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Die Fahrten der Audacia


Nakago

Empfohlene Beiträge

Position:

System Karmesin-Trost

"Audacia"

Brücke

Zeit: 4 758 783.M41

Ich lasse die "Audacia" weiter Fahrt aufnehmen und wir kreuzen an der Fregatte vorbei. Ein weiteres Summen durchströmt das Schiff und die Sonnenlaser heizen der Fregatte ordentlich ein. Leider gehen die Lanzen fehl. Trotzdem hinterlässt die Lasersalve massive Schäden auf der feindlichen Fregatte. Das hat gesessen. Nach und nach trudeln die ersten Verlustmeldungen über Boten ein. Es sieht nicht gut aus. Der linke Transporter erwidert unser Feuer, seine Salven treffen die "Audacia", dringen aber nicht durch die massive meterdicke Seitenpanzerung. Der andere Transporter und der Zerstörer manövrieren sich in bessere Schusspostionen. Aber wir sind erst mal ihrem Todesfächer entkommen. Sie mögen zwar zahlenmäßig überlegen sein, aber die Transporter sind zu schwach bewaffnet, um die Panzerung der "Audacia" wirklich durchdringen zu können. Die Fregatte ist schwer angeschlagen und blutet Sauerstoff. Deutlich ist zu sehen, dass mehrere Brandherde auf der Fregatte aufgeflackert sind. Allerdings hat auch die "Audacia" schon einiges abbekommen. Noch ist die Lage etwas unklar, aber die Schadenskontrolle arbeitet auf Hochtouren. Die letzten Trainingseinheiten zur Feuerbekämpfung machen sich bezahlt und die Teams arbeiten sich routiniert zu den Brandherden vor. Die feindliche Flottille dreht bei, um uns weiter unter Feuer nehmen zu können. Wir schwenken ebenfalls auf Feuerlinie ein und beharken weiter die Fregatte. Inzwischen ist die Temperatur auf dem ganzen Schiff um fünfzehn Grad gestiegen und auch die äußerst effektiven Sonnenlaserbatterien heizen nicht nur dem Feind weiter ein.

Die Fregatte erwidert das Feuer, aber ihre Feuerleitstelle scheint in Mitleidenschaft genommen worden zu sein und ihre Salven rauschen deutlich an uns vorbei. Die gesamte feindliche Flottille nimmt nun Fahrt auf und setzt sich vom Schlachtfeld ab. Die Hunde fliehen! Die Fregatte ist schwer beschädigt und wird es vermutlich nicht mehr lange machen. Auch die "Audacia" hat einiges abbekommen. Wahrscheinlich sind mehrere tausend Besatzungsmitglieder gefallen. Ich könnte sie einfach entkommen lassen, aber sie haben diesen Krieg angefangen, unprovoziert und aus dem Hinterhalt, diese Beleidigung und Hinterlist kann ich nicht dulden. Das schreit nach Vergeltung. Hier gilt es sich einen Ruf aufzubauen, sonst fällt jeder Pirat der Weite über mich her.

"Wendemanöver! Verfolgt die Hunde und schickt sie zur Hölle!", gebe ich den Befehl und stelle fest, dass ich einen Teil meines Rekafs verschüttet habe. Meisterin Puppila legt die "Audacia" in eine so enge Rechtskurve, dass die Struktur des Schiffes deutlich knirscht. Eine weitere Erschütterung durchläuft den leichten Kreuzer, als die Triebwerke auf Höchstlast hochfahren. Die Fregatte ist schwer beschädigt und trotz Schleichfahrt sind ihre Emissionen zu verräterisch. Schon bald haben wir sie geortet. Wir beginnen zu kreuzen und eröffnen das Feuer auf den Flüchtling. Ich würde ihn ja gerne zur Aufgabe auffordern, aber unsere Funksysteme sind immer noch geblockt und ich könnte wetten, dass es nicht diese Piraten sind, welche die Systeme lahm legen. Obwohl wir Menschen vor uns haben, bin ich sicher, dass es die verdorbenen Eldar waren, die sie aufgehetzt haben. Jetzt bin ich wirklich sauer. Diese verdammte kleine Eldarschlampe wird für dieses Schlamassel büßen! Da hat sich gerade jemand für einen kleinen Weltraumspaziergang ohne Raumanzug qualifiziert. Es ist das Schicksal des Xenos, dass es getötet wird.

Unsere Makrogeschütze liegen gut, leider geht die Lanze im Titanschema mal wieder vorbei. Mich würde es nicht wundern, wenn an der Zielkalibrierung etwas verändert wurde. Die Fregatte wird schwer getroffen. Sie legt sich zur Seite und wendet.

"Achtung! Ausweichmanöver! Auf Einschlag vorbereiten!", befehle ich, als ich die Absichten des Gegners deute. Mein schönes Schiff! Diese verdammten Bastarde! Die "Audacia" ist zu schwerfällig, um noch ausweichen zu können, auch wenn Meisterin Puppila das Schiff noch so drehen kann, dass die starkgepanzerte Frontseite nun aufragt. Das feindliche Schiff passiert unseren Schirm und kurz darauf kracht die Fregatte in die "Audacia". Es gibt einen gewaltigen Knall, Adamantium knirscht und ein Stoß durchläuft das Schiff. Dutzende von Warnrunen leuchten auf. Die Fregatte zerbricht an der über zwanzig Meter dicken Frontpanzerung der "Audacia" wie ein Ei, das aus zwei Meter Höhe auf den Boden fällt. Trümmer von der Größe von Habs wirbeln an uns vorbei. Darin leben bestimmt noch Besatzungsmitglieder. Und auch mag sich noch der eine oder andere brauchbare Gegenstand darin befinden. Ich wäge kurz ab, die restlichen Schiffe zu verfolgen oder die Position zu halten. Nach sieben Herzschlägen treffe ich meine Wahl.

"Stoppt die "Audacia"! Rettungsmission einleiten! Passt auf die restlichen Schiffe auf!" Ich habe viele gute Leute verloren, vielleicht kann ich ein paar ersetzen. Die "Audacia" dreht bei und Rettungsteams verlassen das Schiff. Auch hier gibt es viel zu tun. Ich koordiniere die Feuerbekämpfung, die schnell unter Kontrolle ist und sorge dafür, dass die Verwundeten gut versorgt werden. Die Schlimmsten noch rettbaren Fälle werden einfach eingefroren und dann später behandelt, wenn die notwendige Zeit vorhanden ist. Die feindliche Flottille ändert ihren Kurs auf den nächst möglichen Sprungpunkt und springt dann nach drei Stunden auch in den Warpraum. Von denen haben wir nichts mehr zu befürchten. Nach und nach kommen die aus den Trümmern der Fregatte geretteten Gefangenen an Bord, die erst mal eingesperrt werden. Zwischenzeitlich will ich mich um die verdammte Eldar kümmern, aber ihre Kabine ist leer, nur eine weiße Maske hat sie zurück gelassen. Miststück! Auch ihre Ausrüstung hat sie aus dem Sicherheitslager an sich genommen. Soweit zum Thema Sicherheit an Bord dieses Schiffes. Thronverdammt!

Ich habe genug andere Probleme und ignoriere erst mal dieses Problem. Ich lasse die Trümmer als mein Eigentum zur späteren Ausschlachtung markieren, dann nehmen wir wieder Fahrt auf. Nach drei weiteren Stunden erreichen wir den Orbit von Karmesin-Trost. Das Interkom geht inzwischen wieder einwandfrei und ich halte eine kurze Ansprache, wo ich die Tapferkeit der Besatzung lobe und unseren ersten Sieg über eine Piratenbande verkünde. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass wir von menschlichen Piraten der Fregatte "Falkenklaue", die unter dem Kommando eines gewissen Lickward der Einäugige gestanden hatte, überfallen worden waren. Die Piraten haben wohl einen Tipp aus mysteriöser Quelle bekommen, hier auf fette Beute zu warten. Ich kann mir denken, dass dies wohl von hinterhältigen Eldar inszeniert worden war. Nicht mal ein totes Xenos war ein gutes Xenos! Oh, wie ich sie hasse!

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Position:

System Karmesin-Trost

Orbit über Karmesin-Trost

"Audacia"

Brücke

Zeit: 4 759 783.M41

Leider ist unser Funk immer noch gestört, so dass wir keinen Kontakt mit dem Boden herstellen können. Wir fliegen die Kuppel an, welche Alophus Leyfield I gehört. Die Sensoren zeigen massive Zerstörungen an und auch visuell ist deutlich zu sehen, dass die Kuppel zerstört wurde. Die Gebäude sind abgebrannt und es befinden sich Ansammlungen gepanzerter Kettenfahrzeuge innerhalb der Trümmer. Da scheint jemand einen massiven Bodenangriff gestartet zu haben. Landungsschiffe oder dergleichen sind nicht auszumachen.

"Sieh, Bruder, sieh! Was du mir angetan hast, habe ich nun ebenfalls getan. Alles was du je geliebt hast, ist verbrannt und zu Asche geworden. Deine Frauen, deine Kinder! Alles Asche im Wind. So du mir, so ich dir!", brüllt die schon bekannte Stimme des verstorbenen Lordprotektor Calvus Leyfield von Sephrem aus dem Interkom. Es dauert nicht lange, bis ein äußerst hysterischer Alophus auftaucht und eine Bestätigung verlangt. Der Kerl ist nun wirklich mit den Nerven am Ende. Fast könnte er einem Leid tun.

"Wie ist das nur möglich!", schluchzt er, als er die Zerstörungen mit eigenen Augen sieht. "Niemand außer meinen Leuten weiß doch davon! Wie können sie meine Familie gefunden haben? Ich war so vorsichtig, hab meine Geschäfte immer außerhalb getätigt. Niemand kann diese Spur bis hierher zurück verfolgt haben!" Die Sache sieht von oben betrachtet wirklich nicht gut aus. Alles ist zerstört, das kann niemand bei diesen Umwelteinflüssen überlebt haben. Außer den Kuppeln sind die Lebensbedingungen absolut feindlich für Menschen und man stirbt innerhalb weniger Minuten. Aber es macht keinen Sinn, dass sich noch Panzer darin befinden.

"Vernichtet sie! Ich verlange, dass er ihr sofort Eure Makrokanonen auf die zerstörte Biosphärenkuppel richtet und alles was sich noch darin befindet, verdampft!", brüllt mich der untersetzte Mann mit Tränen in den Augen an. Eine nachvollziehbare Reaktion für einen Mann mit solcher Vergangenheit. Und absolut vorhersehbar.

"Beruhigt Euch! Traut Euren Augen nicht! Ich bin sicher, dass, wer auch immer hinter diesen Attacken steckt, genau das erreichen will. Wäre das nicht eines Dramas würdig, wenn ihr jetzt den Befehl gebt und am Ende Eure eigene Familie auslöscht?", frage ich, nachdem ich zwei und zwei zusammen gezählt habe. Diese kleine Schlampe hat zu sehr auf ihrer billigen Theaternummer herum geritten, um mich hinter das Licht führen zu können. Da hätte sie subtiler vorgehen müssen. Ich habe keine Ahnung, wie Xenos diese Illusion herbeiführen, ob nun durch finstere Hexerei oder widerwärtige Xenostechnologie. Aber ich bin zu Neunundneunzig Prozent überzeugt, dass dies was wir hier sehen, nicht real ist.

"Ihr meint, dass dieser Anblick nicht real ist?", fragt er mich zaghaft.

"Ich bin mir dessen absolut sicher. Das ist nur ein Trick, um genau diese Reaktion hervorzurufen." Jemand hält mich für verdammt blöd und das wurmt mich gewaltig. Ein weiterer Punkt auf einer Liste. Diese verdammten Eldar sind zu weit gegangen. Zuerst haben sie ein paar Piraten in den sicheren Tod geschickt, nun dieses. Diese verdammten Xenos bilden sich ein, mich zu einem Mordwerkzeug machen zu können. Ganz abgesehen davon, dass heute viele gute Männer ihr Leben haben lassen müssen. Dafür werden diese hinterlistigen Eldar bezahlen, irgendwann, denn ich habe ein verdammt gutes Gedächtnis. Leyfield beruhigt sich und wir steuern die Hauptkuppel des Planeten an. Funken können wir immer noch nicht. Aber wir haben gigantische Scheinwerfer an Bord und morsen einfach mit Lichtsignalen nach unten und schildern unser Problem. Da wir nicht beschossen werden, verstehen die dort unten wohl unsere Botschaft. Ich befehle, dass unverzüglich mit der Ausschiffung der Passagiere begonnen wird. Ich lasse die Shuttles mehrmals nach Sabotage überprüfen und wähle das für Leyfield nach reinem Zufallsprinzip aus. Von wegen Schicksal und Rolle. Dieses Schiff ist keine Bühne und ich kein Schauspieler. Ich bin der verdammte Regisseur und lasse mich von Xenosschicksen nicht einfach manipulieren. Thronverdammt!

Mir fällt ein Stein vom Herzen, als Alophus wohlbehalten unten ankommt. Das waren jetzt schwer verdiente Throne. Und nachdem die zweite Welle von Bord geht, wird auch unser Funk nicht mehr gestört. Wahrscheinlich haben die Eldar das Schiff nun verlassen. Viel Spaß dort unten, ihr kleinen Xenosschlampen! Und wie ich vermutet habe, ist die Kuppel von Alophus Familie vollständig intakt. Um mich herein zu legen, hätte vielleicht die Eldar nicht so viel von Schicksal und Schauspiel schwadronieren sollen. Die Vernichtung der Kuppel auf Befehl von Alophus wäre eines Dramas würdig gewesen.

Nachdem die Passagiere von Bord gegangen sind, beginnt das Entladen des Gepäcks, das auch sehr umfangreich ist. Ich schicke meine Marketender nach unten, um die ersten Kontakte zu knüpfen. Ich bin nun seit über zwei Tagen ununterbrochen wach und es wird Zeit fürs Bett. Also schreite ich in meine Kabine und lasse mir von meinen Schätzchen aus der Rüstung helfen. Ich habe meinen ersten Sieg im Raumkampf errungen, einen wichtigen Passagier trotz aller Widrigkeiten abgeliefert und mich nicht von hinterlistigen Xenos vereinnahmen lassen. Das hat in mir einige Hormone freigesetzt und nun sind meine Konkubinen mal nach längerer Zeit wirklich richtig gefordert, denn ich habe einiges an Dampf abzulassen.

Gespielt am 07.07.2012

Spielleiter: Stefan

SC:

Flavion Conari Freihändler Rang 2

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 2

Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 1

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 1

Ares Magister Militaris Rang 1

EP: 300

Besiegte Gegner:

Piraten Fregatte "Falkenklaue"

Beute:

4000 Gefangene

1 zerstörte Fregatte "Falkenklaue"

Gedanke des Tages

Holla! Unser erstes Raumgefecht. Teilweise war es ganz schön knapp, was da alles an uns vorbei gezischt, was der "Audacia" durchaus den Gar aus hätte machen können. Es war eine äußerst spannende Sitzung, die großen Spaß gemacht hat.

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Persona Dramatis

Persona Dramatis

Personen von Wanderershafen und der Weite

Sebastian Winterscale - berühmt berüchtigter legendärer Freihändler, Entdecker von Winterscales Reich und seit Jahrhunderten verschollen.

Calligos Winterscale - amtierender Herrscher über Winterscales Reich, hatte eine Fehde mit Ravion Conari. Und einen heißen Krieg auf Lucins Odem mit Aspyce Chorda.

Aspyce Chorda - grausame Freihändlerin, die ihre Geschwister in Kryotanks eingesperrt hat. Hat einen ruinösen Krieg mit Calligos Winterscale um die Nephiumfelder auf Lucins Odem am laufen.

Personen von Karmesin Trost

Xanador Ral´Adun - Der Meister der Spiele von Karmesin Prime. Hat vor siebzig Jahren die Führung übernommen.

Jonquin Saul - berühmter und sehr reicher Freihändler, verfügt über die größte Flotte in der Koronus Weite.

Lord Havyland - bekannter Kontaktmann zur Söldner Bruderschaft.

Lady Silla Marati - Mutmaßliche Eldar Agentin, welche Lord Alophus töten will.

Lord Alophus Leyfield I von Sephrem - Untersetzer abgesetzter Diktator von Sephrem

Sebastian Winterscales Leute, die ein Stück seiner legendären Karte besaßen

1. Offizier Sedric Calva - ehemaliger XO von Winterscale, seine Karte haben wir schon

Magister Militaris Lorenzus von Ilberstein - dessen Nachfahren auf Lucins Odem residieren

Kapitän Ilidas Kim - in der Schlangenwiege verschwunden

Quartiermeisterin Ida Riverton - Ex Geliebte, Nachfahren leben auf Lilbarum

Navigatorin Greta Silvas - ihre Spur verliert sich auf der Gefängniswelt Maleziel

Crew der "Audacia"

SC:

Kapitän Flavion Conari Freihändler Rang 2 - Lordkapitän der "Audacia"

Solun Ares Magister Militaris Rang 1 - Ehemaliger Soldat der Imperialen Armee und nun amtierender Waffenmeister der "Audacia"

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 2 - Junge dunkelhaarige Frau mit Pferdeschwanz, zweiter Steuermann.

Bruder Obskura Astropath Rang 1 - Laien Prediger und Erleuchteter Astropath

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 1 - junge Frau mit zu vielen Gelenken in den Gliedern

NSC

Obere Ränge und Abteilungsleiter

Oberst Kyrr - Neuer erster Offizier und XO

Seneschall Ilias von Braun - älterer Mann mit Stock

Maschinenseher Kyle Ademis - erster Techpriester der "Audacia", Thuleaner und stark modifiziert

Chorleister Lux Aquinus - Erster Astropath und Chorleiter der "Audacia"

Hauptmann Tessa Nimdock - Hauptmann einer Kompanie

Schiffsmeister Major Istran von Hellstett - Neuer Schiffsmeister

Materialmeister Leutnant Dominik von Hellstett - Neuer Materialmeister und Sohn von Istran

Scriptor Primus Horatius Codwell - Leiter der Librariumsgruft

Kapitän-Explorator Zathor Rak - Im Kryotank lagernder erster Kapitän der "Audacia"

Stabsarzt Hoffert, dem Obersten der Bordärzte

Doktor Melinda Adams - Ärztin an Bord der "Audacia"

Mittlere Ränge

Bootsmann Ottar Fellwind

Rika vom Licht der Erlösung - zirka 65 Jahre alter Missionar

Marketender Lloyd Carruthers - Fähiger Unterhändler, Angehöriger des Handelshauses Krynn

Marketender Koltan Terzius Bell, ein rüstiger Mann in den frühen sechziger, Ex-Separatist und ehemaliger Mitarbeiter der Kasballica Mission.

Hauptmann Greyfield - Überkorrekte Wachoffizierin

Leutnant Renard Exton - Zeremonienmeister der Brücke

Auditor Primus Nephlim - Oberster Funkoffizier und stark modifiziert

Das Gefolge von Flavion Conari

Bannerträger Braddock, trägt das persönliche Banner, Leibwächter, vierschrötiger Mann

Lexikanuseinheit OP3C

Gehilfin des Leibkoches Colette, schüchterne Rothaarige

Leibdiener Caine, weiser alter Mann und Vaterersatz für Flavion Conari

Konkubine Josephina, blonde Haare. Sie ist eine latente Psionikerin und sagt die Zukunft aus dem Tarot voraus.

Konkubine Carmina, schwarzhaariges Teufelchen.

Novus Conari - Flavions älterer Bruder, von Ravion veränderter Waffenservitor

Schiffe

"Audacia" - Flaggschiff der Adelsfamilie Conari, Leichter Kreuzer der Monitorklasse im Drehbankschema.

Ignes et Amnestia - berüchtigtes ehemaliges Schwarzes Schiff der Inquisition, an den Erzfeind gefallen.

Ruhige Gezeiten - Transporter, im Schlund nach Piratenangriff havariert und dann aufgegeben

Tochter der Leere - Raumschiff von Freihändler Renuka, Mitglied des Kasballica

Notwendige Ausgabe - Flaggschiff des Freihändler Joaquin Saul.

Orte

Der Schlund - Die einzig bekannte stabile Route durch die Warpstürme, welche den Calixissektor von der Koronusweite trennen.

Aufbruch - Station, welche die Sonne Furibundus umkreist, markiert den Ausgang des Schlundes, das Tor zur Koronusweite.

Koronus-Weite - Halosterne nördlich des Calixissektors und des Segmentum Obscurus

Scintilla - Hauptwelt der Golgenna Weiten und des Calixissektors

Tarsus - Makropole in Äquatornähe und Handelszentrum der Welt Scintilla

Damara - Bevölkerungsreichste Planet in der Weite. Großer Tempel des Drusus.

Karmesin-Trost - Vergnügungswelt

Maleziel - Gefängniswelt

Lucins Odem - bekannt für seine Nephiumminen

Fraktionen

Kasballica Mission - großes Syndikat, welches in der Weite und im Calixissektor agiert

Handelshaus Krynn - Bankiers mit großem Einfluss, Ravion hat viele Schulden bei ihnen angehäuft

Kult des Inneren Auges - Häreteks auf Aufbruch beheimatet

Kapitel 9

Wer wagt, gewinnt!

Position:

System Karmesin-Trost

"Audacia"

Brücke

Zeit: 4 760 783.M41

Die Passagiere sind nun endlich komplett mit Gepäck und ihrem Gefolge vom Schiff. Nichts darf zurückbleiben, könnte ja sonst was für eine hinterhältige Xenosteufelei sein. Es wurmt mich, dass die Eldaragentin entkommen konnte, da sie mir ziemlich viel Ärger bereitet hat. Die Verlustmeldungen werden stündlich aktualisiert, aber es sterben kaum noch Verwundete. Alle Totgeweihten haben ihren Kampf schon verloren und die, die bis jetzt durchgehalten haben, sind wohl über den Berg. Trotzdem schmerzt mich jeder Verlust eines Besatzungsmitgliedes. Wir haben gewonnen, aber der Preis war hoch. Zum Glück gibt es durchaus Möglichkeiten, auf Karmesin-Trost Personal zu rekrutieren. In Karmesin Prime gibt es eine ergiebige Sklavenproduktion, wie mir Caine berichtet. Aber Hauptsächlich ist Karmesin Prime für sein Spielcasino bekannt oder besser gesagt berüchtigt. Hier haben ganze Planeten den Besitzer gewechselt und Milliarden von Leben wurden verspielt. Auch gibt es besondere Spiele, die nur wenigen Auserwählten offen stehen.

Ich war nie wirklich eine Spielernatur, die sich auf Glück verlässt. Ich mag Spiele, wo es um Strategie oder Psychologie geht. Ich spiele gerne Königsmord, hauptsächlich gegen Caine, der ein wahrer Meister darin ist und mich nie gewinnen lassen würde, was ich sehr an ihn schätze. Auch meine Konkubinen sind gute Spielerinnen bei Königsmord, auch wenn ich bei ihnen nicht sicher bin, dass sie mich nicht ganz knapp gewinnen lassen, um mir eine Freude zu machen. Auch Kartenspiele, wo man bluffen kann und durch die Reaktion der Spieler einen Vorteil erringen kann, sind mein Ding. Mit etwas Mathematik, Strategie und Psychologie kann ich recht gut gewinnen. Was ich absolut hasse sind Spiele, die zu sehr von Glück bestimmt werden. Caine hat mir die Taktik mit kleinen Kampfeinheiten mit einem Spiel mit kleinen bemalten Figuren von einer Manufaktur mit den Namen Spielwerkstatt beigebracht, wo Würfel zu viel entscheiden. Ich habe immer sehr viel Pech mit den Würfeln gehabt. Wo ich niedrig Würfeln sollte, kamen hohe Ergebnisse, wo hohe Würfe wichtig waren, kamen dann die niedrigen. Statistisch war das der Ausgleich zur Unzeit. Deswegen war ich ein eher selten gesehener Gast in Spielcasinos auf Scintilla und dort gibt es einige davon. Aber hier ist ein unabdingbares Muss, dieses Casino aufzusuchen, da dort die wirklich wichtigen Geschäfte gemacht werden. Gefällt mir gar nicht, aber da muss ich wohl durch.

Also werfe ich mich in Schale, meine Konkubinen freuen sich wie kleine Mädchen, als sie mich wie eine Anziehpuppe behandeln dürfen. Manche Leute behaupten ja, Männer würden auf dem Niveau von Sechsjährigen verharren und nur Frauen würden wirklich erwachsen werden. Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass meine beiden Gespielinnen auch nur sechs Jahre alt sind und mich als übergroße Anziehpuppe betrachten, die sich möglichst oft umziehen muss, damit sie mich neu ausstaffieren können. Nun ja, jedenfalls können meine Konkubinen mal wieder einen Teil ihrer überaus kostspieligen Garderobe präsentieren. Auch wenn ich mir wieder im Angesicht eines überquellenden Wandschrankes anhören muss, dass sie ja rein gar nichts Modisches zum Anziehen haben. Versteh mal einer diese Frauen! Thron!

Mit einem Guncutter fliegen wir zur Oberfläche des roten Planeten. Die Oberfläche ist von roten Wüsten bedeckt, die als toxisch gelten. Ob durch Umweltverschmutzung oder anderen Gründen ist nicht bekannt. Karmesin Prime besteht aus zwei Städten, die übereinander gebaut sind. Auf dem Erdboden befinden sich weitläufige primitive Komplexe, die durch keine Habkuppel abgeschirmt sind. Gewaltige Stelzen tragen die eigentliche Stadt, die so weit über der Planetenoberfläche schwebt. So ähnlich ist Tarsus aufgebaut, nur um ein vielfaches Größer. Diese Miniaturmakropole hat vielleicht zwei Millionen Einwohner und ist damit die größte Siedlung auf Karmesin-Trost. Der obere Bereich ist durch gleich zwei Habkuppeln abgeschirmt. Unter der großen Kuppel befindet sich eine Gartenlandschaft, auf der verschiedene kleine Anwesen und Gebäudekomplexe, die als Hotels und Casinos dienen, stehen. Unter der zweiten Kuppel befindet sich die Residenz des Besitzers dieser Stadt, das Haus des Meisters der Spiele.

Früher war dies ein Zentrum der fleischlichen Lust, wo jede Art von Vergnügen gefunden werden konnte. Aber vor siebzig Jahren gab es einen Wechsel in der Führung und der jetzige Herrscher fokussierte sich auf den Spielbetrieb. Zerstreuungen jeder Art gibt es immer noch, aber das Ambiente ist nun doch gänzlich ein anderes. Der Guncutter landet auf einer Landeplattform, die in einen Hangar gezogen wird. Eine Ehrenformation aus zwanzig livrierten Sklaven nimmt Aufstellung und demütigt sich, als ich als erster das Flugdeck betrete. Ein grauhaariger Livrierter, dessen Haare bis zum Gesäß reichen, begrüßt mich im Namen seines Herrn auf Karmesin Prime. Ich bekomme eine knappe Einführung in die Verhaltensregeln und Gepflogenheiten des Casinos. Geschäfte werden während des Spieles gemacht und Risikobereitschaft wird hier gern gesehen. Die Botschaft ist, man ist hier nur wer, wenn man es sich leisten kann, riesige Summen zu verspielen. Und das ist eher gegen meine Natur. Ich kalkuliere lieber nüchtern, als mich gänzlich auf mein Glück zu verlassen. Auch bin ich ein eher schlechter Verlierer. Zu verlieren bedeutet, versagt zu haben. Und Versager braucht niemand in meiner Familie.

Unter der weitläufigen Parklandschaft unter der Habkuppel befindet sich das Casino. Es ist ein wahres Labyrinth aus kleineren und größeren Hallen. Hier und da gibt es Restaurants und Bars fürs Entspannen zwischen den Partien. Auch gibt es verschiedene Bereiche, die zur Entspannung der ganz besonderen Art dienen. Und natürlich gibt es Einkaufsbereiche. Profane Waren werden kaum angeboten, dafür quellen die Vitrinen mit exotischen oder Waffen berühmter Manufakturen über, welche von Meistern ihres Faches hergestellt worden sind. Auch Xenosartefakte gibt es zuhauf. Leider kann man die nicht einfach kaufen, sondern muss diese sich erspielen. Nun, dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Thronverdammt!

bearbeitet von Nakago
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Position:

Karmesin-Trost

Karmesin Prime

Casino

Zeit: 4 760 783.M41

Mein Gefolge und ich setzen uns an einen Tisch, wo man uns gut sehen kann. Sehen und gesehen werden ist eines der grundlegenden Elemente für Geschäfte auf dieser Welt. Und die Leute wollen sehen, dass ein Freihändler bereit ist, irrwitzige Summen zu riskieren. Ich stelle aber schnell fest, dass diese Art von Kartenspiel mir überhaupt nicht liegt. Neun Karten werden in drei mal drei Reihen im Quadrat in die Mitte gelegt. Jeder Spieler bekommt nach seinem Mindesteinsatz zwei Karten. Nun muss jeder sehen, ob es die Möglichkeit gibt, sie sinnvoll anzulegen. Sinnvoll bedeutet, dass man mindestens ein Paar bilden kann oder eine Reihe die gleiche Farbe hat oder dass sie eine Straße bildet oder einen Drilling. Oder einen Drilling mit Paar. Vier von einer Sorte ist fast am besten, nur getoppt von einer Straße in der gleichen Farbe. Ich bin aufgrund meines Amtes gezwungen, viel höhere Einsätze zu tätigen als meine Untergebenen, die mit großem Vergnügen ihren Lohn nach und nach verspielen. Manchmal gewinnen sie auch, aber besonders Solun Ares und Bruder Obskurus sind sehr einsatzfreudig. Solun verspielt dabei nicht nur sein jetziges Gehalt, sondern auch sein zukünftiges. Dummerweise gelingt es nicht, dass die anderen mich so unterstützen, dass ich mal gewinne. Nur Meisterin Puppila ist genug auf Zack, um meine Anweisungen in dem Code zu verstehen, den ich mit meinen Untergebenen ausgemacht habe. Während ich mich innerlich sehr über das unnötig verlorene Geld ärgere, mache ich eine halbwegs gute Figur dabei. Am Ende der Partie werden wenigstens Ares und Obskurus für ein besonderes Spiel am Abend eingeladen, wo es um besonders wertvolle Dinge geht. Der Meister der Spiele, Xanador Ral´Adun wird diese höchstpersönlich leiten. Ich übertrage ihnen einen Wertbrief, um die heutigen Verluste zurückzugewinnen und vielleicht noch ein paar meisterhafte Waffen zu erspielen. Oder ein anderes Artefakt, was gerade angeboten wird. Meisterin Puppila hat während der Partie ein Refraktorfeld gewonnen. Immerhin ein Erfolg, wenn auch äußerst teuer erkauft.

Ein weiterer Lichtblick ist, dass ich eine Einladung des berühmten und angesehenen Freihändlers Jonquin Saul erhalte. Er erwartet mich heute Abend auf seinem Flaggschiff, der "Notwendigen Ausgabe". Also kehre ich an Bord der "Audacia" zurück und meine Konkubinen ziehen sich für diesen Anlass ein weiteres Mal um, während ich anfangs nur den Mantel wechseln will. Aber meine beiden Mätressen bestehen darauf, mich ein weiteres Mal schick zu machen und meine Garderobe der ihren anzugleichen. Auf diesen Punkt legen sie sehr viel Wert und verschwenden viel Energie darauf, alles harmonisch aufeinander abzustimmen. Da Jonquin Saul als sehr gläubiger Mann mit einem strengen moralischen Codex gilt, haben sich meine Mädels für ein äußerst züchtiges Ensemble ohne Ausschnitt entschieden. Als Schmuckstücke tragen sie mit Diamanten besetzte Aquilas als Diadem und Halsschmuck. Das tragen sie normerlweise, wenn wir einen Gottesdient in der Kathedrale des Lichtes besucht haben. Meine Kleidung ist dementsprechend auch eher schlicht und ich trage eine Brosche in der Form eines Aquilas, in dessen Zentrum ein einziger großer roter Edelstein eingearbeitet ist, welcher den Körper des doppelköpfigen Adlers bildet.

Da auch Seneschall von Braun bei einem Exklusivem Spiel mitmacht, begleiten mich andere Marketender, meine Konkubinen, Meisterin Puppila und Lady Helmchen auf die "Notwendige Ausgabe". Das Schiff entpuppt sich als ein kleiner Transporter der Exchequer-Klasse von gerade nicht einmal drei Kilometer Länge. Zwei baugleiche Schiffe mit zehn Megabruttoregistertonnen flankieren das Flaggschiff. Es ist etwas stärker bewaffnet, aber für kaum ein Schiff in der Koronus Weite eine wirkliche Bedrohung. Da Joaquin Saul einer der reichsten Freihändler mit der größten Flotte ist, erstaunt mich die Wahl dieses Schiffes als Flaggschiff doch etwas. Allerdings gilt er auch als sparsame Krämerseele, welcher weniger Entdecker, sondern eher ein solider Händler ist und über einige Handelsrouten zu den Heidensternen verfügt. Deswegen hat er auch keinen besonders guten Ruf unter den anderen Freihändlern der Weite, weil ehrlicher Handel etwas ist, mit dem sich ein Mitglied unseres Standes nur im Notfall abgibt.

Das Empfangskomitee besteht aus gerade mal sechs gerüsteten Marineinfanteristen und einem Offizier in schlichter Uniform. Ich werde herzlich empfangen, aber ich habe doch etwas mehr Pomp erwartet. Das Ambiente des Schiffes ist äußerst einfach, auch wenn alles blitzblank sauber ist. Die Gänge sind eng und öfters mal müssen sich Besatzungsmitglieder an die Wand quetschen, um uns im Gänsemarsch passieren zu lassen. Wir werden durch einen Bereich geschleust, der eher wie eine kleine Stadt wirkt. Der ehemalige Laderaum ist mit heimeligen Promenaden durchzogen, an denen sich kleine Geschäfte, Garküchen mit bunt gedeckten Tischen und Wohnhäuser entlang ziehen. Kinder spielen fangen und Zivilisten flanieren. Wir erregen einiges an Aufmerksamkeit und eine Schar lärmender Kinder verfolgt uns neugierig.

"Sind das zahlende Passagiere?", frage ich erstaunt über diese entspannte Atmosphäre in diesem Bereich.

"Nein, das sind Besatzungsmitglieder auf Freischicht, Geschäftsleute, freie Händler und deren Familien.", erklärt mir der Offizier. Hier herrscht eine richtig familiäre Atmosphäre, die richtig wohltut. Schließlich verlassen wir die kleine Stadt inmitten des Schiffes und erreichen die Offiziersquartiere. Hier ist wenigstens etwas Prunk zu sehen. Jonquin Saul erwartet mich im offiziellen Empfangsbereich in Begleitung von sechs zivilen und einem militärischen Schiffsoffizier. Handels-Admiral Saul ist ein Mann mit langen grauen Haaren, einem sorgfältig gestutzten Vollbart und einem dunkelblauen Mantel, an dessen unteren Ecken ein silberner Aquila eingestickt ist. Ein kurzes Schwert baumelt an seiner Seite. Der Mann ist recht unscheinbar, strahlt aber eine Aura der Selbstsicherheit aus. Er begrüßt mich herzlich und stellt mir seine Leute vor. Im Gegenzug mach ich ihn mit meinen Begleitern bekannt. Anschließend führt er mich in einen freundlich eingerichteten Speisesaal mit blauen Tapeten, in denen ebenfalls silberne Aquilas abgebildet sind. Bilder mit Szenen aus den heiligen Schriften runden das Ambiente ab. Hier warten seine Mätressen, mehrere züchtig gekleidete Damen verschiedenen Alters. Wir beide setzen uns an der Ende der Tafel, unser Gefolge setzt sich gegenüber hin. In angenehmer Atmosphäre speisen wir zusammen und halten etwas Smalltalk zwischen den Gängen, die aus eher einfachen Gerichten, die trotzdem sehr wohlschmeckend sind, bestehen.

Saul ist im Bilde über meine letzten Unternehmungen und den Veränderungen, die ich auf der "Audacia" vorgenommen habe. Da sich das Schiff seit gerade mal einem terranischen Tag im Orbit über Karmesin-Trost befindet, ist er sehr gut informiert. Etwas zu gut, für meinen Geschmack. Wahrscheinlich hat der eine oder andere Passagier eifrig Daten gesammelt und sie hier gewinnbringend an den Mann gebracht. Oder einer meiner Offiziere hat aus dem Nähkästchen geplaudert. Zum Glück scheint er über die eher peinlicheren Details meiner letzten Unternehmungen im Unklaren zu sein, was mir nur zu Recht ist. Auf alle Fälle signalisiert er mir deutlich, dass er meine Reformen auf der "Audacia" gutheißt. Er kannte meinen Onkel und weiß, wie sehr dieser die "Audacia" und seine Besatzung vernachlässigt hat, weil er Winterscales Schatz nachgejagt ist. Da er auch dieses Detail kennt, muss er wirklich eine gute Informationsquelle haben.

Schließlich löst er die Tafel auf. Die Damen gehen ins Damenzimmer, wo sie es sich bei einer Tasse Tee auf flauschigen Sofas bequem machen können. Saul und ich ziehen uns mit je einem Berater ins Herrenzimmer zurück. Zwei bequeme Ledersessel gruppieren sich um einen runden Tisch aus dunklem Holz mit einem Aquila aus Elfenbein als Einlegearbeit. An den Wänden sind einige Bilder von bekannten und weniger bekannten Heiligen zu sehen. Jonquin gilt als ein frommer Mann des wahren Glaubens, der auch mal Pilger umsonst in die Weite transportiert. So was macht einen beim Adeptus Ministorum beliebt, bringt aber direkt keinerlei Profit. Wir stecken uns Zigarren an und paffen gemeinsam. Zum Trinken gibt es Amasec der berühmten Marke "Red Star Prime" im roten Label mit den drei goldenen Sternen. Ein wirklich exquisites Getränk, was ich an Bord der "Notwendigen Ausgabe" nun nicht wirklich vermutet hätte. Für unsere Berater gibt es bequeme gepolsterte Stühle, wo sie Platz nehmen. Ich beginne das Gespräch mit ein paar Fragen bezüglich der Zivilisten an Bord seines Schiffes. Er berichtet mir, dass Männer, die ihre Familie bei sich haben, viel ausgeglichener sind und es deswegen sehr wenig Reibereien gibt. Natürlich ist das bei militärischen Unternehmungen eher hinderlich, aber Jonquin verrät mir, dass er Kämpfen entweder davon läuft oder die Angreifer besticht. Mit seinem Reichtum im Rücken ist dies sicherlich eine für ihn praktikable Taktik. Für mich ist das aber weniger eine Option, da ich auch ein größeres Schiff mit einer starken Bewaffnung habe. Zum Davonlaufen ist die "Audacia" einfach zu langsam und zum bestechen fehlt mir das Geld. Ich bin zum Kämpfen und Siegen verdammt.

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Position:

Im Orbit über Karmesin-Trost

"Notwendie Ausgabe"

Herrenzimmer

Zeit: 4 760 783.M41

Trotzdem sehe ich die Vorteile einer solchen Ansiedlung auf einem Schiff. Ich wäre gezwungen, die Zivilisten einem militärischen Drill zu unterwerfen und Schutzbereiche für sie einzurichten, wo sie sich im Falle eines Gefechtes geordnet hinbewegen müssten. Männer die ihre Lieben beschützen, kämpfen härter und ziehen sich nur nach schwersten Verlusten zurück. Auf lange Sicht dürften die Vorteile überwiegen. Ich bin sicher, dass Männer und Frauen auch sorgfältiger arbeiten, wenn sie die "Audacia" nicht nur als Arbeitsplatz, sondern als ihre Heimat betrachten. Es gibt durchaus Familien auf der "Audacia", aber eben keine Infrastruktur aus Geschäften, Scholas und was sonst noch für eine funktionierende Gemeinde notwendig ist wie auf der "Notwendigen Ausgabe". Je länger ich mich mit Joaquin darüber unterhalte, desto eher bin ich geneigt, etwas Ähnliches auch auf der "Audacia" anzustreben. Allerdings nicht sofort, sondern als Projekt für später merke ich mir das mal vor.

Aber schließlich beginnt der Handels-Admiral, diesen offiziell nicht existierenden Rang hat er sich kurzerhand selbst verliehen, über geschäftliche Dinge zu reden. Er hätte drei detaillierte Berichte von Prospektoren über bisher noch unerschlossene Systeme zu verkaufen. Zwar alle ohne Lebensformen, aber doch reich an Rohstoffen. Wir beginnen eine zähe Verhandlung, tauschen Argumente aus und einigen uns schließlich auf den erstgenannten Preis. (Jeder hatte fünf Erfolgsränge)

Dann reden wir noch über verschiedene Themen, welche die Weite betreffen. Der Krieg zwischen Calligos Winterscale mit Aspyce Chorda auf Lucins Odem um die Nephiumvorkommen ist zum Patt verkommen, keine der beiden Seiten kommt zurzeit voran. Jemand mit dem Mut zur militärischen Intervention könnte etwas Bewegung in den Konflikt bringen. Ein verlockender Gedanke. Besonders da wir uns sowieso irgendwann mit Calligos Winterscale gut stellen müssen, um in seinem Reich unbehelligt nach den Schatzkarten fahnden zu können. Auf dem Rückweg wollten wir sowieso mal vorbei schauen. Würde sich also anbieten.

Auch sonst ist Jonquin sehr gut über die Weite und was darin vorgeht informiert. Ich bekomme sehr viele wichtige Informationen während des Geplauders so umsonst heraus. Das war ein wirklich ergiebiges Treffen mit einem Mann meiner Wellenlänge. Manch einer der anderen Freihändler mag auf ihn herabsehen, weil er eher ein Krämer als ein wagemutiger Abenteurer ist, aber er ist ein angenehmer Zeitgenosse, der seine Leute nicht unnötig schindet. Wir verabschieden uns in Freundschaft und mit gegenseitiger Sympathie. Das war mal ein Mann, mit dem ich gerne Geschäfte mache. Inzwischen sollte auch das besondere Spiel, an dem Magister Militaris Ares und Bruder Obskurus teilgenommen haben, vorbei sein. Ich hoffe, sie haben nicht alles verspielt.

Wir landen auf der oberen Fläche von Karmesin Prime und flanieren zu unseren Quartieren. Viele der adligen Passanten sehen uns etwas seltsam an und mir wird schnell klar, dass meine Leute wohl nicht gewonnen haben. Sie haben wahrscheinlich das Vermögen vollständig verspielt, was ich ihnen für den heutigen Abend überlassen habe. Ich treffe sie im großflächigen Wohnbereich unseres Quartiers in einem herrschaftlichen Anwesen an. Die Einrichtung ist exquisit und könnte durchaus auch in meiner Zimmerflucht im heimatlichen Familienanwesen in den untersten Ebenen von Tarsus stehen. So sehen wahrlich keine Sieger aus. Beide versuchen mir gleichzeitig zu erklären, was alles schief gelaufen ist. Letztendlich war es wohl Pech, dass sie alles verloren haben. Aber sie sind zum großen Wagnis eingeladen worden. Das große Wagnis ist ein geheimnisumwittertes Spiel mit großem Einsatz und größerem Gewinn. Die Teilnehmer, welche überlebt haben, schweigen sich leider aus, wie das Spiel genau abläuft. Der Einsatz ist wohl das eigene Leben und der Gewinn wäre einen Kaperbrief, den einst dem Haus Chorda gehört hat. Heute wird das Haus Chorda von der als äußerst grausam geltenden Aspyce Chorda geführt.

Aspyce ist mit elf Jahren der imperialen Flotte beigetreten und hat sich von einer Kadettin bis zur Kapitänin hochgearbeitet. Sie galt als brutal und korrupt. Wegen letzterem ermittelte das Flottenkommisariat gegen sie. Aber sie kam einer Verhandlung vor einem Flottengericht mit einem Abschied zuvor, denn ihr Vater verschwand mitsamt seinem designierten Erben in der Weite. Er wurde für tot erklärt und innerhalb der Familie brach ein brutaler Machtkampf um das Erbe des Hauses aus. Mit Hilfe von Söldnern beseitigte sie die zahlreichen Mätressen und Kinder ihres Vaters. Die legitimen Geschwister soll sie angeblich in Kryotanks gesteckt haben, so heißt jedenfalls in den harmloseren Versionen der Geschichte. In anderen Versionen bringt sie ihre Geschwister langsam und grausam um. Und in den abartigsten trägt sie deren Haut als Unterwäsche. Inzwischen ist ihr grausamer Ruf in der Weite allgegenwärtig. Die eine Hälfte hält sie für eine wahnsinnige Sadistin, die andere für eine sadistische Psychopathin. Und das ist nicht die Art von Gegner, die ich mir zum jetzigen Zeitpunkt wünsche. Über kurz oder lang kann es auch so durchaus zu einer Konfrontation kommen, wenn ich mich auf Calligos Seite schlage.

Mit diesem Kaperbrief kann ich ein zweites Schiff in meiner Flotte ganz legal aufnehmen und selbstständig agieren lassen. Aber da in der Weite die Imperialen Gesetze nicht wirklich gelten bzw. durchgesetzt werden, ist es nur ein Stück Papier, das etwas Rechtssicherheit gibt und Ärger mir Aspyce Chorda bedeutet. Kein Preis, für das ich das Leben meiner Leute wortwörtlich aufs Spiel setzen wollte. Etwas, was ich momentan gar nicht haben möchte.

Allerdings haben Magister Militaris Ares und Bruder Obskurus dieses Wagnis auf sich genommen und von diesem Spiel kann man nicht zurücktreten, wie mir Caine eifrig versichert. Ich habe ein verdammt mieses Gefühl dabei. Das kommt dabei raus, wenn man Leute unbeaufsichtigt etwas machen lässt. Nicht nur das Vermögen weg, sondern im Extremfall habe ich auch zwei wichtige Mitglieder meines Gefolges verloren. Und das für etwas, was mir eher Ärger als Gewinn einbringen wird. Ich bin nicht begeistert über diese Entwicklung und meine gute Laune verfliegt augenblicklich. Gedrückter Stimmung ziehe ich mich ins Schlafzimmer zurück und schaue grübelnd zu, wie sich meine Konkubinen ihrer umfangreichen Garderobe entledigen. So ein Kleid ist ein recht aufwendiges Kleidungsstück. Allerdings gelingt es den beiden mich schnell auf andere Gedanken zu bringen, denn das Glück liegt für einen Mann zwischen den Schenkeln einer geliebten Frau. Und wenn man zwei davon hat, hat man doppeltes Glück.

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Karmesin-Trost

Karmesin Prime

Casino

Zeit: 2 765 783.M41

Heute Abend ist das große Spiel. Meine beiden Männer haben die letzte Zeit mit Meditation und Fasten verbracht, wie es vom Meister der Spiele vorgeschrieben worden war. Ich habe meine Zeit auf Karmesin Prime genutzt, um weitere Partien zu spielen und verschiedene Geschäfte anzuleiern. Dadurch, dass ich mit meinen Konkubinen und Meisterin Puppila im Team spiele und in diesem Kreis die Absprache besser klappen, gelingt es mir, die Verluste im verträglichen Rahmen zu halten. Mir ist es gelungen einen fähigen Ausbilder zu erspielen, der in Zukunft die Ausbildungskompanie der "Audacia" führen wird und den notwendigen Drill und Wissen weitergeben kann. Gute Männer sind auch hier rar gesät und meist sind ihre Verträge nur durch das Erspielen zu bekommen. Diese Art von Geschäftemacherei ärgert mich von Tag zu Tag mehr. Meine Laune ist entsprechend düster, als ich eine vertraute Stimme hinter mir höre.

"Sieh an, Lord-Kapitän Conari spielt in einem neuen Stück." Ich drehe mich um und erblicke tatsächlich die Eldaragentin in der Form der lieblichen Lady Silla Marati. Es kostet meine ganze Selbstbeherrschung, nicht aufzuspringen und diesem verdammten Xenos meine geballte Faust in ihr eigentlich sehr hübsches Gesicht zu rammen. Leider ist das hier in dieser Umgebung keine Option. Ich war einfach zu nachsichtig und hätte von vorne herein härter gegen das verfluchte Xenos vorgehen sollen. Jetzt zahle ich den Preis dafür. Hoffentlich ist der Imperator gerade mit etwas wichtigem beschäftigt und schaut dieser Schmierenkomödie nicht auch noch zu. Das wäre doch zu peinlich. Thronverdammt!

"Sieh an, Lady Marati! Ich hätte nicht gedacht, dass ihr den Schneid haben würdet, mir noch einmal gegenüber zu treten." Ungefragt lässt sie sich neben mir nieder. Äußerlich sieht sie aus wie eine adrette junge Frau von gehobenem Stand mit vollendeten Manieren und lieblichem Aussehen. Aber da drin steckt ein widerwärtiges Xenos, dass meinen absoluten Hass verdient. Denn es steht geschrieben: Getötet zu werden, dass ist das Schicksal des Xenos.

"Warum so feindseelig? Ist doch nichts Schlimmes passiert.", erwidert sie mit einer Unschuldsmiene, die mich schier zur Weißglut treibt.

"Nur das über tausend meiner Leute in einem sinnlosen Gefecht gefallen sind? Aber wenigstens habe ich Euch die Pointe versaut. Hättet ihr nicht so viel von Schauspiel und Drama gefaselt, wäre ich vielleicht auf Euer billiges Possenspiel herein gefallen. Aber so war dieser Zug nur zu vorhersehbar." Ein leichtes Zucken geht durch ihre Maske der Lieblichkeit. Das hat ihr jetzt gar nicht gefallen.

"Nun ja, dieses Stück ist aber noch nicht zu Ende.", meint sie nun etwas pikiert. Die Dame scheint auch eine schlechte Verliererin zu sein. Willkommen im Club, Xenosabschaum!

"Aber ich spiele nicht länger mit."

"Nun, das wird sich noch zeigen."

"Wie sieht es eigentlich mit etwas Kompensation aus? Ein Schadensersatz für die Zerstörungen, die ihr angerichtet habt?"

"Nun, mein lieber Lord-Kapitän, ich bin nur eine mittellose Schauspielerin, die für die Kunst des Dramas lebt. Leider verfüge ich über keinerlei Mittel.", lügt mir das Xenos frech ins Gesicht. Aber die Lügen der Xenos sind leicht zu erkennen, denn alles was sie sagen, ist gelogen.

"Ihr kennt sicherlich die heiligen Schriften und die Gebote darin für euresgleichen, nicht wahr?"

"Ich habe mich etwas darin eingelesen. Es sind ein paar sehr unterhaltsame Geschichten darin, die leider alle nur erfunden sind." Klar, auch hier lügt sie munter weiter. Als Alien kann sie ja auch gar nicht anders.

"Darin gibt es auch ein nettes Gebot. Schieße als erster, wenn du ein Xenos siehst. Schieße weiter und stelle sicher, dass du auch als letzter schießt. Und auch dann stelle keine unnützen Fragen. Das Gespräch ist hiermit beendet, Xenos!"

"Hu, da hat aber jemand schlechte Laune. Lasst Euch gesagt sein, dass auch hier nicht alles Gold ist, was glänzt. Habt Ihr Euch mal Gedanken über die Unterstadt gemacht? Und was das alles mit dem großen Wagnis zu tun hat?", versucht sie mich abzulenken. In der Tat habe ich mir darüber noch nicht groß den Kopf zerbrochen. Schließlich ist es auch gegen die Regeln, von außen in die Spiele einzugreifen. Will das Ding mich in eine Falle locken?

"Am liebsten würde ich hier und jetzt den Hintern versohlen.", gehe ich gar nicht weiter auf ihre Worte ein. Und das würde ich liebend gerne wirklich tun.

"Das würde Euren Konkubinen bestimmt nicht gefallen."

"Oh doch, sie würden bestimmt zu gerne zusehen, wie ich Euch über das Knie lege." Meine Konkubinen verfolgen den Disput äußerlich ungerührt.

"Nun, ich werde mich dann zurückziehen." , meint sie wieder mal etwas pikiert. So ein Thema liegt ihr ganz und gar nicht.

- So einfach kommst du mir nicht davon, Xenos - denke ich, innerlich vor Wut bebend. Dieses Ding hat mein Schiff als Bühne für ihr schäbiges Rachedrama missbraucht, mich in ein Gefecht mit Piraten gehetzt, in dem viele meiner Leute umgekommen sind. Sie hat mit unser allen Leben gespielt und hat jetzt noch die Frechheit so zu tun, als wäre alles nur ein harmloses Spiel. Wahrscheinlich ist für ein Eldar ein menschliches Leben auch vollkommen wert- und bedeutungslos, wie für uns das Leben einer Ratte. Aber das waren meine Leute und dieses Ding macht sich noch darüber lustig. Leider kann ich sie nicht einfach in aller Öffentlichkeit töten, solange ihre Tarnung noch perfekt ist. Auch möchte ich nicht unbedingt die örtliche Autorität in Form des Meisters der Spiele, der mir höchst verdächtig ist, in diese Angelegenheit involviert wissen. Aber wenn ich sie den ersten Schritt machen lasse, kann ich mein Handeln rechtfertigen. Als sie sich gerade aufsetzt, greife ich blitzschnell nach einem Eiswürfel meinen Drink und schnippe den eisigen Würfel gekonnt in ihren nicht gerade kleinen Ausschnitt. Der kalte Eiswürfel trifft genau die Spalte und flutscht zwischen ihren weißen Hügel in das aufwendig gestaltete Mieder rein. Sie quietscht erschreckt auf und gibt mir äußerlich empört eine Ohrfeige. Leider keinen weiteren Angriff, den ich mit einem schnellen tödlichen Schlag kontern könnte. Auch fordert sie mich leider zu keinem Duell, was ich am meisten gehofft habe. Sie mit Rabenklaue ganz offiziell in einer Duellarena zu töten wäre genau die Art von Genugtuung gewesen, die ich gebraucht hätte.

"Sie Flegel!", ruft sie tief errötend ihrer infamen Rolle treu bleibend und rauscht empört mit jetzt wirklich hochrotem Gesicht davon. Meisterin Puppila verdreht die Augen und Lady Helmchen, die in der Nähe steht, schüttelt nur den Kopf. Leider scheinen sie nicht in der Lage zu sein, den tieferen Sinn meiner Strategie zu begreifen. Thron! Wahrscheinlich halten sie mich für einen sexgeilen debilen Idioten, der nur das eine im Sinn hat.

"Meisterin Puppila, verfolgt sie und schaut, was sie macht.", befehle ich ihr über eine verschlüsselte Botschaft in der Geheimsprache der "Audacia". Meine Piloten nickt verstehend und steht sich entschuldigend auf.

"Noch eine Runde, meine Herren und Damen?" Die restlichen Spieler haben meinem Geplänkel mit der vermeintlichen Adligen mit offenstehenden Mündern verfolgt. Ich grinse breit und mische die Karten neu. Wahrscheinlich halten die mich auch für einen oberflächlichen Schnösel. Sollen sie, ihre Meinung über mich kann mir egal sein. Das miese kleine Xenos ist es nicht. Da ist noch eine ziemlich große Rechnung fällig und ich akzeptiere auch Kompensation in Blut.

bearbeitet von Nakago
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Karmesin-Trost

Karmesin Prime

Casino

Zeit: 2 765 783.M41

Nach zwei Stunden kehrt die Meisterin der Leere zurück. Inzwischen habe ich genug vom Spielen und ziehe mich in mein Anwesen in Begleitung meiner Entourage zurück. Althea berichtet mir, dass Lady Marati sich zuerst eine halbe Stunde auf eine Bank gesetzt hat und ziemlich sauer ausgesehen hat. Jedenfalls hat es so lange gedauert, bis sie sich wieder im Griff hatte. Mein kleines Manöver scheint sie vollkommen aus der Fassung gebracht zu haben. Ein kleiner Sieg, aber ich will sie für ihre Verbrechen noch immer tot sehen. Danach war sie zum Spielen gegangen und zwar an einem Tisch mit einem gewissen Havyland. Dieser Lord gilt als Kontaktmann zur Bruderschaft, wie eine der berüchtigtsten Söldnereinheiten der Weite schlicht genannt wird. Es war herauszuhören, dass drei Transporter auf dem Weg hierher sind, wohl im Auftrag von Lady Marati. Ich kann mir vorstellen, was sie vorhat. Das ist wohl ihr Plan B, um Alophus Leyland III von Sephrem ein würdiges Schicksal zu bereiten. Dieser halbwahnsinnige Despot hat seine eigene Welt in einem Bürgerkrieg gemeuchelt, hat dabei weder vor der Zivilbevölkerung noch vor seinem Bruder halt gemacht. Er ist die Inkarnation des Klischees des machtbesessenen und gewissenlosen Adligen. Seine Verbrechen sind mannigfaltig und er verdient den Tod. Und wahrscheinlich auch der Großteil seines Gefolges. Wie der Herr, so sein Knechte. Aber wahrscheinlich werden viele Unschuldigen im Kreuzfeuer des Konfliktes sterben. Und Marati ist ein verfluchtes Xenos! Allein deswegen muss sie sterben!

Aber Lady Helmchen und Meisterin Puppila nerven mich wegen den Worten des Xenos so lange, bis ich mich breit schlagen lasse, Karmesin Beta, wie die untere Ebene dieser Stadt genannt wird, zu besuchen. Also mache ich mich mit ihnen auf, die untere Stadt zu inspizieren. Mit einem Schweber lassen wir uns nach unten bringen. Es ist nicht verboten, die Stadt zu betreten, aber schon an der Landeplattform werden wir von Wachsoldaten empfangen. Besucher scheinen hier nicht üblich zu sein. Ich heuchle vor, dass ich daran Interesse habe, hier Sklaven zu kaufen. Also bekomme ich Zugang zu den Habs. Leider ist alles zu und unser Rundgang bringt keine wirklichen Erkenntnisse. Man bekommt hier nur zu sehen, was man sehen soll. Nachdem es nicht gelungen ist, dass sich Althea absetzen und ohne Kettenhunde an der Seite umsehen kann, kehre ich unverrichteter Dinge zurück nach oben. Dort empfängt uns der langhaarige Diener und komplementiert uns mit blumigen Worten für die Zeitdauer des großen Wagnis von der Station. Das ist natürlich bedauerlich, da ich meine kleine Fehde gegen Lady Marati so nicht fortsetzen kann. Innerlich verfluche ich das unbedachte Handeln von Solun Ares und Bruder Obskurus.

Oben auf der "Audacia" gibt es allerdings auch so genug zu tun. Reparaturen sind abzusegnen, vakante Posten neu zu besetzen. Während unten die Spiele um das große Wagnis beginnt, habe ich alle Hände zu tun, den Laden in Form eines gewaltigen Raumschiffes am Laufen zu halten. Schließlich sinke ich etwas ermattet in meinen Thron. Einige der roten Warnrunen sind wieder auf den grünen Normalzustand zurück gekehrt. Alle Leereneinbrüche sind abgedichtet und der Fokus liegt nun erst mal auf die Reparatur der inneren Bausegmente, trotzdem wird auch an der Außenhülle gearbeitet. Auch geht das Aussieben der gefangenen Piraten gut voran. Ich habe schon etwas vorgefühlt, die anderen nach Karmesin-Trost verkaufen zu können. Colette schenkt mir einen kräftigen Rekaf ein und reicht mir ein wohlschmeckendes Sahnetörtchen, um mir einen kleinen Zuckerschock zu verpassen. Das Sahnetörtchen hat die Form eines Herzen und ist mit so vielen liebevollen Details verziert, dass es mich schon beinahe reut, es zu essen. Aber jeder Bissen kitzelt meinen Gaumen und weckt meine Lebensgeister. Ich lobe Colette für ihre Kunstfertigkeit und sie errötet über beide Ohren. Es heute schon das zweite mal, dass ich eine Frau zum erröten bringe. In Gedanken versunken studiere ich die neusten Berichte auf einem der Monitor in der grünen leuchtenden Schrift. Da meldet sich mein Funker.

"Wir erhalten eine Anfrage vom Meister der Spieler, Lord Kapitän Conari."

"Stellen Sie ihn mir auf mein Interkom durch." Ich drücke die entsprechenden Tasten auf der Konsole meines Thrones, um das Gespräch anzunehmen. Mir schwant Böses. Wenn die beiden oder einer von ihnen Erfolg gehabt hätte, würden sie selber am Funk sein. Ich atme tief durch und wappne mich mit einem kurzen Stoßgebet an den Imperator vor der schlechten Nachricht, die sicherlich gleich kommen mochte.

"Lord Kapitän Conari, leider haben Eure Leute das große Wagnis verloren."

"Das ist natürlich äußerst bedauerlich, kann ich ihre Leichen abholen kommen?", frage ich augenblicklich mit fester Stimme, da ich das Schlimmste erwartet habe und nicht enttäuscht wurde.

"Sie leben noch und betteln winselnd um ihre armselige Existenz. Ihr könnt um das Leben Eurer Leute spielen, Lord-Kapitän Conari.", bietet mir der Meister der Spiele großzügig an. Auf der einen Seite bin ich froh, dass Magister Militaris Solun Ares und Bruder Obskurus noch leben, auf der anderen Seite zwingt mich das zu einer Entscheidung. Ich bin kein Mensch, der auf sein Glück vertraut. Meine Erfolge sind Ergebnis von Kalkulation und Mathematik. Sicherlich gehört Glück auch dazu, aber je größer das notwendige Glück um eine Unternehmung zum Erfolg zu bringen, desto schlechter war sie von Grund auf geplant. Dies hier war gar nicht geplant. Dies ist die Folge davon, dass ich in letzter Zeit die Zügel zu locker gehalten habe. Meine Leute hätten niemals dieses Wagnis ohne Rücksprache und meinem Segen eingehen dürfen. Wahrscheinlich meinten sie es nur gut, wollten damit die erlittenen Verluste zurückgewinnen. Genau so geht es den meisten Spielern. Sie können nicht aufhören, machen Schulden, um das Verlorene wieder herein zu holen, weil sie glauben, dass sie doch irgendwann wieder Glück haben werden. Aber Glück ist nichts, auf das man sich verlassen sollte. Und meist verlieren die Spieler dann auch das geliehene Geld. Schon viele Dynastien sind so ruiniert worden. Deswegen wäre es vielleicht das Beste, das Ganze hier und jetzt zu beenden.

Ich wäge ab, was die Risiken und was der Gewinn wäre. Hole ich meine Leute heraus, so zeige ich allen, dass ich für meine Leute bereit bin, alles zu riskieren. Scheitere ich dabei, habe ich nicht nur zwei gute Leute verloren, sondern stehe auch als Verlierer da. Ganz abgesehen davon, dass ich wahrscheinlich auch etwas einsetzen muss, um überhaupt spielen zu können. Mein Gefolge hat mich aus höchster Not befreit, ist für mich nicht nur sprichwörtlich durch die Hölle gegangen. Ein guter Anführer muss auch bereit sein, seine Leute durch die Feuer der Hölle zu führen und in der ersten Reihe sich dem Angesicht des Feindes zu stellen. Und manche sind es sicherlich auch Wert, dass man sie rettet. Astropathen sind schwer zu bekommen. Solun Ares hat sich zwar bisher nicht besonders geschickt angestellt, aber man kann sich auf ihn verlassen. Nun gut.

"Was wäre der Einsatz?", frage ich.

"Was würdet ihr den anbieten?" erwidert Xanador Ral´Adun, Herr von Karmesin Prime und der Spiele. Ich blicke fragend in die Runde. Meisterin Puppila und Lady Helmchen sind in der Nähe und machen Abwägungen. Weitere Leben setzen? Nein! Die "Audacia"? Nein! Den Freihändlerbrief? Nein! Das Fragment der Karte? Das wäre sicherlich interessant, besonders da wir gute Kopien davon haben. Der Verlust wäre natürlich äußerst bitter, aber verkraftbar. Auch ist das etwas Einzigartiges, um dass es sich darum zu spielen lohnt.

"Wie wäre es mit einem Fragment von Sebastian Winterscales berühmter Karte?", frage ich.

"Nur wenn es das Original ist."

"Das wäre es."

"Nun gut, wagt es aber nicht, mir eine Fälschung andrehen zu wollen.", droht mir der Meister der Spiele.

"Ihr habt sicherlich die Gerüchte über meinen Onkel gehört."

"In der Tat, dann war der alte Narr also doch erfolgreich. Ich erwarte Euch, beeilt Euch lieber Eure Leute werden nicht mehr lange durchhalten. Und kommt alleine!" Die Verbindung wird unterbrochen und ich stehe auf. Colette stürzt regelrecht zu mir hin und drückt mir ein in ein Tuch eingebundenes Proviantpaket in die Hand. Das ist wohl ihre Art, mir alles Gute und viel Glück zu wünschen. Und letzteres werde ich verdammt noch mal auch brauchen.

"Kopf hoch, Colette. Die Sache wird gut ausgehen, denn der Gottimperator ist mit jenen, die ihr Glück selbst in die Hand nehmen." Ich eile zu der geheimen Kammer in Begleitung von Althea und Yuri. Dort hole ich die originale Karte heraus und verstaue sie in einen schwarzen runden Kartenbehälter, den ich mir über die Schulter werfe. Mal sehen, ob sich noch etwas retten lässt.

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Orbit über Karmesin-Trost

Zeit: 2 767 783.M41

Im Guncutter nehme ich den Platz des Co-Piloten ein, während Althea die Checkliste routiniert abarbeitet, die ich ihr von einem Datablock aus vorlese. Yuri nimmt den Platz des Navigators ein. Oberst Kyrr erteilt uns Starterlaubnis. "Sollte ich dort unten sterben, dann macht dieses verdammte Karmesin Prime dem Erdboden gleich!", befehle ich noch über Interkom, bevor wir abheben.

"Sehr wohl, Lord-Kapitän Conari. Es wird mir ein Vergnügen sein." Die Tore gleiten auf, nachdem die Atmosphäre abgepumpt wurde. Wir gleiten hinaus in die Leere. Vor uns ist der rote Planet, dessen Farbe Karmesin Trost wohl den Namen gegeben hat. Hinter uns schwebt majestätisch die "Audacia". Hier und da sind Männer in Raumanzügen zu sehen, die Außenreparaturen vornehmen. Die Flammen der Schweißgeräte sind anfangs noch zu sehen, aber wir nehmen Fahrt auf und der stählerne Gigant wird hinter uns schnell kleiner. Ich entspanne mich etwas im Sitz und öffne das Proviantpaket, welches mir Colette mitgegeben hat. Zum Vorschein kommen eine kleine Thermokanne und eine Dose mit Schokokeksen. Überraschenderweise sind sie mal nicht nur in Herzform, sondern auch in der Form der "Audacia", von Rabenklaue, Rabenschwinge, meinem Hauswappen und dem Aquila geformt. Sie schmecken vorzüglich und der Rekaf in der Thermokanne ist mit einem großzügigen Schuss Amasec veredelt worden. Weise Colette, sie hat genau das Richtige mitgegeben, um mich auf meine bevorstehende Aufgabe vorzubereiten.

Schnell wird Karmesin Trost größer. Karmesin Prime ist groß genug, um vom Orbit aus gesehen zu werden. Der Guncutter schwenkt ein und wir beginnen mit einem sehr steilen Anflug. Die Temperatur im Guncutter steigt deutlich an, als wir durch die Atmosphäre brechen. Die kleine Makropole springt uns schier in die Windschutzsscheibe, so schnell stoßen wir darauf zu. Brutal reist Lady Puppila den Guncutter in eine aufrechte Position und wir fliegen eine Schleife, bevor wir in die Landebucht hineinfliegen.

"Wir sind da! Holt unsere Jungs da raus, Kapitän!", meint Meisterin Puppila. Hart setzt der Kutter auf und ich nehme einen letzten Schluck des belebenden Rekafs. Der Amasec hat eine wohlige Wärme in meinem Bauch hinterlassen. Das gibt mir die nötige Lässigkeit, um mit federndem Schritt das kleine Raumschiff zu verlassen.

"Wir drücken Euch alle Daumen!", ruft mir die Navigatorin hinter her. "Viel Glück!" Oh ja, das werde ich garantiert brauchen.

Diesmal erwartet mich kein offizielles Empfangskommando, auch kein Fahrzeug, was mich schneller zum zentralen Anwesen des Meisters der Spiele bringen könnte. So bin ich gezwungen, alleine zu Fuß meinen Weg zu gehen. Überraschend viele Spaziergänger befinden sich zu so später Stunde noch in der parkähnlichen Landschaft. Die meisten wenden den Kopf ab, wenn sie meinen Blick spüren. Ich kann Lady Marati erspähen, die mich hämisch angrinst. Ihr überhebliches Lächeln gefriert, als ich mit der offenen Hand eine schlagende Bewegung mache, wie um ein freches Kind zu züchtigen. - Mit dir bin ich noch nicht fertig! Xenosmiststück! - sage ich lautlos in ihre Richtung.

Schnell kommt die Kuppel näher, welche das Hauptgebäude des Anwesens des Meisters der Spiele vom Rest des Casinos abtrennt. Ich beginne ein Gebet an den Gottimperator der Menschheit zu sprechen. Möge er auf seinem goldenen Thron zu Terra wohlwollend zu mir blicken, denn heute brauche ich alles Glück des Universums, um das Leben meiner Leute zu retten. Die Tore des Anwesens stehen offen und eine bewaffnete Wache erwartet mich, als ich im Stechschritt hindurch eile. Ich werde durch viele Gänge und Treppen in ein großes Zimmer mit einem Tisch und vier Sesseln geführt. Es stinkt nach Erbrochenem und Kot. Auf dem dunklen Teppich mit einem verwirrenden Muster und dem massiv hölzernen Tisch mit aufwendiger Ornamentik sind entsprechende Spuren noch zu sehen, auch wenn der Großteil wohl schon weggewischt wurde. Die Wände aus Ferrobeton sind mit dunkelblauen Stoffbahnen verhüllt. Wer weiß, was sich dahinter alles befinden mag. Ares und Obskurus leben noch in zwei der Sessel kauernd, auch wenn sie wie der leibhaftige Tod aussehen. Sie ähneln eher Zombies aus einem schlechten Gruselfilm als lebenden Menschen. Der Meister der Spiele sieht uralt aus. Da er vor siebzig Jahren die Herrschaft über diese Station übernommen hat, muss er über hundert Jahre alt sein und so sieht er auch aus. Seine Haut spannt sich auf seinem haarlosen Schädel voller Altersflecken. Seine Hände sind dürr und seine Finger erinnern an Spinnenbeinen. Mit tief in den Höhlen liegenden Augen schaut er mich grinsend an. Als ob er sich seines Sieges schon sicher wäre.

"Sieh an, ein neuer Spieler ist eingetroffen. Das Spiel mit Euren Leuten war äußerst unbefriedigend. Äußerst schlechte Verlierer, die nicht mit Anstand ihre Niederlage akzeptieren konnten. Wo sind sie hin, die Gentlemanspieler, welche den Verlust ihres gesamten Vermögens ohne mit der Wimper zu zucken akzeptiert haben?"

"Wahrscheinlich alle tot! Wie auch immer, sind wir hier um zu quatschen oder um zu spielen?", beantworte ich die Frage mit einer Gegenfrage.

"Euer Einsatz?"

"Hier, ein Fragment von Sebastian Winterscales Karte." Ich lege den Behälter auf den Tisch. Gierige Blicke tasten die Oberfläche des Behälters ab.

"Sollte das eine Fälschung sein….." die Drohung steht unausgesprochen im Raum.

"Und Euer Einsatz, Meister Ral´Adun?" Er zieht zwei Phiolen aus seinem Revers. Sein Anzug entspricht uralter und doch zeitloser Mode. Wir Männer haben den Vorteil, dass unsere Garderobe nach einem halben Jahr nicht für alle Zeit wertlos wird, wie das bei den Damen der feinen Gesellschaft der Fall ist. Ich werde nie verstehen, warum das ach so schicke Kleid, das ein kleines Vermögen gekostet hat, auf einmal nicht mehr anziehbar ist.

"Das Gegengift, zwei Dosen. Und nun lasst uns spielen. Wir machen es ganz simpel, wer die höchste Karte zieht, hat gewonnen. Je höher die Zahl, so höher die Wertigkeit. Dann kommt Marine, Engel, Imperator und die höchste Karte ist Ass. Bei Gleichstand, wiederholen wir das Spiel, bis ein Sieger feststeht." Das ist genau die Art von Spiel, die ich hasse. Er holt ein frisches Kartenpiel aus einer Verpackung und mischt es mit seinen dünnen Spinnenfinger durch.

"Nun denn, fangt an!", meine ich und spreche ein Stoßgebet an den Imperator. Ral´Adun hört auf zu mischen und dreht die oberste Karte um. Ares stöhnt auf, die Karte ist ein Herz Ass. Damit ist der Meister der Spiele schon nicht mehr zu schlagen. Wie eine Todesdrohung liegt die Karte mit dem blutroten Herzen auf dem Tisch. Ein wahrlich passendes Omen im Angesicht zweier im Sterben liegender Menschen. Manchen ist der Imperator wahrlich nicht gewogen.

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Karmesin-Trost

Karmesin Prime

Zeit: 2 767 783.M41

"Das ist die gleiche Karte, gegen die wir verloren haben.", keucht Magister Militaris Solun Ares schmerzerfüllt und hustet Blut.

"Dann wird es wohl ein unentschieden!", meine ich mit einem Lächeln um den Lippen und drehe die nächste Karte um. In dieser Situation heißt es äußerlich den Schein zu wahren und innerlich auf den Gottimperator auf seinem goldenen Thron zu Terra zu vertrauen. Deswegen kenne ich kein zögern und meine Hand zittert nicht, als ich sie umdrehe. Schwert Ass! Wirklich unentschieden, mein Lächeln verstärkt sich, während ich Innerlich aufatme. Das war jetzt äußerst spannend gewesen.

"Interessant! Das wird ja noch richtig unterhaltsam, dieses kleine Spielchen.", meint der alte Mann ebenfalls und die beiden Karten verschwinden im Stapel. Damit hat er wirklich Recht.

"Auf zur nächsten Runde! Diesmal dürft ihr anfangen!" Ich ziehe und lege eine Schwert Neun um. Das ist nicht gut. Die Wahrscheinlichkeit zu verlieren ist nun sehr hoch, da nur Achter und Siebener noch niedriger sind. Jede andere Karte schlägt mich. Nur eine Neun wäre ein weiteres Mal ein Unentschieden. Aber äußerlich bleibe ich gelassen und verkneife mir jeden überflüssigen Kommentar zu dieser schlechten Karte.

"Diese Karte brachte mir schon kein Glück", flüstert Bruder Obskurus und wird noch etwas grüner im Gesicht.

"Eine Neun, es dürfte ein leichtes sein, Euch zu schlagen." Der Meister legt die nächste Karte um und es ist eine Herz Neun.

"Unentschieden zum zweiten Mal!" Innerlich atme ich auf, da ich mich schon geschlagen sah. Das war jetzt wirklich ein weiteres Mal knapp gewesen. Eines Dramas würdig. Hat diese kleine verlogene Eldarschlampe etwa ihre widerwärtigen, wenn doch auch anmutigen Xenosfingerchen im Spiel? Allerdings dürfte dieser Raum mit Nullfeldern gesichert sein, allein schon deswegen, weil Bruder Obskurus ein Astropath und damit ein Psioniker ist. Oder ist das ein grausames Spiel, welches zuerst Hoffnung weckt und dann einen umso mehr in die Verzweiflung treibt? Wer ist dieser Mann, dieser Meister der Spiele mit dem Namen Xanador Ral´Adun? Ist er ein Hexer? Jemand der sich mit dunklen Mächten jenseits des Schleiers eingelassen hat und dafür weltlichen Reichtum bekommen hat? Einfach ein Mensch, ein leidenschaftlicher Spieler, der weiß, wie er seine Karten richtig zum Einsatz bringen muss? Ich weiß es nicht und das gefällt mir ganz und gar nicht.

"Dann zum dritten Durchgang." Wieder mischt er die Karten und zieht eine der Karten. Schwert Sieben. Die niedrigste Karte im Spiel. Wenn ich jetzt nicht ebenfalls eine Sieben ziehe, habe ich gewonnen.

"Damit ist die Sache entschieden!" meine ich selbstsicher und drehe ein Karo Ass um. Das war jetzt deutlich. Der Imperator ist mit mir. Mir fällt ein großer Stein vom Herzen. Ich habe das Leben meiner Männer gewonnen. Der Meister akzeptiert seine Niederlage ohne jede Regung. Und ich unterlasse es, in Jubel auszubrechen. Auch wenn ich am liebsten aufspringen und beide Fäuste in die Höhe recken würde. Hier gilt es den äußeren Anschein zu wahren und wer weiß, ob ich diesen Popanz nicht eines Tages noch für etwas Wichtiges brauche. Das war jetzt wirklich nervenaufreibend gewesen. Schwert Ass gegen Herz Ass, Schwert Neun gegen Herz Neun, Karo Ass gegen Schwert Sieben. Das sind zwar keine Karten des Tarots des Imperators, aber will der Herr der Menschheit mir damit auch eine Botschaft übermitteln? Oder war das alles nur ein unbedeutendes Glücksspiel, das nur um das Leben zweier Menschen geführt wurde?

"Tja, Ihr habt gewonnen. Euer Preis, Ihr habt ihn Euch redlich verdient." Er schiebt die beiden Phiolen hinüber und eine Infusionspistole. Ich zögere kurz, aber ich sehe keinen Grund, warum er jetzt noch falschspielen sollte. Also verabreiche ich meinen im Sterben liegenden Gefolgsleuten schnell eine Infusion mit dem Gegenmittel. Erst mal ist keine Besserung zu sehen, aber sie sterben auch nicht in den nächsten Sekunden einfach weg.

"Handelt es sich wirklich um ein originales Kartenstück oder habt ihr einfach nur geblufft?" Fragend schaut er mich an. Da in vielen Spielen Psychologie ein elementarer Bestandteil ist und ich nicht glaube, dass jemand ein solchen Reichtum, allein die in den offen zugänglich Casinobereichen ausgestellten Waffen und Artefakte haben einen Wert der einer ganzen Flotte von Schiffen in der Größe der "Audacia", nur durch Glück anhäuft. Ich bin sicher, dass er allein an Körpersprache und Tonfall erkennen würde, wenn ich lüge. Und ich bin kein besonders guter Lügner, auch wenn Caine mich das hat Stundenlang üben lassen. In meinem Stand gehört die Lüge zum guten Ton und für viele ist Intrigieren ein ständiger Zeitvertreib. Ich war immer eher der direkt agierende Mann. Wenn ich ein Problem habe, gehe ich hin und schlage es tot. Kann ich es nicht mit Rabenklaue niederstrecken, so kommt Rabenschwinge, meine Plasmapistole zum Einsatz. Und sollte das nicht reichen, habe ich inzwischen Sonnenlaser im Marsschema zur Verfügung.

"Natürlich ist es ein Original!", meine ich dann wahrheitsgemäß. Es ist natürlich nicht gut, Mitwisser zuhaben. Besonders jemand, der mit solchen Dingen spielt. Ich bin mir sicher, dass diese Information irgendwann ein Preis sein wird. Aber das ist nun nicht mehr zu ändern. Diese Information offenbaren zu müssen, war vielleicht der höchste Preis dieses Abends. Ich hoffe, die beiden sind das wirklich wert.

"Das war nun ein äußerst spannendes Spiel. Ich bin sicher, eines Tages werden wir uns wiedersehen." Das befürchte ich leider auch. Hier gibt es Dinge, die es wert sind, viel zu riskieren. Aber momentan bin ich zu sehr damit beschäftigt, die Grundlagen eines Imperiums aufzubauen. Meine Familie erwartet Erfolge, Reichtum und Ruhm; und nicht, dass ich die "Audacia" oder den Brief leichtfertig verspiele.

"Eines Tages sicherlich.", meine ich unverbindlich. "Wenn ihr so nett sein würdet, meine Leute zu meinem Guncutter transportieren zu lassen, wäre ich Euch äußerst dankbar." Diener tauchen auf und verfrachten die beiden schwerverletzten Männer auf schwebende Tragen. Diese Archäotech sieht man selten, aber wenn nicht hier, wo dann? Ich funke meinen Guncutter an, dass ich mich auf dem Rückweg mit zwei Verletzten befinde und alles auf der "Audacia" für meine Ankunft vorbereitet werden soll. Ich kann mir vorstellen, dass sich die Nachricht über meinen Erfolg so nun innerhalb der nächsten Minuten auf der "Audacia" verbreiten wird. So verlasse ich in Begleitung meiner Leute das Anwesen. Davor hat sich schon eine Traube neugieriger Müßiggänger versammelt. Da ich keine Lust habe, mich mit ihnen abzugeben, marschiere ich einfach durch sie hindurch und ignoriere sie geflissentlich. Auch Lady Silla Marati befindet sich im Pulk. Diesmal unterlasse ich weitere Anspielungen, während ich mein Herz mit aufrechtem Hass gegenüber diesem verdorbenen Xenosding in unserer Mitte fülle. Auch wenn sie unglaublich lieblich aussieht, ist sie doch der ultimative Feind. Mit zwei noch lebenden Gefolgsleuten erreiche ich meinen Guncutter und wir heben fast augenblicklich ab, nachdem ich mich und die anderen beiden angeschnallt habe. Die Archäotech Tragen nehmen die leider wieder mit. Schade, wäre auch zu schön gewesen.

Meisterin Puppila bringt den Guncutter zum erbeben, als sie alles aus den überaus gutgelaunten Maschinengeistern der Treibwerken herausholt. In Rekordzeit erreichen wir die "Audacia" und ein Rettungsteam erwartet uns schon im Hangar. Ich begleite die Verletzten und überzeuge mich davon, dass sie gut behandelt werden. Doktor Adams ist der festen Überzeugung, dass beide Vergifteten durchkommen werden. Das sind verdammt gute Nachrichten.

Der Magister ist noch stark genug, mehr in Stichworten zu erzählen, wie "das große Wagnis" abgelaufen ist. Sie wurden vergiftet und auf Karmesin Beta ausgesetzt mit der Aufgabe, den oberen Bereich der Anlage zu erreichen. Mit großer Mühe gelang es ihn sich nach oben zu schmuggeln. Irgendwie leuchtet mir der Sinn und Zweck dieser Aufgabe nicht ein, da sich besonders Bruder Obskurus mit seinen verdorrten Augäpfeln nicht so einfach unter das Volk mischen kann. Oben angekommen wurden sie zum Meister der Spiele gebracht. Auch hier gewann dann die höchste Karte, die der Meister der Spiele zog.

Wir befinden uns mitten im Nachtzyklus, bald ist eigentlich schon wieder Morgen. Zeit um etwas Ruhe zu finden. Ich begebe mich zu meinem Quartier. Meine lieblichen Konkubinen erwarten mich in durchscheinende Gewänder gehüllt. Aber zuerst knie ich mich vor meinem Schrein auf die Polsterbank und verbrenne etwas Weihrauch zum Dank an mein Glück im Spiel. Zwei Menschenleben wurden gerettet, zwei mehr oder weniger wertvolle Gefolgsleute wurden gerettet. Dafür gebührt dem Herrn der Menschheit mein Dank. Nachdem das erledigt ist, begebe ich mich in die kundigen Hände meiner Mätressen. Tja, Glück im Spiel und in der Liebe, was will Mann mehr?

Gespielt am 21.07.2012

Spielleiter: Stefan

SC:

Flavion Conari Freihändler Rang 2

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 2

Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 1

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 1

Ares Magister Militaris Rang 1

EP: 350

Besiegte Gegner: Meister der Spiele im Spiel

Beute: Meine Leute!

Gedanke des Tages

Puh! Was für ein geiles Finale. Wir haben wirklich einfach Karten gezogen und brauchten drei Anläufe, bis ein Sieger feststand. Leider wurde die Dramatik der Situation dadurch gedämpft, dass einem der Spieler eines totgeweihten Chars dessen Schicksal vollständig egal war. Schade.

Und an dieser Stelle noch einmal ein großes dickes Danke an meinen Lektor SHOKer!

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Persona Dramatis

Persona Dramatis

Personen von Wanderershafen und der Weite

Sebastian Winterscale - berühmt berüchtigter legendärer Freihändler, Entdecker von Winterscales Reich und seit Jahrhunderten verschollen.

Erzmagos Paracelsus Thule - Gründer der Jünger von Thule, einer radikalen Fraktion des Mechanicum, welche gezielt Artefakte des dunklen Zeitalter der Technologie suchen und erforschen.

Personen von Karmesin Trost

Xanador Ral´Adun - Der Meister der Spiele von Karmesin Prime. Hat vor siebzig Jahren die Führung übernommen.

Jonquin Saul - berühmter und sehr reicher Freihändler, verfügt über die größte Flotte in der Koronus Weite.

Lord Havyland - bekannter Kontaktmann zur Söldner Bruderschaft.

Sebastian Winterscales Leute, die ein Stück seiner legendären Karte besaßen

1. Offizier Sedric Calva - ehemaliger XO von Winterscale, seine Karte haben wir schon

Magister Militaris Lorenzus von Ilberstein - dessen Nachfahren auf Lucins Odem residieren

Kapitän Ilidas Kim - in der Schlangenwiege verschwunden

Quartiermeisterin Ida Riverton - Ex Geliebte, Nachfahren leben auf Lilbarum

Navigatorin Greta Silvas - ihre Spur verliert sich auf der Gefängniswelt Maleziel

Crew der "Audacia"

SC:

Kapitän Flavion Conari Freihändler Rang 2 - Lordkapitän der "Audacia"

Solun Ares Magister Militaris Rang 1 - Ehemaliger Soldat der Imperialen Armee und nun amtierender Waffenmeister der "Audacia"

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 2 - Junge dunkelhaarige Frau mit Pferdeschwanz, zweiter Steuermann.

Bruder Obskura Astropath Rang 1 - Laien Prediger und Erleuchteter Astropath

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 1 - junge Frau mit zu vielen Gelenken in den Gliedern

NSC

Obere Ränge und Abteilungsleiter

Oberst Kyrr - Neuer erster Offizier und XO

Seneschall Ilias von Braun - älterer Mann mit Stock

Maschinenseher Kyle Ademis - erster Techpriester der "Audacia", Thuleaner und stark modifiziert

Chorleister Lux Aquinus - Erster Astropath und Chorleiter der "Audacia"

Hauptmann Tessa Nimdock - Hauptmann einer Kompanie

Schiffsmeister Major Istran von Hellstett - Neuer Schiffsmeister

Materialmeister Leutnant Dominik von Hellstett - Neuer Materialmeister und Sohn von Istran

Scriptor Primus Horatius Codwell - Leiter der Librariumsgruft

Kapitän-Explorator Zathor Rak - Im Kryotank lagernder erster Kapitän der "Audacia"

Stabsarzt Hoffert, dem Obersten der Bordärzte

Doktor Melinda Adams - Ärztin an Bord der "Audacia"

Leutnant Alais Kolding - Neuer Chefausbilder der "Audacia"

Mittlere Ränge

Bootsmann Ottar Fellwind

Rika vom Licht der Erlösung - zirka 65 Jahre alter Missionar

Marketender Lloyd Carruthers - Fähiger Unterhändler, Angehöriger des Handelshauses Krynn

Marketender Koltan Terzius Bell, ein rüstiger Mann in den frühen sechziger, Ex-Separatist und ehemaliger Mitarbeiter der Kasballica Mission.

Hauptmann Greyfield - Überkorrekte Wachoffizierin

Leutnant Renard Exton - Zeremonienmeister der Brücke

Auditor Primus Nephlim - Oberster Funkoffizier und stark modifiziert

Hauptmann Flava - Führt eine Kompanie der Wachmannschaften

Hauptmann Erma Quagig - Führt eine Kompanie der Wachmannschaften

Untere Ränge

Grilka 19 von den Unab - Vorarbeiterin im Maschinendeck

Lakasto - Trainer der Unab Hartball Mannschaft des Maschinendecks

Der Fremde - Schwarzmarkthändler und Schieber

Rickard - Instrukteur der Kriecher des Geschützdeckes

Das Gefolge von Flavion Conari

Bannerträger Braddock, trägt das persönliche Banner, Leibwächter, vierschrötiger Mann

Lexikanuseinheit OP3C

Gehilfin des Leibkoches Colette, schüchterne Rothaarige

Leibdiener Caine, weiser alter Mann und Vaterersatz für Flavion Conari

Konkubine Josephina, blonde Haare. Sie ist eine latente Psionikerin und sagt die Zukunft aus dem Tarot voraus.

Konkubine Carmina, schwarzhaariges Teufelchen.

Novus Conari - Flavions älterer Bruder, von Ravion veränderter Waffenservitor

Passagiere der "Audacia" im Transfer nach Karmesin-Trost

Lord Alophus Leyfield I von Sephrem - Untersetzer abgesetzter Diktator von Sephrem

Calvus Leyfield von Sephrem - verstorbener Lordprotektor von Sephrem und Alophus Bruder

Lady Silla Marati - Undurchsichtiges Fräulein aus dem Gefolge von Lord Alophus

Verstorbene NSC

Leibkoch Lungini, etwas dicklicher Mann mit Halbglatze, im Albtraum verstorben

Bannerträger Cussak, trug einst das persönliche Banner, von einem Dämon vernichtet worden

Major Arthax Voyle - Von Flavion erschlagener Meuterer und ehemaliger Ausbilder der Infanterie

Waffenmeister Sigmund Kyrr - im Kreuzfeuer während der Meuterei umgekommen

Lordkapitän Ravion Conari - Onkel von Flavion Conari, von ihm erschlagen

Grox - ehemaliger Aufseher der Unab im Maschinendeck, von Flavion erschlagen

Schiffe

"Audacia" - Flaggschiff der Adelsfamilie Conari, Leichter Kreuzer der Monitorklasse im Drehbankschema.

Ignes et Amnestia - berüchtigtes ehemaliges Schwarzes Schiff der Inquisition, an den Erzfeind gefallen.

Ruhige Gezeiten - Transporter, im Schlund nach Piratenangriff havariert und dann aufgegeben

Tochter der Leere - Raumschiff von Freihändler Renuka, Mitglied des Kasballica

Notwendige Ausgabe - Flaggschiff des Freihändler Joaquin Saul.

Orte

Koronus-Weite - Halosterne nördlich des Calixissektors und des Segmentum Obscurus

Karmesin-Trost - Vergnügungswelt

Kapitel 10

Karo Ass!

Position:

Karmesin-Trost

Karmesin Prime

Zeit: 2 802 783.M41

Die nächsten Tage vergehen wie im Flug. Reparaturen müssen koordiniert werden, Gefangene aussortiert und das Wrack der "Falkenklaue" ausgeschlachtet werden. Leutnant Alais Kolding nimmt seine Arbeit als neuer Ausbilder der Truppen der "Audacia" auf. Der Mann hat zwanzig Jahre auf Lathimers Torheit in der dortigen Armee gedient und hat es dort bis zum Major gebracht. Wahrscheinlich ist er für den Posten des Ausbilders überqualifiziert, aber irgendwo muss man ja anfangen. Und ich brauche einen kompetenten Mann auf diesem Posten. Die Truppen haben recht unterschiedliche Standards und auch die Offiziere sind sehr unterschiedlich qualifiziert, auch wenn sie den gleichen Rang haben. Die alle auf einen gemeinsamen Level zu bringen wird sehr zeitaufwendig werden. Auch da hat mein Onkel sehr geschlampt.

Nach den Erfahrungen auf Karmesin Prime erwäge ich die Aufstellung einer schnellen Einsatztruppe. Ich kann zwar ganze Makropolen mit meinen Sonnenlaserbatterien dem Erdboden gleich machen, aber Geiseln zu befreien oder ein Punktziel zu infiltrieren bin ich mit meinen Mitteln nicht in der Lage. Und diese Option nicht zu haben kann mich vielleicht in Zukunft in eine prekäre Lage bringen. Nur mit hohem Einsatz ist es mir gelungen, meine Leute zu retten. Wäre mir der Gottimperator nicht gewogen gewesen, hätte ich nicht nur zwei wichtige Gefolgsleute verloren, sondern auch ein Stück der Schatzkarte. Zwei meiner Offiziere haben schon in der Vergangenheit Eingaben bei meinem Onkel zur Errichtung einer Spezialeinheit gemacht. Diese Dateien lade ich auf mein Datapad und lese sie mir durch.

Der erste Vorschlag ist von einem gewissen Hauptmann Flava geht eher in Richtung schwerer mechanisierter Infanterie mit massiver Nahunterstützung durch schwerbewaffnete und ebenso gerüstete Servitoren. Das ganze abgerundet durch Artillerie auf Selbstfahrlaffetten. Nicht gerade das, was ich unter einer schnellen Eingreiftruppe verstehe. Und schwere Artillerie habe ich in Form von der "Audacia" wahrlich genug. Dieser Vorschlag schafft es nicht wirklich in die engere Wahl, da es weder meinen Vorstellungen entspricht, noch die veranschlagten Kosten im Verhältnis zu dem erwarteten Nutzen stehen.

Der zweite Vorschlag kommt von Hauptmann Erma Quagig. Sein Plan geht schon eher meine Richtung. Aber letztendlich will er eine gehirngewaschene hochtrainierte, vom Rest der Besatzung isolierte Eliteeinheit unter seinem direkten Kommando aufstellen. Eine Truppe von hochgezüchteten Killern unter der Kontrolle eines Mannes mit zweifelhafter Loyalität will mir nicht schmecken. Auch will ich nicht gleich eine Hundertschaft haben. Zwei Trupps zu zwölf Mann, gegliedert in zwei Rotten würde mir schon reichen. Dreißig Mann gehen in einen Guncutter und ich habe momentan nur zwei Stück. Da Tessa Nimdock ihre Loyalität unter schwierigsten Umständen unter Einsatz ihres Lebens bewiesen hat, beauftrage ich sie nach Rücksprache mit Ares Solun mit der Aufstellung dieser Einsatztruppe mit der Zielsetzung, leise in ein Zielgebiet eindringen zu können und notfalls mit Gewalt ein Ziel, sei es nun einen Gegenstand oder eine Geisel zu sichern. Sie macht sich sofort an die Arbeit und präsentiert mir eine Liste von Leuten, die zu 90% aus ehemaligen Eisenwölfen besteht. Das ist mir doch etwas zu arg und ich setze fest, dass diese Truppe aus mindestens 50% aus Männern der bewaffneten Einheiten der "Audacia" bestehen sollte. Damit wäre das Problem geklärt.

Danach beschäftige ich mich, während die Reparaturen weiter auf Hochtouren laufen und auch die Ausschlachtung des Wracks der Piratenfregatte "Falkenklaue" beginnt, welche an der Frontpanzerung der "Audacia" zerschellt ist, mit der zukünftigen Ausrichtung der "Audacia". Meisterin Puppila schlägt vor, ein Landedeck zu installieren. Damit wäre die "Audacia" flexibler mir ihren Möglichkeiten. Das geht genau in meine Richtung. Allerdings stellt sich schnell heraus, dass dafür eine der Makrobatterien für das Landedeck geopfert werden muss. Das verursacht mir Bauchschmerzen, weil dann mein Schiff asymmetrisch wird. Und komplett zu einem Träger will ich es auch nicht umbauen. Schnelle Einsatztruppe schön und gut, aber deswegen braucht diese nicht gleich ein komplettes Flugdeck mit Bereitschaftsräumen. Ganz abgesehen davon, dass ganze Staffeln von Guncuttern, Jägern und Bombern immense Kosten verursachen. Auch hier ist mal wieder die Kosten-Nutzenrelation nicht wirklich gegeben. Mein Onkel hat auf solche Sachen nie wirklich geachtet, deswegen ist er nun tot und ich Herr der "Audacia". Deswegen bin ich sehr sparsam und achte auf den Thron und Schekel. Wer den Schekel nicht ehrt, ist des Thrones nicht wert.

Dann stellt sich noch die Frage, was wir mit der Information über Silla Maratis drei Transporter mit Bruderschaftssöldner machen. Mir juckt es in den Fingern, dieser kleinen fiesen Xenosschickse sehr viel Salz in ihre Suppe zu schütten. Aber meine Berater sind dagegen, da uns dies nur weiter in einen Konflikt zieht, der keinerlei Profit abwirft. Ganz abgesehen davon, dass Alophus Leyfield I von Sephrem ein wahnsinniger psychotischer Diktator ist, der eine ganze Welt aus persönlichem Ehrgeiz in den Abgrund geführt hat. Also überlasse ich nach sorgfältigem Abwägen der Vor und Nachteile dieses Scheusal seinem Schicksal. Möge der Gottimperator über ihn richten.

Auch die Verhöre und Auswahlverfahren mit den gefangenen Piraten laufen gut. Schließlich ist das Wrack soweit ausgeschlachtet, dass alles Wertvolle geborgen ist und die weitere Mühe sich nicht lohnt. Die technischen Komponenten lagere ich auf der Oberfläche von Karmesin Trost zwischen, weil ich die Lagerkapazität für die Beute von der Todeswelt brauche, die ich auszubeuten gedenke. Deswegen sind wir ja in diese Richtung aufgebrochen. Das Auswahlverfahren endet und ich verkaufe die Ungeeigneten in die Sklaverei nach Karmesin Prime, während ich dem Rest eine Chance gebe, an Bord der "Audacia" ihr Glück zu finden. Meisterin Puppila würde eine Aussetzung bevorzugen, aber mit Milde erreicht man in der Weite überhaupt nichts.

Bevor wir zur Todeswelt aufbrechen, werbe ich zwei Exploratorenteams an, zwei der Systeme in Winterscales Reich, deren Position ich erworben habe, näher zu untersuchen. Ich hoffe mal, das eingesetzte Vermögen steht zur Relation des Gewinnes. In meiner Situation habe ich nur wenig Spielraum für Fehlschläge.

bearbeitet von Nakago
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Allen meinen treuen Lesern eine frohe Weihnacht und besinnliche Feiertage.

Position:

System Karo

Planet Ass

Zeit: 2 826 783.M41

Nach neun Tagen im Warp erreichen wir nach ereignislosem Transfer das System, dessen rote Sonne ich Karo benenne, welches die Todeswelt beherbergt. Die Todeswelt nenne ich Ass. Schließlich hat diese Karte mir den Sieg über den Herrn der Spiele gebracht. Zwei Schiffe erwarten mich schon. Ich habe einen Händler angeheuert, welcher die zukünftige Versorgung der Station übernehmen wird. Der wiederrum hat zu seinem Schutz einen Söldnerzerstörer angeheuert. Der Transporter heißt "Silberhand" und gehört dem Händler-Kapitän Pollak. In seinen Diensten steht ein Berufsjäger mit den Namen Blyte. Ich habe zwar schon Todesweltbestien gejagt, aber vom Lebendfang habe ich keine Ahnung. Deswegen brauche ich externe Experten, da auch sonst hier keine wirklich eine Ahnung von der Materie hat.

Ass ist großflächig von Wasser bedeckt. Es gibt eine große Landmasse am Nordpol, die unter einem riesigen Gletscher begraben ist. Die Oberfläche ist von Archipelen durchzogen, die mit einer starken Vegetation bedeckt sind. Städte oder Ruinen sind nicht zu sehen. Nichts was auf irgendeine Art von Besiedlung schließen würde. Mit meiner Entourage besteige ich einen der Guncutter. Ein Techpriester und eine Truppe aus zehn Mann begleiten uns. Ich begebe mich ins Cockpit, um den besten Blick auf die neue Welt zu haben. Meine erste in Besitz genommene Welt. Das hat schon etwas Ehrhabenes an sich. Dies wird die erste einer langen Reihe von Welten sein, die ich in Besitz nehmen werde. Ein stolzer Moment.

Wir dringen in die Atmosphäre ein. Die Luft hier ist stark belastet und wir haben deswegen Atemmasken und säureresistente Ponchos dabei. Darunter trage ich meine übliche Panzerung. Schließlich steuern wir eine stark bewaldete Insel am Äquator an. Blythe und seine Truppe stößt mit einem zweiten Kutter zu uns. Einen Landeplatz zu finden ist nicht leicht, da alles mit starker Vegetation bewachsen ist. Deswegen müssen wir zwei Landeplätze ansteuern. Mein Guncutter geht als erstes auf eine düstere Lichtung nieder. Nun kommt der große Moment. Das Beiboot setzt auf und die Rampe fährt zischend herunter. Als erster betrete ich den Boden von Ass. Braddock reicht mein Banner und ich ramme es in den fruchtbaren Boden meiner Welt. Das Ganze wird mit einem Vid aufgenommen und so für die Nachwelt dokumentiert.

"Im Namen des Hauses Conari, nehme ich Flavion Conari, Lord-Kapitän der "Audacia" diese Welt in meinen Besitz!" Damit gehört diese Welt nun mir! Was für ein anregendes Gefühl. Die Luft stinkt faulig, selbst durch die Atemmaske ist das zu riechen. Es ist heiß und schwül. Der Wald um uns herum ist voller Geräusche. Hier und da huscht ein kleineres Tier durch die Vegetation. Aber nichts greift uns an. Ich hoffe mal, dass es hier wirklich furchterregende Bestien gibt. Auch für harmlosere Bestien gibt es Verwertung, aber das wirkliche Geld ist nur in den Arenen zu holen und die Leute wollen was zu sehen bekommen. Ich lasse meine Leute den Perimeter sichern und übe mich in Geduld. Es dauert über eine Stunde, bis Blyte mit seiner Crew zu uns stößt. Blyte ist ein Mann meiner Statur und trägt ein schweres Maschinengewehr in Vorhalte, deren Patronengurt in seinem Rucksack endet. Wir stellen uns kurz vor und er erzählt mir, dass er bisher hauptsächlich Bestien in Makropolen gejagt hat. Wirkliche Wildniserfahrung scheint er eher weniger zu haben. Aber mit gefährlichen Raubtieren kennt er sich aus. Ich frage nicht danach, was ihn in die Weite verschlagen hat, da die Jagd auf Bestien in Makropolen sicherlich kein schlechtes Geschäft ist. Viele Menschen sind nicht freiwillig ist diesem Gottimperator verlassenen Bereich der Galaxis. Die meisten laufen vor irgendetwas davon und bei Blyte dürfte es nicht anders sein. Ich hoffe nur, dass diejenigen, die sauer auf ihn sind, nicht die Möglichkeit haben, ihn hier aufzustöbern.

Seine Leute gehen ausgefächert vor, ich folge mit meinem Gefolge im Rücken. Vorsichtshalber ziehe ich mein Schwert Rabenklaue und meine Plasmapistole Rabenschwinge. "Geist der Maschine, akzeptiere mein Geschenk und spei aus den Tod!", rezitiere ich und fahre Rabenschwinge hoch. Der willige Maschinengeist lässt erfreut die Kühlrippen erleuchten. Wir brauchen eine Zeitlang, bis die Kundschafter eine brauchbare Spur aufnehmen können. Wir folgen dieser hinab ins Tal. Der Boden ist uneben und jeder Schritt wird von einem widerlichen Schmatzen begleitet. Seit zwei Stunden sind wir nun auf Ass und noch wurden wir nicht von Bestien angegriffen. Irgendwie bin ich enttäuscht. Sebastian Winterscale hat in so einer Zeitspanne meist schon das erste Dutzend Habgroßer Todesweltbestien mit seinem elfenbeinernen Zahnstocher erledigt, die er bevorzugt in irgendwelche Augen oder Nervenknoten rammte.

Schließlich stöbern wir eine Gruppe aus vier "Stacksern" auf, wie wir die Xenosbestien bald nennen werden. Ein Stackser ist etwas über drei Meter hoch und geht auf vier stelzenartigen Beinen. Sein Torso ist eher kümmerlich klein. Vorne ragt ein Tentakel mit Fressöffnung heraus. Dieser Tentakel sieht ziemlich mickrig aus, trotzdem halten diese vier dünnen Tentakel, jeder dieser vier Viecher hat sich in die Beute verkrallt, die Überreste einer Kreatur mit etwa ein Meter langen Balg in der Luft. Mir ist es ein Rätsel, wie sie das Vieh erlegen konnten, da sie über keinerlei Krallen oder Zähne verfügen. Da bleibt nicht mehr viel übrig.

"Könnt ihr verdorbene Hexerei in der Luft spüren?", frage ich Lady Helmchen und Bruder Obskurus, die neben mir stehen. Lady Helmchen vermeint eine leichte Anomalie zu spüren, während der Astropath keine empathische Verbindung aufbauen kann. Wirklich gefährlich sehen die Dinger nicht aus, sondern eher seltsam. Etwas fürs Exotenkabinett von Zoos. Aber das ist nichts, was wirklich Profit abwerfen kann. Ein vernachlässigbares Zusatzgeschäft, mehr nicht. Thronverdammt! Ich habe mir da etwas mehr erhofft.

"Wir sollten zur Untersuchung ein paar von ihnen erlegen. Aus ihrem Körperbau und Anatomie lässt sich viel auf die Lebensformen dieser Welt schließen.", rät mir Blyte und da er ja der Experte ist, folge ich seinem Rat.

"Erledigt eines dieser Dinger!", befehle ich deswegen. Blyte und Ares Solun führen den Befehl umgehend aus, unter ihren Treffern geht eines zu Boden. Es zuckt noch. Die anderen drei fangen an laut zu kreischen. Im ersten Moment halte ich es für einen Schallangriff, aber ich kann keine unmittelbaren Auswirkungen feststellen. Normale Wesen würden einfach abhauen, wenn eines ihrer Herdenkollegen umgeschossen wird.

"Tötet sie alle!", befehle ich vorsichtshalber und strecke mit Rabenschwinge ein weiteres dieser Wesen nieder. Auch die anderen fallen unter dem massiven Beschuss unserer Waffen. Viel aushalten tun die nicht. Aus der Ferne sind nun überall ebenfalls diese Kreischlaute zu hören. Das mag mir nicht zu gefallen. War das ein Hilferuf gewesen?

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Position:

System Karo

Planet Ass

Insel Besitznahme

Zeit: 2 827 783.M41

Da ich das nicht unbedingt herausfinden will, lasse ich auf die Kadaver der Stackser vorrücken.

"Hier Lord-Kapitän Conari, peilen Sie unsere Position an und bereiten Sie alles für eine Evakuierung vor!", befehle ich den Piloten des Guncutters. Wir erreichen die niedergestreckten Stackser und nehmen Verteidigungsposition ein. Jerad Blyte und ich untersuchen die toten Dinger. Ihre Struktur scheint eher insektoid zu sein. Der Oberkörper ist massiv gepanzert. Irgendwie erinnern die Stackser an viel zu große Stechmücken ohne Flügel. Das Gekreische kommt schnell näher und schon sind die ersten Bewegungen im Unterholz zu erahnen. Da rauscht der Guncutter über uns, nachdem Lady Helmchen ihn eingewiesen hat. Seile werden herunter geworfen und wir befestigen einen der Kadaver, während die Navigatorin als erste an einem der Seile sich hochzeihen lässt. Blyte eröffnet das Feuer und seine Leute tun es ihm gleich. Wirklich auf Distanz zu halten scheint es die Stackser nicht, die unbeirrt über die Leichen ihrer Kameraden weiter auf uns vorrücken. Zum Glück gelingt es uns alle an Bord des Beibootes zu schaffen, bevor wir überrannt werden. Wir lassen Dutzende von Kadavern zurück, während wir an Höhe gewinnen. Unten ist nun zu sehen, wie sich ein bläulicher Nebel bildet und aufsteigt.

"Sofort höher gehen!", befehle ich und wir gewinnen schnell an Höhe. Wir können beobachten, wie die umstehenden, vom Nebel berührten Bäume absterben und manche brechen einfach krachend in sich zusammen.

"Ich kann nun eine obskure massive psionische Präsenz dort unten spüren.", erklärt Bruder Obskurus das offensichtliche und Yuri pflichtet ihm bei. Damit eignen die Stackser sich nicht einmal mehr für einen Zoo. Thronverdammt!

Wir fliegen zum Beiboot der Jäger, welche dann den gesicherten Kadaver an Bord der "Silberhand" bringen, da sie dort entsprechende Möglichkeiten haben, den Balg des Dinges nach allen Regeln der Kunst zu sezieren. Mich juckt es in den Fingern, noch nach weiteren Bestien zu suchen, leider wird es auf dieser Welt schon wieder dunkel. Nicht das es mich abhalten würde, aber der Rest von meiner Crew hat irgendwie das Fracksausen bekommen. Nun ja, dann eben Morgen, Ass läuft uns ja nicht weg. Auch ist es Zeit, sich mit Kapitän Pollak zu treffen und weitere Schritte abzuklären. Ich kehre zuerst auf die "Audacia" zurück, um mich frisch zu machen und umzuziehen.

Der Transfer zur "Silberhand" verläuft ohne Probleme und Zwischenfälle. Die "Silberhand" ist ein betagter Transporter, sauber, aber hat eben ihre besten Tage schon lange hinter sich. Auch Raumschiffe werden nach Jahrtausenden treuen Dienstes irgendwann betagt. Außerdem ist Pollak auch nicht mehr der Jüngste. Ein erfahrener Kapitän, der sich mit Arbeit als Lieferant für solche entlegenen Posten seine Throne verdient. Auch seine Führungscrew besteht aus überwiegend älteren Männern. Wir dinieren gemeinsam zu Abend und schauen uns dann die Ergebnisse der Gelehrten an. Im Endergebnis sagen sie mir nichts Neues. Nichts an den Stacksern lässt sich wirklich zu Geld machen. Weder tot noch lebendig sind sie momentan irgendetwas wert. Nur ihre psionische Fähigkeit ist etwas Besonderes. Für manche Forscher wäre so etwas vielleicht interessant. Aber bevor wir Pläne machen, sollten wir vielleicht erst mal sehen, ob es nicht noch eine interessantere Lebensform auf Ass gibt.

Am nächsten Tag schicke ich mehrere Expeditionen in verschiedene Regionen auf Ass. Unter der Polkappe gibt es tatsächlich mineralische Vorkommen, aber in so geringem Maß, dass sich ein Abbau unter diesen extremen Umständen wiederrum nicht wirklich rechnet. Die Stackser sind in den niederen Regionen der Welt die vorherrschende Lebensform. Sie leben in Schwärmen und jagen "Knochenkammwildschweine", so nennen wir die Dinger, die ihre bevorzugte Jagdbeute sind. Sie treiben sie in die Enge und töten sie mit ihrem blauen Nebel. Je mehr von ihnen zusammen kommen, desto effektiver wird dieses obskure psionische Phänomen. Die Stackser leben in unterirdischen Baussystemen, trotz ihrer langen Beine. Die Stackser können nicht schwimmen, aber das Wasser der Archipele der Äquatorregion ist sehr niedrig und sie können mit ihren langen Beinen das seichte Wasser durchqueren. Allerdings gibt es auch Inseln, wo keine von den Stacksern leben, wahrscheinlich weil das Wasser darum zu tief für sie ist.

Mein Jagdteam gelingt es in einer der höheren Regionen die Spuren eines großen Tieres zu finden. Wir folgen den Spuren durch die hier etwas weniger üppige Vegetation. Das Gelände ist hier oben stärker durch den sauren Regen erodiert. Für Besiedlung ist diese Welt also auch nicht wirklich geeignet. Schließlich erreichen wir eine Höhle, vor der ein Berg verschiedener unverdaulicher Überreste von Knochenkammwildschweinen und Stackser liegen. Ich hoffe mal, dass hier eine richtige Bestie haust. Kaum habe ich das gedacht, ist auch schon ein Grollen aus den Tiefen der Höhle zu hören, die mein Herz frohlocken lässt. Das hört sich schon mal gut an.

"Servoschädel 1! Licht an!" Mein Servoschädel aktiviert seinen Lampe und ein gleißender Strahl durchschneidet die Dunkelheit. Daraus schält es eine gewaltige aufrecht gehende Gestalt von etwa drei Metern Höhe. Das ist genau die richtige Größe für einen Arenakampf mit einem menschlichen Gladiator. Scheint so, als wäre hier doch noch etwas Brauchbares zu holen. Das Wesen kommt aggressiv aus seiner Höhle heraus und brüllt seinen Zorn über die Störung heraus. Es ist von einem zottligen Fell bedeckt und auf seinem Kopf ragt ein großes Horn heraus.

"Ein Rhinobär!", tauft Lady Helmchen treffend die Bestie. Leider verfügt er eher über stumpfe Zähne, mit dem er wohl die schwer verdaulichen Teile seiner Opfer zermalmt. Seine Pranken laufen wenigstens in großen Krallen auf. Wieder brauchen wir erst einmal ein totes Exemplar.

"Tötet das Xenos!", befehle ich und Solun Ares eröffnet mit einer Salve das Feuer. Einer der Strahlen verwundet es schwer, aber der Rhinobär zeigt Qualität, da er trotz allem zum Sturmangriff auf uns ansetzt statt sich zu verkriechen. Ein gutes Zeichen! "Geist der Maschine, speie aus den Tod!", skandiere ich und feuer meine Plasmapistole mit normaler Energie ab. Beide Geschosse treffen, da das Ding verdammt groß ist. Leider begünstigt dieser Umstand die anderen Schützen nicht so. Blyte hat gerade jetzt mit einer Ladehemmung zu kämpfen und seine Leute scheinen eher Deckungsfeuer zu geben. Thronverdammt!

Solun Ares erwägt einen taktischen Rückzug, während es an mir liegt, das heranstürmende Ding zu stoppen. Ruhig bleibe ich stehen, richte Rabenschwinge aus und zwinge den Maschinengeist zu einer Überladung. Die Waffe speit tatsächlich den Tod in Form von zwei sonnenheißen Plasmabällen aus, welche sich durch den Balg der angreifenden Todesweltbestie brennen. Genau genommen ist das hier keine wirkliche Todeswelt, aber so etwas hört sich besser an und erzielt einen höheren Preis. Die Bestie kommt ins Stolpern und fällt hin. Der Koloss rutscht auf mich zu und kommt genau vor meinen Füßen zum Stehen.

"Wie zuvorkommend!", meine ich mit einem breiten Grinsen und gebe ihm mit Rabenklaue sicherheitshalber noch den Gnadenstoß. "Sichert den Kadaver!", befehle ich Blyte und seinen Jungs, während ich mit meiner Entourage auf die Höhle vorrücke. Die stinkt bestialisch, was ja auch wenig verwunderlich ist. In der Tiefe der Höhle finden wir das Nest mit vier Jungen, die uns überaus aggressiv anfauchen. Na also, vier kleine Bestien wären das mal. Blyte fängt sie ein und wir evakuieren. Diese Rhinobären eignen sich perfekt für die Arena, wenn sie erst mal ausgewachsen sind. Sie sind schwer zu töten, aggressiv und verfügen über ein nur halbwegs tödliches Arsenal an Waffen. Tödlich genug, um einen Kampf mit ihnen interessant zu machen, aber doch für den Besitzer des Gladiators ein abschätzbares Risiko, um auch mal einen Star der Arena in einem Bestienkampf zu riskieren.

Die nächsten Tage verbringen wir damit, auf einer Insel am Äquator, auf der keine Stackser leben, die Basisstation aufzubauen. Eine Bergspitze wird eingeebnet und so wird Platz für eine Landeplattform geschaffen. Im umliegenden Gelände werden Habs, Käfighallen und Lager aufgebaut. Auch ein Bunkersystem wird angefangen und die Fundamente für eine Forschungsstation werden gelegt. Da die Stackser psionisch aktiv sind und solche Wesen eher selten sind, ist das doch noch vielleicht ein gewinnbringendes Geschäft, diese Kreaturen erforschen zu lassen. Bruder Obskurus ist zwar dagegen, da er lieber eine Ausrottung dieser Hexendinger favorisiert als ihre Erforschung. Aber ihre Vernichtung bringt keinen Profit und darum geht es hier schließlich.

Wir bekommen Nachricht von den Prospektoren, die ich nach B/233 BVI geschickt habe. Die hohe Strahlung des Pulsarsterns verhindert die Untersuchung der drei inneren Planeten, allerdings ist um den vierten Planeten ein Satellit gefunden wurden, den man ausschlachten könnte. Das liegt direkt auf dem Rückweg. Alles Weitere überlasse ich auf Ass Händlerkapitän Pollak und ich breche mit der "Audacia" auf.

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Position:

System B/233 BVI

"Audacia"

Zeit: 2 850 783.M41

Tatsächlich ist die Strahlung von B/233 immens und selbst die Schilde eines leichten Kreuzers schützen uns nur unzureichend. Wir fliegen deshalb Planet IV in dessen Sonnenschatten an, um der harten Strahlung wenigstens etwas auszuweichen. Unsere Sensoren erfassen den Satelliten, aber es stellt sich schnell heraus, dass er ein Relikt der Thule-Expedition ist. Die Techpriester an Bord der "Audacia" gehören dieser Splittersekte an und es wäre deswegen nicht ratsam, etwas gegen ihre religiöse Überzeugung zu tun. Also bestelle ich den obersten Maschinenseher und Techpriester der "Audacia" Kyle Ademis ein, um etwas vorzufühlen. Wie üblich dauert es seine Zeit, bis sich seine Eminenz bequemt, vor meinem Kommandothron zu erscheinen. Ich schildere ihm die Problematik und frage ihn dann, ob er was dagegen hätte, wenn wir den Satelliten bergen und seine Bestandteile einem neuen Zweck zuführen.

"Wenn Ihr erlaubt, Lord-Kapitän Conari, würde ich gerne mit dem Satelliten kommunizieren, bevor ich eine Aussage dazu treffe."

"Das sei Euch gestattet, Maschinenseher Ademis.", erlaube ich ihm das. Er entfernt sich und meidet dabei die offizielle Funkstation. Kurz darauf wird über einen sekundären Sender eine Botschaft in der binären Sprache des Maschinencodes gesendet. Nur Nanosekunden später wird ein größeres Datenpaket vom Satelliten auf die "Audacia" übertragen. Wo immer auch das Datenpaket landet, ich habe über meinen Thron keinen Zugriff darauf. Solche Ereignisse erinnern mich immer wieder daran, dass selbst ich nicht die volle Zugangsbefugnis auf alle Teile des Schiffes habe. Die "Audacia" war einst selbst ein Teil der Thule Mission, auch wenn wohl nie Bestandteil der eigentlichen, inzwischen verschollenen Flotte. Manchmal frage ich mich, was wohl dem letzten Kapitän-Explorator Zathor Rak widerfahren sein mag. Eigentlich bräuchte ich ihn nur aufzutauen und zu fragen. Aber manche Geister der Vergangenheit lässt man lieber ruhen. Hat er vielleicht etwas gefunden, was nie hätte gefunden werden sollen? Hat er irgendeine Art von Techhäresie begangen? Hat er versucht, Falschmenschen zu bauen? Oder einen ultimativen frei denkenden Maschinengeist? Oder hat er die absurde und äußerst häretische These verbreitete, dass es am Umschalten eines Schalters nichts Heiliges gibt? Müßig darüber nachzudenken, da mir die Feinheiten des Mechanicuskultes vollständig fremd sind. Laut Aussage der wenigen überlebenden Stryxis, welche das Schiff gefunden hatten, wurde die "Audacia" in einem Trümmerfeld im Bereich der Heidensterne aufgefunden. Aber wer weiß schon, ob das die Wahrheit ist, da Xenos prinzipiell lügen und ich nicht weiß, wie gut die Verhöroffiziere gewesen waren, welche diese Informationen aus diesem hinterhältigen Xenos extrahiert haben. Die ursprüngliche Besatzung ist verschwunden, bis auf Zathor Rak, der im geheimen Raum meines Onkels lagert. Ich werde von Maschinenseher Kyle Ademis aus meinen Gedanken gerissen.

"Es ist bestätigt, dass die Sonde noch ihren Dienst tut und ihre Mission nicht abgeschlossen ist. Deswegen rate ich von einer Entfernung aus dem Orbit dieser Welt ab.", erklärt mir der Maschinenseher mit seiner synthetischen Stimme. Es macht ihm offensichtlich Mühe, sich ohne Maschinencode analog mit mir zu unterhalten.

"Und was ist das für eine Mission?", platzt Bruder Obskurus ungefragt dazwischen. Sieht dieser Narr nicht, dass er Maschinenseher das offenbart hätte, wenn er hätte wollen? Da er wage bleibt, heißt, dass er sich nicht offenbaren möchte. Ich habe genug Taktgefühl, um dies zu begreifen. Astropath Obskurus dagegen nicht. Er ignoriert auch geflissentlich meinen verweisenden Blick.

"Das ist Sache der Thule Expedition.", erklärt Ademis nach einer unangenehmen Pause. Bevor der Astropath sich noch mehr Frechheiten herausnimmt, schneide ich ihn umgehend das Wort ab.

"Gut, dann lassen wir diese Sonde ungestört ihre heilige Mission zu Ende führen.", beende ich das Thema. Ein kleiner temporärer Gewinn steht in keinem Verhältnis zu dem Ärger, den mir unwillige Maschinengeister bereiten können, die nicht mehr ausreichend von den Maschinensehern motiviert werden.

"Wieder einmal stellt Ihr Eure Weisheit unter Beweis, Lord-Kapitän Conari!" Ich schätze mal, das war ein Lob. "Die Sonde hat uns Daten über mehrere Wracksegmente im Asteroidengürtel übermittelt. Das wäre vielleicht ein lohnendes Ziel.", führt der Maschinenseher weiter fort. Das höre ich doch gerne. Umgehend nimmt die "Audacia" Kurs auf den Gürtel, während eine Expedition zur Oberfläche aufbricht, um nach Bodenschätzen zu suchen. Wir finden mehrere total zerstörte Wracks. Durch die Asteroidentrümmer sind die Wracks zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen und zerbrochen. Da hier und da die Leichen von Menschen gefunden werden, war dies wohl ein Konflikt zwischen zwei menschlichen Fraktionen. Da sich keine verbotenen Götzensymbole finden lassen, geht die allgemeine Theorie von einer Freihändlerfregatte gegen wahrscheinlich zwei Piratenzerstörer aus. Die Schlacht fand schon vor Jahrhunderten statt und deswegen wird auch nicht akribisch nach Hinweisen über den Besitzer der Fregatte gesucht. Wer immer hier gestorben ist, dessen Angehörige sind es längst auch und es wäre nur eine Randnotiz in der Familienchronik wert. Ich hoffe nur, dass ich nicht eines Tages auch so eine unwesentliche Randnotiz bin.

Zwei Wochen bleiben wir in dem System, die letzten Reparaturen im Innern werden ausgeführt und wir füllen die Lagerräume mit hochwertigen Ferro, Adamantium und Verbundwerkstoffen. Hier und da finden sich noch brauchbare Elemente, die meist umgehend verbaut werden. Da so langsam die Strahlung der "Audacia" zusetzt, sehe ich keinen Grund hier länger zu verbleiben. Die Bodenexpedition hat ein paar Bodenschätze aufgetan, aber deren Abbau ist aufgrund der Strahlung nicht so einfach. Wer immer hier angesiedelt wird, dessen Nachkommen sind zu einem Leben als Mutanten verdammt. Deswegen ignoriere ich die Ergebnisse und wir nehmen wieder Kurs auf Karmesin-Trost, um dort den Schrott zu verkaufen und die Techwaren an Bord zu nehmen.

Nach einem weiteren ereignislosen Transfer ohne jedwelchen Warpeinbruch erreichen wir die Vergnügungswelt. Ich habe großes Glück einen Händler zu finden, der unbedingt vorbehandelte Metalle braucht. Wir kommen ins Geschäft und ich mache genug Gewinn, um die Kosten für die Daten und Explaratoren rechtfertigen zu können. Nun bekomme ich auch Nachricht von der zweiten Expedition. Die Planeten befinden sich leider nicht in Lebensbereich, aber der dritte Planet ist ein Gasriese mit abbaubaren Edelgasen. Das hört sich gut an. Aber zuerst steht ein Ausflug nach Gryphus VII an, welcher auf einer warpsturmgeplagten Route liegt. Dort werden dringend Techwaren benötigt, von denen ich einige an Bord nehmen kann. Ich gebe auch eine Förderstation für Edelgas in Auftrag, um den Gasplaneten von A/011 G VII ausbeuten zu können.

Gespielt am 04.08.2012

Spielleiter: Stefan

SC:

Flavion Conari Freihändler Rang 2

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 2

Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 2

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 1

Ares Magister Militaris Rang 1

EP: 350

Besiegte Gegner:

Ein paar Stackser

1 Rhinobär

Beute: ausgeschlachtete Wracks

Gedanke des Tages

Es passiert leider relativ wenig Spannendes. Mal etwas zu erforschen war nett, ist aber für den Leser sicher eher weniger interessant. Aber ab und zu mal ein Abenteuer zu haben, wo man nicht am Rande des Todes tanzt, ist auch mal ganz erfrischend.

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Diese "ruhigen" Abschnitte gehören bei einem Freihändler finde ich dazu - es ist ja kein Sondereinsatzkommando der Inquisition die von Kampf u Kampf rennen. (Das erforschen udn fbrikationsanlagen bauen erinnert mich auch an das alte PC Spiel X-Beyond the Frontier *nostalgier*)

Guten Rutsch!

Meine bunten Allgemeinprojekte: Avalus Armeen II (aktuell), Avalus Armeen I (Geschlossen)

Spezifische Armeeprojekte: Imperiale Armee Schnelle EingreiftruppeProjekt 500: Orks (Doch nicht im Warp Verschollen)

 

Beste Beschreibung meines Malstils:

"Einen Avalus bauen: Ein Modell kaufen und jede Farbe aus dem Mega-Paintset mal dran ausprobieren, 95% davon fuers Base." Garthor

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Persona Dramatis

Persona Dramatis

Personen von Winterscales Reich

Sebastian Winterscale - berühmt berüchtigter legendärer Freihändler, Entdecker von Winterscales Reich und seit Jahrhunderten verschollen.

Calligos Winterscale - amtierender Herrscher über Winterscales Reich, hatte eine Fehde mit Ravion Conari. Und einen heißen Krieg auf Lucins Odem mit Aspyce Chorda.

Aspyce Chorda - grausame Freihändlerin, die ihre Geschwister in Kryotanks eingesperrt hat. Hat einen ruinösen Krieg mit Calligos Winterscale um die Nephiumfelder auf Lucins Odem am laufen.

Ellwon Riverton - Oberbefehlshaber der Truppen um und auf Lucins Odem

Personen von Karmesin Trost

Lord Havyland - bekannter Kontaktmann zur Söldner Bruderschaft.

Lord Alophus Leyfield I von Sephrem - Untersetzer abgesetzter Diktator von Sephrem

Calvus Leyfield von Sephrem - verstorbener Lordprotektor von Sephrem und Alophus Bruder

Lady Silla Marati - Mutmaßliche Eldar

Crew der "Audacia"

SC:

Kapitän Flavion Conari Freihändler Rang 2 - Lordkapitän der "Audacia"

Solun Ares Magister Militaris Rang 1 - Ehemaliger Soldat der Imperialen Armee und nun amtierender Waffenmeister der "Audacia"

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 2 - Junge dunkelhaarige Frau mit Pferdeschwanz, zweiter Steuermann.

Bruder Obskura Astropath Rang 1 - Laien Prediger und Erleuchteter Astropath

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 1 - junge Frau mit zu vielen Gelenken in den Gliedern

NSC

Obere Ränge und Abteilungsleiter

Oberst Kyrr - Neuer erster Offizier und XO

Seneschall Ilias von Braun - älterer Mann mit Stock

Maschinenseher Kyle Ademis - erster Techpriester der "Audacia", Thuleaner und stark modifiziert

Chorleister Lux Aquinus - Erster Astropath und Chorleiter der "Audacia"

Hauptmann Tessa Nimdock - Hauptmann einer Kompanie

Schiffsmeister Major Istran von Hellstett - Neuer Schiffsmeister

Materialmeister Leutnant Dominik von Hellstett - Neuer Materialmeister und Sohn von Istran

Scriptor Primus Horatius Codwell - Leiter der Librariumsgruft

Kapitän-Explorator Zathor Rak - Im Kryotank lagernder erster Kapitän der "Audacia"

Stabsarzt Hoffert, dem Obersten der Bordärzte

Doktor Melinda Adams - Ärztin an Bord der "Audacia"

Leutnant Alais Kolding - Neuer Chefausbilder der "Audacia"

Wachtmeister Kolvin Loredus - Bester Fechter und oberster Anführer der Wachoffiziere

Mittlere Ränge

Bootsmann Ottar Fellwind

Rika vom Licht der Erlösung - zirka 65 Jahre alter Missionar

Marketender Lloyd Carruthers - Fähiger Unterhändler, Angehöriger des Handelshauses Krynn

Marketender Koltan Terzius Bell, ein rüstiger Mann in den frühen sechziger, Ex-Separatist und ehemaliger Mitarbeiter der Kasballica Mission.

Hauptmann Greyfield - Überkorrekte Wachoffizierin

Leutnant Renard Exton - Zeremonienmeister der Brücke

Auditor Primus Nephlim - Oberster Funkoffizier und stark modifiziert

Untere Ränge

Grilka 19 von den Unab - Vorarbeiterin im Maschinendeck

Lakasto - Trainer der Unab Hartball Mannschaft des Maschinendecks

Der Fremde - Schwarzmarkthändler und Schieber

Rickard - Instrukteur der Kriecher des Geschützdeckes

Gryphonia - Selbsternannte Schicksalswächterin und ungebundene Hexe

Das Gefolge von Flavion Conari

Bannerträger Braddock, trägt das persönliche Banner, Leibwächter, vierschrötiger Mann

Gehilfin des Leibkoches Colette, schüchterne Rothaarige

Leibdiener Caine, weiser alter Mann und Vaterersatz für Flavion Conari

Konkubine Josephina, blonde Haare. Sie ist eine latente Psionikerin und sagt die Zukunft aus dem Tarot voraus.

Konkubine Carmina, schwarzhaariges Teufelchen.

Novus Conari - Flavions älterer Bruder, von Ravion veränderter Waffenservitor

Verstorbene NSC

Leibkoch Lungini, etwas dicklicher Mann mit Halbglatze, im Albtraum verstorben

Bannerträger Cussak, trug einst das persönliche Banner, von einem Dämon vernichtet worden

Major Arthax Voyle - Von Flavion erschlagener Meuterer und ehemaliger Ausbilder der Infanterie

Waffenmeister Sigmund Kyrr - im Kreuzfeuer während der Meuterei umgekommen

Lordkapitän Ravion Conari - Onkel von Flavion Conari, von ihm erschlagen

Grox - ehemaliger Aufseher der Unab im Maschinendeck, von Flavion erschlagen

Schiffe

"Audacia" - Flaggschiff der Adelsfamilie Conari, Leichter Kreuzer der Monitorklasse im Drehbankschema.

Ignes et Amnestia - berüchtigtes ehemaliges Schwarzes Schiff der Inquisition, an den Erzfeind gefallen.

Ruhige Gezeiten - Transporter, im Schlund nach Piratenangriff havariert und dann aufgegeben

Tochter der Leere - Raumschiff von Freihändler Renuka, Mitglied des Kasballica

Notwendige Ausgabe - Flaggschiff des Freihändler Joaquin Saul.

Perfekte Flamme - Flaggschiff von Aspyce Chorda

Orte

Hexenfluchwelt - Einsamer Planet im Schlund ohne Sonne. Auf der Oberfläche befindet sich eine verlassene Astropathen Station, die trotzdem immer noch sporadisch sendet.

Der Schlund - Die einzig bekannte stabile Route durch die Warpstürme, welche den Calixissektor von der Koronusweite trennen.

Wanderershafen - Letzter Außenposten des Imperiums, markiert den Eingang zum Schlund

Aufbruch - Station, welche die Sonne Furibundus umkreist, markiert den Ausgang des Schlundes, das Tor zur Koronusweite.

Koronus-Weite - Halosterne nördlich des Calixissektors und des Segmentum Obscurus

Scintilla - Hauptwelt der Golgenna Weiten und des Calixissektors

Tarsus - Makropole in Äquatornähe und Handelszentrum der Welt Scintilla

Schellak System - Grüner Neutronenstern, welcher von drei Asteroidengürteln umkreist wird. Standort einer Mine und liegt im Schlund

Die Klause - Raumstation mit Sektierern im Schlund

Damara - Bevölkerungsreichste Planet in der Weite. Großer Tempel des Drusus.

Karmesin-Trost - Vergnügungswelt

Maleziel - Gefängniswelt

Lucins Odem - bekannt für seine Nephiumminen

Gryphos VII - Isolierte Bergbauwelt

Fraktionen

Kasballica Mission - großes Syndikat, welches in der Weite und im Calixissektor agiert

Handelshaus Krynn - Bankiers mit großem Einfluss, Ravion hat viele Schulden bei ihnen angehäuft

Kult des Inneren Auges - Häreteks auf Aufbruch beheimatet

Kapitel 11

Hexen!

Position:

System Karmesin-Trost

"Audacia"

Zeit: 2 905 783.M41

Von Karmesin-Trost aus geht es wieder weiter nach Gryphos VII, eine von Warpstürmen abgeschnittene Minenwelt. Die Navigatoren berechnen eine Route und wir brechen in den Warpraum hinein. Nur wenige Freihändler nehmen die Strapazen auf sich, durch eine so unruhige Region zu fliegen wie jetzt gerade die "Audacia". Die Überfahrt wird sehr schnell recht holprig. Ab dem dritten Tag im Transfer greift langsam aber sicher eine Hysterie um sich. Zuerst sind es nur vereinzelte Berichte von Besatzungsmitgliedern die behaupten, imaginäre Stimmen zu hören. Aber es werden immer mehr. Durch die hier herrschende Fluktuation im Warpraum ist das Gellerfeld bis zum Zerreisen belastet. Finstere Gerüchte machen sich breit, dass die gesamte Führungscrew von Xenos ersetzt wurde. Oder von Dämonen! Am fünften Tag eskaliert die Situation in einem der Bereiche des Maschinenraumes. Mit meiner Entourage eile zum Ort des Geschehens und kann anschließend nur noch Leichen zählen und dafür sorgen, dass die Verwundeten medizinisch betreut werden. Dies waren keine Unabs, sondern reguläre Raumfahrer, die dort Amok gelaufen sind. So langsam wird mir klar, warum niemand diese Route fliegen will. Thronverdammt! Da habe ich die real existierende Gefahr aber gehörig unterschätzt.

Die auf der Klause aufgenommenen Priestern vom Licht der Erlösung machen sich nützlich, intonieren Gebete und schwenken ihre Weihrauchbehälter. Rikas Leute sind im Dauereinsatz. Hier und da gelingt es ihnen die Gemüter zu beruhigen, aber die Stimmung verschlechtert sich zusehends. Am siebten Tag des Transfers gibt es eine weitere Eskalation, diesmal gibt es fünfundzwanzig tote Unabs und über fünfzig Schwerverletzte. Dank der guten medizinischen Einrichtungen der "Audacia" sind es nicht noch mehr Tote. Meine Gegenmaßnahmen in Form von großen Gottesdiensten, über Intercom übertragenen Predigten und der ständigen Präsenz der Kleriker sind wie eine Sandsackbarriere gegen einen Tsunami.

In den nächsten beiden Tagen häufen sich Leichenfunde. Hier und da scheint jemand eine alte Rechnung beglichen zu haben, andere Leichen sind furchtbar verstümmelt. Gerüchte von Schlächterdämonen machen die Runde. Das meiste ist hysterisches Geschwätz, weil jemand einen Schatten gesehen hat. Aber hier und da scheint es zu realen Sichtungen gekommen zu sein. Wobei es schwer ist, Wahrheit und Einbildung zu trennen. Wahrnehmung und subjektive Wahrheit sind sehr eng miteinander verknüpft. Ich führe einen schwer bewaffneten Jagdtrupp an, der die "Audacia" durchkämmt. Wieder mal bekomme ich vor Augen geführt, wie gigantisch selbst ein leichter Kreuzer in seinen Ausmaßen ist. Ich lerne Bereiche kennen, von denen ich vorher noch nicht einmal wusste, dass es sie gibt. Aber einen Dämon oder Warpraubtier bekommen wir nicht zu Gesicht. Aber wenigstens zeige ich so Präsenz und führe der Besatzung vor, dass ich mir nicht zu schade bin, die Jagd höchstpersönlich anzuführen. Am elften Tag wird keine Leiche mehr gefunden und das Gerücht macht die Runde, dass der Dämon sein Ende durch meine Hände gefunden hätte. Dieses Gerücht dementiere ich nicht, auch wenn es nicht der Wahrheit entspricht, da es zu keinerlei Kontakt gekommen ist.

Dafür eskaliert der schon lange schwelende Streit zwischen den Versorgungs- und den militärischen Offizieren der "Audacia". Beides sind in sich geschlossene Hierarchien. Die militärischen Offiziere haben ein Standesdünkel und nehmen ihre Kollegen von der Versorgung nicht als volle Offiziere wahr. Die Versorgungsoffiziere dagegen meinen, dass die militärischen Offiziere nichts weiter als Schläger in Uniform sind, die ohne ihre Versorgung bald auf dem Trocknen liegen würden. Das sind Probleme, die ich bisher noch nicht lösen konnte. Von Hellstett und Kyrr streiten sich jedenfalls lautstark auf der Brücke und ich habe alle Hände voll zu tun, diesen Streit so weit zu schlichten, dass sich die beiden halbwegs wieder beruhigen. Auf keinen von Ihnen kann ich verzichten und es ist, schwierig einen Konsens besonders in dieser Situation zu finden, der alle Seiten zufrieden stellt. Dies sind die Aspekte an meiner Arbeit, die ich am meisten hasse. Ich komme mir vor wie ein Zuchtmeister in der Schola, nur dass ich die Probleme nicht mit dem Rohrstock oder dem Paddel aus der Welt schaffen kann.

Eine weitere Eskalation gibt es durch ein nichtgenehmigtes Duell, wobei ein Unteroffizier der Versorgungseinheit ums Leben kommt. Ich komme leider zu spät, um seinen Tod zu verhindern. Sein Mörder ist der oberste Wachtmeister Kolvin Loredus, ein hervorragender Fechter und Oberst der Wachthauptmänner. Die eine Hälfte der Zuschauer jubelt ihm zu, die andere verdammt ihn. So ein Mist! Thronverdammt! Egal was ich mache, ich gieße Öl ins Feuer. Das ist eine total verfahrene Situation. Duelle müssen von mir genehmigt werden. Also spreche ich einen Verweis gegenüber den Wachtmeister Loredus aus, was in dieser Situation wohl das Beste ist, wenn auch natürlich noch nicht das letzte Wort. Die Fraktion der Versorgungsoffiziere ist natürlich aufgebracht über den Tod des Unteroffiziers und verlangt nach Rache. Keiner hat aber den Schneid, selbst Loredus zu fordern. Also bleibt es an mir hängen, einen faulen Kompromiss zu finden, was in dieser Situation nicht möglich ist. Thronverdammt!

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Position:

Transfer nach Gryphos VII

"Audacia"

Zeit: 6 940 783.M41

Am nächsten Tag rufe ich zu einer Konferenz zusammen, um die angespannte Lage zwischen Wach- und Versorgungsoffizieren zu entspannen. Dabei brüskiert mich von Hellstett, indem weder er, noch irgendein anderer aus dieser Richtung es nötig findet, zu erscheinen. Dieser verdammte Warpsturm raubt mir den letzten Nerv! Sogar meine Konkubinen fangen an, untereinander wegen eingebildeten Kleinigkeiten herumzuzanken, als ob sie kleine Mädchen wären. Thronverdammt!

So wie es aussieht, geht das Gerücht um, dass ich die Versorgungsoffiziere ihres Postens entheben will, deswegen haben die sich irgendwo an Bord versteckt und hoffen auf das Ende des Sturms. Nun gut, sollen sie bleiben, wo die Ersatzteile vor sich hin vegetieren. Zum Glück verlassen wir nach zwei Tagen endlich den Warpraum und haben den Rand des Gryphos System erreicht. Wir müssen zwar nun einige Tage länger durch die Leere gondeln. Aber lieber eine Woche im Leerraum dahin schleichen, als noch einen halben Tag diese angespannte Situation ertragen zu müssen. Das Klima an Bord verbessert sich schlagartig und mir gelingt es, einige Brüche wieder zu kitten. Allerdinges wird es notwendig sein, dass Verhältnis zwischen diesen beiden Fraktionen auf lange Sicht zu normalisieren. Es kann nicht sein, dass sich zwei verfeindete Fraktionen sich auf meinem Schiff bilden. Ein Schiff, eine Mannschaft, ein Lordkapitän!

Schließlich erreichen wir endlich den sturmumtosten Planeten mit dem Namen Gryphos VII. In der Atmosphäre tobt ein gigantischer Gewittersturm. Am Äquator befindet sich die primäre Hauptmine, welche ein Leitsignal sendet. Mit meiner üblichen Entourage begebe ich mich an Bord eines der Guncutter und lasse mich von Meisterin Puppila auf die Oberfläche kutschieren. Der Flug wird nach dem Eintritt in die Atmosphäre ziemlich holperig. Starke Winde zerren an dem Guncutter und beim Durchqueren der Wolken prasseln Blitze auf uns ein. Plötzlich wird die Frontscheibe von einem gigantischen fliegenden blauen Wal ausgefüllt. Nicht einmal Meisterin Puppila kann eine Kollision mit diesem riesigen Wesen vollständig verhindern. Es gibt ein ziemliches Knirschen, als die Schnauze des Guncutters über der rauen Haut des Wals schrammt. Thron!

Der Kutter gerät ins Trudeln und wir stürzen einen Moment ab, bis Althea den Kurs wieder stabilisieren kann. Was war das denn für ein Wesen gewesen? Das Ding ist über fünfzig Meter lang, vielleicht sogar noch länger. Blitze schlagen in unregelmäßigen Abständen in es ein. Wahrscheinlich ernährt es sich von Elektrizität. Neugierig umfliegen wir mehrmals den Wal und betrachten ihn von allen Seiten. Aber da er sich in keinster Weise direkt verwerten lässt, erlahmt mein Interesse an diesem Wesen recht schnell wieder. Schließlich kommt die Minenstadt in Sichtweite. Gewaltige Schlote der Gießereien speien schmutzigen Rauch in die Atmosphäre. Hermetisch abgeschottete Habs krallen sich im ewigen Sturm an die schmutzig schwarze Oberfläche. Gigantische Abraumhalden haben eine bizarre Dünenlandschaft um die Industriesiedlung gebildet. Auf einer Landeplattform landen wir und lassen uns über einen Fahrstuhl in einen Hangar befördern. Eine kleine Abordnung der Minengesellschaft erwartet uns schon. Kornwald heißt der offizielle Vertreter und ist überaus erfreut uns zu sehen. Nur wenige Freihändler wagen diese anspruchsvolle Passage und inzwischen weiß ich auch warum. Wir bekommen unsere Tech zum Höchstpreis an den Mann und im Gegenzug kaufe ich spottbillig eine Ladung vorgefertigter Normalien ein. Die Minen sind sehr ergiebig und normalerweise würde der Planet vor Aktivität brummen. Durch die unbeständige Warproute trauen sich aber nur sehr mutige oder sehr verzweifelte Freihändler diesen Planeten anzufliegen. Der Gewinn ist sicherlich sehr erheblich, aber mit sehr viel Ärger verbunden. Solange die Moral und die Mannschaft noch so ungefestigt sind, werde ich diese Route wohl nicht mehr freiwillig ansteuern.

Die ersten Landungsschiffe kommen herunter und laden ihre Ladung aus und transportieren die Normalien zurück. Dieser Prozess wird eine Zeitlang dauern. Kornwald lässt es sich nicht nehmen, mir etwas die Anlage zu zeigen. Ich sehe durchaus die Möglichkeiten, aber der Transfer hat mich über fünfzig Männer gekostet, ein hoher Blutpreis für Profit. Klar, das ist eine Verlustquote von weniger als einer Promille, trotzdem werde ich wohl in Gegenmaßnahmen investieren müssen, um diese Route ein weiteres Mal ansteuern zu können. Die Gießereien sind gigantisch und durchaus eindrucksvoll. Es gibt gigantische Hallen voll mit Rohmaterial, um sie zu den ewig hungrigen Fabrikwelten zu schaffen, um daraus Schiffsreaktoren, Kampffahrzeuge und Panzerplatten zu fertigen. Die Wale in den Gewittern gelten den Arbeitern als heilig und tragen die Namen von bekannten und weniger bekannten Heiligen. Sie können die Dinger irgendwie voneinander unterscheiden. Interessanterweise fliegen diese Wale auf ihrem ellipsenförmigen Kurs immer wieder an der Station vorbei. Wie Kometen an einer zentralen Sonne.

Als letztes werde ich zu einem Schrein geschleppt, der sich in den Tiefen der Habs befindet. Der Schrein ist aus Metall gefertigt und die Verzierungen sind aus Stahlblöcken gefräst. Einige krude in Lumpen gekleidete Gestalten halten sich hier auf und wispern ihre Gebete. Vor dem stählernen Altarblock mit einem aufgeschraubten Aquila aus Messing betet eine alte Frau mit langen weißen Haaren und gelben Augen. Fasziniert schaut sie mich an. Mit einem langen Stab aus Adamantium mit seltsamen Verzierungen auf der Oberfläche schreitet sie mehrmals murmelnd um mich herum. Sie scheint hier eine Art Priesterin zu sein und mir gefällt ganz und gar nicht, wie sie mich ansieht. Die Frau riecht nach Ärger.

"Ein dunkler Fluch lastet auf Euch, Fremder von den Sternen. Jemand hat Euer Schicksal versiegelt! Dunkle Schatten drohen Euch! Jemand hat Euch verdammt und auf einen Weg in die Dunkelheit geschickt, der in Eure Verdammnis führt!", wispert mir die Frau zu. Na Prima! Irgendwie erinnert mich das an das Geschwätz der kleinen Eldarschickse. Die hat auch andauernd was von Schicksal geschwafelt. Entweder ziehe ich solche Spinner an oder an deren dunklen Worten ist doch was dran. Thronverdammt!

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Position:

Gryphos VII

Minenstadt

Schrein

Zeit: 6 956 783.M41

"Was meint Ihr, mit Schicksal versiegelt?", frage ich sie.

"Ihr habt einen Pakt geschlossen!", kreischt sie für meine Ohren viel zu laut.

"Das ist unmöglich!", erwidere ich, da ich dem Engel des Imperators widerstanden habe. Und die anderen Dämonen haben gar nicht erst mit mir geredet.

"Ich kann es sehen! Ihr habt Euer Schicksal versiegelt!"

"Was heißt das?"

"Ihr habt Eure Zukunft auf einen vorbestimmten Weg bringen lassen." So langsam dämmert mir, was diese Priesterin, oder besser gesagt Hexe, wohl meint. Lady Anagai hat mir wohl mehr als nur die Zukunft geweissagt. "Aber ich werde Euch helfen, den Pfad der Verdammnis zu verlassen und werde Euch nun begleiten!" Ohne auf eine Antwort zu warten, huscht sie in einen Nebenraum und kommt zu schnell wieder heraus, bevor ich mich verdrücken kann.

"Bruder Obskurus, könnt ihr eine psionische Aura bei der alten Frau spüren?", frage ich den Astropathen, der natürlich mal wieder nichts spürt. Warum überrascht mich das nicht? Thronverdammt! Selbst ich kann sehen, dass sie eine Hexe ist.

Die Hexe segnet noch die anwesenden Gläubigen, dann folgt sie mir mit festen Schritten. Die werde ich so schnell nicht mehr los werden, dünkt mir. Aber die meisten berühmten und berüchtigten Freihändler hatten ihre eigenen Hexen in ihrem Dienst. Psioniker sind ein sehr wertvolles Gut und hier jenseits des Lichtes des Imperators ist es fast unmöglich, sanktionierte Psioniker zu bekommen. Deswegen behelfen sich die meisten mit ungebundenen Psioniker. Das Risiko ist nicht zu unterschätzen, da diese ungeschützter gegen Attacken der Raubtiere des Warps sind. Aber da die Frau schon älter ist, scheint sie mir in der Lage zu sein, mit ihrer Gabe und den Konsequenzen fertig zu werden. Einen Namen hat die Frau nicht, da in Namen Macht liegt, wie sie mir erklärt. Je bekannter ein Name, desto mehr Macht liegt darin. Also nenne ich sie einfach Gryphonia, nach diesem einsamen Planeten.

Ich schaffe die Hexe zu meinem Chorleiter Lux, der natürlich umgehend darauf besteht, sie in eine Kryokammer einzusperren, wie die ganzen anderen Psioniker. Ist muss mir die alte Leier wieder anhören, wie gefährlich Psioniker sind. In meinen Augen dramatisiert er die Vorkommnisse, welche zu der allgemeinen Ächtung von Psionikern geführt hat. Wie auch immer. Trotzdem bin ich kein Narr und stelle die Hexe unter ständige Beobachtung, während sie über mein Schicksal meditiert. Soll sie mal meditieren, vielleicht kommt ja was Erhellendes dabei heraus.

Es dauert einige Tage, bis die Ladung gelöscht und die neue Ladung an Bord genommen wird. Es gibt keine weiteren Kollisionen mehr mit den Walen in den Wolken, da die Gefahr nun bekannt ist. In der Nacht besucht die Hexe Gryphonia mich in meinen Träumen. Sie taucht fast nackt darin auf, was ein äußerst ekliger Anblick bei ihrem dürren ausgemergelten alten Körper ist. Ihre gelben Augen sind weit aufgerissen und sie krabbelt jedes Mal auf mich drauf. Ich hasse das. Sie ist den Wegen des Schicksals in die Zukunft gefolgt und es gibt momentan nur zwei Wege. Der eine führt mich in die vollständige Verdammnis, welche die Vernichtung von Körper und Seele beinhaltet. Der andere führt nur in den Tod. Letztendlich werde ich sterben, so wie jeder andere Mensch auch. Allerdings ist dieser Tod nicht Altersschwäche, sondern in unmittelbarer Zukunft.

Diese Lady Anagai scheint mehr als nur eine profane Wahrsagerein gewesen zu sein. Was sie in dieser Sitzung getan hat, war mehr als nur meine Zukunft vorherzusagen, sie hat meine Zukunft quasi bestimmt. Und diese Zukunft wird mich meine Seele kosten. Thronverdammt! Ich hätte nicht übel Lust, zur Klause zurück zu fliegen und mir diese Frau vorzuknöpfen. Mal sehen, ob ehrlicher Stahl in ihr Herz nicht auch ihre finsteren Umtriebe beenden kann.

Drei Boten werden mein Untergang sein. Jeder dieser Boten hat aber auch Informationen über den Feind, der im Dunkeln lauert. Und dieser Feind ist wohl nicht Lady Anagai. Sie zu töten würde mir nur wenig helfen, mich aber durchaus befriedigen. Der erste Bote ist ein kleiner Mutant in der Uniform der Flotte. Er steht dem Feind nahe und hinter seinem Lächeln verbirgt sich die Finsternis. Nun gut, ich werde auf der Hut sein und wenn ich diesen kleinen Bastard treffen sollte, werde ich die Wahrheit aus ihm herausquetschen.

Der zweite Bote ist das Nest der schwarzen Vipern. Auch das ist mir schon bekannt. Ich soll mich vor ihnen hüten, da sie mir die Seele verschlingen könnten. In ihnen wohnt die Macht der Zerstörung. Mit solchen wagen Prophezeiungen kann ich ehrlich gesagt nichts anfangen. Thronverdammt!

Der dritte Bote sind blinde Männer, bringen die Kälte mit hinein. Sind damit meine Astropathen in den Kältekammern gemeint? Sie sind nicht fern. Narren, aber von sich überzeugt. Prima, dass hilft mir wirklich weiter!

Mein Weg führt nur zu einem Punkt, wo mein Widersacher auf ihn mich lauert. Wenn ich mehr wissen will, soll ich mich an die Männer im hohen Turm wenden. Damit sind die Navigatoren gemeint, die im höchsten Turm der "Audacia" residieren. Nun gut. Also suche ich am nächsten Tag die Navigatoren in ihrem Turm auf. Sie haben einen vom Rest des Schiffes hermetisch abgeschotteten Bereich. Tybald Cedd erwartet mich schon im großen, äußerst prächtig eingerichteten Empfangssaal des Turmes. Wertvolle, mit Elektrumfäden durchwirkte Seidenteppiche liegen auf dem Boden und hängen an den Wänden. Der Navigator liegt in seiner schwebenden Liege, welche von einem Seidenschleier verhüllt ist. Je älter ein Navigator wird, desto mehr schaut der Warp in ihn. Deswegen bin ich froh, ihn nicht wirklich sehen zu müssen. Weitere Familienmitglieder haben sich um ihn versammelt.

Ich erzähle von meinem kleinen Problem mit dem Schicksal. Die versammelten Navigatoren werden um Rat fragen und bitten mich, meine Augen geschlossen zu halten. Ich spüre, wie sie ihr drittes Auge öffnen und einen rituellen Gesang anstimmen. Nach kurzer Zeit fängt es an, furchtbar zu stinken und ich kann eine übernatürliche Präsenz selbst mit meinen weltlichen Sinnen wahrnehmen. Ich befürchte, meine Navigatoren haben gerade einen Dämon beschworen. Das Ding hat ein tiefe dröhnende Stimme und spricht mit einer Sprache, die wie das Knirschen von Kieseln im Mahlwerk klingt. Ich umklammere meinen schweren goldenen Aquila, der sich deutlich über Handwärme erhitzt. Wenn das mal gut geht, Thronverdammt!

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Position:

Transfer nach Karmesin-Trost

"Audacia"

Empfangsraum der Navigatoren

Zeit: 6 972 783.M41

Die Navigatoren stellen Fragen und das Ding aus dem Warp antwortet ihnen. Nach etwa zwanzig Minuten, die mir wie eine Ewigkeit vorkommen, ist der Spuk vorbei. Ich bin durchgeschwitzt und meine verkrampfte Hand schmerzt, als ich sie vom Aquila löse. Aber wenigstens gibt es ein paar Antworten. Der dunkle Fluch, der auf mir liegt, hat nichts mit der Vergangenheit meiner Familie zu tun, sondern habe ich mir selbst eingebrockt. Ein sehr starkes Medium hat damit zu tun, also diese verdammte Lady Anagai. Hätte ich doch nur die Einladung abgelehnt. Meine Neugierde und Abenteuerlust hat mich in diese Lage gebracht. Diese Lady Anagai hat mir definitiv nicht die Zukunft weißgesagt, sondern sie hat diese gewoben. Ob sie nun selbst ein Wesen des Warps ist, bleibt leider im Dunkeln. Thron!

Nun ja, wie wird man mit so etwas fertig? Die Eldar haben Wissen über solche Dinge. Und ich weiß, wo eine Eldar sich herum treibt. Sie wird nicht gerade gut auf mich zu sprechen sein, da ich einen Eiswürfel in ihren Ausschnitt geschnippt habe, aber Fragen kostet bekanntlich nichts. Ein weitere Möglichkeit wären die Stryxis, die sich offensichtlich ebenfalls mit Warpphänomenen gut auskennen. Ich denke mit Schaudern an meine letzte Begegnung mit ihnen und dieses seltsame Kristallförmige Warpcomgerät. Auf der Gefängniswelt Maleziel gibt es Paktierer, die mit der Materie ebenfalls vertraut sein könnten. Und zu guter Letzt gibt es an Bord der "Ignes et Amnestia" bestimmt auch das entsprechende Wissen. Klar, die letzteren werden gern mit mir reden und wenn ich mit ihnen fertig bin, gibt es nichts mehr zu reden. Tote reden nun mal nicht.

Alles in allem bin ich nur wenig schlauer als zuvor, habe mehr oder weniger nur die dunklen Prophezeiungen von der Hexe Gryphonia verifizieren können. Auf alle Fälle stecke ich in großen Schwierigkeiten und es wird wohl einiges an Mühe kosten, dieses finstere Schicksal zu entwirren. Thronverdammt!

Nach einigen Tagen ohne größere Zwischenfälle erreichen wir Karmesin-Trost. Die Ernteplattform für den Gasplaneten ist fertig. Ich fliege nach Karmesin-Prime, verkaufe dort die geladenen Normalien zu einem guten Pries und suche Lady Marati. Leider scheint sie sich nicht mehr in der Kuppel zu befinden. Ich suche Lord Havyland auf, der gerade beim Mittagessen ist. Da er der Kontaktmann der Bruderschaft ist, handle ich einen Schutzvertrag für meine erste Mine im Schellaksystem aus, die ich gerade ausbauen lasse. Von ihm erfahre ich, dass Lady Marati wieder an die Seite von Alophus Leyland I zurückgekehrt ist. Kurzerhand lade ich mich dort ein und fliege hin.

Leylands Hab ist zur Festung ausgebaut. Überall Söldner und schwer bewaffnete Männer. Da erwartet jemand massiven Ärger. Alophus scheint sich aufrichtig zu freuen, mich zu sehen. Er hängt wie eine Klette an mir und erst nach dem Essen kann ich mich loseisen, um mich mit der falschen Lady zu treffen. Sie ist durchaus irritiert, als ich sie um Rat bei meinem Problem frage. Wahrscheinlich ist Lady Anagai kein fleischliches Wesen und es hat vielleicht einen tieferen Grund, warum sie mich zu meinem Schicksal verdammt hat. Alles hängt miteinander zusammen und meine Vernichtung wird vielleicht irgendwo anders etwas Gutes bewirken. Nun gut, ich hätte es besser wissen müssen, dass hier nichts wirklich Erhellendes herauskommen kann. Xenos sind falsch und lügen, wenn sie das Maul aufmachen. Und wenn sie ausnahmsweise mal nicht lügen, reden sie in Rätseln. Nun denn, hat nichts gekostet, also nicht schlimm.

Bevor ich mich absetzen kann, gibt es eine äußerst unschöne Szene mit Alophus Leyland I, der mich regelrecht um meine Hilfe anfleht. So wie es aussieht, denkt er, dass die umliegenden Familien ihm den Krieg erklärt haben, weil sein Bruder sie manipuliert hat. Ob das nun nur in seiner Einbildung so ist, oder ob die Eldar konkret etwas unternommen haben, ist für mich nicht ganz ersichtlich. Ich will mich in diesen Konflikt mit zu vielen unbekannten Variablen nicht hineinziehen lassen. Beim letzten Mal habe ich mehrere tausend Besatzungsmitglieder verloren. Und einfach irgendwelche Habs voller Renegaten von der Landkarte mit Makrogeschützen zu pusten, ist auf dem ersten Blick sicherlich ein gottimperatorgefälliges Werk, aber ich habe keine Ahnung, wer davon Verwandtschaft in welcher Position hat. Wer weiß schon, wer hier ein Pirat oder Schlimmeres als Schwager hat. Kein Gelt ist diesen Ärger wert. Also lasse ich den schon beinahe vor Verzweiflung weinenden Alophus einfach stehen, nachdem er mein Nein in dieser Sache einfach nicht akzeptieren will. Fehlt eigentlich nur noch, dass er auf die Knie sinkt. Beinahe könnte man Mitleid mit ihm haben, aber dann denke ich an das zerstörte Sephrem, eine blühende Welt mit einer großen Bevölkerung, welche er durch seinen Ehrgeiz ermordet hat. Direkt und Indirekt.

Ich atme auf, als die "Audacia" Kurs auf A/011 G VII nimmt. Nach einem zum Glück ereignislosen Transfer erreichen wir das System mit den drei Planeten. Der äußerste ist der Gasplanet, der einen blauen Schweif hinter sich her zieht. Also nenne ich den Planeten "Blauer Schweif", nehme das System in Besitz und lasse dort die Gasernteplattform aussetzen. Die Plattform hat eine vergleichsweise geringe Besatzung, da Ernte und Speicherung recht wenig menschliche Ressourcen benötigen. Eine weitere stetige Einnahmequelle ist nun etabliert.

Als nächstes lasse ich Kurs auf Grünland setzen. Diese feudale Welt gehört zu Winterscales Besitzungen, aber ich will dort keinen Handel treiben oder Rohstoffe gewinnen. Nach kurzem Transfer erreichen wir das System und dringen zur Welt vor. Eine im Orbit befindliche Boje sendet ununterbrochen Anweisungen. Es ist verboten, mit der einheimischen Bevölkerung Kontakt aufzunehmen. Ebenso darf sie keine Raumfahreraktivität sehen. Nun gut, da nur ein Kontinent äußerst dünn besiedelt, landen wir auf der gegenüberliegenden Seite an einem Sandstrand. Tagsüber ist es angenehm warm und auch nachts ist es mild. Dort lasse ich eine kleine Zeltstadt errichten und die Besatzung kann sich dort etwas entspannen. Diese Atempause hat die Besatzung gebraucht und die Moral steigt täglich. Auch ich verbringe einige erholsame Tage in Begleitung meiner Mädchen am Strand und erhole mich von den Strapazen der letzten Monate.

Eines Abends stecken meine Konkubinen mir, dass Colette gerne ihre erste Nacht mit mir verbringen möchte. Als meine Sklavin habe ich ein Recht auf ihre Jungfernschaft. Allerdings habe ich sie bisher immer als zu jung dafür angesehen, auch wenn mir natürlich aufgefallen ist, dass sie inzwischen zu einer jungen Frau mit wohlgefälligen Rundungen an den richtigen Stellen erblüht ist. Ganz zufällig wäre alles vor Ort, um ihre erste Nacht angemessen zu vollziehen. Für eine Sklavin ist das so etwas wie eine Heirat. Sie gibt ihr erstes Mal preis und ist danach normalerweise frei, mit anderen Sklaven ihren Trieben nachzugehen. Irgendwie habe ich den Verdacht, dass dies alles von sehr langer Hand geplant wurde. Letztendlich spricht nichts dagegen, der kleinen Colette diesen Wunsch zu erfüllen. Die meisten Herren hätten eine so hübsche Sklavin bei der ersten Gelegenheit entjungfert und sie dann weiter gegeben. Aber für mich war Colette immer das kleine dürre Mädchen geblieben, dass ich persönlich als Hilfe für meinen Leibkoch ausgewählt habe, weil sie mir damals so leidgetan hatte. Also gebe ich mein Einverständnis bekannt und sofort eilen meine Konkubinen aufgeregt los, um Colette die frohe Kunde mitzuteilen und sie vorzubereiten. Da dies unter einer halben Stunde gelingt und alle drei die letzten Tage emsig mit irgendwelchen "Dingen und Sachen" beschäftigt gewesen waren, bestätigt dass mein Verdacht, dass diese kleine Verschwörung wohl schon länger so geplant war. Sogar ein kleines Präsent für Colette haben meine Konkubinen schon besorgt und verpackt. Das müssen sie schon auf Aufbruch besorgt haben. Ich nehme Josephina zur Seite und sie gesteht lächelnd, dass Colette schon seit unserem Transfer in die Weite darauf gedrängt hat, ihre erste Nacht mit mir verbringen zu dürfen. Meine beiden Mädchen haben ihr alles Notwendige dafür beigebracht, ihr aber geraten, einen wirklich schönen Ort dafür auszusuchen und wenn ich mal nicht unter Stress stehe. So entspannt wie in diesem Moment war ich schon lange nicht mehr und dieser Sandstrand hat doch etwas sehr Romantisches. Schließlich ist alles fertig und ich betrete das Zelt, in dem Colette auf einem Lager auf aufgeschütteten Blütenblättern mich nur mit einem schüchternen Lächeln bekleidet erwartet. Als wahrer Gentleman schweige ich über die nachfolgenden Ereignisse der für beide Seiten angenehmen Nacht. Nach zwei Wochen lasse ich die Zeltstadt wieder abbrechen und setze Kurs auf Lucins Odem. Der Profit ruft.

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Position:

Lucins Odem

"Audacia"

Zeit: 2 015 784.M41

Lucins Odem ist sicherlich die bekannteste Welt der Koronus Weite. Zum einen gibt es hier das schon sagenhaft legendäre Nephium. Dies ist ein Petrochem, das einen dreifach größeren Verbrennungswert von Promethium besitzt. Und Promethium war bisher das beste Petrochem mit dem größten Wirkungsgrad. Flammenwerfer und Brandbomben sind damit gefüllt. Auch die schweren Leman Russ Kampfpanzer können damit angetrieben werden. Nephium macht also Flammenwaffen noch tödlicher und gibt einem Kampfpanzer mit der gleichen Tankfüllung eine dreifache Reiseweite. Kein Wunder, dass dieses wundersame Petrochem deswegen von mehr als einer Partei in Anspruch genommen wird. Auf der einen Seite ist Lucins Odem schon seit Sebastian Winterscales im Besitz der Familie, die heute von Calligos Winterscale geführt wird. Calligos hat ein unberechenbares Temperament und seine Wutausbrüche sind bei Freund und Feind gleichermaßen gefürchtet.

Auf der anderen Seite steht Aspyce Chorda. Spross einer alten Freihändlerfamilie des Calixissektors. Mit elf Jahren trat sie als Kadettin der Flotte bei. Bevor das Flottenkommissariat sie wegen Unregelmäßigkeiten und Veruntreuung festnehmen konnte, nahm sie ihren Abschied. Just zu dem Zeitpunkt verschwand ihr Vater mitsamt designierten Erben in der Weite. Die von ihren Untergebenen gefürchtete Frau handelte unverzüglich, stürmte mit Söldnern ihr eigenes Familienanwesen und tötete die Konkubinen und Kinder ihres Vaters. Ihre legitimen Geschwister fror sie in Kryokapseln ein. Oder, nach anderen Quellen, folterte diese zu Tode und machte aus deren Haut sich einen Mantel oder Unterwäsche. Beide Seiten sind jemand, den man sich nicht gern zum Feind macht. Aber da Calligos Winterscale der mächtigere der beiden Kontrahenten mit der stärken Finanzmacht im Rücken ist, beschloss ich, mich mit diesem Wüterich zusammen zu tun und die Fehde, welche mein Onkel mit den Winterscales im Allgemeinen und Calligos im Besonderen angefangen hatte, ein für allemal zu beenden.

Lucins Odem ist ein Eisplanet. Eine Seite hat Calligos unter Kontrolle, die andere Aspyce. Im Orbit darüber parken jeweils die Flotten der Kontrahenten und haben eine hohe Umlaufbahn eingenommen, welche sich im Gleichklang mit der Oberfläche darunter bewegt. Makrogeschütze können verheerende Bodenangriffe starten. Der Krieg tobte seit fast einem Jahrzehnt und war zu einem blutigen Patt in einem starren Stellungskrieg erstarrt. Jede Offensive war durch die im Orbit befindlichen Flotten zum Scheitern verurteilt. Der Bodenkrieg würde im Weltraum entschieden werden.

Unter voller Gefechtsbereitschaft fahren wir in das System ein. Schon früh werden wir angefunkt und ich gebe mich zu erkennen. "Hier spricht Lord-Kapitän Flavion Conari von der "Audacia". Ich wünsche eine Audienz mit Calligos Winterscale.", gebe ich durch. Wir werden eingeladen, an der Station Alpha Eins anzudocken, welche sich im hohen Orbit über Lucins Odem befindet. Die Plattform starrt vor Waffenbatterien, was bei diesen Umständen keine schlechte Idee zu sein scheint. Die Station ist deutlich kleiner als Wanderershafen, trotzdem kann hier eine kleine Flotte andocken und versorgt werden. Ich will nicht wissen, was es für ein Vermögen gekostet hat, eine Imperiale Kampfplattform hierher zu bringen.

Mit meiner Entourage verlasse ich meinen leichten Kreuzer und begebe mich an Bord von Alpha Eins. Einige uniformierte Offiziere erwarten mich schon. Calligos Winterscale ist leider nicht an Bord, nicht mal im System. Ein gewisser Ellwon Riverton erwartet mich. Wohl ein Nachfahre von Ida Riverton, die einst die Quartiermeisterin von Sebastian Winterscale gewesen war. Und wohl noch viel mehr. Der Mann ist etwas älter als ich und sieht mich äußerst geringschätzig an. Einen frostigen Empfang habe ich durchaus erwartet. Wir werden in einen Empfangsbereich geführt, der prächtig eingerichtet ist. Dort unterhalten wir uns. Nach mehreren Zigarren und Gläser Amasec werden wir handelseinig, da ich durch die Kontakte meiner Familie zum Merovech Kartell günstig an viele Waffen kommen kann. Damit ist dann die Fehde meines Onkels mit den Winterscales beigelegt. Allerdings scheint Ellwon Riverton mich nicht für ganz voll zu nehmen, da er mich einen kleinen Freihändler schimpft. Ich bin nicht klein! Unter meinem Kommando steht ein leichter Kreuzer! Damit habe ich einiges an Kampfkraft in die Waagschale zu werfen!

Ich bekomme nun auch heraus, was zu dieser unseligen Fehde geführt hat. Mein Onkel hat wohl während seiner Schatzsuche seine Nase zu tief in die Angelegenheiten der Winterscales gesteckt und das hat ihm nicht gut bekommen. Die Warnung verstehe ich durchaus. Der Tag wird kommen, wo ich mich mit Calligos Winterscale anlegen werde, da er sicherlich auch einen Anspruch auf den Schatz erheben wird. Zu diesem Zeitpunkt ist meine Flotte hoffentlich stark genug, um den Schatz auch behalten zu können. Aber momentan hatte ich ja genug andere Probleme am Hals, die einer Lösung harrten. Thronverdammt!

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Position:

Lucins Odem

Raumstation im hohen Orbit

Zeit: 2 015 784.M41

Mit einem neuen Handelsvertrag in der Tasche begebe ich mich zurück zur "Audacia" und lege von Alpha Eins ab. Und nun? Damit wäre nun Zeit für ein paar neue Projekte. Und vielleicht für einen Besuch in der Klause, um einer gewissen Lady Anagai auf den Zahn zu fühlen. Aber bevor ich konkrete Pläne machen kann, werde ich auf die Brücke gerufen. Drei Zerstörer aus der Flotte von Aspyce Chorda haben sich uns in den Kurs gestellt. Ihre Formation ist ein umgedrehtes U, so dass sie uns von drei Seiten in die Mangel nehmen können. Wir bekommen eine Einladung übermittelt, um der ehrenwerten Aspyce Chorda auf der "Perfekten Flamme" einen Besuch abzustatten. - Warum? Will sie aus meiner Haut einen Tanga fertigen? - frage ich mich.

"Wie stehen unsere Chancen auf einen Durchbruch?", frage ich und die Prognose ist nicht gerade profitfördernd. Wir könnten zwar durchbrechen, aber die zu erwartenden Beschädigungen an der "Audacia" wären ernsthaft bis verheerend. Der Kampf gegen die Piraten war schon nicht gerade wirklich glatt gelaufen und diese Leute hatten wahrscheinlich einiges mehr drauf, als diese Halunken. Thronverdammt!

"Ich nehme die Einladung mit Freuden an!", antworte ich und folge dem Leitsignal. Innerlich knirsche ich mit den Zähnen, während ich äußerlich ruhig bleibe. Weiträumig umfliegen wir den Planeten und erreichen die hohen Ankerplätze der Flotte von Aspyce Chorda. Die "Perfekte Flamme" ist ein Kreuzer mit zwei Reihen schwerer Makrogeschützbatterien. Dieses Schiff hat deutlich mehr Tonnen und ist schwerer bewaffnet als die "Audacia". Hier brauche ich gar nicht erst nach einer Prognose zu fragen, da mir der Ausgang eines Gefechtes mit diesem Schiff vollkommen klar ist. Verheerend bis vernichtend. Mit starker Tendenz in Richtung vernichtend. Nun gut. Wir docken an und ich gehe von Bord.

Im Hangar ist ein Zug schwerer Infanterie angetreten. Hochenergiegewehre sind wohl hier die leichte Bewaffnung, da die meisten Soldaten Plasmagewehre und Melter tragen. Ich bin beeindruckt und habe Mühe, dies zu verbergen. Es ist unglaublich still auf dem Schiff. Alles ist blitzblank poliert. Eine schwer gerüstete und ebenso bewaffnete Truppe führt uns in die Tiefen der "Perfekten Flamme". Schließlich überqueren wir auf einer Brücke einen Maschinengraben. Lautlos huschen uniformierte Arbeiter im Gleichklang über den auch hier blank geschruppten Boden und verrichten ihren Arbeit an den saubersten Maschinen, die ich je gesehen habe. Ich bleibe stehen und schaue mir das Treiben dort unten fünf Minuten an.

"Wie hoch ist die Verlustquote, bis dieser Drill bei den Leuten sitzt?", frage ich den behelmten Offizier.

"Minimal, sobald das Auswahlverfahren beendet ist."

"Und im Auswahlverfahren?"

"Achtzig Prozent." Das habe ich mir gedacht. Einfach Servitoren zu nehmen scheint mir da der verstehbarere Weg zu nehmen. Ich lasse mich weiter führen und wir kommen zu dem offiziellen Brückenbereich. Die Wände sind hier reich dekoriert und alles ist ebenfalls blitzblank. Auf einem Gemäldezyklus sind die Siege der Chordas zu sehen. Und dieser Zyklus scheint Hunderte von Gemälden lang zu sein. Man könnte meinen, jemand muss hier etwas kompensieren. Vor ihrem Freihändlerbrief, der doppelt so alt wie der meiner Familie ist, wartet Aspyce Chorda auf mich. Die Frau kann nach ihrer äußeren Erscheinung zwanzig oder zweihundert sein. Sie trägt ein dunkles Kleid mit aufbauschenden Unterröcken, das vorne geschlitzt ist, um sie beim Fechten nicht zu behindern. Hochhackige Stiefel hat sie an den Beinen und ein dünnes Rapier hängt an ihrem Wehrgehänge. Ihre Stimme ist absolut emotionslos, als sie ihr Begehr vorbringt. Es geht um den Planeten Anmut, der sich in ihrem Besitz befindet und seit einigen Jahrzehnten von einem Warpsturm abgeschnitten war. Einst hatten dort einige adlige Renegatenfamilien sich niederlassen dürfen. Also Familien, die sich mit dem Imperium überworfen hatten, sei es wegen steuerlichen Gründen oder weil sie mit dem Erzfeind oder Schlimmerem paktiert haben. Inzwischen dürften diese Leute schon lange tot sein. - Oder auch nicht - denke ich mir.

"Im Orbit von Anmut befindet sich eine kleine Station mit dem Namen "Dolch der Ewigkeit", in der sich noch einige persönliche Gegenstände von mir befinden. Bringt diese mir und ich übertrage Euch den Planeten Anmut.", bietet sie mir mit ihrer unheimlich kalten Stimme an. Ich frage mich, was diese persönlichen Gegenstände sein könnten. Um ihre Dildosammlung aus exotischen Materialen dürfte es sich wohl dabei eher weniger handeln. Viel eher um die Überreste ihrer Verwandtschaft. Ich stelle ein paar Fragen über diese Dinge und nichts Bedenkliches kommt dabei heraus.

"Nun gut! Ich werde diese Liste abarbeiten und damit zurückkehren. Dann gehört Anmut mir!"

"So sei es!" Damit ist die Unterredung erledigt und mit einer Liste kehre ich zur "Audacia" zurück. Irgendwie habe ich ein verdammt mieses Gefühl.

Gespielt am 26.08.2012

Spielleiter: Stefan

SC:

Flavion Conari Freihändler Rang 2

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 2

Bruder Obskurus Erleuchteter Astropath Rang 2

EP: 200

Besiegte Gegner:

Beute:

Gedanke des Tages

Wieder ein sehr ruhiger Teil. Aber der Story wird mit der Enthüllung über Conaris Schicksalsversiegelung vorangebracht. So langsam wird klar, dass es eben nicht nur um eine Schatzsuche gehen wird, sondern dass auch Flavions Seelenheil auf dem Spiel geht. Wir sind natürlich schon etwas weiter und der arme Flavion darf sich gerade mit den Schwarzen Vipern prügeln.

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Persona Dramatis

Persona Dramatis

Personen der Weite

Calligos Winterscale - amtierender Herrscher über Winterscales Reich, hatte eine Fehde mit Ravion Conari. Und einen heißen Krieg auf Lucins Odem mit Aspyce Chorda.

Aspyce Chorda - grausame Freihändlerin, die ihre Geschwister in Kryotanks eingesperrt hat. Hat einen ruinösen Krieg mit Calligos Winterscale um die Nephiumfelder auf Lucins Odem am laufen.

Lady Anagai - Wahrsagerin in der Klause

Ellwon Riverton - Oberbefehlshaber der Truppen um und auf Lucins Odem

Personen von Anmut und Umgebung

Lord-Kapitän Machenko - verarmte Freihändlerin, kommandiert die "Kalkulierte Risiko"

Direktor Chulla - Vorsteher von Anmut

Crew der Knochenbrecher

Kapitän Hellgrett Borgar - untersetzter berüchtigter Pirat mit Freihändlerbrief mit zweifelhafter Vergangenheit.

XO Raftine - schlanker erster Offizier der Knochenbrecher

Crew der "Audacia"

SC:

Kapitän Flavion Conari Freihändler Rang 2 - Lordkapitän der "Audacia"

Solun Ares Magister Militaris Rang 1 - Ehemaliger Soldat der Imperialen Armee und nun amtierender Waffenmeister der "Audacia"

Althea Puppila Meisterin der Leere Rang 2 - Junge dunkelhaarige Frau mit Pferdeschwanz, zweiter Steuermann.

Bruder Obskura Astropath Rang 1 - Laien Prediger und Erleuchteter Astropath

Yuri aka Lady Helmchen Navigator Rang 1 - junge Frau mit zu vielen Gelenken in den Gliedern

NSC

Obere Ränge und Abteilungsleiter

Oberst Kyrr - Neuer erster Offizier und XO

Seneschall Ilias von Braun - älterer Mann mit Stock

Maschinenseher Kyle Ademis - erster Techpriester der "Audacia", Thuleaner und stark modifiziert

Chorleister Lux Aquinus - Erster Astropath und Chorleiter der "Audacia"

Hauptmann Tessa Nimdock - Hauptmann einer Kompanie

Schiffsmeister Major Istran von Hellstett - Neuer Schiffsmeister

Materialmeister Leutnant Dominik von Hellstett - Neuer Materialmeister und Sohn von Istran

Scriptor Primus Horatius Codwell - Leiter der Librariumsgruft

Kapitän-Explorator Zathor Rak - Im Kryotank lagernder erster Kapitän der "Audacia"

Stabsarzt Hoffert, dem Obersten der Bordärzte

Doktor Melinda Adams - Ärztin an Bord der "Audacia"

Leutnant Alais Kolding - Neuer Chefausbilder der "Audacia"

Wachtmeister Kolvin Loredus - Bester Fechter und oberster Anführer der Wachoffiziere

Navigator Primus Tybald Kett - Oberster Vertreter und Chefnavigator des Hauses Kett

Mittlere Ränge

Bootsmann Ottar Fellwind

Rika vom Licht der Erlösung - zirka 65 Jahre alter Missionar

Marketender Lloyd Carruthers - Fähiger Unterhändler, Angehöriger des Handelshauses Krynn

Marketender Koltan Terzius Bell, ein rüstiger Mann in den frühen sechziger, Ex-Separatist und ehemaliger Mitarbeiter der Kasballica Mission.

Hauptmann Greyfield - Überkorrekte Wachoffizierin

Leutnant Renard Exton - Zeremonienmeister der Brücke

Auditor Primus Nephlim - Oberster Funkoffizier und stark modifiziert

Untere Ränge

Grilka 19 von den Unab - Vorarbeiterin im Maschinendeck

Lakasto - Trainer der Unab Hartball Mannschaft des Maschinendecks

Der Fremde - Schwarzmarkthändler und Schieber

Rickard - Instrukteur der Kriecher des Geschützdeckes

Gryphonia - Selbsternannte Schicksalswächterin und ungebundene Hexe

Das Gefolge von Flavion Conari

Bannerträger Braddock, trägt das persönliche Banner, Leibwächter, vierschrötiger Mann

Lexikanuseinheit OP3C

Gehilfin des Leibkoches Colette, schüchterne Rothaarige

Leibdiener Caine, weiser alter Mann und Vaterersatz für Flavion Conari

Konkubine Josephina, blonde Haare. Sie ist eine latente Psionikerin und sagt die Zukunft aus dem Tarot voraus.

Konkubine Carmina, schwarzhaariges Teufelchen.

Novus Conari - Flavions älterer Bruder, von Ravion veränderter Waffenservitor

Verstorbene NSC

Leibkoch Lungini, etwas dicklicher Mann mit Halbglatze, im Albtraum verstorben

Bannerträger Cussak, trug einst das persönliche Banner, von einem Dämon vernichtet worden

Major Arthax Voyle - Von Flavion erschlagener Meuterer und ehemaliger Ausbilder der Infanterie

Major Gettner - Schiffsmeister der "Audacia", im Kreuzfeuer während der Meuterei umgekommen

Lordkapitän Ravion Conari - Onkel von Flavion Conari, von ihm erschlagen

Grox - ehemaliger Aufseher der Unab im Maschinendeck, von Flavion erschlagen

Schiffe

"Audacia" - Flaggschiff der Adelsfamilie Conari, Leichter Kreuzer der Monitorklasse im Drehbankschema.

Ignes et Amnestia - berüchtigtes ehemaliges Schwarzes Schiff der Inquisition, an den Erzfeind gefallen.

Ruhige Gezeiten - Transporter, im Schlund nach Piratenangriff havariert und dann aufgegeben

Tochter der Leere - Raumschiff von Freihändler Renuka, Mitglied des Kasballica

Notwendige Ausgabe - Flaggschiff des Freihändler Joaquin Saul.

Perfekte Flamme - Flaggschiff von Aspyce Chorda

Hohes Risiko - Fregatte der hochverschuldeten und Drogensüchtigen Machenko

Knochenschinder - Fregatte unter Kommando des berüchtigten Kapitän Hellgrett Borgar

Orte

Hexenfluchwelt - Einsamer Planet im Schlund ohne Sonne. Auf der Oberfläche befindet sich eine verlassene Astropathen Station, die trotzdem immer noch sporadisch sendet.

Der Schlund - Die einzig bekannte stabile Route durch die Warpstürme, welche den Calixissektor von der Koronusweite trennen.

Wanderershafen - Letzter Außenposten des Imperiums, markiert den Eingang zum Schlund

Aufbruch - Station, welche die Sonne Furibundus umkreist, markiert den Ausgang des Schlundes, das Tor zur Koronusweite.

Koronus-Weite - Halosterne nördlich des Calixissektors und des Segmentum Obscurus

Scintilla - Hauptwelt der Golgenna Weiten und des Calixissektors

Tarsus - Makropole in Äquatornähe und Handelszentrum der Welt Scintilla

Schellak System - Grüner Neutronenstern, welcher von drei Asteroidengürteln umkreist wird. Standort einer Mine und liegt im Schlund

Die Klause - Raumstation mit Sektierern im Schlund

Damara - Bevölkerungsreichste Planet in der Weite. Großer Tempel des Drusus.

Karmesin-Trost - Vergnügungswelt

Maleziel - Gefängniswelt

Lucins Odem - bekannt für seine Nephiumminen

Gryphos VII - Isolierte Bergbauwelt

Fraktionen

Kasballica Mission - großes Syndikat, welches in der Weite und im Calixissektor agiert

Handelshaus Krynn - Bankiers mit großem Einfluss, Ravion hat viele Schulden bei ihnen angehäuft

Kult des Inneren Auges - Häreteks auf Aufbruch beheimatet

Achtung!!! Dieses und die beiden darauf folgenden Kapitel basieren auf dem frei herunterladbaren Abenteuer "Fallen from Grace"!!! Wer das noch spielen will, sollte nicht weiter lesen. Unser SL hat zwar viel verändert, aber gewisse Spoiler sind eben doch noch vorhanden.

Kapitel 12

Orks, Mord und andere Widrigkeiten!

Position:

Lucins Odem

"Audacia"

Zeit: 2 016 784.M41

Diesmal gelingt es uns ohne weitere Störungen, das System von Lucins Odem zu verlassen. Ich lasse direkten Kurs auf Anmut nehmen. Es ist ein Rennen gegen die Zeit und wir haben einen weiten Weg vor uns. Die ersten zwei Wochen des Transfers verlaufen ohne signifikante Zwischenfälle. Jeden zweiten Abend veranstalte ich ein Arbeitsessen, wo ich ausgesuchtes Führungspersonal verschiedener Abteilungen an meinen Tisch lade und zuerst mit ihnen speise. Anschließend höre ich mir ihre Sorgen und Nöte an. Manchmal kann ich helfen, manchmal nicht. Die "Audacia" ist ein gewaltiger, miteinander verflochtener Organismus. Ändert man eine Kleinigkeit, kann das am Ende riesige Auswirkungen haben. Deswegen ist Vorsicht angemahnt. Auch sonst zeige ich viel Präsenz und versuche meinen Leuten zu vermitteln, dass mir ihre Existenz am Herzen liegt. Den meisten Adligen sind die normalen Menschen herzlich egal. Hier und da wird mal aus politischem Kalkül ein Hospiz, eine Armentafel, ein Waisenhaus, eine Schola oder ein Spital gegründet und unterhalten, aber das ist meist nur Mittel zum Zweck. Aber mir sind meine Leute wirklich wichtig. Sie sind es, welche die "Audacia" mit Leben erfüllen. Sonst wäre sie nur ein Klotz aus Adamantium, Plastoid und Ceramit in der Leere treibend.

Schließlich wird die Fahrt wieder etwas ruppiger. Mehrmals werden wir in Warpstürmen abgetrieben und müssen uns neu ausrichten. Allerdings halten sich die obskuren Psi und Warpphänomene in erträglichen Grenzen. Keine unerlaubten Duelle, keine verstümmelten Leichen. Letztendlich nach insgesamt dreiwöchigem Transfer dringen wir in das System von Anmut an. Die äußeren Planeten sind schwer von weltlichen Ausläufern des Warpsturmes in Mitleidenschaft gezogen worden. Falls unsere Kalender stimmen, haben wir nun das Jahr 784.M41. Ein gutes neues Jahr!

Anmut selbst ist noch vorhanden. Von Port Chorda, der offiziellen "Hauptstadt" mit Raumhafen, aus wird ein Notsignal gesendet. Dieses Landefeld liegt im Zentrum der einzigen großen Landmasse von Anmut, der zum größten Teil mit einer toxischen Brühe bedeckt ist. Im Orbit befindet sich angeblich die Raumstation "Dolch des Schicksals". Aspyce Chorda scheint es dramatisch zu lieben. Vom Nordpol wird ebenfalls noch gesendet und zwar ein psionisch Signal, dass sich laut Aussage von Chorleiter Lux Aquinus nicht besonders geistig gesund anhört. Er ist noch nicht mal sicher, ob es ein menschliches Signal ist. Prima! Die nächste "gute" Nachricht ist, dass die Station "Dolch des Schicksals" nicht auffindbar ist, da es im Orbit von Anmut nur so von Asteroidenbrocken und Weltraumschrott wimmelt. Und das Beste ist, dass sich dort eine unbekannte Fregatte auf Schleichfahrt befindet. Thronverdammt! Wenn es Probleme gibt, dann wirklich gehäuft.

Ich befehle volle Gefechtsbereitschaft und warte satte zehn Minuten auf Vollzug. Eine gut gedrillte Mannschaft auf einem Kriegsschiff schafft das in der Regel in zwei Minuten. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis alle Vollzugsmeldungen bei mir eingetroffen sind. Wie üblich in solchen Situationen befinde ich mich auf meinem Thron auf der Brücke und überblicke von der Empore das Gewusel der Brücke.

"Vorschläge?", frage ich meinen versammelten Stab und höre mir ihre Meinung an. Das Gro ist für Aufnahme von Kommunikation, was auch ich ohne ihre Beratung getan hätte. Nun gut, ich aktiviere meine Komeinheit und lasse ein Breitbandsignal auf allen Frequenzen senden.

"Hier spricht Lord-Kapitän Conari an Bord des leichten Kreuzers "Audacia" im hohen Orbit von Anmut. Ich bin im Auftrag der rechtmäßigen Besitzerin dieser Welt, Lord-Kapitän Aspyce Chorda hier. Bitte identifizieren Sie sich und melden Ihren Status!", melde ich mich. Es dauert nich lange, bis die Fregatte ihr Versteckspiel aufgibt. Ich bekomme deutliche Meldungen, dass die Systeme der Fregatte hochgefahren werden. Wahrscheinlich bereiten die sich auch auf ein Gefecht vor. Erstaunlicherweise werden keine Schutzschilde hochgefahren, was man in so einem Fall eigentlich als erstes tut.

"Hier spricht Lord-Kapitän Hellgrett Bolgar von der Fregatte "Knochenschinder", ich war zuerst hier, also zieht Leine, so lange Ihr noch laufen könnt, Kleiner!" Hossa! Ich hasse es, dass man mich wegen meinen dreißig Lebensjahren nicht für voll nehmen will. Hellgrett Bolgar ist ein Freihändler von zweifelhaftem Ruf. Es gibt anhaltende Gerüchte, dass sein Freihändlerbrief aus äußerst dubioser Quelle stammt. Die "Knochenschinder" hat einen üblen Ruf als Pirat und seine berüchtigte Besatzung aus Mutanten und Renegaten würde auf den meisten imperialen Planeten ohne Verhandlung auf dem Scheiterhaufen landen. Aber wir sind hier ja recht weit weg von Imperialer Gerichtsbarkeit. Thronverdammt!

"Nun, ich bin im offiziellen Auftrag hier und Ihr, Lord-Kapitän Bolgar habt hier nichts zu suchen. Setzen Sie Kurs auf den nächsten Absprungpunkt und verlassen sie unverzüglich den Orbit!", erwidere ich. Es gibt ein kurzes hin und her, wir tauschen gepflegt unterschwellig Beleidigungen aus. Eine diplomatische Lösung wird von Bolgar nicht wirklich angestrebt. Ich sehe keine andere Möglichkeit, als das Gefecht anzunehmen, um meine Ziele zu wahren. Die Fregatte nimmt nun Fahrt auf und sie fangen an aktiv unsere Sensoren zu blenden. Weitere Ziele tauchen auf dem taktischen Holo auf, nur um kurz darauf wieder zu verschwinden. Die "Knochenschinder" verfügt über ein Tarnfeld, was eine Zielerfassung ziemlich erschwert. Thronverdammt!

bearbeitet von Nakago
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Position:

Orbit über Anmut

"Audacia"

Brücke

Zeit: 2 091 784.M41

"Ziel erfassen und vernichten! Meisterin Puppila, Gefechtsgeschwindigkeit!", befehle ich und auch die "Audacia" geht auf Gefechtsgeschwindigkeit. "Makrokanonen volle Breitseite!" Die "Audacia" schwenkt aus und feuert ihre großen Lasergeschütze ab. Für einen Lanzenschlag sind wir zu weit entfernt. Die Salve geht weit vorbei. Das war wohl nichts!

"Die "Knochenbrecher" feuert zwei Torpedoslaven ab!", bekomme ich von den Auguren gemeldet und zwei Fächer mit je vier Torpedos kommen angeflogen. Das ist eine beträchtliche Feuerleistung für so ein kleines Schiff. "Ausweichmanöver einleiten. Abwehrgeschütze Feuer frei!" Die Icons kommen schnell näher. Der erste Fächer verfehlt uns komplett, aber vom zweiten Fächer werden wir getroffen. Ein Torpedo verfehlt uns denkbar knapp, einer wird von unseren FLAK Geschützen abgeschossen. Zwei treffen uns demnach. Einmal mittschiffs, wo die Panzerung hält und nur oberflächliche Schäden verursacht werden. Aber der zweite Treffer geht durch die Panzerung und richtet beträchtlichen Schaden an. Sofort springen einige Warnicons an und ein ganzes Segment wird rot. Es brechen zwar keine Feuer aus, aber die Schäden sind tiefgreifend.

Nun ist auch die Lanze in Reichweite und aus allen Rohren lasse ich das Feuer erwidern. Die Lanze erzielt einen Wirkungstreffer mittschiffs und die Fregatte blutet Sauerstoff. Das hat gesessen. Leider liefert die Feuerleitstelle falsche Daten an die Makrokanonenbatterie und eine der Köder wird getroffen. Die Fregatte bringt sich für einen weiteren Doppelfächer in Position. Die Knochenschinder scheint sich primär auf ihre Torpedos zu verlassen, was zwar teuer, aber effektiv ist. Nachdem die Lanze wieder aufgeladen ist, lasse ich weiter feuern, während die "Knochenschinder" sich nun hinter uns setzt. Auf kurze Distanz rasen zwei weitere Fächer auf uns zu. Thronverdammt!

"Ausweichmanöver Steuerbord 45°, 12° abfallend!", brülle ich, aber wir sind zu langsam. Die Abwehrgeschütze beginnen zu hämmern und ein Teil des Fächers vergeht in Explosionen. Aber leider kommt es zu mehreren Einschlägen. Das Steuertriebwerk an Backbord wird kritisch getroffen und der dazugehörende Reaktor geht hoch. Eine Feuerwelle tobt durch diesen Maschinenraum und verbrennt alles darin. "Gottimperator! Sei diesen tapferen Männern gnädig und empfange ihre Seelen!", bete ich. Ein weiteres Segment meines Schiffes ist in tiefes Rot getaucht und weitere Schadensicons beginnen, hektisch in Rot zu flackern. Mit einem Schlag dürften etwa dreitausend Mann ihr Leben verloren haben. Ich muss hart schlucken und kralle mich an die Lehnen meines Thrones. Mein Atem geht schwer, mein Herz trommelt gegen die Brust und kalter Schweiß läuft mir über die Stirn. Noch so ein Fächer und wir können die Fahne streichen.

"He, Conari! Ich nehme jederzeit die Kapitulation entgegen!", grölt es über die Breitbandverbindung.

"Thronverdammt!", fluche ich halblaut. "Imperator, steh mir bei!", füge ich ein leises Stoßgebet an.

"Verrückt? Noch ist nichts entschieden!", antworte ich mit mehr Selbstvertrauen in der Stimme, als ich wirklich habe, über Breitband zurück.

"Volle Drehung! Pustet den Bastard in die Hölle!", befehle ich der Crew und schwerfällig beginnt die "Audacia" einzudrehen. Ein leichter Kreuzer wie die "Audacia" ist eben kein Clipper. Ich kriege nun auch alarmierende Meldungen von den Haupttriebwerken. Die Schotte haben teilweise dem Feuersturm nicht standgehalten und massive Beschädigungen im Hauptmaschinenraum sind aufgetreten. Weitere Tausende von Toten. Besonders die Unabs hat es schwer erwischt. Einer der Hauptreaktoren kann herunter gefahren werden, bevor er durchbrennt. Aber die Knochenschinder ist nun nah und endlich schafft es die Feuerleitzentrale, den Vektor richtig zu berechnen.

"Lanzenschlag! Dreißig Sekunden! Makrokanonen! Voll Breitseite!" Selbst in der Brücke wird es wärmer, als gewaltige Mengen von Energie in Strahlen umgewandelt werden. Beide Salven treffen und große Teile der Panzerung der Knochenschinder verabschieden sich. Mehrere Sekundäre Explosionen erschüttern das Schiff. Die Triebwerke verlöschen und die feindliche Fregatte beginnt zu trudeln. Das war es! Wir haben gewonnen, wenn auch zu einem verdammt hohen Preis. Thronverdammt!

"Sollen wir der "Knochenbrecher" den Todesstoß geben?" fragt mich mein XO Kyrr.

"Bringt die "Audacia" ins Heck der "Knochenbrecher", dann geben wir ihr die Chance sich zu ergeben!", befehle ich nach kurzer Rücksprache mit meinem Gefolge. Ein weiteres Schiff wäre sicherlich keine schlechte Idee, besonders wenn es sich um eine schwer bewaffnete Fregatte handelt. Damit lässt sich was anfangen.

"Mit etwas Fingerspitzengefühl können wir viel gewinnen, Meister Flavion", meint Caine, damit hat er sicherlich recht. Ich habe mein Recht durchgesetzt und dieses Gefecht entschieden. Nun ist die Zeit gekommen, großzügig zu den Besiegten zu sein.

"Hier spricht Lord-Kapitän Conari von der siegreichen "Audacia". Ihr habt verloren, kapituliert und wir werden eine Einigung erzielen können, von der alle Seiten profitieren", biete ich großzügig an und warte auf eine Antwort. Ich stelle eine Uhr auf drei Minuten und warte. Derweil kommen weitere Schadensberichte herein und die schematische Darstellung der "Audacia" wird ständig aktualisiert. Es sieht nicht gut aus. Nach den ersten Prognosen sind die Schäden an der "Audacia" so schwer, dass sie nicht mit Bordmitteln repariert werden können. Thronverdammt. Der Countdown läuft ab und ich wiederhole meine Forderung und verlange Antwort, notfalls auch mit Lichtsignalen. Schließlich knackt es im Breitband.

"Aufgeben? Niemals!", brüllt die Stimme von diesem Piraten Bolgar. Das hört sich nicht gut an.

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Brücke

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"Das werden wir ja sehen, Kapitän!", meldet sich eine andere Stimme. Auf der anderen Seite scheint es hoch her zu gehen, ich kann Schüsse und Gebrüll hören. Da scheint es wohl gerade einen Wechsel in der Führung zu geben.

"In zehn Minuten erwarte ich eine brauchbare Antwort oder ich werde die "Knochenbrecher" vernichten!", erwidere ich großzügig und schalte den Countdown auf zehn Minuten. Weitere Meldungen treffen ein, alle Feuer sind unter Kontrolle, die Steuerungstriebwerke auf einer Seite sind komplett im Eimer, da ist nichts mehr zu machen. Das ganze Segment wird ersetzt werden müssen. Thronverdammt!

Ich schließe die Augen und fahre mir über das Gesicht. Vielleicht hätte ich die Sache sein lassen sollen. Aber zu kneifen ist auch nicht immer möglich. Besonders wenn man das größere Schiff hat, ist man einfach verpflichtet, die Stellung zu behaupten. Kneift man einmal den Schwanz in der Weite ein, heißt es gleich, man wäre weich. Man hat mir zugetragen, dass mich viele von den Führungsoffizieren für einen Weichling halten. Bis jetzt habe ich versucht, mit Freundlichkeit und guten Worten mir Geltung zu verschaffen. Aber ich kann durchaus auch anders. Caine hat mich gelehrt, dass man es immer zuerst höflich versuchen sollte, rabiat und brutal kann man danach immer noch werden. Aber war man erst mal brutal, ist eine gütliche Lösung nicht mehr möglich und böses Blut sammelt sich an. Nein, ich musste auf meinem Standpunkt beharren und diesen notfalls auch mit aller Gewalt durchsetzen. Auch wenn es viel gekostet hat, eine Fregatte in meinem Dienst wird mir Profit und Prestige bringen. Beides werde ich brauchen, um in der Weite zu überleben. Schließlich gibt es mehr als mein versiegeltes Schicksal. Der Countdown ist auf dreißig Sekunden, als die Breitbandverbindung wieder geöffnet wird.

"Hier spricht der XO der "Knochenbrecher"! Wir kapitulieren, nicht wahr Kapitän?" Es gibt ein kurzes Knistern, dann sind ein dumpfer Schlag und ein Schrei zu hören. "Ja, verdammt noch mal, ich kapituliere!" Na also, geht doch! Ich bestelle den XO und den Kapitän der "Knochenbrecher" zu mir auf die "Audacia" und lasse sie in einen Bereich bringen, der für nicht ganz so friedliche Verhandlungen vorgesehen ist. Kapitän Hellgrett Borgar ist eher klein und breit, während sein XO Raftine schlank und genau so groß wie ich bin. Borgar ist ziemlich aufgebracht und trägt seinen rechten Arm in einer Schlinge, da er um die Schulter herum einen Verband trägt, der gerade durchblutet. Seine Uniform ist mitgenommen und die Holster im Gürtel leer. Der XO macht schon einen adretteren Eindruck. Es gibt einiges hin und her, bis Lord-Kapitän Borgar bereit ist, nun unter meinem Oberkommando zu stehen. Caine und ein paar der Advokaten haben derweil einen Vertrag aufgesetzt, den ich Hellgrett vorlege. Der flucht und zetert wie ein Außenhabbewohner, dem man zwingt, seinen Erstgeborenen zu verkaufen.

"Nun gut, Lord-Kapitän Conari, Ihr habt mich im offenen Kampf fair besiegt, hätte ja abhauen können. Also hab ich mir die Suppe selbst eingebrockt. Thronverdammt! Nun gut, ich bin Euer Mann!" Zähneknirschend unterzeichnet er die Verträge und behält eines der Exemplare. Ich lasse mich nicht lumpen und lasse eine Flasche Amasec der berühmten Marke Red Star Prime bringen. Gemeinsam stoßen wir auf eine gute zukünftige Beziehung an. Auch lasse ich eine Kiste von meinen besten Zigarillos kommen und wir paffen gemeinsam ein paar davon.

"Nun, da wir Geschäftspartner sind, Lord-Kapitän Conari, solltet Ihr wissen, dass sich im System noch eine Fregatte aufhält. Die "Hohes Risiko" unter Lord-Kapitän Machenko. Wahrscheinlich will diese kleine ***** auch was vom Kuchen haben." Na Prima, noch ein Konkurrent und meine "Audacia" ist schwerst beschädigt. Machenko werden gute Kontakte zur Kasballica Mission nachgesagt. Ihre Spezialität sind Drogen, die sie nicht nur reichlich selbst konsumiert, sondern auch ihre Besatzung damit aufpeppt. Diese Drogen werden auf ihrem Schiff hergestellt und dann sogleich zum Kunden geliefert. Für eine Freihändlerin ist sie ziemlich arm und ihre Familie hat in den letzten Jahrhunderten einen solchen Schuldenberg angehäuft, dass sie gezwungen ist, für ihre Gläubiger im Calixissektor zu fahren. Kein Wunder, dass sie da drogenabhängig wurde. Wobei Drogenabhängigkeit bei Adligen keine Seltenheit ist. Schließlich kann man sich dieses Zeug leisten und viele haben eh nichts anderes zu tun, als sich immer exoterischere Sorten hineinzuziehen. Ich hab noch nie viel von solchem Zeug gehalten. Liegt vielleicht auch an der strengen Erziehung von Caine und daran, dass ich immer bemüht war, meiner Familie zu zeigen, dass mehr in mehr steckt, als wie man auf dem ersten Blick meint. Der Achtgeborene muss eben dreimal mehr bringen als der Erstgeborene, um Respekt und Anerkennung zu bekommen.

"Vielen Dank für die Information!" Sofort gebe ich das an meinem XO weiter und lasse die "Audacia" auf halber Gefechtsbereitschaft stehen. Das bindet zwar Kräfte, die bei Aufräum und Rettungsarbeiten fehlen, aber ich will nicht als sitzende Ente dastehen. Mit meiner Leibwache und ein paar Offizieren für frei gewordene Schlüsselpositionen setze ich anschließend zur "Knochenschinder" über und schaue mir meine Neuerwerbung mal näher an. Schnell wird klar, dass ich dieses Schiff niemals in imperialen Hoheitsraum wie Damaris oder Winterscales Reich schicken kann, vom Calixissektor ganz zu schweigen. Renegaten, Anhänger obskurer verbotener Religionen, deren Symbole meist ein achtstrahliger Stern sind und Mutanten bilden das Gro der Besatzung der "Knochenschinder". Und die, die nicht zu dieser Gruppe gehören, scheinen Deserteure zu sein. Davon habe ich ja auch einige unter meinem Kommando, ebenso Renegaten, aber keine Anhänger dubioser Religionen, die nicht den Gottimperator oder den Maschinengott anbeten. Thronverdammt! Da habe ich mir ja was angelacht. Das ist ein ziemlich harter Haufen und ich beschließe, von denen keine auf meine "Audacia" zu lassen. Ich habe zwar erst letztens mit einer Fuhre ehemaliger Piraten Verluste aufgefüllt, aber diese Typen spielen in einer anderen Liga als die von der "Falkenklaue". Thronverdammt!

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"Audacia"

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Zurück auf der "Audacia" inspiziere ich die Schäden und lasse mir von den Maschinensehern erklären, was da in etwa für Kosten auf mich zu kommen dürften. Dann besuche ich die Krankenstation und spreche einigen Verwundeten Mut zu. Anschließend halte ich eine kleine Ansprache, rede Klartext was die Schäden angeht und dass wir einen großen Sieg errungen haben. Auch dass die "Knochenschinder" nun unter der Flagge meines Hauses fahren wird. Wenn es irgendwann mal gegen die "Ignes et Amnestia" gehen sollte, brauche ich jede verfügbare Feuerkraft der Weite, die ich irgendwie bekommen kann. Inzwischen sind alle Feuer gelöscht und die ersten Reparaturen werden eingeleitet. Das eine oder andere ist ja immer noch mit Bordmitteln zu beheben. Auf der Raumstation "Dolch des Schicksals" gibt es ein Reparaturdock. Finden wir die Station, wird es bald besser aussehen. Aber unsere Sensoren können sie nicht erfassen. Da ich hier erst mal nichts weiter ausrichten kann, nehme ich Kontakt mit dem Raumhafen von Port Chorda Kontakt auf. Der Funker ist ganz aus dem Häuschen, als ich mich melde. Nach hundert Jahren nähert sich deren Isolation dem Ende zu.

Ich lasse die beiden Guncutter klar machen. In dem einen kommt Leutnant Nimdock und die schnelle Eingreiftruppe als Reserve, in den anderen mein Gefolge und ich. Mit diesem Flieger geht es nach unten. Auch hier toben Gewitterstürme, wenn auch nicht so stark wie auf Gryphos VII. Port Chorda besteht aus einem gewaltigen planierten Landefeld. Darum herum gruppieren sich Bastionen, kleinere Habs, Lagerhallen und ein befestigtes Verwaltungsgebäude. Die Landschaft darum herum ist zerklüfteter Fels, der sehr unwegsam aussieht. Die ganze Anlage ist von einem primitiven Wall und Graben umgeben. Schwere Waffen sind nicht zu sehen. Auf dem Verwaltungsgebäude und einigen Schlüsselstellungen sind Maschinengewehre auszumachen, einige davon schwere auf fest montierter, drehbarer Lafette. Der Schutz dieses Planeten war immer seine unbekannte Position. Erst als dieses System durch den Warpsturm abgeschnitten wurde, sickerten langsam die Koordinaten durch. Sei es weil es mindestens eine fehlgeschlagene Rettungsexpedition gegeben hatte, oder weil die Geheimhaltung durch den Sturm zeitweise nicht nötig war.

Ein gewisser Direktor Chulla nimmt mich in Empfang, als ich standesgemäß als erster den Boden betrete. Dafür dass es seit einem Jahrhundert keine Versorgungsflüge mehr gegeben hat, denke ich mir meinen Teil. Überschwänglich und herzlich werden wir empfangen. Erwartet als die längst überfällige Rettung. Ich hoffe mal, dass ich dieses System auch halten kann. Und so langsam stelle ich mir die Frage, ob ich das überhaupt will. Ein Planet mit einem toxischen Meer, auf dem nichts wächst und nur ein paar Renegaten hausen, ist nicht gerade das, mit dem man wirklich Profit macht. Auch schleimt man sich damit auch nicht gerade bei den wichtigen imperialen Institutionen ein. Letztendlich ist es nur eine Frage der Zeit, bis dieses Gebiet irgendwann mal komplett zum imperialen Hoheitsgebiet wird. Das kann sicherlich noch Jahrhunderte dauern, trotzdem muss ich auch bedenken, welchen Eindruck das hinterlässt in Bezug auf meine Familie. Aber darüber kann ich mir noch später Gedanken machen.

Direkter Chulla lässt es sich nicht nehmen, mich in seinen Amtssitz einzuladen und ein Festessen aufzutafeln. Ich will zuerst höflich ablehnen, werde aber genötigt daran teilzunehmen. Ich bekomme einen Haufen Leute vorgestellt, wobei mir nur ein gewisser Herr Bilka im Gedächtnis haften bleibt, weil der Kunstmensch der Stryxis auf Aufbruch auch so geheißen hatte. Was für ein lustiger Zufall. Es gibt mehrere Gänge und ich achte darauf, kein Fleisch zu essen. Dafür habe ich zu viele finstere Geschichten über andere isolierte Planeten gehört, die auf Einfuhren von außen angewiesen waren. Ich bekomme die Koordinaten von der Weltraumstation "Dolch des Schicksals" heraus, die eine andere Umlaufbahn hat als früher. Was wohl an der dort nun herrschenden Orkbesatzung liegen dürfte. Während der Einschließung hat es einen Orkbrocken hier angespült, dessen Besatzung die Station geentert hat. Auch bekomme ich in Erfahrung, dass die Astropathenstation von etwas äußerst Finsteren bewohnt wird. Es gab im Laufe der letzten Jahrzehnte mehrere Versuche in die Station zu kommen. Nie kam jemand zurück. Ich bin zwar neugierig, aber kein Selbstmörder. Ich lasse noch einen Versorgungsvertrag aushandeln und verkaufe gleich ein paar Lebensmittel aus den Beständen der "Audacia". Durch die starken Verluste an Personal habe ich Nahrungsmittel über in den Vorratskammern des Schiffes. Dafür nehme ich geplünderte Kunstschätze in Zahlung. Da die Station das primäre Ziel ist, starte ich schon bald wieder von der Oberfläche und kehre zu meinem Schiff zurück.

Nach kurzer Beratung beschließe ich, die Astropathenstation einzuebnen. Besonders da die Signale Auswirkungen auf den Astropathischen Chor haben. Mehrere Salven pulverisieren die Gebäude an der Oberfläche, bringen das, was dort immer auch hausen mag, leider nicht zum Verstummen. Thronverdammt! "Lanzenschlag 120 Sekunden!", befehle ich und brenne ein Loch in die Oberfläche. Aber auch das reicht nicht, um die Stimme zum Verstummen zu bringen. Nun gut. Ich lasse den Abstand vergrößern und bringe die "Audacia" auf Schleichfahrt, um mich der Station ungesehen annähern zu können.

"Kontakt! Unbekannte Fregatte auf dem Schirm!", bekomme ich von den Auguren gemeldet. Ich habe irgendwie ein DÍ©jÍ -vu. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wohl die "Hohes Risiko". Dank der Schleichfahrt werden wir nicht sofort entdeckt. Ich lasse die "Audacia" sehr nah an einen Gesteinsbrocken heranbringen und lasse alle nicht lebenswichtigen System herunterfahren. Die "Dolch des Schicksals" eröffnet das Feuer aus zwei Makrokanonenbatterien auf die Fregatte. Diese schießt zurück. Das Gefecht dauert etwa eine Viertelstunde, da zieht die Fregatte sich zurück und verlässt mit hoher Geschwindigkeit den Orbit und flieht in die äußeren Bereiche des Systems. Da auch die Sensoren herunter gefahren sind, können wir nicht feststellen, wie schwer die Fregatte beschädigt ist. Ich ziehe es in Erwägung, die "Hohes Risiko" anzugreifen, um einen weiteren Konkurrenten zu eliminieren, lasse das aber lieber sein. Das Risiko, weitere schwere Schäden zu kassieren erscheint mir zu hoch. Es ist klüger, sich nun erst mal auf die eigentliche Mission zu konzentrieren.

Wir nähern uns nun weiter der Station an und orten sie aktiv. Die Orkpopulation ist überraschend gering, die Station über weite Teile stark modifiziert. Deren Meks scheinen sich in den letzten Jahrzehnten dort ziemlich ausgetobt zu haben. Irgendwie bezweifle ich, dass sich noch viele von Aspyce Chordas Gegenständen an Bord befinden. Thronverdammt!

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"Audacia"

Zeit: 2 092 784.M41

Trotzdem entwickle ich einen Plan, die Station zu stürmen. Als erstes müssen die beiden noch intakten Makrokanonenbatterien zum Schweigen gebracht werden. Eine weitere dritte scheint inaktiv zu sein, aber dadurch, dass die Station in der Lage ist, sich zu drehen, gibt es keinen toten Winkel, den wir ausnutzen könnten. Die Batterien zusammenzuschießen erscheint mir wenig erfolgsversprechend zu sein. Das schien gerade eben Kapitän Machenko mit wenig Erfolg ausprobiert zu haben. Und dann ist da noch das Problem, dass die Station das nicht überstehen könnte. Oder im schlimmsten Fall, wir ebenfalls nicht. Nur wenn man ein Hammer hat, sehen alle Probleme wie Nägel aus. Ich habe zum Glück mehr auf Lager als nur ein gewaltiges Schiff. Die Spezialeinheit von Leutnant Nimdock ist inzwischen wieder einsatzbereit. Ich verteile die Einheit auf zwei Guncutter, welche sich an die Station heranschleichen. Dieses Manöver dauert seine Zeit und ich blicke angestrengt zwischen der Holoanzeige mit den Positionsicons und dem Chrono mit den Totenschädelzeigern hin und her. Wirkliche Sensoren scheinen die Orks nicht zu haben, das scheinen Grotz in Raumanzügen zu erledigen, welche in großer Zahl auf der Station herumkrabbeln. So werden die Guncutter erst dann entdeckt, als sie schon die Geschützläufe der Batterien unterlaufen haben. Mit Bordkanonen wird die Oberfläche von vorwitzigen Xenos gesäubert. Allerdings strömen nun Orks nach, um mit ihren Handfeuerwaffen auf die Kutter zu schießen. Aus Maschinenkanonen und Schweren Boltern wird das Feuer erwidert und die Orks zahlen einen hohen Blutzoll für ihre Unverfrorenheit. Den Spezialeinheiten gelingt es, wichtige Versorgungsleitungen der Geschütze zu sprengen. Dieser Schaden ist nicht besonders schwierig zu reparieren, aber ich habe nicht vor, ihnen diese Zeit zu geben.

"Kurs auf die Station! Volle Gefechtsbereitschaft! XO, Sie haben die Brücke!" Ich werde es mir nicht nehmen lassen, das erste Entermanöver unter meinem Kommando höchst persönlich anzuführen. In Begleitung meines Gefolges begebe ich mich nach unten. Dort warten schon hunderte von Soldaten auf ihren Einsatz. Es gibt eine kleine mit Fahnen geschmückte Tribüne, zu der ich mich hinbewege und werfe mich in Pose.

"Soldaten der "Audacia"! Heute ist ein großer Tag, ein heiliger Tag, denn wir gehen einer heiligen Pflicht nach und werden eine menschliche Station im Namen des Imperators vom Makel des Xenos befreien. Denkt immer daran, nicht mal eine tote Grünhaut ist eine gute Grünhaut. Vernichtet zu werden, dass ist das Schicksal des Xenos. Tötet sie alle! Kennt keine Gnade, kein Mitleid, kein Erbarmen. Denn das kennte der Feind auch nicht. Sie haben noch nicht mal ein Begriff dafür in ihrer kruden Sprache. Tötet sie alle mit aufrechtem Hass im Herzen und reinigt die Station!" Meine Soldaten brüllen begeistert und ich begebe mich zur Spitze der Sturmeinheit. Derweil hat die "Audacia" die Distanz zur "Dolch des Schicksals" überwunden. Die leichten Abwehrgeschütze meines leichten Kreuzers säubern die Oberfläche der Station von grünem Unrat. Selbst hier unten sind noch gedämpft die Salven zu hören. Dann dockt die "Audacia" an und die Maschinenpriester bringen die geknechteten Maschinengeister der Station dazu, die Tore zu öffnen.

"Vorwärts! Für den Imperator! Für die "Audacia"! Für den Profit!", brülle ich und das Entermanöver beginnt. Das Innere der Station ist in einem desolaten Zustand. Die Meks der Orks haben sich ausgetobt und die armen Maschinengeister brutal vergewaltigt. Überall sind krude Runen zu sehen, offene Kabel hängen heraus und verbinden seltsame Gebilde miteinander. Alles ist verdreckt und die Luft riecht entsprechend. In diesem Bereich halten sich nur wenige Orks auf. Einigen besonders zähen Exemplaren gelingt es sogar, in die Reihen meiner Leute zu brechen, bevor sie von Schrotsalven durchsiebt werden. Das Areal um die Schleusen herum ist schnell genommen, tragbare Schutzschilde aus Plastoid werden aufgebaut und Maschinengewehre werden in Stellung gebracht. Es dauert nicht lange, bis die erste Welle gegen die Schilde anrennt. Der Angriff ist improvisiert und viele Orks sterben im unterstützenden Feuer ihrer eigenen Leute. Nun tauchen auch Grotz in großer Anzahl auf. Das sind kleine Grünhäute, eine kämpfende Dienerrasse der Orks. Wenig mehr als Fußabtreter ihrer Herren.

Die zweite Welle ist schon koordinierter und Grotz sickern durch Lüftungsschächte in diesen Bereich ein. Endlich kann ich auch ein paar Xenos töten, während ich die Verteidigung organisiere. Derweil klettern über die Außenwände Orks in Raumanzügen die "Audacia" hoch und suchen nach Einstiegsmöglichkeiten. Vier der Fünf in Reserve liegenden Kompanien schwärmen Truppweise aus und wehren Einstiegsversuche der Xenos ab.

Die dritte Welle wird von roten Xenos eröffnet, welche mit Sprengstoffgürteln versehen sind. Das sind sogenannte Squigs. Wahrscheinlich heißen sie so, weil das ihr Ausruf ist, wenn sie von Gewehrsalven zerrissen werden. Einige Orks sind schwer gerüstet und ihnen gelingt es sogar, in die Stellung einzubrechen. Thronverdammt! Ich führe den Gegenangriff persönlich an, der sie zurück wirft und die Reihen wieder schließt. Mit Rabenschwinge in der linken und Rabenklaue in der rechten Hand säe ich Tod und Vernichtung in die Reihen der Orks. Eins muss man diesen primitiven Xenos lassen, Mut haben sie. Ohne auf ihr eigenen Leben Rücksicht zu nehmen, stürmen sie in das überlappende Feuer der Maschinengewehre und erkaufen sich ein paar Meter. Schon bald verstopfen die Leichen der Xenos den Großteil der Gänge bis zur Decke. Nachdem die dritte Welle versiegt ist, befehle ich das vorrücken in die Tiefe der Station. Nun ist es Zeit, diesen Ort vom Makel des Xenos zu reinigen. Ausgelöscht zu werden, das ist das Schicksal des Xenos!

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