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TabletopWelt

Siamtigers Log-o-rama Historisch


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Der US-amerikanische Youtube-Kanal Little Wars TV stellt die Frage, "Is historical wargaming dying out?" - stirbt historisches Tabletop aus?

 

 

Also zum einen ist es aus meiner Sicht ein eher ungewöhnlicher Zeitpunkt diese Frage zu stellen, denn der Veranstaltungskalender nicht nur für historisches Tabletop ist quasi leer. Aber nicht nur das, auch der recht enthusiastische Artikel der Zeitschrift The Economist über das Wachstum im Lead Belt spricht von einer guten Marktsituation - und das nicht nur für Games Workshop.

 

Ich denke die Annahme stammt aus dem primär us-zentrischen Blickwinkel des Fragestellers. Nicht nur ist die aktuelle Situation eine andere in den Vereinigten Staaten als in Europa (und auch innerhalb Europas), aber insgesamt hat man auch einen anderen Ansatz zu (Teilbereichen) des Miniaturenhobby. Das fällt z.B. bei den Veranstaltungen auf, die in den Staaten häufig in Hotels stattfinden und die Teilnehmer auch Inlandsflüge dafür in Kauf nehmen. Die einzigen Veranstaltungen in Europa die in Hotels stattfinden, die mir aus dem Stehgreif heraus einfallen, sind z.B. die Scale Model Challenge, und bisher einmalige Gastspiele wie das Warhammer Fest Europe 2018 oder eine der Warmachine/Hordes Meisterschaften in Frankfurt. Europäische Veranstaltungen finden häufig in Gemeindehäusern statt, mit Ausnahme der wirklich großen Events. Und das führt natürlich auch zu einer anderen Größe der Spiele bzw. Veranstaltungen die umgesetzt werden. Diese Unterschiede merkt man z.B. auch bei Uncle Atom, da die Themen oder Probleme die er anspricht, sich nicht immer auf unsere Seite des Teichs übertragen lassen (dominante Regelsysteme, Verfügbarkeit von Kickstartern usw.).

 

Zuallererst muss man sich eine Sache bei Tabletop vor Augen führen, die gerne von denen die bereits im Hobby sind vergessen wird - es hat eine ungemein hohe Einstiegshürde verglichen mit anderen Hobbies. Ja, andere Hobbies haben auch hohe Einstiegshürden, aber diese sind häufig an Ausstattung gebunden und das kann nicht selten finanziell behoben werden. Ja, man kann vorbemalte Miniaturen kaufen, fertiges Gelände und so weiter, aber das ist auch nicht so einfach wie man vielleicht meint. Ich möchte aber auch gar nicht soweit abdriften und einfach mal Tabletop mit Produkten vergleichen die man in den gleichen Lokalen kaufen kann. Nehmen wir mal an, es gibt an einem Freitag Abend eine Veranstaltung in einem solchen Laden. Mit Trading Cards kann man eine halbe Stunde vor Beginn dort auftauchen, ein Deck und paar Booster kaufen und an der Veranstaltung teilnehmen. Bei Brettspielen sollte man etwas früher auftauchen, eine halbe Stunde bis Stunde einplanen um alles vorzubereiten (Marker aus Druckbögen lösen, Tokens und evtl. Modelle zusammenbauen) und hat dann ein in sich geschlossenes Spiel. Aber für Miniaturenspiele? Sofern man nicht gerade auf Spiele wie Warhammer Underworlds (was technisch gesehen auch eher ein Miniaturenbrettspiel ist) wo man mit vorgefärbten Modellen in 2 Stunden Vorlauf spielfertig ist, liegt der Vorlauf eher mal bei 2 Wochen mit intensiver Arbeit.

  • Abstimmen des Regelwerks und Maßstabs
  • Regelwerk und Miniaturen erwerben
  • Werkzeug, Kleber, Pinsel und Farben erwerben, die zum Zusammenbau und Bemalen der Miniaturen benötigt werdens
  • Sofern die Spielstätte nur die Tische zur Verfügung stellt, eben auch eine Spielplatte mit Geländestücken bereitstellen
  • Transport der Armee und des Spielzubehörs zur Spielstätte (etwas aufwändiger als ein Kartenspiel oder eine Brettspielbox)

Wir blenden jetzt auch mal bewusst, den potenziellen Umsatz pro Regalmeter aus, den verschiedene Produkte für den Ladenbesitzer erzeugen können. Denn das fällt nicht zu Gunsten unseres Hobbies aus.

 

Der größte Unterschied zwischen historischem Tabletop und den Marktführer(n) - und auch der Hauptgrund zusätzlich zu den oben genannten Gründen warum es schwieriger ist ins historische Tabletop verglichen mit Fantasy oder Sci-Fi anzufangen - Komfort / Convenience. Dave von The Wargaming Company hat es im Video bereits genannt und die Lücke ist hier besonders groß, wenn man z.B. das gewohnt ist was Games Workshop bietet. Im historischen Tabletop bekommt man seine Regeln von Thomas, die Miniaturen bei Michael, kauft Banner und Bases von Georg und die Bücher und anderen Informationen noch bei wem anders. Warlord Games ändert das im historischen Bereich, da hatte man erst mit 28mm z.B. für 2. Weltkrieg und Napoleonischen Kriegen angefangen und ist von dort aus in "exotischere" Bereiche wie See- oder Fliegerspiele, und das auch weit über 28mm hinaus. Stronghold Terrain bietet in Deutschland etwas ähnliches für SAGA an. Man kriegt hier das übersetzte Regelwerk, dazu passende Modelle der verschiedenen Hersteller von Gripping Beast, Footsore und V&V, passend als Kriegerbanden, die sogar Basezubehör abdecken. Sie sind natürlich nicht die ersten die eine breite Auswahl an historischen Modellen anbieten, hier war z.B. Northstar schon lange am Markt, oder in Deutschland eben Battlefield Berlin und Miniaturicum, aber das "McDonalds Sparmenü" wo man nicht lange überlegen muss und sich alles einzeln bestellt, sondern direkt eine Beilage und Getränk zu seinem Burger bekommt, macht es eben deutlich einfacher eine Wahl zu treffen. Insbesondere wenn man noch gar nicht weiß, was man eigentlich braucht. Und das ist etwas, was gerade jüngere Spieler gewohnt sind.

 

Außerdem fehlt historischen Tabletop etwas, das andere Spielsysteme anbieten - Einsteigerfreundliche Spiele. In den frühen Tagen des Tabletops sind einige Spieler - besonders im historischen Tabletop - über Modellbausätze von Firmen wie Airfix oder Revell ins Hobby gekommen, auf der Suche nach Regeln um Szenarios oder Spiele zwischen ihren Platoons oder Regimentern durchzuspielen. In meiner Generation, also denen die in den 90ern angefangen haben, sind es häufig die Einsteigerspiele und Kooperationen von Citadel / Games Workshop mit MB Spiele gewesen, die zum Hobby geführt haben. Wir sprechen hier von Heroquest, Claymore Saga und Space Crusade. Heute werden diese Produkte ungemein gut produziert und platziert, aber auch weiterhin primär von Games Workshop. Es gibt hier Underworlds, Warcry, die Conquest Magazine Reihe und kleine "mundgerechte" Einsteiger Pakete um mal hinein zuschnuppern. Obwohl historisches Tabletop insgesamt günstiger ist als eine Warhammer-Armee, gibt es hier einfach keine 30 EUR Einsteigersets für Napoleonische, Antike oder Mittelaltersettings.

 

Und wenn man sich dann weiterhin noch Gedanken um den Nachwuchs des historischen Tabletop macht, gibt es hier nach der hohen Einstiegshürde und geringerem Komfort dann noch das nächste Problem. Ob man es jetzt "Elitismus", "Gatekeeping" oder sonst wie nennt, es macht es einfach schwieriger sich historischem Systemen verglichen mit fiktiven Spielen anzuschließen. Manche Leute die ich im historischen Tabletop kennengelernt habe, sind unglaublich schlechte Werbung für das Hobby als solches. Knöpfchenzähler und übertrieben pingeliges Verhalten gegenüber neuen. Da werden falsche Uniformfarben, schlecht recherchierte Streitkräfte und so weiter harsch kritisiert und Personen unter 30 als Kiddies abgetan. Bedenkt dass für viele der einzige Kontakt mit historischen Geschehnissen in der Schule oder den breiten Medien stattgefunden hat, und das entsprechend eingekocht und oberflächlich ist. Also mal entspannt mit Leuten umgehen, die Römer nur aus Asterix kennen, den zweiten Weltkrieg aus World of Tanks und mit Napoleon nur langweiligen Geschichtsunterricht verbinden. Die Leute sind schon weit aus der Komfortzone gekommen um sich überhaupt soweit mit unserem Hobby zu befassen, da sollte man etwas offener sein. Denn es ist für die Spieler auch deutlich einfacher, bei den Weltraumsoldaten und Aliens zu bleiben, als sich ins historische einzuarbeiten.

 

Also alles in allem schätze ich historisches Tabletop fern ab vom Tod. Es gibt eine breite und weiter wachsende Auswahl an Kunststoffbausätzen, mehr professionelle Hersteller, deutlich attraktiv gestaltete Regelwerke und alles deutlich einfacher erhältlich als noch vor 10 Jahren. Wenn das kein Grund ist, sich darüber zu freuen, dann weiß ich es auch nicht.

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Ein sehr schöner Artikel, der auch mal beleuchtet dass nicht alles, was aus Übersee kommt, direkt in Stein gemeißelt sein muss. Dort fehlt aufgrund der Größe des "Imperiums" oft der Blick über die Landesgrenzen hinaus, was Vergleiche mit (Verhältnissen in) der alten Welt schwer macht.

 

Ja, ein Einsteigerset für ein historisches Tabletop um die 30€ ... das wäre genial. Ist aber schwer umzusetzen, weil die Produktion der einzelnen Komponenten eben zu dezentral verteilt ist. Da alle Produzenten unter einen finaziell einträglichen Hut zu bekommen wäre eine Mammutaufgabe.

 

Das Gatekeeping ist auch in anderen Systemen verbreitet. Als Neuling ohne große Sammlung oder Kenntnisse gerätst du in jedem System (erstmal) unter die Räder. Das ist nicht nur beim historischen TT so. Dazu kommt dann oftmals auch der im Laufe der Zeit gewachsene Insider-Slang mancher Gruppe, egal ob bei Whatsapp, FB oder auch in Foren, wo Neulinge oder Interessierte mit Insider-Infos und -Themen konfrontiert werden, wo sie am Anfang nur Bahnhof verstehen und sich am Ende dadurch dann auch nicht immer direkt willkommen fühlen. Das sollte man als Einsteiger nicht persönlich nehmen, sich durch interessierte Fragen und durch Kommunikation allgemein "einarbeiten" und dann für sich entscheiden, ob das System oder die Epoche einem liegen.

(Achtung! Das Folgende ist bewusst übertrieben ausgedrückt!)

Aber heute ist es eben oft so, dass alles, was eine längere Beschäftigung mit einem Thema bedeutet ohne das es innerhalb von (und am besten noch regelmäßig alle) 2 Sekunden zu einem gigantischen Erfolgserlebnis führt, elitär und abgehoben ist und sowieso die Anderen immer schuld daran haben, wenn man sich ausgegrenzt fühlt ;)

Geduld und ein wenig Eigenarbeit sind in Hobbys heutzutage oftmals absolute Nogos.

Schade, aber dafür sind diejenigen, die sich wirklich für das Hobby Tabletops interessieren (egal ob historisch oder andere Epochen), umso enthusiastischer dabei, was auch wieder ein Gewinn ist :)

 

 

 

bearbeitet von D.J.
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Guter, fundierter Artikel zu einem interessanten Video.

 

Als “Kiddie“, anfang der 2000er und ohne Anbindung an einen Club, war es für mich unmöglich in das historische TT jenseits von Italeri-Weichplastikfiguren und selbstgeschriebenen Regeln einzusteigen. Es gab zwar FoW, aber die kleinen, schweren Schachteln waren sauteuer, die Regeln auf englisch, ein Starterset gab es natürlich nicht. MMn haben die Perrys mit ihren ersten Plastiksets wirklich Hürden eingerissen und nach und nach wurde es dann besser, aber das ist natürlich auch eine verzerrte Sicht - man selbst wurde schließlich älter, hatte mehr Geld und englische Regeln waren schließlich auch keine Probleme mehr.

 

Die Stärke des historischen TT's ist auch gleichzeitig das Einstiegsproblem neuer Spieler - die fast unüberschaubare Vielfalt. Welche Epoche? Welcher Maßstab? Welches Regelwerk?

 

Aber das alles ist lösbar, es gibt mittlerweile günstige Startersets, deutsche Regeln usw und ich seh die Sache auch nicht negativ.

bearbeitet von Sir Wulf
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vor 46 Minuten schrieb Sir Wulf:

Die Stärke des historischen TT's ist auch gleichzeitig das Einstiegsproblem neuer Spieler - die fast unüberschaubare Vielfalt. Welche Epoche? Welcher Maßstab? Welches Regelwerk?

 

Oh ja! Das unterschreibe ich sofort :)

Und was den Einstieg in jungen Jahren betrifft, da denke ich, dass viele Tabletiops das gleiche Problem haben. Für ordentliche Spiele muss man schon ordentlich Autos waschen, Rasen mähen oder Werbeblättchen verteilen, sofern das zeitlich überhaupt stemmbar ist. Erst mit steigendem Alter und eigenem Einkommen entspannt sich die Situation ;)

 

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Ich denke man darf auch nicht vergessen dass das eigentliche Interesse am historischen auch erst mit steigendem Alter kommt. Die jungen, die gerade erst mit TT anfangen, sind natürlich erstmal scharf auf Weltraumsoldaten und Aliens und Zwerge und Elfen. Wenn, dann wechseln eher ältere ins historische.

Aber davon abgesehen hat sich die TT lage so oder so in den letzten Jahren verbessert. Eben auch das historische. Die Vielzahl an Minis die man auch teilweise für schmales Geld bekommen kann, ist schon beachtlich. Wenn damit kein Geld zu verdienen wäre, dann würde Victrix, Perry, Warlord usw. nicht ständig neues Zeug herausbringen. Aber man muss halt auch ehrlich sagen, das nicht die USA DAS Zentrum für historisches Tabletop ist. Das ist und bleibt einfach UK.

 

 

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Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.

 

Mein Maltisch

Napoleonisch

 

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Nach einer kleinen Pause bringt Warlord Games das nächste Fahrzeug aus Kunststoff für Bolt Action heraus. Ohne direkten Bezug zu einem Kampagnenband und aus der Kooperation mit Italeri gibt es diesen mittelschweren italienischen Panzerbausatz, den Carro Armato / Semovente.

 

Bolt Action - Carro Armato / Semovente Bolt Action - Carro Armato / Semovente

 

Das ist der erste italienische Kunststofpanzer für Bolt Action, bisher gab es nur Zugriff auf Resinbausätze und dort auch eher Tanketten. Mit diesem Bausatz kann der Spieler entweder einen Carro Armato M13/40, M14/41 oder Semovente da 75/18 aufstellen.

Der Carro Armato M13/40 war ein italienischer mittelschwerer Kampfpanzer (das M steht für Mediu, mittelschwer) mit einer geplanten Tonnage von 13t und 1940 als ursprüngliches Produktionsjahr, daher auch der abgeleitete Name. Er wurde entworfen um den M11/39 abzulösen und 1941 wurde das Modell bereits durch den M14/41 abgelöst, der auf dem gleichen Chassis aber mit stärkerem Dieselmotor und überarbeiteter Wanne für bessere Panzerung basiert. Der M13/40 wurde zum ersten Mal im Griechenlandfeldzug eingesetzt, und beide 13/40 und 14/41 kamen in Nordafrika zum Einsatz. Da das Fahrzeug sich als unzuverlässig und brandgefährlich erwies, wurde der Panzer nicht weiterentwickelt bzw. ersetzt und die Chassis (auch das der M15/42) für Jagdpanzer wie den Semovente da 75/18 mit einem 75mm Geschütz verwendet.

Etwa 2.000 Exemplare des M13/40 wurden gefertigt, weitere 800 als M14/41. Vom Semovente wurden 220 Einheiten gebaut, die ersten 60 verwendeten das M13/40 Chassis, die weiteren Exemplare das M14/41 Chassis. Durch den Rückzug der italienischen Truppen aus Nordafrika sind einige der Armato und Semovente den Alliierten in die Hände gefallen, die die Fahrzeuge kurzzeitig 1941 zur Überbrückung eingesetzt hatten. Aber auch die Alliierten wurden sich schnell den Schwächen der Panzer bewusst und daher verblieben diese nicht lange im Dienst.

Der Bausatz nimmt diese Fakten in Betracht und bietet daher die Möglichkeit aus den Teilen den M13/40, M14/41 und auch Semovente da 75/18 zu bauen. Außerdem sind nicht nur Decals mit italienischen und deutschen Hoheitsabzeichen dabei sondern auch australische. Warlord Games setzt das Set mit 20 GBP an, und dieser enthält neben den zwei Gussrahmen auch eine mehrseitige Anleitung inkl. Bemaltipps, Schadensmarker und Profilkarten.

 

Bolt Action - Carro Armato / Semovente

 

Die Gussrahmen werden von Italeri beigestellt. Daher sind die Rahmen der Gussrahmen etwas dünner und auch der Kunststoff unterscheidet sich leicht, kann aber trotzdem mit dem regulären Plastikkleber (z.B. Revell contacta) verarbeitet werden. Gussgrate gibt es hier und da, aber nicht so stark ausgeprägt dass es zuviel Arbeit macht diese zu entfernen. Der Guss ist in Ordnung, die Details könnten aber etwas schärfer sein.

 

Bolt Action - Carro Armato / Semovente Bolt Action - Carro Armato / Semovente Bolt Action - Carro Armato / Semovente Bolt Action - Carro Armato / Semovente

 

Fangen wir den Zusammenbau mit den Ketten an. Diese haben nicht die engste Passform, es gibt also ein wenig Spiel und das sollte man beim Zusammenbau berücksichtigen. Auch dass die Teile für links und rechts unterschiedlich sind. Die Ketten sind bei allen Varianten des Panzers die gleichen Teile.

 

Bolt Action - Carro Armato / Semovente Bolt Action - Carro Armato / Semovente

 

Zwischen die Ketten kommt die untere Wanne, an deren Front und Heck die Panzerung ergänzt wird. Hier gibt es die ersten Varianten, die Ersatzlaufrollen für den Mediumpanzer und M40 Semovente, aber auch der Innenraum ändert sich ein wenig (aber da der Kampfpanzer geschlossen ist, sieht man davon außer beim Semovente sowieso nichts). Bei den späteren Varianten sind die Kettenabdeckungen durchgehend, und Einzelstücke bei den früheren M40 Chassis. Ich werde in dieser Review den M14/41 bauen.

 

Bolt Action - Carro Armato / Semovente Bolt Action - Carro Armato / Semovente Bolt Action - Carro Armato / Semovente

 

Als nächstes folgt die Motorenabdeckung zusammen mit dem Werkzeug und Luftfiltern.

 

Bolt Action - Carro Armato / Semovente Bolt Action - Carro Armato / Semovente

 

Hier seht ihr das Chassis des späten M14/41, auf dessen Basis entweder der normale Kampf- oder Semovente Jagdpanzer gebaut werden kann. Ich hier am Heck fälschlicherweise eine zweite Laufrolle anstelle des Pins angebracht.

 

Bolt Action - Carro Armato / Semovente Bolt Action - Carro Armato / Semovente

 

Der reguläre Kampfpanzer des M13/40 und M14/41 benötigt noch einen Aufbau. Durch die angewinkelten Platten ist die Stabilität ausreichend und die Passform okay. Es gibt eine kleine Lücke beim Übergang zum Chassis. Man könnte den Panzer wahrscheinlich auch magnetisieren und so zwischen den Varianten wechseln, allerdings fehlen beim Aufbau dann Teile, die in beiden Varianten verbaut werden.

 

Bolt Action - Carro Armato / Semovente Bolt Action - Carro Armato / Semovente Bolt Action - Carro Armato / Semovente Bolt Action - Carro Armato / Semovente

 

Jetzt fehlt dem Panzer nur noch der Turm. Hier war die Passgenauigkeit nicht sonderlich gelungen. Die Führung ist sehr lose und ich empfehle hier erst mit wenig Kleber heranzugehen, die Form zu finden und dann erst zu befestigen. Der Turm kann offen oder geschlossen gebaut werden, mit der zusätzlichen Option eines Panzerkommandanten. Da auch die Luke des Kommandanten nach unten abgeschlossen ist, sieht man beim regulären Kamfpanzer nichts vom Innenraum, weshalb man sich den Schritt außer beim Semovente wohl einfach sparen kann.

 

Bolt Action - Carro Armato / Semovente Bolt Action - Carro Armato / Semovente Bolt Action - Carro Armato / Semovente

 

Die restlichen Varianten geben euch noch einiges an Bits zum herumbasteln, bspw. für einen eingegrabenen Panzer oder Panzerturmbunker.

 

Bolt Action - Carro Armato / Semovente

 

Der M13/40 bzw. M14/41 ist ein recht kompaktes Fahrzeug, selbst für einen mittelschweren Panzer. Hier der Vergleich mit anderen Fahrzeugen auf die der Carro Armato im Afrikafeldzug getroffen ist, den Stuart und Mathilda.

 

Bolt Action - Carro Armato / Semovente

 

Die letzte Reihe ist wie üblich für die 360° Bilder reserviert.

 

Bolt Action - Carro Armato / Semovente Bolt Action - Carro Armato / Semovente Bolt Action - Carro Armato / Semovente

 

Fazit
Der Kunststoffbausatz ist selbst mit den kleineren Mängeln in der Passgenauigkeit eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Resin. Auch die Vielseitigkeit der Varianten und paar Optionen ist eine schöne Sache. Das Hauptproblem ist hier wahrscheinlich eher dass die italienischen Streitkräfte und ihre Fahrzeuge nicht unbedingt den Massengeschmack treffen. Da gab es schlichtweg nicht die T-34, Sherman oder Tiger und da die Italiener auch vor Ende des Kriegs eine Waffenruhe mit den Alliierten eingingen, gab es dort keine Entwicklungen mehr für entsprechend schwereres Kriegsgerät.

Allerdings ist es eine gute Sache, dass wir hier auch für die Themen- und Nischenprojekte im zweiten Weltkrieg Kunststoff sehen. Nicht nur für die italienischen Streitkräfte, sondern auch als Beutefahrzeuge für Alliierte und die Wehrmacht. Wer also für ein leichtes Fahrzeug dieser Art für 1941 bei den Alliierten oder etwas nicht allzu schweres gegen die Partisanen (Panzerabteilung Adria) sucht, könnte hier passend fündig werden. Eventuell auch als Grundlage um weitere Modelle wie bspw. den Semovente 90/53 umzubauen.

Dennoch hoffe ich dass das nächste Fahrzeug wieder ein "eigener" Bausatz von Warlord Games ist, die haben da einfach nochmal eine Nasenlänge gegenüber den Italeri Bausätzen voraus.

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Lustiger Zufall; ich habe mir vor einigen Monaten den Platoon Bausatz (drei Panzer Bausätze im Karton) dazu geholt und Gestern den ersten zusammengebaut. Der Vorteil von dem Platoon Bausatz zu dem einzelnen sind 10€. Ansonsten ist es exakt der gleiche Inhalt wie in dem einzelnen Bausatz. Ich habe zwar (noch) kein Bolt Action aber mir gefallen irgendwie die italienischen Panzer. Ich kann @SiamTigers Review auch absolut unterschreiben. Einzig zum Turm möchte ich noch was schreiben. Ich bin nicht so der Plastik Modellbauer, gestern aber habe ich nen Bastellnachmittag mit einem Freund eingelegt, der das als Haupthobby betreibt. Auch er sagte das er es nicht verstehen kann warum man den Turm siebenteilig macht. Ich empfand den Zusammenbau als unnötige frickelei und freue mich überhaupt nicht das noch zweimal machen zu müssen. Das wird wohl der Unterschied sein zwischen einem Bausatz von einer Modellbaufirma und einem Bausatz zum spielen.

 

 

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Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.

 

Mein Maltisch

Napoleonisch

 

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Warlord Games hat eine Mischung an kleineren Geländeteilen unter dem Namen Battlefield Debris herausgebracht, und wir schauen heute einmal in die Box.

Bolt Action - Battlefield Debris Bolt Action - Battlefield Debris

Die 50 GBP ist zwar eine ziemliche Ansage für Scatter-Gelände aber umso wichtiger ist es, dass wir mal in die Box schauen um zu sehen was drin ist. In der Packung sind 6 Beutel mit grauem und braunem Kunststoffgelände. Mein erster Eindruck liegt nahe, dass es sich um etwas sehr ähnlich den Terrain Crates von Mantic Games handelt, da der Stil und das Material sich sehr ähneln. Daher vermute ich dass es sich um ein Joint Venture oder wiederverwendete Modelle handelt.

Bolt Action - Battlefield Debris

In den beiden Beuteln mit braunen Gegenständen findet ihr;

  • Beutel 1 - Zwei beschädigte Wandsegmente, eine Barrikade aus Möbeln, einen Schubladenschrank und einen Teddybär.
  • Beutel 2 - Ein Schrank, ein Schreibtisch, Sessel und Sofa, ein Waschbecken mit Toilette.

Das Material hat eine leicht ölige Oberfläche, weshalb es sicherlich Sinn macht die Einzelteile mit lauwarmen Seifenwasser abzuwaschen, bevor man es grundiert / weiter behandelt. Es ist auch etwas flexibler als reguläres Hartplastik, weshalb ich davon ausgehe, dass ein gummiartiger Zusatz zugemischt wurde.

Bolt Action - Battlefield Debris Bolt Action - Battlefield Debris

Die Beutel mit den grauen Gegenständen sind aus dem gleichen Material, nur anders eingefärbt.

  • Beutel 3 - Mehrere beschädigte Wandabschnitte und ein beschädigter Strommast.
  • Beutel 4 - Der Sockel einer Statue, ein abgebranntes Wachhaus, zwei improvisierte Barrikaden und ein beschädigtes Mauerstück
  • Beutel 5 - Sandsäcke, Kisten, Ölfässer, Reifenstapel und ein Schild
  • Beutel 6 - Sandsäcke, Munitionskisten, Schlagbaum, Wachhaus und Hund.

Bolt Action - Battlefield Debris Bolt Action - Battlefield Debris Bolt Action - Battlefield Debris Bolt Action - Battlefield Debris

Manche Bauteile brauchen ein wenig Nacharbeit, entweder weil kleinere Teile verbogen sind oder Gussgrate entfernt werden müssen. Die Verformung kann mit warmen Wasser behoben werden. Man kann die Teile auch ohne Hitze verbiegen, aber das Resultat sollte nachhaltiger und einfacher zu erzielen zu sein.

Bolt Action - Battlefield Debris

Der Schlachtfeldschutt kann für kleinere Vignette und Dioramas verwendet werden, wie z.B. diesen Kontrollpunkt.

Bolt Action - Battlefield Debris Bolt Action - Battlefield Debris

Oder ein paar Barrikaden die zu Stadtkämpfen passen, da es nicht einfach nur eingebrochene Mauern sind sondern wirklich zusammengetragene Möbel und Gegenstände aus umlegenden Häusern und Ruinen sind.

Bolt Action - Battlefield Debris Bolt Action - Battlefield Debris

Gerade die Möbel sind sehr interessant, da man damit Wohnräume gestalten kann. Auch recht zeitlos, so dass diese vom Weltkrieg über Moderne / Zombie Szenarien verwendet werden können.

Bolt Action - Battlefield Debris

Ich habe die Möbel mit einem gestaltetem MDF Gebäude verwendet, um euch eine Idee zu geben, was man damit anstellen kann. Wenn es erst einmal bemalt ist, dürfte das sicherlich noch schicker aussehen.

Bolt Action - Battlefield Debris Bolt Action - Battlefield Debris Bolt Action - Battlefield Debris Bolt Action - Battlefield Debris Bolt Action - Battlefield Debris Bolt Action - Battlefield Debris

Fazit
Ich bin kein großer Fan des Materials, es ist mir persönlich zu weich und biegsam. Ich hatte hier als ich eines der Sci-Fi Terrain Crates gekauft habe ein paar Probleme, aber die Qualität beim Battlefield Debris ist insgesamt besser, gerade im Bezug auf die verbogenen Teile. Der Preis von 50 GBP für 32 Teile ist okay, würde sich aber sicherlich besser anfühlen, wenn man eine 4 vorne stehen hätte. Dennoch, die 50 GBP muss man ins Verhältnis setzen, wenn man sich vor Augen führt wie teuer die Einzelblister mit Scatter Terrain sein können und man hier 6 dieser Sets erhält, bei ca. 10 GBP je Set liegt man schon über dem UVP.

Insgesamt auch ein recht breites Set, das einiges zum Streugelände hinzufügt. Wie oben bereits erwähnt passt es zu Weltkriegs- genauso wie modernen Szenarien. Durch das Design dürfte es auch gut zu Stadtkämpfen wie diese in dem Stalingrad Kampagnenband ausgetragen werden passen. Ein interessanter Ansatz, und ich würde mich freuen hier mehr zu sehen, was gerade das MDF Gelände ergänzt. Vielleicht auch etwas passendes für den Pazifik oder mehr Barrikaden.

 

bearbeitet von SiamTiger
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Ja, auch im historischen Log-o-rama gibt es mal ein Update. Ein Bolt Action Kampagnenband steht noch in der Schlange, aber erst einmal das hier:

 

Ich bereite ein wenig über den Amerikanischen Bürgerkrieg für Q2 / 2021 vor. Normalerweise weiche ich nicht zu stark vom 28mm Maßstab ab, aber es gibt so eine breite Auswahl im Tabletop (hier mal von 6mm Epic, über 12mm Warmaster, 15mm ACW, 28mm Napoleonics und 40mm Perry Border Reavers) dass ich da mal über den Zaun schauen musste, insbesondere wenn etwas in Kunststoff erscheint.

Different Scales

 

Ein neues Projekt? "Warte mal, hattest du nicht vor deine Sammlung zu verkleinern?" höre ich euch sagen. Ja, das ist richtig, aber 15mm Großschlachten passt ziemlich gut in meinen Ansatz zu den Systemen die ich vorhalte.

Warlord Games hat die Veröffentlichgun ihres American Civil War Sortiments in 15mm für Ende Februar angekündigt. Manchmal bekomme ich Sachen etwas früher, damit ich Vorlauf habe die Berichterstattung, die Artikel oder Reviews entsprechend vorzubereiten. Aber mit Brexit und Covid zur gleichen Zeit ist das alles ein wenig schwieriger als sonst. Aber es gäbe eine Ausweichlösung, denn die Gussrahmen waren in der Januar Ausgabe der Wargames Illustrated als Bonus enthalten.

Nur war ich nicht der einzige, der aus diesem Grund ein Auge auf die Ausgabe geworfen hat. Ich bin sogar schon länger Abonnent der Wargames Illustrated in digitalen Ausgabe. Deswegen war es gar nicht so einfach, da dran zu kommen. Ich habe meinen lokalen Buch- und Zeitschriftenhändler angerufen, der albanische Nationaltrainer war im Bahnhofszeitschriftenhandel für mich schauen und dann bekam ich die Empfehlung, dass ein Einzelhändler in Düsseldorf noch eine Ausgabe vorliegen haben könnte. Und dabei handelte es sich um das Drachental, wo ich schon an der Longstreet Demo mit Games n Dice teilgenommen hatte. Einen kurzen Anruf später, war mein Anliegen geklärt, das Heft eingetütet und in der Post.

 

Sam Mustafa - Longstreet Sam Mustafa - Longstreet Sam Mustafa - Longstreet

 

Und hier ist sie! In der Printausgabe liegt der allgemeine Gussrahmen mit einem Offizier, 10 Streifen Infanterie und einem Geschütz bei. Sowie ein weiterer Gussrahmen für die Bases.

 

Wargames Illustrated - January 2021 Issue 397 Wargames Illustrated - January 2021 Issue 397

Die Ausgabe deckt zu dem ein Maltutorial ab, wie man die Miniaturen auf die Platte bekommt.

 

Wargames Illustrated - January 2021 Issue 397

 

Ein recht großer Gussrahmen, in dem 10 streifen Infanterie, zu jeweils 10 Soldaten, ein berittener Offizier und ein generisches Geschütz. Der Detailgrad ist gut, ebenso weiß der Guss zu überzeugen. Der Gussrahmen für die Bases enthält eine zusätzliche kleine Base und eine sechste Infanteriebase die nicht benötigt wird.

 

Warlord Games - Epic Scale American Civil War Warlord Games - Epic Scale American Civil War Warlord Games - Epic Scale American Civil War
Warlord Games - Epic Scale American Civil War

 

Die Infanterie kommt in drei Designs, einem Streifen für die Offiziere und Banner, und je eine A und B Variante für die regulären Soldaten. Der Inhalt eines einzelnen Gussrahmen stellt schon mal eine gute Grundlage dar und ich bin gespannt, wie die weiteren Sets sich hier einbetten. Und zur Maßstabsdiskussion, 15mm ist recht breit gestreut, wie man hier an den Demonworld und Battlefront Miniaturen sieht, die ebenfalls als 15mm angeboten werden.

 

Warlord Games - Epic Scale American Civil War Warlord Games - Epic Scale American Civil War Warlord Games - Epic Scale American Civil War

 

Das ist es soweit zur Vorstellung, ich werde in der Review auf einige Sachen näher eingehen. Ich kann mir vorstellen, dass die Contrast Farben hier einen großen Mehrwert bieten, ich muss mal schauen, was sich hier am besten anbietet. Ansonsten Grundfarben und mittlere Washes, klassische Fast Army Painter Technik sollte in dem Maßstab und Projektgröße auch gut funktionioren.

Für die Review muss ich mal schauen, was ich da noch an 15mm ACW Miniaturen von anderen Herstellern auftreiben kann. Wer hier evtl. noch paar Bits oder Einzelmodelle über hat, meldet euch gerne bei mir. Darüber hinaus geht es an die Recherche für die Review, aber ich denke Gregor wird sich hier mit seinem Wissen über den Konflikt noch einbringen.

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vor 19 Minuten schrieb SiamTiger:

Darüber hinaus geht es an die Recherche für die Review, aber ich denke Gregor wird sich hier mit seinem Wissen über den Konflikt noch einbringen.

 

Na, aber sicher... ;D

 

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Manche Sachen verbrauchen gebaut weniger Platz als auf dem Gussrahmen, und während ich also beim aussortieren über die Humvee Bausätze von Tamiya in Maßstab 1:48 gestolpert bin, haben sich diese auch dafür empfohlen, schon mal gebaut zu werden um so etwas kompakter verstaut werden zu können. Außerdem war es eine willkommene Ablenkung vom Sortieren, Bilder schießen und zur Post laufen.

 

Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE

 

Tamiya nennt die Fahrzeuge allerdings nicht HUMVEE sondern etwas generischer, 4x4 Utility Vehicle (Allrad-Nutzfahrzeug). Insgesamt habe ich vier dieser Boxen, davon drei als reguläre US Modern 4x4 Utility Vehicle und einen Vierten in der Cargo-Ausführung.

 

Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE

 

Alle bauen auf dem gleichen Chassis auf, lediglich die Rückbank und Ladefläche sind beim Cargo Modell anders. Diese wird hier verschlossen und hat eine andere Abdeckung. Tamiya geht hier auch recht clever vor und teilt die Modelle in den Gussrahmen so auf, dass diese durch das Ergänzen oder Ersetzen bestimmter Rahmen weitere bzw. andere Varianten abbilden kann. Es gibt auch noch eine weitere Variante die mit einem Granatwerfer kommt, und dazu auch noch diverse Dritthersteller die Photoätzteile oder Resinzubehör anbieten, wie ich es z.B. von Black Dog aus Tschechien erstanden habe.

 

Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE

 

Aber erst einmal galt es zu verdichten also Platz zu gewinnen. Dazu wurden dann erst einmal die Teile von den Gussrahmen getrennt und in Baugruppen zusammengebaut. Das hat dann schon mal recht schnell den Platzbedarf von vier Boxen auf zwei reduziert. Aber erst einmal nur die Chassis bauen, die Details für mehr Abwechslung kommen später.

 

Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE Black Dog Humvee Sets

 

Dazu habe ich dann auch mal das Resin wieder ausgebreitet und vorbereitet. Gott, was war ich angefressen als ich das Set ausgepackt habe, weil die Qualität so dürftig ist. Insbesondere bei dem Preis. Das wird mich noch einiges an Nerven kosten und den "regenerativen Aspekt" der Ablenkung deutlich senken. Aber dazu später mehr.

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Die Chassis sind fertig, der Konvoi von 3 bis 4 annähernd identischen Fahrzeugen wäre zwar grundsätzlich okay, aber da ich diese hier eher in kleineren Spielen und Scharmützeln einsetzen möchte, brauchte ich etwas, was die Duplikate aufbrechen würde. Daher hatte ich mir vor einiger Zeit die Resinupgrades von Black Dog besorgt.

 

Black Dog Humvee Sets Black Dog Humvee Sets Black Dog Humvee Sets

 

Die Gussqualität ist hier aber recht wild, ein paar Teile sind gebrochen und andere gar nicht vollständig ausgegossen. Black Dog hat einige auch mehrfach beigelegt, wahrscheinlich um die Qualität etwas auszugleichen. Die Anleitung war auch nur für den IDF Bausatz dabei und selbst da eher wage.

 

Black Dog Humvee Sets

 

Ich hatte mich entschieden die HUMVEEs geschlossen zu bauen, um damit das Tempo zu erhöhen auch beim späteren bemalen. Allerdings war beim mittelgepanzerten Fahrzeug die Option nicht gegeben, da die Türen nur halbhoch waren. Ich habe die letzten Monate primär Plastik gebaut, weshalb mich dann auch mein Sekundenkleber im Stich gelassen hat. Muss hier ganz klar sagen, die kleineren Tuben sind für mich eine bessere Lösung, da sie einfach besser halten / dosierbar sind als die Größeren. Durch den Mangel einer Anleitung habe ich mich dann an den Bildern aus dem Onlineshop und der Verpackung orientiert. Google war hier keine große Hilfe, dafür gibt es einfach zu viele Varianten der Humvees und deren Umbauten.

 

Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE

 

Die Resinteile benötigten soviel Nacharbeit, dass davon knapp 40% in der Tonne landeten weil unbrauchbar (entweder unvollständig gegossen, oder so dünn, dass ein in Form bringen außer Frage war). Da musste ich so viel Feilen und Auffüllen, dass ich meine FFP2 Maske sogar mal wieder für was anderes eingesetzt hatte als zum Einkaufen.

 

Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE

 

Die Passform der Vollpanzerung war die schwierigste, da die Gussansätze teils dicker waren als das Material was sie stützten und die dünnen Teile häufig etwas verzogen waren. Also ziemliches Adrenalingefrickel mit der konstanten Angst, es irreparabel zu beschädigen. Aber insgesamt konnte ich doch einiges an Abwechslung in den Konvoi bringen.

 

Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE

 

Es fehlen noch ein paar kleinere Details, ich muss noch ein paar der durchsichtigen Bits verbauen und die Lichter an einem der Fahrzeuge anbringen. Dazu noch hier und da ein bisschen Lücken füllen um die Übergänge zwischen Resin und Chassis auszugleichen.

 

Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE

 

Black Scorpion Marines, ein Abrams Panzer und vielleicht brauche ich auch noch was wie einen Apache oder Black Hawk als Missionsziel, beides kostet so um die 20-25 EUR, also recht moderat. Die großen 30mm Miniaturen von Black Scorpion passen ganz gut zum 1:48 Maßstab, wie man im Vergleich sieht. Das einzige was es verrät, sind die Knieschoner, die deutlich größer sind als an den Miniaturen (hier sieht man sie am Rucksack des Kuhfängers). Aber das ist so ein Detail, dass werden die Meisten gar nicht mitkriegen.

 

Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE

 

Jetzt fehlt es nur noch an den passenden Gegnern, ein paar generische böse Jungs aus dem mittleren Osten. Taliban vielleicht, da mir die Irakischen Soldaten doch etwas zu sortiert und organisiert scheinen. Mir gefallen die Modelle von White Dragon Miniatures, aber die sind z.Zt. nicht auf Lager und auch auf der falschen Seite des Kanals...

Da das Set hier nicht für ein besonderes Thema wie z.B. den Golfkrieg sondern eher generische moderne Konflikte gedacht ist, kann ich hier auch mal Zombies als Gegner einmischen und so Black Ops, Walking Dead, Spectre oder Force on Force als Regelwerk nutzen.

 

Tamiya - 1:48 US Modern 4x4 Utility Vehicle HUMVEE

 

Dazu habe ich dann noch die ganze Besatzung aus den Bausätzen über. Falls da jemand Bedarf hat, einfach kurz melden.

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Wenn du den Panzer zu hause läßt, kannst du auch Mogadischu und Operation Gothic Serpent nachspielen, mit Skinnies als Gegnern. Black Hawk down! :ok:

 

Jetzt fehlt wohl nur noch ein Toyota Pickup als untersatz für die bösen Jungs :)

Gruß NogegoN

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2+2=5 (für große Werte von 2) **** Titan of Ether
Bei deinem P500 wird min 1 NSA Computer drüber drehen. Aufbau einer neuen iranische Streitmacht, innerhalb von 6 Monaten auf Brigadestärke, mit deutschen know how. Dazu wird noch versucht vor US-Geheimdiensten zu vertuschen und ein eventueller Angriff auf die Türkei geplant.
Herz der Finsternis Cold War Commander Herz der Finsternis reloaded

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Diese Review zum Mud-Brick House / Lehmziegelhaus von Renedra, von der ich eigentlich dachte ich hätte sie schon geschrieben (man sieht den Bausatz u.a. in meiner Review zu den Sandsäcken), ist irgendwo in der Vergangenheit verloren gegangen. Als ich in den kommenden Reviews zu den mehrstöckigen Häusern darauf Bezug nehmen wollte, ist mir dann aufgefallen, dass die Bilder zwar geschossen und nachbearbeitet wurden, aber eben der Artikel dazu nicht verfasst wurde. Trotz der Verzögerung denke ich, dass eine Besprechung des Bausatzes einen Mehrwert bietet, insbesondere in der Kombination der weiteren Renedra Bausätze die das Thema des Mittleren Osten erneut aufgreifen, weshalb ich das hier nachhole.

 

Renedra - Mudbrick House Renedra - Mudbrick House Renedra - Mudbrick House

 

Das Lehmziegelhaus ist als Bausatz für sich allein erhältlich oder in Kombination mit einem Zubehörgussrahmen der eine Kuppel und ein paar weitere Details für das Gebäude abdeckt. Aber dazu unten mehr. Der Hauptbausatz deckt ein mittelgroßes Gebäude, verteilt auf drei Gussrahmen, ab.
 

Die Anleitung zum Zusammenbau befindet sich auf der Rückseite der Verpackung und ist nicht als separates Beiblatt enthalten.

 

Renedra - Mudbrick House

 

Die Gussqualität ist insgesamt in Ordnung. Wo Renedra für Miniaturen eine entsprechend hohe Messlatte darstellt, ist diese bei größeren Sachen wie eben Gebäuden doch häufiger ein Problem. Daher sind Gussgrate und einige Gusshäutchen ein Thema, aber einfach zu entfernen. Ein paar der größeren Teile sind auch leicht verzogen, was im Kunststoffspritzguss schon mal vorkommt bei größeren Teilen (ohne entsprechenden Unterbau), das haben wir auch bei Games Workshop bei Geländestücken oder dem Land Raider schon gesehen. Der Gussrahmen ist nicht so eng befüllt, wie er es sein könnte. Hier ist Platz verschenkt worden für Kleinkram und Zubehör, wie man es im Zusatzgussrahmen findet.

 

Renedra - Mudbrick House Renedra - Mudbrick House Renedra - Mudbrick House

Renedra - Mudbrick House Renedra - Mudbrick House Renedra - Mudbrick House

 

Der Zubehörgussrahmen ist auch einzeln erhältlich, deckt eine Kuppel, ein Mauerstück, Tongefäße und ein Vordach ab.

 

Renedra - Mudbrick House Renedra - Mudbrick House

 

Das Gebäude ist schnell zusammengebaut. Das Dach ist eine rechteckige Wanne an die die vier Außenwände geklebt werden. Es gibt sehr deutlich erkennbare Spalten zwischen den Teilen, was leider nichts neues für Renedra ist. Hier leidet die Passgenauigkeit bei den größeren Bausätzen häufiger. Ich hatte ähnliche Probleme mit den Westerngebäuden und dem Turm. Aber hier ist es ein Lehmhaus, womit das Verspachteln der Spalten kein Problem darstellt und sich auch ins Design einblendet.

 

Renedra - Mudbrick House Renedra - Mudbrick House Renedra - Mudbrick House

 

Die Treppen werden dann noch mit einer eigenen Rückwand an der Seite des Gebäudes angebracht und das schließt auch den Zusammenbau des Hauptgebäudes ab.

 

Renedra - Mudbrick House

 

Der Zubehörgussrahmen ist aus meiner Sicht eine Bank, da er das Gebäude immens aufwertet. Man braucht verständlicherweise die Kuppel nicht für jedes Gebäude, aber es sorgt dafür, dass es heraus sticht. Das Vordach ist eine nette Ergänzung, aber eigentlich etwas, das mit 4 Holzspießen und etwas (Papier)Tuch mit Holzleim leicht selbst zu bauen ist.

 

Renedra - Mudbrick House Renedra - Mudbrick House

 

Das Vordach ist recht flexibel, es kann auf das Gebäudedach gesetzt werden, vor oder neben das Gebäude. Ähnlich mit den kleineren Nebenmauern. Außerdem gibt es ein paar Tongefäße die um das Gebäude herum positioniert werden können. Für meinen Geschmack hätten davon mehr enthalten sein können, da der Gussrahmen den Platz dafür hergegeben hätte.

 

Renedra - Mudbrick House Renedra - Mudbrick House Renedra - Mudbrick House Renedra - Mudbrick House

 

Das Gebäude passt zu verschiedenen Konflikten, z.B. Nordafrika, aber hier auch deutlich vor dem zweiten Weltkrieg, bis hin zu Sci-Fi auf Tallarn oder Tatooine.

 

Renedra - Mudbrick House Renedra - Mudbrick House

 

Zusammengebaut hat das Gebäude einen ganz soliden Grundriss und mit einer Base und etwas Zubehör füllt es die Rolle eines Geländestücks gut aus und passt in verschiedene Szenarien.

 

Renedra - Mudbrick House Renedra - Mudbrick House Renedra - Mudbrick House Renedra - Mudbrick House

 

Fazit
17 GBP ist ein angemessener Preis, selbst wenn man hier noch einen einzelnen Zubehörgussrahmen für 5 GBP drauf legt, bleibt es ein guter Preis. Die Spalten sind ein Thema, aber mit so "groben" Gebäuden, ist das Verspachteln wenig problematisch. Hier einfach ein wenig Spachtelmasse / Raufaserspachtel über die Ecken und Lücken genügt. In manchen Fällen auch einfach nur Holzleim.

Das Lehmhaus ist sehr vielseitig, da es in einem sehr großzügigen Zeitrahmen zum Einsatz kommen kann. Vom Mittelalter, den Kreuzzügen bis hin zu modernen Konflikten. Und natürlich einiges dazwischen, Kolonnialkriege bis hin zur Nordafrikakampgne. Mit den richtigen Zusatzteilen könnte es auch gut als Orkhütte der Middlehammer Ära durchgehen oder mit Star Wars Legion um einen der Wüstenplaneten zu bevölkern.

Wer hier aber einen Spieltisch dicht befüllen möchte, sollte auch einen Blick auf MDF oder 3d Druck werfen, da man hier zum ähnlichen Preis auch schon ein Geländeset oder Compound bekommen kann. Ja, diese müssen nachbearbeitet werden, das ist hier aber aufgrund der benannten Spalten auch beim Kunststoff notwendig und daher eine legitime Option.

Renedra produziert die Plastikgussrahmen für eine Vielzahl an Miniaturenherstellern und bietet darüber hinaus selbst auch Bases und Geländezubehör im Direktvertrieb an.

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Anfang des Monats haben wir über das Lehmziegelhaus von Renedra gesprochen und mittlerweile wurde das Sortiment im passendem Design um mehrstöckige Häuser aus dem mittleren Osten / Afghanistan ergänzt. Diese sind in drei Höhen erhältlich und werden entweder als einzelne Bausätze oder gemeinsames Set angeboten, in dem alle drei enthalten sind. Ich habe mir hier das große Set der Gebäude besorgt, also schauen wir uns den Inhalt näher an.

 

Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses

 

Die einzelnen Gebäude sind in Beuteln verpackt, das Set kommt in einem Karton. Die Verpackung ist vollfarbig bedruckt und zeigt die Gebäude im Einsatz. Auf der Rückseite sind die einzelnen Sets aufgelistet und das Lehmziegelhaus wird genannt. Die Preise sind angemessen, 8 bis 10 GBP (je nach Größe) für die einzelnen Häuser und 22 GBP für das 3er Set. Hier spart man bereits 5 GBP gegenüber dem Einzelkauf.

Das Set enthält 9 Gussrahmen, (2 für das kleine, 2 für das mittlere und 2 für das große Gebäude, dazu noch 3 für die Böden). Eine gedruckte Anleitung ist ebenfalls Teil des Sets. Diese ist generisch gehalten und gilt für alle drei Höhen der Gebäude.

 

Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses

 

Jede unterschiedliche Höhe wird aus einem identischen Front- und Seitenteil gebaut, von denen der Gussrahmen jeweils doppelt enthalten ist. Die Höhen sind dabei 108, 115 und 130 mm für kleine, mittlere und hohe Gebäude. Die Gussqualität ist gut, nicht übermäßig scharf aber ausgeprägt genug für den Verwendungszweck. An manchen der großflächigen Texturen sind Linien zu erkennen, ähnlich einer Schraffur. Vermutlich sind diese produktionsbedingt durch das CNC Fräsen der Gussformen. Gussgrate und dünne Gusshäute kommen vor, sind aber einfach und schnell entfernt.

 

Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses

 

Der Dach- und Zubehörgussrahmen ist identisch für jedes Gebäude, und enthält jeweils zwei Böden/Decken (eine gestaltet und eine mit zwei Teppichen), zwei Leitern, zwei Türen, zwei Bodenluken und ein paar Kleinteilen wie Schüsseln und Teller.

 

Renedra - Middle East Two-Storey Houses

 

Hier die drei Größen im Direktvergleich. Alle haben eine Tür im Erdgeschoss und mehrere Fender. Für ein komplettes Gebäude benötigt ihr zwei Seiten- und zwei Fronten der gleichen Höhe, sowie zwei Böden.

 

Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses

 

Der Zusammenbau geht recht einfach von der Hand. Mit dem unteren Boden (der mit den Teppichen) als Stabilisierungshilfe baut ihr über die Nut-und-Feder Steckverbindung ein L und ergänzt die weiteren Seiten. Diese haben etwas Spiel, weshalb man sicher sein sollte, dass diese entsprechend ausgerichtet sind, während der Kleber anzieht.

 

Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses

 

Die untere Geschossdecke ist mit zusätzlichen Details gestaltete, in diesem Fall zwei Teppichen.

 

Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses

 

Das Dach wird nicht eingeklebt sondern nur eingelegt auf den Rahmen der an den Innenseite geformt wird.

 

Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses

 

Die Spalten sind kein großes Problem. Durch Winkel und Form der Bauteile sind diese recht minimal, insbesondere im Vergleich manch anderer Sets. Ein wenig Holzleim oder Spachtelmasse und das Problem ist gelöst.

 

Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses

 

Die Gussrahmen decken ebenfalls Türen und Luken ab, allerdings jeweils im identischen Design. Diese können geschlossen oder (angewinkelt) geöffnet verbaut werden.

 

Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses

 

Es sind zu dem weitere Kleinteile im Gussrahmen enthalten, die an den Gebäuden verbaut werden können, zwei Leitern, eine Couch und zwei Teller/Töpfe. Je nach Vorliebe können diese entweder fest verklebt werden oder lose arrangiert werden, je nach Bedarf.

 

Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses

 

Hier ist ein Satz der Gebäude zusammen mit dem Lehmziegelhaus, das lässt sich schon als kleines Diorama aufsetzen oder kompakten Spieltisch.

 

Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses

 

Und die Gebäude sind ungemein generisch, aber in einer positiven Art und Weise. Sie können mit Sci-Fi zum Einsatz kommen, da sie den alten Orkhütten aus der zweiten Edition sehr ähnleln, aber passen auch zu den Wüstenplaneten in Star Wars. Selbstverständlich passen sie zu einer Vielzahl an historischen Szenarios und Epochen, von den amerikanischen Militäroperationen im Nahen Osten oder dem zweiten Weltkrieg in Nordafrika, und je nach Bemalung sogar in die Pueblos des Wilden Westen. Darüber hinaus aber auch in Low oder High Fantasy, in den trockenen und heißen Gefilden.

 

Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses Renedra - Middle East Two-Storey Houses

 

Fazit
Das Set ist schon ein anständiges Angebot, weshalb ich hier doppelt zugeschlagen habe. Ein Set habe ich wie oben zu sehen zusammengebaut, das zweite habe ich umgebaut. Zusammen mit dem Lehmziegelhaus, oder auch zwei, und weiteren Geländestücken wie einem Stadttor, ein paar Marktständen und einem größeren Gebäude für die Mitte (abhängig vom Szenario ein Compound oder Rathaus), ist das schon eine gute Füllung für einen 1,2 auf 1,2m großen Spieltisch.

Die Qualität ist okay und mir gefällt die Vielseitigkeit. Gerade das ist mir besonders wichtig, da ich das Volumen meiner Sammlung im Auge behalte und daher Geländestücke oder Modelle die vielseitig sind und mit unterschiedlichen Systemen verwendet werden können sehr entgegenkommt. Allerdings könnte der Grundriss der Gebäude etwas größer sein, denn 8 auf 8 cm ist nicht sonderlich groß, und wie schon beim Lehmziegelhaus hätte man da auch noch mehr Kleinkram in die Gussrahmen stecken können. Aber in Kombination mit 3d gedrucktem Zubehör oder Bits wie der Geländegussrahmen von Maelstrom Edge, kann man hier noch deutlich mehr aus den Sets herausholen und die Qualität des Geländes aufwerten. Stellt euch nur ein paar Stromkabel, Klimaanlagen oder Vordächer an den Gebäuden vor, vielleicht auch kombiniert mit eigenen Bases die ein noch besseres einblenden ermöglichen.

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Danke für die beiden Reviews. Eine architektonische Frage habe ich da noch an die Leute, die sich damit auskennen:

Ist ein Kuppeldach, so wie auf folgendem Bild dargestellt realistisch? Müsste das Flachdach nicht unter dem Gewicht des Kuppeldaches zusammenbrechen?

Am 11.3.2021 um 08:51 schrieb SiamTiger:

 

 Renedra - Mudbrick House

 

 

 

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Naja, so Kuppeln kamen mWn nur bei Sakralbauten vor. Die wurden ja meist schon sehr aufwendig gebaut. Gibt auf jeden Fall Beispiele für sehr kleine, schlichte Moscheen mit Kuppeldach. Kommt da dann sicher sehr auf die Bauweise an, wohin das Gewicht sich verlagert. 

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Eines der letzten Modelle das in meinem Fuhrpark der 8. Armee fehlt ist ein Valentine infanteriepanzer. Die Armee ist um die Operation Lightfoot / die 2. Schlacht von El Alamein aufgestellt, daher ist ein Panzer der mittleren Kriegsjahre und passenden Ausführung eine passende Ergänzung. Da ich die Themenarmee primär mit Rubicon Fahrzeugen und Perry Modellen ausgestattet habe, wollte ich das auch fortführen. Man kommt nur sehr müßig an den Bestand. Der Valentine Panzer war z.B. in der 2. Welle der 2020 Neuheiten und es dauerte bis zur letzten Woche um davon ein Exemplar in die Hände zu bekommen.

 

Tabletopper NL Drop

 

Ich hatte da wiederholt meine üblichen Anlaufstellen für die Bausätze angesteuert, wie z.B. Fantasy-In, auch mal proaktiv angefragt, aber durch den Brexit und die ungemein schlechten Vorbereitungen seitens Rubicon UK, gab es da einfach keine Angabe, wann man denn an das Modell rankommen könnte. Anfang letzter Woche hatte der niederländische Händler Tabletopper.nl ein Update auf Facebook gepostet mit den neuen Beständen und da war dann auch der Valentine dabei. Ich hab es dann mal ausprobiert, mit "nur" 7,90 EUR Versand von NL nach DE ist das moderat und sie hatten auch noch ein paar andere Sachen, die ich schon länger kaufen wollte im Bestand (z.B. Empress 2. WK Sortiment, dass ich über einen deutschen Händler im November bestellt hatte, aber Empress das auch Prä-Brexit nicht gebacken bekommen hat ihn bis heute zu beliefern). Damit war ich dann auch im Gesamten über den 100 EUR, die kostenlosen EU Versand auslösen. Aber was mir hier am meisten gefallen hat, am Mittwoch Morgen bestellt, innerhalb einer Stunde wurde die Ware zusammengestellt und versandfertig gemacht, und nach knapp 75 Minuten hatte ich schon die Versandmitteilung im Briefkasten. DPD hat hier auch geglänzt, gerade mal 48 Stunden später und das Paket war an meiner Tür. Daher, Hut ab Tabletopper.nl, euch hab ich jetzt auf dem Schirm.

 

Ein Vertriebsnetzwerk ist wichtig - insbesondere für die Hersteller die nicht direkt an ihre Kunden verkaufen. Bei manchen größeren Firmen wie Games Workshop ist es so, diese verkaufen direkt an euren lokalen Laden, andere haben Großhändler und Distributionspartner, von denen eure Anlaufstellen ihre Ware beziehen. Und dieser mehrstufige Aufbau ist häufig der Grund warum Ware nicht gleichmäßig verteilt ist. Euer lokaler Händler kann häufig nicht einfach eine einzelne Box nachbestellen, sondern muss einen gewissen Mindestbestellwert (je nach Händler häufig zwischen 150 und 500 EUR) zusammenkriegen, und auch diese Großhändler können nicht einfach einzelne Boxen beim Hersteller kaufen, sondern müssen hier auch größere Mengen abnehmen um ihren Status bzw. Ankaufkonditionen zu erhalten (häufig 5.000 - 10.000 EUR aufwärts). Aber da die Händler diese Summen an liquiden Mitteln ungern in langsam oder gar nicht drehende Ware stecken können, und Tabletop ist nun mal Nische, ist es auch für die Großhändler entsprechend nicht einfach den Bestand an diesen Produkten auf ihrem Level vorzuhalten. Einige der Großhändler führen daher nicht nur eine Produktlinie sondern mehrere, um so ihren Kunden (also den Händlern, nicht den Endkunden) es einfacher zu machen, den Mindestbestellwert zu erfüllen. Wenn ihr also eure Box XY bestellt, kann der Händler mit Farben, Werkzeug oder anderen Produkten den Bestellwert aufstocken. Manchmal ist es allerdings so, dass der Händler und auch der Großhändler die Bestellung einfach nur aufnehmen und dann warten, bis der Wert erfült ist. Das kann je nach Produkt Wochen oder gar Monate dauern. Bei Rubicon kommt noch erschwerend für Tabletop hinzu, dass man sich nicht nur sporadisch für den eigenen Vertrieb entschieden hat (nach dem dann andere Partner erst hingehalten wurden), sondern auch dass man sich für Deutschland zwischenzeitlich für einen Großhändler für Modellbau entschieden hat. Das ist für das Händlernetzwerk unseres Hobbys sehr unattraktiv, da man sonst seine Bestellung z.B. mit Army Painter, Warlord oder Mantic aufstocken kann und hier jetzt entweder direkt größere Mengen Rubicon abnehmen oder Produkte in den Bestand nehmen müsste, die gar nicht zum eigenen Sortiment passen. Das führt dann eher dazu dass eure Händler Rubicon gar nicht erst ins Sortiment aufnehmen.

In anderen Szenarien wie Mantic in den frühen 2010ern für den europäischen / deutschen Markt, war es ebenfalls nicht einfach. Hier hat man viel zu viele Großhändler aufgebaut, welche die Mengen an Bestand gar nicht in den Markt verkaufen konnten. Manche der Großhändler haben daher ihr gebundenes Kapital schnell wieder flüssig machen wollten und zu stark reduzierten Preisen die Ware in den Markt gedrückt. Das macht dann auch den anderen Großhändlern und Händlern die Preise kaputt. Aber sind niedrige Preise nicht eine gute Sache für den Kunden? Ja und nein. In diesem Fall würden die Händler und Großhändler die nächsten Neuheiten gar nicht erst in den Bestand nehmen, da der Altbestand noch nicht abverkauft wurde. Dieser war dann sehr günstig, die darauf folgenden Produkte aber gar nicht verfügbar. Auch nicht ideal.

Aber zurück zum Valentine. Es gibt hier verschiedenste Ausführungen des Panzer und er wurde auch an die UdSSR ausgeliefert, so kam er bei den Briten, im Commonwealth und den Sowjets zum Einsatz. Eines der Bilder dass ich auf Wikimedia gefunden habe, zeigt einen Mk III Valentine in der Operation Lightfoot, perfekt um mich daran zu orientieren. Wobei die Diskussion ist, ob der Turm auf dem Bild nicht ein 2-Mann Turm ist und es sich daher um einen Mk II und nicht Mk III handeln.

 

Valentine Mk III

 

Rubicon deckt den Valentine mit zwei Bausätzen ab, eine frühe Ausführung (II / III / IIICS / IV / V) und eine späte (IX / X / XI). Mit meinem Fokus auf Afrika und 1942 ist die frühe Ausführung die bessere Wahl. Wie häufiger schon gesehen, teilt sich der Bausatz Gussrahmen mit anderen Ausführungen und deckt insgesamt vier Gussrahmen ab, die Box ist also gut gefüllt und bringt auch eine mehrseitige Anleitung und Decalbogen für die verschiedenen Streitkräfte ab. Denkt dran, Rubicon verwendet ABS Kunststoff, ihr braucht also einen Kleber der dieses Material auch verarbeiten kann.

Rubicon Models - Valentine Tank Rubicon Models - Valentine Tank Pattex - Special Modellbaukleber

 

Die obere Wanne ist sehr detailliert und das gelingt durch die Aufteilung der Einzelteile, so dass man ein plastischeres Ergebnis hat, was weniger an den Nachteilen der Hinterschneidungen im Kunststoffguss leidet. Leider sind manche Bauschritte etwas vollgestopft, weshalb nicht gut sieht, wo manche der Teile genau hinsollen. Aber die Passform ist gut und es gibt auch einige Optionen bzgl. der Mk Versionen. Aber leider geht man hier nicht wie bei ein paar der früheren Bausätzen ins Detail und erläutert, welche Teile sich besonders für bestimmte Ausführungen / Regionen anbieten, und so bleibt die Info hier recht generisch.

 

Rubicon Models - Valentine Tank Rubicon Models - Valentine Tank Rubicon Models - Valentine Tank

 

Die Seitenabdeckung habe ich noch bis zur Bemalung weggelassen. Diese möchte ich aber auch gerne noch etwas stärker beschädigen, ähnlich dem Bild des Mk III weiter oben. Also kann man hier nochmal mit Zange und Säge dran und vielleicht noch was Gerödel anbringen. Man hat einiges an Zusatzteilen, wie die Laufrollen und es gibt auch ein wenig Gepäck, was gerade für die in Afrika sehr lange im Einsatz befindlichen Fahrzeuge eine schöne Ergänzung ist. Und um euch die Größe des Valentine zu vermitteln, hier in der Mitte zwischen dem Rubicon Crusader und  Warlord Matilda.

 

Rubicon Models - Valentine Tank Rubicon Models - Valentine Tank Rubicon Models - Valentine Tank

 

Der Fuhrpark nähert sich so der Vollständigkeit. Es fehlt eigentlich nur noch leichtes Gefährt, wie z.B. ein Vickers oder Rolls Royce Armoured Car, aber das ist es schon. Tja, und Farbe natürlich als nächstes.

Bolt Action - British Motorpool

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Bevor wir uns dem Geschehen nach der Landung in der Normandie widmen, müssen wir hier noch ein Kampagnenband nachholen - die Schlacht um die Marianen und Palau Inseln im Pazifik, Bolt Action Campaign Mariana & Palau Islands.

 

Bolt Action - Campaign Mariana & Palau Islands Bolt Action - Campaign Mariana & Palau Islands

 

Für wen der Pazifikkrieg eher unbekanntes Gefilde ist, der kann sollte sich zur Operation Forager bzw. den hier angesprochen Schlachten um die Marianen und Palauinseln ein wenig einlesen. In der Vergangenheit gab es bereits Bücher für Bolt Action die den Konflikt in (Süd-)Ostasien abgebildet haben mit Empires in Flames und New Guinea. Mit Mariana & Palau werden die US Truppen stärker in den Fokus bewegt, in ihren Gefechten gegen das japanische Kaiserreich. Mit 160 Seiten setzt das Buch zwar keinen neuen Rekord im Umfang, ist aber immer noch sehr großzügig angesetzt und deckt sehr viele Inhalte der Kampagne ab. Der Preis bleibt stabil beim bekannten Preisband von 20 GBP / 30 USD (in etwa 25 EUR). Und wie wir es schon mehrfach bei den Bolt Action / Osprey Büchern hatten, gab es ein frühes Deckblatt (links) und ein finales Motiv (rechts), hier wurde der US Marine durch einen Soldaten der Kaiserlich Japanischen Armee ersetzt.

Dieser Kampagnenband wurde von Mark Gallear geschrieben und es ist seine erste Arbeit für Bolt Action. Ich habe leider keine weiteren Informationen zum Autor gefunden, die ich hier mit euch teilen kann. Warlord Games hat zwar das Format in dem die Sonderminiaturen zu den Neuheiten erscheinen verändert, aber dieses Buch kommt noch mit einem Bonus für die Vorbesteller. Es ist ein US Marine mit einem "Devil dog" (Teufelshund) an der Leine. Der Name ist dabei ein Wortspiel auf die Bezeichnung der US Marine im ersten und zweiten Weltkrieg, Devil Dogs.

 

Bolt Action - Campaign Mariana & Palau Islands

 

Worum geht es?
Operation Forager, wie die Kampagne um die Marianen und Palauinseln auch genannt wird, war eine große Offensive der Vereinigten Staaten um die Philippinen zurückzuerobern und als Basis für die weiteren Operationen im Pazifik nutzen zu können. In diesem Buch sind daher die Schlachten von Saipan, Peleliu und Guam abdeckt, dazu noch weitere kleinere Konflikte / Schlachten abgebildet, die im Zeitrahmen zwischen Juni und Oktober/November 1944 stattgefunden haben.

Ähnlich wie die anderen Achsenmächte (zumindest temporär) ihre Gebiete stark ausgebreitet hatten, hat das Japanische Kaiserreich große Areale, primär an Küsten des Südostpazifiks besetzt. Thailand, die Philippinen, Teile Neuguineas und Borneos waren unter japanischer Kontrolle und erzeugten so eine direkte Bedrohung für die Alliierten, da sich die östliche Grenze der UdSSR und auch Nordküste Australiens in direktem Kontakt der Besatzungszone befand. Da Australien die Truppen des Commonwealths in Europa und Nordafrika unterstützen, und die Sowjetunion die Deutschen an der Ostfront bekämpften, war die Entlastung der Versorgungs- und Nachschubrouten ein wichtiges Ziel, auch um einen Zweifrontenkrieg für viele Nationen zu verhindern. Darüber hinaus waren die Japaner durch ihre Expansion die einzige Achsenmacht die eine direkte Bedrohung für die US Amerikaner an ihren eigenen Grenzen darstellten (wenn man von den U-Boot Rudeln im Atlantik absieht).

Diese Kampagnenerweiterung deckt die Regeln und Szenarien für die Militäroperationen und Schlachten ab, die man insbesondere aus der HBO Serie The Pacific kennt. Hier wurden Teile einige Schlachten hervorgehoben, die insbesondere in Westeuropa nicht sonderlich bekannt sind. Die Vereinigten Staaten hatten eine gewaltige Invasionstruppe aufgestellt, die eine Reihe von Angriffen auf die von den Japanern gehaltenen Inseln umsetzen sollte, die dem Blitzkrieg ähnelte. Darunter auch die Schlacht von Peleliu, einer der verlustreichsten Kämpfe der US Truppen, und insbesondere unter US Marines. Im Juni und Juli 1944 gelang es den US Truppen erfolgreiche Landungen in Saipan, Guam und Tinian durchzuführen und durch die Folgekämpfe die Inseln bis Juli / August des gleichen Jahres zu sichern, so dass es möglich war dort eigene Flugplätze zu errichten, die Bombenangriffe auf das japanische Festland ermöglichten, darunter auch die Atomschläge gegen Hiroshima und Nagasaki.

 

Bolt Action - Campaign Mariana & Palau Islands

 

Erster Eindruck
Ich muss hier sicherlich nichts über die Qualität der Bolt Action Bücher im Allgemeinen sagen. Die Zusammenarbeit von Warlord Games und Osprey Games funktioniert hier sehr gut, Layout, Illustrationen und Schlachtenszenen sind schön in Szene gesetzt. Aber in diesem Buch ist etwas präsenter, dass ich mir auch vermehrt in anderen Büchern gewünscht hätte - Karten. Diese sind auch gut gewählt, da dies gerade Lesern wie z.B. Westeuropäern ohne direkten Bezug zu den Kämpfen im Pazifik hilft die Schlachten einzuordnen. Und das wertet diese Erweiterung noch einmal zusätzlich auf. Um ehrlich zu sein, die strategischen Entscheidungen und wie die Schlachten in den Gesamtkonflikt eingebunden sind, ist etwas, dass die Flames of War Bücher etwas besser hinkriegen als die Bolt Action Bande. Das hat aber sicherlich auch damit zu tun, dass die Spielsysteme unterschiedliche Größen von Schlachten abbilden (Kompanien vs. Züge).

Jedes Szenario in diesem Buch ist eines von vier verschiedenen Typen, Beach Landing (Landung am Strand), Counter-Attack (Gegenschlag), Advance (Vorrücken) und Strongpoint Assault (Angriff auf eine Befestigung), dazu gehört noch ein eigenes Siegespunktsystem. Da das "Island Hopping", also das Springen von Insel zu Insel, ein vergleichsweise repetitiver Akt war passt diese spielerische Entscheidung auch. Jedes Kapitel deckt eine der vier großen Schlachten ab, eine detaillierte Übersicht findet ihr weiter unten. Abhängig von der Größe der Insel war es mit der Landung allerdings nicht getan, die Japanische Armee hatte sich eingegraben und weitere strategische Positionen auf den Inseln mussten erkämpft werden (Flugplätze, Kreuzzungen, Häfen). Da das Terrain sich auch noch einmal deutlich von den Schlachtfeldern Europas oder Nordafrikas unterscheidet, und so auch die Taktiken, haben beide Seiten Zugriff auf zahlreiche neue Einheiten für ihre Armeelisten.  Die Imperial Japanese Army kann nun Pioniere einsetzen, die Verteidigungsstellungen weiter befestigt, dazu auch noch die Unterstützung von Marinemilizen und Einheiten die aus dem Bedarf entstanden sind, wie einzelne Scharfschützen, Nachttruppen für Gegenangriffe und Überfälle auf US Amerikanische Brückenköpfe und schweres Gerät wie 80mm Küstengeschütze oder das Su-Ki Amphibienfahrzeug (die IJA Version des DUKW). Auf der anderen Seite haben die US Amerikaner Zugriff auf spezialisierte Sturmtruppen für den Pazifikkrieg, primär der US Marines und US Infanterie, dazu auch Veteranen und ein LVT-4. Und da die Missionen auf den Inseln einen gänzlich anderen Ansatz verfolgten gab es zahlreiche Feldumbauten, wie improvisierte Seitenpanzerung (Schürzen für alliierte Panzer) oder Flammenwerfer für M3A1 Stuart und M4A2 Shermans.

Es gibt auch 9 neue Theatre Selectors die Saipan, Guam und Palau abdecken, jeweils eine Liste für die US Marines, die US Army und kombinierte Kaiserliche Japanische Armee und Marine. Und wie man es erwarten würde sind es regulär mobile Streitkräfte, aufgebaut um Infanterie mit den unterstützenden Waffenteams, und entsprechenden Transportoptionen für die Einheiten.  Leider wurden die Heroes of the Pacific, wie die Bolt Action Legenden in dieser Erweiterung genannt werden nicht in einem Kapitel gebündelt wie man es in den letzten Bänden gelöst hat, sondern über das Buch verteilt. Dort finden sich namhafte Charaktere der US Amerikaner, Private Lee "Cpt Marvel" Marvin, Lt. Col. William Joseph O'Brien und Captain Everett P. Pope, sowie zwei für die IJA, Lt. General Hideyoshi Obata, (Kommandant der 31. Armee) und Lt. Col. Nakagawa Kunio.

So wie Stalingrad seine Sonderregeln für die ausweglose Situation in den Stadtkämpfen erhielt, bekommt die Operation Forager auch was passendes für den Pazifik. Manche Regeln sind etwas cineastischer, wie z.B. die explodierenden Munitionsdepots, wie man sie in mehreren Actionfilmen gesehen hat, oder andere die man bereits aus anderen Bänden kennt wie amphibische Angriffe oder Eingraben. Aber diese wurden auch erweitert und um neue Regeln ergänzt, wie Erschöpfung, was die Effektivität der Einheiten im laufenden Gefecht verringert. Sehr interessant und aus meiner Sicht auch thematisch passend sind die neuen Regeln für Eingraben und Verteidigungsstellungen, diese wurden ausgebaut, da die Japaner nicht nur einfache Bunker, sondern umfangreiche Tunnelsysteme gebaut haben, was die Szenarios noch einmal besonders macht. Dazu kommt dann noch das unzähmbare Wetter, welches Schlamm, Monsun und tropische Gefahren abbildet, was sich u.a. auf Bewegung und Sichtweite auswirkt. Kombiniert mit den Gräben und zahlreichen Bäumen ermöglicht dies spannende Kämpfe auf engstem Raum.

 

Bolt Action - Campaign Mariana & Palau Islands

 

Insgesamt sind 21 Szenarien der Kampagne um die Marianen und Palauinseln enthalten, verteilt auf fünf Kapitel, in denen es primär um Saipan, Guam und Peleliu geht, und den kleineren Kapiteln mit jeweils nur einem Szenario auch um Tinian und Angaur.

  • Szenario 1: Battle of Saipan - D-Day in Saipan
  • Szenario 2: Battle of Saipan - Japanese Counter-attack
  • Szenario 3: Battle of Saipan - Fina Susu Ridge
  • Szenario 4: Battle of Saipan - Armoured Banzai
  • Szenario 5: Battle of Saipan - Death Valley
  • Szenario 6: Battle of Saipan - Hara-kiri Gulch
  • Szenario 7: Battle of Saipan - D-Day in Ichioku Gyokusai
  • Szenario 8: Battle of Guam - Landing Apart
  • Szenario 9: Battle of Guam - The Counter-Attack
  • Szenario 10: Battle of Guam - The Assault on Orote Peninsulae
  • Szenario 11: Battle of Guam - Slow Progress
  • Szenario 12: Battle of Guam - The Final Attack, Yigo and Mount Santa Rosa
  • Szenario 13: Battle of Tinian - Battle by Starlight
  • Szenario 14: Battle of Peleliu - Bloody Beaches
  • Szenario 15: Battle of Peleliu - Man againts Tank
  • Szenario 16: Battle of Peleliu - The Attack Across Peleliu Airfield
  • Szenario 17: Battle of Peleliu - Bloody Nose Ridge
  • Szenario 18: Battle of Peleliu - Not a Good Tactical Situation
  • Szenario 19: Battle of Peleliu - The 2,000 yard stare
  • Szenario 20: Battle of Peleliu - Last Man Standing
  • Szenario 21: Battle of Angaur - The Bowl

Wie spielt sich Mariana & Palau Islands?
Ähnlich wie in Empire in Flames geht es hier nicht um offene Feldschlachten mit viel schwerem Kriegsgerät. Dadurch, dass jedes Szenario eines dieser vier Themen ist Beach Landing, Counter-Attack, Advance und Strongpoint Assault, ist das Thema gesetzt. Die japanische Armee hat keinen großen Fuhrpark, insbesondere fehlt es hier an schweren Fahrzeugen sowieso, weshalb es wahrscheinlich ist, dass die US Spieler eher auf etwas flexibles setzt, was es ihnen ermöglicht Infanterie und kleinere, spezialisierte Einheiten auszuschalten.

Abseits der Landungszenarien oder den Missionen in denen man wirklich (gepanzerte) Transporter mitnehmen kann, gehe ich auch nicht davon aus, dass die Spieler auf komplette Einheiten setzen, sondern eher mittelgroße Einheiten, damit man auf das unwegsame Gelände reagieren kann. Durch die Sonderregeln z.B. für Schlamm oder Monsun reduziert sich die Sichtweite bzw. der Bewegungsradius, und da möchte man sicherstellen, dass man noch andere Aktivierungen durchführen kann um doch noch etwas Schaden auszuteilen. Hier sind die US Spieler die z.B. schon an D-Day Missionen teilgenommen haben strategisch etwas im Vorteil, aber das Island Hopping ist dennoch etwas anderes als der Atlantikwall. Es ist eher so, dass wie schon die Kampagne Neuguinea, dieses Buch einen einlädt stark in Gelände zu investieren. Besorgt / baut euch daher Palmen und Dschungelgelände, da ihr es definitiv einsetzen möchtet. Im Unterschied zu Neuguinea sind es hier auch breiter angelegte Angriffe, verglichen mit den doch eher Kommandooperationen der Briten / Commonwealth Truppen.

 

Bolt Action - Campaign Mariana & Palau Islands

 

Wie geht es weiter?
Während ich diese Zeilen schreibe, ist das nächste Kampagnenbuch welches die britischen und kanadischen Landungszonen des D-Days abdeckt bereits erschienen und das Buch danach, das sich den Landungszonen der US Amerikaner widmet bereits zum vorbestellen erhältlich.

Das erste Buch wurde umbenannt, ursprünglich als D-Day: Anglo-Canadian Sector angekündigt, geht man hier weiter ins Detail der Operation Overlord, um die Strandabschnitte Sword, Juno und Gold, welche von Commonwealth Truppen angegriffen wurden. Das Buch mit US Zonen kam für mich ein wenig überraschend auf den ersten Blick, da das Hauptbuch bereits Utah und Teile von Omaha Beach abdeckt, aber in der Einleitung zu Operation Overlord wurde bereits angeschnitten, dass die Schlacht auf drei Bücher abgedeckt werden würde, womit der Weg bis Carentan und der Angriff auf Fort Montbarey im letzten Buch enthalten sein sollte.

Ein dritter Kampagnenband, der Burma abdecken sollte, war für Bolt Action geplant. Aber dieser wurde aus dem Veröffentlichungsplan gestrichen. Zurzeit ist nicht klar ob dieser lediglich verschoben oder gänzlich abgesagt wurde.

 

Bolt Action - D-Day: Anglo-Canadian Sector Bolt Action - D-Day: US Sector

 

Fazit
Dieses Buch ist eine tolle Ergänzung zum Neuguinea Kampagnenband und ergänzt den aus spielerischer Sicht bisher eher britischen Blickwinkel um die US Truppen im Pazifik. Es ist keine Überraschung, dass das Buch anständig recherchiert und auf hohem Niveau produziert wird. Hier gibt es ein ansprechendes Layout, dass auch (Bolt Action) Einsteigern auf eine zugängliche Art und Weise den Konflikt näherbringt.

Für die Spieler der Kaiserlichen Armee ist diese Kampagne das Endspiel, die japanische Götterdämmerung und ist damit schon ziemlich gesetzt für die eigene Sammlung. Bei den US Amerikanern ist es eher eine Frage, wie das Thema der eigenen Armee angesetzt ist. Pazifik ist definitiv keine Nische wie andere Projekte, sorgt aber für entsprechende Abwechslung zu den häufig anzutreffenden Normandie oder Paratrooper-Listen, und wer US Marines spielt, da stellt sich die Frage gar nicht erst.

Der Vergleich mit Empire in Flames ist etwas schwer, da es Teil der ersten Edition war und vom Umfang und Detailgrad nicht vergleichbar mit den neueren Kampagnenbänden ist, die hier stark gewachsen und deutlich tiefer gehen. Mariana und Palau ist hier auch keine Ausnahme. So deckte Empire in Flames das "Inselspringen" nur in den letzten beiden Szenarien ab, dieses Buch widmet sich vollständig der Kampagne. Aus Sammlersicht, stellt sich die Frage ob man sich eher für Briten oder US Amerikaner begeistert, da steht dann die Wahl zwischen Neuguinea und diesem Buch, oder eben beiden, wenn man es komplett haben möchte. Wie auch immer die Motivation sich gestaltet, das Buch ist die 20 GBP wert.

Weitere Hintergrundinformationen zum Konflikt könnt ihr u.a. in Osprey Bänden nachlesen, bspw. BO8 - US Marine Corps Pacific Theater of Operations 1944 - 45 oder CAM 110 - Peleliu 1944, und ihr könnt natürlich auch The Pacific sehen (hier aber als Hinweis, die Blu Rays sind günstiger als der Stream...).

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