[Tutorial/Step by Step] Speed Painting mit Army Painter

[Darkover]

Malen ist super und eine fertige Armee zu besitzen sowieso. Wenn man allerdings wie ich an einem halben Dutzend Projekte gleichzeitig arbeitet und außerdem nicht gerade zu den Schnellsten gehört, muss man Mittel und Wege finden, mit denen sich der ganze Prozess ein wenig beschleunigen lässt. Mit den Shades von The Army Painter habe ich so eine Methode gefunden und inwzischen so weit erlernt, dass ich mit den Ergebnissen ziemlich zufrieden bin. Da ich immer noch häufig gefragt werde, wie genau ich mit den Shades arbeite, habe ich dieses kleine Bildertutorial zusammengestellt, das hoffentlich die meisten Fragen beantwortet.

Ale Beispielfigur habe ich einen Wikinger von Gripping Beast gewählt. Zum einen, weil ich diese Jungs in der nächsten Zeit ohnehin bemalen möchte und zum anderen auch deshalb, weil ich hier Farben verwenden kann, die mit den Shades besonders gut funktionieren.

Nach dem Zusammenbau und dem Besanden der Base habe ich das Modell mit Leather Brown Grundierspray besprüht. Auf diese Grundierung decken natürliche Farben und Hauttöne besonders gut, außerdem kann man die Farbe an einigen Stellen gleich so lassen wie sie ist.

Als nächstes habe ich die Grundfarben aufgetragen. Kein Hexenwerk (abgesehen von den Augen), man sollte allerdings einigermaßen gründlich arbeiten, da der Army Painter nur in Vertiefungen wirklich dazu geeignet ist Fehler zu kaschieren.

Nach dem Trocknen kam der Arms Painter zum Einsatz. Ich dippe hier grundsätzlich nicht, weil mir diese Technik zu unsauber und unsicher ist. Außerdem gibt es eine zu große Sauerei. Ich trage den Shade mit einem alten Pinsel auf, den ich hinterher mit Aceton auswasche (die Schades sind nicht wasserlöslich). Ich achte hier darauf, dass ich den Shade von oben nach unten auftrage und außerdem streiche ich ihn hinterher noch ein wenig gezielt in die Vertiefungen und zu den Stellen hin, an denen er sich sammeln soll. Das ist zwar nicht unbedingt nötig, aber ich gehe da lieber auf Nummer sicher. Wenn ich nach ein paar Minuten feststelle, dass sich irgendwo hässliche Tropfen bilden, nehme ich sie mit dem Pinsel ab, dies funktioniert aber nur eine Weile, danach erreicht der Shade eine wachsartige Konsistenz und hinterlässt beim Entfernen sehr hässliche Stellen. In diesem Fall den Pinsel entweder mit etwas Aceton befeuchten (riskant) oder einfach warten und die Sache hinterher ausbügeln.

Das noch feuchte Modell sieht dann so aus. Hier werden Maler, die zum ersten Mal mit Army Painter arbeiten, vermutlich langsam nervös.

Den penetranten Glanz kriegt man zum Glück problemlos in den Griff. Ich benutze dazu Mattlack von Vallejo, den ich ebenfalls mit dem Pinsel auftrage (derselbe oder ein etwas dünnerer wie beim Army Painter). Sprühlacke sind meine persönliche Nemesis, und ich verwende sie nach zwei wirklich frustrierenden Erlebnissen überhaupt nicht mehr. Das Bepinseln dauert zwar länger, aber ich kann gezielter arbeiten und erlebe keine bösen Überraschungen.

Zu guter Letzt hebe ich einzelne Stellen noch einmal in der Grundfarbe hervor und gestalte die Base.

Das fertige Modell ist sicher kein Meisterwerk und bei einem Skirmish mit wenigen Miniaturen würde ich diese Technik vermutlich nicht anwenden, aber für Massensysteme ist sie in meinen Augen ideal geeignet. Wenn man die Grundier- und Trockenzeiten ein wenig minimiert, kann man richtig schnell arbeiten und an zwei Abenden (Army Painter muss eine Nacht durchtrocknen) echt viel wegschaffen.

Weitere Anmerkungen:

• Ich habe den mittleren Farbton von Army Painter verwendet (Strong Tone). Dieser ist in den meisten Fällen die beste Wahl.
  
• Army Painter funktioniert nicht mit allen Farben gleich gut, Blau, Lila und Rosa sollte man eher nicht damit behandeln. Auch Türkis ist etwas schwierig.
  

Ich hoffe, dass dieses Tutorial Euch geholfen hat und wünsche viel Spaß beim Nachmalen!

[Affenbauch]

Sehr schönes Tutorial.

Prima, danke!

[Karashi]

so ähnlich habe ich meine ersten Skaven bemalt, wenn es schnell gehen soll dann genau so.

[HarkonR]

man sollte noch erwähnen welche Farben sich besonders gut eigenen.

Hier mal meine Liste, welche nicht durch Vollständigkeit besticht.

Eigentlich alle Erdtöne.

von weiß über Bleached-Bone bis in alle Brauntöne.

Besonders gut eignet sich rot. Mein Armeeshema hat BleachedBone/Rot

Wenn Metallfarben dann machen sich Goldtöne, Messing und Kupfer. Bei Silber sollte man dann ein Helles nehmen.

[Darkover]

Schwierig sind in meinen Augen vor allem kalte Farben wie beispielsweise helle Blautöne. Nahezu alle warmen Farben lassen sich mit Shades abdunkeln.

Grathkar hat auch mit Blau gute Ergebnisse gehabt, da hängt es dann stark von den Modellen ab.

Meine Silberteile basieren alle auf Chainmail, Mithril Silver geht auch gut.

[HarkonR]

übrigens was ich noch vergaß. Highlighten bevor man mit dem Armypainter drüber geht ist nicht verboten. Das bringt auch einen guten Effekt, vorallem weil grobe Übergänge, wenn man z.B. bürstet, "weichgezeichnet" werden.

[Dakkon]

übrigens was ich noch vergaß. Highlighten bevor man mit dem Armypainter drüber geht ist nicht verboten. Das bringt auch einen guten Effekt, vorallem weil grobe Übergänge, wenn man z.B. bürstet, "weichgezeichnet" werden.

Kann ich so nicht unterschreiben. Das mag daran liegen, dass ich den hellen Shades ihre Daseinsberechtigung absprechen aber ich würde die Highlights dringend nach dem Wash setzen. Das nimmt dem Ganzen so ein wenig den typischen "Wash-Style".

Beispiel:

Da wurden Bärte, einzelne Highlights und Haut nachträglich "optimiert". Der Aufwand ist vergleichsweise gering, der Effekt gigantisch.

Aber das geht schon ziemlich in die Richtung von Grathkars Tutorial "Fappen geht auch anders" : http://www.tabletopwelt.de/forum/showthread.php?t=106070

[HarkonR]

Richtig, wenn man es so richtig verfeinern will, dann sollte man dem Link zu Grathkars Tut folgen.

Aber hier geht es ja ums "Speedpainten", demensprechend kann man auch vorher highlighten.

Wie machst Du, Dakkon das eigentlich? Nach dem Washen ist ne dicke Lackschicht drauf die sich sehr schlecht mit Farbe behandeln lässt.

Übrigens bin ich wohl eher nicht DER Maler und demensprechend bei den Armypainter-Shades hängengeblieben. Außerdem überspringt meine Malgeschwindigkeit auch gerne mal ganze Editionen im WHFB bevor ich mal ne fertige Armee zusammen habe.

[Dakkon]

Ich habe auch immer den Mattlack von Vallejo genommen und aufgepinselt. Genau wie Darkover das geschrieben hat. Mittlerweile vermeide ich FAP und nutze eher Washes weils weniger "Sauerei" macht

[Murdoc]

auch wenn der Tread älter ist, ich habe vor paar Tagen meinen ersten Versuch mit Army Painter unternommen, leider erfolgslos Ich habe ein Tau Geister Anzug ausgewählt, ihn Hell grundiert und mit Grün und Tau Light Ochre bemalt. Das bepinseln mit dem Army Painter führte leider zu keinem richtigem Erfolg.... irgendwie sah das Modelle so aus als ob es mit Glanzlack bemalt wurde. Nicht so wie dein feuchtes Modelle dunkel oder so sondern nur glänzend ohne Ergebnisse. kann mir vllt jmd sagen was ich falsch gemacht habe ?

[Darkover]

Du hast nichts falsch gemacht, das ist immer so.

Schau Dir einfach in meinem Tutorial oben den vorletzten Schritt an, damit kriegst Du das ganz schnell hin.

Den penetranten Glanz kriegt man zum Glück problemlos in den Griff. Ich benutze dazu Mattlack von Vallejo, den ich ebenfalls mit dem Pinsel auftrage (derselbe oder ein etwas dünnerer wie beim Army Painter). Sprühlacke sind meine persönliche Nemesis, und ich verwende sie nach zwei wirklich frustrierenden Erlebnissen überhaupt nicht mehr. Das Bepinseln dauert zwar länger, aber ich kann gezielter arbeiten und erlebe keine bösen Überraschungen.

[Murdoc]

ah danke, hatte mich nur verwundert dass es in deinen Vertiefungen so dunkel aussah^^ vllt liegt auch daran dass der Tau-Geisteranzug auch nicht so viele Vertiefungen hat danke ich probier es mal aus