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Zum Thema 'Realismus' und 'Kunst':

 

Es gibt eine Sache in der Miniaturenbemalszene, die mich seit Jahren schon und zunehmend stört: Die Verwendung des Begriffes 'Kunst'. Mal ganz davon abgesehen, dass man den Begriff erstmal definieren sollte, da er ein seeehr breites Spektrum an Interpretationen hat, finde ich ihn selbst dann unfreiwillig lächerlich, wenn er anwendbar ist. Und das wird jetzt hart, ist aber als Gedankenanstoß von jemandem gedacht der zugibt, anarcho-ikonoklastische Tendenzen zu haben:

 

Selbst wenn wir die High-End Miniaturenbemalerei als 'Kunst' bezeichnen, mit ihrer technischen Perfektion, ihrem Realismus in Lichtführung und -interaktion, mit ihren gefällig abgestimmten Farb- und Kontrastvariationen, mit all ihrer Disziplin, ist sie dennoch langweilig. Ich vergleiche sie mit der Abteilung von Gemälden im Kunstmuseum, die technisch unglaublich beeindruckend sind, die einen hohen Grad an Realismus in der einen oder anderen Ausprägung haben, die nach dem Besuch aber zu einer einzigen Suppe verschmelzen und an denen ich irgendwann einfach vorbei gehe. Und dann betritt man die Abteilung mit zum Beispiel Werken von Van Gogh, und das ist wie eine Offenbarung. Ich habe noch keinen Van Gogh in der High End Miniaturenbemalerei gesehen, und das mag am Medium liegen, aber genau das ist der Grund, warum ich die Miniaturenbemalerei nie als Kunst bezeichnen würde.

 

bearbeitet von Zweiundvierzig
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"Er trägt nicht umsonst den Titel 'Elefanten-Terrine'. Da muss man als Porzellanladen gut aufpassen."

     - Herr Sobek

 

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vor 15 Stunden schrieb SpeziFisch:

10. Zu große aber auch ? man muss als fortgeschrittener auch wieder die "Angst" verlieren bei Details doch zum 0/3er Pinsel zu greifen. Auch wenn andere sagen man bräuchte nix kleineres als einen 1er (was Quatsch ist).

Tatsächlich nehme ich mittlerweile auch wieder öfter kleinere Pinsel. Mit einem 2er malen geht schon sehr gut. Auch, weil halt mehr Feuchtigkeit drin bleibt. Aber Richard Gray malt mit sehr kleinene Pinseln, weil er damit viel mehr Kontrolle hat. Und eben ggf. weniger Farbe vom Pinsel fließt wenn man zu fest aufkommt. Habe ich in der letzten Zeit auch wieder gemerkt.

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It is wonderful to do nothing, and then have a good long rest afterwards.

 

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P 500: Zombicide - Night of the Living Dead

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Am 12.4.2022 um 07:43 schrieb Zweiundvierzig:

Zum Thema 'Realismus' und 'Kunst':

 

Es gibt eine Sache in der Miniaturenbemalszene, die mich seit Jahren schon und zunehmend stört: Die Verwendung des Begriffes 'Kunst'. Mal ganz davon abgesehen, dass man den Begriff erstmal definieren sollte, da er ein seeehr breites Spektrum an Interpretationen hat, finde ich ihn selbst dann unfreiwillig lächerlich, wenn er anwendbar ist. Und das wird jetzt hart, ist aber als Gedankenanstoß von jemandem gedacht der zugibt, anarcho-ikonoklastische Tendenzen zu haben:

 

Selbst wenn wir die High-End Miniaturenbemalerei als 'Kunst' bezeichnen, mit ihrer technischen Perfektion, ihrem Realismus in Lichtführung und -interaktion, mit ihren gefällig abgestimmten Farb- und Kontrastvariationen, mit all ihrer Disziplin, ist sie dennoch langweilig. Ich vergleiche sie mit der Abteilung von Gemälden im Kunstmuseum, die technisch unglaublich beeindruckend sind, die einen hohen Grad an Realismus in der einen oder anderen Ausprägung haben, die nach dem Besuch aber zu einer einzigen Suppe verschmelzen und an denen ich irgendwann einfach vorbei gehe. Und dann betritt man die Abteilung mit zum Beispiel Werken von Van Gogh, und das ist wie eine Offenbarung. Ich habe noch keinen Van Gogh in der High End Miniaturenbemalerei gesehen, und das mag am Medium liegen, aber genau das ist der Grund, warum ich die Miniaturenbemalerei nie als Kunst bezeichnen würde.

 

 

Das sind sehr interessante Gedanken, die ich durchaus nachvollziehen kann.

Ob man unser Hobby als "Kunst" bezeichnet oder nicht, hängt natürlich von der jeweils eigenen Definition von "Kunst" ab. Das ist klar.

Vielleicht ist der Begriff "kunstfertig" oder "Kunstfertigkeit" eher etwas, auf das sich mehr von uns einigen können. Die Miniaturen vieler sehr fortgeschrittener Mini-Maler beweisen für mich auf jeden Fall einen hohen Grad an Kunstfertigkeit.

 

Wenn man an Kunst den Anspruch anlegt, dass sie nicht langweilig/ einzigartig/ besonders hervorstechend/ etwas Neues schaffend (sein) soll, dann fällt natürlich vieles aus dem Raster. Dazu gehören dann ja nicht nur unsere Minis, sondern ja eben auch die Gemälde im Kunstmuseum, die eben "nur" eine hohe Kunstfertigkeit beweisen.

 

Ich persönlich bin in meiner eigenen Definition nicht ganz so streng und folge bei meiner Einteilung eher der Intention des "Künstlers". Wenn jemand sein Produkt als Kunst verstanden haben möchte, dann werde ich demjenigen nicht widersprechen. Allerdings muss ich schon sagen, dass ich tendenziell wohl eher zu denjenigen gehöre, die ein gewisses Maß an Kunstfertigkeit bei einem Kunstobjekt erwarten. Insofern sind für mich die Werke von beispielsweise Roman Lappat viel eher Kunst als beispielsweise ein belegtes Wurstbrot, das ein "offizieller" Künstler in einem Museum auf einen Sockel gelegt hat. Und das auch, wenn ich beim Rausgehen aus dem Museum noch darüber nachdenke, was das mit dem Wurstbrot eigentlich sollte.

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vor 3 Stunden schrieb Bemalmini:

Wenn man an Kunst den Anspruch anlegt, dass sie nicht langweilig/ einzigartig/ besonders hervorstechend/ etwas Neues schaffend (sein) soll, dann fällt natürlich vieles aus dem Raster. Dazu gehören dann ja nicht nur unsere Minis, sondern ja eben auch die Gemälde im Kunstmuseum, die eben "nur" eine hohe Kunstfertigkeit beweisen.

 

Das ist für mich halt der Knackpunkt - wenn etwas mit dem Titel 'Kunst' geschmückt wird, dann gehe ich dann auch so ran und schaue, ob es für mich langweilige Kunst ist oder spannende - daher meine Museumsanalogie mit den realistischen Schinken, die alle irgendwie gleich aussehen, und Van Gogh (ja, ich mag Van Gogh, falls man es nicht merkt :D ). Wenn man allerdings NICHT mit dem Begriff Kunst um sich wirft, werden plötzlich einige der realistischen Schinken für mich interessant - nicht, weil sie etwas Besonderes und Neues sind wie Van Gogh, sondern weil mich das Thema interessiert, zum Beispiel Seeschlachten im Zeitalter der Segelschiffe.

 

Und genau so gehe ich auch lieber an Minis heran - nicht als Kunst, sondern als Darstellungen und Ausgestaltungen von Genres und Themen, von denen mich die einen interessieren, und die anderen weniger. Und dann findet man sicher auch etwas unter den vermeintlich uninteressanten Elementen, das ungewöhnlich oder interessant umgesetzt wurde.

 

Ich finde einfach, dass der Begriff 'Kunst' in unserem Hobby inzwischen entweder zu inflationär verwendet wird und damit gar nichts mehr bedeutet, oder bei der Betrachtung eines Werkes die Messlatte von Betrachtern wie mir zu hoch legt und damit eher hinderlich ist. Aber das ist auch nur meine Betrachtungsweise des Themas 'Kunst'.

 

bearbeitet von Zweiundvierzig
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     - Herr Sobek

 

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Am 12.4.2022 um 07:43 schrieb Zweiundvierzig:

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Da hat zum Teil aber auch viel mit den Wettbewerben zu tun, die hauptsächlich eben den technischen Perfektionismus des Bemalen bewerben, weshalb perfekt Blendings und so als das beste gelten.

 

Vielleicht solltest du dir ein paar Sachen von Roman Lappat, Banshee und ein paar anderen Malern der #fucksmoothness Initiative ansehen.

Der, der einen Arm verliert kann weiterkämpfen,

der , der den Kopf verliert nicht.

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Hallo zusammen!

 

Nach langer Zeit ist endlich mal wieder ein Artikel fertig geworden. Es geht dabei um einen Teil der Vorarbeit des Mini-Bemalens und zwar dem Schließen von Lücken: https://bemalminis.de/luecken-fuellen

 

Wie immer freue ich mich über jeden Besucher.

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Sehr schöne Zusammenfassung. Für mich ist Milliput auch das Mittel der Wahl.

Sprue goo habe ich noch nicht ausprobiert, will das aber immer mal machen. Mich schreckt es aber immer ab, dass ich sonst auch keinen Plastikkleber auf der Mini haben will. Gibt ja doch immer gleich ein paar unschöne Stellen, wenn man da noch was am Finger hat.

 

Was mir noch aufgefallen ist:

Milliput lässt sich auch mit Wasser verdünnen. Ich konnte auch keinen großen Unterschied bemerken, als ich es mal mit Alkohol probiert habe.

 

Plastikputty lässt sich auch mit Wasser super verschmieren. Allerdings läuft man auch schnell in Gefahr, dass sich zu viel löst. Das wird schon sehr schmierig.

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Hallo zusammen!

 

Lange ist's her, dass mal wieder ein Artikel fertiggeworden ist. Nun ist es aber wieder so weit: https://bemalminis.de/trockene-pigmente-auftragen/

 

Dieses Mal geht es darum, wie man Pigmente auf Miniaturen aufträgt und natürlich und vor allem auch, wie man sie fixieren kann.

 

Wie immer freue ich mich sehr über jeden Besucher!

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Vielen Dank wiedermal für diesen neuesten Beitrag. Habe wieder etwas für mich mitnehmen können, wie immer bei deinen Artikeln. Ein Gedanke, der mir beim Pigmente auftragen mal kam: Wieso macht man nicht, wenn die erste Ladung Pigmente auf einer Miniatur drauf und fixiert ist, einfach nochmal eine Ladung drauf und fixiert die dann ebenfalls. Also einfach zwei volle Durchgänge, vielleicht sogar mehr. Würde das funktionieren? Bekäme man so eine weniger abgeschwächte Variante hin? Vielleicht bist du ja bei der Recherche mal drauf gestoßen oder hast es sogar mal ausprobiert.

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Am 4.6.2023 um 20:38 schrieb Ghur:

Vielen Dank wiedermal für diesen neuesten Beitrag. Habe wieder etwas für mich mitnehmen können, wie immer bei deinen Artikeln. Ein Gedanke, der mir beim Pigmente auftragen mal kam: Wieso macht man nicht, wenn die erste Ladung Pigmente auf einer Miniatur drauf und fixiert ist, einfach nochmal eine Ladung drauf und fixiert die dann ebenfalls. Also einfach zwei volle Durchgänge, vielleicht sogar mehr. Würde das funktionieren? Bekäme man so eine weniger abgeschwächte Variante hin? Vielleicht bist du ja bei der Recherche mal drauf gestoßen oder hast es sogar mal ausprobiert.

Bitte entschuldige die späte Antwort. Irgendwie dachte ich, dass ich dir bereits geantwortet hätte.

 

Zur Frage: Ja, das sollte klappen - zumindest wenn du vor dem Auftragen der zweiten Schicht die erste mit Mattlack oder Pigment Fixer fixierst. Wenn du zum Fixieren nur Isoprop nimmst, würdest du beim zweiten Fixieren mit Isoprop die erste Schicht Pigmente wieder anlösen.

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Hallo zusammen!

 

Hier ist - kurz vor Jahresende - mal wieder ein neuer Artikel von mir: https://bemalminis.de/strukturpalette/

 

Dieses Mal beschreibe ich das Zusammenstellen einer Strukturpalette und gehe darauf ein, warum ich sie nützlich finde. Wie immer freue ich mich über Leser und Feedback.

 

Viele Grüße!

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