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01.09.1939 beginnt der 2. WK mit dem Überfall Nazi-Deutschlands auf Polen. In vier Wochen ist Polen besiegt und ein neues Wort ist geboren: "Blitzkrieg".

Jetzt kann man sich fragen, ob es besonders spannend und interessant ist, eine Armee aufzubauen, die anscheinend so überrannt wurde. Für mich schon, denn mir stellt sich die Frage etwas anders: Wie kommt es, dass eine Armee, die 19 Jahre zuvor die mächtigste Armee des Kontinents aufgehalten hat, die Rote Armee, nun so kläglich scheitert? Eine Armee, die in dem jungen Staat so eine wichtige Rolle spielt und eine so enorme gesellschaftliche Akzeptanz und Achtung genießt? Eine Armee, die so von der eigenen Stärke überzeugt ist?

Ich habe mich eingehend mit der Thematik auseinander gesetzt und kann folgende Punkte anführen:

- Polen hatte gerade eine wirtschaftliche Krise überwunden, alle staatlichen Anstrengungen wurden auf die Bewältigung dieser Krise kumuliert.
- Dadurch bedingt war die Armee erst in der Modernisierungsphase (etwas was Nazi-Deutschland zu dem Zeitpunkt schon hinter sich hatte), welche 1942 abgeschlossen sein sollte.
- Polen war von drei Seiten eingeschlossen, des weiteren hat man seine eh schon unterlegene Truppe auf der gesamten Grenze verteilt. Der Hintergrund dessen war, dass England und Frankreich nur dann ihre Hilfe zugesicherten, wenn klar ist, dass Polen auch kämpft und Widerstand leistet. Die Besetzung der kompletten Grenze war also ein politisches Manöver, das eine Signalwirkung an Polens Alliierte haben sollte. Militärisch war es eine Katastrophe, denn so verteilt konnte man den punktuell massierten deutschen Angriffen nicht stand halten.
- Durch den Überraschungsangriff gelang es der Luftwaffe die polnischen Luftstreitkräfte am Boden zu vernsichten, bevor die überhaupt in den Kampf eingreifen konnten. Dadurch waren die polnischen Bodentruppen ohne Luftunterstützung. Es gelang so auch die polnischen Kommunikations-Infrastrukturen zu zerstören, so dass eine effiziente Kommunikation zwischen einzelnen Truppenteilen nicht möglich war.
- Aufgrund der fehlenden Technisierung der Armee waren die Verbände sehr langsam. Die mobile Kampfführung war ausschlaggebend für den Sieg 1920 über die Rote Armee. 1939 waren es die Deutschen, die diese Strategie perfekt beherrschten.
- Das polnische Oberkommando war schwach. Sie waren sehr statisch, unflexibel und haben die Aspekte der neuen Kriegsführung nicht begriffen. Jene Offiziere, die vorschlugen andere, dem Vorgehen der Wehrmacht angepasste Strategien anzuwenden, wurden nicht gehört.
- Es gab einen kritischen Moment für die Wehrmacht, als sie ihre Armeen tief ins Land getrieben hat, deren Flanken ungeschützt waren, und von großen polnischen Kampfverbänden angegriffen werden konnten. Der Befehl dafür wurde verweigert und die Verbände musste auf ihren Positionen verharren. Als der Befehl dazu kam, war es längst zu spät.
- Polen hat sich zu sehr auf die Hilfe Englands und Frankreichs verlassen. Die ganze Verteidigungsstrategie wurde darauf ausgelegt. Diese Hilfe sollte nicht kommen.
- Und am 17.09. kamen die Sowjets vom Osten her. Ab da an war natürlich nichts mehr zu retten. Die Wehrmacht hatte die modernste Armee der Welt und die Sowjets hatten die größte Armee der Welt.

Entgegen vielleicht der allgemeinen Annahme hat Polen aber nie kapituliert. Die Regierung konnte nach England fliehen und bildete die sogenannte Londoner Exilregierung.
Großen Teilen der polnischen Armee gelang die Flucht nach Frankreich, dann England, wo sie neu formiert wurden, um den Kampf fortzusetzen. Im Land selbst wurde die Untergrundarmee NSZ gegründet, später AK. Diese dienten als der militärische Arm der Exilregierung und schufen einen administrativen Staat im Untergrund. Als der WW2 vorbei war, hatte Polen zusammengenommen nach Russland, England und den USA die meisten Soldaten unter Waffen. Das ist aber eine andere Geschichte und wird in anderen Projekten erzählt werden.

Was ist also das interessante an dieser polnischen 39ger Armee? Eigentlich spielt ja niemand gerne die "Looser", aber was ich interessant finde, ist die Tatsache, dass trotz all dieser Widrigkeiten sich diese Armee sogar den Respekt ihrer Gegner verdient hat, wenn wir nur beim militärischen Aspekt bleiben und die Ideologie auslassen. Und die Frage bleit, was wäre wenn...

 

...die Franzosen angegriffen hätten? Im Westen hatte Deutschland nichts, was der französischen Armee hätte stand halten können. Wären die Russen dann trotzdem einmarschiert? Hätte dann auch England eingegriffen, wenn die Kräfte ausgeglichener wären?

 

 

Da es aber langweilig ist, nur Rückzugsgefechte zu spiele, werde ich mich hier auf die Armee Pozen konzentrieren, der einzigen Armee, deren Kommendant die Zeichen der Zeit erkannt hat und die als einzige ein Angriffsmanöver im großen Stile durchgeführt hat. Die 8te Armee war tief ins Land vorgestoßen mit entblößten Flanken. Die Armee Pozen, zusammen mit den Resten der Armee Pommern hat diese Flanken angegriffen (wofür sie viel zu spät die Erlaubnis bekommen hat). Ziel war es, den deutschen Vormarsch zu stoppen, anderen polnischen Kampfverbänden Zeit zu erkaufen, um sich nach Warschau zurück zu ziehen und den Westalliierten zu zeigen, dass die Wehrmacht geschlagen werden kann, und sie so zu ermutigen, einzugreifen. Die Nachricht kam tatsächlich, die Franzosen hätten die Front durchbrochen und man solle die Angriffe fortsetzen. Die 8te Armee war in ernsten Schwierigkeiten, aber da die Franzosen doch nicht kamen, konnte die Wehrmacht alle Kräfte zusammenziehen und die Armee Pozen einkesseln. Die Schlacht bei Bzura, oder auch Schlacht bei Kutno genannt, war die größte Schlacht des Early War. Nachdem die polnischen Verbände geschlagen waren, war für sie die Kampagne verloren. Einigen Kräften gelang es, sich nach Warschau zurück zu ziehen, andere schlugen sich zu den Alliierten durch.

 

tbx7dr2h.jpg

 

Schlacht an der Bzura

 

Befehligt wurde die Armee Pozen vom General Tadeusz Kutzeba, dem einzigen General der damaligen polnischen Armee, der die Zeichen der Zeit erkannt hatte - leider stand er in starker Rivalität zum polnischen Oberkommandierenden General Rydz-Smigly, sodass seine Ratschläge wenig Gehör fanden.
 

Ich werde hier Figuren im 15mm und 28mm Maßstab präsentieren. Als Regeln will ich hauptsächlich Battlegroup und Bolt Action verwenden, aber auch Flames of War und Chain of Command können bedient werden.

 

g5rq23op.jpg

 

bearbeitet von Zavor
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Die ersten Mini sind 28mm Figuren von Warlord Games, die ich schon mal gezeigt habe, ist schon was her, dass ich sie bemalt habe.

 

z666qf87.jpg

hicjws2i.jpg

 

Des erste Platoon für Battlegroup in 15mm ist fast fertig und das zeige ich als nächstes.

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Hey, was neues von Lameth! Auch wenn die Figuren bisher noch "aufgewärmt" sind :P

 

Ich freu mich, dass es von dir mal wieder etwas gibt, wie gewohnt is das Projektthema kein 100% Standard. Das steht definitiv unter Beobachtung!:ok:

Figurencounter 2016: 96 Fußgänger, 2 Kanonen, 2 Reiter

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Das erste Platoon für Battlegroup ist fertig:

xtk6hnmg.jpg

h5l69gc6.jpg

h96f8zxm.jpg

v7su3bxp.jpg

 

1 HQ mit Anti Tank Rifle

3 Rifle Teams (10 Mann)

3 Rifle Teams mit LMG (9 Mann)

+ 3 SMGs

+1 Morter

+ Regular

Insgesamt 170 Punkte

 

Die Jungskriegen aber auch noch 4 LKWs für 16 Punkte

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