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TabletopWelt

We'll fight for Uncle Sam


Sir Leon

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vor einer Stunde schrieb Denyo:

Warum sind da ein paar Männer in roten Hosen im Regiment?

Ist das ein zusammen gelegtes? Und falls ja, warum wurden die nicht einheitlich eingekleidet?

 

Fragen über Fragen. ;)

 

Genau. Beflügelt durch die Kriegsberichterstattung über den Krimkrieg hatte sich unter vornehmlich in den Nordstaaten gebildeten Milizeinheiten ein kleiner Hype um diese Zuaven-Uniformen gebildet. Teilweise wurden originale Uniformschnitte übernommen, teilweise wurden sie stark modifiziert. Diese Milizeinheiten waren aber oft sehr klein, meistens nur 40-100 Mann. Als der Bürgerkrieg ausbrach, meldeten sich viele Milizeinheiten geschlossen freiwillig und brachten auch ihre eigenen Uniformen mit. Das war in den ersten Monaten auch sehr wichtig, denn die USA hatten ein  ur sehr kleines Heer und hätten niemals so viele Soldaten einkleiden können. Gerade die erste Schlacht am Bull Run war sehr bunt. Das lag nicht nur an den Milizen, sondern auch an dem Umstand, dass die Freiwilligenregimenter zu guten Teilen von den Einzelstaaten ausgerüstet wurden und man gar nicht so richtig sicher war, ob die Uniformregularien des Bundesheeres für sie galten. In Minnesota gab die Regierung z. B. schwarze Hosen und rote Hemden als Uniform aus, das 8th New York State Militia Regiment trug unter dem Spitznamen "Washington Greys" graue Uniformen (was sich recht schnell als ganz schlechte Idee herausstellen sollte...). New Hampshire hatte weder eine staatlich organisierte Miliz noch ein besonders ausgeprägtes Privatmilizwesen. Die ad hoc Uniformierung war so katastrophal, dass den Soldaten die Uniformen nach wenigen Wochen bereits in Fetzen von den Körpern hingen. In Pennsylvania meldeten sich so viele Freiwillige, dass man versucht war, sie wieder heim zu schicken. Die Zentralregierung schlug vor, die Freiwilligen hier als Bundessoldaten selbst auszustatten, nur waren sich der Gouverneur von Pennsylvania und der Kriegsminister so spinnefeind, dass Pennsylvania die Freiwilligen selbst ausstattete und die Pennsylvania Reserves ins Leben rief. Auch hier mussten Uniformen zugekauft werden. Auch diese waren qualitativ minderwertig, hier waren es vor allem die Farbstoffe, die dafür sorgten, dass Regimenter bald eher an Karnevalsvereine erinnerten.

Zouaven gab es vor allem in großen Städten. Soldaten vom Lande fanden diese Uniformen mitunter sehr befremdlich. Ein Bursche aus Pennsylvania wurde einmal gemaßregelt, weil er einen Captain nach dem Weg zu seinem Regimentslager fragte. Der schneidige Offizier aus New York bestand darauf, gegrüßt zu werden, was der Soldat mit der Frage quittierte, warum er das den tun solle. Als er über den Rang des Captains aufgeklärt war, entfuhr ihm: "Oh, ich dachte, Sie seien so eine Art Regimentsclown."

 

Die Kompanie C des 1st Michigan Volunteer Regiments wurde vorrangig aus Milizen der Coldwater Zouaven Cadets gebildet, die diese stark amerikanisierte Zuavenuniform trugen. Um den Look einzuhalten, musste Ersatz privat besorgt werden. Neue Uniformen bekam man nur aus den regulären Beständen, weshabl einige Zuaven-Regimenter nahc und nach auf die reguläre Uniform umstiegen. Andere, wie z. B. das 140th New York erhielten ihre Zuavenuniform erst 1864 als Auszeichnung und daher war sie hier einheitlich im ganzen Regiment gleich. Regimenter wie das 146th New York, das 44th New York oder das 74th Pennsylvania waren ebenfalls vollständig mit Zuavenuniformen ausgestattet, während das 41st New York z. B. nur eine Kompanie (Co. A, Dekalb Zouaves) vorzuweisen hatte.

 

Diese Uniformierung sagt übrigens nur selten etwas über die Kampfkraft des Regiments aus. Das 83rd Pennsylvania bekam 1862 Zuavenuniformen, die Soldaten fanden die nur so unpraktisch, dass sie sie 1-2x im Lager trugen und dann nach Hause schickten. Die bekanntesten Eliteverbände der Nordstaatler trugen allesamt reguläre Uniformen (bis auf eine Kompanie der Irish Brigade, in der Iron Brigade waren aber z. B. gar keine Zouaven).

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Super, danke für die Erläuterung.

Die Zuavenuniformen habe ich als solche erkannt, ich hatte nur nicht mit einem gemischten Erscheinungsbild innerhalb eines Regiments gerechnet.

 

Die grauen Uniformen der Washington Greys sind ja echt ein Brüller. Könnte so auch im Beschaffungsamt der Bundeswehr passieren. Fast unmöglich aber für mich absolut glaubwürdig ;D

 

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Es gab auch Artillerieeinheiten, die noch Tschakos trugen. Besonders bei der schweren Artillerie achtete die Offiziere viel mehr auf Einhaltung der Regularien. Bei der Kavallerie gaben die Offiziere irgendwann auf, während es den meisten Offizieren von Infanterieverbänden wohl schlicht egal war. 

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Bin natürlich pünktlich zum langen Kaenevalswochende krank geworden. :facepalm:

Hier hat sich leider nichts mehr getan, ich überlege allerdings gerade, ob es nach dem 1st Michigan erst eine Kommandobase geben sollte (Tilton) oder das 20th Maine? 

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Kommandobase, für die Abwechslung

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"Um meine Völker vor der Dummheit ihrer Politiker zu schützen" Kaiser Franz-Joseph auf die Frage wozu man im 20.Jh noch einen Monarchen braucht.

 

[Die Elfen von Gara'talath] [Die Werkstatt des Henkers 2021] [Kurzgeschichten] [Blog]

[The Game of Fantasy Battles is Kings of War] [Deadzone & Warpath]

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Ich habe ja auch erst zwei. Wahrscheinlich einfach Tilton, dann die beiden Regimenter und zum krönenden Abschluss den Divisionschefs. Da meine Brigadekommandanten entweder einen Reiter oder zwei Mann zu Fuß mit auf die Base bekommen, möchte ich das bei Divisions- und Korps Kommandanten dann auch nach oben hin etwas ausbauen... :)

 

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Ein Divisionskommando Diorama mit entsprechendem Umfeld wäre auf alle Fälle ein schönes Stück um das ganze ab zu runden

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"Um meine Völker vor der Dummheit ihrer Politiker zu schützen" Kaiser Franz-Joseph auf die Frage wozu man im 20.Jh noch einen Monarchen braucht.

 

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Der gute Regulator (der Eigentümer von Pro Gloria, bis zum Verkauf an Warlord Games) hat für seine tolle Union Army ja diese Kommandobase für das II. Corps gebaut:

 

q4ikamul.thumb.jpg.cbb4654d5f6154f16724a03decfed17e.jpg

Quelle: sweetwater-forum.net am heutigen Tag. 

 

Das wäre eine Option, denke ich. 

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Ansonsten war da noch eine Szene in Gettysburg, welche sich als Vorlage anbieten würde

(zu lange her als das ich sagen könnte wann genau die vorkommt, aber Buford und 2 weitere Offiziere auf Pferd sehen sich mit Ferngläsern um)

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"Um meine Völker vor der Dummheit ihrer Politiker zu schützen" Kaiser Franz-Joseph auf die Frage wozu man im 20.Jh noch einen Monarchen braucht.

 

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Bei Longstreet wird ein Kommandomodell nicht benötigt, in der Regel flitzen die bei uns aber trotzdem über die Platte, weil... Ja, sieht halt blöd aus, wenn der Chef nicht da ist. 

Aber auch wenn ich Longstreet vorrangig spiele, so bemale ich hier ja nicht ausdrücklich für Longstreet. Denn dann wäre ich schon fast fertig. Ich möchte aber eine große Sammlung aus mehreren historischen Formationen bemalen, also müssen da die Kommandanten mit dabei sein. 

In Summe muss ich für das Projekt wohl noch 14 Kommandanten für Brigade-Ebene oder höher. 

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So, habe die letzten Regimenter in Szene gesetzt und ein paar zeitgenössische Bilder der Kommandanten im Eingangspost ergänzt. Bitte nur mit einer angemessenen Toleranz für ausgefallene Bartmode angucken!

 

941837440_1stMichigan.thumb.jpg.75c5986716ab8be64e0ae996fa02102d.jpg

 

1998519562_3rdUSInf.thumb.jpg.47ad39131bb903f6322bff7188f22143.jpg

 

787810516_83rdPennsylvania.thumb.jpg.2d3b52dba97f08cec2eff63f186e379f.jpg

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Ich liebe dieses Projekt einfach! :ok:

 

Falls ihr mal wieder so was macht, wie ich dabei war - ich will auch ein Ticket! ;D

 

Edit: Aber nicht wieder am Japantag... man war das ein Schock, als ich aus der Bahn ausgestiegen bin^^ :facepalm:

bearbeitet von Zaknitsch
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Das ist nicht tot, was ewig liegt, bis dass die Zeit den Tod besiegt!

 

NBL ! Unsere Blood Bowl Liga am Niederrhein  Reaper´s Fantasy Skirmish-Tabletop - Warlord P500 Alien vs. Predator - Hadleys Hope

 

 

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vor 2 Stunden schrieb Zaknitsch:

Ich liebe dieses Projekt einfach!

Das kann ich voll und ganz unterschreiben! Sowas von schick! :ok:

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Vielen Dank, meine Herren. :japan:

 

@Zaknitsch

Wir können auch mal 1 vs. 1 spielen, wenn du willst. Aktuell steht kein allzu großes Ding an. Wie weit sind denn deine Rebellen? 

 

@Thema

Es wird jetzt doch erst einmal das 20th Maine. Für die Kommandanten muss ich wohl erst Bases nachbestellen, bevor es da weiter gehen kann. Ich werde aber noch mal intensiv suchen, ob ich noch welche finde. Solange dann aber erst das 20th Maine, damit das auch endlich mal fertig wird. Vor dem habe ich mich jetzt lang genug gedrückt. Es gibt so bestimmte Eckpunkte in diesem Projekt, bei denen anschließend die Motivation erst einmal wieder abflacht. Das war als die erste Brigade fertig war, dann als die Kampagnengröße erreicht wurde, könnte gut sein, dass das mit dem 20th Maine als berühmtestes Regiment meiner Sammlung auch wieder passiert. Mal sehen. Sollte es so kommen, geht es erst einmal mit Clash of Spears weiter. Die UK und Europa Sendungen werden aktuell verschickt und die Jungs und ich sind alle unter den ersten 15. :)

 

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Jo, da tummeln sich 12 Peltasten, ein paar Schiffe für Black Seas, Infanterie der Johanniter und ein paar Kerle für den AWI. Ist ja nicht so, als hätte man sonst nichts zu tun... :gruebel:

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Wie man dem Video entnehmen kann, war es damals wohl so, dass die vollkommen ausgelaugten Männer aus Alabama in Panik vor den Yankees flohen. Trotz numerischer Überlegenheit. 

Ich habe auf meinen Bases für das 20th Maine daher noch einige weggeworfene Gegenstände (Decke, Rucksack, Muskete, Hut) ergänzt, um das darzustellen. Insgesamt habe ich nur 19 Nordstaatler verbaut. Da alle Männer das Bajonett voran angreifen, wollte ich die Modelle nicht in breiter Masse an den vorderen Baserand kleben. Das sorgt beim Spielen oft für Chaos und ist auch wenig materialschonend beim Transport. 

 

sketch-1583096927091.thumb.png.bf61d5c43a941495e95f2944ec631c6e.png

 

Außerdem habe ich noch am letzten Brigadekommandanten gearbeitet :

 

sketch-1583096898670.thumb.png.8837b2fb8b576d0c3716fd908d55c7a2.png

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