A Song of Ice and Fire

[HorusVII]

Inwiefern widerspricht die Szene dem allen?

[angrist]

Kann mir einer erklären, wieso man nicht die Prologszene aus dem Buch nahm die doch eigentlich viel spannender ist?

Wieso in der Serie der jüngere entkommt, nur um dann geköpft zu werden?

Da hätte man sich ja auch einfach ans Buch halten können.

[Raest]

@ angrist:

Kein Plan - das ist ja eben mein großes Probelm: die originale Szene wäre sehr viel stimmiger.

@ Horus:

Ich könnte das alles aufdröseln, aber das würde ein verflucht langer Text werden (hab das schonmal angefangen).

Wenn aber das Interesse besteht, mache ich das auch.

[HorusVII]

Soweit ich das im Kopf habe, ist das doch die Szene mit der auch das Buch beginnt - nur daß der Alte entkommt und nicht der Junge.

[Kah-thurak]

Nein, da gibt es schon einige Unterschiede. Zombies kommen im Buch an der Stelle nicht vor, dafür "echte" Others, mit denen sich der adlige Anführer der Truppe einen Schwertkampf liefert. Auch werden die Wildlings nicht grausam niedergeschlachtet, sondern liegen auf der Lichtung als würden sie schlafen, Kinder sind explizit keine dabei.

[HorusVII]

Daß Änderung drin sind, hab ich nicht bezweifelt, klang für mich grad so, als ob das Buch ganz anders begonnen hätte - was auch gut hätte sein können; schon lange her, daß ichs gelesen habe.

[Raest]

Nene, die Darstellung ist einfach sehr anders! Es geht hier ja insbesondere um die Atmosphäre und Klischees. Wie schon geschrieben: man muss schon geradezu dankbar sein, dass die Szene in der TV-Serie auch wirklich ganz am Anfang kommt, da sie ja erstmal keine weitere, direkte Fortführung hat. Ein bisschen fortert man das Publikum ja schon damit.

Nur wird die Szene

a) viel realistisch-überzeugender erzählt (zB dass sie die Wildlings richtig lang verfolgen, und auch der Alte die Pferde bewache soll, was wieder für die folgend Entwickulg logisch wichtig ist),

b) viel stärker aus der Sicht des Jungen erzählt und seine Schuld aufgrund seiner Angst und dem Überblick aus seiner Perspektive im Baum erst richtig herausgestrichen.

c) wird die ganze hierarchische Verstrickung der Welt im Buch viel deutlicher mit den jungen Lordling. Und dennoch erfährt man, dass er eigentlich gar kein wirklicher Riesenarsch ist (oder zumindest nicht nur) als er seinen eigenen tapferen Last Stand hat.

c) wird der Junge als Sympathieträger und Identifikationsfigur einfach weggekillt, nachdem er (und wir mit ihm) all das durchgemacht hat. Und dann auch noch von dem tot(geglaubt)en Lord!

d) die Others sind wirklich vollkommen anders: statt wie in der Serie blutdürstige, schattenhafte, schreiende Barbaren mit Hang zu für unsere Sicht simpel zu erkennende Ritualopferungsformen und albernem Blutrünstigkeits-Gepose sind sie im Original eiskalte (im doppelten Sinne), absolut lautlose, gefühllose Killer gehüllt in schwere Rüstungen und Mäntel mit unweltlichen Schwertern, welche allesamt aus unweltlichen Materialien bestehen zu scheinen. Während man noch meint der Lord habe einen Hauch einer Chance, haben sie ihn schon längst umzingelt um den Chancenlosen dann in einem totalen Overkill von allen Seiten niedezuhacken. Auch wieder extrem desillusionierend.

e) Das üble Aussehen des Alten unterstreicht seinen offensichtlichen Wahnsinn am Anfang des ersten Kapitels und zeigt ein weiteres Martin-Thema: dass die Charaktere - auch die 'guten' - es nicht schaffen, über ihren Schatten zu springen und sich nicht von Vorurteilen und Scheinbarem zu leiten.

d) Wo die TV-Serie den Others ordentlich Blutrünstigkeit andichtet, wird noch eine extremere Verschiebung vorgenommen: sie werden zu Bedeutungsträgern von für unser Verständnis wohl nahezu blasphemischer Grausamkeit auch gegen die Würde von Toten. Allerdings ist die bei Martin krasserweise viel stärker gerade innerhalb der Seven Kingdoms angesiedelt. Während bei der Enthauptung durch Eddard sogar mächtig ruby red sprießt, darf eine sehr krasse, aber exemplarische Chrakterisierung der zivilisierten Welt und Theons im Speziellen nicht sein: bei Martin kickt er lachend den Kopf weg. Was auch wieder für die Vielschichtigkeit seiner Figur bedeutend ist, da man ja auch ihn in seiner unschöne Lebenssituation später erst richtig begreift.

Soweit erstmal. Denke, unter diesen Gesichtspunkten ist eine gewisser Ernüchterung hinsichtlich der Umsetzung schon nachvollziehbar, oder?

Cheers!

[angrist]

Wobei das Buch nicht explizit sagt, dass es "others" sind.

Als Leser ohne Vorbildung, wusste ich das auch nicht, und erst als die Leute in Winterfell sagten "dass man schon seit Jahrhunderten keine Others mehr gesehen hätte," hat man als Leser überhaupt den Namen im Kopf und kann einen Zusammenhang aufbauen.

@Raest

sehr gut herausgearbeitet, dass ganze. Hätte ich so nicht gekonnt.

Einziger Problempunkt ist eben, das um die Eröffnung halbwegs romantreu zu verfilmen, schon ne viertel Stunde nötig gewesen wäre.

[Raest]

Finde, das wäre ohne große Probleme in der selben Zeit möglich und auch bezüglich Ausstattung, CGI und sämtlichen anderen Aufwänden - natürlch zusammengestaucht, aber auch in der Serien-Version sind ja längere Momente, also nicht vollkommen zack-zack.

Das ist ja gerade eine der Hauptkritikpunkte, dass es eben eigentlich überhaupt keine ersichtlichen Gründe gibt für diese Veränderungen.

Keine Frage, ohne das Original im Hinterkopf geht die Szene schon auch (behält aber dennoch ihre unnötigen Überzeugungsschwächen).

Und mal ganz extrem provokativ formuliert: wieso was anderes erzählen und dann das ganze als diese Geschichte labeln?

Stimmt vollkommen, dass man nur mutmaßen kann, hier die wahren Others vor sich zu haben. Was ja absolut eines der Elemente von Martins Stil in Ice & Fire ist: dem Leser nicht alles vorkauen. Und in diesem Fall geht's ja noch um recht offensichtliches...

EDIT: Eigentlich sollte man das alles im Stammtisch bereden, gell?

[angrist]

Hast natürlich recht, Teuerer wäre das ganze nicht gewesen, nur ganz so gut den Charakter des jungen Lords ausarbeiten, um die Verhältnisse aufzuzeigen, wäre wohl nicht gegangen, was aber auch nicht so schlimm wäre.

Der ganze Prolog aus Sicht des jubgen und eben nen paar Schnitte zum Kampf am Boden wäre das beste gewesen.

Ich hoffe mal, da ich erst die erste Folge der Serie gesehen habe, da ich erst die ersten 300 Seiten im Buch habe, und mir nichts spoilern will, zur Sicherheit,

dass sie das Material nicht weiter verharmlosen, wobei da die Gefahr eher erst bei der zweiten Staffel ist.

[TobiOger]

Wobei das Buch nicht explizit sagt, dass es "others" sind.

Komisch, ich habe das so in Erinnerung, dass sofort der Name erwähnt wurde. "Die Anderen machten kein Geräusch" fällt mir so ein.

EDIT: Eigentlich sollte man das alles im Stammtisch bereden, gell?

Man braucht keinen Statiker, um festzustellen, dass der Stammtisch das Niveau von "Eis & Feuer" nicht aushält.

Im Ernst: Man könnte diesen Thread doch einfach in "Das Lied von Eis und Feuer" umbenennen.

Der momentane Threadname ist sowieso leicht falsch, ich frage mich, welcher Trollo...oh...

Edith die alte Tante hat noch was zum Schmunzeln aus GRRMs Blogg, der keiner ist, aber vorsicht!

Spoilerwarnung für alle, die noch nicht die zweite Folge gesehen bzw. noch nicht bis zum entsprechenden Punkt der Handlung gelesen haben! Lest weiter, bis die königliche Entourage in Kings Landing ankommt, dann seid ihr auf der sicheren Seite.

bearbeitet 17. Mai 2011 von TobiOger

[Raest]

Komisch, ich habe das so in Erinnerung, dass sofort der Name erwähnt wurde. "Die Anderen machten kein Geräusch" fällt mir so ein.

Wäre aber eher eine Einschätzung des jungen Black Watchers. Sowas ist ja wichtig bei Martin!

ich frage mich, welcher Trollo...oh...

Aber dann mach doch als Ersteller einen passenderen Titel und schick ihn mit der Bitte um Titeländerung an einem netten Moderator für den Freizeitpark.

Edith die alte Tante hat noch was zum Schmunzeln aus GRRMs Blogg, der keiner ist

Geil! Diese Volltrottel. Sau cool wie Martin das kommentiert (zB die Sache mit Mycah)

[Kah-thurak]

Wäre aber eher eine Einschätzung des jungen Black Watchers. Sowas ist ja wichtig bei Martin!

So wie das an der Stelle geschrieben wurde eher nicht. Ich hatte die Szene nochmal nachgelesen, nachdem ich den Prolog der Serie gesehen hatte und es war schon sehr klar, dass das "Others" sind.

Ich ändere den Titel mal in "A Song of Ice and Fire".

[DeusExMachina]

Befinde mich gerade in einem ziemlichen Dilemma: Bin noch dabei das erste Buch zu lesen, parallel dazu hat ein Kumpel von mir die Serie auf seiner Platte.Auf der einen Seite hasse ich es wie meine Vorstellung von der visualisierten Darstellung überlagert wird andererseits finde ich die Serie so gut umgesetzt dass ich einfach nicht aufhören kann sie anzusehen.Argh! ^^

[OnkelFelix]

Dann hast du dasselbe Problem wie ich.

Die Serie hab ich heute beendet und wie ein Schwamm aufgesogen. Eine wirklich gute Produktion, die einen an die Glotze bannt, sowas hat man wirklich nicht alle Tage. (Nicht zu letzt wegen Tyron, die coole Sau )

Bin natürlich jetzt ganz heiß auf Feuer und Eis geworden und hab überlegt, ob es sich noch lohnen würde die Bücher zu lesen. Wie gesagt, da gibt es das Problem mit der Visualisierung, was ich nich schlimm fänd, wenn die Bücher wirklich mehr enthalten, als das Gezeigte.

[Jalal]

Dann hast du dasselbe Problem wie ich.

Die Serie hab ich heute beendet und wie ein Schwamm aufgesogen. Eine wirklich gute Produktion, die einen an die Glotze bannt, sowas hat man wirklich nicht alle Tage. (Nicht zu letzt wegen Tyron, die coole Sau )

Bin natürlich jetzt ganz heiß auf Feuer und Eis geworden und hab überlegt, ob es sich noch lohnen würde die Bücher zu lesen. Wie gesagt, da gibt es das Problem mit der Visualisierung, was ich nich schlimm fänd, wenn die Bücher wirklich mehr enthalten, als das Gezeigte.

Tun sie. Martin Bücher bestechen nicht nur durch die Charaktere und die ausgeklüglete Story sondern auch durch die umfangreiche, realistische Fantasywelt.

Zwar behauptet Martin von sich ein Minimalist zu sein und nur die Orte, Sprachen Kulturen etc zu erschaffen die er für die Geschichte wirklich braucht, aber das sind halt schon eine Ganze Menge. In den Büchern finden sich viele Erzählungen über die Vorgeschichte des Kontinents Westeros, frühere Könige etc die man alle unmöglich in die Serie integrieren konnte. Die Kulturen der Völker, z.B. die der Dothrakhi ist auch viel komplexer als die Serie das darstellen kann.

Meiner Meinung nach ist die Serie richtig gut, aber auf die Bücher würde ich trotzdem nicht verzichten wollen.

[Fritz]

Ich sag mal so: Alle in meinem BEkanntenkreis, denen ich vor der Serie von den Büchern erzählt habe, wollten die Bücher nicht lesen. NAchdem sie die Serie gesehen haben, wollen viele nun auch die Bücher lesen (nicht zuletzt weil sie nicht auf die 2. Staffel warten wollen)

[i*am*salvation]

Also ich kann die Bücher auch nur empfehlen... auch wenn es im 6. (deutschen) Buch für jeden Fan einen ordentlichen Schlag in die Magengrube gibt.. man... ich frag mich echt wie das jetzt weiter geht... zum Glück gibts ja noch ein paar Bücher aber ich hab jetzt schon Angst davor mit dem letzten erschienen fertig zu sein und dann lange warten zu müssen...

[Raest]

Was meinst du bitte genau? Hab nur die englischen gelesen. Gerne auch PN an mich...

[angrist]

naja, er meint eben das der Autor für das letze Buch schon 6 Jahre gebraucht hat, oder 7.

Ich wollte ide Serie eigentlich trotz Empfehlungen nicht anfangen zu lesen, einfach wegen dieses Faktes, weil es nervt, 1-2 Jahre auf nen Buch zu warten und dann nach 1-2 Wochen wieder in der gleichen Situation zu sein.

Bei 6 Jahre ist das ganze dann 3 mal schlimmer.

Ausserdem ist Song of ice and fire so komplex das man dann wohl das ganze nochmal lesen muss (bei 6 Bänden darf man denke ich schon von muss sprechen, nicht darf )

[Zaknitsch]

So, hatte zwar schon mal gefragt. Aber welche Version ist für deutsche Leser eher zu empfehlen?

Diese hier: http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Daps&field-keywords=ISBN+978-3-442-26774-3&x=0&y=0

Oder die ältere Taschenbuchausgabe?

http://www.amazon.de/Die-Herren-Winterfell-Lied-Feuer/dp/3442247292/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1308466762&sr=1-2

Und was zur Hölle hat es mit diesen FanPro-Versionen auf sich?

http://www.amazon.de/Eisenthron-George-R-Martin/dp/3890645321/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1308466818&sr=1-4

[WulfenFreund]

Die dritte ist die Hardcovervariante, die in den gleichen "Ausmaßen" gebunden wurde wie die Originale, also ist dieser Band 1 alles was in den deutschen Tachenbüchern in Band 1 und 2 zu finden ist.

Ich hab die älteren Taschenbücher gelesen und an denen war nichts auszusetzen.

[i*am*salvation]

Die neuen Bücher haben eine schreckliche Übersetzung mit eingedeutschten Namen... (Ich sag nur "Kings Landing" = "Königsmund" , "Casterlyrock" = Casterly Stein"...) Also wenn du sie noch bekommst die alten nehmen (die 2. in deinem Posting)

Allerdings wird es bei allen bisher noch nicht auf deutsch erschienenen Büchern wohl nur die schreckliche neue Übersetzung geben, daher am besten direkt anfangen auf englisch zu lesen...

[Zaknitsch]

Die dritte ist die Hardcovervariante, die in den gleichen "Ausmaßen" gebunden wurde wie die Originale, also ist dieser Band 1 alles was in den deutschen Tachenbüchern in Band 1 und 2 zu finden ist.

Ich hab die älteren Taschenbücher gelesen und an denen war nichts auszusetzen.

Das mit dem "was zur Hölle" war eher auf die Preise bezogen.

Heute mal in Köln ein paar Bücherläden anfragen.

[Raest]

Dieses "fertig"-Argument hab ich noch nie verstanden. Ganz besonders nicht bei einer so umfassenden Story. Egal was der Autor sich denkt (und man kann offensichtlich ja sogar davon ausgehen, dass alles nicht als ganzes geplant ist, sich also beim Schreiben noch entwickelt) - was ich davon gelesen habe, habe ich gelesen. Das hat doch genug Wert um es zu lesen. Obendrein bei einer solchen Fanresonanz - es muss sich ja quasi lohnen.

Aber so oder so kann ich nur dringstens empfehlen das englische Original zu lesen!