesen hatte. Naja, Schwamm drüber. Es gab wichtigere Dinge, um die man sich Sorgen machen musste. Der Innenminister bekam seinen Verbindungsoffizier und der Ghul hoffentlich bald ein neues Kommando. Operation Guillotine Da Präsident Deveroux anscheinend darauf bestand, primär gegen die DVFF vorzugehen, hatte Schächter vorgeschlagen, ihm ganz einfach die Möglichkeiten dafür einzuschränken. Und wo man schonmal dabei war, konnte man diesem aufgeblasenen Wichtigtuer auch gleich seine geliebte Sommerresidenz entreißen. Das Volk liebte solche Symbole, und die Propagandaschmiede von Einheit 31 lernten allmählich, solche Erfolge auszupressen wie eine reife Frucht. Und nicht zuletzt bildete der Fluss im Norden eine sehr hilfreiche natürliche Barriere, sollten Akweeda und seine Unabhängigen irgendwelche Versuche unternehmen, sich in den hiesigen Immobilienmarkt einzumischen. Es war zugleich auch die Premiere und Feuertaufe für die jüngsten deutschen Zugänge der DVFF. Natürlich waren die Männer ein gewisses Risiko; ihre große Kampferfahrung verlieh ihnen ein Selbstbewusstsein, mit dem sie gerne einmal über Befehle hinweg sahen. Nun, das würde man ihnen schon mit der Zeit austreiben können, mit einer Mischung aus Diziplin und dem Aufbau von Vertrauen in die Führung der DVFF. Dafür war dies der ideale Einsatz. Das Kommando über das Battalion selbst hatte man Major König gegeben, und dieser konnte dort dann frei schalten und walten. Nominell unterstand er zwar Schächter, aber der hatte bekanntlich keinen Sinn für größere Operationen, und so würden die Deutschen relativ unabhängig agieren können. Hinzu kam, dass der Oberkommandierende Schächter selbst Deutscher war, und seine Leute als ehemalige Fremdenlegionäre vor allem Europäer waren. All das sollte dem Eindruck entgegenwirken, dass man nur ein weiteres barbarisches Warlord-Heer war, und den Veteranen stattdessen klar machen, dass sie Teil einer professionell geführten Armee unter zivilisierter, europäischer Führung waren. Das sollte es ihnen einfacher machen, sich in der neuen Kommandostruktur einzuleben um schnell zu einem zuverlässigen Teil der DVFF-Streitkräfte zu werden. Die neu aufgerüstete Einsatzgruppe Dagger macht sich zusammen mit Einsatzgruppe Sunflower auf um Provinz #31 zu invasieren. Schächters Leute übernehmen dabei die schnellen Vorstöße; wenn sich irgendwo der Widerstand ballt, wird zurückgefallen und auf die nachrückenden Deutschen gewartet. Im Falle von hartnäckigen Bunkern oder Artillerie wird Helikopterunterstützung gerufen.
  19. ...oder Moral. Rein dem Wortlaut der Regeln nach nicht. Der Intention dahinter (und dem GMV) nach sollten sie es allerdings können.
  20. Sehr schön ^^ Wann kommt dann eigentlich der Switch?
  21. Dealing with Deserters Schächter war sich nicht so ganz sicher, was das Angebot des Majors wert war. Einen erfahrenen Offizier? Gut. Ausbilder? Auch nicht schlecht. Aber Soldaten? Selbst wenn diese um '43 gerade erst 18 waren, wären sie heute 38 Jahre alt... bestenfalls. Für einen Soldaten war dies schon ein hohes Alter. Aber immerhin, Rekruten waren Rekruten. Und wenn sie für die Infanterie nicht taugten, dann würde man schon Einsatzorte für sie finden. Bei der Artillerie, den motorisierten Truppen, Unteroffiziere, im Offizierskorps, bei den Pionieren, ... es gab dutzende Orte, wo Erfahrung genauso wichtig war wie jugendliche Fitness und Beweglichkeit. "Gut, wir sind einverstanden. Unterstützen Sie unseren Kampf, und Ihre Leute stehen unter unserem Schutz." Operation Oilgrab Es war nicht sehr überraschend, dass man die Raffinerie so vorfand. Die Regierungstruppen konnten auch nicht damit rechnen, die Provinz gegen Akweedas Vorstoß zu halten. Tatsächlich hatte man ohnehin geplant, den Komplex selbst zu sprengen, um dem Feind die Nutzung dieser Ressourcen zumindest zeitweise zu verwähren. Der Plan sah also so aus: Die Prätorianer würden per Helikopter eingeflogen, die Abfüllbereiche der Raffinerie erobern und - soweit ohne größeren Widerstand möglich - selbst überall Sprengsätze legen. Dann würde die Flucht angetreten, mit so vielen Tanklastern wie nur möglich. Auf dem Weg würden sie von den Kampfhubschraubern gedeckt. Derweil würden die Legionäre einen begrenzten Vorstoß von Süden her wagen, um die nötigen Straßen unter Kontrolle zu bringen, und sich dann mit den abziehenden Prätorianern gemeinsam zurückzuziehen. So sah zumindest der Plan aus... Der Überfall wird wie geplant durchgeführt. Fokus liegt primär auf der Erbeutung des Öls und sekundär auf der Sicherheit der Männer. Zerstörung der Raffinerie, Vernichtung von Feindeinheiten etc. hat keine Prirität. Calling Dutchbat Der Ghul ließ die örtlichen Garnisonstruppen schließlich die Blauhelme aufspalten. In seiner ganz eigenen charmanten Art erklärte er allen Himba-Stammesführern denen er über den Weg lief im Wesentlichen, dass es eine verdammt gute Idee wäre, die Füße still zu halten. Ansonsten müsste man nämlich um Hilfe bei der Sicherung bei der Provinz bitten, zum Beispiel durch die Ovambo Tribals. Und um Gegensatz zu den normalen Truppen waren diese nicht ethnisch durchmischt, hatten keine funktionierende Befehlskette und auch keine Militärpolizei. Und wenn man sie wütend machte - etwa indem man sie dazu zwang, im tiefsten Dschungel zu patroullieren um ein paar Aufständische unter Kontrolle zu bringen - dann würden sie ihren Ärger vermutlich an der örtlichen Himba-Bevölkerung auslassen. Wenn die Dorfvorsteher also beschlossen, wegen dieser völlig unbedeutenden Angelegenheit Ärger zu machen, dann brachten sie nicht nur noch mehr von den verhassten Ovambos in ihre Nachbarschaft, sondern riskierten auch eine Menge toter Himbas dabei. Er war sich sicher, dass die Mischung aus Drohung und Appell an die Vernunft ihre Wirkung nicht verfehlen würde. Und falls doch... nun, seine Nahkampftechnik war ohnehin etwas eingerostet. Die ganze Zeit nur Gefangene ausweiden um ein paar Exempel zu statuieren...
  22. Calling Dutchbat Der Funker schwitzte. Das hatte nicht viel mit dem Wetter zu tun. Der Kommandostand befand sich unter der Erde und es war erst früher Morgen, die Hitze des Tages hatte noch gar nicht begonnen, Einzug zu halten. Nein, was ihn zum Schwitzen brachte war eher die Tatsache, dass er nur wenige Schritte beiseite rücken konnte, um CoronÍ©l Salgado Platz am Funkgerät zu machen, und jetzt eingekeilt war zwischen einem Stuhl, einer Wand und dem mißlaunigen Ghul. Und Was Zaccone ihm zu sagen hatte, trug absolut gar nichts dazu bei, seine miese Laune zu verbessern. "Wiederholen Sie bitte." "Ich sagte, es steht zu vermuten, dass die Blauhelme sich irgendwo in Djelfa befunden haben, als sie verschwanden." "Und ich soll sie jetzt finden." "So ist es." "Wie ein braver Hund, der einen Knochen sucht." "Haargenau." "..." "Ach, kommen Sie mir nicht so. Ich weiß, dass Sie das können." "Nachdem man mir hier unten praktisch mein Kommando entrissen hat?" "Sie sind der beste Mann für den Job. Sie haben ein echtes Talent dafür, Leute aufzuspüren." "Normalerweise, um ihnen die Kehlen aufzuschneiden." "Jaa... das unterlassen Sie dieses mal besser. Und EInsatzgruppe Boradsword bleibt auch, wo Sie ist." "Sie erwarten hoffentlich nicht, dass ich persönlich herumfahre und die Leute ausfrage?" "Das 8. Battalion ist in Djelfa stationiert. Die helfen Ihnen. Außerdem können Sie Helikopter anfordern, wenn das nötig sein sollte. Glaube ich aber nicht. In so einer abgelegenen Provinz wie Djelfa fallen ein paar UN-Soldaten auf wie bunt gescheckte Ziegen. Sollte nicht schwer sein, die ausfindig zu machen." "Ich verstehe." "Wenn Sie das erledigt haben, reden wir nochmal über ein größeres Kommando." CoronÍ©l Salgado und das 8. Battalion durchsuchen Djelfa nach den UN-Soldaten. Man fängt mit dem vermuteten Aufenthaltsort des VIP an, und fragt sich dann in der Umgebung durch. der Blick nach Süden Die sich langsam zusammenbrauende Gegenoffensive im Süden machte dem Oberkommando ernste Sorgen. Deswegen entsandte man Mr. BlanchÍ©, um etwas mehr über die in Erfahrung zu bringen. Mit Soldaten reden, ein paar Getränke ausgeben, Geschwätz belauschen, anwesende Einheiten melden... Zusammengefasst: einen Eindruck gewinnen wie diese Offensive sich zusammensetzt und welches Ziel sie hat. Mr. BlanchÍ© spioniert die bevorstehende Offensive auf #32 aus. the Black Gold of Bandundu Mr. Noir entsandte man hingegen in den Norden, um die Raffinerien von Bandundu auszuspionieren. In der Befüchtung, die Provinz nicht gegen feindliche Angriffe halten zu können, wollte Schächter zumindest einen kleinen Kommandoüberfall wagen, und ein paar Tankwagen stehlen, um die eigene Treibstoffknappheit ein wenig abzumildern. Mit den vorrückenden Rebellen an allen Fronten, sollten die Regierungstruppen genug andere Problem haben, als das bisschen Öl. Ihm oblag nun die ehrenvolle Aufgabe, das Fundemant dafür zu legen. Die Straßen, die Raffinerie, die Sicherheit auszuspähen und dann Meldung zu machen... Mr. Noir spioniert die Raffinerien von Provinz #13 aus. Letters to Paris Zaccone hatte indes Einheit 31 aus der Taufe gehoben. Die Zahlen standen für die Addition der 15. und 16. Buchstaben des Alphabets, also O und P. Kurz für OpÍ©rations Psychologiques. Es gab keinen nachvollziehbaren Grund, warum er sie nicht exakt so nennen konnte. Aber Zaccone mochte die Bezeichnung, es gab der Einheit etwas mysteriöses, magisches, mächtiges... und für den Augenblick war ihm dies Grund genug. Es war eine Propagandaeinheit. Urspünglich nicht mehr als ein paar wohlmeinender Ausländer, die sich seinem Kampf angeschlossen hatten, und ein bisschen positive Propaganda verbreiten wollten. Kaum mehr als ein Abstellgleis für ein paar wohlmeinende aber überflüssige Personen, in der Hoffnung dass sie vielleicht doch irgendetwas schaffen konnten, um ihre Reisration zu verdienen. Aber unter Mithilfe von Mr. Noir und ein paar von seinen und Schächters Ex-Kollegen hatten sie sich inzwischen zu einer ansatzweise respektablen Fabrik für Propaganda und psyschologische Kriegsführung hochgearbeitet. Ansatzweise. Aber sie waren ja noch im Aufbau. Gerade eben schritt er an der Seite von Konumba zu ihrer jüngsten Eroberung, dem Denkmal für die letzte Schlacht, die im Zweiten Weltkrieg hier auf usumbarischen Boden stattfand. Und von allen Seiten klickten die Kameras. Gemeinsames Schweigen vor dem Mahnmal, Händeschütteln, Dauemn-hoch-Gesten. Mit Zaccone als dem weißen Gehilfen des Warlords und dem ewig grinsenden Konumba. Nun, Konumba war so hoch auf Medikamenten, dass er ohnehin immer grinste. Ohne sie Ausicht von Colette und ihren Leuten durfte er noch nicht einmal auf die Toilette gehene. Nicht, dass sie auf den Bildern auftauchen würden. Zaccone hatte explizit verlangt, dass alle Bilder auf solche Anzeichen untersucht und notfalls aussortiert wurden. Er konnte es sich nicht leisten, dass der falsche (oder eher: richtig aber schädliche) Eindruck entstand, dass Konumba wirklich nur eine schwachsinnige Marionette war. Denn die Ergebnisse kamen in eine schicke Pressemappe, zusammen mit anderen Berichten von den großen Fortschritten der DVFF. Ein paar davon waren allein für den DGSE bestimmt, andere für die internationale Presse. Schließlich wurde dieser Krieg nicht nur an einer Front gewonnen... Die DVFF nutzt 5 Prestigepunkte an Frankreich wie folgt: 2 Punkte für Hilfsgüter, um mehr Freiwllige in der Bevölkerung rekrutieren zu können. 3 Punkte für zusätzliche Lieferungen an Infanteriewaffen und -ausrüstung.
  23. Schächters Kommandostand Einen Moment lang glaubte Schächter an einen schlechten Scherz, als der Mann ernsthaft in einer alten Wehrmachts-Uniform vor ihm aufkreuzte. Aber er hatte es wirklich getan. Vielleicht reimte er sich falsche Dinge über seine Vergangenheit zusammen, vielleicht schätzte er ihn als Nostalgiker oder Nationalisten ein, vielleicht war er aber auch einfach nur ein Idiot. Andererseits, Idioten überlebten nicht so lange. Seine Aussagen waren da viel interessanter. Der Afrikafeldzug endete '43, zwei Jahre vor dem Ende des Dritten Reiches. Wenn sie also hier 'geblieben' und nicht etwas 'zurückgekehrt' waren... nun, das würde Sinn machen. Verglichen mit anderen Feldzügen der Nazis war der Kampf in Afrika noch recht human gefochten worden. Das würde erklären, warum so wenig in den Akten über sie zu finden war. Sie waren weniger Kriegsverbrecher - auch wenn ein paar sicher in die Kategorie fielen - als Deserteure. Ha! Deswegen waren sie gerade an ihn herangetreten! Sie wussten wohl doch mehr um seinen Hintergrund. Sie wussten, dass er das Gefühl kannte, wenn einem die eigenen Landsleute ins Gesicht spuckten und einen als Verräter beschimpften. Deswegen waren sie zu ihm gekommen... Er fragte sich, was Zaccone dazu sagen würde. Er empfand keine Liebe für Nazis, und Schächter genausowenig. Aber dies waren nicht gerade die Art von überzeugten Herrenmenschen, die seine Familie auf dem Gewissen hatten. Es waren einfach nur ein paar müde, alte Krieger. Und dank der Entlastung durch die Akten könnte man es sogar öffentlich vertretbar machen. Naja. Könnte. Wenn es das wert war. Wenn der Präsident sie in ihre Dienste zwang, dann würden sie sicherlich keine allzu gute Arbeit leisten. Aber das hieß noch nicht automatisch, dass sie seiner Seite besser dienen würden... "Gewähren? Herr... Major, wir führen hier einen Krieg. Und solange der nicht gewonnen ist, können wir herzlich wenig gewähren. Wir können den Bauern nur das Minimum für den Mais zahlen den wir requirieren. Wir müssen frenetisch Fehler an jeder Waffenlieferung suchen, um die Preise zu drücken. Wir erhalten die Ordnung aufrecht, indem wir Viehdiebe standrechtlich erschießen. Dies ist nicht die Zeit in der wir Dinge einfach gewähren können. Wo wir mit dem Finger schnippsen, und unser Wille einfach geschieht. Was wir dagegen tun können ist, Ihnen die Chance zu geben, sich unseren Schutz und unsere Unterstützung zu verdienen. Und die Garantie, dass wir Ihre Hilfe nicht vergessen werden, sobald wir einmal den Sieg davon getragen haben. Etwas, worauf Sie weder bei Allahs noch bei Stalins Schoßhunden da draußen hoffen dürfen, das kann ich Ihnen versichern. Also... Herr Major... wie würden Sie sich denn gerne unsere Hilfe verdienen?"
  24. ein DVFF Kommandostand, irgendwo im Norden Djelfas Hin und wieder fand Schächter sich ein völlig neues Spielzeug, mit dem er seiner Umwelt Angst einjagen konnte. Dieses mal handelte es sich um ein altes Khukri-Messer, auch wenn man es vermutlich eher als ein geknicktes Kurzschwert bezeichnen sollte. Wann immer er die Hände frei hatte, nahm es es hervor, putzte und polierte es, wog es in der Hand, und zerschnitt hin und wieder auch mal ein wenig Luft damit. Sein Stab hatte sich daran gewöhnt, betrachtete es als so eine Art persönliche Schrulle. Angst hatten sie nicht. Im Gegensatz zum Ghul hatte Schächter noch nie Mitglieder seines Stabes angegriffen und verstümmelt oder gar getötet. Und wenn er Leute persönlich umbrachte, dann gehörte ein schneller Stoß mit dem Messer wohl noch zu den angenehmsten Dingen in seinem Arsenal. Natürlich, die Mitglieder von Zaccones Stab und die zivilen Mitarbeiter und Diener wussten das nicht. Was erklärte, warum sie so einen großen Bogen um diese Ecke des Kartenraumes machten. Was Zaccone nicht übermäßig belustigend fand. Noch weniger belustigend war nur die Aussicht, mit einem seiner Top-Kommandanten zu streiten, nur wegen eines albernen Messerfetisches. "Guten Morgen, Otto." "Claude.", nickte er ihm zu. "Nun, wie laufen die Planungen?" "Nunja, wir suchen noch nach den besten Routen. Relizane ist auch wieder wenig mehr als ein Haufen Berge. Wir suchen gerade nach ein paar Tunneln, Pässen oder Ähnlichem, mit dem wir schnell ins Herz der Provinz vorstoßen können. Selbst Deveraux' jämmerliche Bande sollte sich inzwischen wieder gesammelt haben. Sie werden uns deutlich mehr Widerstand bieten können, als beim letzten Mal." "Deswegen...?" "Vorstoß mit Dagger. Im Idealfall kommen wir bis zu den Minen und können uns eine vorteilhafte Position sichern, noch bevor sie es merken. Falls nicht, ziehen wir uns zu einer gut zu verteidigenden Position zurück. Needle wird derweil die Hauptarbeit übernehmen. Im Grunde ähnlich dem letzten Mal. Nur, dass sie dieses Mal weit besser dafür gerüstet sind, die Hauptlast des Kampfes zu tragen." "Das klingt schonmal gut." "Haben wir die Helikopter auf Abruf?" "Solange wir sie nicht brauchen, um den zu erwartenden Gegenschlag der Regierung zu stoppen... ja." "Ach, wir sitzen hier mitten im Niemandsland. Was wollen die schon groß schicken, wenn ihre anderen Feinde so viel näher an der Hauptstadt sitzen?" "Abwarten." "Was hab ich da eigentlich gehört, der alte Holländer hat uns ein paar Söldner besorgt?" "Hat er. Nennen sich Kapitalistische Internationale. Noch niemals von dieser Truppe gehört, aber sie machen einen guten Eindruck. Haben Sie sie schon inspiziert?" "Ja..." "Und?" "Jaaa... könnten helfen." "Warum nur habe ich den Eindruck, dass Ihre Zurückhaltung vor allem daher rührt, dass sie bessere Ausrüstung haben als Ihre Legionäre?" "Weil... weil... ach seien Sie still!" "Dagger" und "Needle" gehen wie beschreiben gegen Provinz 29 vor. Sollte irgendetwas unvorhergesehenes passieren, wird Helikopterunterstützung angefordert. Where did these white men come from? "Mr. Noir?" "Mr. Zaccone. Was führt Sie in meinen bescheidenen Kerker?" "Ich wollte wissen, wie weit wir mit den Gefangenen und den Leichen sind." "Nun... es sieht so aus, als ob es sich um Deutsche handelt. Ex-Wehrmacht, zu einem guten Teil wohl auch Ex-Waffen-SS." "Nett." "Ja nun... die Frage ist, was wir jetzt mit diesem Wissen anfangen. Irgendwo müssen sie ja hergekommen sein." "Wen interessiert das? Wir müssen doch die Quelle nicht finden, um sie auszutrocknen. Wir müssen bloß dafür sorgen, dass keiner mehr zum Brunnen geht." "Wie meinen?" "Machen Sie Fotos, Mr. Noir. Jedes Gesicht, und packen Sie alles dazu, was Sie an Hinweisen auf die Person haben. Und dann schicken Sie das Ganze nach Paris. Wenn man sich die Mühe gemacht hat, ihnen neue Pässe zu geben, dann haben sie vermutlich Einiges auf derm Kerbholz. Lassen Sie mal nachsehen, ob die Gesichter in irgendwelchen Akten, Haftbefehlen oder Steckbriegen auftauchen. Und dann überlassen wir es der französischen Regierung, der Weltöffentlichkeit auf's Brot zu schmieren, dass Deveraux hier Kriegsverbrecher beschäftigt..." Es werden alle Informationen über die toten und gefangenen weißen Männer gesammelt die man kriegen kann und an den DGSE übergeben. Dieser soll mehr über den Hintergrund der Leute herausfinden.
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