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"It wasn't war; it was murder."


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Es drängelt sich gerade eher Fantasy dazwischen. Und ich will auch noch was für die Yankees machen. Das Projekt hier bekommt sicher auch noch Liebe, aber wohl nicht 2019. :)

Österreich und Ptolemäer sind sicher vor den Südstaatlern noch dran, besonders letztere. Aber nach zwei abgeschlossenen großen Projekten dieses Jahr, bin ich recht genügsam und lasse alles weitere erst einmal auf mich zukommen. Mal sehen, wie das IT Kind wird. 

 

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Battle of the Last Headquarter Day - 27.12.1863

Kurz vor Jahreswechsel stellt die Army of North Virginia eine höchst abenteuerliche Stoßtruppe zusammen, um nach einigen verlorenen Schlachten noch einmal die Initiative in West Virginia zu übernehmen. Zum Ziel wird das Lager des VIII. Corps erklärt, dass sich durch Bäume gut geschützt auf einer Lichtung niedergelassen hat. Der Plan der Rebellen sieht vor, im Zentrum durch Artillerie starke Feuerkraft aufzubauen, links wir rechts vorzurücken und dabei den Feind hinzuhalten (links), um dann von rechts ins Zentrum zu ziehen und das Lager zu besestzen. Die Nordstaatler erkennen das Ziel der Rebellen schnell, sind sich aber über deren Taktik im Unklaren. 

 

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Der Norden besetzt den Waldrand, konzentriert seine Artillerie vor allem auf seiner Linken, also auf der richtigen Flanke. Eine Batterie steht aber auch rechts und schluckt damit unseren Köder. Die Kavallerie von Nord und Süd steht sich ebenfalls direkt gegenüber, bildet bei den Rebellen die äußerste Rechte, bei den Yankees die äußerste Linke. Neben der massierten Artillerie der Yankees postiert sich ein 10 Kompanien starkes Veteranenregiment. Ein 9 Kompanien starkes Rekrutenregiment steht in Reserve. Im Zentrum der Yankees stehen drei Veteranenregimenter aus je 5 Kompanien und eine Batterie Artillerie. Rechts haben die Blauen ebenfalls vier Veteranenregimenter aus je 5 Kompanien und besagte Batterie.

Der Süden konzentriert 3 Batterien - überwiegend Haubitzen - im Zentrum. Die Florida- und die Texas-Brigade stehen rechts, eine Virginia-Brigade aus Rekruten mit 5 Regimentern links.

 

Die ersten Züge

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Mit einem Paukenschlag weckt die rote Artillerie die Yankees. Das Feuer der Geschütze konzentriert sich auf das zentral stehende Regiment aus New Yorker Veteranen. Das Feuer zeigt erschreckende Wirkung, denn das Regiment wird vollständig aufgerieben und flieht ins Lager zurück. Ein überraschter Nordstaatengeneral stellt eine erschreckend breite Lücke in der zentralen Frontlinie fest. Die Rebellen stürmen mit praktisch allem voran, was sie haben. Die Florida-Brigade geht in Laufschritt über und setzt sich an die Spitze der Sturmkolonne. Die Texasbrigade wird durch einen Sumpf aufgehalten und geht daher etwas langsamer voran. Die Rebellenreiter haben ihre Not, mit den stürmenden Floridianern mitzuhalten. Links rückt die Virginiabrigade in breiter Front ruhigen Schrittes vor.

 

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Die Yankees schließen die Lücke im Wald und lassen sich dort etwas tiefer in die Sicherheit des Waldes zurückfallen, um der Artillerie zu entgehen. Ansonsten werden die Geschütze klar gemacht, das Feuer der Yankees bleibt aber eher verhalten effektiv. Hier und da werden ein paar Kompanien zerschlagen, aber die Nordstaatler bekommen durch ihre breite Aufstellung kein konzentriertes Feuer zustande.

 

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An der rechten Flanke geht aber auch bei den Rebellen nicht alles nach Plan. Schlechte Schlachtfeldaufklärung macht sich bemerkbar, als das 8th Florida sich in einem Sumpf wiederfindet und die ganze Brigade zu einem zwar geplanten, aber nun in der Durchführung sehr eingeschränkten Schwenk ins Zentrum übergehen muss. Da die Floridianer heute aber gut zu Fuß sind, klappt das Manöver aus Sicht der Yankees erschreckend schnell. Die Rebellenreiterei ignoriert ihr Gegenstück aus dem Norden und nimmt sich derweil die feindlichen Batterien zur Brust.

 

Die Schlacht wird intensiv

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Auch an der linken Flanke kommt es zu einem Nahkampf zwischen Infanterie aus Virginia und Artillerie aus New York. Die stohischen Yankees vertreiben die eifrigen Rekruten aus dem Süden, nachdem sie zuvor bereits eine Section durch feindilches Artilleriefeuer verloren haben. Derweil beginnt die blaue Infanterie damit, die Männer aus Virginia zu umfassen.

 

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Im Zentrum sehen sich auf einmal zwei Regimenter der Nordstaatler einer ganzen Brigade Rebellen gegenüber. Es entbrennt ein Feuergefecht, in dem die Rebellen leichte Vorteile für sich verbuchen können und die Yankees tiefer in den Wald zurück treiben. Dabie kommt ihnen allerdings das große Veteranenregiment sehr nah. Durch Fehler in der Befehlsweitergabe kommt es aber hier zu erheblichen Missverständnissen und das besagte Regiment marschiert an der Floridabrigade vorbei direkt auf die Texaner zu. Derweil vertreibt die Rebellenkavallerie die feindliche Artillerie und kann sich nach leichten Verlusten durch die Reiter aus dem Norden in den Wald in Sicherheit bringen.

 

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Die Virginiabrigade lässt sich auf die Umfassung nicht ein und besetzt die Steinmauern am Rande des kleinen Dorfes. Die Presse ist begeistert, die unionstreuen Bürger weniger.

 

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Durch das Vertreiben der Artillerie gewinnen die Rebellen zunehmend an Feuerüberlegenheit. Auf der Seite der Yankees machen sich die erheblichen Verluste langsam bemerkbar.

 

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Während die Rebellenreiterei durch den Wald auf das Missionsziel vorrückt, gerät der Führungsstab der Floridabrigade unter Feindfeuer. Daher stehen hier nur wenige Befehle zur Verfügung. Trotzdem gelingt es den Rebellen, den Druck auf die zentralen Regimenter aufrecht zu erhalten. Inzwischen rückt aber die Verstärkung der Rebellen an. Diese ist zwar stark an Zahl, aber besteht aus mäßig motivierten Rekruten. Das großen Veteranenregiment büßt derweil erste Kompanien ein, da es sich mit der gesamten Texasbrigade herumschlägt.

 

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Die Yankeereiterei beschlißet, dass an der linken Flanke kein Durchkommen ist und wendet sich danach um, um Rebellen im Wald zu jagen.

 

Dem Ende nahe

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Nachdem die Floridabrigade die Reste der Irish Brigade immer weiter in den Wald zurückgedrängt hat und sie gegen das eigene Lager zu drücken droht, schwenken einige Regimenter der rechten Yankeebrigade ab, um das Zentrum zu verstärken. Die Virginiabrigade versucht nun, dies weitgehend zu behindern und geht in die Offensive. Die Rebellenreiter nehmen derweil das Lager der Yankees im Sturm.

 

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Das 2nd Florida reibt im Nahkampf ein weiteres New Yorker Regiment auf. Die Rekruten aus Massachusetts bedrohen die inzwischen allerdings etwas abgenutzten Floridaregimenter. Die Rekruten zeigen aber wenig Begeisterung und rücken weiter nur sehr langsam vor. Sie kommen viel zu spät, als sich zu ihrer Linken eine Tragödie anbahnt.

 

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Nachdem die braven New Yorker Zouaven die ganze Texasbrigade hingehalten hat, gehen sie im massiven Feuer dreier Rebellenregimenter letztlich unter. Mit diesen erheblichen Verlust ist das Schicksal der Division besiegelt. Die Nordstaatler treten den Rückzug an.

 

bearbeitet von Sir Leon
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Toller Bericht. Ich würde fast sagen das der Bericht ne Blaupause sein müsste wie ein guter Bericht auszusehen hat. Glückwunsch zum Sieg. Und das wo doch noch einige deiner Jungs feucht hinter den Ohren waren, oder war die Farbe schon trocken genug? :D

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Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.

 

Mein Maltisch

Napoleonisch

 

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Echt toller Bericht, kann mich Garbosch nur anschließen, so sollte ein guter Bericht aussehen! Ich fand es sehr spannend zu lesen und ich finde, in dem Bericht kommt das alles sehr "lebendig" rüber. Zusammen mit den Fotos sah ich nicht einfach nur einen Kampf zwischen Miniaturen sondern eine richtige Schlacht mit Höhe- und Wendepunkten!

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Meine Projekte:

SAGA - Tarent    I   SAGA - Wikinger   I 

 

 

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Der bericht ist wirklich eine Augenweide und da Geschehen ist kurz und knapp zusammengefasst . Gefällt mir wirklich sehr gut , all die hübsch bemalten Minis ;) da bin ich echt neidisch sowas auf der Platte zu sehen .

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Kommt und schaut euch meine Hobbyergüsse an ;)

Mein Bemaltagebuch ;D

Grischmatschs Bemaltagebuch

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Das ist echt so ein Phänomen. Ich dachte ja, ich gewöhne mich irgendwann daran, aber der Anblick unserer vereinten Armeen ist immer wieder hervorragend. Wird also noch was anhalten, meine Begeisterung für den ACW. :)

 

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Projekte sind ja immer kreativen Prozessen unterworfen und wer mich kennt, der weiß, dass es jetzt auf eine Plan Änderung hinausläuft. Ich hatte letztes WE erstmals mit dieser Truppe eine Demo gegeben und dabei wurde mir klar, dass mein Plan so nicht richtig funktioniert. Was dem unerfahrenen Spieler nämlich fehlt, sind Unterscheidungsmöglichkeiten zwischen den Regimentern. Solange sie alle die gleichen Werte haben, ist das egal, wird aber schwierig, sobald man mal variieren möchte. 

Das Problem ist jetzt, dass alle Regimenter des Südens 1863 quasi gleich aussahen. Mit der Idee, noch Wilcox' Brigade aufzustellen, löse ich das Problem nicht. 

Daher breche ich ab hier die historische Formation auf. Die Florida Brigade mit Anführer und Batterie ist historisch so stimmig, daß ist für eine Demo mMn ausreichend, um das Konzept zu erklären. Für die angenehme Spielbarkeit müssen aber ein paar Exoten her. Praktischer Nebeneffekt: Die machen beim Bemalen mehr Spaß. :D

Den Anfang macht voraussichtlich das 1st Louisiana Zouave Battailon, da ich hierfür die Modelle habe. Aber ich kann mir auch sowas wie die 1st Cherokee Mounted Rifles oder ein Regiment der Mississippi State Militia vorstellen. Mal sehen... :)

 

bearbeitet von Sir Leon
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For southern rights - hurrah! 

 

Am Sonntag habe ich noch einmal zwei Spiele geschafft, mal sehen, ob dieses Jahr noch was dazu kommt. 

Bericht braucht leider noch etwas, aber ein paar Eindrücke kann ich noch liefern. 

 

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So, der Vorsatz lautet, dieses Jahr nichts mehr für das Projekt zu kaufen. Ich erlaube mir zwei Joker für Second Hand Angebote, die zu gut zum ausschlagen sind, aber mehr auf keinen Fall. Ich habe noch mehr da, als ich überhaupt schon für beide Armeen bemalt habe, also gilt das natürlich auch für die Union. 

Für den Süden habe ich die Möglichkeit, noch Copp's Zouaven und das 1st South Carolina Rifles "McClellan's Zouave Cadetts" zu bemalen. Außerdem einen generischen General für die Southern Finest, denn irgendwer muss den Verein am Ende ja anführen. 

Etwas Artillerie und ein Hero-Marker sollte sich auch noch auftreiben lassen. Bei dem, was sonst noch alles ansteht, ist das schon deutlich mehr, als ich schaffen kann, also lobe ich mal ganz vorsichtig die 200 Punkte für Longstreet dieses Jahr aus. Das wären 6-7 Bases Infanterie und etwas Kleinkram, die noch fehlen. 

Mir schweben für das Projekt mittelfristig ein Kampagnentag im Verein und eine kleine Roadtour mit Demo-Spielen bei interessierten Vereinen, Bloggern oder YouTubern, aber da muss ich erst einmal Kontakte aufnehmen und Interesse abklopfen. 

 

Zwei weitere wichtige Vorsätze für dieses Jahr sind "Mehr Bewegung." und "Weniger Autofahrten in die Stadt." 

Gesundheit und Umweltschutz sind ja wichtige Themen und selbst wenn ich eh nicht dafür wäre, dann würden die düsseldorfer Umweltspuren mich schon dazu bringen, bei gutem Wetter mit anderen Verkehrsmitteln zum Verein zu fahren. Der Bus ist eine Option, aber ich hab auch ein Fahrrad im Keller. 

 

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Ich habe mir also diese Box mit ausreichend Platz besorgt, um zwei meiner Lagerkästen aufeinander unterzubringen. Der Vorteil ist, dass die Modelle dabei stehen und nicht hängen. Damit halten sie auch auf hiesigen Radwegen etwas wahrscheinlicher. Ich muss die Box nur noch mit ausreichend vielen Kabelbindern fixieren. Zwei Lagerkästen reichen in der Regel für 200-300 Punkte Longstreet, eine vernünftige WAB-Armee oder 2-3 Divisionen für Deus Vult. Man braucht nur etwas mehr Zeit zum Packen, weil ich meine ACW-Modelle in der Regel nach Gattung sortiert lagere. Aber das sollte kein Problem sein. Da ich mit meinen Finger noch an die untere Kiste kommen muss, ist links und rechts etwas Platz, wo ich noch Spielmaterial unterbringen kann. Geländeelemente kann ich dann in den Rucksack tun. 

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Es gibt einfach Projekte, die keine Kompromisse erlauben. Mein Plan hat sich hier ja schon mehrmals geändert und irgendwie war es nie so ganz das Wahre. Der Nachteil an der Floridabrigade ist ihre geringe Größe. Rückblickend hätte ich wohl besser eine andere Formation nehmen sollen, aber umwidmen möchte ich die braven Jungs ja auch nicht. 

Meine Idee von den Southern Finest bleibt schon noch erhalten, aber ich denke, ich brauche doch eine etwas größere historische Formation. Daher werde ich wohl wieder auf Start gehen und den Jungs aus Florida doch noch ihre Aufstellung von 2nd Bull Run verpassen. Eine Kommandobase mit General Pryor und zwei Regimenter zu je 5 Bases also, das 3rd Virginia und das 14th Alabama. 

Danach kommen aber ganz bestimmt die coolen Jungs... ;D

 

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Theodore Washington Brevard Jr.

 

Eine der verrücktesten Anekdoten des amerikanischen Bürgerkriegs begab sich 1865, kurz vor Ende des Krieges. 

Während der Belagerung von Petersburg versuchte Colonel Brevard, einen Flankenangriff der Union am 6. April aufzuhalten und rückte dafür mit dem 5th, 8th und seinem 11th Florida aus. Das Manöver scheiterte an der Übermacht der Feindkräfte, Brevard und seine paar hundert Mann wurden von Yankee-Kavallerie umzingelt und von General Custer gefangengenommen. Brevard wurde bis August inhaftiert, weil der Gefangenaustausch bereits 1864 durch Grant ausgesetzt worden war. Lediglich Generäle hatten noch die Chance, ausgetauscht zu werden. Was Custer allerdings nicht wusste, war der Umstand, dass Brevard inzwischen Brigade General war - übrigens der letzte, den die Südstaaten in den Rang erhoben hatten. Man kann es Custer nicht anlasten, da Brevard immer noch die Uniform eines Colonels trug. Nun könnte man aber annehmen, dass der Gefangene selbst das Missverständnis ja hätte aufklären können, doch Brevard erfuhr erst nach seiner Freilassung von seiner Beförderung. Er wurde zwar schriftlich darüber informiert, hatte die Nachricht vor seiner Attacke aber entweder nicht mehr rechtzeitig bekommen oder sie schlicht nicht gelesen. 

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Projekt Update

Ich glaube, in keinem Projekt habe ich den ursprünglichen Plan sooft umgeworfen, erneuert, wieder verworfen und noch einmal neu gestaltet, wie hier. ;D

 

Das Problem ist folgendes:

Ansich ist die Idee von den "Southern Finest" ja nicht schlecht. Aber mir behagt einfach nicht, dass ich da am Ende eine Sammlung von Einheiten habe, die einfach nichts miteinander zu tun haben, außer dass sie zufällig berühmt waren. Eine weitere Brigade aus der Anderson-Division in Gettysburg ist aber recht uninspirierend. Sowas mache ich ja schon bei den Yankees, bei den Rebellen darf es ja was wilder sein, aber eben bitte auch historisch.

Ich bin also noch einmal ans Reißbrett und folgendes Ergebnis kam dabei heraus.

 

Thema: Das 2nd Florida

Die Brigade, in der das 2nd Florida diente, hatte sich mehrmals stark verändert. Das möchte ich in Teilen abbilden, ohne dabei aber jede Formation aufzubauen, in der das 2nd gedient hat, sondern eher für verschiedene Spielgrößen. Daher beginnen wir mit der kleinsten Aufstellung:

 

30.04.1862 - Army of Peninsula

Das 2nd Florida diente hier im linken Flügel unter D. H. Hill in einer Art kleinen ad hoc Brigade unter Colonel George T. Ward. Dem 2nd Florida wurde das 2nd Mississippi Battalion zur Seite gestellt, was mir die Möglichkeit gibt, ein paar Soldaten aus diesem Bundesstaat mit ihrer eher eigenwilligen Uniform auszuheben. Da freue ich mich schon sehr drauf. :)

 

02.07.1863 - Gettysburg

Unter Colonel Lang kämpfte das 2nd Florida hier mit dem 5th und 8th Florida. Das ist im Grunde die Formation, die ich hier schon fertiggestellt habe.

 

25.05.1862 - 01.06.1862 - Seven Days Battles

Das war ja meine ursprüngliche Idee. Das 2nd Florida kämpfte mit dem 3rd Virginia, dem 14th Alabama, dem 14th Louisiana und dem 1st Louisiana Zouaves so wie der Batterie von Captain Maurin aus Donaldsonville, LA. Neben der Tatsache, Südstaaten-Zouaven bemalen zu können, bekomme ich auch eine schlichte Batterie aus drei Rifles in die Sammlung. Die kann man immer gebrauchen... Und dann wäre da noch der Brigadekommandant... Wir erinnern uns an die Geschichte mit dem getrunkenen Desinfektionsmittel?

 

OPTIONAL:

31.05.1862 - Battle of Seven Paines

In dieser Schlacht der Siebentage-Schlachten wurde das 2nd Florida ad hoc der Brigade von Samuel Garland Jr. zugeteilt, wohl, weil es gerade vorbeikam, als es wild wurde oder so. Im Grunde galt das ja für praktisch alle Schlachten des Sieben Tage, von denen die Rebellen alle bis auf eine verloren, weswegen sich der Oberbefehlshaber der Union dann zurückzog... Fragt einfach nicht... :facepalm:

Also, zur Sache: Das 2nd Mississippi kennen wir ja schon, dazu kommen noch das 5th und 23rd North Carolina und das 24th und 38th Virginia. Abgerundet wird das ganze durch  Bondurant's Battery. Das spannende daran sind die Regimenter aus North Carolina. Der Staat war sehr reich und hortete Uniformen für die eigenen Regimenter. Als Sherman den Staat eroberte, staunte man nicht schlecht über über 90.000 eingelagerte Uniformen, die aber eben nur für Regimenter aus dem Staat ausgegeben wurden, während Soldaten aus Texas oder Louisiana praktisch nur noch in Lumpen herumliefen, weil ihre Staaten abgeschnitten waren. Wie dem auch sei, die Uniformregeln in North Carolina waren etwas anders, denn da wurde tatsächlich der Sack Coat getragen. Ansich war der im Süden kaum verbreitet, obwohl billig herzustellen brauchte man dafür halt mehr Stoff, als für den Roundabout, den die Rebellen fast immer trugen. Im Feld werden Soldaten aus North Carolina sicher auch oft auf den Roundabout zurückgegriffen haben, den Logistik war die große Schwäche der Rebellen, aber das hindert mich natürlich nicht daran, trotzdem mal proper uniformierte Rebellen zu bemalen, auch wenn das historisch zumindest diskutabel ist. Und dann kämen noch zwei weitere Rifles dazu, was auch nett ist.

Diese 4 weiteren Regimenter sind aber eher die Kür, daher kommen wir zur Pflicht in der Zusammenfassung:

 

- 1st Louisiana Zouave Battalion

- 2nd Mississippi Battalion

- 3rd Virginia Infantry Regiment

- 14th Alabama Infantry Regiment

- 14th Louisiana Infantry Regiment

- Maurin's Battery, Donaldsonville (Louiaiana) Artillery Battalion: 1x 10lb Rifle, 2x 3" Rifle

- Kommandobase: Colonel George T. Ward

- Kommandobase: Roger Atkinson Pryor

 

Das ganze würde dann dazu führen, dass ich in freien Spielen zwei Brigaden aus je 4 Regimentern Infanterie aufstellen könnte und dann noch einen Kommandanten als Divisionschef über bliebe. Die Kür würde das ganze dann um eine weitere 4 Regimenter starke Brigade vergrößeren. Für jede Brigade stünde dann eine Batterie Artillerie zur Verfügung. Bis Anfang 1863 war es im Süden üblich, Artillerie direkt den Brigaden zuzuordnen, was sich aber als wenig effektiv erwies, da kein massiertes Bombardieren möglich war. Außerdem war es ein logistischer Albtraum, wenn man die ganzen verschiedenen Kaliber mit Munition quer über die Armeen verteilen musste. Daher wurden, wie auch im Norden, Artilleriebrigaden etabliert, die direkt dem Corps unterstanden.

 

So, ich hoffe wirklich inständig, dass es das dann war mit meiner Planverschiebung. Aber ich denke, ich habe da eine Menge lustiger Sachen mit drin... Dreispitz, Zouavenuniformen, lustige Flaggen und besoffene Generäle. Was kann da schief gehen?!

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Am 6.6.2020 um 14:06 schrieb Sir Leon:

 Dreispitz, Zouavenuniformen, lustige Flaggen und besoffene Generäle. Was kann da schief gehen?!

 

Also bei der Ausgangslage fragt man sich wirklich, wie der Krieg verloren gehen konnte ... :)

Freue mich auf deine Minis!

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Ich muss mal schauen, wann ich da was zeigen kann. Noch ackere ich mich ja an einigen Fantasyfiguren ab, da verebbt die Begeisterung aber schon wieder langsam. Da klatsche ich mir noch eine Gegner-Truppe zusammen und gut ist es dann. 

Wir wollen unbedingt aber mal Pickett's Charge spielen. Die Schlacht jetzt, nicht das System, wobei ich das auch auf dem Zettel habe... Bei Black Powder werden dafür 40 Regimenter Rebellen und 75 Föderale veranschlagt. Für den Süden gibt es in meiner Gruppe aktuell 26 Regimenter, für den Norden haben wir 21 Regimenter, die sind aber zu groß, müssen also mehr Flaggenbases bemalen, dann sind es schon deutlich mehr. Knackpunkt ist für den Norden halt das Offensichtliche: Rebellen sehen alle gleich aus, bei den Yankees ist das durch die State Flag, Zouavenuniformen und die USCT so eine Sache... 

 

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Inventur

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Ich habe hier noch einmal einen Blick reingeworfen. Der o. g. Plan sieht ja vor, dass ich 25 weitere Bases Infanterie, drei Geschütze und zwei Kommandobases bemale. Ob ich dann noch 1-2 Scharfschützen und/oder 2-3 Heros ergänze, macht den Braten auch nicht mehr fett. Gehe ich davon aus, dass ich 7 Regimenter (35 Bases) unproblematisch in eine Lagerbox bekomme, reichen hier zwei Boxen aus. In die zweite Box müssten 6 Bases Infanterie, drei Kommandobases, der Limber und 6 Geschütze, dazu der Scharfschütze und der Heromarker, ggf. eben noch ein paar mehr, wenn ich das möchte. 

Das sollte gut gehen und wäre dann rund. Sollte ich die Kür auch noch angehen, wäre das eine dritte, fast volle, Box. 

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Pickett's Charge - 3. Juli 1863

Felsenfest von der kämpferischen Überlegenheit seiner Soldaten überzeugt, befahl General Lee nach zwei Tagen unentschiedener Kämpfe einen Großangriff auf das Zentrum der Potomac-Armee. Der Angriff sah drei Komponenten vor. Die Kavallerie sollte die Unionisten umgehen und das Heranführen von Verstärkung verhindern. Die Artillerie sollte dann mit allen Mitteln die blaue Artillerie ausschalten. Schließlich sollte der eigentliche Angriff von 15.000 Rebellen vorgetragen werden. 

Schon während der Planung gab es erhebliche Zweifel am Erfolg der Attacke. Das lag unter anderem daran, dass Lee unbedingt General James Longstreet mit der Umsetzung des Plans betrauen wollte. Longstreet hatte schon zuvor Zweifel an der ganzen Schlacht selbst geäußert und wiederholte diese auch am Morgen des 3. Juli. Longstreet konnte nur auf seine dritte Division zurückgreifen, die am schwächsten geführte. Die drei Brigadekommandanten waren nicht eben durch besondere Leistungen aufgefallen. General Garnett haftete der Ruf eines Feiglings an, der Vorwurf war - wenig berechtigt - von Stonwall Jackson erhoben worden. General Kemper war einer der wenigen politischen Generäle des Südens und General Armistead war das Kunststück gelungen, zweimal in West Point rausgeworfen worden zu sein. Der Divisionskommandant Pickett galt als Aufschneiden, persönlich tapfer aber mit nicht allzu viel Verständnis vom Militärwesen ausgestattet. 

Zwei weitere Divisionen aus Hills Corps sollten die Attacke ebenfalls bestreiten, weshalb Longstreet nicht zu Unrecht darauf hinwies, dass eigentlich General Hill die Attacke führen sollte. Lee ließ sich aber nicht darauf ein. In Hills Divisionen stand es um die Führung auch nicht zum besten. General Pettigrew war erst kurz vor der Kampagne in Hills Corps eingegliedert worden und hatte noch nie eine Division geführt. General Trimble war ein Bewunderer Jacksons und strebte ein eigenes Corps an. Jackson hielt Trimble aber für wenig geeignet. Mit General Stuart zankte sich Trimble um Ruhm nach 2nd Bull Run. Nach Jacksons Tod wurde Ewell sein Nachfolger und Trimble Stabschef unter ihm im II. Corps. Am 1.7. sollte Ewell Culp's Hill "wenn möglich" besetzten. Er hielt es nicht für möglich, Trimble schon, was dieser wohl sehr laut äußerte. Ewell wird mit der Antwort zitiert:  "When I need advice from a junior officer I generally ask for it."

Trimble überwarf sich vollends mit Ewell und wurde so in Hills Corps versetzt, um den verwundeten Pender zu ersetzen. 

Longstreet, der ja bereits Hill die Attacke überlassen wollte, brachte zudem vor, dass seine rechte Flanke ungedeckt sei, so erhielt er zwei Brigaden aus Andersons Division, also erneut Hills Corps. Beide Brigaden, die Alabama Brigade unter Wilcox und die Florida Brigade unter Lang hatten sich Tags zuvor von den Yankees komplett überrumpeln lassen und waren beide vor dem Angriff eines einzelnen Regiment aus Minnesota davongerannt. 

 

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Die Florida Brigade marschierte stoisch unter schweren Beschuss durch Yankee-Artillerie auf Elemente des II. Corps zu. 

Von links nach rechts sind dies:

 

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Das 5th Florida Infantry Regiment, 

 

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das 8th Florida Infantry Regiment und

 

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das 2nd Florida Infantry Regiment. 

 

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Der wegen gesundheitlicher Probleme abwesende General Perry wurde von Colonel David Lang vom 8th Florida vertreten. 

 

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Durch den schweren Beschuss praktisch ohne Sicht lief die Brigade erneut in eine Falle. Der Nordstaatengeneral Stannard ließ seine Vermont Brigade in einem gewagten Manöver zwischen Kempers und Langs Brigade vorrücken. Dort wandte sich das 13th und 16th Vermont nach rechts auf Kemper zu und das 14th Vermont nach links, um Lang in die Flanke zu fallen. Es war die Stunde der Green Mountain Boys. 

 

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Kempers Brigade wurde auf einen kümmerlichen Schatten ihrer selbst zusammengeschlossen. Das 2nd Florida fing sich eine Salve aus nächster Nähe in die Flanke ein, verfiel in Panik und riss in einer tragischen Kettenreaktion nicht nur die eigene Brigade, sondern auch die Männer aus Alabama mit sich. 

 

 

bearbeitet von Sir Leon
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