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Willkommen.

In diesem Thread will ich meine mehr oder weniger kurzen "literarischen" Gehversuche präsentieren, damit sie gelesen, kommentiert und kritisiert werden. In erster Linie wird sich hier natürlich Kleinkram aus dem Warhammer Universum finden lassen, aber vielleicht kommt auf Dauer auch das ein oder andere längere Schriftstück oder eines aus einer anderen Welt dazu.

 

Ich hoffe, mit meinem Geschreibsel dem geneigten Leser eine Freude zu machen und - um es mit Mark Twain zu sagen - die richtigen falschen Wörter weggelassen zu haben.

bearbeitet von KultistNr.Droelf
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Den Anfang soll eine unbetitelte Idee machen, die mich gestern Abend überkam und verlangte, umgesetzt zu werden. Das Ganze spielt auf einem nicht näher beschriebenen Schlachtfeld irgendwo in den Tiefen des 41. Jahrtausend:

 

 

In der Sicherheit unter dem blau lackierten Helm seiner Servorüstung erlaubte sich Regulus ein zufriedenes Grinsen, als sich in dem schweren Bunkertor eine Luke öffnete, um ihn einzulassen. "Imperator beschützt", grüßte er ohne sich besondere Mühe zu geben, freundlich zu klingen. Das Vox seiner Rüstung würde ohnehin jegliche Nuancen aus seiner Stimme filtern, also musste er sich nicht weiter verstellen, als unbedingt nötig und den imperialen Soldaten, die sich hier in ihrem †“ zugegebener Maßen beeindruckenden †“ Bunkersystem versteckten, keine Wertschätzung vorheucheln. Die automatische Zielerfassung seiner Rüstung berechnete hartnäckig Schüsse, mit denen er die zehn Soldaten, die eingeschüchtert im Eingangsraum des Bunkers standen, innerhalb weniger Sekunden würde ausschalten können, was der Space Marine natürlich ignorierte. Keiner der vor Ehrfurcht erstarrten Soldaten brachte eine Antwort auf seinen Gruß hervor und so sprach er einfach weiter: "Mein Name ist Sergeant Regulus, Adeptus Astartes Ultra. Captain Fabian schickt mich. Ich muss sofort mit ihrem Kommandanten sprechen." †“ "General Van Stieglitz i †“ ist schon unter †“ unterwegs, m †“ mein L †“ Lord.", schaffte der diensthabende Leutnant es schließlich zu stammeln. "Sehr gut, Leutnant.", lobte Regulus, hob langsam seine gepanzerten Hände, entriegelte das luftdichte Siegel seines Helmes und nahm den dicken Schutz aus Ceramit und hochentwickelter Technik ab. Die Überraschung der Soldaten, unter dem Panzer das zwar etwas lang gezogene, aber abgesehen davon ziemlich normale Gesicht eines Mannes in dem, was man euphemistisch die "besten Jahre" nannte, zu sehen, war fast mit Händen greifbar. Was hatten Sie erwartet? Ein Monster? Oder eher einen Servitor?

 

Die massive Tür zum Zwinger des Bunkers schlug auf und ein fülliger Mann in einer viel zu protzigen, überfrachteten Uniform stürzte hinein, blieb wie angewurzelt stehen, als er Regulus sah und fing sich schließlich nach einigen Sekunden genug, um den Space Marine mit dem Zeichen des Aquila zu grüßen. Regulus erwiderte den Gruß zackig: "General Arcturus Van Stieglitz, nehme ich an? Captain Fabian, Kommandant des Arsenals, dritte Kompanie des Adeptus Astartes Ultra, schickt mich. Ich habe Informationen für Sie." †“ "Natürlich, mein Lord.", der General schaffte es, seine Stimme ruhig zu halten und glich den schlechten ersten Eindruck, den er bei Regulus hinterlassen hatte, damit etwas aus, "Bitte folgen Sie mir." Regulus, das Gesicht jetzt, wo es sichtbar war, ausdruckslos wie der Permacrete †“ Beton, aus dem der Bunker bestand, nickte knapp und duckte sich durch die massive zweite Luftschleuse. "Wir können die Angelegenheit in einem Amtszimmer besprechen, mein Lord.", sagte der General und wandte sich nach links. "Bitte um Entschuldigung, General", Regulus' Tonfall war in keinster Weise entschuldigend, "Aber ich denke nicht, dass wir das können. Ich habe dringende Informationen, äußerst dringend. Führen Sie mich bitte unverzüglich zur Frischluftzufuhr dieser Anlage. Der Erzfeind hat eine Möglichkeit gefunden, die Filtersysteme zu zerstören und plant einen Gasangriff. Die Techmarines meines Ordens haben einen Maschinengeist erschaffen, der die Schwachstelle in ihren Systemen gerade noch rechtzeitig wird schließen können, bevor der Angriff beginnt." †“ "Die Anlage verfügt über ein Lebenserhaltungssystem und ist in der Lage einen Orbitalschlag mit Virusbomben zu überstehen. Ich kann sofort befehlen, die Frischluftzufuhr abzustellen und die komplette Versorgung auf die Lebenserhaltung umzulegen.", Van Stieglitz war offensichtlich schockiert, aber abgebrüht genug, um diese theoretisch sicherlich angemessene Analyse der Lage durchzuführen. Regulus war ein wenig beeindruckt.

"Leider unterschätzen Sie den Erzfeind, General. Den Informationen der Ultramarines zufolge hat der Feind mittels ketzerischer Hexerei ein Gift geschaffen, dass die Filtersysteme zerstören und durch die Lüftungsschächte in den Bunker eindringen wird, wenn Sie nicht unverzüglich die von unseren Techmarines empfohlenen Änderungen vornehmen lassen." Das endlich erschütterte den Anführer der imperialen Verteidiger genug, um den Anweisungen des Space Marines zu folgen. Erleichterung machte sich in Regulus breit, als er dem General den Gang hinunter folgte, zum Glück hatte er seinen Rang nicht ausspielen müssen. Theoretisch war sogar ein einfacher Bruder der Space Marines jedem normalen imperialen Würdenträger gegenüber †“ abgesehen natürlich von Kriegsherren und Mitgliedern der Eklesiarchie natürlich †“ weisungsbefugt, aber praktisch war es doch jedes mal eine Warpreise ohne Navigator, einem hochrangigen Imperialen tatsächlich Befehle zu erteilen. Der General zerrte im Laufen ein kleines, tragbares Vox aus seiner Uniform und befahl seinen obersten Techpriester zur Frischluftzufuhr. Regulus' Erleichterung schwand schlagartig. Ein misstrauischer Techpriester bedeutete Verzögerung und das war das letzte, was er jetzt brauchte. "General, die Zeit drängt", erhöhte er den Druck auf den Mann, der vor ihm her durch die Gänge des Bunkers hastete und jetzt sein Tempo erhöhte, bis er schon fast rannte. Offensichtlich verbot ihm seine "Würde" einen ordentlichen Sprint und so musste Regulus einer Art eiligem Schreiten folgen. Als würde einer der Soldaten, an denen sie vorbeikamen, bemerken, wie der General sich bewegte, waren doch alle zu beschäftigt damit, vor dem Space Marine niederzuknien und den Aquila zu schlagen.

 

Endlich stürmten Sie durch eine schwere Tür in etwas, das wie der zentrale Betriebsraum der Anlage aussah und grob an den Generatorraum eines Raumschiffes erinnerte: Eine riesige Halle mit einer Reihe von fünf gewaltigen Plasmageneratoren und einigen metrischen Tonnen anderer Technik. Eine schlanke, für einen normalen Menschen sehr große Gestalt in einem roten Mantel kam eilig auf den General, dessen über und über mit Orden und goldenen Tressen übersähte Uniform große Schweißflecken zeigte, und den gewaltigen Space Marine, dessen Atem sich noch nicht einmal beschleunigt hatte, zu. Regulus griff in eine Tasche an seinem Gürtel und holte ein große Datenkarte hervor, die er dem Maschinenseher entgegenstreckte: "Dieser Datenträger beherbergt einen Maschinengeist, der von den Techpriestern der Ultramarines erschaffen wurde, um die wenigen Schwächen in der Verteidigung dieser strategisch äußerst wichtigen Stellung auszumerzen. Implementieren sie ihn sofort." Der bleiche Mann, dessen halbes Gesicht von einer kastenförmigen Respiratoreinheit bedeckt wurde, nahm die Datenkarte entgegen und musterte sie misstrauisch. "Mir war nicht bewusst, dass die Verteidigung dieser Anlage Schwächen hat.", knisterte es aus der Respiratoreinheit, deren Vox eindeutig auf die Binärsprache des Mechanium ausgelegt war. "Nun, es ist nicht nur meinem Orden bewusst, sondern der Erzfeind hat es ebenfalls herausgefunden und plant in diesem Moment einen Angriff, der diese Schwächen ausnutzen wird. Sie müssen unverzüglich den Maschinengeist seine Arbeit tun lassen, die Lebenserhaltungssysteme aktivieren und die Anlage komplett abriegeln." †“ "Ich werde Ihren Maschinengeist erst einer gründlichen Prüfung unterziehen müssen, bevor ich Ihn in unser System lassen kann.", blieb der Maschinenseher standhaft. "Dafür bleibt keine Zeit mehr. Der Angriff steht kurz bevor.", hielt Regulus dagegen. "Spezifizieren Sie die Art des Angriffes.", insistierte der stark modifizierte Mensch kühl ohne jede Form von Höflichkeit und Respekt. Es war zum Verzweifeln! Dieser Mann wollte einfach nicht einsehen, dass sein System Schwächen haben könnte und die Zeit wurde immer knapper. Hilfesuchend senkte der hünenhafte Astartes seinen Blick auf General Van Stieglitz, der den Blick auffing und sich offensichtlich mit den Ultramarines gut stellen wollte. Ein kluger Mann.

"Das ist ein Befehl, Magos Hector. Also legen Sie los. Sofort!", brüllte der Mann, dessen fülliges Gesicht jetzt nicht mehr nur von der Anstrengung des Laufes gerötet war, sondern auch vor Wut auf seinen obersten Techniker, der sich jetzt widerwillig umdrehte und so gemächlich an die Arbeit ging, dass der General sich genötigt fühlte, ihm noch ein "Und zwar mit größter Eile!" hinterher zu brüllen.

 

Dankbar nickte Regulus seinem Verbündeten zu und sah dem jetzt etwas schneller im Gewühl der niederen Techpriester, Servitoren und Maschinen verschwindenden Maschinenseher nach. "Wird er den Befehl ausführen?", fragte er zweifelnd. "Seine Sie unbesorgt, mein Lord. Die Mechanicus sind etwas eigenwillig aber letztendlich sind Sie doch Soldaten. Er wird sein Bestes tun.", beruhigte der General ihn. "Gut. Geben Sie bitte den Befehl, den Bunker komplett abzuriegeln, General. Es ist von größter Wichtigkeit, dass sich die Tore in den nächsten Stunden auf keinen Fall öffnen, sonst haben Sie Magos Hector umsonst verärgert †“ und keine Gelegenheit mehr, das zu bereuen." †“ "Natürlich, mein Lord", der General griff wieder zu seinem Vox, "Ich werde dafür sorgen, dass man die Tore nur mit meinem persönlichen Code öffnen kann." †“ "Ausgezeichnet, General. Vielen Dank für Ihre Kooperation." †“ "Nein, mein Lord. Ich habe Ihnen zu danken. Sie haben die gesamte Anlage gerettet." †“ "Alles für den Imperator, General.", Regulus hob langsam den Helm und senkte den Panzer wieder auf seinen Kopf, "Alles, was wir tun, dient dem Imperator." Der Seufzer, der auf diese Worte folgte, wurde vom Vox des Helmes zu einem unkenntlichen, dröhnenden Störgeräusch verzerrt. Mit einem Blick auf den Countdown, der grünlich über sein Helmdisplay flackerte, fügte der Marine hinzu: "Bleiben Sie standhaft, General. In einer Stunde sollte alles vorbei sein." †“ "Eine Stunde? Aber Sie haben sieben gesagt.", die Verblüffung stand dem General ins gerötete Gesicht geschrieben. "Wenn Sie mich jetzt in Ihr Amtszimmer führen, werde ich Ihnen alles erklären." †“ "Was hat das alles zu bedeuten? Ich verlange eine Erklärung!" †“ "Kommen Sie, General. Jetzt." Die Stimme des Marines war ruhig, aber hart und befehlend.

 

In der alten Tradition des Cliffhangers wird es morgen an dieser Stelle weitergehen.

Kommentare & Kritik sind mehr als erwünscht!

bearbeitet von KultistNr.Droelf
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Und hier ist das Ende:

 

 

Einige Augenblicke stand der General hin und hergerissen da, dann siegte die Ehrfurcht vor dem Astartes und dem u†“förmigen Wappen auf seiner Schulter über den Widerwillen eines Generals, sich Befehle erteilen zu lassen. "Natürlich, mein Lord, zu Befehl." Kaum, dass sich die Tür hinter dem ungleichen Duo aus eingeschüchtertem General und ungerührten Space Marine geschlossen hatte, erreichte der Countdown auf Regulus' Display die 0. Zwei Zeilen Text folgten, während der Countdown flackernd verschloss.

system override = completed

total control = granted

Regulus erlaubte sich zum zweiten Mal in dieser Stunde ein selbstzufriedenes Lächeln. Das Programm des Dunklen Mechanicum hatte genauso funktioniert, wie es sollte. Mit einem Zwinkern wechselte der Space marine den Datenkanal und erteilte dem Maschinengeist seiner Rüstung ein paar schnelle Befehle. "General, ich darf Ihnen zu Ihrem Entschluss gratulieren, die Quarantänestufe dieser Anlage auf Sieben zu erhöhen." †“ "Was? Ich habe nicht†“", die Worte des Generals gingen im grellen Heulen einer Sirene unter. "An das gesamte Personal: Quarantänestufe Sieben. Bleiben Sie ruhig und auf Ihren Stationen. Der Imperator beschützt.", verkündete eine weibliche Stimme in Dauerschleife. Surrend arretierten die Türschlösser sämtlicher Türen im gesamten Komplex. Krachend schlossen sich schwere Schotts. Mit einem letzten, leisen und endgültigen Keuchen erstarb das konstante Surren der Lüftung. "Was haben Sie getan?", brüllte der General über das konstant steigende und fallende Heulen der Quarantänesirene hinweg. "Ich diene dem Imperator, General. Genau wie Sie.", antwortete Regulus ruhig.

 

Ein schweres Schott versperrte ihnen den Weg. "Warum? Ich hätte doch all Ihre Befehle ausgeführt, mein Lord. Sie sitzen doch genauso wie wir hier drin fest.", der General hatte die Phase der Wut offensichtlich sehr schnell hinter sich gelassen und war zu weinerlicher Verzweiflung übergegangen. "Ich sitze hier fest? General, Sie enttäuschen mich. Kennen Sie Ihre eigenen Quarantäneprotokolle etwa nicht? Jede Tür dieser Anlage kann mit ihrem persönlichen Kode geöffnet werden." †“ "Aber ich werde Ihnen nicht helfen, bis Sie mir nicht erklärt haben, was Sie tun, Space Marine", knurrte Van Stieglitz. Offensichtlich war seine Phase der Wut doch noch nicht vorbei. "Wer hat gesagt, dass ich Ihre Hilfe brauche?", gelassen trat Regulus an ein Tastenfeld, das neben dem Schott in der Wand eingelassen war und tippte mit flinken Fingern trotz seiner massiven Fingern mühelos einen zwanzig stellige Zahlenkombination ein. Fassungslos beobachtete General Arcturus Van Stieglitz, wie sich das fast einen halben Meter dicke Schott widerwillig in Bewegung setzte und ein Loch in seiner Mitte der in einander greifenden Metallplatten entstand. Mit einer einladenden Bewegung bedeutete der Space Marine dem Menschen, vorzugehen, bevor er mit einer Gewandtheit, die die Masse an Metall, die seinen Körper umgab, spottete, folgte. Krachend fiel das Schott wieder in sich zusammen, sobald Regulus einige Tasten des Eingabefeldes auf der anderen Seite gedrückt hatte. "In Ordnung, Space Marine", grollte der General, der sich bemerkenswert gut hielt, zeigte er doch kaum Anzeichen von Angst. "Sie haben mir gezeigt, dass Sie mich nicht brauchen. Was wollen Sie also von mir? Und warum haben Sie gelogen?" †“ "Es ist so, General, dass wir dem Imperator auf zu unterschiedliche Weisen dienen. Hätten Sie meinen Plan gekannt, hätten Sie nichts unversucht gelassen, ihn zu durchkreuzen, was hätte meinen Zeitplan und deutlich schlimmer, den Zeitplan meiner Vorgesetzten, durcheinander gebracht hätte." †“ "Aber wir stehen doch auf der selben Seite!" †“ "Was ist das oberste Ziel des Imperators, General?", Regulus tippte seinen Kode ein weiteres Mal in ein weiteres Tastenfeld und ein weiteres Schott öffnete sich. "Es liegt mir Fern, die Ziele des Imperators zu interpretieren oder zu bewerten." †“ "Warum kämpfen Sie dann, General?" †“ "Für den Erhalt der Menschheit."

 

Regulus öffnete die Tür zum Amtszimmer des Generals, ein Raum, der sich als genauso überfrachtet erwies wie die Uniform des Generals. Der höhlenartige Raum war so mit Plunder †“ Antiquitäten, Trophäen, Gerätschaften †“ vollgestopft, dass er trotz seiner für militärische Verhältnisse gewaltigen Größe winzig wirkte. Eigentlich dominierte ein auf einem kleinen Podest stehender Schreibtisch, der in etwa die Größe eines imperialen Standardfeldzeltes in der vier Mann Ausführung hatte, den Raum, die zahlreichen funkelnden Kleinteile lenkten von den wichtigen Dingen im Raum ab und nahmen ihm den Effekt, für den er eigentlich gebaut worden war. Es gab einen einzigen Stuhl, der hinter dem Schreibtisch stand und alle Gäste dazu zwang, wie Bittsteller zu dem General aufzublicken. Regulus stieß den Stuhl ohne viel Aufheben zurück, bis er gegen die mit einem riesigen Aquila geschmückte Wand prallte, und bedeutete dem General Platz zu nehmen, während er sich an den Tisch lehnte. "Sehen Sie, General, da ist das Problem. Das Ziel das Imperators ist nicht der Erhalt der Menschheit.", eine kurze, ruhige Handbewegung stoppte das Aufbegehren des Imperialen, "Der Imperator kämpfte immer einzig und allein gegen das Chaos. Aber das Chaos liegt in der Natur der Menschheit, also muss man, um das Chaos zu vernichten, die Menschheit vernichten. Können Sie mir folgen?" Der letzte Rest Röte war aus dem Gesicht des Generals gewichen, er zitterte jetzt vor mühsam unterdrückter Wut, "Sie †“ Sie! Das ist Verrat! Ketzerei! Häresie! Wie können Sie?" †“ "Häresie, General? Ketzerei? Woran? An einem Kult, den Er nie gewollt hat? Verrat? An einem Imperium, das mühevoll, qualvoll, mit all seinen Ressourcen, doch nur seinen Niedergang verlangsamen kann? Einen Krieg kämpft, den es schon verloren hat? Dieser ganze Krieg ist sinnl†“ ", doch Regulus kam nicht dazu, seine Ausführungen zu beenden.

 

Der General hatte in einem Anfall von Heldenmut seine Boltpistole gezogen. Er war schneller als es seine Statur vermuten ließ, aber mit den Reflexen eines Space Marine konnte er natürlich nicht mithalten. Allerdings hatte er die Überraschung auf seiner Seite, hatte Regulus sich doch in Rage geredet und seine Wachsamkeit nachgelassen. So sprengten die Boltgranaten eine Linie in die Panzerung des sich zur Seite werfenden Hünen, die ihn ohne die zentimeterdicken Ceramitplatten sicherlich umgebracht hatten. So tanzte nur ein Funkenschauer über die Ränder der Krater und der Maschinengeist kreischte einen schmerzerfüllten Warnton in Regulus' Ohren, während er die Energie auf andere Leitungen umleitete. Die Ziffern in der oberen rechten Ecke seines Helmdisplays, die die Leistungsfähigkeit der Rüstung anzeigten und bisher bei ermutigenden 97 Prozent gestanden hatten, ratterten herunter, bis sie sich bei einer halbwegs akzeptablen 80 einpendelten. Ceramitstücke prasselten auf den Boden, gefolgt von einem dumpfen Schlag, als nicht nur Stücke der Rüstung, sondern ihr Träger auf dem Boden aufschlug, sich über die Schulter abrollte, auf die Knie kam und dabei in einer fließenden Bewegung auch noch seine eigene Boltpistole zog. Der Maschinengeist meldete eine saubere Zielerfassung und um den General, der ein ähnliches Manöver versucht hatte, sich allerdings in die andere Richtung geworfen hatte und von seinem Körpergewicht und zu lange ausgesetztem Drill behindert auf dem Rücken zu liegen gekommen war, legte sich ein Fadenkreuz. Doch Regulus hatte den Mann noch nicht abgeschrieben. "Sehen Sie es ein, Arcturus. Der Krieg ist verloren und jeder Tag mehr, den Sie durchhalten, stärkt nur das Chaos. Wollen Sie das? Wollen Sie dem Chaos auch nur indirekt, auch nur im entferntesten dienen? Oder ist Ihnen der Kampf gegen den Erzfeind ein Opfer wert?"

 

Als Antwort knallte die Waffe in der Hand des Generals drei weitere Male.

Die erste Granate bohrte ihre Spitze einige Millimeter tief in den Schulterpanzer mit dem weißen Pfeil auf blauem Grund und sprengte einige Brocken aus dem massiven Panzer. Die zweite Kugel verfehlte den Helm des Marines nur um wenige Zentimeter. Die dritte Kugel traf schließlich ihr Ziel und bohrte ich etwas oberhalb der Stirn in den niedrigen Kamm auf Regulus' Scheitel. Der Kopf des erfahrenen Marines wurde brutal in sein Genick geschlagen. Der Maschinengeist heulte ohrenbetäubend auf. Eine Fontäne aus Ceramitbröckchen spritze in die Luft. Reflexartig schloss sich der rechte Zeigefinger des Jahrhunderte alten Kämpfers um den Abzug seiner Boltpistole. Der Helm hatte gehalten. Das Display flackerte, verdeckte die Sicht durch die Linsen mit einem wahren Hagel weißem †“ in diesem Fall grünem †“ Rauschen.

 

Endlich konnte Regulus wieder etwas sehen, auch wenn immer noch Interferenzen durch sein Gesichtsfeld stürmten. Der General lag immer noch am Boden, hatte aber die Pistole fallengelassen und presste stattdessen seine rechte Hand auf die linke Schulter. Sein linker Arm hing schlaff herab. Einen Moment lang war der Marine überrascht, dass der Mann überhaupt noch einen Arm, ja einen Oberkörper hatte, an dem der Arm befestigt sein konnte und eine Schulter, die er umklammern konnte †“ was Boltgranaten mit dem menschlichen Körper anstellten, war selten schön und vor allem selten mehr als blutiger Nebel und ein matschiger Brei †“ dann wurde es ihm klar.

Bei einem Feuergefecht auf gerade einmal drei, vier Meter Entfernung war die schlechtere Qualität der Waffe des Imperialen ein Vorteil gewesen. Seine Projektile flogen langsamer und hatten genug Zeit, sich scharf zu machen, während die einzelne Boltgranate, die Regulus gefeuert hatte, zwar eigentlich den gesamten Oberkörper ihres Zieles hätte zerfetzen sollen, aber deutlich schneller geflogen und deswegen noch nicht scharf gewesen war, als sie in das Fleisch des Mannes einschlug. Also musste die Kugel die Schulter durchbohrt haben und in den Beton dahinter eingeschlagen sein, wo sie dann letztendlich explodiert sein würde.

 

Vorsichtig, um seine Rüstung zu schonen, erhob sich der Marine in der frisch lackierten blauen Rüstung, trat zu dem vor Schmerzen halb ohnmächtigen Soldaten und schob dessen Waffe mit einem gepanzerten Fuß unter eine Kommode voller Nippes. "Die Wunde ist nicht tödlich. Wir können Sie retten, Arcturus. Ich kann Sie retten." †“ "Warum?" †“ "Weil Sie, wenn Sie die Wahrheit einmal eingesehen haben, voller Elan dafür kämpfen werden. Weil wir Sie brauchen könnten." Weil wir Sie gebrauchen könnten, fügte er in seinen Gedanken hinzu. "Nein, nein. Ich meine, warum das alles hier?", der General machte mit seiner blutigen Hand eine kurze, vage Handbewegung. "Haben Sie das wirklich nicht bemerkt? Ich bin enttäuscht von Ihnen, Arcturus. Was hören Sie?" †“ "Ich höre †“ Ich †“ Ich höre... nichts.", dem General dämmerte die Tragweite seiner Feststellung, "Sie haben†“ Sie†“ Sie Bestie!" †“ "Bestie? Arcturus. Der Tod durch Ersticken ist ein gnädiger Tod, verglichen mit einem Tod auf dem Schlachtfeld eines schon lange verlorenen Krieges. Finden Sie nicht auch?" †“ "Thron von Terra! Wie können Sie nur? Hier sind tausende Menschen! Und Sie lassen Sie einfach ersticken? Sie häretisches Monstrum! Sie Schlächter! Alle Dämonen des Warp sollen sich an Ihren Knochen laben, nachdem Sie Ihrer gerechten Strafe zu geführt wu†“"

 

Das heisere Bellen einer Boltpistole beendete die Tirade des Generals, dessen halber Oberkörper und Kopf sich auf dem Aquila, unter dem er gestorben war, verteilt hatten. Langsam drehte Regulus an der Choke seiner Pistole, um sie wieder auf normale Gefechtsentfernung zurück zu stellen. Die massiven Schulterpanzer ruckten einmal nach oben und wieder nach unten. Der Mann hatte es nicht anders gewollt, eine Schande. Dabei hätte er so nützlich sein können. "Ihr Diener des Leichenimperators seid so blind. So stur. Dabei ist euer Schicksal doch schon lange besiegelt..."

 

Der Hüne in der blauen Rüstung wandte sich ab, holte aus einer seiner Gürteltaschen eine Tube mit Reparierpaste hervor und begann die Einschüsse in seiner Rüstung zu flicken. Seinen Helm nahm der Krieger der Alpha Legion dabei nicht ab, schließlich wollte er nicht in der langsam dünner werdenden Atemluft ersticken. Es war interessant, was in einem luftdichten Bunker passierte, wenn man die Luftzufuhr abstellte. In wenigen Stunden dürfte er gefahrlos die Tore für seine Brüder und ihre Verbündeten öffnen können. Dann würde er auch endlich seine Rüstung wieder mit dem Wappen der Hydra schmücken können †“ obwohl es sehr befriedigend und überraschend einfach gewesen war, die Diener des Leichenimperators mit der Maskerade als Ultramarine zu täuschen.

Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen und ich konnte den ein oder anderen von euch etwas verleiten.

Kommentare und Kritik wie immer willkommen

bearbeitet von KultistNr.Droelf
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Freut mich, wenn es dir gefällt.

Eigentlich soll das aber eine Kurzgeschichte bleiben. Vielleicht mach ich mit dem Charakter Regulus weiter, aber ich habe keine Idee, wie ich diese Geschichte (zusammenhängend) weiter ausbauen soll, ohne, dass es zu einer 0815 Geschichte über die große Schlacht bei Aldi auf Planet Lidl wird. Also eine zusammenhängende Geschichte, nein - Wiedersehen mit Regulus, vielleicht.

bearbeitet von KultistNr.Droelf
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So, lange ist es her, dass ich hier was gepostet habe.

Mir liefen ein paar Chaos Kultisten über den Weg, an denen ich meine auf dieser Größe nicht vorhandenen Malkünste ausprobieren musste, und dann auch noch Star Wars X-Wing, das dringend ausprobiert werden musste - ich hoffe, ihr habt Verständnis dafür.

 

Dafür geht es heute dann auch mal kurz ins Star Wars Universum:

Es wird eine Art Spielbericht eines X - Wing Spiels †“ aber weil das Anfängerspiel nach den Starterregeln wohl niemanden interessieren wird, etwas "cinematisch" aufgewertet und erzählt aus der Perspektive meines Rebellenpiloten.

 

Genug des Vorgeplänkels, hier ist der "Zwischenfall über Caaldra IV"

 


Als die Sterne außerhalb der Kanzel des X †“ Wings sich zu langen Streifen dehnten, fiel die Anspannung langsam von Quinn Pave ab. Sein erster Einsatz war ein voller Erfolg gewesen, er hatte nicht nur überlebt, sondern auch noch seinen Raumjäger unbeschädigt durch den Kampf gebracht und einen Tie †“ Fighter abgeschossen. Vor dem inneren Auge des jungen menschlichen Piloten wurde schon der Umriss eines Ties auf die Seite seines Schiffes gesprayt. Nur noch vier Ties erwischen und er wäre ein Ass. Ein Ass der Rebellion... Quinns Gedanken wanderten, er schwelgte in seinem zukünftigen Ruhm, in Gedanken an Siegesfeiern. Bald schon würde er mit seinen Staffelkollegen den Sieg feiern können †“ dieses Patrouillenboot würde keine Rebellen mehr töten. Wie ein Rudel Raubfische waren sie über das größere Schiff hergefallen, eine ganze Staffel X †“ Wings, hatten das imperiale Schiff mit einem Regen aus Photonentorpedos vernichtet, dann waren sie alle auf einem anderen Kurs in den Hyperraum gesprungen. Jeder von ihnen würde zwei kurze Sprünge machen, um Verfolger abzuwimmeln und dann würden sie zu ihrer Basis zurückkehren.

 

Der Timer, den R2 †“ T3 gestartet hatte, zeigte Quinn, dass er erst in einigen Minuten aus dem Hyperraum stürzen würde. Mit einem Seufzer machte der junge Pilot der restlichen Anspannung Luft, lehnte sich in seinem Sitz zurück und streckte sich †“ soweit es in der Enge des Cockpits möglich war. Langsam spürte er, wie sein Adrenalinspiegel sank und wie er Hunger bekam. Wie seltsam, gerade hatte er noch gekämpft und jetzt hatte er auf einmal Lust auf irgendetwas Süßes. Der Rebell begann die Taschen seines orangenen Pilotenoveralls abzuklopfen, natürlich war da nichts zu essen. Diesmal seufzte er nicht vor Erleichterung, sondern vor Enttäuschung. Ein ungeduldiges Piepen lenkte Quinns Aufmerksamkeit auf den kleinen Bildschirm in den Kontrollen vor ihm, auf dem die Nachrichten seines Astromechs durchliefen. [Die Standardprotokolle sehen es vor, dass Sie die Zeit im Hyperraum für einen Systemcheck nutzen], teilte sein R2 †“ Droide ihm mit. "Dafür habe ich noch zwei Sprünge lang Zeit, T3.", antwortete der junge Mann immer noch vor Freude über den Sieg grinsend, "Außerdem sind wir nur zwei Mal getroffen worden und du hast selbst gesagt, es wäre alles in Ordnung. Bereite dich lieber auf den kompletten Scan vor, den die Standardprotokolle für den Sturz aus dem Hyperraum in unbekannten Regionen vorsehen." Der Droide piepste eine auch ohne Übersetzung deutlich weniger gut gelaunte Antwort zurück †“ die sich auf einmal zu einem trommelfellstrapazierenden Kreischen steigerte, als die Sterne wieder kürzer wurden und der Scan des Normalraums auf einem Display erschien.

 

"Was zur Hölle?!", stimmte auch der Pilot mit ein. Das Caaldra †“ System hätte eigentlich leer sein müssen †“ war es aber nicht. Nur wenige tausend Kilometer vor der Nase seines X †“ Wings †“ im Weltall eine verschwindend geringe Distanz †“ zogen zwei Ties ihre Bahnen. Wie kamen diese Dinger hier her? War hier etwa irgendwo ein Sternenzerstörerer? Und vor allem, was taten sie hier?

Eine wirre Sekunde lang dachte Quinn, sie wären hier um ihn zu jagen, dann sprang sein Verstand wieder an und machte ihm klar, dass das unmöglich stimmen konnte. "T3, scanne des System. Hier muss irgendwo ein Sternenzerstörer sein. Und wenn du ihn gefunden hast, berechne ein paar Fluchtvektoren. Ziel egal, Hauptsache der Startpunkt ist weit weg von dem verdammten Zerstörer.", während er sprach, lenkte er seinen X †“ Wing vorsichtig, abwartend nach Vorne. Satt zusammenzubleiben, stoben die beiden Ties zu seiner Verwunderung auseinander. Der eine kippte nach Steuerbord und der andere nach Backbord, beide waren eindeutig kampfbereit, obwohl dieses Manöver Quinn nicht besonders geschickt erschein. Blieben Imperiale nicht normaler Weise als Flügelmänner zusammen, wie die Rebellen es auch taten, wenn sie Ärger erwarteten? Diesem Kampf konnte er nicht mehr entgehen und auf einmal wünschte er sich seinen Flügelmann - ein unglaublich nerviger Rodianer namens Drexl - herbei, doch leider hatten die Rebellen keine Feinde erwartet und beschlossen, es wäre für die Basis sicherer, wenn sie einzelnd flögen...

Er musste also alleine mit diesen beiden Dingern fertig werden und das auch noch, bevor sie Verstärkung bekamen. Und er musste verhindern, dass sie ihn in die Zange nahmen. Rasch kippte Quinn seinen Jäger nach Backbord und steuerte direkt auf den Tie zu. Adrenalin rauschte in seinen Adern. Theoretisch war der X †“ Wing dem Tie in solchen Situationen überlegen...

 

Grüne Laserstrahlen prasselten gegen seine Schilde, T3 kreischte, Quinn kämpfte gegen den Impuls an, die Augen zu schließen †“ die Schilde hatten gehalten und der Tie ruckte immer noch in der Zielerfassung des X †“ Wings. Quinn drückte ab und sah, wie sein Laser die Kanzel des Augapfels schwärzten. Aber der Imperiale flog weiter. Verdammt. Quinn holte jetzt jedes bisschen Geschwindigkeit aus seinem Jäger, er wollte den Tie, der bestimmt wenden würde, nicht in seinem Rücken haben, zumindest nicht in Reichweite. Außerdem hatte der andere Augapfel sich gefährlich in seine Richtung gedreht. Es war an der Zeit, Abstand zwischen sich und die Imperialen zu bringen. "Schadensbericht", fauchte er den Astromech an und fragte sich gleichzeitig, war der Droide den Bericht noch nicht gebracht hatte. Schnell riss er den Jäger rum und steuerte auf den anderen Tie zu, dessen Pilot offensichtlich verzweifelt versuchte, ihn zu erwischen. Mit einer Mischung aus Geschick und Glück schaffte Quinn es tatsächlich, sich im toten Winkel des Augapfels zu halten, feuerte †“ und traf. Der Schuss streifte allerdings nur die Tragfläche des Imperialen. Der X Wing schoss auf seinen Gegner zu †“ der Imperiale machte keine Anstalten, auszuweichen. Erschrocken riss der junge Mensch das Ruder hoch und jagte knapp über seinem Gegner her, nur um direkt ins Visier des anderen Tie zu geraten.

 

Wieder kreischte T3, doch diesmal zu Recht, sie waren definitiv getroffen worden, auch wenn Quinn nicht wusste, wo. "Schadensbericht", brüllte er wieder und diesmal erschienen tatsächlich Zeichen auf dem Display, doch Quinn hatte keine Zeit, sie zu lesen: In einem halsbrecherischen Manöver riss er seinen X †“ Wing in eine Schmugglerkehre, bekam einen der beiden Augäpfel ins Fadenkreuz, feuerte, während grüne Laserstrahlen an seinem Cockpit vorbeizischten. Die Laser trennten eine Tragfläche sauber ab und sandten den Tie in einem hilflosen Trudeln ins All davon. Triumphierend schrie der Rebell auf.

Doch es gab noch einen Gegner, um den er sich kümmern musste. Schnell raste er an dem langsam dahintreibenden Wrack vorbei. Der andere Tie musste sich jetzt irgendwo in seinem Rücken befinden. Wieder riss Quinn seinen Jäger herum und starrte direkt in die nur einige hundert Kilometer entfernten Müdungen des übriggebliebenen Augapfels. Diesmal war Quinn schneller am Abzug, roter Laser schoss durch das All †“ und trafen den Gegner. Er war sich nicht sicher, wo er getroffen hatte, aber es musste ein guter Treffer gewesen sein, denn das Antwortfeuer seines Gegners ging weitfehl †“ und schon war Quinn an dem Augapfel vorbeigeschossen.

 

Wieder riss der Rebell seinen Jäger herum, sah den Tie in einiger Entfernung seine Kreise ziehen, offensichtlich wollte der Tie keine direkte Konfrontation mehr riskieren, sondern die Flucht in Richtung seines Mutterschiffes, das R2 †“ T3 tatsächlich in der Nähe des vierten Planeten des Systems entdeckt hatte, antreten. Das Jagdfieber hatte Quinn gepackt und so stürzte er sich in die Verfolgung. Die Distanz zwischen den Schiffen schrumpfte, da der Tie noch einige Kurskorrekturen vorzunehmen schien oder vielleicht hatte Quinn auch den Antrieb des Augapfels erwischt, zumindest war er in der Lage, zu seinem Gegner aufzuschließen und ihm eine Ladung Laser sicher in die Triebwerke zu jagen, die in einem blauen Feuerball explodierten.

 

Quinn brüllte seinen Triumph heraus, wurde aber schnell von seinen Sensoren gedämpft. Zwei komplette Staffeln Tie †“ Fighter kamen auf ihn zu! "T3, Fluchtvektor, jetzt.", befahl er und gab Vollgas, sobald die Koordinaten des Sprungpunktes auf seinem Display erschienen, diesmal war der Astromech schnell gewesen. Zum vierten Mal an diesem Tag dehnten sich die Sterne vor seinem Cockpit zu langen Linien und zum zweiten Mal an diesem Tag lehnte Quinn Pave sich in seinem Sessel zurück, spürte das Adrenalin aus seinen Adern schwinden und den Hunger steigen. Er hatte es geschafft, er hatte überlebt †“ seine Staffelkollegen würden ihm diese Geschichte nie glauben, es sei denn... "Ich hoffe, du hast das alles mitgeschnitten, T3?"

 

Und hier noch die Fakten, soweit ich mich erinnere:

1. Runde: Ties gehen auseinander, X Wing nach Vorne

2. Runde: X Wing schwenkt auf den rechten Tie (Obsidian) ein, Head-on, Tie wird beschädigt, X Wing übersteht den Beschuss, der linke Tie (Akademie) schwenkt um

3. Runde: X Wing weiter gerade aus, Tie (Obsidian) fliegt weiter gerade aus, Tie (Akademie) schwenkt in Richtung X

4. Runde: X Wing schwenkt auf Tie (A) zu und trifft

Zwei oder drei Runden wildes Manövrieren auf engem Raum, die Ties schießen ein paar mal erfolglos auf den X Wing, der X Wing erwidert das Feuer genauso erfolglos, schließlich gelingt meinem Gegner tatsächlich mal ein Angriffswurf und ich verhaue die Abwehr, der X Wing muss einen Treffer hinnehmen, während er über dem anderen Tie rumgondelt, weil ich scheiße geflogen bin.

Letztendlich kann der X Wing in der nächsten Runde aber den Obsidian Staffel Tie abschießen (dank 2 Schaden mit einem Schuss)

In der nächsten Runde versucht der Akadmie Tie es mal wieder geradeaus mit und an dem X Wing und kriegt gleich einen Treffer ab, während er den Rebellen noch nicht einmal erwischt.

Danach will mein Gegner nicht noch einen Head-on Run riskieren, deswegen wendet er nicht, sondern dreht weg (wir waren am Spielfeldrand), ich wende, hol ihn in der nächsten Runde ein und schieße ihn ab. Damit hat die Rebellion gewonnen

 

Mein Fazit:
Ein sehr spaßiges Spiel mit einem unerwarteten Ende. Wir dachten beide, dass das Imperium einen großen Vorteil hat, weil es zwei Schiffe hat, die auf dem Papier nicht wesentlich schwächer aussehen als der X †“ Wing. Aber ich hatte abartiges Würfelglück, habe von 6 Schüssen 5 getroffen, während mein Gegner nur 3 oder 4 Schüsse überhaupt getroffen hat, von denen ich alle bis auf einen weggesaved habe.

Im Nachhinein bin ich mir nicht sicher, ob es an meinem exorbitanten Würfelglück lag, dass ich gewonnen habe oder ob ich tatsächlich besser geflogen bin †“ ich glaube, eher ersteres :D Die beiden Fraktionen scheinen mir aber halbwegs ausgeglichen zu sein. Beim nächsten Mal spiele ich dann hoffentlich das Imperium, dieses Mal war ich einfach zu langsam.

Ein Rückspiel mit Seitenwechsel folgt also hoffentlich bald, auch wenn ich mit dem X †“ Wing eigentlich ganz zufrieden war.

 

Was mich jetzt natürlich interessiert ist, hat es euch gefallen? Wollt ihr sowas in Zukunft öfter und dann auch von Warhammer Spielen lesen? Oder soll ich das besser lassen und wieder normale Geschichten schreiben?

bearbeitet von KultistNr.Droelf
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Dafür, dass ihr so lange auf so etwas halbgares wie den Spielbericht von gestern warten musstet, hab ich heute mal tief in meiner Sammlung gegraben und die alte Mitschrift einer Runde des Rollenspiels Ratten! ausgegraben.

Ich wünsche viel Spaß mit diesem kurzen Ausschnitt.

 

 


 

Honigzunge musste sich alle Mühe geben, um sein Gesicht nicht vor Ekel zu verziehen, so sehr widerte ihn das Aussehen und vor allem der Geruch seines Gegenüber an. Diese Ratte nahm den Namen seiner Rotte wirklich wörtlich, oder roch zumindest so †“ Müllschlinger. Bei dem Gedanken daran, längere Zeit mit dieser Ratte zusammen zu reisen, wurde Honigzunge jetzt schon schlecht. Hoffentlich würde er sich an den Geruch gewöhnen.

Aber er konnte bei der Auswahl seines Reisegefährten und vor allem Leibwächters nicht zimperlich sein. Dieser Müllschlinger hatte einen ganz anständigen Ruf, er hatte schon für Silberpelz gearbeitet und das halbwegs erfolgreich. Wenn das, was Honigzunge über den Söldner gehört hatte, stimmte, dann hatte dieser sich unter seinen eigenen Leuten beim Ritual des Ersten Blutes einen gewissen Ruf für seine Zähigkeit erarbeitet, was unter Müllschlingern wirklich etwas heißen sollte. Danach war er irgendwann, da er noch ziemlich jung aussah †“ soweit Honigzunge das unter all dem Dreck erkennen konnte †“ wohl ziemlich bald, bei den Sammlern aufgetaucht und hatte, wie so viele seiner Rotte, seine Dienste gegen Essen angeboten. Silberpelz, der nicht umsonst für seinen untypischen Geiz bekannt war, hatte den jungen Müllschlinger angeworben und war mit dessen Diensten wohl durchaus zufrieden gewesen. Der Söldner hatte sich als ziemlich kampfstark und halbwegs weg kundig erwiesen †“ und vor allem als dumm. Er hatte sich von Silberpelz nach allen Regeln der Kunst über den Tisch ziehen lassen und auch wenn Honigzunge nicht vor hatte, dem Beispiel des nicht umsonst unbeliebten Sammlers zu folgen, so hatte er doch auch nicht genug Ressourcen, um einen wirklich guten undoder teuren Söldner anzuwerben. Da war diese Ratte, die wohl in der sehr unteren Mittelklasse der Söldner rangierte, genau die richtige Wahl.

 

"Also", eröffnete Honigzunge seinen Ekel gründlich verbergend die Verhandlungen, "Ich brauche dich als Begleitschutz für eine Reise. Ich weiß noch nicht, wie lange die Reise dauert, es soll eine Geschäftsreise werden, die anderen Rotten besuchen, Kontakte knüpfen †“ das übliche Sammlergeschäft eben. Eigentlich brauch es dich auch gar nicht interessieren. Ich biete dir †“ in gewissem Rahmen †“ Verpflegung und wenn wir die Reise beendet haben, einen kleinen Bonus, der dich lange genug versorgen sollten, bis du einen neuen Job gefunden hast."

Er schenkte dem schmutzigen Söldner ein gewinnendes Lächeln, konnte dann aber dem Drang, sich zu putzen, nicht mehr widerstehen und begann †“ unnötiger Weise †“ sein ohnehin schon glänzendes Fell weiter aufzupolieren. Schon der Anblick des Söldners sorgte dafür, dass er sich irgendwie schmutzig vorkam, schließlich starrte dessen Fell so vor Dreck, dass Honigzunge die Farbe des Pelzes gar nicht mehr ausmachen konnte.  "Und †“ ähhem †“ würde es dir etwas ausmachen, dich einmal kurz zu waschen, bevor wir aufbrechen?"

 

Der Söldner zuckte die Schultern. "Warum nicht, Sammler? Ich hab Hunger, also lass uns loslegen.", grollte er mit tiefer Stimme.

"Nicht so hastig.", winkte Honigzunge eilig ab, "Ich muss noch einiges vorbereiten, bevor wir aufbrechen können. Es soll morgen losgehen."

"Ich hab aber jetzt Hunger, Sammler", erwiderte der Söldner kategorisch.

"In Ordnung, du bekommst eine Anzahlung. Sagen wir, eine Mahlzeit? Aber dafür bist du morgen, wenn das erste Licht durch die große durchsichtige Wand fällt, wieder hier. Und zwar gewaschen.", lenkte Honigzunge eilig ein. Dieser Söldner war †“ abgesehen von seinem Geruch †“ der perfekte Begleiter für ihn und er wollte nicht riskieren, dass jemand ihn ihm vor der Nase weg abwarb.

"Geht klar, Sammler", knurrte der Söldner und streckte seine Pfote aus, um das Geschäft mit einem Handschlag zu besiegeln.

 

Widerstrebend schlug Honigzunge ein, "Ich heiße übrigens Honigzunge." †“ "Dickfell", sagte der Söldner in seiner tiefen, heiseren Stimme und sah ihn dann erwartungsvoll an, "Wo bleibt mein Essen?" Mit diesem Söldner würde er noch sehr viel Spaß haben, dachte Honigzunge und unterdrückte einen Seufzer. Konnte diese Ratte auch an etwas anderes denken, als an Essen? Der war ja noch schlimmer als die anderen Müllschlinger, die er kannte. "Immer mit der Ruhe.", antwortete er dem Ungeduldigen und bedeutete der großen, mageren Ratte, ihm zu folgen. Je schneller er den Söldner loswurde, desto eher konnte er sich waschen. Seit er Dickfells Pfote geschüttelt hatte, war sein Bedürfnis danach noch größer geworden. Diese Ratte war wirklich unglaublich dreckig. Hoffentlich würde er sich bis morgen gewaschen haben, sonst würde es eine unerfreuliche Reise werden.

 

Wie man gemerkt hat, ist Ratten! ein Pen & Paper Rollenspiel, bei dem tatsächlich Ratten, die ein von den Menschen plötzlich verlassenes Einkaufszentrum bewohnen, spielt. Diese Ratten haben sich zu unterschiedlichen Rotten - wie den reichen Sammlern, zu denen Honigzunge gehört oder den immer hungrigen Müllschlingern, zu denen Dickfell gehört - zusammengeschlossen und bestreiten so mit und gegeneinander ihr (Über-)Leben.

 

Wie immer hoffe ich, dass es euch gefallen hat und bin für Kommentare und Kritik offen. Interessiert euch, wie es weitergeht?

bearbeitet von KultistNr.Droelf
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