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TabletopWelt

Review: Ho-Ki und Japanese Steel Pillbox von Anyscale Model


Lurch

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Beim Suchen nach Fahrzeugen bin ich neulich auf Ebay auf den Hersteller Anyscale Models gestoßen, der hauptsächlich Geländestücke, aber auch ein paar Fahrzeuge in 28mm im Angebot hat.  Und darunter ein japanischer Ho-Ki Truppentransporter, den es bei Bolt Action bisher meines Wissens nach noch nicht als Modell gab.

Der Hersteller schreibt, dass er die Modelle für den Tabletopeinsatz möglichst robust designt hat, demzufolge sind sie nicht so fein detailiert wie die manch anderer Hersteller, aber preiswerter. Letzteres stimmt schon mal, der Ho-Ki kostete gerade mal um die zehn Pfund. Wenn man bedenkt, dass ich für meine Typ 94 Tankette 17 Pfund gezahlt habe, für den Sumida-Panzerwagen noch mehr, lockt der Preis hier allemal. Und so wanderte der Ho-Ki in den Einkaufskorb, und dazu gleich noch ein Doppelpack Bunker für die Japaner.

Nachdem beides von Großbritannien hier angekommen war, hab ich es mal gespannt aufgemacht:

 

Der Ho-KI

Beim Auspacken wurde ich hier angenehm überrascht, das Modell ist nicht nur fix und fertig, es ist keinerlei Zusammenbau mehr nötig, sondern es gab auch keine nennenswerten Unsauberkeiten oder Gussreste, nicht mal auf der Unterseite. Lediglich auf der Kante der Plane werde ich mal mit der Feile langgehen. In der Hinsicht lässt das Modell sogar meine Warlord-Panzer alt aussehen.

Auffällig ist, dass die Wände dieses Ho-Ki an den Seiten ausgebuchtet sind, ich kannte das Fahrzeug bisher nur mit geradem, kastenförmigen Aufbau. Nach einiger Suche habe ich aber auch ein paar Bilder dieses Bautyps hier gefunden. Vielleicht eine Bauvariante? Oder ein Prototyp? Konnte dazu leider nichts herausfinden, fest steht aber, es gab das Fahrzeug wohl auch in dieser Konfiguration.
Davon ab sieht das ganze Modell soweit stimmig aus.
Das Fahrwerk ist eher einfach gehalten, an einer der Rollen hatte mein Exemplar eine kleine Fehlstelle. Die Ketten sind ebenfalls eher simpel, aber das Problem gibts auch im ,,Normalpreis- Segment", siehe z.B. Rubicon. Der Rest des Modells ist für meine Begriffe völlig zufriedenstellend detailiert, es gibt eine Inneneinrichtung, falls man das Verdeck weglassen will, die Auspuffanlage ist gut getroffen, und die Plane hat eine Stoffstruktur. Sie ist übrigens nicht hohl, sondern ein massiver Klotz, der in den Aufbau greift. Alles in allem sicher kein Modell für den zentralen Blickfang eines Vitrinenprojekts, aber allemal ordentlich auf dem Tisch, und dafür ist es ja in erster Linie gedacht.
Einzige kleine Kritikpunkte sonst: Vorne ist ein kleiner, aber deutlich sichtbarer Spalt, den ich zuspachteln werde, und auf den Luken des Fahrerabteils muss man noch die Sichtschlitze aufmalen oder eingravieren.
Unterm Strich: Sieht aus wie ein Ho-Ki, wenn auch nicht wie die Standardversion, und präsentiert sich als Sorglospaket, das man fast direkt aus dem Päckchen anmalen kann. Sicher ist beispielsweise das Fahrwerk nicht auf einem Level mit dem, was z.B. Blitzkrieg in Sachen Detail bietet, aber das wird auch gesagt. Allerdings finde ich das Modell insgesamt gut und völlig in Ordnung für den Tabletopeinsatz. Und vollends überzeugt hat mich dann der Preis, wir reden hier von etwa der Hälfte dessen, was man durchschnittlich für ein vergleichbares Resinfahrzeug löhnen darf.
 

Die Bunker

Diese werden im Doppelpack für ca. 5 Pfund verkauft. Vorbild waren kleine, portable Stahlbunker, die historisch aus der Schlacht um Tarawa und in kleinerer Anzahl auch von den Aleuteninseln bekannt sind, manche Historiker vermuten, dass es sich noch um Restbestände aus der Zeit des Russisch-japanischen Krieges handelt.
Wie man sieht, sind beide Bunker aus verschiedenem Resin gegossen, in beiden Fällen ist es leicht durchscheinend. Auf dem braunen Exemplar war eine ganze Menge Pulver, ich vermute mal Formentrennmittel, das sich aber problemlos abspülen ließ. Außerdem hatte dieses Exemplar einen leicht merkwürdigen Geruch, was aber nach dem Waschen weitgehend verflogen ist. Eventuell wars das Pulver.
Das Modell bildet das historische Vorbild sehr gut ab, lediglich ein einziges Detail fehlt: Auf der Frontplatte zwischen den Schießscharten war noch ein kleines Sichtloch. Das kann man aber mit einem Bohrer ergänzen oder mit schwarzer Farbe andeuten.
Die Oberfläche ist etwas rauher als beim Ho-Ki, besonders bei dem Exemplar aus braunem Resin, aber nichts, was nicht mit einer kurzen Behandlung mit Feile oder Sandpapier behoben werden könnte. Nieten und dergleichen sind in ausreichender Detaillierung vorhanden, auf dem Foto aber leider kaum zu erkennen. Die Fenster der Bunker sind zu, aber so dünn ausgegossen, dass man sie, falls gewünscht, ohne Probleme öffnen könnte. Die Wandstärke ist okay, unter der Dachluke hätte es für mich etwas dicker sein können, ich werde es evtl. mit ein wenig Greenstuff auskleiden, nur für alle Fälle. Eine Inneneinrichtung gibt es keine (das Original hatte einen Zwischenboden und eine zentrale Säule), wenn diese vorhanden wäre, würden aber auch endgültig keine Miniaturen mehr im Bunker Platz finden. Eventuell wäre eine Basierung eine gute Idee, um die Unterkanten der auf den Ecken herunterlaufenden Eisenkanten zu schützen, diese sind nämlich relativ dünn.

Fazit: Ein nettes Geländestück, gerade für das neue ,,Bloody Tarawa" Szenario im Pazifik-Buch von Bolt Action, um seinen Sniper oder Observer sicher unterzubringen, aber sicher auch für Steampunk oder 40K verwendbar. Für den Preis kann man hier absolut nicht meckern, ich überlege, mir noch ein paar von den Dingern zu holen.

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bearbeitet von Lurch
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