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We'll fight for Uncle Sam


Sir Leon

Empfohlene Beiträge

Am 20.1.2023 um 06:47 schrieb D.J.:

Ah, Schnupfen ist fies ? Klingt albern, aber mit dem schlafe ich nachts besch...eiden und bin dann tagsüber auch eher matt und anfällig. Gute Besserung dir :)

 

Vielen Dank. Natürlich gehe ich früh schlafen. Natürlich aktiviert das die Kuschel-Automatik beim kleinen Mann. Natürlich liegt er dann ganz Flux auf mir. Natürlich muss ich dann irgendwann in der Nacht raus. Natürlich wird er nicht wach, sondern rollt danach einfach schlafend wieder auf mich. Und natürlich ist er dann samstags um 6:30 topfit und will nicht alleine aufstehen... :facepalm:

 

Am 20.1.2023 um 06:47 schrieb D.J.:

 

 

P.S.:

Custer sieht gut aus :) Und an dieser Stelle meinen Dank für den Geschichtssplitter, der mit vielen Vorurteilen was ihn betrifft aufgeräumt hat. Das war super informativ und spannend!

 

Danke. Nicht falsch verstehen, besonders sympathisch ist der Typ mit jetzt nicht. Diese Arroganz und der Hang zur Extravaganz ist schon ätzend und seine Frau war ungefähr genauso begeistert von ihm, wie er selbst. Einer seiner Brüder, Thomas Custer, erhielt im Sezessionskrieg die Medal of Honor gleich zweimal.

Am Little Big Horn gingen Custer und Reno sicher weder clever noch kreativ vor, aber auch nicht unvorsichtig oder leichtsinnig. Sie hielten sich im Grunde buchstabengetreu an die Lehrmeinung von West Point. Und die sah keine organisierte Gegenwehr der Natives vor. Custer ging mit der neuen Situation sogar noch relativ gefasst um, Reno verhielt sich, als hätte ihm persönlich wer auf den Kopf gehauen. Trotzdem war sein Verhalten letztlich in Angesicht der Lage nicht übermäßig beanstandenswert. Er traf halt die vermeintlich falsche Entscheidung, als er Custer nicht half, den Verlust von Kompanie M könnte man ihm ankreiden, aber sonst war es eben eine Tatsachenentscheidung auf Basis dessen, was er wusste.

 

Am 20.1.2023 um 07:36 schrieb NogegoN:

Custer würde gern deinen Schnupfen statt seiner Probleme haben :D

 

Gute Besserung!

Gruß NogegoN

 

Wahrscheinlich. ;D

Vielen Dank. :)

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vor 9 Minuten schrieb Sir Leon:

Vielen Dank. Natürlich gehe ich früh schlafen. Natürlich aktiviert das die Kuschel-Automatik beim kleinen Mann. Natürlich liegt er dann ganz Flux auf mir. Natürlich muss ich dann irgendwann in der Nacht raus. Natürlich wird er nicht wach, sondern rollt danach einfach schlafend wieder auf mich. Und natürlich ist er dann samstags um 6:30 topfit und will nicht alleine aufstehen... :facepalm:

 

? Hach wie schön ;D

Habe ich alles schon hinter mir ?

 

vor 9 Minuten schrieb Sir Leon:

Danke. Nicht falsch verstehen, besonders sympathisch ist der Typ mit jetzt nicht. Diese Arroganz und der Hang zur Extravaganz ist schon ätzend und seine Frau war ungefähr genauso begeistert von ihm, wie er selbst. Einer seiner Brüder, Thomas Custer, erhielt im Sezessionskrieg die Medal of Honor gleich zweimal.

Am Little Big Horn gingen Custer und Reno sicher weder clever noch kreativ vor, aber auch nicht unvorsichtig oder leichtsinnig. Sie hielten sich im Grunde buchstabengetreu an die Lehrmeinung von West Point. Und die sah keine organisierte Gegenwehr der Natives vor. Custer ging mit der neuen Situation sogar noch relativ gefasst um, Reno verhielt sich, als hätte ihm persönlich wer auf den Kopf gehauen. Trotzdem war sein Verhalten letztlich in Angesicht der Lage nicht übermäßig beanstandenswert. Er traf halt die vermeintlich falsche Entscheidung, als er Custer nicht half, den Verlust von Kompanie M könnte man ihm ankreiden, aber sonst war es eben eine Tatsachenentscheidung auf Basis dessen, was er wusste.

 

 

Mir ging das auch nicht um Symphatie für Custer. Aber die Hintergründe exakter zu kennen ändert doch einge Sichtweisen und ... naja, Vorurteile, die man gegen Custer haben könnte. Ich fand deinen Geschichtssplitter richtig interessant und mit viel (für mich) neuem Hintergründen.

Ich mag sowas unheimlich, deinem Thread hier :)

 

 

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Na, dann legen wir noch etwas nach. Nach dem Bürgerkrieg musste Geld gespart und gleichzeitig die Wirtschaft am Laufen gehalten werden. Gespart wurde daher bei der Armee. Die Einheiten wurden in der Größe auf etwa die Hälfte reduziert. Statt 100 Mann umfasste eine Kompanie jetzt 60-70 Mann. Custers 7. Kavallerie konnte bei 12 Kompanien mit etwa 650 Soldaten aufwarten. Diese waren unterernährt, schlecht bezahlt, schlecht gekleidet, konnten teilweise kaum reiten und bekamen nicht ausreichend Munition für Schießübungen. Oft waren es traumatisierte Veteranen des Bürgerkriegs, die entsprechend gewaltsam gegen die Ureinwohner vorgingen. Gleichzeitig hatten sie von ihren Gegnern keine Gnade zu erwarten. Zudem sah der Kongress die Indianerkriege eher als Polizeiaufgabe an. Zudem war auch an Offizieren gespart worden. Einer Kompanie standen in der Regel nur noch 1-2 Offiziere zur Verfügung, statt der üblichen 4. Custer musste sein Regiment jedenfalls mit 15 Offizieren zusammenhalten, der eigentliche Bedarf lag bei 45.

 

Der Feldzug gegen die vereinten Lakota, Dakota, Arapaho und Cheyenne sah vor, dass die Armee in drei Kolonnen auf das Stammesgebiet zumarschierte. Custers Einheit gehörte zur Kolonne von General Terry, die von Nordosten anrückte. Von Nordwesten kam die Einheit von Colonel Gibbon, aus Süden die von General Crook.

Gibbons Infanteristen mühten sich mit einer Batterie Gattlings ab und kamen erst Wochen nach der Schlacht im Einsatzgebiet an. Crook wurde in der Schlacht am Rosebud Creek von Lakota-Kriegern aufgehalten und musste aus Mangel an Munition und wegen zu vieler verwundeter Soldaten zum Basislager umkehren. Blieb noch Terry. Im Gegensatz zu den üblichen Western-Darstellungen waren die meisten Soldaten in diesem Konflikt Infanteristen. Es gab keine Straßen, entsprechend langsam kamen die Männer voran. Wir erinnern uns: Unterernährung, schlechte Kleidung.

Terrys Kolonne bestand aus den 12 Kompanien Custers und 3 Infanteriekompanien (etwa 250 Mann). Im Einsatzgebiet angekommen, sollte Custer den Feind auskundschaften und an der Flucht hindern. Als er das Lager entdeckt hatte, teilte er seine Einheit in mehrere Abteilungen auf. Das diente dazu, die Fluchtwege zu verstellen.

Den offensiven Teil sollten Custer selbst (5 Kompanien mit etwa 220 Soldaten) und Major Reno (3 Kompanien mit etwa 175 Mann) übernehmen. Der Plan war, das Lager der Indianer am Südende angreifen, Custer am Nordende die dann aufgeschreckten Fraun unjd Kinder in seine Gewalt bringen, während eine Einheit unter Captain Benteen einen Fluchtweg im Osten verstellen sollte. Ihm standen rund 120 Mann zur Verfügung, der Rest des Regiments, etwa 135 Mann, blieben mit dem Nachschub zurück.

Normalerweise war man von den Natives gewohnt, dass sie in so einer Lage zum Individualkampf übergingen und in kleinen Gruppen Rückzugsgefechte und Störaktionen durchführten, um den Kindern und Frauen die Flucht zu ermöglichen. Soweit der Plan. Allerdings wurde Custer tatsächlich von einem Indianerscout gewarnt, dass das Lager viel zu groß sei und die Krieger sich nicht einfach vertreiben lassen würden, sondern zu Gegenangriffen übergehen würden, was man so in der US-Army eigentlich nicht kannte.

Reno ließ einen Zug als Reserve zurück und griff als erster mit etwa 150 Mann an. Er donnerte aufgesessen in das Lager und seinen Männern gelang tatsächlich eine Überraschung und sie töteten zunächst eine erhebliche Zahl an Frauen und Kindern, die nach Norden zu fliehen versuchten. Reno selbst wurde aber bald klar, dass das Lager irgendwie kein Ende nahm und schließlich schlug den Reitern ein Bleihagel entgegen, der sie Reihenweise von den Pferden holte. Reno befahl den Rückzug, ließ in einem Wald absitzen, wurde da aber von nachsetzenden Indianern so übel angegangen, dass er auch von dort den Rückzug befahl. Dabei ließ er Kompanie M zurück, die fast alle umkamen. Reno hatte zu diesem Zeitpunkt die Hälfte seiner Männer verloren.

Im Sumpfland im Osten sammelte er seine Einheit und traf dort auf Benteen.

Derweil hatte Custer das angegriffen, was er für das Nordende des Lagers gehalten hatte (es war das Zentrum, das Lager war wirklich sehr groß...) und wurde dort von etwa 900 Kriegern empfangen. Das Gelände war sumpfig und Historiker bezweifeln, ob es überhaupt einem Soldaten gelang, in das Lager einzudringen. Die Natives kämpften überwiegend zu Fuß, daher war das Gelände für sie ein geringeres Problem. Mit dem Verlust des Reitpferdes verlor ein US-Reiter aber auch den größten Teil seiner Munition, was wohl einer der Hauptgründe für die darauf folgende Niederlage gewesen sein dürfte. Die Natives gingen auch bewusst gegen die Pferde vor und trieben sie davon.

Custer schickte eine Nachricht an Benteen, er solle zu ihm durchbrechen und vor allem Munition mitbringen, Reno hob den Befehl aber auf, da er fürchte musste, selbst angegriffen zu werden (als Stellvertreter Custers durfte er das auch).

Das Endergebnis ist ja dann bekannt. Von Custers Abteilung überlebte niemand. Benteen und Reno wurden in ihrer Stellung belagert und überlebten nur, weil Freiwillige (ulkigerweise aus der geschundenen Kompanie M) nachts durch die Reihen der Indianer schlichen, um Wasser zu besorgen. Die Natives zogen sich schließlich zurück, weil das 2nd US-Cavalry-Regiment auf ihre Stellung vorrückte.

Endergebnis: Ltc Custer, Cpt Keogh und 1stLt Calhoun sowie 274 Soldaten bei einer Ausgangsstärke von 566 Mann waren gefallen, 49 verwundet. Die Verluste der Natives sind schwer zu bestimmen. Je nach historischer Meinung geht man von 30-300 Gefallenen und etwa 150 Verwundeten aus.

 

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Woah! Zuerst einmal danke für diesen infomativen Geschichtssplitter!

Das diese Aktion ein Massaker werden sollte, war mir bewusst. Aber eine Polizeiaktion? Und auch, dass die meisten Soldaten Infanteristen waren, schlecht ernährt, ausgebildet ... meine Güte, das war mir so, mit diesem nahezu unorganiserten Chaos, alles vollkommen neu.

Okay, ich habe mich diesen Teil der amerikanischen Geschichte mangels Interesse nie so richtig auseinandergesetzt. Den oder die Filme dazu habe ich einmal als Kind gesehen und fand sie recht bedenklich (wegen dem Feldzug eben, auch wenn ich das damals nicht so auf die Kette bekam)

Aber das alles jetzt zu lesen, ist schon hart.

Danke dir nochmal für deine Mühen.

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Nun, nach dem Bürgerkrieg blieben halt die armen Seelen dabei, die keinen Platz mehr im zivilen Leben fanden. Der Norden hatte zeitweise mehr als eine Millionen Soldaten unter Waffen, vor dem Krieg nichtmal 20.000 und auf das Niveau wollte man wieder runter. Der Rest der Soldaten wurde von Einwandererschiffen direkt herunter rekrutiert. Teilweise ohne Sprachkenntnisse. Charles Windolph, einer der Irren aus Kompanie M, die Wasser holten, erhielt die Medal of Honor für seine Leistungen. Er wurde von Reno noch auf dem Schlachtfeld zum Sergeant befördert, es ist aber unklar, ob er Reno überhaupt verstand. Windolph war 1871 aus Deutschland eingewandert.

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Sieht super aus. Er weiß genau wer sein treues Pferd Nummer 9 erlegt hat und wird ihn sich nun holen.

 

Und natürlich Danke für die spannenden Geschichtsfakten. Da war wohl eine große Überheblichkeit auf Seiten der US Army vorhanden, wenn es nicht vorgesehen war, dass die Natives sich nicht einfach abschlachten ließen. Haben die wohl das Buch nicht bekommen. 

bearbeitet von Zalantar
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Dazu muss man sagen, dass die Natives in Montana allzu oft so gekämpft haben. Da sie Nomaden waren, war Flucht immer eine gute Option. Ursprünglich suchten die Natives auch eher den Nahkampf mit Messer und Keule. Das Auftreten von Feuerwaffen sorgte da erst für ein radikales umdenken. 

Das war ja eigentlich oft das Problem gegen die 500 Nations. Da kämpfte jede sehr anders. 

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Es geht etwas zögerlich voran, aber ich habe das Codori House jetzt soweit gesäubert und abgeschliffen, dass ich mich langsam mal an die Endfertigung machen kann. Ein paar Punkte sind noch offen, aber die klären sich schon.

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Ist schon eindrucksvoll :respekt:  Vermutlich gewinnt die Schlacht, wer es zuerst besetzt und dann von oben den Gegner wegmetzeln kann  ;D

 

 

Allein der Materialverbrauch muß dich arm gemacht haben. Soll ich dir einen Karton Dosenravioli schicken, damit die Familie nicht zu sehr hungern muß?  :naughty:

Gruß NogegoN

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2+2=5 (für große Werte von 2) **** Titan of Ether
Bei deinem P500 wird min 1 NSA Computer drüber drehen. Aufbau einer neuen iranische Streitmacht, innerhalb von 6 Monaten auf Brigadestärke, mit deutschen know how. Dazu wird noch versucht vor US-Geheimdiensten zu vertuschen und ein eventueller Angriff auf die Türkei geplant.
Herz der Finsternis Cold War Commander Herz der Finsternis reloaded

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Ach, das geht schon. Ich denke, dass ich für alles an gedrucktem Gelände so am Ende bei rund 200 Euro rauskomme. Das ist gemessen an den Modellen, die wir dann über den Tisch schieben, schon okay. Es ist halt der ACW. Da sind mir die Kosten jetzt nicht ganz so wichtig.

 

Simpel gesagt: Wenn ich auf eine Startbox vom Marktführer verzichte, habe ich es schon fast wieder drin. :)

 

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Je nach Bemaltechnik sieht man dann die einzelnen Schichten vom Drucker

Abschleifen oder auch zB mit Acetondampf oder Plastikkleber drüber gehen um die Oberfläche zu glätten hilft, ist aber nicht notwendig

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"Um meine Völker vor der Dummheit ihrer Politiker zu schützen" Kaiser Franz-Joseph auf die Frage wozu man im 20.Jh noch einen Monarchen braucht.

 

[Die Elfen von Gara'talath] [Die Werkstatt des Henkers 2021] [Kurzgeschichten] [Blog]

[The Game of Fantasy Battles is Kings of War] [Deadzone & Warpath]

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Am 31.1.2023 um 22:11 schrieb Sir Leon:

das Codori House jetzt soweit gesäubert und abgeschliffen

 

Hab nur deshalb gefragt. Normalerweise mach ich auch nur die etwas gröberen Stellen ein bisschen sauber.

bearbeitet von Arnulf
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Ah, okay, da habe ich wohl eine Lücke in der Dokumentation. Also, unter den Dächern der Gebäude entsteht beim Druck eine Wand, die man laut Anbieter der Dateien ganz oder teilweise entfernen sollte, damit die Dächer passen. Ganz war eindeutig das Gebot der Stunde, aber dabei entstanden natürlich unter dem Dach Unebenheiten dort, wo vorher diese Wand an das eigentliche Dach stieß. Die musste ich abschleifen, damit das Dach dann wirklich saß. Allerdings werde ich das Dach eh aufkleben, denn die Chance, dass ich irgendwann einmal den Dachboden der Codori-Farm bespielen will, ist doch eher... nicht vorhanden.

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