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TabletopWelt

Crusader

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  1. Ich weiß überhaupt nicht was Du für ein Problem mit diesem Spiel hast. Klar, die Regeln sind unpraktisch und lückenhaft, aber die kann man ja notfalls ersetzen. Gibt ja genug andere Systeme. Aber das klingt doch nach einer interessanten Welt für eine Dark Fantasy Kampagne: durch die zerstörten Lande reisen, immer auf der Hut vor den blutrünstigen genozidialen Barbaren, nach dem verlorenen Wissen der prä-Apokalypse suchen, die zerstreuten Menschenstämme vereinen, dann losziehen um die Erde zu befreien von den schwulen Elfennazivampirengeln aus dem Weltraum, und wenn man nach Jahren des entbehrungsreichen Kampfes endlich obsiegt muss man sich der ebenso fordernden Aufgabe widmen die Welt neu aufzu... ach warte, man soll als die Mary Stus spielen? Dann vergiss alles was ich gesagt habe.
  2. Chroniken der Dunkelheit. Hm. Das Kürzel ist also... CoD. Hmmm... wo hab ich das schonmal gehört? Ach richtig, da war dieses Franchise das solide anfing, zwischenzeitlich durchaus einen Teil zur Neudefinierung seines Genre beigetragen hat aber dann schnell durch den eigenen Größenwahn, zunehmende Realitätsfremdheit und oberflächlichem Glamour auf Kosten von Substanz und Tiefe degenerierte zu... äh... sorry. Von welchem von den beiden hab ich gerade gesprochen?
  3. Meh. Ich hab nur die erste WoD gespielt, die zweite nur am Rande mitbekommen (und so ungefähr 25% von diesem "am Rande" waren Deine Reviews). Je mehr sich das über die Basisbücher hinaus aufgeplustert hatte, desto uninteressanter fand ich es am Ende. Liegt vielleicht auch daran, dass es... wie sage ich das freundlich? ... eine Menge Leute angezogen hat die mich als Spielleiter pausenlos gefordert und als Spieler an den Rand meiner Toleranzgrenze gebracht haben. Auf mich wirkt der Trailer auch ein bisschen... öhm... übermäßig bis ungerechtfertigt selbstbewusst. Und ein paar der Aussagen fand ich sehr zweifelhaft (z.B. ist die Comicfigur Blade meines Wissens nach auch ein ganzes Stück älter als die erste WoD). Aber vielleicht ist das auch Absicht. Vielleicht will man auch nur Leute ansprechen, die das nicht peinlich finden.
  4. WAS das rausgekommen ist, dazu kann ich - wie gesagt - wenig sagen. Aber WIE das zustande gekommen ist, ist einfach nur peinlich. Gerade wenn man mit einem Kickstarter finanziert. Und ja, diese "bestes System aller Zeiten!"-Nummer erwartet man bei Tennies, die gerade ihr erstes Homebrew geschreiben haben. Aber nicht von erwachsenen Menschen, die es eigentlich besser wissen müssten. Ich meine, es ist ja schön, wenn man stolz auf seine Schöpfung ist und diese auch vermarkten will... aber irgendwo muss man dann doch die Grenze ziehen. Und prinzipiell auf alle zu spucken, die einfach sagen "Nicht mein Bier.", ist einfach nur grenzenlos dumm. Also meinetwegen brich Dir bitte keinen ab. Aber wenn Du sowieso was dazu schreiben willst, fände ich das Setting erstmal interessanter als die Regeln.
  5. Naja, nicht dass es nicht unterhaltsam war... aber als Jemand der vom Setting nur ne grundlegende Ahnung hat, hab ich wahrscheinlich nichtmal die Hälfte der Kritikpunkte und deren Bedeutung verstanden. Was ich jedenfalls an Interesse an dem Setting hatte, ist ziemlich nachhaltig abgetötet worden. Zeigt allerdings mal wieder, wie viel eigentlich am Design-Team hängt. In einem guten Team können 1-2 schlechte Schreiber vielleicht ein paar Ecken der Welt in den Dreck fahren. Aber wenn diese zwei noch dazu die wichtigsten Schreiberlinge sind und nebenbei auch noch die ultimative kreative Kontrolle haben, dann sieht es schlimm aus. Rein professionell frage ich mich auch, wer für all diese grandiosen Ideen und die Abwicklung des Projekts verantwortlich ist. Angekündigt zu 2012, realisiert 2016. Und zwei offensichtlich entstirnigen und überhaupt nicht öffentlichkeitsfähigen Leuten dann auch noch so einen wichtigen Teil der PR/Werbung zu überlassen, obwohl die ihn eh nicht machen wollen? Und das auch noch auf Kickstarter, wo man im Grunde auf Vertrauensvorschuss arbeitet? Genau wegen sowas lässt man Fans alleine keine Firme führen - sondern holt sich irgendeinen nörglerischen Außenseiter dazu, der sich nicht von dem überbordenen Enthusiasmus anstecken lässt und mit harten Fakten auskennt. Ein kaufmännischer Azubi im zweiten Lehrjahr hätte hier ja schon gereicht. Oder ein Uni-Hausmeister, der mal anderthalb Vorträge über BWL mitbekommen hat. Also eigentlich ein tolles Lehrstück dafür, dass Begeisterung einen eben auch nur so weit bringt. Und wie Kunst leidet, wenn die Schaffenden eine zu hohe Meinung von sich haben.
  6. Wow. Ein System muss ja schon richtig scheiße sein, wenn Du FATAL als positives Beispiel anführen kannst... Klingt furchtbar. Aber unterhaltsam. Das Review, nicht das Spiel
  7. Mensch, gib doch nicht so früh die Verhandlungsposition auf...
  8. Ich schließe mich meinen Vorrednern mal an: Spawn of Fashan!
  9. Nein, aber die Absicht, die angeblich dahinter steht
  10. Der niedrige Preis relativiert sich auch ein bisschen wenn man weiß, dass das Buch deswegen auch in 5er-Boxen angeboten wird. Damit jedes Gruppenmitglied sein eigenes Regelwerk kriegen kann. Man kann sein GRW natürlich trotzdem einzeln kaufen, ich fand's nur irgendwie bemerkenswert. Hab ich bisher noch nicht so erlebt.
  11. Ich fürchte, genau das ist der Punkt. Nachdem man Decker aus dem Solo-Run-Konzept geholt hat, will man sie jetzt in jeder Situation nützlich machen. Als ob das noch nicht der Fall wäre in einer Welt, die vor kabellosem Scheiß nur so strotzt. Mit der Situation des Faces ist das allerdings nicht voll vergleichbar. Hacker zu sein erfordert mehr Investition in Spielwerte. Attribute, Fertigkeiten, Geld, und so weiter. Ein Face braucht nicht so viel Investition, lässt sich dadurch leichter mit anderen Charaktertypen kombinieren und läuft somit weniger Gefahr sonst nutzlos zu sein. Eigentlich nicht. Auch Shadowrunner sind Menschen und haben Moralvorstellungen. Die einzusetzen, damit zu spielen, sie herauszfordern kann viel zum Charakterspiel und der Storyentwicklung beitragen. Das grundsätzliche Konzept dazu, so wie es in Hintergrund und Regeln bisher umgesetzt war, war allerdings schon immer ziemlich unausgereift.
  12. ...und je eher so etwas eben ohne große Vorbereitung und alles möglich ist, desto mehr wird der Bedarf nach Möglichkeiten wachsen, eben dies zu unterbinden. Sei es nun durch Abschirmung, kompletten Verzicht auf Wireless-Kram oder ähnliches. Shadowrunner sind ja nicht der Nabel des Universums; Polizei- und Sicherheitskräfte haben auch Bedarf sich vor solchen Tricks zu schtzen. Letzten Endes landen wir nur wieder bei einer Frage des Wettrüstens. 1) Nope. Die großen zehn sind mächtig. Aber nicht so mächtig, dass sie mal eben jeden vom Markt fegen konnten. Allein die bereits offiziell ausgearbeitete Konzernwelt ist einfach zu groß, als dass so etwas klappen könnte. 2) Die reine Produktion von Cyberware ist schon viertklassigen Dritte-Welt-Unternehmen möglich. Dafür gibt es im Fluff genug Belege. Schicke Titel und Multi-A-Status sind nett anzusehen aber hier definitiv nicht nötig. Was das Mögliche und Unmögliche angeht, widerspricht sich SR da gerne mal selbst Du kannst jederzeit aufhören, mitzulesen oder -zuschreiben. Ich persönlich finde das Thema interessant.
  13. Was theoretisch möglich ist und was in der Praxis machbar ist, sind zwei völlig verschiedene Dinge. Dass ein Hacker mal eben so mit einem Standard-Commlink nicht nur die richtigen Teile eines Cyberbeins identifizieren, sondern auch ansteuern und gezielt manipulieren kann, halte ich für dezent fragwürdig. Ganz besonders unter Kampfbedingungen. Ein "ein Hacker kann mein Cyberbein abschalten" ist für einen potentiellen Kunden weit abschreckender als "die laden ihren Atommüll in Afrika ab". Das ist nicht nur eine Frage des Images, sondern der Zuverlässigkeit. Wer die Wahl hat, kauft einfach kein beschissenes, unzuverlässiges Produkt, das einen das Leben kosten kann. Und man hat die Wahl. Regeltechnisch gibt es keinen Unterschied zwischen einem Yamatetsu-Cyberbein und einem von einem namenlosen Hersteller aus Uganda. Und hintergrundtechnisch ist es absolut plausibel, dass es Nischenfirmen für jeden Käse gibt.
  14. Ein Hacker bringt die Ausrüstung mit, jedes Elektrogerät wireless zu hacken, auch wenn es explizit keine entsprechenden Zugänge hat? Scheinen ja enorm fähige Hacker zu sein. Man braucht keine Abschirmung. Man muss nur die wireless Zugänge deaktivieren. Es geht hier nicht um irgendwelche Strafen die sie zahlen müssten, sondern die Skandale die die Verkaufszahlen einbrechen lassen. Das gehört zu den wenigen Dingen, die einen Konzern durchaus kümmern.
  15. Theoretisch. Praktisch ist das eine völlig andere Sache und verlangt auch nach entsprechend umfangreicher Ausrüstung, Kenntnissen und wasnichtalles. Und ist in der Wirkung auch extremst beschränkt. Und zu sagen "Ist eh alles eine Antenne, kommt man eh ran wenn man will." ist sehr nahe dran an "Ich schließe meine Haustür nicht ab - jeder Einbrecher mit nem Vorschlaghammer ist da ja eh in Sekunden durch." Warum? Es wäre sogar die technisch simplere Lösung. Es gibt so ein paar Dinge, die auch Konzerne noch beachten müssen. Speziell im Land der Anwälte. Zumal es sowas wie Verbraucher- und Bürgerrechtsgruppen gibt (gerne auch mal gesponsort von einem konkurrierenden Konzern der alles tut würde um den Konkurrenten schlecht aussehen zu lassen)... und die Hyänen von den Medien gibt es auch noch. In einer turboglobalisierten Welt wie Shadowrun soll es also keinen Konzern geben der sagt: "Hey, unsere Kunden finden es nicht gut, wenn Hacker an ihren Gliedmaßen rumspielen können. Bieten wir doch einfach eine Variante an, die mit guter, alter Verkabelung kommt und nicht von jedem Matrixkiddie manipuliert werden kann."?
  16. Noch weit mehr Sinn macht es dann, die beiden direkt zu verkabeln. Das ist nicht nur weniger störungsanfällig, sondern auch schneller. Was gerade bei dem genannten Beispiel der wichtigste Faktor ist. Das geht vielleicht für Autos oder Computer, und selbst das ist schon ein rechtliches Minenfeld. Aber Körperteile? "Man hat mein Bein gehackt, also konnte ich nicht auf die Bremse treten." Viel Spaß mit den Klagen im Land der Anwälte. Zumal dann kein Söldner, Militär, Extremsportler oder sonst Jemand mit einem gefährlichen Beruf dieses Produkt noch mit der Kneifzange anfassen wird.
  17. Und bei was sollte das realistischerweise der Fall sein? Was für ein Implantat ist so sehr von Informationen von außen abhängig, dass es weniger nützlich wird, sobald es offline ist? Ein Cyber-Navi mit Stau-Warn-System? Das ging in früheren Editionen auch schon - mit einem Router. Input und Output liefen dann über die Datenbuchse. Wenn ein Cyberbein ein Update brauchte, stöpselte man sich einfach in die Matrix ein und lud es. Das war sinnvoll. Zweckmäßig. Vernünftig. Und darum geht es bei Cyberpunk. Nicht das machbare. Das wäre Science-Fiction. Bei Cyberpunkt geht es um das sinnvolle und das effiziente. Und offen gesagt ich mag auch nicht den Gedanken dahinter. Ich finde es zwar schön, dass man Decker vom total speziellen Einzelgänger-Charakter - der immer seine Mini-Solomissionen hatte, während der Rest der Gruppe sich gelangweilt hat - zu einem funktionierenden Gruppenmitglied gemacht hat... aber das hier überspannt den Bogen bis zum Zerreißen. Decker sollten keine Techno-Magier sein, die die feindlichen Waffen dazu bringen können, ihre Magazine auszuwerfen und andere Scherze. Das ist nicht ihre Aufgabe. Ebensowenig wie es die Aufgabe eines Scharfschützen ist, sich zu einem Messerduell zu stellen oder eines Schamanen, mit Panzerabwehrraketen um sich zu schießen. Ganz besonders, wenn die Gruppe schon einen Nahkampfexperten oder Panzerbekämpfungsspezi dabei hat. Jeder Charakter hat seinen Aufgabenbereich. Klar, beim Kampf muss jeder ein bisschen dabei sein (weil Überleben nunmal Voraussetzung ist, all seine anderen Fertigkeiten einzusetzen). Aber es gibt nunmal Charaktere die dafür gemacht sind, diesen zu dominieren. Man nennt sie Straßensamurais, Söldner oder was auch immer. Das ist ihr Spotlight. Ihr großer Moment. Ihr Matrixrun. Der Rest hat da hintenanzustehen, in Deckung zu bleiben, ab und an ein paar Schuss abzugeben und ansonsten und die Cyberkrieger ihren Job machen zu lassen.
  18. Fang ruhig mit Savage Worlds an. Ich mag GURPS, aber nur als Informationsquelle - nicht als System.
  19. Ja, aber es war als Produkt innerhalb der Welt völlig idiotisch und jenseits aller vernünftigen Grenzen. Genauso wie vieles an Cyberware. Das zu ändern war eines der positiven Dinge an der Vierten Edi. Dass allerdings das Weltdesign vor allem auf Shadowrunner zugeschnitten ist und nicht für andere Berufsgruppen funktionieren muss, ist leider ein Dauerproblem. Das ist das, was mir Shadowrun mehr als aller Regelunfug verleidet hat: die Welt wurde immer inkonsistenter und unglaubwürdiger, und ich hatte das Gefühl das man sich nur noch verbogen hat um den infantilsten aller Spielerwünsche nachzukommen. Was ich echt schade finde, denn ich mochte die Grundidee sehr: typische Fantasy-Elemente die sich einer gnadenlosen, dystopischen Welt anpassen mussten. Aber irgendwann hat man dann angefangen das umzukehren. Mies durchdachter Fantasy-Blödsinn siegte über die kalte, harte Cyberpunk-Realität. Und die weitere Ausarbeitung der Welt brachte einen unzusammenhängenden Flickenteppich von verschiedenen Themenparks und Abenteuerspielplätzen hervor, aber keine passige, funktionierende und glaubhafte Welt mehr. Und diverse Autoren sahen es als ihre wichtigste Pflicht, den Beklopptheitsgrad stetig zu erhöhen. Ich würde mir mal ein Shadowrun-Reboot wünschen. Ähnliche Story, aber mit dem Point of Divergence im 21. Jahrhundert... und einer realistischen Herangehensweise. Konzerne deren Allmacht aus subtiler Manipulation und nicht plumpen Drohgebärden und ich-benehm-mich-wie-ein-eigener-Staat-Attitüde besteht, amoklaufende Drachen die von einer Boden-Luft-Rakete gestoppt werden und nicht mal eben ganze Nationen vorführen können, erwachte Rebellionen die auch mal in Stücke geschossen werden (mal ehrlich: als das Erwachen losging war Magie ja noch der große Equalizer, aber inzwischen hat jede scheiß Armee auf dem Planeten Kampfmagier und Erfahrung im Ausrotten paranormalen Kroppzeugs), neue staatliche Strukturen und Gesellschaftsmodelle statt Rückkehr zu veralteten Modellen der Vergangenheit... kurz: den originalen Geist mit den Möglichkeiten von heute und einem erwachsenen, glaubhaften Anspruch. Dann würd ich sofort wieder zu spielen beginnen. Aber das bloße Erscheinen von Version 4.5 reicht mir da als Grund nicht aus.
  20. Hm... die klingen alle "gut"... in F.A.T.A.L. konnte ich allerdings schonmal nen Blick werfen... und würde das Trauma gerne vergessen meine Top 3: 1. Zarrakan (just because) 2. Spawn of Fashan (gleicher Grund wie McBaine) 3. deadEarth (weil ich wissen will, wie sehr man das post-apokalyptische Konzept vergeigen kann)
  21. Das ist die Erde auch. Deswegen haben die Industrienationen irgendwann mal angefangen, um die Welt zu segeln, jedes nette Stück Strand zu besetzen und jeden umzubringen oder versklaven, der damit ein Problem hatte. Zudem: eine große, zusammenhängende Insel ist ein enormer Vorteil, denn er erlaubt nicht nur den Transport ohne Luftschiff, sondern auch den An- und Abbau gewisser Ressourcen, für die auf kleinen Inseln kein Platz ist. Und eine massiv größere Bevölkerung. Er ermöglich eine politische Einheit und damit Organisation, wirtschaftliche Stärke und militärische Macht, die den Rest der Welt in den Schatten stellt. Die Großmächte würden zu den Hauptakteuren und die kleineren Mächte würden in den Schatten gerückt. Mit anderen Worten: es braucht gar keine so genaue Erklärung. Solange man weiß, wie es ganz grob funktioniert, kann man da innerhalb der Spielwelt da tausende Theorien über die Details anstellen. Und manche liegen vielleicht näher an der Wahrheit als Andere. Das ist dann Glück. Die wissenschaftliche Methode ist hier ja noch gar nicht erfunden.
  22. Ganz ehrlich: für mich schon. Ich sehe nicht wirklich einen Punkt der dafür sprechen würde. Ich meine, was fügt es dem Setting hinzu? Es macht es für manche Leute glaubhafter. Okay. Aber tut es irgendwas für das Setting an sich? Was es aus meiner Sicht mit dem Setting tut: Es begründet eine Denkweise, die Geister als Ressourcen, ja gar Werkzeuge sieht. Der besagte Schmied würde sich wenig Gedanken um den Geist machen der da die Arbeit tut, ebensowenig wie er sonst Holzkohle nach ihrer Meinung fragen würde. Je alltäglicher Magie ist, desto langweiliger und selbstverständlicher wird sie für die Bewohner der Welt. Und letztendlich auch für die Spieler. Und wenn wir so ein Verhältnis zu Geistern haben... was ist dann noch so besonders daran? Dann beschwört man keine Windgeister mehr um ein vom Kurs abgekommenes und absinkendes Schiff zu retten, sondern einfach weil man möchte, dass die Fahrt 4 statt 5 Tage dauert. Was alles interessante Perspektiven sind, aber die scheinen mir doch eher in eine Cyberpunk-Welt wie Shadowrun zu passen und weniger in ein frühmittelalterlich-asiatisches Setting, in dem Geister entrückte, mysteriöse, launische und hoch geschätzte Naturmächte sind, deren genaues Wesen man nur erahnen kann. Ich glaube hier herrschen ein paar mehr Mißverständnisse vor, nicht nur gegenüber deinen Ansichten. Wie Darkness schon sagte; Ressourcen-Mangel heißt nicht, dass man auf kargen Felsklumpen sitzt und sich vor sich hin langweilt. Es heißt nur, dass viele (nicht: alle) Ressourcen eben nicht im Überfluss vorhanden sind. Dass es keine Wegwerf-Mentalität gibt und einen ausgeprägten Recycling-Geist. Dass manche Dinge (wie Metall) nunmal irre teuer sind. Und dass man für manche Dinge auf eher ungewöhnliche Materialien ausweicht, etwa Knochen als Holzersatz. Sie sind nicht soo gefährdet. Sie sind einfach nur kein Spielzeug für jedermann. Seemannschaft ist ein körperlich fordernder Beruf, der auch eine Menge an Ausbildung erfordert. Sonst kann er einen umbringen. Und manchmal bringt er einen auch um, auch wenn man alles richtig gemacht hat. Trotzdem fahren seit unzähligen Jahren Menschen freiwillig raus.
  23. Hölzerne Schiffe haben nun einmal einen starken prä-industriellen Charme (auch wenn das historisch nicht so ganz berechtigt ist). Dass sie fliegen ist keine so große Besonderheit, da sie schlicht fliegen müssen um in dem Setting zu funktionieren. Wenn man das also mal beiseite lässt, sind es fragile Gefährte, die pure Muskelkraft, Seemannskunst, Navigatorenhandwerk und günstige Winde brauchen, um von einem Ort zum Anderen gelangen zu können. Sie müssen gewartet werden, sie haben nur begrenzten Laderaum und sie sind nicht billig. Allmächtig sind sie auch nicht und schon gar nicht unangreifbar, schon ein paar brennende Pfeile an der falschen Stelle können ihnen gefährlich werden. Und auch im Wolkenmeer gibt es Seeungeheuer, Piraten und Stürme. Das klingt für mich nicht gerade nach Hochtechnologie.
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