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TabletopWelt

Tales of the Old World: Eine ungewöhnliche Gemeinschaft


2ygar

Empfohlene Beiträge

So nach zweiwöchiger Forenabstinenz melde ich mich in deinem tollen Projekt auch wieder zurück. 

Zuerst wünsche ich dir und auch allen anderen alles Gute im neuen Jahr. Vor allen Dingen viel Gesundheit und auf baldige Normalität. 

 

Du hast im letzten Jahr eine Menge geschafft und ich freue mich sehr darauf weitere tolle Modelle sowie fantastische Geschichten zu sehen bzw. lesen zu können. 

Dein Projekt ist auch für mich immer wieder eine Inspiration und Motivation. Das Verlangen mein eigenes Projekt zu starten, wächst immer mehr....zumal ich dir noch Bilder des Kriegsaltars schulde, den ich pünktlich zu Silvster fertigstellen konnte :D

 

Ich würde mich freuen deine Geschichten mitgestallten zu können. Bezüglich deiner Frage was als nächstes bemalt werden soll....ganz klar....die Chars, da Festus mit dabei ist. Ansonsten gern die Gralsritter und berittenen Bauern :) 

 

 

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Sehr schön, dann lege ich mal folgende Reihenfolge fest:

 

1) Festus von Aurach (Gralsritter Held) 

 

2) Bertrand, Hugo und Gui

 

3) 4 Pegasi

 

4) Berittene Bauern 

 

5) die restlichen besonderen chars und Ritter zusammenbauen und somit alles fertig haben was da ist zum zusammenbauen :)

 

Ich bin gespannt was dieses Jahr noch auf die Armee zukommt :)

 

@Doctor Festus Joa auf die Bilder des Kriegsaltars bin ich noch gespannt :D

bearbeitet von 2ygar
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Projekte und Armeeaufbau:

 

2ygars Glorious Goods (Sammelprojekt)

 

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Und ich darf präsentieren: Festus von Aurach, auch genannt der Schwarzfisch  : )

 

Die Miniatur basiert auf den Vorstellungen von @Doctor Festus. Er wollte das Schema des Deutschordens gerne als Miniatur verewigt haben. Ich hoffe es gefällt ihm und euch auch : ) Ist gerade frisch aus der Schmiede gekommen :D

 

Beste Grüße

 

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Projekte und Armeeaufbau:

 

2ygars Glorious Goods (Sammelprojekt)

 

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Ich fühle mich sehr geehrt und bin begeistert. 

Danke, dass ich einen Platz in deiner Geschichte und Armee finden durfte :) 

 

Falls ich mein Projekt "KoE - der Deutsche Orden" oder so ähnlich irgendwann mal verfolgen sollte, lasse ich es dich wissen :) 

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Na da bitte ich doch darum :) und freut mich wenn es gefällt!

 

Ich möchte hier mal wieder ein bisschen auf Armee Komposition eingehen. Ich merke, dass ich mit den Bretonen nicht gut spiele. Zum Teil muss ich sagen liegt das auch an den würfeln (ich wurfle seit Monaten in jedem Spiel egal ob tabletop oder Brettspiel unter aller Sau - Highlight war das monopoly mit der Durschnittsbewegung vier auf 2D6....), dem Gedanken das Bretonen in 9th age ein wenig zu teuer sind für das was sie können (da aber eh sie das nächste buch neu bekommen schauen wir mal), aber im Großen und Ganzen liegt es daran, dass ich nicht Herr der Bewegungsphase bin. Ich bin auch bei total war jemand, der gerne defensiv spielt und Konter abwartet, eine pure Offensivarmee ist für mich eine gewaltige Umstellung. Ich möchte deshalb mal folgende Liste für 4500 Punkte spielen:

 

Kingdom of Equitaine

575 - Duke, General, Hippogriff, Shield (Fortress of Faith), Ghostly Guard, Hand Weapon (Tristan's Resolve), Renown

500 - Duke, Hippogriff, Shield, Lance (Divine Judgement), Basalt Infusion

430 - Damsel, Equitan Unicorn, Wizard Master, Shamanism

290 - Paladin, Barded Warhorse, Shield, Battle Standard Bearer, Lance, Piety

695 - 15 Knights Aspirant, Standard Bearer (Banner of the Last Charge), Musician, Champion

567 - 12 Knights of the Realm, Standard Bearer, Musician, Champion

235 - 5 Knights Aspirant, Musician

235 - 5 Knights Aspirant, Musician

135 - 5 Yeoman Outriders, Shield, Bow

135 - 5 Yeoman Outriders, Shield, Bow

351 - 3 Pegasus Knights, Vanguard, Musician, Standard Bearer

351 - 3 Pegasus Knights, Vanguard, Musician, Standard Bearer

4499

 

Folgende Gedanken dazu:

 

Der Doppelgreif soll Druck machen, da es so zwei fliegende Monster gibt die sich nicht so leicht umlenken lassen. Der General hat das übliche Setup, dass ordentlich wehtun kann mit einem Todesstoß. Der zweite Greif hat eine Lanze mit dem Divine Judgment. Das heißt, dass er im Angriff für jede nicht verhinderte Verwundung D3 Schaden plus 1 verursacht. Zusammen mit dem Greif eine gute Kombi und auch wenn er angegriffen wird kann er sich doch verteidigen mit einem 2plus Rüstung. Die Ghostly Guard und die Basalt Infusion müssen auf den Beiden sein, da der Greif nur plus 1 auf die Rüstung gibt nicht plus 2 wie der Pegasus. Die Dame ist eine Meisterin auf Einhorn mit Shamanismus. Ich finde den Schamanismus ne tolle Lehre. Das Einhorn gibt magische Attacken, Magieresistenz 2 und auch Walderfahren für alle Ritter. Mein Plan ist, die ganze Zeit Totemic Beasts zu beschwören und Gegner so zu nerven. Der Bewegungszauber, der Zauber der Bretonen und der Widerstand runden das Paket ab. Der AST ist Standard, gibt den Reichsrittern den 5plus Retter was sehr gut ist. Somit rundert er das Charsetup ab.

 

Die 15 Aufstrebenden Ritter mit der Standarte sind ein mobiler und starker Trupp. Neben den 16 Attacken vom Trupp bekommen die Rank und File Modelle für jedes vollständige Glied einen Aufpralltreffer der Stärke 4 mit minus 1 Ap. Das sind dann 16 Attacken plus 15 Aufpralltreffer! Der Carrier der Reichsritter ist solide und hält was aus. Auch im Angriff kann er was mit Stärke 6 Attacken. Die zwei 5er Aufstrebenden Ritter können kleine Sachen angehen und sich zur Not auch opfern.

 

Die beiden Yeomen sind Umlenker und mobil. Sie sind teurer geworden, lohnen sich aber immer noch. Vorhut ist schon ganz gut. Der Trick mit den Kastellanen funktioniert hier leider wegen der Charpunkte nicht.

 

Die Pegasi sind schnelle Angreifer, die auch mal Kms angehen können, kleine Einheiten und auch nicht so leicht umzulenken sind. Mit den Greifen sollten sie doch einiges an Angriffen kriegen und Raum abdecken können. 

 

So das sind meine Überlegungen dazu. Pflichten ihr mir bei, würdet ihr etwas ändern? Würde mich freuen ein wenig konstruktive Kritik zu hören :)

 

Beste Grüße und weiterhin viel Erfolg bei euren Projekten! 

Projekte und Armeeaufbau:

 

2ygars Glorious Goods (Sammelprojekt)

 

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Du argumentierst bei deiner Armeeliste viel mit dem Schadens-Output, insbesondere dann wenn die Einheiten angreifen.

 

Es ist unbestritten, dass bretonische Lanzen im Angriff ziemlich viel Schaden austeilen.

 

Doch eine deiner Schwächen, die du eh selbst schon beim Spielen bemerkt hast, ist das Spiel gegen MSU-Armeen, aber eben auch gegen die meisten Armeen, dass Bretonen nicht immer diese Angriffe bekommen. Stellt dir dein Gegner Kleinscheiß vor, kannst du das auffressen ehe du dann die Konter einfährst.

Und im Konter ist deine Rechnung einfach unehrlich. Du solltest hier auch vielleicht auch einfach passive Boni und Überlebensfähigkeiten berücksichtigen.

 

Ich denke, die Druidismus-Lehre ist auch aus diesem Blickpunkt heraus eine nicht zu unterschätzende, da du damit im Endeffekt deine Einheiten und ihre passiven Boni erhalten kannst. Mehr Offensive ist umso schwerer zu spielen.

Beobachte dazu am besten den Nutzen der Magie in deinen kommenden Spielen, um dann dieselbe Liste auch mit Druidismus zu testen.

 

Die beiden Greifen sind sicher mobil. Ich würde da aber auch eher den Schutz forcieren als die Offensive. Habe mir aber noch nicht angesehen wie zum Beispiel.

 

 

Ein etwas größerer Änderungsansatz von mir wäre die große(n) Rittereinheit(en) kleiner zu machen, um mehr Einheiten zu haben oder aus den 5er 6erEinheiten zumindest.

Gemeinsam mit Druidismus sind das potentielle standhaft-Negierer.

 

 

Viel Spaß jedenfalls mit der Liste!

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Danke für deine Anmerkungen :)

 

Deinen Punkt mit passiven Boni und Defensivfahigkeiten verstehe ich nicht ganz. Die großen Lanzen bringen diese Boni ja mit und haben das überhaupt, dass Kleinigzeug nicht. Oder meinst du die Fähigkeiten des Gegners? Denen gegenüber bin ich auch mit kleineren Einheiten ausgeliefert, da bei MSU Armeen ich immer einen Konter kriege, nur dass die kleineren auch von einem statt vier  Streitwagen aufgerieben werden können. Sehe da die großen Lanzen als durchaus sinnvoller. Und meine Truppen sind auch nicht billig genug, dass ich das Einheitentauschspiel für mich gewonnen kann ?

Dass sie eventuell mal in eine Flanke kommen um Standhaft zu negieren darf halt keiner sterben und Druidismus mit heilen kann mir halt auch gebannt werden. 

 

Die Liste mit Druidismus zu spielen hatte ich auch vor. Habe sie eigentlich schon oft getestet, bis jetzt war ich aber nicht so überzeugt davon leider. Aber vielleicht ist das mit einem Meistermagier dann anders :) dann sollte das Ganze doch nochmal eine Spur druckvoller sein. 

 

Der Schutz ist so groß wie er sein kann bei den Greifen, ohne noch mehr Punkte auszugeben (die mir auch einfach fehlen, sowohl im Charakterslot als auch der Liste selbst). Besserer Retter wäre noch möglich, nimmt dann aber viel vom offensiven Potential raus. Ist aber durchaus eine Überlegung wert. 

 

Ich fürchte wenn ich die Rittereinheiten kleiner mache kann ich gleich nur MSU spielen, weil die Lanzen dann ihren Vorteil verlieren), was ich im Gegensatz zu anderen Sachen eher suboptimal sehe. 

 

Danke sehr ? ich werd mich mal einspielen damit, wenns ganz großer Blödsinn ist merk ichs ja eh :)

 

Beste Grüße 

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Projekte und Armeeaufbau:

 

2ygars Glorious Goods (Sammelprojekt)

 

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Am 6.1.2021 um 01:31 schrieb 2ygar:

Und ich darf präsentieren: Festus von Aurach, auch genannt der Schwarzfisch  : )

gefällt mir sehr gut. Gralsritter find ich in weiß immer am besten.

 

Am 7.1.2021 um 10:27 schrieb 2ygar:

So das sind meine Überlegungen dazu. Pflichten ihr mir bei, würdet ihr etwas ändern? Würde mich freuen ein wenig konstruktive Kritik zu hören :)

Kann zu der Liste nur bedingt was sagen, da ich selber kein 9th Age spiele. Habe bei Warhammer meine Bretonen aber auch häufig mit zwei großen Lanzen für die Durchschlagskraft und zwei begleitenden Fahrenden Ritter Einheiten gespielt, um abzulenken, Kriegsmaschinen zu jagen, Flankenangriffe oder im Zweifel die Fanatics aus den Goblins zu ziehen.

Was ich aber ein wenig schade finde (rein vom Fluff her), dass du gar keine Infanterie hast. Ja, auch bei Warhammer waren die zum gewinnen häufig eher hinderlich, aber in meiner persönlichen Vorstellung gehören zu den glorreichen Rittern auch immer ein paar schäbige Bauern (weshalb ich auch immer ein Regiment Landsknechte und zumindest ein paar Bogenschützen dabei hatte, nicht unbedingt um zu gewinnen sondern ob des Anblicks auf dem Spielfeld).

Ansonsten scheint deine Liste eine alte Warhammer Weisheit für die Bretonen zu berücksichtigen: "nur niemals den Schwung verlieren."

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So, ich darf heute doch etwas berichten, was mich sehr freut: Mein Armeeprojekt wurde für das Armeeprojekt des Monats vorgeschlagen :D

 

Ich freue mich wahnsinnig über die Nominierung :)  Wer Lust hat, kann sich ja dort umsehen und alle fünf tollen Projekte anschauen. Wenn jemand mir eine Stimme geben mag ist das natürlich noch besser :) Beste Grüße euer happy 2ygar

 

 

 

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Projekte und Armeeaufbau:

 

2ygars Glorious Goods (Sammelprojekt)

 

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So, ich war heute fleißig und habe in meinem P250 mal die erste Geschichte abgeschlossen. Das heißt, ich möchte hier, da die Waldelfen und die Bretonen ja eng miteinander verflochten sind in im gleichen Tal zu Hause, euch die Storys der Waldelfen näher bringen. Hier findet ihr alles zum Nachlesen. Viel Spaß und wieder ein schöner Batzen fertig :D

 

Beste Grüße 

 

 

Das Spähen aus dem Wald 

 

Es war ein ruhiger Tag im Lottal. Es herrschte eine kleine Brise vor und die Sonne schien warm auf die Felder herab. Das Leben ging seinen Lauf, die Tiere fraßen oder tranken aus dem Fluss. Und unter dem Blätterdach eines Waldes stand ein Elf in stiller Wache. Eldaniel betrachtete den Rand des Waldes mit einem wachsamen Blick. Eine Kolonne der Shem-pan-sey ritt die Straße nahe des Forét de Fée entlang. Sie trugen ein rot gekreuztes Wappen mit vier weißen Flecken auf ihren Schilden und ihrer Kleidung. Der Magier kannte diese Zeichen. Sie gehörten dem neuen Herrn des Tales. Zumindest betrachtete er sich als solcher. Doch wenn er das glaubte so irrte sich der Mensch. Er und seine Sippe bewohnten diesen Teil des Landes seit Jahrtausenden. Als die Asur der alten Welt den Rücken gekehrt hatten, war sein Vater dem Ruf der Phönixkrone nicht gefolgt. Hier war ihre Heimat gewesen. Sie hatten sich schon lange in diesem Tal niedergelassen und das angenehme Klima und die Abgeschiedenheit zu schätzen gelernt. Obwohl die Ritter der Bretoni ein ums andere Mal versucht hatten, sich dauerhaft hier niederzulassen, so war größeren Ansiedlungen doch niemals langer Erfolg beschieden gewesen. Die Einfälle der Braz-Orks waren größtenteils dafür verantwortlich. Doch seit kurzem gab es erneute Bestrebungen, die Siedlungsgebiete der Menschen auszubreiten. Doch so einfach würde dies nicht von statten gehen. Eldaniel war vergangenen Winter zum Oberhaupt seiner Sippe und zum Beschützer des „Feenwaldes“, wie er vom einfachen Volk dieser Gegend genannt wurde, erhoben worden. Und er hatte sicherlich nicht vor, seine Heimat unter seiner Führung an diesen Emporkömmling namens Clément de Rochetourneur abzugeben.

 

Bis jetzt hielten sich die Reiter an die Abzäunungen, die durch die Grenzsteine dargestellt wurden. Dies geschah allein aufgrund ihrer abergläubischen Art, doch die Asrai begrüßten dies. Einer der Reiter sah plötzlich zu den Grenzen des Waldes. Er hatte einen Bogen geschultert und trug seinen Helm im Arm. Lockiges Haar wehte im Wind und umspielte die Schultern des Mannes, der seine Augen zusammenkniff und in das dichte Blattwerk spähte. Als würde er etwas suchen. Unwissentlich traf sein Blick den von Eldaniel, der seinen magischen Stab ein wenig fester umklammerte. Doch was immer er auch gemeint hatte zu erspähen, schien seinem Blick entfleucht zu sein. Der Shem-pan-sey schüttelte den Kopf und schloss sich wieder seinen Kumpanen an. Erleichtert atmete der Magier aus. Eine Konfrontation wollte er jetzt nicht riskieren. Natürlich wäre es ein Leichtes gewesen, sich zu verteidigen, doch neben ihm stand eine junge Elfin an die er denken musste. Sie war erst 200 Jahre jung und kürzlich dank ihres Talents im Umgang mit dem Bogen in die Kreise der Waldläufer aufgenommen worden. Ihr Name war Aruna Sarnelis. Sie hatte reines, weißes Haar, was in diesem Teil des Waldelfenreiches als Zeichen der Reinheit angesehen wurde und ein fast schneeweißes Gesicht. In ihren Umhang waren Blätter der hiesigen Bäume eingewoben, um sie besser vor den Blicken der Menschen zu schützen. Sie stützte sich auf ihren Bogen und blickte gespannt auf Eldaniel. In ihrem jungen Gesicht stand die Neugier geschrieben: „Sollen wir sie verfolgen, Meister?“ Belustigt schüttelte der Angesprochene den Kopf und schmunzelte: „Nein, mein Kind. Wir schützen nur unsere Grenzen. Die Nöte und Schmerzen anderer sind für uns nicht von Belang.“ „Aber Meister Eldaniel“, platzte es aus der jungen Elfin heraus, „seid ihr denn nicht das kleinste bisschen neugierig, was sich hinter den Grenzen des Waldes verbirgt? Die Wunder die diese Welt vor uns verbirgt? Oder einmal die Hallen unserer Verwandten in Athel Loren zu sehen?“ In den glasklaren blauen Augen von Aruna leuchtete ganz klar die Abenteuerlust. Beschwichtigend hob der Magier seine Hand: „Alles zu seiner Zeit, mein Kind. Als erstes musst du deinen Wert für unsere Sippe beweisen. Deine erste Zeit wirst du mit Talion und den Schützen der Silberlichtung verbringen. Übe mit ihnen und verbessere deine Bogenkunst. Dann kannst du dich den Waldläufern anschließen und vielleicht sogar ein wenig der Welt außerhalb der Grenzen unserer Welt entdecken.“ Aruna pauste erst trotzig ein wenig ihre Backen, ließ dann jedoch leise die Luft heraus und nickte nur: „Ja, mein Herr. Ich werde euch nicht enttäuschen.“ „Ich weiß, mein Kind“, erwiderte Eldaniel, „und nun lass uns aufbrechen. Der Tag ist nicht mehr lange auf unserer Seite und der Weg zur Silberlichtung ist noch weit. “

 

Mit diesen Worten drehten sich die beiden Asrai um und begaben sich auf ihren Pfad. Doch die junge Elfin drehte ihren Kopf noch einmal kurz nach hinten. Irgendetwas an diesen Reitern und dem Wappen hatte etwas in ihr ausgelöst. Es schien fast so, als würde sie eine Stimme hinaus in die Weite rufen. Sie schüttelte den Kopf. Solche Flausen waren erst der Grund, weswegen sie unter Eldaniels Aufsicht stand. Sie würde ihren Wert beweisen und das Vertrauen ihrer Sippschaft gewinnen. Und wenn es das letzte war was sie tuen würde. Abenteuer und Träume von außerhalb konnten warten. Zumindest vorerst. Diese Gedanken sollten sie noch eine Zeit lang verfolgen. Denn Aruna konnte nicht ahnen, welches Schicksal die Welt für sie bereit hielt und in welch kurzer Zeit, auf ihr unbekannte Weise, ihr Wunsch erfüllt werden sollte…….


 

Die erste Patrouille

 

Aruna legte ihren Bogen an und spannte die Sehne. Mit einer schnellen Bewegung ließ sie den Pfeil los und er traf das auf einen mit Stroh gefüllten Körper gemalte Ziel mitten ins Schwarze. Grinsend sah sie zu Talion, der anerkennend nickte: „Beeindruckend, junge Asrai. Mir scheint, die Übungen haben deine Hand ruhiger gemacht.“ Die junge Elfin nickte und sah dann in Richtung des Waldrandes, der einige Meilen von ihnen entfernt war. Talion verstand und seufzte resigniert: „Na gut, du darfst dich der heutigen Patrouille anschließen. Als Belohnung für deine Geduld und Treffsicherheit.“ Aruna verbeugte sich tief und sprang gut gelaunt von dannen. Talion schmunzelte und ging zum Ziel, um die Pfeile herauszuziehen. Jedes ihrer Geschosse hatte das Schwarze Ziel in der Mitte getroffen. Beeindruckt besah er sich das Holz und die Federn. Nicht nur ihre Treffsicherheit war für ihr junges Alter bemerkenswert. Die selbst gefertigten Pfeile wiesen ein hohes artistisches Geschick auf. Kleine Verzierungen und Muster waren in den Schaft hineingearbeitet und die Spitze war sogar noch schärfer als bei den Waldelfen üblich. Noch einmal sah Talion der jungen Elfin nach. Sie hatte Potential…..vielleicht sollte er versuchen sie doch für seine Truppe zu gewinnen. Aber zuerst sollte sie sich ihre Hörner bei Lariel und ihren Schützen abstoßen. Dort war sie in guten Händen.

 

Aruna war in der Zwischenzeit mit zehn anderen Schützen zusammengetroffen und auf dem Weg in Richtung der magischen Grenzen des Forét de Fée unterwegs. Aufregung und Neugier wechselten sich für sie ab. Einerseits war sie wahrlich gespannt, ob etwas während des Wachganges passieren würde. Andererseits hatte auch eine gewisse Furcht Einzug in ihr Herz gehalten. Die Geschichten, die Eldaniel erzählte, handelten, wenn es um die Shem-Pan-Sey oder andere Fremde ging, meistens von Verrat oder Barbarei. Die wenigen Menschen, die sie selbst auf der Straße erblicken konnte, schienen zwar anders zu sein, doch ihre Sippe war tausende von Jahren alt. Sicherlich wussten sie es besser. Und doch….war es nicht das Vorrecht der Jugend, eigene Erfahrungen zu sammeln? Die Anführerin des Trupps, Lariel, schien dieses innere Ringen mitzubekommen und positionierte sich neben die junge Elfin: „Nun, wie gefällt es dir bei deinem ersten Gang, meine Liebe?“ Aruna lächelte und nickte zaghaft: „Es ist aufregend, aber….ich bin nicht sicher, was mich erwartet. Ich hoffe ich bin euch keine Last.“ Verstehend nickte Lariel und schmunzelte: „So ging es uns allen einmal, mein Kind. Du musst nur daran denken, dass wir immer bei dir sind. Der Zusammenhalt unseres Volkes ist stark. Und im unseren Wald wird uns niemand….“ Doch mit einem Ruck schwieg die Bogenschützin und hielt ihre Hand hoch. Wie ein Wesen blieben alle anderen stehen und auch Aruna war angespannt. Die Tiere des Waldes schwiegen. Es war weder der Gesang der Vögel noch das Rascheln des Dickichts zu hören. Irgendetwas stimmte nicht. Mit einer Handbewegung winkte Lariel und ohne ein Wort zu sagen verteilten sich die Waldelfen. In einem Abstand von jeweils fünf Metern rückte die Einheit ungesehen vor, bis sie die Grenzsteine des Waldes erreichten. Dort sahen sie etwas Grausames. Der Kadaver eines Hirsches lag zerfetzt auf dem Gras. Sein edles Geweih war gebrochen und seine Augen herausgerissen. Seine Eingeweide lagen verstreut auf dem Boden. Der Kreislauf des Lebens war grausam und notwendig, doch dies war eindeutig kein erlegtes Wild für Nahrung. Es war augenscheinlich kein Fleisch verspeist worden. Geschocktes Aufatmen ging durch die Reihen der Asrai, denn solch eine Barbarei hatte sie selten erblickt. „Was…..Was ist….das?“, stammelte Aruna, die noch blasser war als sonst. Lariel gestikulierte ihrer Schar zu, sich zu verteilen und Wache zu halten, als sie langsam auf das tote Wild zuging. „Ich weiß es nicht….. Die Shem-Pan-Sey sind zwar grausam, doch selbst das ist für sie nicht natürlich.“ Mit einem prüfenden Blick sah Lariel hinab. Sie konnte nur sinnloses Töten erkennen. Das Wild war nicht schnell und gnädig erlegt worden, sondern sah aus, als hätten mehrere Hände das stolze Tier zu Boden gerissen und zerfleischt. Der Abdruck von kleinen Zähnen, die bestimmt keinem Tier gehörten, lagen verteilt über den ganzen Körper. Die Elfin schüttelte den Kopf und sah zurück. „Wir müssen Eldaniel Bescheid geben, dass hier etwas widernatürliches sein Unwesen…“ Mit einem Male jedoch schnappte das Maul des Hirsches nach oben und fuhr mit seinen abgebrochenen Zähnen in den Arm von Lariel: „AHHHHH!“, schrie die Elfin und versuchte sich loszureißen, aber das Tier ließ nicht los. Voller Entsetzen sahen die Elfen auf diese Szene. Aruna reagierte als Erste, als sie sah, wie die von ihr geschätzte Anführerin des Trupps leiden musste und schoss einen Pfeil in den Körper des Hirsches. Doch dieser konnte nicht von seinem Opfer abgebracht werden und baute sich nun auf. Lariel hatte ihren Dolch gezogen und schlug immer und immer wieder auf das weiche Fleisch ein, doch wenn ihre Angriffe auf den Kopf zielten, riss er an ihrem Arm und leitete den Schlag so auf seine Bauchgegend hin, wo sie anscheinend keinen Schaden anrichten konnten. Die Pfeile der anderen Elfen schlugen, ohne etwas zu bewirken, in das tote Fleisch. Als wäre dies nicht schlimm genug, begann sich ein violetter Nebel an den Füßen des Hirsches zu bilden. Ein unheimliches Gefühl breitete sich unter den Anwesenden aus und eisige Kälte bemächtigte sich ihrer Glieder. Ohne Vorwarnung breitete sich der Nebel aus und hüllte den Rand des Waldes in ein gespenstisches Licht. Schrilles Lachen erschallte durch die Dunkelheit und hallte in den Ohren der Elfen wider. Durch Hilfe eines letzten Stichs in das Auge des Hirsches ließ er endlich von Lariel ab und fiel zu Boden. Sie hielt sich ihren blutenden Arm und sah zu Aruna. Ihre Züge, erst von Schock gezeichnet, entspannten sich diese beim Anblick der jungen Elfin und sie rang sich ein gequältes Lächeln ab. Aruna erwiderte es, biss sich auf die Lippe und nickte. Es ging Lariel gut. Sie konnten aus diesem komischen Nebel entkommen. Doch mit einem Male erhob sich aus diesem ein Schatten. Er verdichtete sich immer mehr und nahm eine Gestalt an. Eine alte menschliche Frau mit einem Stab, auf dessen Spitze ein Schädel mit Hörnern thronte, erschien lachend vor Lariel. Sie bekam dies aufgrund des Schocks jedoch nicht mit. Aruna zeigte auf sie und rief: „Lariel! Pass auf!“ Die Angesprochene drehte sich verwirrt um und riss die Augen auf, als sie der Vettel vor sich gewahr wurde. Lariel wollte etwas sagen, doch ihre Stimme versagte, als die Zauberin vor ihr die Hand hob, ein altes Wort der Macht sprach und die Haut der Waldelfin zu welken begann. Als würden Jahrtausende in einem Wimpernschlag vergehen, zerfiel Lariel vor Arunas Augen zu Staub. Die Zauberin ließ erneut ihr schrilles Lachen ertönen und hob einen kleinen Stein aus den Überresten Lariels, der blau leuchtete. Aus dem Nebel ertönte nun eine grausige Melodie des Stöhnens, dass die Anwesenheit von Zombies verriet. Mehrere untote Leiber schälten sich aus den Schatten und griffen nun die überlebenden Elfen an, welche sich zu verteidigen versuchten. Die Zauberin besah sich den Stein und steckte ihn zufrieden in ihre Tasche. Dann blickte sie Aruna tief in die Augen und verkündete in fröhlichem Ton: „Die alte Gretel dankt für das Geschenk. Und nun….kommt doch zu unserer Familie.“ Mit diesen Worten hob sie einladend die Arme und die Zombies wurden wilder. Unter Gretels schrillem Lachen stürzten sie sich auf die Überlebenden.

 

Pfeile schwirrten von Sehen und bohrten sich in verfaulte Leiber, die jedoch unter der Anweisung der Nekromantin weiter wankten.  Aruna tat dasselbe und schoss einem der Zombies in den Kopf, wodurch dieser stolperte und zu Boden fiel. Die magische Energie, welche ihn zum Leben erweckte, war so getrennt worden. Andernorts wiederholten die anderen Mitglieder ihrer Schar die Erfolge, doch für jeden erschlagenen Untoten traten zwei an dessen Stelle. Die Bäume knarrten und ächzten, als wären sie von der unheiligen Magie um sie herum beleidigt. Lange konnten die Elfen das nicht mehr durchhalten. Hin und wieder erreichte einer der Zombies einen Elfen. Obwohl er diesen rasch erledigen konnte, nahmen daraufhin drei seinen Platz ein und zerrten den Krieger nieder. Sie waren einfach zu wenige. Ein Rückzug kam jedoch nicht in Frage. Sie konnten es nicht zulassen, dass ihre Heimat von diesen Kreaturen beschmutzt werden würde. Aruna legte Pfeil auf Pfeil an und streckte unzählige Leiber nieder. Hin und wieder versuchte sie auch Gretel zu treffen, doch eine unsichtbare Hand schien die Geschosse immer um Haaresbreite abzulenken. Belustigt sah die Nekromantin zu der jungen Elfin und kam auf sie zu: „Lass es doch sein mein Kind. Deine Brüder und Schwestern warten nur auf dich. Es ist gar nicht so übel…kein Schmerz, kein Leid…..“ Ein dreckiges Grinsen zierte Gretels Gesicht und verspotte Aruna. Diese jedoch sah ihr trotzig in die Augen: „Wir Asrai beugen uns euch nicht, Abschaum. Wir sind die Kinder des Waldes.  Und ihr habt keinen Platz hier.“ Die Nekromantin lachte und zuckte mit den Schultern: „Nun, dann stirb gemeinsam mit deinem geliebten Wald.“ Aruna sah, wie mehrere der Zombies sich auf sie einschwenkten und ihre Arme hoben. Das Stöhnen aus toten Mündern ließ ihr Herz erstarren, doch sie hob erneut ihren Bogen. Wenn dies ihr Ende sein sollte, dann würde sie es mit Würde nehmen. Aruna legte einen neuen Pfeil an und schoss. Immer näher gelangten ihre Feinde, obwohl für jeden Schuss ein Opfer zu verzeichnen war. Sie waren nun beinahe schon über ihr. Die Elfin schloss ihre Augen und wartete auf ihr Ende. Kurz bevor die Zombies sie aber in Stücke reißen konnten, erklang ein Horn. Erschrocken sah Aruna in die Richtung des Geräusches. Aus dem Nebel heraus stürmten mehrere Reiter der Shem-Pan-Sey! Lanzen bohrten sich in die Untoten und Pferdehufe trampelten Körper nieder. Aruna sah auf die unerwartete Unterstützung und wusste nicht was geschah. Sie erkannte einen der Reiter wieder. Es war der belockte Krieger, den sie letztens am Rande des Waldes beobachtet hatte. Er schoss seine Pfeile unglaublich genau ab und streckte mehrere der Untoten nieder. Gretel schrie auf, diesmal jedoch vor Zorn. Sie gestikulierte mit ihren Händen um sich herum und der Nebel verdichtete sich erneut. Sie schrie: „Ihr werdet das bereuen, Clément!“ Und mit einem Male verschwand ihre Silhouette als wäre sie nie hier gewesen. Die Untoten fielen daraufhin zusammen, wie Puppen deren Stricke durchschnitten worden waren. Sie hatten es geschafft. Der Feind war zurück geschlagen worden. Doch der Preis war hoch gewesen. Die Hälfte der Asrai, die heute gekämpft hatten, würden die Hallen ihrer Väter nie wieder erblicken. Aruna lehnte sich erschöpft an einen Baumstamm und rieb sich über die Stirn. Es war alles zu viel gewesen. Lariel war tot, sie war dem Tod nur knapp entronnen….die junge Elfin wollte einfach nur nach Hause. Als das Geräusch von Hufen näher kam, sah sie auf. Die Elfin erblickte einen Shem-Pan-Sey. Er trug die Zeichen, die sie zusammen mit Eldaniel gesehen hatte. Das rote Kreuz und die weißen Kristalle. Seine Axt war blutig und die Rüstung schimmerte in schwarzen und roten Farben. Der Mann sah auf Aruna hinab und betrachtete sie verdutzt: „Wer seid ihr….und was macht ihr in meinen Landen, Elfin?“



 

Erster Kontakt 

 

"Antworte mir Elfin…. Was machst du in meinen Landen?" Erneut wiederholte der Ritter seine Frage, doch die Angesprochene sah ihn nur verwirrt an. Er stieg von seinem Pferd hinab, gab die Zügel dem Mann mit den lockigen Haaren und sah sich um. Die Untoten waren besiegt. Seine Knappen waren schon damit beschäftigt, die Leichen zur Verbrennung auf einen Haufen zu tragen. Der Mann kratzte sich an seinem Hinterkopf und sah erneut auf Aruna. Diese hatte sich ein Stück zurück bewegt: "Ihr solltet nicht hier verweilen, Shem-Pan-Sey. Eldaniel billigt euch und euresgleichen nicht in unserem Wald. Ich danke euch, aber geht jetzt." Ein Schulterzucken und in die Luft gehobene Hände signalisierten der Elfin, dass der Mensch sie nicht verstanden hatte. Entnervt schüttelte Aruna ihren Kopf und legte die Hand an die Schläfe. "Ich glaube sie versteht dich nicht.", ließ der belockte Bogenschütze neben seinem offensichtlichen Herrn verlauten. "Was du nicht sagst, Oh Weiser der Schafsweiden. Ich spreche kein verdammtes elfisch. Du etwa?" Ein Kopfschütteln, welches von einem belustigten Grinsen begleitet wurde, gab die offensichtliche Auskunft. Erneut kratzte sich der gerüstete Reiter etwas hilflos am Hinterkopf. Aruna rieb sich mit ihrem Zeigefinger die Nase. Hatte der Mensch etwas am Kopf, dass ihn störte? Es schien, als würde es ihn an der Kopfhaut jucken. Nach einiger Zeit trat er einen Schritt näher und sagte: "Ich bin Clément de Rochetourneur, der Herr dieses Landes, zu euren Diensten.", worauf er seinen Kopf leicht beugte. Aha! Hatte Aruna es doch gewusst, irgendetwas am Kopf schien ihn zu stören! Die junge Elfin lachte und spazierte auf ihn zu. Die anderen Mitglieder ihrer Schar riefen ihr Warnungen zu, doch warum sollte sie vor jemandem Angst haben, der sie um einen Gefallen bat? Gut gelaunt summte sie ein Lied, als sie mit ihren Fingern durch das kurze struppige Haar des Mannes fuhr und ihn auf Läuse untersuchte. Der Bogenschüzte fing lautstark an zu lachen und schlug sich mit der Hand auf die Hüfte. Die übrigen Männer fielen in das Gelächter mit hinein und amüsierten sich prächtig. Der Ritter wurde sichtlich rot, wagte es aber nicht die unbekannte Elfin zu erschrecken. Aruna schien das Ganze nicht zu stören. Im Gegenteil, nach dem eben erlebten Schrecken war dies genau das Richtige, um sich abzulenken. Nach einer Weile stellte sie zufrieden fest, dass sein Kopf frei von Läusen und Wunden war. Daraufhin wuschelte sie dem Mann vor sich noch einmal durch das Haar um etwaigem Jucken vorzubeugen und grinste ihn an: "Na seht ihr, war doch gar nicht so schlimm. Hättet ihr auch gleich sagen können……" 

 

Ganz langsam kam der Mann hoch und sah die Elfin mit fragendem Blick an. Komische Bräuche hatten diese Fremden. Er versuchte zumindest den Hauch einer respektvollen Aura zurück zu bekommen und räusperte sich. Dann zeigte er auf sich und sagte ganz langsam:" Clément. Clément de Rochetourneur." Sein Finger zeigte als nächstes auf den Bogenschüzen: "David Oberst." Die Elfin verstand und schlug sich mit der Faust in die Hand. Das waren ihre Namen! Sie lächelte und zeigte auf sich: "Aruna. Aruna Sarnelis." Clément nickte und streckte seine Hand zum Gruß aus. Aruna wollte sie schon nehmen, doch auf einmal ertönte ein lautes Donnern und ein Blitz schlug vor dem Mann ein, der einen Satz zurück machte. Erschrocken drehte sich Aruna in Richtung des Waldrandes und sah Eldaniel, auf seinen Stab gestützt, zu ihr eilen. Die Knappen, Oberst und Clément hatten auf diese Provokation hin ihre Waffen gezogen und sich zu einer Linie aufgestellt. Die überlebenden Asrai waren an die Seite Eldaniels und des Rests von Talions Schützen getreten. Ihre Bögen waren mit angelegtem Pfeil auf die Menschen gerichtet. Eine Zeit lang besahen sich die beiden Linien nur, bevor Eldaniel das Wort in gebrochener gemeiner Sprache ergriff: "Meine Kundschafter haben mir von den Ereignissen hier berichtet. Ihr habt meinen Dank, dass unsere Kinder noch leben. Das ist auch der einzige Grund warum ihr noch am Leben seid und das Schicksal der Leichen nicht teilt." Clément verzog das Gesicht zu einer Grimasse und knurrte: "Ihr drückt eure Dankbarkeit seltsam aus, Elf. Was habt ihr in meinen Landen zu suchen?" "Eure Lande?", sprach der Magier angewidert aus, "ich und meine Sippe leben seit Jahrtausenden in diesen Teilen der Alten Welt. Seit dem Krieg des Bartes und dem großen Verlassen der anderen Elfen bewohnen wir diese Gegend. Und da denkt ihr, ihr könntet Ansprüche auf unser Heim erheben?" Clément sah ihn durchdringend an: "Um es etwas gerechter zu machen, ich wusste bis vor kurzem nicht einmal dass ihr überhaupt existiert. Ich will euch euer Heim nicht absprechen, ich dachte ihr wärt nur auf der Durchreise. Das heißt ihr seid also Elfen des Waldes?" Stolz entgegnete Eldaniel: "Ja, wir sind Asrai, die Kinder des Waldes. Und ihr solltet euch besser von hier fernhalten. Nehmt was des Euren ist außerhalb unserer Grenzen, doch wagt nicht, die Steine zu überschreiten." Der Ritter senkte seine Waffe und deutete den Soldaten an, es ihm gleich zu tun. Sie gehorchten ihrem Herrn und Taten wie geheißen. Nun entspannten sich auch die Waldelfen langsam. "Wir könnten viel voneinander lernen. Die Frau, die euch angegriffen hat, ist auch mein Feind. Sicherlich wäre eure Sippe besser geschützt, wenn wir Seite an Seite kämpfen.", schlug Clément vor. Aber Eldaniel winkte ab: "Wir sind tausende Jahre ohne euch und euren… Schutz ausgekommen. Wir werden es weiterhin tun." Resigniert seufzte Clément und befahl seinen Reitern aufzusteigen: "Dann lebt wohl, Elfen des Waldes. Wir werden eure heiligen Grenzen nicht durchschreiten. Ich hoffe ihr wisst, was ihr tut." "Lebt in Frieden, Shem-Pan-Sey. Wenn eure Art das vermag.", erwiderte der Magier. Die beiden Gruppen trennten sich und zogen von dannen. 

 

Nachdem einige Zeit verstrichen war, sah Clément de Rochetourneur nach hinten und lehnte sich zu Oberst hinüber: "Lass die Männer den Rand des Waldes beobachten. Gretel hatte sich irgendetwas angeeignet. So wie ich sie kenne, war dies nicht das letzte Mal, dass sie Interesse an dem Foret de Fee gezeigt hat." David Oberst nickte und gab die Befehle an seine Reiter weiter. Ob es diesem einfältigen Magier passen würde oder nicht, der Bretone würde ein Auge auf die Vorkommnisse in seinem Land haben. Und technisch gesehen… hielten sie sich so vom Waldrand entfernt, wie es der Elf verlangt hatte. Wer vermochte ihm da Wortbruch vorwerfen? 

 

An anderer Stelle, unter dem Blätterdach des Waldes, machten sich die Asrai auf den schweigsamen Rückweg. Nur Aruna hielt die Stille nicht aus: "Meister, musstet ihr die Menschen so verscheuchen? Ich habe zwar kein Wort verstanden, aber aus eurem Mund schien das Gift förmlich zu tropfen….." Eldaniel schmunzelte und legte seine Hand beschwichtigend auf ihre Schulter. Sein weißes Haar wehte ihm warmen Wind des Waldes und sein Umhang flatterte mit den Blättern. Er antwortete:" Es ist besser, jetzt Stärke zu zeigen, als uns auf eine zu schnelle Freundschaft einzulassen. Du wirst sehen, meine heutige Entscheidung war die Richtige. Aber ich bin froh, dass du unversehrt bist mein Kind." Aruna nickte und sah auf den Boden: "Lariel hatte nicht so viel Glück….was wollten diese Monster bloß?" "Ich weiß es nicht. Ich werde die Wachen verstärken lassen, damit so etwas nie wieder passieren kann.", antwortete der Anführer ihrer Sippe. Ein wenig beruhigt sah die junge Elfin nach hinten. Allerdings schien sie angestrengt über etwas nachzudenken. Umme wieder schien ihr Blick zurück zum Waldrand zu gleiten. Schlussendlich nahm sie all ihren Mut zusammen und drehte sich vollends zu Eldaniel um: "Meister, ich möchte die Sprache der Shem-Pan-Sey erlernen." Der Magier stutzte und blinzelte verdutzt: "Und warum solltest du das wollen?" "Nun, ich…. Damit wir sie warnen können, wenn wir ihnen das nächste Mal begegnen, und… Damit ich ihnen sagen kann sie sollen sich von unserer Heimat fern halten. Dann können sie sich nicht darauf hinausreden dass sie von nichts wussten." Eldaniel wollte erst protestieren, doch die Leidenschaft in Arunas Augen ließ ihn seinen Entschluss noch einmal überdenken. Es konnten wirklich nicht viele Asrai die gemeine Sprache verstehen, geschweige denn sprechen. Und würde es denn so schlimm sein, wenn Aruna ein wenig über die Shem-Pan-Sey erfuhr? Der Magier seufzte und sprach nach einer kurzen Bedenkzeit: "Na gut, ich bringe dir die gemeine Sprache bei. Aber alles zu seiner angestammten Zeit." Aruna lächelte schwach und ging ein wenig schneller voran. Sie hatte viele Fragen über die Außenwelt und vielleicht würde sie den Menschen von heute ja wiedersehen, um Antworten auf ihre Fragen zu bekommen. Sie war aufrichtig neugierig, ob es ein alter Brauch der Shem-Pan-Sey war, sich zur Begrüßung gegenseitig den Kopf zu betatschten…… 



 

Arunas Queste

 

Der Wald war am heutigen Tage ungewöhnlich still. Die Tiere schienen sich tiefer in das Dickicht der Bäume zurückzuziehen, als sie es normalerweise taten. Jene Beobachtung beunruhigte die junge Elfe, die sich alleine am Rande des Waldes befand. Aruna hatte von Eldaniel die Erlaubnis bekommen, sich selbst ein Bild vom Rande ihrer Welt zu machen. Es hatte sie einiges an Arbeit gekostet, ihren Meister zu überzeugen. Ihre Ausdauer beim Studium der Sprache der Chem-Pan-Sey, ihr (zumindest für eine Elfin) jugendlicher Eifer - gepaart mit einer gesunden Prise von Rehaugen - hatte schlussendlich ausgereicht, ihm das Einverständnis abzubringen. Doch heute war dies kein Grund zur Freude. Sie spürte, dass sich etwas im Wald regte. Und dies waren nicht die in der Heimat bekannten und wohlgesonnenen Dryaden und Baummenschen des Feenwaldes. Vorsichtig spähte sie mit ihrem wachen Blick weiter, konnte aber nichts…. Halt, da! Es waren Reiter und….Eine Frau, die sich auf einen knöchernen Stab stütze und schwer atmete. Um sie herum warfen sich längst tote Leiber den Männern auf den Pferden entgegen und versuchten, sie von ihren Reittieren herunter zu reißen. Doch die Krieger wehrten sich verbissen und Pfeil schlug genau wie Bolzen in die Köpfe der Untoten ein. Jubelschreie ertönten, als ein besser gerüsteter und bekleideter Recke sich in den Kampf warf und seine Gegner mit großen Streichen seiner Axt zur Seite fegte. War das nicht…? Ja, die Elfin erkannte ihn, es war der Mann, der sich vor ihr aufgrund seines Juckens verbeugt hatte. Clément hatte er sich genannt. Er musste anscheinend der Anführer der Menschen sein, denn sie sammelten sich um ihn und hielten tapfer die Stellung. Die Gestalt, die sich auf den knöchernen Stab lehnte, fluchte und wirkte machtvolle Magie, die weitere Leiber sich erneut erheben und in den Kampf werfen ließ. Dann begab sie sich zum Waldrand hin. Was hatte sie da nur vor? Dann dämmerte es ihr… Dies war die verfluchte Nekromantin, die Lariel getötet hatte! 

 

Arunas Augen verengten sich und ihre Hand krampfte, als sie jede Bewegung der verhassten Vettel genauestens in Augenschein nahm. Diese ging zu den Bäumen hin. Arunas Brust hüpfte vor Aufregung. Sie war tatsächlich so dumm, sich anscheinend in den Wald begeben zu wollen. Ihre Anwesenheit würde ohne Zweifel die Aufmerksamkeit der Waldgeister und der Kriegersippen auf sich ziehen. Wenn nicht gar Aruna selbst ihr folgen und sie geräuschlos ausschalten konnte. Mit einem Mal blieb sie jedoch stehen und zog mit einer flinken Bewegung ihrer linken Hand einen blau schimmernden Stein aus ihrer Tasche. Sie sprach einige Worte, deren Bedeutung der Elfin unbekannt waren. Auf einmal umgab die Vettel ein blauer Nebel, der sich langsam über sie legte und umhüllte. Die alte Frau namens Gretel lachte schrill auf und Schritt hinein über die Grenze, ohne dass sich ein Laut von den Tieren oder ein Knarzen des Holzes erhob. Aber wie konnte dies sein? Die Lebewesen des Waldes waren normalerweise eine natürliche Warnung vor Eindringlingen, doch es schien, als würden sie die Frau als Teil des Waldes akzeptieren. Selbst die launischen Baumwesen und magischen Geister schienen ihre Anwesenheit nicht zu bemerken. Aruna stockte plötzlich entsetzt, als es ihr wie Blätter vom Haar fiel. Dieser Stein war aus dem magischen Harz des Waldes gefertigt worden und hatte Lariel gehört. Er war durchtränkt vom Wesen und der Magie dieses Ortes, ein Geschenk von Eldaniel im Angesicht ihrer langen Dienste zum Wohle ihres Volkes. Diese finstere Nekromantin musste einen Weg gefunden haben, mithilfe des Steins ihr Wesen und ihre Magie zu tarnen. Sie bebte aufgrund der Unverschämtheit dieser Anmaßung. Mit mühsam im Zaum gehaltenen Zorn sah sie auf die Reiter und den Herren der Wiesen. Sie hatten sich der Toten Leiber entledigt und standen nun alle am Rand des Waldes. Ihre Pferde scheuten und wagten es anscheinend nicht, die Grenze ins Waldlandreich zu überqueren. Von ihrer Position aus konnte Aruna erkennen, dass sich dieser Clément und eine weitere Gestalt lautstark unterhielten.

 

Ihre Optionen abwägend beschloss Aruna, dass sie dieser Bedrohung nicht alleine Herrin werden konnte. Sie sah noch einmal zu den streitenden Menschen hinüber. Noch war sie nicht selbstsicher genug in ihren Kenntnissen der menschlichen Sprache, um so eine Situation zu beschreiben. Außerdem wusste sie nicht, auf welche Weise diese für sie immer noch Fremden reagieren würden. Sie war überzeugt davon, dass sie nicht böse waren, doch die Lektionen von Eldaniel lagen ihr immer noch im Gedächtnis. Er hatte sie oft vor den Gefahren der Außenwelt und ihrer Bewohner  gewarnt. Nein, es wäre sicherlich besser ihrem Meister und den Oberhäuptern der Sippen erst Bescheid zu geben. Schnell und leise macht sie sich auf den Weg zurück in ihre heimatlichen Hallen. Die Geräusche von Seiten der Grenze verschwammen schnell und die Geister des Waldes legten den Pfad der jungen Elfin eilends fest, um ihren Weg zu erleichtern. Nach einer Stunde trat sie auf eine große Lichtung, die von Häusern aus lebendigem Holz in den Baumwipfeln umrandet war. Unter der Sonne war ein geschäftiges Treiben zugange. Arbeiter fertigten Pfeile und Köcher an, während Körbe aus Stroh und Gras von Kindern und ihren Müttern geflochten wurden. Angestrengt und in großer Eile suchte Aruna mit ihren Augen die Gegend auf der Suche nach ihrem Mentor ab. Sie fand ihn schließlich stehend neben einem hochgewachsenen Elf, dessen Haut von oben bis unten mit Tätowierungen verziert war. Sie kannte diesen Mann. Es war Lauriel, der Anführer der Kampftänzer und geschicktester aller Elfen des Tales. Wie immer ging er ohne Oberbekleidung entlang seines Weges, um sich in keinster Weise in seiner Bewegung zu behindern. Sein orangenes Haar bot einen starken Kontrast zu seiner grünen Kleidung und der nackten Haut. Kleine Feen schwirrten um ihn herum, angezogen von den Farben der Tinte. "Meister!", rief Aruna laut. Eldaniel und Lauriel drehten sich zu ihr, einen erstaunten Blick im Gesicht. Schnell lief die Elfin auf die Beiden zu und fing hastig an zu erzählen was vorgefallen war. Die Stimmung des Magiers verdüsterte sich zusehends. Er sah schweigend zu Lauriel, der sofort verstand und davon eilte: "Du hast richtig gehandelt mein Kind. Dieser Feind ist niemand, den wir einfach so besiegen können. Schon gar nicht du alleine. Keine Sorge, wir verfolgen sie. Du ruhst dich jetzt erst einmal aus.", ließ der Magier verlauten. Aruna protestierte: "Was!? Nein! Diese Vettel hat Lariel getötet und unser Zuhause entweiht. Ich will dabei sein auf dieser Jagd." Eldaniel schüttelte den Kopf und sprach: "Ich weiß du fühlst dich bereit, aber mein Entschluss steht fest. Deine Eltern haben dich mir anvertraut und ich werde dich nicht in diese Gefahr begeben. Im Schutze unseres Waldes zu kundschschaften ist eine Sache. Einer mächtigen Nekromantin nachzujagen eine andere. Diese Aufgabe ist für die Sippenoberhäupter bestimmt." Geknickt knirschte Aruna mit den Zähnen. Sie sah ein, dass jedes weitere Wort überflüssig war, ihr Meister würde seine Meinung nicht ändern. Sie nickte nur und schlich von dannen. 

 

Nach einiger Zeit war eine Versammlung der besten Krieger jeder Sippe einberufen worden und hatte sich schon auf den Weg gemacht, um dem Eindringling zu begegnen. Neben Eldaniel und Lauriel war auch Surael, der erste Reiter, Teil dieses Unterfangens. Aruna sah den dreien mit einem komischen Gefühl im Bauch nach. Es schien nicht richtig, an der Erfüllung dieser Jagd nicht beteiligt zu sein. Sie hatte schließlich das Eindringen der Fremden bemerkt. Ohne sie wüssten die anderen nicht einmal, dass ihrem Zuhause Gefahr drohte. Nach einer kurzen Spanne des Nachdenkens hatte die junge Elfin einen Entschluss gefasst. Sie würde nicht einfach tatenlos zusehen, wie man der Mörderin Lariels ohne sie begegnete. Rasch erhob sie sich und machte sich unauffällig auf, den anderen hinterherzujagen. Die anderen Waldelfen schienen sich entweder nicht für Aruna zu interessieren oder schenkten einer einzelnen Person keine Beachtung, sodass dies ohne Probleme vonstatten ging. Obwohl ein Mensch niemals die Spur der Dreiergruppe hätte folgen können, so war Aruna doch in der Waldläuferkunst ausgebildet und vermochte es doch, problemlos die Fährte aufzunehmen. Nach einem Weg von einer halben Stunde konnte Aruna stimmen vernehmen. Es waren die von Eldaniel und Lauriel. Lautlos begab sich die Elfin auf einen Baum und näher an das Geschehen. Sie spähte von den Ästen herunter und sah folgendes:

 

Eldaniel, Lauriel und Surael knieten vor einem alten Grabhügel, der geöffnet worden war. Die schwere Steinplatte, die ansonsten den Zugang versperrte, lag achtlos im Gras. Die Ecken des Steines rauchten noch in einem lilanen Nebel, der nicht nachzulassen schien. Ein eindeutiges Symbol für den Einsatz magischer Hilfsmittel. Das Gras um den Hügel herum war zerdrückt. Konnte die fremdartige Magie die Nekromantin auch vor den Geistern des Waldes und den Tieren verbergen, so waren dies doch eindeutige Spuren. Angestrengt beobachtete Aruna die Szene und verbarg ihre Präsenz, so gut sie es konnte. Langsam wandelte ihr Blick von der Szenerie ab und….. traf den von Lauriel, der sie beinahe zu durchbohren schien. Ihr Herz blieb stehen. Hatte er sie entdeckt? Würde er sie verraten? Langsam hob Lauriel seinen Arm an. Er führte sich den Zeigefinger an die Lippen und…. formte ein lautloses "Psssst.", bei dem er amüsiert zwinkerte. Aruna atmete sachte aus und ihr Herzschlag setzte nach einer gefühlten Ewigkeit wieder ein. Dann besah sie wieder angespannt die Szenerie. Eldaniel erhob sich schließlich genau wie Surael und sagte: "Sie hat etwas aus diesem alten Grab entwendet. Etwas, dass hier hätte verborgen bleiben müssen. Ich war ein Narr…...ich hätte es schon vor langer Zeit zurück in unsere Obhut nehmen müssen… Ich hielt unsere Heimat für zu sicher." Lauriel schüttelte den Kopf: "Du hast dir nichts zu Schulden kommen lassen, alter Freund. Wie sollen wir weiter verfahren? Versuchen wir sie noch in unseren Grenzen einzuholen? Folgen wir der Spur auch über unsere Grenzen hinaus? Vielleicht ist auch dieser Reiter der Wiesen noch hier…. Vielleicht sollten wir doch um seine Hilfe bitten…. ". " Niemals!", sagte der Magier bestimmt. "Die Chem-Pan-Sey sind alle gleich. Wenn er von dem Stab wüsste, würde er ihn nur für sich selbst begehren. Wir versuchen, sie einzuholen. Wir müssen es schaffen bevor sie die Waldgrenze erreicht. " Surael nickte nur und pfiff sein Reittier herbei. Ein weißes Pferd trabte zu ihnen und schnaubte, wobei sich ein sichtbarer Atem von seinen Nüstern löste. Sein Herr und Eldaniel setzten sich auf das edle Tier, während Lauriel sich zu Fuß schon auf den Weg machte. Nach einer kurzen Absprache setzte sich die Gruppe in Bewegung. Aruna sah ihnen kurz nach und fasste einen Plan.

 

Aruna sah ihnen kurz nach und fasste einen Plan. Sie würde den Ort des Geschehens genauer untersuchen. Vielleicht hatten die drei etwas übersehen und waren in die falsche Richtung davongeeilt. Als die junge Elfin ganz sicher war, dass sie nicht mehr entdeckt werden konnte, sprang sie von dem Ast und sah sich beim Grab genauer um. Es erstaunte sie nach wie vor, dass der Steinverschluss des Grabes noch rauchte. Der eingesetzte Zauber musste sehr mächtig gewesen sein. Wie alle Asrai war auch sie empfänglich für die Winde der Magie. Somit konnte sie deutlich erkennen, dass die Schutzzauber erst nach langem Kampf gefallen waren. Was auch immer dieses Artefakt gewesen war, es musste bedeutend sein. Aruna sah besorgt auf den Eingang. Sie wollte die Ruhe des hier Begrabenen nicht stören, aber sie musste dem Ganzen auf den Grund gehen. Die junge Elfin atmete tief ein und aus, bevor sie nach mehreren Minuten durch die Öffnung in das kühle Grab eintrat.

 

Die Wände des Erdhügels waren mit einer violetten Färbung versehen, die leicht schimmerte. Die Farbe bildete alte magische Runen. Sie beschrieben in ausufernder Sprache das Leben des Verstorbenen. Doch die Namensrune schien durch irgendetwas verschmiert worden zu sein. Fingergroße Streifen machten ein Entziffern der Rune unmöglich. In der Mitte des Grabes stand ein Sakorphag, dessen Deckel achtlos auf den Boden geworfen wurde. Kurz überlegte Aruna, ob sie wirklich hineinsehen sollte. Sie schluckte, aber überwand sich dann doch. Sie piekte nach vorne hinein in die alte Ruhestätte. Darin lag der mumifizierte Leichnam eines Elfen. Seine Kleidung war schon zerfallen, aber die stolzen Züge des ehemaligen Lebenden waren nach wie vor gut erkennbar. Seine Hände lagen gefaltet auf seiner Brust, die Finger waren gekrümmt. Aruna runzelte die Stirn. Es schien so, als hätte der Leichnam etwas gehalten. Vielleicht stammte aus diesem Ort das entwendete Artefakt? Auch wenn sie nicht schlauer wurde, um was es sich dabei genau handelte. „Ruhe in Frieden, mein Bruder.“, sagte sie und schlug ein kurzes Zeichen, um ihm erneut ewigen Schlaf zu wünschen. Ihr Blick ging an die Decke, wo die violette Farbe wieder ein wenig zu leuchten begann. Aruna begann, ein wenig der Geschichte, die hier niedergeschrieben worden war, zu lesen. Sie handelte vom Erschlagen eines Riesen, der in alter Zeit in diese Gegend eingedrungen war. Wieder andere Geschichten zeugten von Einfällen der Orks. Die grünen, grobschlächtigen Wilden gab es in diesen Landen wohl wirklich lange. Sie war noch keinem begegnet, allerdings war dies wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit. Die junge Elfin stockte kurz, als sie über den Einsatz einer besonderen Waffe las. Die Geschichte sprach von einem großen Licht, dass die Orks blendete und wie sie anschließend durch etwas vertrieben wurden. Jedoch war der Rest der Geschichte erneut nicht genau lesbar. Aruna seufzte und sah sich wieder im Grab um. Plötzlich fiel ihr Blick auf einen Haufen Asche, der in einer Ecke zu einem Symbol mit fünf Ecken angeordnet worden war. Sie ging hinüber und pustete vorsichtig, um aufgewirbelten Dreck zur Seite zu wischen und die Asche nicht versehentlich wegzublasen. An den Stellen, an dem Asche schon ein wenig verteilt war, ordnete sie Aruna zur ursprünglichen Form an. Sie lehnte ihre Hand an die Wand und betrachtete das fertig gestellte Zeichen. Obwohl sie deutlich starke Magie spüren konnte, wusste sie nicht, ob und wie man genaueres über diesen Zauber herausfinden konnte. Aruna seufzte und wusste langsam nicht mehr weiter. Da fiel ihr auf, dass sie ihre Hand in die Farbe gelegt und sie nun an den Fingern hatte. Seufzend nahm sie diese weg und wollte aufstehen, indem sie sich mit der befleckten Hand abstützte. Als ihre mit Farbe bedeckte Haut aber versehentlich das Aschezeichen berührte, begann das Symbol auf einmal zu leuchten. Bevor Aruna auch nur protestieren oder sonst etwas tun konnte, wurde sie wie von einer unsichtbaren Hand ergriffen und in den Kreis des Symbols hinein gezogen. Um sie herum wurde alles schwarz, bis sie nach einer gefühlten Ewigkeit auf einer kalten, harten Oberfläche aufschlug……

 

Benommen sah Aruna auf und versuchte, sich wieder zu fangen. Sie war verwirrt, konnte sich nicht erklären, was gerade passiert war. Alles was sie spüren konnte, war eine erdrückende Aura und eine unfassbare Kälte. Langsam kämpfte sie sich auf und sah sich um. Es war ein alter, steinerner Raum, der von vier rechteckigen Wänden getragen wurde. Eiserne Ketten und Fesseln, die mit getrocknetem Blut durchtränkt waren, lagen in den Ecken und auf Bänken, die sich in der Mitte des Raumes befanden. Der Geruch von Verfaultem lag in der Luft. Er war so stark, dass sich Aruna zusammenreißen musste, um sich nicht zu übergeben. Gerade noch so fasste sie sich und wischte sich über den Mund. Erneut beäugte sie ihre Umgebung. Ein Ausgang war am anderen Ende des Raumes zu sehen. In der einen Ecke bot eine infernalische Gerätschaft, die das eiserne Gesicht einer Frau trug und Schutz vor neugierigen Blicken bieten konnte. Neben den Bänken stand eine Truhe, die groß genug war, dass eine Elfin sich darin verbergen konnte. Auf einmal zuckten Arunas Ohren. Sie konnte Stimmen vernehmen die hörbar auf dem Weg in diesen Raum waren. Sie sah sich um. Ihr Bogen und ihre Pfeile lagen neben ihr. Die Messer befanden sich noch an ihrem Gürtel. Gut, sie war zumindest nicht wehrlos. Aruna atmete tief durch und stählte ihren Willen.

 

Mit einem schnellen Satz legte Aruna einen Pfeil in ihre Bogensehne ein und verschwand auf leisen Sohlen hinter dem eisernen Ungetüm. Ein kleiner Spalt der offenen Tür des Konstruktes erlaubte es ihr, in den Raum hinein spähen zu können, ohne dabei selbst gesehen zu werden. Sie beruhigte ihr klopfendes Herz und versuchte, unter den gegebenen Umständen einen kühlen Kopf zu bewahren. Ihre Gedanken ordneten sich. Höchstwahrscheinlich hatte sie einen zurückliegenden Zauber aktiviert, der mithilfe der magischen Energien des speziellen Grabes im Wald aktiviert wurde. Und dann noch direkt hier in das Versteck der Diebe geführt hatte. Diese Hexe musste sogar noch mächtiger sein, als Aruna gedacht hatte. Nichtsdestotrotz, nun war sie in dieser Lage und es gab bis jetzt keinen Ausweg. Gebannt starrte sie auf den Eingang, bei dem die Stimmen immer lauter wurden. Dann bog die Gruppe der Unbekannten um die Ecke und trat in das Sichtfeld der Elfin. Und was sie sah erschütterte sie zutiefst. 

 

Zwei verrottete Leichname stolzierten der Prozession voraus, beide trugen einen Stapel Bücher mit sich. Dahinter ging die Vettel, gebeugt auf ihrem Stab und schrill lachend, folgend auf eine Bemerkung einer zweiten Person. Diese folgte sogleich. Es war eine wunderschöne junge Frau mit blauen Augen. Jedoch strahlten diese keine Wärme aus, im Gegenteil. Ihr Blick streifte kurz den von Aruna. Eine eisige Kälte schien sich aufzutun. Der Körper der Elfin zitterte, als wäre es der tiefste Winter in ihrer Heimat. Die Haut der Frau war bleich und ihre Haare waren aschfahl. Ihr Gesicht zierte ein amüsiertes Lächeln. Sie trug ein dunkles Kleid mit violetten Tönen, was sich eng an den Körper schmiegte. Ein fein gearbeiteter Rapier befand sich befestigt an einem Gürtel, der das Kleid an der Hüfte zusammenhielt. Bei einem Tisch in der Mitte des Raumes blieben die wandelnden Toten schließlich stehen und ließen ihre Fracht ab. Die alte Vettel winkte mit der Hand, woraufhin die Zombies sich umdrehten und den Raum verließen. Dann wandte sie sich dem Mädchen zu: "Nun, Lady Maria, dass sind die Bücher die ihr gewünscht habt. Jean musste einige Zeit suchen, bis er sie gefunden hatte. Manchmal ist er einfach vergesslich." Sie kicherte auf diese Aussage hin." Die Frau namens Marie nickte nur: "Trotzdem hat er seine Aufgabe erfüllt. Gretel, seit ein Schatz und schaut mir doch nach, ob wir etwas zu Essen hier haben. Ich denke ich werde eine Weile hier unten sein." "Natürlich, wie ihr wünscht. Ich fürchte das wird eine Weile dauern…...euer Mahl müssen wir frisch fangen. Aber ich denke eine kleine Gruppe ist sowieso in der Nähe unterwegs, dort werden wir sicher fündig werden. Und nun entschuldigt mich." Die alte Vettel verbeugte sich und machte sich auf den Weg. Als sie ein paar Schritte gegangen war, blieb sie stehen und kicherte: "Ich Dummerchen, das hatte ich ja fast vergessen. Der Herr wollte noch den Dämonenwurz für seine Arbeit." Nach diesen Worten begab sie sich zur Truhe im Raum und öffnete sie. Heraus nahm sie ein kleines Bündel Pflanzen und hängte es sich an den Gürtel. Aruna atmete leise und erleichtert aus. Gut, dass sie sich nicht für die Truhe entschieden hatte, das hätte ansonsten böse ausgehen können. Die Vettel summte gut gelaunt und marschierte nun aus dem Raum. Aruna und die junge Frau waren alleine. 

 

Die kalte Schönheit namens Marie setzte sich auf einen alten, morschen Stuhl. Sie schlug eines der Bücher auf und las einige Zeilen. Aruna konnte dank ihrer Sehkraft, welche die eines Menschen bei weitem übertraf, den Titel erkennen. Doch sie verstand nicht, was er bedeuten sollte. Es war, als würden die Buchstaben absichtlich einen unverständlichen Kauderwelsch bilden. Sie schüttelte den Kopf und konzentrierte sich auf das hier und jetzt. Sie musste sehen, wie sie aus dieser Situation entkommen konnte. Eindringlich musterte die Elfin den Raum und ihr Blick führte sie zu der Frau… Als ihre Augen sich trafen. Erneut beschlich sie ein unheimliches Gefühl und sie schluckte. Ihre schlimmsten Befürchtungen wurden wahr, als der Blick der jungen Frau weiterhin auf ihr ruhte und sich ein wissendes Lächeln auf ihre Lippen schlich. Dann begann sie zu sprechen: "Ich weiß, dass du dort bist. Sag mir, wer bist du und warum wandelst du im Schatten?" Aruna keuchte leise und hielt sich erschreckt den Mund zu. Sie musste sich schnell entscheiden.

 

Sie sah ein, dass es keinen Sinn hatte, diese Charade weiter zu führen. Sie verstaute ihren Bogen, hob die Hände und kam langsam heraus. Amüsiert musterte Marie Aruna und schmunzelte: „Also, ich hätte ja mit viel gerechnet, aber nicht mit dem hier. Willkommen, Dame des Waldes. Was führt euch in mein Studierzimmer?“, wobei die Frau auf einen Stuhl vor sich deutete und als Aufforderung, sich zu setzen, nickte. Aruna nahm die Hände herunter und platzierte sich der Frau namens Marie gegenüber. Diese faltete ihre Hände, nachdem sie das Buch auf den Tisch gelegt hatte und musterte die Elfin von oben bis unten: „Mein Name ist Marie de Gisoreux. Mit wem habe ich denn das Vergnügen?“, fragte sie sichtlich neugierig. Aruna war, als hätte sie sich schon seit langem gelangweilt und wollte diese Situation nun in vollsten Zügen genießen. Sie antwortete: „Mein.....Name ist Aruna.“ Obwohl sie aufgrund ihrer Unerfahrenheit im Sprechen dieser Zunge leicht stotterte, erhellte sich der Ausdruck der Dame und sie schlug ihre Hände zusammen: „Meine Güte, ich hatte schon befürchtet, dass ihr die Gemeine Zunge nicht sprecht. Wunderbar. Sagt, was macht ihr hier und wie seid ihr hereingekommen?“ Aruna war mehr als nur verwundert. Die Frau vor ihr machte keine Anstalten, sich zu verteidigen, oder auch nur auf ihre Bewegungen zu achten. Es wäre für Aruna sicherlich ein leichtes, sie zu überrumpeln und zu töten. Und doch......Trotzdem hatte sie immer noch dieses ungute, kalte Gefühl. Als wäre sie stetig in Gefahr. War sie eventuell eine mächtige Magierin? Sie beschloss, erst einmal nichts zu tun und sich ganz auf das Gespräch zu konzentrieren. Die Wahrheit zu sagen erschien ihr in dieser Situation sinnvoll, da sie ja nicht absichtlich hier eingebrochen war. Sie tippte sich mit dem Finger auf die Lippen und überlegte erste einmal, welche Worte dieser Unterhaltung angemessen waren und  die sie schon beherrschte: „Ich bin durch…einen Zauber hierhergekommen. Es war….alte Vettel. Hässlich.“ Marie lachte laut auf, als sie die Beschreibung von Aruna hörte und sich denken konnte, wen sie damit meinte. „Seid doch nicht so hart mit ihr. Sie ist tatsächlich etwas einfältig und ihre Haut sieht aus wie die einer Kröte….aber sie kann durchaus nützlich sein. Sie holt mir beispielsweise gerade etwas zu essen. Aber ihr seid durch sie hierhergekommen? Verstehe, sie war wohl nicht gründlich genug. Nun ja, das werde ich wohl Roland mitteilen.“, sie blickte Aruna dann an erstaunt an, als sie sich mit der rechten Hand an die Wange fasste, „Oh verzeiht, wie ungeschickt von mir. Roland ist der Herr dieser Burg. Ihr wusstet, dass wir uns in einer Burg befinden?“ Aruna schüttelte den Kopf. Marie winkte ab: „Nun, dann wisst ihr ab diesem Zeitpunkt Bescheid. Wie dem auch sei, nun seid ihr einmal hier. Wollt ihr vielleicht zum Essen bleiben? Ich könnte die Dienerschaft durchaus dazu überreden, euch auch etwas zu zaubern.“ Die Elfin schüttelte lächelnd den Kopf. Doch Marie klatschte erneut die Hände zusammen und strahlte sie mit einem kalten Lächeln an: „Nein, meine Teuerste, ich bestehe darauf. Ihr werdet sehen, es ist ganz reizend hier. Und es wird mich freuen, einmal ein anderes weibliches Gesicht zu sehen als nur die alte Gretel.“

 

Aruna sah ein, dass sie dem Ganzen nicht entkommen konnte. Im Moment sah sie nur einen Ausweg, der ihr gegenüber lag und bei dem Marie ihr im Weg stand. Sie traute dieser Person immer noch nicht über den Weg und vermutete weiterhin eine starke, magische Präsenz. Schließlich antwortete sie: „In Ordnung. Ich werde…gerne mit euch essen.“ „Wunderbar!“, rief Marie aus, „das freut mich wirklich sehr!“ Die Kälte im Raum schien aufgrund der Wendung der Ereignisse ein wenig zurückzuweichen. Die junge Elfin atmete ein wenig erleichtert aus und rieb sich über ihre Arme, die ein wenig taub geworden waren. Sie sah in Richtung Marie. Ihre Stimmung, die sich erheblich gebessert hatte, verfinsterte sich erneut ein wenig und sie sah beinahe melancholisch auf ihre Gesprächspartnerin: „Darf ich euch etwas fragen?“ Aruna hob eine Augenbraue und nickte dann langsam. Marie fuhr mit einer traurigen Miene fort: „Ihr…ihr seid eine Elfin. Ihr lebt sehr lange, wenn ihr überhaupt sterbt. Ich…..wird einem dieses lange Leben müßig? Wird es….langweilig?“ Die junge Elfin blinzelte und versuchte das Gefragte zu verarbeiten. Warum hatte sie diese Frau gefragt, ob ein langes Leben müßig sein konnte? Menschen lebten doch nicht so lange, als dass dies vorkommen könnte. Vielleicht suchte sie, ihr Leben durch die Magie zu verlängern und aus diesem Grunde hatte Aruna ein flaues Gefühl im Magen? Sie dachte eine Zeit lang nach. Schlussendlich antwortete sie: „Manchmal….schon. Man wird…langsamer im Denken und…..Handeln. Zumindest....die Alten meiner......Sippe“ Marie seufzte und rieb sich die Augen. Dann sah sie in Richtung der Eisernen Jungfrau. Ihr Blick schien von….Einsamkeit zu zeugen. Aruna blinzelte, als sie die Frau so betrachtete. An ihrem Hals waren zwei kleine Punkte auffällig. Es waren…..filigrane Wunden, als hätte etwas die Haut an dieser Stelle durchbohrt. Angestrengt dachte sie nach. Es war weitere Zeit vonnöten, in der sie weiter über ihre Flucht nachdenken konnte. Sie dachte nach, was sie jetzt sagen sollte. Es könnte über ihr Leben entscheiden.

 

Sollte sie fragen, warum ihr Blick so traurig wahr? Aruna konnte nicht anders, als ein wenig Mitgefühl zu empfinden. Die bedrohliche Aura der Frau schien zurückzuweichen und machte stattdessen… einem Gefühl von Verzweiflung Platz. Die Elfin sah sie an und fragte ganz direkt, ihrer Art entsprechend: "Warum bist du traurig?" Wie von einem Donnerschlag getroffen weiteten sich Maries Augen und sie blickte direkt zu ihrer Gegenüber. Sie wollte etwas sagen, doch es blieb ihr im Hals stecken. Sie seufzte schließlich und begann dann: "Ich bin verflucht meine Teuerste. Alleine und elend zu verfaulen in diesen Mauern. Lange die Sonne nicht mehr zu erblicken. Und mich schon darüber zu freuen, nicht mehr dieselben Gesichter oder toten Körper herumschlurfen zu sehen." Aruna blinzelte, als sie begann, die Punkte miteinander zu verbinden. Die eiskalte Aura, die Punkte am Hals, diese seltsamen Instrumente….. Sie sagte mit einem mitleidsvollen Ton in der Stimme:" Ihr seid fern-i-guinar… Oder?" Marie rieb sich über die Handfläche und erwiderte: "Ich weiß nicht, was das bedeutet. Wenn ihr damit meint, dass ich eine Kreatur der Nacht bin, dann ja." Bei diesen Worten nahm sie ihr Haar in die eine Hand und legte es um ihre rechte Schulter, womit die zwei kleinen Wunden, nun ersichtlich erkennbar als Biss, deutlich hervortraten. Des Weiteren zog sie ihre Lippen zurück und entblößte lange, nadelartige Fangzähne: "Das ist es was ich nun bin. Von meinen Liebsten im Stich gelassen. Für mein Versagen, den Herren dieses Landes in einen der Unseren zu verwandeln, bestraft und eingesperrt. Bis sich die Laune des Meisters bessert." Aruna war perplex. Sie hatte nicht mit so einer Enthüllung gerechnet. Marie tat ihr wahrlich leid. Sie war so ganz anders, als sie sich eine untote Abscheulichkeit vorgestellt hatte. Und doch musste sie jetzt erst an sich selbst denken. Verzweifelt dachte sie nach, was sie als nächstes sagen und tun sollte. Ein Geistesblitz kam ihr in den Sinn. Sie streckte ihre Hand nach vorne und legte sie auf die von Marie. Diese ließ sie gewähren und schaute mit verwunderter Miene auf die Elfin, die sich überhaupt nicht so verhielt wie sie es erwartet hatte. Das Gespräch ging weiter: "Das tut… mir leid. Niemand sollte… Natur und Wald getrennt sein.… Wer ist… Meister? Und wo…. ist diese Burg? Weit weg… von Wald?" 

 

Marie lächelte kalt und antwortete: "Ich danke für eure Anteilnahme, auch wenn sie mir nichts bringt. Mein altes Leben ist vorbei. Es ist… Roland de Aquitaine. Ein sehr alter und mächtiger Fürst des Todes. Die Nekromantin Gretel, die Vettel, wie ihr sie nennt, und Jean, ein weiterer Totenbeschwörer, dienen ihm hier. Er will unbedingt den Fürsten dieses Landes in den Untod reißen. Er tobt, weil es ihm gelungen ist, aus seinen Klauen zu entkommen. Und er betrachtet dieses Land hier als seinen rechtmäßigen Herrschaftssitz. Er wird nicht aufhören, bis er sein Ziel erreicht hat. Dazu zieht er hier von seinem Schloss, dass am Eingang zum Vallée Florida liegt, ungefähr zwei Tagesreisen von eurem Wald entfernt, aus." Als sie diese Informationen preisgegeben hatte, zog Marie scharf die Luft ein und sah sie dann direkt an: "Ihr wolltet Gretel finden, weil sie in den Wald ging, nicht wahr?" Aruna, die einsah, dass Lügen sie nicht weiterbrachten, nickte nur. Die Vampirin fuhr fort: "Ihr seid töricht. Ihr werdet hier sterben. Ich habe euch eingeladen, um euch meinem Meister als Beute anzubieten." Aruna zog ihre Hand zurück und sah ihr Gegenüber entsetzt an: "Aber mir ist die Lust daran vergangen. Stattdessen habe ich mir etwas anderes überlegt." Die unnatürliche Kälte sowie das finstere Lächeln von Marie kehrten in den Raum zurück: "Ihr müsst wissen, ich verabscheue Gretel. Sie ist ein altes, hässliches Weib, dass sich nur meine Gunst erwartet, auf dass ich sie unsterblich mache. Sie hat ja keine Ahnung was das heißt. Also…. werde ich euch für etwas anderes einsetzen. Denn sie würde auch sonst erwischen." Aruna keuchte, denn dank ihres Hörvermögens wusste sie, worauf Marie anspielte. Lärm erscholl von Richtung der Treppe und verriet das erneute Eintreffen der Nekromantin. Jetzt musste es schnell gehen und die Elfin starrte auf ihr Gegenüber. Diese erhob sich grazil von ihrem Platz und lief hin zur Wand. Sie tastete den Stein ab und drückte ihn plötzlich ein. Mit einem Male verschob sich die Mauer und gab einen kleinen Durchgang frei, der grade genug Platz für Aruna samt ihrer Ausrüstung bot. Die Elfin verlor keine Zeit. Sie sprang auf und begab sich zum neuen Eingang. Marie hielt kurz die Hand vor sie hin und stoppte sie so: "Folge dem Pfad bis du zu einer Treppe kommst. Nimm sie und geh dann zu deiner Rechten. Dort findest du eine Tür aus Obsidian, mit Fackeln beleuchtet. Dort wird sich das, was Gretel heute mitgebracht hat, verbergen. Nimm es und lasse sie so in die Ungunst des Meisters fallen. Ich kann es gar nicht erwarten, ihr Gesicht zu sehen. Dann gehst du wieder aus dem Raum heraus und schlägst die andere Richtung ein. Der Weg führt in die Kanalisation und die Freiheit." Aruna nickte nur schnell. Sie sah nach vorne und begab sich durch die Öffnung. Im Vorbeigehen flüsterte sie: "Danke, Marie.", und verschwand in der Dunkelheit. Sie hörte nur noch, wie sich die Mauer hinter ihr erneut schloss. Die Elfin setzte ihren Weg unbeirrt fort. Trotz spärlichem Licht waren ihre Augen geschult und sie fand sich schnell zurecht. Nach einiger Zeit hatte sie die Treppe gefunden, die Marie erwähnt hatte. Diese lag an einer Gabelung. Denn rechts und links fanden sich ebenfalls Abzweigungen. Aruna holte tief Luft und ging in sich.

 

Sollte sie wirklich Marie vertrauen und die Treppe nehmen? Nach einer kurzen Periode des Nachdenkens atmete sie hörbar aus und nickte. Ja, sie würde ihr Vertrauen in die Beschreibungen der Vampirin setzen. Hätte sie ihr angekündigtes Vorhaben wirklich in die Tat umsetzen und sie ins Verderben führen wollen, so hätte sie das sicherlich vorher schon getan. Die junge Elfin nahm all ihren Mut zusammen und stieg die steinernen Stufen in die Dunkelheit hinab. Sie tastete sich langsam vor. Obwohl ihre Augen das Dunkel normalerweise gewohnt waren, schlich sich in diesen Gängen eine undurchdringliche Schwärze ein, die ihre Sicht trübte. Am Fuße der Treppe angekommen, begab sie sich, wie Marie es aufgetragen hatte, nach rechts. Fluchend stolperte Aruna weiter voran, den Weg mehr erahnend als wirklich sehend. Doch mit einem Male tat sich der Lichtschein einer Fackel hervor, der eine Tür aus Obsidian in helles Licht tauchte. Erleichtert seufzte Aruna und jeder Zweifel, den sie insgeheim noch gegen Marie gehegt hatte, verschwand auf einen Schlag. Vorsichtig näherte die Elfin sich dem Eingang zur Schatzkammer, da eventuell Fallen diesen Teil der Burg schützten. Doch sie konnte weder etwas hören noch ertasten. Sie nahm allen Mut zusammen und drückte die Klinke der Tür nach unten. Diese gab nach und der Weg wurde frei. Was sie dann sah, erstaunte die Elfin zutiefst. Große Kisten voller Goldstücke, deren Deckel weit offen standen, füllten den Raum. Edelsteine und fremde Gemälde schmückten die Wände oder standen auf dem Boden. An der gegenüberliegenden Wand starrte ein menschlicher Schädel die Elfin an, dessen Augenhölen mit Edelsteinen besetzt waren. In der Mitte des Raums befand sich ein Podest, auf dem sich ein langer, hölzerner Gegenstand befand. Aruna sah diesen und ging langsam darauf zu. Als sie näher gekommen war, konnte sie die uralte Magie der Asrai spüren und sie war sich sicher, dass dies der Schatz war, den die alte Vettel ihrem Volk entwendet hatte. 

 

Auf dem Podest lag ein handwerklich wundervoll geschnitzter Stab, der mit Abbildungen von Hirschen und Bäumen verziert war. Magisch durchtränkte Farbe, dieselbe wie auch im Grab, durchzog das Holz und schimmerte Blau. Ein weißer Kristall war auf der Spitze des Stabes platziert worden und leuchtete kraftvoll auf. Voller Bewunderung betrachtete Aruna dieses Erbstück ihres Volkes. Ihre Augen strahlten förmlich, als sie die Details des Gegenstands betrachtete und sich jede Kontur einprägte. Nach einer kurzen Zeitspanne der Bewunderung zog sie ein Tuch aus ihren Habseligkeiten hervor, nahm den Stab vom Podest und wickelte ihn darin ein: "Es wird Zeit, dass du wieder an deinen rechtmäßigen Platz zurückkehrst.", sagte sie froh und auch mit ein wenig Stolz vor sich hin, als sie den Stab an ihrem Gürtel verstaute. Ein breites Grinsen zierte ihr Gesicht, sichtlich zufrieden mit sich selbst. Doch dieses Gefühl der Überlegenheit sollte nicht lange vorhalten. Denn ein paar Sekunden, nachdem der Stab vom Podest entfernt worden war, knarrte es. Das unverwechselbare Geräusch von einer auf Gestein schabenden Platte erklang, als sich die oberste Schicht des Podests langsam nach unten schob. Als sich diese ganz nach unten geneigt hatte und anhielt, erwachte mit einem Male der Schädel an der Wand zum Leben und ließ ein grausames Kreischen ertönen. Aruna hielt sich entsetzt die Ohren zu und schrie aufgrund der Schmerzen auf. Sie musste sich schnell fangen, denn was immer auch dieses unnatürliche Geräusch war, es würde andere auf sie aufmerksam machen. Schwankend stolperte sie wieder zur Tür hinaus und tastete sich vorwärts. Die nebelige Dunkelheit, die ihr noch kurz zuvor die Sicht geraubt hatte, war zurückgewichen und war durch blinkendes violettes Licht ersetzt worden, dass den Gang erhellte. Endlich ließ die Intensität des Kreischens zumindest in solchem Ausmaß nach, dass Aruna sich an den Wänden abstützen konnte. Sie dachte über ihre Optionen nach und folgte schlussendlich dem Gang, der auf direktem Wege von der Treppe weg führte. Je weiter sie kam, desto mulmiger wurde ihr im Bauch und sie beschleunigte ihre Schritte. Sie legte eine große Entfernung zurück, die sie eigentlich schon längst vom Gelände der Burg hatte bringen müssen. Vielleicht sollte sie doch….. Halt! Da! Sie konnte endlich einen Luftzug spüren! Zögerlich drangen auch schon erste Sonnenstrahlen in den Gang hinein. Die Elfin wurde ein wenig langsamer. Ihr Herzschlag beruhigte sich. Plötzlich jedoch konnte Aruna hinter sich ein wütendes Brüllen hören. Es war zwecklos, sie konnte sich noch nicht den Luxus des Verschnaufens erlauben. Sie sprintete erneut los und hoffte, dass sich langsam der Ausgang abzeichnen würde. Das Brüllen hinter ihr schien sie zu verfolgen. Was auch immer es war, es kam näher. Die Lichtstrahlen, die immer stärker wurden, gaben ihr jedoch Hoffnung. Mit letzter Anstrengung durchbrach sie eine morsche Holzabdeckung und fiel nach vorne. Dank ihrer Reflexe vermochte sie sich abzurollen, doch sie konnte das Landen im Matsch nicht verhindern. Aruna strampelte und kam erschöpft wieder auf die Beine, die Kleidung nass und dreckig. Ihr weißes Haar klebte braun verfärbt in ihrem Gesicht, als sie schnaufend weg von diesem verfluchten Ort wollte. Sie war in einen toten Wald gestolpert. Verdrehte und verdorrrte Äste streckte sich von den Bäumen gen Himmel. Kein Lied und kein Laut drang von Diesen an Arunas Ohr. Sie waren alle verstummt und verwerten sich der inneliegenden Verbundenheit der Asrai mit der Natur. Schnell sah die junge Elfin nach oben. Der Stand der Sonne verriet ihr Zeit und Richtung. Sie machte sich auf nach Westen, wo sich ihre Heimat befinden musste. Als sie einige Meter Vorsprung hatte, sah sie kurz über ihre Schulter. Was sie da sah, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.

 

Abscheuliche Ghule brachen aus dem, wie sie nun erkennen konnte, abgedeckten Abflussrohr hervor und stürmten schmatzend in Erwartung der nächsten Mahlzeit vorwärts. Nach dieser Masse an Leibern trat Gretel hervor, die zornig nach vorne gestikulierte. Magische Flammen bündelten sich um ihren Stab und schossen in Richtung der Elfin. Aruna konnte jedoch gerade noch ausweichen. Mit einem lauten Knall schlug das Projektil in einen großen Ast vor ihr ein und schleuderte diesen brennend davon. Sie wich weiterhin jedwedem Zauber aus, dies verlangte allerdings langsam einen hohen Tribut von ihr. Sie wurde spürbar langsamer. Die elenden Kreaturen machten Boden gut, als würde etwas ihnen Schnelligkeit verleihen und seinen Willen gegen Aruna richten. Obwohl sie langsam aber sicher an ihre Grenzen kam, richtete sich ihr Blick wieder nach vorne zum immer näher kommenden Waldrand hin. Doch halt, was war das? Ihre Augen machten einige kleine Punkte in der Ferne aus. Das waren Reiter, die sich in der Ferne befanden. Scheinbar patrouillierten sie die Region. Vielleicht konnte Aruna sie erreichen oder zumindest auf sich aufmerksam machen? Jetzt musste sie sich schnell entscheiden. Es ging um ihr Leben. 

 

Aruna stoppte und drehte sich zu ihren Verfolgern um. Es hatte keinen Sinn, einfach nur weiter zu laufen. Früher oder später würden die Ghule sie einholen und ihrem Leben ein Ende bereiten. Sie sah Gretel, die zornerfüllt mit ihrem Stab nach vorne deutete und so ihre Diener antrieb. Es gab jetzt nur noch eine Möglichkeit, wie die Elfin ihrem Untergang vielleicht noch entgehen könnte. Sie fasste an die Seite  ihres Gürtels und zog den Stab hervor. Die Farbe auf ihm leuchtete intensiver, als würde das Artefakt auf die Geschehnisse um es herum reagieren. Aruna fasste all ihren Mut und Konzentrationsfähigkeit zusammen und streckte den Stab in die Höhe. Kein Wort der Anrufung kam über ihre Lippen, doch sie fokussierte ihre magischen Kräfte und hoffte, dass das Erbstück ihres Volkes sie erhören würde. Wie als Antwort schimmerte der Stab blau auf und tauchte Aruna in ein anderweltliches Licht. Fasziniert beobachtete die Elfin dieses Spektakel und auch Gretel war kurz wie gelähmt. Das Leuchten, welches sich nun ins rötliche begab, umhüllte Aruna und breitete sich auf die toten Bäume um sie herum aus, wobei manche der Strahlen Öffnungen im Holz zu suchen schienen und es beinahe so aussah, als würde das Holz das Licht verschlucken. Doch das Leuchten klang schnell wieder ab, ohne sichtbar etwas verändert zu haben. Nur der Glanz der Zeichen hatte sich nun ebenfalls von Blau auf Rot verändert. Entsetzt sah die Elfin auf den Stab und dann auf die Ghule, die unbeirrt zu ihr aufgeschlossen hatten. Mehrere der faulen Kreaturen sprangen mit ihren Krallen nach vorne gerichtet auf Aruna zu. Diese schloss langsam ihre Augen und wartete auf das unausweichliche Ende. Sie war ausgezogen um Lariel zu rächen und ihrem Volk ein Artefakt zurückzubringen. Gefunden hatte sie aber nur den Tod. Eldaniel hatte Unrecht gehabt. Die Grenzen ihres Waldes hatten sie nicht beschützt, sondern blind gemacht für die Gefahren der Welt. Niemals hätte die Waldelfen es erlauben dürfen, dass so ein Übel sich nahe ihrer Heimat einnisten konnte. Aber nun war es zu spät. Mit schwerem Herzen öffnete sie ihre Augen wieder und erblickte die Mäuler der Bestien. Sie war bereit, zur Natur zurückzukehren. Die Ghule, in Erwartung darauf, weiches Elfenfleisch zu kosten, kreischten und sprangen auf Aruna, bereit, sie zu zerfleischen….. 

 

Doch ihre Klauen trafen das Ziel nicht. Anstatt die Elfin zu Boden zu reißen fielen die Ghule einfach durch sie hindurch und prallten auf dem Boden auf. Sie sahen wieder zurück auf Aruna und schrien entsetzt auf. Die Ghule, die noch nicht attackiert hatten, jauchzten und traten einen Schritt zurück. Die Elfin blinzelte erst nur verwirrt, sah auf die Ghule, dann auf Gretel, die schrie und sich weiter langsam auf sie zubewegte. Und dann sah sie an sich herab. Ihre Kleidung, Haut, ihr ganzer Körper….er war durchsichtig geworden und schimmerte magisch. Erstaunt blickte Aruba auf den Stab, der ebenso durchsichtig geworden war. War dies die Kraft des Artefakts? Sie grinste breit und lachte in Richtung Gretel auf. Diese war nun sehr viel näher gekommen und starrte die Elfin nur hasserfüllt an. Sie lenkte ihren Blick auf den Boden und ihre Miene verfinsterte sich, als sie erneut ihren Knochenstab schwenkte und eine Intonierung begann. Arunas Augen weiteten sich, als sie das sah. Sie hatte sich zu früh gefreut. Magie konnte sie vielleicht immer noch verletzen. Die Elfin wollte sich umdrehen und fliehen, doch ihre Beine gehorchten ihr nicht mehr. Sie sah nach unten und erblickte violett schimmernde Ketten aus purer Magie, die sie an Ort und Stelle festhielten. Langsam verzweifelnd versuchte sie, ihre Beine zu befreien, dieses Vorhaben aber gelang nicht. Triumphierend schloss die alte Vettel Gretel nun zu der Elfin auf. Ihr Krötengesicht schien durch ein hämisches Grinsen langgezogen und fett. Sie wedelte mit dem Finger und begann: "Nein nein, meine Liebe. So einfach geht das nicht. Ich weiß nicht, wie du es unbemerkt geschafft hast, in die Schatzkammer einzudringen und den Stab wiederzuerlangen. Aber er gehört Lord Roland, nicht dir oder deinesgleichen.", bei diesen Worten begann ihr Lächeln zu verschwinden. Stattdessen senkten sich Schatten auf ihr Gesicht und jagten Aruna einen Schauer über den Rücken, ehe Gretel fortfuhr: "Dieses Tal gehört meinem Herren. Ihr werdet es nicht aufhalten können. Entweder ihr unterwerft euch, zahlt eurem Lehnsherren seinen Tribut an Sklaven und Gold und ihr lebt. Wehrt euch… und eine Dunkelheit wird über euch kommen wie ihr sie noch nie erlebt habt. Der Wald wird brennen. Und ihr mit ihm. Jede Frau, jedes Kind. Jede Spur eurer Sippe." Aruna sah die Nekromantin vor sich an. Das Gewicht ihrer Worte raubte ihr fast den Atem. Sie dachte an ihre Heimat, ihre Liebsten, die im Begriff standen, von einer dunklen Macht ausgelöscht zu werden. Doch Trotz begann in ihr zu keimen. Die Asrai waren ein stolzes Volk. Sie wusste, ihre Sippe würde nicht ohne Kampf gehen oder sich gar auf dieses Angebot einlassen. Und sie vertrat den gleichen Standpunkt. Widerspenstig sah sie Gretel tief in die Augen und antwortete: " Die Asrai…. Werden niemals weichen, Vettel!" Ein kaltes Lachen war die Antwort auf Arunas Aussage: "Ich hatte darauf gehofft, dass dies deine Antwort sein wird, mein Kind. Nun denn… Ich bin sicher, du wirst mir im Tod gute Dienste leisten." Gretel hob ihren Stab und wob einen Zauber. Die Spitze der Waffe leuchtet violett auf und die alte Frau hob diese mit beiden Händen hoch, bereit, zuzuschlagen. Mit einem schrillen Lachen ließ sie den Schlag herunter fahren. Aruna sah weiterhin trotzig nach vorne. Auch wenn es ihr Ende bedeutete, würde sie ihr Leben teuer verkaufen. Wie als Antwort auf Gretels Schlag erhob sie den Stab in ihrer Hand und ließ ihn nach vorne schnellen, ihr Hass und ihr Wille auf ihren Feind gerichtet. Doch der Abstand war noch zu groß und der Schlag ging ins Leere. Gretel, die ihren Angriff aufgrund der Schnelle von Arunas Reaktion verzögert hatte, lachte nun noch lauter auf und wollte ihren tödlichen Schlag aus der größeren Entfernung nun ausführen. Doch mit einem Mal erhob sich ein Schatten über den Beiden und ein Knarzen hallte durch den Wald. Die Nekromantin sah nach oben und sprang schreiend zur Seite, ihren Stab los und vom Angriff ablassend, als eine riesige hölzerne Faust sich dort, wo sie noch kurz zuvor gestanden hatte, in den Boden bohrte! 

 

Ein gewaltiger Baummensch, bestehend aus dem toten Holz des Waldes, erhob sich langsam wieder und zerquetschte mit seinem Fuß einen Ghul, der das Pech hatte sich unter ihm zu befinden. Rot leuchtende ätherische Gesichter schwebten über die Oberfläche der Kreatur und schrien ihren Schmerz ob der Zerstörung des Waldes hinaus. Aus den verdorrten Büschen sprangen verdrehte Dryaden und Schrate, die sich auf den ersten Gegner stürzten, den sie sahen. Auch ihre Augen schimmerten in zornigem Rot, während die hasserfüllten, hölzernen Gesichter sich nach neuer Beute umsahen. Gretel zog sich zurück und ließ einen Feuerball los, der eine der Dryaden in einem flammenden Inferno verschlang. Aruna, deren Ketten aufgrund der fehlenden Konzentration ihres Feindes zerbrochen waren, begab sich sofort in Deckung hinter einem Felsen. Was war hier nur los? Sie beruhigte sich erst einmal und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Wie kamen Geister des Waldes hierher? Plötzlich durchfuhr Aruna ein Geistesblitz und sie sah auf den Stab. Die Schrift leuchtete im gleichen Ton wie die Geister. Sie verstand nun, was dieses Erbstück ihres Volkes bezweckte. Es verband den Träger mit rachsüchtigen Baumgeistern, die innerhalb des magischen Artefakts ruhten und sich dann mit demjenigen verbanden, der ihre Macht anrief und ihn mithilfe der ätherischen Gestalt sogar schützten. Wahrscheinlich hatten sie nun in den Kampf eingegriffen, da Aruna sich voller Zorn auf Gretel und ihre Diener werfen wollte. Sie ballte ihre Hand zur Faust und stand wieder auf. Ihre Feinde waren zu sehr damit beschäftigt, gegen die Baumwesen zu kämpfen, als das sie die Elfin bemerkt hätten. Gretel warf Zauber um Zauber auf den Baummensch, der immer wieder Ghule, die auf seine Rinde kletterten, von sich warf. Die Dryaden kreischten ihren Zorn heraus und ihre Krallen gruben sich tief in untotes Fleisch. Die Schlacht tobte hin und her, während Aruna sich darauf konzentrierte, die Macht des Stabes zu leiten und aufrecht zu erhalten. Langsam aber sicher spürte die Elfin allerdings den Tribut, den das Artefakt von ihr forderte. Es wurde immer schwieriger, die Konzentration aufrecht zu erhalten, während Dryade um Dryade langsam von den Ghulen niedergerungen wurden. Der Baummensch, von Krallen geschunden und an mehreren Stellen brennend, ächzte unter den Attacken der Aggressoren. Gretel wob einen letzten Zauber, der sich in Form eines grausig lachenden Schädels seinen Weg zum Baummensch suchte und ihn krachend durchschlug. Die Geister brachen aus dem Holz hervor und begaben sich zurück in den Stab. Aruna keuchte vor Erschöpfung, wollte aber nicht nachgeben. Gretel wandte ihre Aufmerksamkeit nun wieder auf sie. Langsam kam die Vettel näher und die Totenschädel auf ihrem Stab, den sie erneut an sich gebracht hatte, leuchteten bedrohlich. Aruna sah langsam keinen Ausweg mehr. Sie konnte sich nicht rühren, während sie die restlichen Geister noch unter Kontrolle behielt und Gretel immer näher kam. Panik begann sich in der Elfin breit zu machen. Mit vor Anstrengung verzerrtem Gesicht brachte sie hervor: "Bitte… irgendwer…. Bitte helft mir."

 

Just in diesem Augenblick heulte die alte Vettel zornerfüllt auf und hob ihren Stab, der von einem magischen Geschoss getroffen wurde und gegen die Energien des Zaubers ankämpfte, der aus der Richtung von Arunas Rücken gekommen war. Diese blinzelte und wie als Reflex ließ sie von der Anspannung der Aufrechterhaltung des Artefakts ab, woraufhin sich ihr Körper rematerialisierte und die restlichen Dryaden in sich zusammenfielen, die Geister in den Stab zurückkehrend. Die Elfin fiel auf die Knie und sah erschöpft nach hinten. Was sie sah, ließ ihr Herz erfreut aufhüpfen. Eldaniel saß hinter Surael auf seinem Pferd und sandte ein weiteres Geschoss in Richtung der Vettel. Surael lenkte sein Reittier mit großem Geschick. Jeder Stoß seiner Lanze fuhr blutige Ernte ein. Lauriel tanzte durch die Reihen der Ghule, wich ihren plumpen Schlägen mit Leichtigkeit aus und trieb seine beiden Schwerter tief in die Leiber der Bestien. Und das war nicht alles. Der Ritter, den sie als Clément kennen gelernt hatte, schmetterte mit seiner Schar ebenfalls in die Ghule hinein. Mit seiner Axt mähte er mehrere der Kreaturen nieder, während seine Reiter Pfeil um Pfeil abschossen. Aruna konnte es nicht fassen. Sie war gerettet. Beinahe hätte sie es sich erlaubt, sich zu entspannen, doch ein Schrei von Gretel ließ ihren Blick wieder nach vorne schnellen. Die Nekromantin tobte und wandte sich zur Flucht. Sie war schneller, als man ihr es zutrauen würde. Aruna kämpfte sich langsam hoch. Die Ghule warfen sich immer noch auf die Elfen und Menschen, weswegen niemand die fliehende Vettel im Auge hatte. Aruna nahm ihren Bogen in die Hand, zog einen Pfeil aus ihrem Köcher und legte an. Sie atmete tief aus und zielte. Sie ließ die Sehne los und der Pfeil schoss nach vorne. Er surrte durch die Luft und senkte sich hinab. Gretel drehte sich nach hinten, um zu überprüfen, ob man sie verfolgte. Das Letzte, was sie sah, war der heranrasende Pfeil. Er bohrte sich mitten in die Stirn der Vettel hinein. Ungläubig zuckten ihre Augenlider, als ihr Mund sich öffnete und wieder schloss, ohne einen Laut von sich zu geben. Dann fiel Gretel wie eine Puppe, deren Faden gekappt worden war, tot in sich zusammen. Aruna sah stoisch nach vorne und sagte nur: "Das war für Lariel. " 

 

Die übrigen Ghule wurden nach dem Tod der Nekromantin schnell zusammengetrieben und ausgelöscht. Die Leiber der Bestien, sowie Gretels Körper, wurden auf einen Haufen geworfen und verbrannt. Ihr Stab wurde von Eldaniel zerbrochen, seine Überreste den Flammen übergeben. Aruna begab sich, nachdem Lauriel ihre Wunden verbunden hatte, zu ihrem Mentor. Sie hielt das Erbstück ihres Volkes nach vorne. Eldaniel nahm dieses dankend an und neigte den Kopf: "Du hast den Asrai heute gut gedient, Aruna. Auch wenn ich deine Entscheidung, alleine loszuziehen, nicht befürworten kann." Aruna zuckte leicht zusammen, erwiderte dann jedoch: "Das war nicht meine Schuld, die Vettel und ihr Zauber haben mich hierher gebracht. Ich bin nur geflohen und habe..", sie stockte kurz. Sollte sie Eldaniel von ihrer Begegnung mit Marie erzählen? Nein, das würde sie besser für sich behalten, "habe dann per Zufall die Schatzkammer gefunden." Eldaniel legte kurz den Kopf schief, als wollte er etwas erwidern, dann jedoch lächelte er nur: "Du bist in Sicherheit und das Erbstück unseres Volkes ist wieder in unseren Händen. Mehr kann ich nicht verlangen." Aruna lächelte zurück und sah dann auf den Ritter, der vom Pferd abgestiegen war und seinen Männern bei ihrer grausigen Aufgabe half. Daraufhin fragte sie neugierig: "Warum ist er denn auch hier?" Eldaniel erwiderte: "Nun, wir sind Spuren gefolgt, die sich dann im nichts verlaufen haben. Die Shem - Pan - Sey hatte Untote voraus geschickt, die nach einer gewissen Wegstrecke einfach zusammengebrochen waren. So verloren wir ihre Spur, denn sie musste einen anderen Weg gewählt haben. Außerhalb des Waldes trafen wir dann auf den Ritter. Er erzählte uns von einer Burg, zu der die Eindringlinge sehr wahrscheinlich zurück wollten. Er bot an, uns hierher zu führen. Unsere Wege trennen sich aber wieder, sobald wir erneut bereit für eine Reise sind." Aruna nickte und sah dann auf Clément, der sich kurz an einen Baum gelehnt hatte, um zu verschnaufen. Die Elfin lief zu ihm hin. Als sie angekommen war, verbeugte der Ritter sich und kam wieder hoch. Aruna lachte und verbeugte sich ebenso. Dann grinste sie und wuschelte Clément durch die Haare und sagte: "Danke für Hilfe." Der Ritter ließ das Prozedere über sich ergehen und schmunzelte nur: "Gern geschehen." 

 

Nachdem die Leichen verbrannt und die Wunden versorgt waren, trennten sich die Wege der Elfen und der Menschen. Aruna, Lauriel, Surael und Eldaniel traten ihre Heimreise gut gelaunt an. Als sie angekommen waren, ruhte sich die junge Elfin erst einmal lange auf ihren Lorbeeren aus. Das hatte sie sich schließlich verdient! Lob und gespannte Zuhörer waren ihr Lohn und sie genoss die Aufmerksamkeit ihrer Sippe, schließlich hatte sie ein altes und wertvolles Artefakt aus den Klauen des Feindes entrissen. Eldaniel hatte den Wink des Schicksals verstanden und sich selbst geschworen, Aruna mehr Freiraum zu gewähren. Einige Tage gingen ins Land, an denen die junge Elfin immer wieder einmal an den Waldrand ging und nachdachte, was sie in nächster Zeit tun sollte. Schließlich konnte sie die Bedrohung der Untoten nicht einfach ignorieren. Als sie eine Weile in Gedanken versunken war, fiel ihr eine Gestalt auf, die außerhalb des Waldrands  auf einem Felsen saß und sichtlich den Mondschein genoss. Aruna schlich sich leise heran, entschlossen, sich nicht erwischen zu lassen. Als sie näher gekommen war, blinzelte sie jedoch und kam aus ihrem Versteck hervor. Erstaunt fragte sie: "Du?" Die weibliche Gestalt, gehüllt in ein eng anliegendes Kleid, mit offenen Haaren und zwei blitzenden Fangzähnen, lächelte Aruna an: "Verzeiht den Überfall, meine Liebe, aber mir war langweilig im Schloss. Erzählt…..wie hat sich das Ende dieser hässlichen Kröte gestaltet?"

bearbeitet von 2ygar
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Projekte und Armeeaufbau:

 

2ygars Glorious Goods (Sammelprojekt)

 

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Wie von 2ygar bereits angemerkt, steht sein Projekt derzeit zur Wahl für das Armeeprojekt des Monats Januar. Die dazu gehörige Abstimmung wird noch eine Woche für die Stimmabgabe geöffnet sein. Sofern Ihr 2ygar noch nicht unterstützt habt, solltet Ihr Euch nicht mehr allzu viel Zeit lassen, um dies nachzuholen.

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Meine Krieger und ich stehen bereit, um jeden zu überrennen, der Widerstand leistet!

Projekte: Die Krieger des ungeteilten Chaos, Der Marsch der Legionen (Chaos Space Marines), Die Streitmacht Heinrichs des Verteidigers (Bretonia)

Schlachtberichte: Tholons Weg zum ewigen Ruhm (Krieger des Chaos), Itriels ewiger Krieg (Chaos Space Marines)

Wege zur Verdammnis - eine Erzählung chaotischen Ausmaßes...

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Heute Abend habe ich noch ein wenig Basteln angefangen, morgen kann ich die übrigen Modelle der Bretonen abschließen und sollte dann genug Nachschub für lange Zeit haben :) sind ein paar Schätze dabei^^

 

Beste Grüße 

 

DSC_0513.JPG.a2ff5aca67455a87fb28de688c861c05.JPG

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Projekte und Armeeaufbau:

 

2ygars Glorious Goods (Sammelprojekt)

 

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Wenn das Ritter des Königs sind, die sich als Gralsritter ausgeben werden wollen, dann hoffe ich, dass du noch passende Bits findest, um den Gral zu verdeutlichen :lupe:

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@Brazork Ich finde die gehen in meiner Armee schon als das durch: SIe sind mehr verziert, haben viel imposantere Schilde und Rüstungen, sind größer wie auch die Pferde, deren Schabracken auch verzierter sind und haben die größte Standarte^^ Den Gral werde ich in den Wappen dann reinbringen, eventuell finde ich auch noch Gralssachen, mal schauen ob ich mir da noch was antue^^

 

War doch noch ein ganzes Stück Arbeit, die restlichen Sachen fertigkzukriegen. Aber dafür hier Bilder der selbst gebauten Hindernisse für die Bogenschützen, der letzte Umbau in einer Einheit sowie die drei besonderen Charaktermodelle (okay, der Standartenträger ist nicht namenhaft aber er ist selten, also^^)

 

Beste Grüße

 

DSC_0514.JPG.2c6e6a4afb903e640387d4f367f7c528.JPG

 

DSC_0515.JPG.9dc3b2883503ed67385d7c7c043281f6.JPG

bearbeitet von 2ygar
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Projekte und Armeeaufbau:

 

2ygars Glorious Goods (Sammelprojekt)

 

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Die Bogenschützen-Hindernisse gefallen mir sehr gut!

 

Wenn die "Prepainted" 2nd-hand-Modelle aus Metall sind: Bremsflüssigkeit hat bei mir eigentlich immer gut funktioniert: Am Abend in eine Schüssel legen und komplett untergetaucht bis zum nächsten Tag, dann geht die Farbe fast von alleine ab - Ich hab dann noch Billigzahnbürsten, um die Reste runterzuschrubben.

Es macht danach einfach noch mehr Freude, wenn man die Modelle von 0 weg anmalen darf.

 

Freue mich schon auf deine nächsten Fortschritte hier!

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... da ich am Freitag auch eine Zinn-Miniatur enthalten habe, die ich zu entfärben gedenke, passt das hiesige Thema ganz gut. Ich habe bisher Sterilium für das Entfärben von Plastik-Modellen genutzt - funktioniert das ebenfalls bei Zinn-Miniaturen?

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Meine Krieger und ich stehen bereit, um jeden zu überrennen, der Widerstand leistet!

Projekte: Die Krieger des ungeteilten Chaos, Der Marsch der Legionen (Chaos Space Marines), Die Streitmacht Heinrichs des Verteidigers (Bretonia)

Schlachtberichte: Tholons Weg zum ewigen Ruhm (Krieger des Chaos), Itriels ewiger Krieg (Chaos Space Marines)

Wege zur Verdammnis - eine Erzählung chaotischen Ausmaßes...

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vor 7 Minuten schrieb Zavor:

... da ich am Freitag auch eine Zinn-Miniatur enthalten habe, die ich zu entfärben gedenke, passt das hiesige Thema ganz gut. Ich habe bisher Sterilium für das Entfärben von Plastik-Modellen genutzt - funktioniert das ebenfalls bei Zinn-Miniaturen?

 

Bei meinen Figuren hat Sterillium bisher immer geklappt - außer bei Revell-Farbe.

bearbeitet von Zanko
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vor 5 Minuten schrieb Zavor:

... da ich am Freitag auch eine Zinn-Miniatur enthalten habe, die ich zu entfärben gedenke, passt das hiesige Thema ganz gut. Ich habe bisher Sterilium für das Entfärben von Plastik-Modellen genutzt - funktioniert das ebenfalls bei Zinn-Miniaturen?

Ja klar, Sterilium entfärbt alles zuverlässig. 

Aceton ist halt nochmal eine Schippe aggressiver und macht es dir dadurch etwas leichter, aber funktionieren wird es natürlich auch mit Sterilium :)

 

Edit: von Zanko geninjat :ninja:

Ich hab auch schon Revellfarben mit Spiritus runter gekriegt, aber da muss man schon am besten über Nacht einlegen und dann trotzdem schrubben schrubben schrubben ^^

bearbeitet von Ghur
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Danke euch für die Tipps :) wird sicher noch Anwendung finden bei einigen Teilen der Truppe :D

 

Ich habe es lange angekündigt, nun wirds gemacht: es folgt eine Geschichte, in der ihr den Ausgang bestimmen könnt :) Einfach kommentieren, was ihr machen würdet und die Option mit den meisten Stimmen gewinnt! 

 

Viel Spaß und Freude beim Lesen! 

 

 

Zur gleichen Zeit wie Arunas Quest, an anderer Stelle

 

Es war ein ruhiger und schöner Tag in den Wäldern des Lottales. Die Vögel zwitscherten, das Wild rief seinen Balz heraus und die Blätter und Büsche rauschten im Einklang mit dem Wind. Auf einer kleinen Waldstraße, die vom bescheidenen Ort Waldruh ausging, konnte das Geräusch von Hufgetrampel vernommen werden. Dieses stammte von einer kleinen Schar Reiter, die zielstrebig ihren Weg ging. Sie bestand aus dem Gralsritter Festus von Aurach, dem Ritter des Königs Valentinian von Wankenfels, dem Bogenschüzen David Oberst sowie dem Anführer der Landsknechte, Orfus. Dieser zeigte auf eine Weggabelung und sagte sogleich: "Wir müssen dort nach links, dann sollten wir auf das Grab des Magiers stoßen, von dem ich euch erzählt habe. Seid ihr sicher, dass es keine verschwendete Zeit ist, Ser Aurach?" Der Gralsritter lachte nur und strich sich über den blonden Vollbart, während er sein Gesicht in die wenigen Sonnenstrahlen hielt, die es vermochten, das Blätterdickicht zu durchbrechen. Er antwortete amüsiert: "Mein lieber Junge, man muss seine Suche irgendwo beginnen. Dieses Grab scheint mir ein so guter Ort wie jeder andere zu sein, um unsere Auge als erstes darauf zu werfen. Außerdem kann es nie schaden, alte Ruhestätten im Kampf gegen einen Vampir zu untersuchen und festzustellen, ob die Toten immer noch sanft ruhen oder sich Ghule eingenistet haben. Ihr tatet gut daran, diesen Ort zu erwähnen." Aufgrund des Kompliments grinste Orfus breit und stupfte Oberst mit seinem Ellbogen, der nur abwinkte, ihn aber ebenso grinsend ansah. Valentinian von Wankenfels trabte als Letzter den Weg entlang. Sein Blick streifte entlang der Baumreihe, nach einem Zeichen von Gefahr suchend. Dabei traf sein Blick auf eine Ziege, die gemütlich auf einem kleinen Hügel graste. Als die Bretonen vorbei trabten, hob sie ihren Kopf und sah Valentinian direkt in die Augen, während sie genüsslich weiter schmatzend auf Gras herumkaute. Der Ritter sah mit hochgehobener Augenbraue auf das Tier, bis er seinen Blick abwandte und sich wieder auf den Weg konzentrierte. Das Krächzen eines Raben ließ alle nach oben sehen. Eine Schar dieser Vögel umkreiste die Reisenden, sich unaufhörlich bemerkbar machend. 

 

"Schon wieder eines dieser Viecher…. Mir kommt vor, die finden sich mittlerweile überall in diesen Landen", bemerkte Oberst und sah nach oben, die Handfläche zum Schutz auf die Stirn gelegt. Er seufzte und sah dann wieder nach vorne. Die Weggabelung lag nun direkt vor ihnen. Links führte der Pfad zum Grab des Magiers, wie Orfus schon bemerkt hatte. Doch es war nicht das Einzige, was an der Gabelung zu sehen war. Vor dem Wegekreuz lag ein toter Hirsch. Blut lief aus seinem Maul und Hals, was den Schluss nahelegte, dass eine Wunde dort das stolze Tier gefällt hatte. Aber warum lag es dort? Oberst bekam ein ungutes Gefühl bei diesem Anblick. Auch wenn sein Herr Clément nicht auf das Vorrecht des Adels pochte, die Jagd zu verbieten und die Jäger als Wilderer zu brandmarken, kam es nicht allzu oft vor, dass man ein solch schönes Tier vor den Bogen bekam. Und das Nächste: Wenn es ein Jäger war, wieso hatte er dann seine Beute einfach hier liegen lassen und nicht in sein Heim gebracht? Auch war kein anderer Mensch außer ihnen zu sehen. Sie mochten Wanderer vielleicht aufgrund der Waffen abschrecken, doch sicherlich hätte sich beim Anblick des Gralsritters ein Bretone zu erkennen gegeben. Orfus ritt neugierig näher auf den Hirsch zu. Festus bemerkte: "Lasst den Hirsch doch liegen, vielleicht hat ihn auch ein Tier gerissen. Wir sollten uns eilen, dass wir noch genügend Zeit für unsere Suche haben." Oberst überlegte. Sollte er 

 

  1. Festus Recht geben und darauf drängen weiter zu gehen? 

  1. Abwarten und zusehen, was Orfus beim Kadaver herausfand? 

  1. Darauf bestehen, dass hier etwas faul war, die Gruppe in die Büsche führen und die Weggabelung erst einmal selbst beobachten? 

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2ygars Glorious Goods (Sammelprojekt)

 

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  • Zavor changed the title to Rule Bretonnia! Die Abenteuer des Clément de Rochetourneur
  • 2ygar changed the title to Tales of the Old World: Eine ungewöhnliche Gemeinschaft

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