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TabletopWelt

Schatten über Bögenhafen


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Aha - jetzt weiss ich, warum es in Deinen anderen Projekten verhältnismässig ruhig geworden ist. Habe gerad in Deiner Signatur gesehen, dass Du da eine neue Verlinkung zu einem Projekt hast.

 

Alle Achtung, das mutet sehr cineastisch an. Gewohnt interessante backround Geschichte mit sehr stimmungsvollen Figuren! Der Wachturm als "Torso" der Geschichte lässt viel Raum für Spiele und Erzählungen :ok:

Schön das Symbol mit dem Fisch und dem Ochsen am Eingang. So viele liebevolle Details. Herrlich.

 

So eine story und das setting lädt auf jeden Fall ein für Kriegerbanden Spiele oder kleine Intermezzos mit Rollenspiel. Ich mag diesen Aufbau sehr!

 

Mehr davon :popcorn:

Ja, ich weiß, woher ich stamme, Ungesättigt gleich der Flamme Glühe und verzehr†™ ich mich. Licht wird alles was ich fasse, Kohle alles, was ich lasse, Flamme bin ich sicherlich.

 

Armeeprojekt: Der Kult des Slaanesh - Sethos der erwählte Druchii

Die dunklen Götter: Ihr dunklen Götter

 

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Diese törichten Menschen hatten sich zu tief in die Wälder gewagt. Sie verachteten die Tiermenschen als vom Chaos verdorbene, von Hass und Gewalt getriebene Plage der Wälder und bildeten sich zu viel auf die Federn an ihren Hüten, ihre ach so hoch entwickelte Sprache und ihre steinernen Häuser ein. Doch auch in der primitiven Stammeskultur der Tiermenschen gab es einige Regeln. Eine davon betraf den besonderen Status von Schamanen - da sie durch die Einnahme bewusstseinserweiternder Tränke Visionen der Götter empfangen konnten, waren sie die wichtigsten Ratgeber der großen Häuptlinge und nahezu unantastbar. Kein Tiermensch wäre so dumm, einem Schamanen auch nur ein verlaustes Haar zu krümmen, denn ein schrecklicher Fluch würde ihn Treffen, die Rache der Götter wäre ihm gewiss. Seine Brüder würden ihn verstoßen und er konnte nur hoffen, schon bei dem Versuch zu sterben, sei es durch einen rostigen Ritualdolch oder einen schweren Schlag mit dem schädelbesetzten Stab des Schamanen.

Die Menschen hatten keine Ahnung. Sie waren in den Wald eingedrungen, hatten Rehe und Hasen jagen wollen und wussten nicht, dass sie selbst in dem Augenblick zu Gejagten geworden waren, als sie sich unter das schier undurchdringliche Blätterdach des Schattenwaldes begeben hatten. Tausend rote Augen beobachteten sie, wie ihnen junge Rehe davonsprangen und Hasen und Eichhörnchen entwischten, bis die leichtsinnigen Menschen tief im Wald auf einer kleinen Lichtung Mel'mac dem Schamanen begegneten. Dieser hatte seinen Geist gerade auf Wanderschaft geschickt, um Kontakt mit den Göttern aufzunehmen und wurde von den laut rufenden Menschen aus seiner Trance gerissen, die sofort mit ihren Bögen auf ihn anlegten. Urplötzlich glühten seine Augen hasserfüllt auf, Feuer schoss aus seiner Hand und die auf ihn abgeschossenen Pfeile verbrannten noch in der Luft zu Asche, um vor seinen Füßen zu Boden zu rieseln. Als die Menschen erkannten, dass sie dieser Kreatur nicht gewachsen waren, war es bereits zu spät. Längst waren andere die Jäger, und wie als verzerrtes Spiegelbild der Jäger strömten kleine, gehörnte Tiermenschen mit Bögen auf die Lichtung und eröffneten das Feuer auf die Ostländer, die sich herumgeworfen hatten und in Panik die Flucht ergriffen.

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Niemand von ihnen würde den Wald lebend verlassen - und falls doch, wen kümmerte es? Sollte einer entkommen und seine Menschenfreunde warnen. Das einzige Lager der Menschen in der Umgebung war ein steinerner Wachturm und die Tiermenschen wussten genau, dass der Großteil seiner Besatzung auf Patrouille ausgerückt war. Einer nach dem anderen würde bezahlen für diese schändliche Tat.

"Ich habe es gesehen... der Turm wird brennen", sprach Mel'mac. "Rufe deine Kinder herbei..." Hinter dem Schamanen trat eine gewaltige Bestie auf die Lichtung, die alle umstehenden Tiermenschen mindestens um Haupteslänge überragte. Gefiederte Schwingen entsprangen seinem Rücken, denn der große Vogel Tzeentch hatte ihn gesegnet. Niemand kannte seinen Namen, so er denn einen hatte, man nannte ihn nur ehrfurchtsvoll die Krähe von Ostland. Denn seine Kinder waren die Rabenvögel, und auf seinen Befehl hin ergoss sich eine schwarze Flut gefiederter Leiber in den Himmel über dem Schattenwald.

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bearbeitet von Devilz_Advocate

"Ich musste mich immer besaufen, wenn ich was malen wollte." - Janosch

"Es ist wichtig, dass alles immer ein wenig armselig und scheiße ist. Das funktioniert am besten, wenn ich es selber mache." - Martin Bechler

 

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Hive Tarsus + Die abenteurlichen Abenteuer von Rogue Trader Apollinaire +

In der Kristallfestung + Jenseits der Kristallfestung 

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Das hier ist natürlich kein Bilderbuch, sondern eine Werkstatt und ich will versuchen, hier nicht nur zu posten, wenn eine bestimmte Miniatur samt ihrer Geschichte fertig ist, sondern euch wie in den anderen Projekten auch mit WIPs und Gedankengrütze belästigen.

Nachdem ich vorerst alles Gelände (Wälder, Wachturm, Gedöns) fertig habe, das ich im März mit nach Dortmund zur DizzCon'16 soll und auch ein paar Verstärkungen für meine ewig wachsenden Kinder des Chaos (Krähe von Ostland mit Rabenflut; Chimäre für Melekhs Horde des Wandels) endlich vom Tisch sind, ist es mal wieder Zeit für ein Spaßprojekt...  :nono2:

 

Irgendwann kam im Zuge der Planung der DizzCon die Idee auf, wir könnten für ein kleines Pausenfüller-Zwischendurch-Spiel Riesen umbauen/mitbringen und gegeneinander kämpfen lassen. Die Idee zum GIANT SMACKDOWN war geboren.


Ich war dann der Meinung, es bräuchte eine entsprechende Riesen-Arena, obwohl es jeder alte Pizzakarton auch getan hätte - aber so funktioniert dieses Hobby nicht, ich glaube das wissen wir alle sehr genau. Also hab ich mir ein paar Nachmittage um die Ohren geschlagen, und auf einer alten Bilderrahmen-Rückwand ein Spielfeld zusammengeklöppelt und bemalt.

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Für wen es interessiert: Die Platte ist 50x40cm groß und das Kometenrund ist die eigentliche Arena und hat einen Durchmesser von über 18cm, was bei 50x75mm Riesenbases ausreichend Platz bieten sollte für eine gepflegte Keilerei unter betrunkenen Giganten (zumal Bases ja den Rand überlappen können, solange die Miniatur sicheren Stand hat).

 

Fehlt natürlich noch der Riese (obwohl die Orga auch Ghorgors/Cygors erlauben will und ich zwei fertig bemalte habe - aber alle anderen Kinder haben einen Riesen, also wollte ich auch einen *quengel*). Eigentlich wollte ich einen Chaosriesen des Tzeentch machen, aber einerseits kam mir keine wirklich gute Idee (ich hätte gerne was in Richtung meiner Chaosoger gemacht, aber das läuft ja nicht weg), andererseits wollte ich dann doch gerne auch endlich mal einen "normalen" Warhammer-Riesen bemalen. Als das Kit damals rauskam, war ich wie viele von der Physiognomie überrascht, inzwischen bin ich mehr als begeistert von dem Kit und den Variationsmöglichkeiten. Trotzdem musste ich natürlich dran rumbauen, auch weil ich direkt nach dem Entgraten ungestüm angefangen habe, ihm die Hosen auszuziehen, weil ich dachte, ein Chaosriese im Stile meiner Chaosoger würde keine brauchen.

 

Nachdem ich mich gegen einen Chaosriesen entschieden hatte, sah er wie folgt aus:

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Die Miniatur stellt Ghurk den Einsamen (oder auch "Ghurk der Denker", wie er sich selbst gerne nennt), einen entflohenen Sklavenriesen der Ogerkönigreiche dar, der durch das Imperium streift und schon so einige Patrouillen und Räuberbanden aufgemischt hat, bis er schließlich die Giant Smackdown Arena findet und sich mit anderen RIesen prügelt; warum er ein (kaputtes) Glöckchen um den Hals trägt und wie er auf den Hund gekommen ist, werde ich wenn das Modell fertig ist wieder in einer begleitenden Kurzgeschichte erzählen. Die ist ebenso in Arbeit wie das Modell selbst, das zur Zeit so aussieht - wirklich fertig ist bisher eigentlich nur die Haut und das Eisen um seinen Hals. Armer Ghurk.

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Mehr, wenn es mehr gibt.
Ich bleib dran.

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Bei einem Riesen des Tzeentch musste ich an einen Flügel und einen großen Hakenschnabel denken. :)

Ghurk finde ich cool. Der rockt den Ring bestimmt. :)

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Auf die Arena freu ich mich schon sehr! Und auch der Riese macht bereits was her - dem wird ordentlich aufs Maul gegeben! :action:

* Sehenswerte Spielberichte, Reinschauen lohnt: Spielberichte aus Münster und der ganzen Welt

* Die Zukunft liegt in unseren Händen: Willkommen bei Fluffhammer!

* Armeeprojekte und mehr: [Fluffprojekt] Die Erben von Karak Azgal - Streit in den Bergen
* Biete Bemalservice - bei Interesse einfach anschreiben!

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Gefällt mir alles richtig gut. :) Nicht nur, wie du bereits bemalte Miniaturen in Szene setzt, auch die Arena und der WIp Riese sind richtig gut. :ok: Wie hast du die Haut des Riesen gemalt?

Sammelprojekt: 40k, Mordheim, Necromunda und mehr!

SUCHE alte 40k Pappgeländesets aus den 90ern

Dream as you'll live forever; live as you'll die tomorrow.
-James Dean

 

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Liest sich alles sehr gut, vor allem die Kombination aus Geschichten und Modellen gefällt mir sehr gut! Da hab ich gleich mal einen Vorschlag gemacht.

 

Die Patina auf den Metallteilen finde ich enorm schick, super gemacht!

bearbeitet von Atreju
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Es geht voran. Der Ledenschurz braucht natürlich noch ein Freehand, aber da brauche ich erst wieder ordentliche Pinsel, alles zu Schrott gemalt.. Ein paar Impressionen. Eigentlich hat die Sonne (roter Schild) noch ein mürrisches Gesicht, mal sehen, ob ich mir das noch antun will, das meiste wäre sowieso unter den Lederriemen verborgen.

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@Halbling: Basis ist das alte Tallarn Flesh, stellenweise mit Doombull Brown oder Rhinox Hide gemischt, für die Schattierungen außerdem Reikland Fleshshade/Lahmian Medium, hier und da glaube ich auch Druchii Violet. Nase/Lippen dünn mit Carroburg Crimson und Bloodletter Glaze lasiert für etwas Farbe. 

 

@Malte: Und ich mich nicht mit Sigmarines... ;) 

 

@DanDan: Grundfarbe der Haut (hier Tallarn Flesh), Rhinox Hide, schwarz und einen mittleren Grauton (Í  la Codex Grey) zusammenrühren und auflasieren. Kann ich kein exaktes Farbrezept geben, hängt auch immer von dem Gesicht/der jeweiligen Mini ab. Du merkst schon, ob du den richtigen Farbton hast. Im Zweifel stärker verdünnen und nach und nach lasieren, bis es passt. Ich hab etwas weniger Wasser genommen, damit das auch dort bleibt, wo es hin soll. Dann den natürlichen Haaransatz nachfahren. Wenn man mit der Farbintensität zufrieden ist, noch ein zwei Mal dünn mit der Grundfarbe der Haut drüberlasieren, damit das weniger aufgemalt aussieht. 


@Jimmy: Boltgun Metal Grundfarbe. Dann nach- und durcheinander gewashed/"lasiert" mit altem Flesh Wash, Chestnut Ink, Agrax Earth, Seraphim Sepia, Tamyia Clear Orange. Zwischendurch Schneide/Klingen akzentuiert und Kerben aufgemalt. 

"Ich musste mich immer besaufen, wenn ich was malen wollte." - Janosch

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In der Kristallfestung + Jenseits der Kristallfestung 

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So sieht manch einer eben aus, wenn er vom Nachdenken erschöpft aufgibt, und sich für Plan B entscheidet (große Keule).
Fast alle meine Pinsel sind irgendwie abgerockt, vor allem die für Details und Akzente. Möh. Naja. Die Gnoblar-Fankurve hat ihren ersten Anstrich und Shades bekommen, immerhin. Und ein paar weitere Lustigkeiten, die ich euch aber erst zeigen möchte, wenn sie fertig sind und bereit, ihren Favoriten (also Ghurk!) anzufeuern, in der Hoffnung, nicht angebrüllt, plattgetreten oder in die Hosentasche gestopft zu werden. 

bearbeitet von Devilz_Advocate

"Ich musste mich immer besaufen, wenn ich was malen wollte." - Janosch

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Jau - der Riese sieht wirklich cool aus! Ich mag vor allem den 3 Tagesbart & den rasierten Schädel.

Ja, ich weiß, woher ich stamme, Ungesättigt gleich der Flamme Glühe und verzehr†™ ich mich. Licht wird alles was ich fasse, Kohle alles, was ich lasse, Flamme bin ich sicherlich.

 

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Wer dieser Ghurk ist, fragt ihr? Nun, Ghurk war ein Riese der Trauerberge und genau genommen selbst ein Trauerberg. Aber dazu später. Schenkt voll ein und lasst mich euch zunächst vom fast vergessenen Volk der Riesen erzählen.

 

Vor vielen Jahren, als die Oger kamen, um die Festungen der Himmelstitanen zu zerstören, ihnen die Mammuts und Rhinoxe nahmen und die meisten der Titanen selbst mit schartigen Klingen und Eisen speienden Rohren zu Fall brachten, flohen einige der Überlebenden hinab ins Tal. Sie hatten nie zuvor Kontakt zu den Völkern unter den Wolken gehabt, wie auch die Völker der Alten Welt die Giganten nur aus Sagen und Legenden kannten. Sie reagierten mit Angst und Abscheu auf die Riesen, fürchteten sie aufgrund ihrer Kraft und Größe, verlachten sie aber insgeheim wegen ihres mangelnden Geschicks, sich in dieser für sie viel zu kleinen Welt zurechtzufinden.

 

Hier unten gab es praktisch nichts, dessen Größe einem Himmelstitanen angemessen oder dienlich gewesen wäre †“ Behausungen, Werkzeuge, Kleidung, nichts passte zu ihnen - und auch die Brote und Bierkrüge hier unten waren ziemlich klein. Um den vor Hunger knurrenden Magen zu beruhigen, verbrachten die Riesen die meiste Zeit des Tages damit, durch die Gegend zu laufen und nach Essbarem Ausschau zu halten. Nachdem die ersten der Himmelstitanen den Zwergen begegnet waren †“ nicht gerade eine Begegnung auf Augenhöhe †“ waren sie zudem dem Alkohol verfallen, denn man traf äußerst selten auf zwergische Handelskarawanen, denen nicht mindestens ein Fuhrwerk mit großen Bierfässern angeschlossen war.

 

Riesen liebten es, zu trinken bis die Welt mit ihnen tanzte. Ein entscheidender Nachteil dieses Lasters war sicherlich der tiefe Schlaf, in den die Giganten sanken, wenn sie genug getrunken hatten (was, zugegeben, eine Weile dauerte). Unten am Boden waren Riesen weit weniger gefährlich, und es ist nur dem Ehrgefühl der Slayer geschuldet, dass sie die Riesen mit lautem Gebrüll aufweckten, bevor sie ihre Äxte wieder und wieder in ihr Fleisch rammten. Und natürlich ihrem heiligen Eid, der zumindest nach der Möglichkeit verlangt, dass der Zwerg bei dem Versuch auch sterben könnte.

 

Von den Menschen gefürchtet und den Zwergen gejagt (zweifelsohne aus Neid, waren Zwerge doch von eher geringem Wuchs), zogen sich die verbliebenen Himmelstitanen in entlegene Höhlen zurück, wo sie der Inzucht verfielen: Ihre Körper degenerierten ebenso wie ihr Intellekt, von Trauer und Einsamkeit gepeinigt zogen sie betrunken und wütend durch die Lande oder kamen auf die seltsamsten Ideen - die Chroniken Cathays bezeichnen 1205 als „Jahr der Erdbeben†œ, angeblich weil die Riesen des Weltrandgebirges sich zu dieser Zeit in einem Wettstreit befanden, wer von ihnen wohl über seinen eigenen Schatten springen könnte. Einige schafften dies wohl tatsächlich und verdingten sich fortan als Söldner in den Armeen der Alten Welt.

 

Auch Ghurk, Sohn eines Himmelstitanen und einer Riesin, war mit einer Sippe Riesen unterwegs, doch eines Morgens erwachte er völlig allein in der gewaltigen Höhle, in der die Giganten Unterschlupf gefunden hatten. Seine Begleiter hatten ihn offenbar verlassen, und das Bier musste seine Ohren unbrauchbar gemacht haben, denn er hatte von alldem nichts mitbekommen.  Vor der Höhle fand er nur ein Paar winziger Äxte neben einer roten Pfütze, in der er glaubte, orangefarbene Haare zu erkennen. Er blickte minutenlang in die kleine Blutlache †“ noch nie hatte er so leuchtende, schöne Farben gesehen. Die älteren Riesen seiner Gruppe hatten erzählt, die weiten Hallen der Himmelstitanen seien mit farbenprächtigen Waldmalereien geschmückt gewesen, doch die Ankunft des Großen Schlundes habe alles verändert: Ein gigantischer Felsbrocken soll vom Himmel gefallen sein und ein tiefes Loch in die Heimat der Oger gerissen haben, woraufhin sie auf der Suche nach Nahrung und neuen Lebensräumen in die Berge gezogen seien. Dann kam der Krieg über den Wolken. Die Oger schleiften die Bastionen der Himmelstitanen und versklavten diejenigen, die sie nicht verschlangen, obwohl einigen die Flucht in die niederen Regionen gelang, wo sie auf die Völker der Alten Welt prallten und der Leidensweg der Riesen seinen Anfang nahm.

 

Ghurk wusste nicht viel von Steinen, die vom Himmel fallen, aber er hätte diese Geschichte sehr gerne als bunte Malerei auf der Wand einer der Himmelsfestungen gesehen. Hier unten war alles graugrün oder schmutzig braun, es gab kaum Farben in dieser Welt. Vielleicht waren seine Augen auch einfach zu schlecht †“ oder zu gut †“ um die winzigen Farbkleckse zu erkennen, dachte er. Ghurk erschrak plötzlich ob seiner eigenen Gedanken †“ er dachte nun wirklich nicht oft nach, meist bekam er davon Kopfschmerzen und musste sie mit Bier und Wein vertreiben. Vom Alkohol aber wurden seine Beine weich und wackelig und die Welt um ihn herum drehte sich, bis beiden ganz schwindelig war und sie sich müde in die Arme fielen. Wenn Ghurk dann wieder aufwachte, waren seine Kopfschmerzen meist noch schlimmer. Es musste an seinem großen Gehirn liegen, dass seine vielen Einfälle nicht speichern konnte, weil die Gedanken darin herumschwirrten, bis sie verloren waren. Oder sie verschwanden DURCH seine Schädeldecke †“ was zumindest die Schmerzen erklären würde. Wie dem auch sei… vom Nachdenken über das Denken bekam Ghurk Kopfschmerzen. Das war schließlich anstrengend, viel anstrengender, als ein Fässchen Zwergenbier die Kehle hinunterzuschütten. Deshalb trank Ghurk viel lieber als er dachte, obwohl er das zweifellos besser konnte †“ er musste sogar im Schlaf denken, denn wenn er erwachte, dröhnte sein Kopf - aber von Bier bekam er wenigstens keine Kopfschmerzen, also trank er, wann immer er die Gelegenheit dazu bekam.

 

„Ghurk der Denker†œ würde man ihn einst ehrfürchtig nennen, dachte er, doch es war „Ghurk der Einsame†œ, der seinem Namen alle Ehre machen sollte, denn seine Brüder waren noch immer nicht zurückgekehrt. Er wollte ihre Namen rufen, als ihm einfiel, dass sie ihm nicht einfielen. Sie waren, wie so vieles in seinem großen Gehirn, einfach verschwunden. Er griff sich vorsorglich an den Kopf, denn gleich würden sicher die Kopfschmerzen wiederkommen, und durchsuchte die Höhle der Riesen nach einem Rest Bier.

 

Die Riesen waren am Vorabend einer zwergischen Karawane über den Weg gelaufen. Nun, eigentlich waren es zwei Zwerge und drei viel zu schwere Karren gewesen, turmhoch beladen mit Holzfässern. Ghurk konnte weder lesen noch schreiben (und nun war auch niemand mehr da, der es ihm hätte beibringen können), aber er hatte gelernt, dass kreuzförmige Markierungen in der Sprache der Zwerge so viel wie „Bier†œ bedeuteten. Je länger diese Reihe, desto stärker das Bier. Als die Riesen diese Symbole auf den Fässern erkannt hatten, gab es kein Halten mehr.

 

Die niedlichen Babypferde, die den kleinen Männern mit ihrer schweren Ladung helfen sollten, wurden zuerst gefressen. Sie waren etwas haarig und eigentlich ganz lecker, aber hinuntergeschlungen, bevor sich viel Geschmack auf der Zunge festsetzen konnte. Gleiches galt für die Zwerge, obwohl es ungleich schwieriger war, diese in den Mund zu stopfen, denn sie waren von dieser Idee noch weniger begeistert.

 

Nun waren Ghurks Freunde weg und vor der Höhle lagen winzige Äxte. "Denken, Ghurk, denken," dachte Ghurk. Vielleicht waren die kleinen Männer zurückgekommen, um ihre Fässer zu holen †“ was ziemlich dumm gewesen wäre, denn die waren inzwischen alle leer. Ghurk lachte laut auf - er wäre niemals auf eine so dumme Idee gekommen. Eine Weile saß er einsam und allein am Eingang der Höhle und starrte in die rote Pfütze, dann stand er auf und ging.

 

So brach der große Ghurk auf, um seine Freunde zu suchen. Er wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass er einen neuen Freund finden würde, den er gar nicht gesucht hatte. Und dass seine alten Freunde, die er in den nächsten Wochen unentwegt suchte, nur unweit der Höhle in einer kleinen Schlucht lagen - jeder mit einer aufwändig verzierten kleinen Axt in der Stirn, getötet von der kleinen roten Pfütze mit orangenen Haaren darin. Diese Pfütze war einmal ein Riesenslayer der Zwerge gewesen, der das geraubte Bier wiederfinden oder bei dem Versuch sterben wollte - was ihm beides irgendwie gelungen war: denn der betrunkene Ghurk hatte ihn wohl übersehen, als er das letzte der Fässer über seinem weit geöffneten Mund leerend aus der Höhle gestolpert war - laut gröhlend und so den wütenden Slayer überhörend, unsicher wankend und schließlich krachend zu Boden fallend.

 

So durchstreifte Ghurk der Einsame die Wiesen und Wälder der Alten Welt für Tage und Wochen, immer auf der Suche nach anderen Riesen. Während er so ging und dachte †“ gerade dachte er darüber nach, woher er vielleicht ein kleines Fässchen Bier bekommen könnte, nur ein kleines… - hörte er am nahen Waldrand lautes Hundegebell. Interessiert folgte er den Geräuschen...

Das ist noch nicht das Ende der Geschichte, wie ihr euch sicher denken könnt, aber ich bin müde und mein Kopf träge vom vielen Wein. Wir werden die Erzählung von Ghurk dem Riesen an einem anderen Tag fortsetzen. Trinkt aus und geht. Lasst einen letzten Schluck im Becher für Morr, den Gott der Toten, auf dass euch die Gestalten der Finsternis und Geister der Vergangenheit für eine weitere Nacht in Frieden lassen. Und nun geht. Geht!

 

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Ghurk wütend! Huaaaaarrrrr!

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Leider hatte ich einen kleinen Unfall mit dem Mattlack (zum pinseln), der mich viel Zeit und noch mehr Nerven gekostet hat... in der Wohnung ist es offenbar warm und feucht genug (wir haben gewaschen und die Heizungen bollern, damit das zügig trocken wird), damit der Mattlack beim austrocknen schön milchige Schlieren bildet...

Nachdem ich fast zwei Stunden versucht habe, das mit deinem feuchten Pinsel wieder abzutragen oder neuen Mattlack drüberzupinseln und mich zwischendurch immer wieder fluchend durch den Raum getigert bin, habe ich mich damit abgefunden.
Nein, ich habe dem Malheur sogar etwas positives abzugewinnen versucht: 
 

Ohne diese Sauerei hätte ich mich sicher zu weit weniger Schmutz am Lendenschurz hinreißen lassen, war das Banner von Altdorf doch mein bisher sicherlich ambitioniertestes Freehand! 

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Und es folgen die Bilder von Ghurk, der Übersichtlichkeit halber ist die Geschichte in einem extra Post gelandet. 
Feel Spaß!


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Und wer sich fragt, wie es in diesem sprunghaften Sammelprojekt weitergehen könnte:

Nachtschatten, ick hör dir trapsen... *hust*
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PS: Da Ghurk als nicht armeespezifisches Spaßprojekt und Arenakämpfer für die GIANT SMACKDOWN ARENA entstanden ist, die kommendes Wochenende in Dortmund ihre blutigen Tore öffnen soll, hab ich ein paar Impressionen von Ghurk und seinen Fanboyz im entsprechenden Thread gepostet.

bearbeitet von Devilz_Advocate

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Sehr geiler Riese, der Ghurk :ok:  Die Haut hast Du sehr sauber hingekriegt und wie schon oben geschrieben Bartwuchs und rasiertes Haupthaar - schon  im Ansatz nachzuwachsen -  sieht "realistisch" aus!

Die Haltung des linken Armes macht ihn wirklich besonders, dazu das empörte Gesicht, die "suchst Du Aerger" Pose :aufsmaul: ...super!

Ja, ich weiß, woher ich stamme, Ungesättigt gleich der Flamme Glühe und verzehr†™ ich mich. Licht wird alles was ich fasse, Kohle alles, was ich lasse, Flamme bin ich sicherlich.

 

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