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Tutorial zum Giessen mit Resinharz


Zorg87

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Tutorial zum Giessen mit Resinharz

Also bevor ich auf die Einzelheiten eingehe kurz ein Vorwort.

Zunächst einmal geht es um das Gießen von Resinformen zum einen als Einzel- zum andern als Doppelform. Was ich hier Beschreibe sind meine eigenen Erfahrungen, die ich gemacht habe nachdem ich mich belesen und dann an einigen Objekten selbst versucht habe. Ich gehe hier auch nur auf das Anfertigen einzelner Bits ein, da ich selbst noch keine kompletten Figuren gegossen habe. Ich denke aber, dass dies für die meisten ehe interessanter ist, um z.B. Armeeprojekte umzusetzen. Die einzelnen Schritte werde ich an Gussformen für mein Armeeprojekt Nippon-Oger demonstrieren.

Das Material:

Fangen wir beim Grundlegenden an, dem Material. Man benötigt einige Sachen, auch wenn der Großteil nur Pfennigkram ist, kann man gerade bei Silikon und Resin von ca. 35€ ausgehen. Anbei eine Liste der Sachen die ich benutz bzw. benötigt habe.

- Silikon + Vernetzer (ist meist im Lieferumfang enthalten) http://www.fantasyladen.de/Suche/shop.shtml?artikel=Crea60407

- Resin (besteht aus zwei Komponenten) http://www.fantasyladen.de/Suche/shop.shtml?artikel=Ebalta03xx

- Abdruckmasse (Eine Art Knete die aber nicht kleben bleibt oder sich mit dem Silikon verbindet) / nur bei zweiseitiger Form http://www.fantasyladen.de/Suche/shop.shtml?artikel=Crea60632

- Trennpaste / nur bei zweiseitiger Form http://www.fantasyladen.de/Suche/shop.shtml?artikel=Crea60621

- ein paar Spritzen (mindestens 2 Stück, die 10 ml aus der Apotheke reichen, ca. 0,50€)

- eine Form in die alles gegossen werden kann (z.B. kleine Tuperdosen von Pfennigpfeifer, Wichtig, die Form sollte nicht viel größer sein als der Rohling, da man sonst zu viel Silikon verschwendet. Ca. 1 cm zum Rand, Boden und Deckel, von Vorteil wäre es auch wenn sie ein wenig Biegsam, also nicht aus Hartplaste, ist.)

- was zum Rühren (Hotzspieße, Zahnstocher o.ä.)

- Einweghandschuhe (für die, die sich ihre Hände nicht schmutzig machen wollen, kauft sie also besser!)

- Einwegtrinkbecher (braucht man zum anmischen des Silikons)

- eine Unterlage!!!

- Kleinwerkzeug (Messer, Modellierwerkzeug, alten Pinsel, Kleber, eventuell Pinzette)

- und natürlich den Rohling (Wichtig ist, dass dieser wirklich sauber gearbeitet ist! Am späteren Produkt sieht man jeden kleinen Span o.ä.)

Hier mal alles auf einen Blick (ok, hab die Handschuhe vergessen)

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Einseitige Formen (30 min Arbeitszeit + Wartezeiten):

Die Einseitige Form nutzt man dann, wenn man eine einfache Guss plant der eine flache Seite aufweist bzw. an dem man eine Flache Seite schaffen kann. Sie ist auch recht einfach herzustellen, einfach die Rohlinge nehmen, in die Form legen, Silikon drauf, fertige Silikonform nehmen und den Resinharz rein gießen. Klingt einfach, ist es auch :ok:

Vorteile:

- geringerer Aufwand für das herstellen der Silikonform

- weniger Silikon benötigt

- weniger Blasen

- keine Gussgrade am eigentlichen Teil

Nachteile:

- keine komplexen Formen!!!

Schritt für Schritt:

Die Silikonform:

1.1 Zu aller erst benötigt man einen oder mehrere Rohlinge. Außerdem deine Form um den Silikonabguss herzustellen. Ich verwende hier eine kleine Tuperdosen, ca. 8 x 8 cm. Als Rohlinge nutze ich die Rüstplatten der Samurairüstung.

1.2 Als nächstes richtet man die Teile auf dem Boden der Form (mit der flachen Seite nach unten) aus und achtet darauf gleichmäßig viel abstand zu den anderen Teilen zu haben. Die Teile von einander sollten ca. 0,5 cm und vom Rand der Form ca. 1 cm entfernt sein.

1.3 Wenn man eine gute Positionierung gefunden hat, können die Teile mittels eines kleinen Kleckses Sekundenkleber an der Form Befestigt werden. Achtet dabei aber darauf, dass ihr die Rohlinge wieder entfernen könnt, solltet ihr sie noch brauchen ;).

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Das werden die Rüstungsteile meiner Samurai. Ich habe für das Bild schon fertig gegossene genommen, man erkennt ja aber worum es geht.

1.4 Dann benötigt man die Silikonmasse und den Vernetzer, einen Einwegbecher, etwas zum Rühren, eventuell eine der Spritzen (wenn man mehr als 2 hat) und, wer sauber bleiben will, die Einweghandschuhe.

1.5 Jetzt müssen wir das benötigte Silikon in den Becher füllen. Wie viel ist entweder eine Augenmass Sache oder man kann das Volumen der Form ausrechnen und mit Hilfe der Spritze (Silikon lässt sich nur schwer herein ziehen. Oft sieht es so aus als hätte man nur Luft gezogen, sollte die Spritze aber noch im Silikon lassen, da der herrschende Unterdruck dieses noch einzieht.) die benötigte Masse in den Becher befördern. Wie hoch man die Form befüllt sollte man an der Höhe des Rohlings, zuzüglich von ca. 1 cm bemessen.

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Ausgerechnet wie viel Silikon ich brauche habe ich nicht, habe aber die Spritze zum leichteren abfüllen genutzt.

1.6 Jetzt kommt der beim Silikongießen schwierigste Schritt. Die richtige Menge Vernetzer finden und anmischen. Laut Anleitung soll man zwischen 2% und 4% nehmen. Je mehr des so schneller härtet das Silikon aus. Wer in Schritt 5. schon mit Augenmass gearbeitet hat kommt jetzt auch nicht drum rum, ansonsten kann man es ausrechnen. Ich selbst nutze aber soviel, dass die Oberfläche im Becher komplett mit einer dünnen Schicht bedeckt ist. Dies ist natürlich in den meisten Fällen zu viel (siehe Punkt 1.7).

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Wie man sieht reichlich Vernetzer, dadurch muss ich nur ca. 3 Stunden warten.

1.7 Nachdem das Silikon angemischt wurde, einfach in die Form geben. Das Silikon ist nach 24 Stunden vollständig Vulkanisiert, kann aber nach ca. 5 Stunden, aus der Form, entnommen werden. Wenn mehr Vernetzer verwendet wurde, als es die Anleitung vorsieht, sollte man ein wenig zügig arbeiten und erst einen kleinen Klecks in die Form geben, diesen verrühren, so dass die Blasen verschwinden und dann den Rest nachgießen. So gibt es eigentlich keine Probleme. Im Gegenteil, das Silikon vulkanisiert wesentlich schneller, in ca. 3-5 Stunden und kann meist schon nach ca. 1,5 Stunden aus der Form gelöst werden.

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Habe hier ein nicht ganz passendes Bild genommen, aber das ist egal, man sieht was ich meine.

1.8 Nun, noch überflüssige Silikonfetzen entfernen (entstehen nicht immer). Dazu mit einer kleinen Pinnzette arbeiten und die fetzen einfach zupfen oder mit einer kleinen Schere (z.B. Fingernagelschere) arbeiten. Nur nicht mit dem Messer arbeiten! Meist entgleitet das Silikon oder man macht zu große Schnitte in die Form.

Hier die fertige Silikonform.

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So das war es dann zu dieser Silikonform.

Das Gießen:

2.1 Für das Gießen benötigen wir folgendes, die Silikonform, die beiden Resin Komponenten, zwei Spritzen, einen Einwegbecher (ich nehme ein Töpfchen der Washes von GW da man diese wieder verwenden kann) etwas zum Rühren und natürlich die Einweghandschuhe.

2.2 Zunächst muss alles vorbereitet werden, also Silikonform, mit dem Abdruck nach oben, auf die Unterlage, Spritzen nach den Resin Komponenten beschriften (so macht man nicht den Fehler und nimmt für beide die gleiche Spritze) und bereitlegen, die Flaschen der Komponenten geöffnet bereit stellen, was zum Rühren und den Becher bereit legen und die Einweghandschuhe anziehen.

2.3 Nun muss man Abschätzen wie viel Resin man benötigt, bei meiner Form reichen 3-4 ml, man benötigt also nicht also viel. Mischverhältnis beträgt 1:1, also nehmen wir eine Spritze und ziehen die Hälfte einer Komponente in diese. Das füllen wir dann in den Behälter. Dann machen wir das ganze mit der zweiten Spritze und Komponente. Wenn dann beide Komponenten in dem Behälter sind fangen wir an das ganze schnell zu rühren. Optische ist es nur schwer zu erkennen wann die Masse soweit ist, dass sie sich gleichmäßig vermischt hat, aber einen leichten Schleier kann man im ungemischten zustand noch erkennen, dieser sollte dann weg sein. Ich bewege den Behälter dann meist noch Kreisförmig, ähnlich einer Zentrifuge, was das Vermischen unterstützt.

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Fix angerührt mit einem Zahnstocher und dann haben wir das auch schon.

2.4 Nach Schritt 3. sollten wir uns nicht soviel Zeit lassen, da muss das Handy eben mal klingeln gelassen werden. Also den Behälter schnappen und vorsichtig und gleichmäßig in die Form verteilen. Wenn hier ein wenig daneben geht ist das nicht weiter schlimm, wichtig ist aber, dass die Abdrücke richtig gefüllt sind. Jetzt kann man noch schnell, indem man mit einem Holzspieß vorsichtig in dem Abdruck rumstochert, Luftblasen entfernen. Ich habe bei mir anschießend mit dem Holzspieß das Resin abgezogen um überflüssige Masse zu entfernen.

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2.5 Wenn man das alles erledigt hat sollte man die Form samt Resin für ca. 30 Minuten in Ruhe lassen. Dann kann man den Abguss aus der Form entfernen. Diesen dann noch mal für 1 bis 2 Stunden aushärten lassen.

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2.6 Nachdem der Abguss ausgehärtet ist kann man die Gussgrade entfernen und dann…..TADA!!! Der fertige Abguss.

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Sieht nach viel Gussgrad aus, ist aber ok. Überfüssiges feile ich einfach weg.

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Zweiseitige Formen (ca. 1,5 h. Arbeitszeit + Wartezeiten):

Die zweiseitige Form wird da verwendet wo man mit der einseitigen nichts erreicht, sie ist einfach flexibler und man kann mit ihr nahezu alle Komplexen Formen gießen. Sollte diese einem auch nicht ausreichen, kommt man wohl nicht daran vorbei Teile der Miniatur zu entfernen. Das Herstellen ist etwas schwieriger da man eben zwei Formen anfertigen muss, vorher einen Abdruck benötigt, Gießrinnen benötigt und auch das Gießen ein wenig aufwendiger ist. Klingt schwer, ist es aber nicht!!!

Vorteile:

- viele komplexe Formen möglich!!!

- mehrere Möglichkeiten den Gussgrad zu platzieren

Nachteile:

- siehe Vorteile der einzelnen Formen

Schritt für Schritt:

Der Abdruck:

3.1 Für den Abdruck, auf den wir später die erste Silikonform gießen, brauchen wir folgendes: die Abdruckmasse, eine Form (in dieser wird auch später der eigentliche Abguss gefertigt, wenn möglich eine Form nutzen von der man zweimal die gleich zur Verfügung hat), Modellierwerkzeug und den Rohling.

3.2 Jetzt ein sehr wichtiger Punkt, wir müssen den Verlauf des Gussgrades bestimmen. Dies ist in sofern wichtig da der Gussgrad darüber entscheidet ob der Abguss gelingt bzw. ob man Details später noch sieht. Es ist schwer zu beschreiben wo man diesen platzieren soll, aber ich denke alle haben schon mal ein Modell in der Hand gehabt und wissen wo diese bei den Modellen sind. Also wichtig ist, nicht zu viel durch größere Details gehen, an wenig dünnen Stellen lang und man sollte darauf achten, dass kein Teil richtig eingeschlossen wird (wenn man z.B. den Gussgrad der Hüfte entlang machen würde, wären die Füße und Arme eingeschlossen).

3.3 Nachdem wir uns für den Verlauf des Gussgrades entschieden haben müssen wir das Modell nun in einen ersten Abdruck pressen. Grund dafür ist das wir ja erst mal nur eine Hälfte in Silikon abformen wollen und die andere Seite derweil geschützt ist und die Silikonform natürlich auf eine Hälfte bemessen wird. Also dann legen wir die Abformmasse gleichmäßig und überall bündig, bis zu Hälfte der Form, ab bzw. drücken diese hinein und glätten die Oberfläche gleichmäßig. Dann wird der Rohling genommen und in die Form gedrückt. Dabei ist auf folgendes zu achten. Der Rohling muss an der Stelle bündig mit der Abformmasse abschließen, wo wir unseren Gussgrad geplant haben. Dann muss man noch ein Mal an den Übergängen von Rohling zu Abformmasse langgehen und eventuell Rillen wieder verschlissen (mit Modellierwerkzeug).

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3.4 Haben wir den Rohling in die Masse gedrückt folgt nun das fertigen der Gießrinnen. Also Kopf wieder anschalten und überlegen wo diese hinkommen. Da man diesen Übergang etwas großzügiger gestallten sollte, um dafür zu sorgen, dass das Resin sich auch gut verteilt bzw. in die Form fließen kann, muss man auch hier wieder aufpassen das man nicht da am Rohling ansetzt wo die meisten Details sind. Haben wir einen Punkt gefunden nehmen wir etwas von der Abformmasse und formen damit eine Gießrinne die vom Rohling bis zur Außenwand der Abgussform reicht (hier wird später das Resinharz reingefüllt). Dann fertigen wir noch ein zwei weitere Gießrinnen gegenüber unsere ersten. Diese müssen nicht bis zum Rand reichen und sollen später nur dazu dienen die Luft dorthin zu verdrängen. Dabei sollte man dafür sorgen, dass auch kleine Abgänge unseres Rohlings über solche Gießrinnen verfügen. (einfach mal das Bild anschauen)

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Bei meinen Gießrinnen bin ich sehr großzügig, aber ich finde es so ein Stück einfacher. Was man nicht so gut erkennt, am Ende der Scheide und an der Klingenspitze berührt die Abformmasse nicht ganz die Rohlinge, damit ich diese Details später nicht zerstöre.

3.5 Jetzt noch einmal schnell an ein paar Punkten der Form mit der Pinselrückseite in die Abformmasse gestochen, so ca. 1 cm. Dies hilft uns, die beiden Formen später wirklich passgenau aufeinander zu legen und dass diese dann nicht mehr verrutschen können.

(Diesen Schritt habe ich bei mir weggelassen da ich eine Rechteckige Form benutze.)

Damit ist der Abdruck fertig gestellt und wir können uns ans Silikon gießen machen.

Die Silikonformen:

4.1 Da wir jetzt den Rohling in die Abformmasse gedrückt und Gießrinnen gefertigt haben, könne wir uns nun dem Silikonabguss zuwenden. Weitere Vorbereitungen brauchen wir nicht mehr treffen, so dass wir jetzt die Punkte 1.4 bis 1.8 abarbeiten können. Wenn man die Silikonform dann in der Hand hat, muss man meist zusätzlich zu Punkt 1.8 noch mal mit einer alten Zahnbürste Schmutz (durch die Abformmasse) entfernen.

4.2 Jetzt haben wir also unsere erste Silikonform fertig, da es sich aber um eine Zweiseitige Gießform handelt brauchen wir auch noch eine zweite Silikonform. (logisch oder?) Für diese müssen wir zunächst die Abformmasse samt Rohling wieder aus der Form entfernen. Ganz bleiben muss dabei nur der Rohling! Haben wir wieder eine leere Form, können wir in diese unsere Silikonform legen bzw. drücken. Natürlich muss der Abdruck nach oben zeigen. Sollte man Problem haben die Silikonform richtig rein zu bekommen weil sich unten drunter Luft gebildet hat, einfach an der Seite mit etwas dazwischen gehen.

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4.3 So die Form ist in der Form und somit kann es weitergehen. Also Rohling zur Hand nehmen, in den Abdruck legen (dürfte ja passgenau sein ;-) ) und in die Giesrinnen müssen wir jetzt wieder Abformmasse füllen. Diese sollten am Ende wie bei der ersten aussehen. (schaut euch einfach wieder das Bild dazu an)

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4.4 Bevor wir jetzt die zweite Silikonform gießen müssen wir dafür sorgen, dass sich die neue Silikonmasse nicht mit der Vorhandenen verbindet. Dafür brauchen wir jetzt die Trennpaste und einen Pinsel. Also einfach ein wenig Trennpaste mit dem Pinsel aufnehmen und anfangen die komplette Silikonform damit einzustreichen. Wichtig hierbei ist, dass ihr mit dem Rohling aufpasst. Dieser sollte wenn möglich gar keine Paste abbekommen, da dies unschöne Schlieren auf glatten Oberflächen hinterlassen oder Details ruinieren könnte. Wichtiger ist aber, dass die komplette Silikonform eingestrichen ist.

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4.5 Alle Vorbereitungen sind getroffen und wir können erneut Punkt 1.4 bis 1.8 abarbeiten.

Sooo….jetzt sollten wir beide Silikonformen vor uns liege haben und können uns nun endlich ans Gießen machen!!!

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Das Gießen (die zweite):

5.1 Ok, hierfür brauchen wir als erstes natürlich die beiden Silikonformen, dann eine Form in die die beiden reinpassen und für die wir am besten einen Deckel haben (oder wir haben zumindest etwas womit wir die Form abdecken können). Dann noch zwei Spritzen, die beiden Resinkomponenten, en Behälter zum anrühren des Resins, etwas zum rühren, Einweghandschuhe und ein paar Schnippsgummis, eventuell auch noch mal die Abdruckmasse.

5.2 Jetzt nehmen wir die Form und beide Silikonhälften zur Hand, stecken die Silikonformen ineinander und sehen dann zu das wir diese in die Form bekommen. (es gibt auch noch Talkumpulver, welches für einen Besseren Verlauf in der Form sorgen soll, dies sollte man noch dazwischen machen, wenn man es nutzen will) Jetzt müssen wir ein Loch in die Form schneiden wodurch wir später das Resin gießen können. Das Loch muss da platziert werden, wo sich die Gießrinne an der Außenwand der Form befindet. Viel größer als die Gießrinne sollte das Loch nicht werden!

5.3 Als nächstes müssen wir die Form dicht machen. Das heißt, Deckel drauf machen. Jetzt müssen wir prüfen ob auch genug Spannung zwischen dem Deckel und der oberen Silikonform herrscht. Also, es sollte ein geringer Druck vorhanden sein, welchen man durch drücken auf den Deckel noch weiter erhöhen kann, aber die beiden Silikonhälften dürfen auf keinen Fall auseinander gehen, auch nicht wenn ich es wie auf dem Bild prüfe. Sollte nicht genug Spann vorhanden sein, kann man einfach ein wenig von der Abdruckmasse dazwischen legen. Im Anschluss einfach die Schnippsgummis um die Form legen, damit der Deckel sich nicht lösen kann.

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5.4 So, die Form ist soweit vorbereitet und jetzt kann, wie in Schritt 2.3 beschrieben, die Resinmasse angerührt werden.

5.5 Nun geht es wieder darum die Masse zu gießen, dazu erstmal die Form aufrecht hinstellen, so dass das Loch oben ist. Dann können wir die Masse in die Gießrinne füllen. Wie schon oben erwähnt ist es nicht schlimm wenn ein wenig daneben geht. Achtung, nicht alles auf einmal in die Form gießen, man muss der Luft die Möglichkeit geben zu entweichen. Wer eine Flexible Box hat, als wo man auf den Deckel drücken kann um weiter Druck auf die Silikonform auszuüben, hat jetzt einen großen Vorteil, den genau Das machen wir jetzt. Einfach ein wenig auf den Deckel drücken und schon kommen einige Luftblasen zum Vorschein und das Resin kann sich besser verteilen. Dann wieder etwas Resin drauf und nochmals drücken, solange bis die Form gefüllt ist und keine Blasen mehr zu aufsteigen. Wenn uns eine solche Form nicht zur Verfügung steht, einfach ein wenig gegen die Form klopfen und mit einem Hotzspieß in die Form gehen und die Luftblasen rausziehen.

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5.6 Wenn nun das ganze Resin in der Form verteilt ist können wir nun abwarten bis alles abgehärtet ist. Sollte ca. 20 bis 30 Minuten dauern bis das Resin angezogen ist, bis zur vollständigen Aushärtung dauert es dann noch mal 2-3 Stunden. Nach ca. 30 Minuten können wir dann den Deckel entfernen und dann die obere Silikonform abnehmen. Dazu am besten mit dem Modellierwerkzeug zwischen Form und Silikon gehen, einmal um das Silikon herum gezogen und dann sollte sie sich lösen lassen. Und siehe da unser fertiger Rohling!!! Diesen entfernen wir auch noch aus der Form und wären damit fertig. Bei filigranen Abgüssen die zweite Silikonform noch aus der Form holen bevor man den Rohling entfernt.

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TADA, auch dieses Mal sollten wir Erfolg gehabt haben und könne uns gleich wieder das Resin schnappen und weitere Abgüsse machen.

Ok, das eigentliche Tutorial endet hiermit, aber ich will noch mal schnell auf ein zwei Punkte eingehen die man anders machen kann.

- Wenn man keine passende Form zur Hand hat gibt es auch noch andere Möglichkeiten. Eine Form für den Silikonabguss kann man sich auch selbst fertigen, entweder aus Plastikcard oder LEGO Steinen oder was weis ich, was ihr bei euch findet.

- Bei der Form zum Gießen kann man auch auf eine andere Methode zurückgreifen. Einfach zwei kleine Brettchen nehmen und dazu zwei Schraubzwingen oder vergleichbares. Einfach die zusammengefügten Silikonformen zwischen die Bretter legen und mit den Schraubzwingen für Druck sorgen.

Mir fällt jetzt nichts mehr ein, wenn doch werde ich es ergänzen. Was man aus den Abgüßen so alles anstellen kann könnt ihr zum Teil in meinem Armeeprojekt

Ich hoffe dieses Tutorial bringt euch weiter. Mir hätte es sehr geholfen. Wie dem auch sein, wenn ihr noch Fragen, Anregungen, Ergänzungen oder was auch immer habt, bitte meldet euch, nur so können wir gemeinsam dafür sorgen, dass auch eure Gießversuche von Erfolg gekrönt werden. Außerdem würde es mich freuen wenn ihr eure ersten Versuche auch hier rein stellt, damit wir alle an euren Erfahrungen und Erfolgen teil haben können.

Schöne Grüße,

Maik

bearbeitet von Zorg87
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