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Tiefe Einblicke [Kurzgeschichte][18+]


Kuanor

Empfohlene Beiträge

Bitte erst dieses Vorwort lesen!

 

Die folgende Geschichte entstand ursprünglich auf eine persönliche Bitte hin, nicht notwendiger Weise für die Öffentlichkeit. Es ist ein Einzelstück und eine Fortsetzung ist nicht geplant.

Der Hintergrund ist, dass mein Dunkelelfen-Projekt eine Sklavenmeute als Unterthema hat. Darauf aufbauend dann der Wettbewerbsbeitrag für den Bemalwettbewerb im August mit einem thematisch passenden Begleittext. Und nun, vor einiger Zeit, die unerwartete Resonanz, die zur Kurzgeschichte führte.

Falls das Projekt jemand nicht kennt – ich habe dort in diesem Post das etwas genauer erklärt und den Wettbewerbsbeitrag nochmal zitiert:

 

Da es dort also eindeutigen Zuspruch gab, und die Geschichte schon zum Thema (des Forums und des verlinkten Threads) gehört, sei sie den Willigen unter euch nicht vorenthalten.

 

Die Geschichte steht absichtlich im Spoiler.

Liebe Kinder und Vanillas, klickt ihn bitte nicht an!

 

Spoiler

 

Tiefe Einblicke

Für was hält sie sich eigentlich?!
Für dumm oder für unverwundbar?

Dumm bleibt man nicht an der Macht, auch als Adel nicht. In Ulthuan vielleicht, aber ganz sicher nicht hier, nicht in Naggaroth! Und unverwundbar ist niemand. Unterhalb des Hexenkönigs, versteht sich.

Verdammt, jetzt zensiere ich mich schon auf meinem eigenen Dach selbst, wo mich kein Elf hört.

 

Anmaßung. Sie soll sich mal ohne Gefolge hierher trauen! Dann kann sie mal sehen, hinter wem meine Mannschaft steht, und dass ich, im Gegensatz zu ihr, sehr wohl unterscheiden kann zwischen Elf und Vieh: Ich hätte sie ganz sicher nicht für Geld zu mieten gefragt, und ihre Behandlung wäre auch eine ganz besondere… Hübsches Gesicht hat sie ja. Sicherlich ein Schlüsselteil ihres Erfolgs – da wäre es schon interessant zu sehen, wie das Eine ohne das Andere bestehen bleibt. Die Haare kann sie dann auch gleich hochgesteckt lassen, nur der Panzerkragen kommt ab, damit man das Rot über ihr seidiges Bleich länger kullern sieht…

Nun halt still! Siehst du meine Nadel nicht?

Du verblutest sonst gleich – aber das ist dir inzwischen eher egal, was? Dein Pech, dass du es nicht zu entscheiden hast. Oder hat bei dir mein Selbstgespräch womöglich unangenehme Erinnerungen ausgelöst?

Doch nicht etwa an die letzte Nacht?! [lacht auf] Liefen dir da deine Augen da auch über die Wange… hier… und den Hals entlang… hier… und dann unter den Kürass, den Vieh wie du gar nicht trägt?

 

Wie hat sie das bloß gemacht? Mit einem Dolch sieht es anders aus – ich hatte ihren gesehen, und er ist meinem ähnlich. Brandeisen sowieso. … Nadeln? Hat sie euch Nadeln in die Augen gesteckt? Aber doch erst ganz am Ende, hoffentlich. Wenn sie schon speziell ein Liebespaar verlangt, will sie sicherlich, dass ihr euch bis zum Schluss wahrnehmt. Oder… Oder projiziert sie sich selbst oder Andere in euch hinein? Eine eigene enttäuschte Liebe, womöglich? Oh wie widerlich, sich dafür Menschen zu mieten! Die Verzweiflung muss groß sein.

Hat sie dich in ihrer Fantasie so begehrt? Oder hast du ihr die Liebe vielleicht weggenommen? Welch Drama! Dazu passt auf jeden Fall der Zustand eurer Fortpflanzungsorgane. Das wiederum fand erst gegen Ende statt, nicht wahr, womöglich als Finale? Sonst wäre dein „Geliebter“ nämlich schon verblutet. Und wie es aussieht, hat sie dabei bloße Hand angelegt. Na das passt ja! Wobei sie auch die nötigen Fingernägel dafür hat, das muss man ihr lassen. Vielleicht benutzt sie sie häufiger in ähnlichem Kontext. Deine Brüste hat sie aber ganz gelassen. Ob sie wohl selbst Kinder hat?

So, jetzt halt einmal still!
Ich will wissen, wie tief die Einstiche in die Augen gehen. Das ist jetzt mein Dolch, den du spürst, und zerstören kann ich damit schon nichts mehr. Du siehst doch, bei deinem „Geliebten“ ist das Schmerzempfinden gestört, wofür ich zuerst eins ihrer Gifte verantwortlich machte, aber wenn das durch Lobotomie möglich ist…

Ach so, mit unserem Gast hat es nichts zu tun, es interessiert mich nur persönlich. So für die Zukunft. Nun seid schon still, alle beide, ich muss mich hier konzentrieren!

 

Ich würde zu gern wissen, was ihr Spiel war. Euch an den Armen mit Draht zusammenbinden, und an den Schmerzzentren an den Füßen herumspielen… Jetzt sind eure Beine in Streifen und Arme in Scheiben, dabei an Brust und Bauch gerade mal die Haut beschädigt. Also hätte ich mich einfach nur vergnügen wollen, hätte ich es genau anders herum gemacht.

Ach, verdammt, ich komme hier im Auge auch nicht weiter: Kaum entfernt man die Kruste, suppt es gleich alles wieder zu.

Es wäre so viel einfacher, wenn du mir direkt antworten könntest.

Bist doch schon seit einem Jahr in Herrenbesitz, da verstehen die klügeren von euch meist mehr als nur Befehle. Dein „Geliebter“ ist übrigens schon seit sechs Jahren dabei – ein echter Veteran! Den hatte ich mir als Jungen besorgt. Kanntet ihr euch? Zum Glück hat unser Gast bei der Nummer mit dem „Liebespaar“ nichts gerochen – war wohl zu sehr mit dem eigenen Drama befasst. Unwürdig, dieses sentimentale Gehabe für eine Druchii! Was eure Zungen betrifft, dachte ich noch zuerst, sie hätte sich im Moment des Vergnügens verplappert und wollte dann keine zwei ganze gesunde Sklaven ausbezahlen müssen – das wäre schon peinlich genug. Aber nach allem, was ich sah, wäre ihr auch Symbolik zuzutrauen. Weil sie von ihrem Objekt der Begierde belogen worden war, offensichtlich.

Oh, da setzt sich doch schon einiges zusammen, was sich verwenden lässt!

Ein wenig tut sie mir fast schon Leid.

Aber jemand, der sich so wenig im Griff hat, verdient seine Macht wirklich nicht. Wie sie sich die Frechheit erlaubte, ja vielmehr Blöße gab, meinen Lehrling als Vergnügungsobjekt zu fordern! Es kann gar nicht anders sein, als dass er sie an den Quell ihres… Selbstvergessens erinnert.

 

Ich schicke ihn gleich zu euch hoch, inzwischen habe ich genau die richtige Idee für euch Turteltäubchen. Ihr werdet mir noch wichtige Dienste leisten, auch ohne funktionsfähige Hände. Oder Füße. Ich muss jetzt in die Stadt einen Doppelgänger suchen. Meine künftigen Freunde treffen.

Lauft mir so lange bloß nicht weg!

 

(Wir können uns hier aber gern über die Geschichte und über die Darstellung von Dunkelelfen in WH-Fiktion unterhalten. ^^)

bearbeitet von Kuanor
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Interessante Geschichte, ärgerlich das es ein oneshot ist, entstehen doch mehr Fragen als beantwortet werden.

Der letzte Satz ist übrigens eine schöne Schlusspointe :)

Mir hat's gefallen, gerne mehr von dir wenn du magst 

bearbeitet von Landi
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Danke. ^^

 

vor 4 Stunden schrieb Landi:

Der letzte Satz ist übrigens eine schöne Schlusspointe :)

 

Na ich hoffe doch mehr als nur im letzten Satz eine Pointe oder Wendung zu haben. ;)

Welche Fragen entstehen denn?

 

Mehr wird es vorerst nicht, weil Bücher schreiben so ähnlich ist, wie ganze Regimenter bemalen. Nur schlimmer. Es ist dann nicht mehr komprimiert, man muss eine Handlung und Umgebung beschreiben und kann nicht an jedem einzelnen Satz herumfeilen. Aber vielleicht kann ich ja dennoch den ein oder anderen Hintergedanken erklären oder wie sich die jeweilige Frage auflösen könnte, wenn sie es täte.

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vor 10 Stunden schrieb Kuanor:

Welche Fragen entstehen denn?

Also jetzt eher keine Fragen wie was gemeint ist. Sondern eher danach wer sie ist, wer sie abgelehnt hat usw. eben Fragen zur Vorgeschichte und dem was danach passiert^^

 

Ist auch ein schöner Einblick in die Druchii, Foltern als Kunstform und Zeitvertreib. So wie sich andere Völker besaufen würden wenn sie traurig sind. 

Und wie der Sklavenverleiher? Die Folterspuren untersucht um Vorteile aus den Informationen schlagen und intrigieren zu können, herrlich.

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Du hast schon Recht, um sowas zu beantworten müsste es wirklich ein Buch werden. Schließlich sind weder die Adelige noch die „künftigen Freunde“ anderweitig etablierte Personen, sodass sich auch nicht benennen lässt, wer sie sind. Man kann zum Moment der Geschichte nur so viel sagen:

Der erzählende Sklavenverleiher ist recht euphorisch darüber, einen Hebel entdeckt zu haben, seine empfundene Demütigung auszugleichen und bei Gelegenheit noch sozialen Aufstieg zu probieren. Seine zusammengereimte Geschichte ist konsistent, aber im Übrigen nicht hinreichend notwendig. Würde es also ein Buch werden, würde sich die Vermutung sowohl aus dramaturgischer als auch logischer Sicht eher nur teilbewahrheiten. Die Adelige wäre womöglich gar nicht so ein aufgescheuchtes Huhn, wie der Erzähler sie in seiner Selbstgefälligkeit sich ausmalt.

 

Das Element mit dem Sklavenmieten zum Vergnügen wurde IIRC in Darkblade etabliert. Ich habe die Romanreihe zum Glück inzwischen gut genug vergessen, um nur noch die Grundideen und nicht mehr den ganzen Blödsinn damit zu assoziieren. ^^

Dass einzelne Elfen (eigentlich teure) Sklaven für einmaliges Vergnügen verschwenden, passt gut zur Dekadenz und zum sozialen Gefälle.

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