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Tales of the Old World: Eine ungewöhnliche Gemeinschaft


2ygar

Empfohlene Beiträge

Ich danke euch, da wird man ja rot :D Tatsächlich wollte ich das ganze so wirbelnd darstellen, also kann man das durchaus mit einer Schneekugel vergleichen.....freue mich also, dass der Effekt halbwegs geklappt hat^^

 

Ich habe in der Zwischenzeit mal ein wenig weiter an der Geschichte geschrieben.....jetzt wird es ernst : ) Viel Spaß beim Lesen!

 

Beste Grüße

 

Die Schlacht bei der alten Ruine beginnt

 

Clemént nickte und schloss das Pergament, dass sich bis eben noch vor ihm befunden hatte. Er war zufrieden mit seiner Aufteilung und würde seine Entscheidung bald den Wartenden mitteilen. Der Ritter stieß die Tür seines Bergfrieds auf und trat in die warme Mittagssonne, die ihn seine Augen schließen und wohlig ausatmen ließ. Als er jene geschlossen hatte, hörte er einen Raben krächzen. Dies geschah in letzter Zeit öfters in seiner Stadt……langsam waren diese Vögel lästig. Er winkte gedanklich ab und öffnete seine Augenlieder wieder und sah über den Hauptplatz von Selville. In einer Ecke hielt Festus von Aurach eine Rede an die Bevölkerung gewandt, indem er die Herrin beschwor und sie bat, ihren Segen auf die tapferen Recken des Lot-Tales zu wirken. Hagen von Merxheim saß im Stall unter einem Balken und schnitzte einen Holzpflock zu. Er hielt inne und hob ihn zu seinen Augen hoch. Er schloss eines, inspizierte den Verlauf seiner Schnitzarbeit und nickte zufrieden. Dann verstaute er ihn in einer Tasche seines Gewands. Oberst und Orfus waren gerade dabei, die Vorräte zu inspizieren und die bäuerlichen Truppen für den Kampf vorzubereiten. Valentinian von Wankenfels zäumte sein Streitross und redete beruhigend auf es ein. Clemént fragte sich, ob diese Geste wirklich seinem Tier galt oder nicht eher seine eigenen Nerven beruhigen sollte. Elena de Mont-Saint-Michel, die im Schatten der Kapelle der Herrin gelesen hatte, sah auf und lächelte dem Herrn des Lot-Tales zu. Sie schlug ihr Buch zu und begann, langsam auf die anderen Teile des Heeraufgebots zuzulaufen.

 

Clemént tat es ihr gleich und gesellte sich zu den anderen. Sie nickten ihm zu und versammelten sich alle vor den angetretenen Soldaten. Der Herr des Lot-Tales setzte sich auf Wilhelm, seinen treuen Kamerad und Freund. Das Pferd wieherte, als wüsste es um die Bedeutung des heutigen Tages. Es trabte einige Schritte und trug Clemént auf einen kleinen Hügel abseits der Straße, damit er auch aus den hinteren Reihen gut zu sehen war. Der Ritter tätschelte den Hals seines Reittiers und begann laut sowie bestimmt zu sprechen: „Meine Freunde, heute ist ein historischer Tag. Wir werden damit beginnen, das Lot-Tal von dem Bösen zu befreien. Roland de Aquitaine und seine untoten Schergen haben unsere Leben schon viel zu lange bedroht. Ich weiß die Herrin ist mit uns, denn sie hat uns nicht nur einen ihrer Champions geschickt…“, bei diesen Worten sah Clemént zu Festus, „sondern auch ein Zeichen ihrer Grunst in Form eines gesegneten Banners gesandt.“ Hier gestikulierte er auf das Banner in den Händen von Valentinian. Auch, wenn es noch eingerollt war, so konnte man doch die davon ausgehende magische Macht in der Luft spüren. Er fuhr fort: „Männer und Frauen Bretonias, Söhne und Töchter des Lot-Tales…..wir ziehen in die Schlacht. Für Land und Herrin!“ Bei diesen Worten stieg Wilhelm auf die Hinterbeine und Clemént riss seine Axt triumphal in die Höhe. Die Anwesenden brachen in Jubel aus und Gebete an die Herrin wurden laut. Der Ritter des Königs gestikulierte in Richtung des Haupttores: „Vorwärts, meine Brüder und Schwestern! Wir reiten wider die Dunkelheit!“ Als sich das Heeraufgebot langsam in Bewegung setzte, krächzte erneut ein Rabe. Das Tier hatte sich auf den Mauern niedergelassen und hob nun seine Flügel, um abzuheben. Als er sich emporschwang, fielen schwarze Federn von seinen Flügeln herab….und Maden klatschten auf dem Steinboden auf…..

 

Der Heereszug folgte den Straßen des Lot-Tales gemächlich, um keine Unordnung in die Reihen zu bringen. An der Spitze ritt Clemént mit seinen Getreuen. Oberst trottete auf seinem Pferd näher heran. Er war stiller als sonst und seine heitere Art war an diesem Tag gedunkelt. Er sprach: „Dann geht es also los, was?“ Sein Lehnsherr antwortete: „Ja, das tut es, Oberst. Alles in Ordnung? Du bist so….eigenartig ernst.“ Der Bogenschütze seufzte und fuhr sich durch die Locken hindurch, bevor er antwortete: „Naja….wir gehen, um uns einem Vampir und seinen Untoten zu stellen…..ich könnte mir schöneres am heutigen Tag vorstellen.“ Clemént schmunzelte: „Na ich mir ja auch. Aber keine Sorge…Orfus passt schon auf dich auf. Und ich hoffe auch, dass sich deine Arbeit bei den Waldelfen bezahlt gemacht hat“ „Das hoffe ich auch“, antwortete Oberst, „aber diese Elfen sind so verdammt verschwiegen…..sie sagten zwar sie sind keine Freunde des Vampirs, aber sie müssten sich erst mit ihren…Sippen beraten, keine Ahnung was das ist. Aber diese Aruna schien zu verstehen….ich hoffe also, sie werden kommen.“ „Nicht nur du, mein Freund“, sagte sein Gegenüber, „nicht nur du. Ebenso hoffe ich, dass Brazorkules von unserer Verteidigung im Westen abgehalten wird……wenn die Orks von der Schlacht hören, werden sie alles daran setzen sich uns ebenfalls in den Weg zu stellen.“ „Na, du machst mir ja Freude…..naja, es wird schon schiefgehen.“ Mit diesen Worten ließ sich der Anführer der Bogenschützen wieder zurückfallen und Clemént nickte nur unmerklich. Auch er hoffte auf vieles in dieser Schlacht….oder es würde in einem Desaster enden.

 

An anderer Stelle…….in einem dunklen Raum

 

Ein Rabe flog über die Zinnen der verfallenen Festung und schob sich durch Löcher in der Wand. Er durchquerte einige Zimmer, bevor er auf der Lehne eines steinernen Throns Platz nahm. Das untote Tier begann zu krächzen und eine verweste Hand legte sich beschwichtigend auf den Kopf des Raben: „Schhhhh, erzähle mir was du gehört hast, aber langsam.“ Roland de Aquitaine hörte dem Gekrächze seines Familiars zu und nickte nur unmerklich. Seine kalten Augen wanderten zu Marie de Gisoreux, die in ihrem üblichen Kleid auf dem Fenstersims saß und nach draußen sah. Er sprach: „Es scheint, unser guter Salzritter will mich nun tatsächlich herausfordern. Endlich…….fast wäre mir die Lust am Warten vergangen. Der Gute soll ja zumindest ein paar Minuten aushalten, ich hoffe er hat sich soweit gestärkt. Ansonsten ist das doch nur Zeitverschwendung für uns, meine Teuerste.“ Grinsend nahm er einen Schluck aus seinem Kelch, der rote Flecken auf der Haut des Vampirs hinterließ. Marie sah ihm uninteressiert zu. Ihre Augen wanderten auf die Körper, die hinter dem Thron lagen und die für den Inhalt dieses Kelchs sterben mussten. Allesamt junge Bäuerinnen, die das Pech hatten von den Ghoulen gefangen genommen zu werden. Auch wenn sie Mitgefühl nicht mehr auf die gleiche Weise empfand wie früher, verabscheute sie doch die Verschwendungssucht des Vampirs. Er genoss nicht, er verschlang und wollte immer mehr. Aber sie wusste, dass er ungemütlich werden konnte, wenn sie ihn nicht unterhielt, also fragte sie: „Und was wollen wir jetzt tun, Meister? Warten wir hier oder soll ich Jean holen?“ Roland de Aquitaine wischte sich das Blut aus dem Bart und nickte: „Ja, tu das…..wir marschieren ihm entgegen. Ich will ihn im offenen Gebiet schlagen, um ihm zu zeigen, dass sein geliebtes Bretonia und seine Ritter mir selbst auf ihrem Feld nicht gewachsen sind.“ Er winkte Marie weg und erhob sich dann galant, um sein Rüstzeug anzuziehen. Die junge Vampirin biss sich auf die Lippen und marschierte aus dem Raum. Ein Teil von ihr war immer noch da, den sie sich nicht erklären konnte……der sich immer noch sorgte um ihr ehemals liebe Personen….doch sie begrub ihn unter der Aufregung des bevorstehenden Kampfes. Schnellen Schrittes machte sie sich auf den Weg zum Nekromanten.

 

An der alten Ruine

 

Es war der frühe Morgen, als der Heereszug aus Selville an der alten Ruine auf dem Weg zu der verfallenen Festung anhielt. Späher hatten Clemént berichtet, dass sich untote Horden auf dem Weg befanden, um sich ihm und den anderen entgegenzustellen. Nun war es an ihm, seine Streitkräfte zu ordnen und für den kommenden Kampf bereit zu machen. Er gab seine Befehle weiter und bereitete sich auf die Ordnung der Schlachtreihe vor:

Die hinterste Linie bildeten die beiden Trebuchets, die Clemént in Auftrag gegeben hatte. Sie sollten die untoten Kreaturen mit Geschossen eindecken und sich auf große Monster einschießen, sollte Roland de Aquitaine diese ins Feld führen. Vor ihnen platzierte sich David Oberst mit seinen Bogenschützen. Vor sich hatten sie angespitzte Pfähle in den Boden gerammt und Kohlebecken aufgestellt, um Flammenpfeile abfeuern zu können. Die Bauernreiter warteten geduldig neben den Trebuchets, um Feinde abzufangen und die empfindlichen Kriegsmaschinen schützen zu können. Im Zentrum des Schlachtfeldes befanden sich Landsknechte mit Schwert und Schild, die von Orfus und den Waldruher Veteranen angeführt wurden. Neben diesen hatte Hagen von Merxheim das Kommando über eine Einheit Landsknechte mit Speeren und Schilden inne. Der Hexenjäger wollte unbedingt an vorderster Front stehen, um die Feinde Sigmars zu bekämpfen. Clemént hatte diesem Wunsch nur allzu gerne nachgegeben. Die Gralspilger befanden sich ebenfalls mittig in der Schlachtlinie. Obwohl er sie nicht einschätzen konnte, musste er darauf vertrauen, dass die Fanatiker sich teuer verkaufen würden. Festus von Aurach sowie Elena de Mont-Saint-Michel ritten mit den Fahrenden Rittern. Festus wollte die jungen Ritter anführen und sie vor einem zu schnellen Ende bewahren, während Elena sich darauf vorbereitete, die magischen Mächte ihrer Gegner einzudämmen. Schließlich waren die anderen Ritter durch das Banner der Herrin geschützt. Sie standen auf der linken Flanke in einer Keilformation bereit, um die Front der Untoten anzugreifen. Auf der rechten Flanke hatten sich Clemént selbst sowie Valentinian von Wankenstein mit den Rittern des Königs platziert. Auch einige Pegasusritter waren dem Ruf des Herrn des Lot-Tales gefolgt und würden sich um fliegende Feinde kümmern, die sich von oben auf ungeschützte Ziele stürzen wollten.

 

Der Ritter war einigermaßen beruhigt, dass so viele Streiter seinem Aufruf gefolgt waren. Allerdings war er noch voller Sorge, da Aruna und die Waldelfen sich noch nicht gezeigt hatten. Aber er musste ihnen einfach vertrauen und darauf hoffen, dass sie ihm helfen würden. Ein Krachen riss ihn aus seinen Gedanken. Wolken waren unnatürlich schnell aufgezogen und tauchten das Schlachtfeld in eine unnatürliche Dunkelheit. Blitze zuckten über den Himmel. Die Ebene, die vor den Bretonen lag, schien auf einmal wesentlich bedrohlicher zu sein als vor einigen Sekunden. Dann zeigte sich Roland de Aquitaine mit seiner Armee. Die Sterblichen konnten sie schon riechen, bevor sie diese sahen, denn der Gestank des Todes lag in der Luft. Unzählige Zombies und Skelette marschierten unter gewaltigem Stöhnen über den Boden. Längst verstorbene Pferde trugen ihre skelettierten Reiter in die Schlacht, wobei die Augen von Tier als auch Mensch unnatürlich leuchteten. Fledermäuse flogen im Himmel und kreischten unnatürlich, als sich weiter hinten größere Flecken noch außer Sicht bewegten. Ghoule schwärmten an den Rändern des Heers, wobei ihre Masse hin und wieder von gewaltigen Gruftschrecken unterbrochen wurde. Im Zentrum des Ganzen ritt der untote Vampir auf einem unheimlichen, nachtschwarzen Geschöpf heran. Neben ihm sah Clemént Marie und Jean, die sich schweigend neben dem Untoten postierten. Der Vampir hob seine Lanze in einer Parodie des Grußes der Bretonen bei der Tjoste, was etlichen der Ritter ein entsetztes oder verärgertes Keuchen entlockte. Auf dieses Signal hin gewannen die Schrecken der Nacht an Geschwindigkeit. Clemént nickte stumm und setzte sich seinen Helm auf: „Dann beginnt es also…..“, flüsterte er zu sich selbst, bevor er seine Axt hob und den Befehl gab: „Für die Herrin! Angriff!“

 

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Projekte und Armeeaufbau:

 

2ygars Glorious Goods (Sammelprojekt)

 

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Ich danke euch vielmals @Landi, @obaobaboss und @Der Bil, freut mich wenn es euch gefällt : ) Dann will ich doch gleich mal nachreichen!

 

 

Die Bestie zeigt sich

 

Der Boden bebte. Steine fielen zu Boden und Kies rieselte von Vorsprüngen herab. Die Ritter Bretonias zogen in die Schlacht. Pferde wieherten und galoppierten in einstudiertem Tempo dahin, als ihre Reiter die Lanzen einlegten und sich bereit machten, in die untote Flut zu krachen. Hinter ihnen marschierten die Bauern im Gleichschritt. Sie würden nach dem Angriff der Kavallerie nachstoßen und versuchen, eine Umzingelung der Reiter zu verhindern. Clemént ritt an der Seite der Edlen seines Landes und versuchte, sich nur auf den bevorstehenden Kampf zu konzentrieren. Wilhelm spurte die letzten Meter vor der Schlachtreihe der Untoten an. Mit einem Gebet an die Herrin auf den Lippen bereitete sich der General der Armee auf den Aufprall vor. Krachend schlug Metall auf verrottetes Holz auf und widerliches Schmatzen lag in der Luft, als die Ritter in die erste Welle an Zombies schlugen. Cleménts Axt fuhr hernieder und spaltete den Schädel eines Untoten, der zusammenklappte, als wären die Fäden die ihn aufrecht hielten von einer Schere durchschnitten worden. Lanzen splitterten und Tierhufe ließen Knochen und Sehnen brechen, als der Rest der bretonischen Lanze es ihm gleichtat und der Kampf begann.

 

Überall schlugen die Kontingente in die untote Armee des Roland de Aquitaine ein. Dieser sah nur unbeeindruckt zu und strich sich mit den Fingern durch den gezwirbelten Schnurrbart: „Ein wenig ungestüm auf der rechten Flanke. Das sind wohl die Fahrenden Söhne der Fürsten, die sich unbedingt beweisen wollen. Hm….mal sehen, wie sie damit fertig werden.“ Von einer beiläufigen Geste seiner Hand dirigiert begannen die Fledermausschwärme, sich in Richtung der linken Flanke des Bretonenheeres zu bewegen. Lautes Kreischen begleitete das Schwenken der Ungeheuer, als sie sich anschließend im Sturzflug auf die jungen Ritter warfen. Kurz bevor sie aber ihre Linien erreichten, erstrahlte ein gewaltiges Licht, dass von der Gestalt des Festus von Aurach ausging. Von den heiligen Strahlen geblendet schrien die Tiere vor Schmerz auf und warfen sich im Flug hin und her. Die wenigen, die sich ohne Gedanken auf das eigene untote Leben weiterkämpften, wurden von Ranken ergriffen, die Elena de Mont-Saint-Michel beschwor. Sie rammten die Fledermäuse in den Boden oder schleuderten sie in die Reihen der Skelette hinein. Am Himmel flogen die Pegasi heran und zerteilten weitere Feinde mit Schwert und Lanze. Roland fuhr sich über den Kinnbart und grinste bösartig: „Nun gut……das scheint amüsant zu werden. Sehr schön……ich werde heute nicht enttäuscht.“ Mit diesen Worten sah er zu Marie und gestikulierte sie heran. Diese gehorchte und neigte ihren Kopf: „Was ist euer Wunsch?“ Roland de Aquitaine legte seine Hand an ihr Kinn und hob es an, sodass sie ihm in die toten Augen sehen musste. Er leckte sich über seine Fangzähne und sprach: „Geh und kümmere dich um die Magierin.“ Marie nickte nur und blickte zu Jean, der zu verstehen schien und auf seinen Stab gestützt nach vorwärts trottete. Die junge Vampirin hasste es, so herum kommandiert zu werden, doch sie musste noch ein wenig ausharren. Irgendwann würde sie stark genug sein, um sich seinem Willen zu widersetzen. Aber noch nicht heute. Aus diesem Grund folgte sie seinen Launen. Auch wenn dies hieß, gegen eine Frau zu kämpfen, die sie früher als eine Schwester betrachtet hatte…..

 

In der Mitte schloss die Infanterie unter Orfus und Hagen von Merxheim langsam auf. Skelette und Zombies begannen schon damit, die Ritter einzukesseln. Orfus lief voran und schrie: „Waldruher Landsknechte, vorwärts! Gebt diesen Bastarden was sie verdienen!“ Hagen antwortete mit einem donnernden Pistolenschuss, der den Schädel eines Skelettes durchschlug und es taumelnd zu Boden fallen ließ. Auf der einen Seite riefen und johlten Männer und Frauen, die ihre Heimat verteidigten. Auf der anderen herrschte Stille und ungleichmäßiges Stöhnen, dass sich in ein Crescendo des Wehklagens steigerte. Mit einem Krachen fuhren die Menschen in ihre Gegner ein und Stahl hackte auf Knochen und Fleisch. Lange verweste Gliedmaßen zogen an Helmen und Schilden. Hin und wieder wurde ein Leib niedergerissen und unter stöhnenden Kadavern begraben, die die panischen Schreie der Unglücklichen bald erstickten. Der Schwung des ersten Angriffs begann sich zu verlaufen und die Linien zu festigen. Alleine an den Stellen wo Orfus und Hagen von Merxheim kämpften, konnten sich die Bretonen durchsetzen und ihre Kontrahenten zurückdrängen. Auf einmal jedoch kroch eine unheimliche Kälte über die Landsknechte. Manche an der Front sahen sich um, um die Ursache dieses unnatürlichen Fröstelns auszumachen. Schon bald konnten sie diese erkennen.

 

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Ein lange verstorbener Fürst der Bretonen ritt durch ein Spalier an Skeletten heran, die sich wie eine Welle auf See vor ihm teilten. Eine verrostete Krone lag auf seinem Haupt und hinter ihm folgte seine Leibgarde. Die Rosse der untoten Reiter, ebenfalls in unheimliches Leuchten getaucht, stieben Rauch aus ihren Nüstern, während sie ihrem Ziel entgegenliefen. Auf einmal schnallte sein Kopf nach vorne und er fixierte Hagen von Merxheim mit seinem Blick. Der Hexenjäger erwiderte diesen und lud gelassen seine Pistole nach. Der Fluchfürst stieß ein schrilles Kreischen aus und zeigte mit seinem Schwert auf seinen Feind. Hagen verstand und nickte, als er seinen Schritt beschleunigte und die Pistole fester griff. „Sigmar, schütze mich und ich vernichte dieses abscheuliche Ungeheuer in deinem Namen.“, flüsterte er und die beiden Duellanten näherten sich einander. Der Fluchfürst stieß seine dunkle Klinge in Körper, die sich ihm nicht schnell genug entziehen konnten und preschte zu seiner Beute hin. Hagen von Merxheim schlug mit bloßer Faust und seinem Körpergewicht Untote zu Boden und beschleunigte ebenso seine Schritte. Sie waren kurz vor dem Zusammenstoß. Der untote Ritter hob sein Schwert um den Mann zu töten und kreischte erneut in einem andersweltlichen Ton, während der Hexenjäger seine Pistole hochriss und schoss!

 

Während die Soldaten und Ritter an vorderster Front kämpften, schossen die Trebuchets unaufhörlich Geschoss um Geschoss auf die Horden nieder. Steine zerschmetterten Formationen wie Körper gleichermaßen, doch ihr Feind verfügte über eine endlose Zahl an verdammten Seelen. Die größeren Monster hielten sich noch zurück und waren somit außerhalb der Reichweite der Artillerie. Oberst dirigierte seine Bogenschützen und zentrierte ihr Feuer auf Knotenpunkte, die ihren Verbündeten den Durchbruch ermöglichen oder Gegenangriffe aufhalten sollten. Wieder einmal schrie er: „Heben, Anspannen, LOSLASSEN!“ und ein Schwall aus Feuerpfeilen löste sich. Sie schlugen in eine Abteilung Zombies ein, die sich auf die Gralspilger warfen und hielt sie kurz zurück, was den Fanatikern Luft zum Atmen verschaffte. Oberst schluckte und sah hin und her, um weitere Ziele auszumachen, während seine Abteilung weiter den Feind beharkte. Auf einmal wurde sein Blick zur linken Flanke der Armee gezogen, auf einen kleinen Hügel, der außerhalb der Schlachtreihe lag. Seine Augen weiteten sich und ein leises „Oh nein…:“ entwich seinem Mund. Er sprintete los in Richtung seines Bannerträgers und packte die Stange, als er ihn erreicht hatte. Der Mann sah ihn mit einem verwirrten Blick an, da er sich diesen Anflug von Panik nicht erklären konnte. Oberst schrie: „Schick ein Zeichen an die Front! Clemént muss Bescheid wissen!“

 

Der Herr des Lot-Tales hieb einen untoten Wolf entzwei, der nach der Flanke seines Reittiers Wilhelm schnappte. Er schrie: „Weiter, weiter! Haltet nicht an, weiter nach vorne!“ Er sah sich um und betrachtete die Lage. Die Ritter waren weit in die untote Masse vorgedrungen, musste sich aber anstrengen, ihr Momentum beizubehalten. Die Fußtruppen kamen näher, es waren allerdings noch viele Leiber zwischen ihnen und den berittenen Kontingenten. Auch machte sich Clemént Sorgen, da die großen Monster und Truppen des Vampirs sich noch nicht gezeigt hatten. Das Schlimmste stand ihnen erst noch bevor. Zumindest die Artillerie und die Bogenschützen waren noch sicher, da die Fledermäuse von den Pegasi und ihren Reitern in Schach gehalten wurden. Doch halt…was war das? Das Banner der Bogenschützen bewegte sich in einem vorbestimmten Muster….die linke Seite? Sofort sah der Ritter in die angegebene Richtung und spähte die Gegend aus. Zuerst sah er nichts…..doch, da! Eine Staubwolke ging in Richtung Himmel, was auf etwas größeres schließen ließ….oder aber auf eine große Zahl an Kreaturen. Dann sah er aber etwas, dass sein Herz einen Schlag aussetzen ließ. Entsetzt stieß er aus: „Brazorkules ist hier!“

 

Ein riesiger Ork starrte auf die Schlachtlinie vor sich herab. Das Wildschwein, auf dem er saß, geiferte in Erwartung des Gemetzels, das kommen würde und schnaubte laut. Ein Goblin kam heran und fragte vorsichtig: „Ehm Bozz, woll ma echt gegn die Doofen totn Dinga kämpfen? Die Jungz magn die nich so….die sin so still wenn se moschen….“ Brazorkules sah verächtlich auf die kleine Grünhaut neben sich und erwiderte: „Ich bin da Bozz von dem Land hier! Egal ob Mensch oda tota Mensch…..da Grözte bin ich! Also moschen ma se alle wech!“ Der Goblin nickte nur und machte sich schnell auf, um sich wieder seinem Mob anzuschließen. Brazorkules fletschte die Zähne. Die steinernen Gebäude am Ende des Tales waren keine große Herausforderung gewesen. Er und seine Schwarzorks hatten kurzen Prozess mit der Garnison gemacht, nachdem sich eine große Zahl an Grünhäuten aus den Gebieten jenseits des Lot-Tales angeschlossen hatten, die die Menschen mürbe machten. Nun würde er allen Emporkömmlingen hier zeigen, wer der Größte war. Nach seinem Sieg hier würde er einen Waaagh ausrufen und plündern in das verhasste Bretonia ziehen. Er gab seinem Reittier die Sporen und brüllte seinen Schlachtruf hinaus: „WAAAAAAAGGGGHHHH!“

 

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Clemént sah entsetzt nach links. Valentinian ritt zu ihm und fragte: „Was sollen wir jetzt tun?“. Er sah sich um und knirschte mit den Zähnen. Sollte er….

 

1 ) Die linke Flanke Festus, Elena und den Fahrenden Rittern überlassen

2 ) Einen Ausfall nach rechts zu versuchen, sodass die Orks zuerst auf die Untoten treffen

3 ) Weiterhin auf Roland de Aquitaine zustürmen und riskieren, die Orks nicht gleich stoppen zu können

4 ) Die Armee aufteilen um sich Untoten und Orks gleichzeitig zu stellen

5 ) Versuchen sich zurückzuziehen in Richtung des Forét de Fee

 

Und wieder bitte ich euch um eure Mithilfe….was soll Clemént machen? Eure Stimme entscheidet, wie die Geschichte weitergeht :D Ich bin gespannt auf euren Input und wünsche euch einen schönen Wochenanfang!

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2ygars Glorious Goods (Sammelprojekt)

 

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2 oder 3... 2 oder 3, wer soll das enscheiden...?

Hm, hm... Nun, ich denke, am Wichtigsten ist wohl, dass sich die beiden Gegner ausreichend aneinander aufreiben, also dann doch die 2.

 

Puuuh! Ganz schön wilde Geschichte! ?

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Kleine Leute - mein Hauptprojekt um kleine Völker: Zwerge, Halblinge usw.

Mit Bil ins Scharmützelland - Fantasy-Skirmish

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Danke für eure rege Teilnahme, bin gespannt auf weiteren Input :D

 

In der Zwischenzeit habe ich Mal die Wissenlander Speerträger fertig gemacht, somit ist eine ganze Einheit fertig :) ich hoffe sie gefällt euch und ich muss sagen auch die Bases sind nun in mit dem Effekt so geworden wie intendiert in der Einheit :)

 

Beste Grüße 

 

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Danke sehr :)

 

Bei mir sind mittlerweile wieder acht Ritter fertig geworden, die Roten Wölfe von Lot. Wenn die Einheit fertig ist Gesamt gibt es einen kleinen Flufftext dazu....aber im Spoiler weil es ja sonst das Ende der Erzählung vorgreifen würde :D

 

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vor 53 Minuten schrieb 2ygar:

Bei mir sind mittlerweile wieder acht Ritter fertig geworden, die Roten Wölfe von Lot. Wenn die Einheit fertig ist Gesamt gibt es einen kleinen Flufftext dazu....aber im Spoiler weil es ja sonst das Ende der Erzählung vorgreifen würde :D

Uiih, die gefallen mir sehr gut. Ich finde besonders das weiße Kreuz auf den dunkelroten Umhängen macht sich sehr gut. Wirken auch als gesamtes so, als würden sie in den Angriff übergehen wollen, schon fast cineastisch. Bin begeistert.

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Sehr schön! :popcorn:

 

Die Speerträger sind wirklich schön geworden, will ich meinen! Nichts auszusetzen. :maler:

 

Die Farbe beim Großmeister-Anzug wirkt für mich ein bisschen seltsam.
Ein wenig eine Mischung aus Science Fiction und Pyjama.
Vielleicht ist's einfach nur zu viel gelb - eventuell könnte man das ein wenig reduzieren und noch andere Farben nutzen?

 

Die Rittereinheit finde ich auch fesch! Vielleicht ein bisschen wie Blutritter... Ziehen die gerade nach Sylvania? :schreiben:

 

Wann können wir damit rechnen, diese Minis auch einmal im Einsatz auf dem Spielfeld zu sehen?

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Danke euch : )

 

@Brazork Danke dir. Der Großmeister ist vom Sonnenorden, ich wollte mit dem Geld ein wenig Abwechslung hinein bringen. Also andere Farben sind da schwer^^

 

Haha Blutritter nicht, aber wahrscheinlich stürmen sie gerade durch Untote^^

 

Wahrscheinlich werde ich im April zum spielen kommen, bis dahin bin ich noch eine Weile weg. Aber dann werden die mal ausgeführt : )

 

Beste Grüße

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Und nun geht es heute mit der Geschichte weiter. Ich hoffe sie gefällt euch, sie hat auf jeden Fall ordentlich Sprengstoff : ) Und es gibt eine richtungsweisende Entscheidung für euch zu treffen....ich bin gespannt wie ihr euch entscheidet!

 

Beste Grüße

 

Opfer und Entscheidungen

 

Clemént de Rochetourneur fluchte, als er sich der neuen Situation gewahr wurde. Die Orks hatten also wie befürchtet die Befestigungen an den Grenzen überrannt. Er hoffte zumindest, dass einige seiner Männer es geschafft hatten, vor den Grünhäuten zu fliehen. Er blickte zu Valentinian und sagte ihm: „Beeile dich und führe die Ritter nach rechts! Ich werde nach links vorstoßen und die hinteren Reihen ordnen!“ Der Herr von Wankenfels entgegnete ihm: „Bist du wahnsinnig? Du wirst gegen den Strom der eigenen Armee reiten und direkt in das dichteste Getümmel!“ „Ich weiß“, entgegnete Clemént, „aber ich muss dorthin. Wenn Brazorkules dort durchbricht, dann ist diese Schlacht zu Ende bevor sie begonnen hat.“ Valentinian nickte: „Dann sei die Herrin mit dir, Clemént de Rochetourneur.“ „Und mit dir, Valentinian von Wankenfels. Führe die Männer und Frauen von Lot ab hier nach rechts und versucht, so viel Distanz wie möglich zwischen euch und die Orks zu bringen.“ Mit diesen Worten drehte sich der Ritter um und rief Befehle zu den Umstehenden. Der Herr des Lottales war in diesen Momenten schon weitergeritten und atmete tief durch. Das würde ein Höllenritt durch seine eigene Armee werden, aber er musste es versuchen. Leise flüsterte er zu seinem treuen Reittier Wilhelm: „Du schaffst das, mein Kleiner. Ich vertraue dir.“ Wie als Antwort wieherte das Pferd und beschleunigte seinen Schritt in Richtung der linken Flanke.

 

In der Zwischenzeit beäugte Roland de Aquitaine den Verlauf der Schlacht. Er lächelte amüsiert, als er die Bewegungen der Bretonen bemerkte. „Sie wollen also nach rechts ausweichen und uns zuerst auf die Orks treffen lassen….vielleicht das Klügste. Aber mein lieber Clemént….ich denke, du machst da einen Fehler.“ Das arrogante Lächeln auf seinem Gesicht fror ein und er begann, mit einem verächtlichen Unterton weiter zu sprechen: „Ich bin enttäuscht, Ritter Bretonias. Du weichst der Gefahr aus, anstatt dich beiden Ungeheuern zu stellen. Und du hast eines nicht bedacht….jeder Ork, den ich jetzt erschlage, wird meine Reihen nur verstärken….du hast deine Niederlage nur herausgeschoben und verschlimmert.“ Der Vampirfürst hob seine Hand und ohne ein Wort zu sagen setzte sich seine Leibgarde aus Verfluchten Rittern in Bewegung. Sein diabolisches Reittier schnaubte, wobei sich schwarzer Rauch aus seinen Nüstern nach oben schlängelte. Roland de Aquitaine machte sich auf, sich dem riesigen Schwarzork Brazorkules zu stellen.

 

In der Mitte des Schlachtfeldes standen die Waldruher Landsknechte und stellten sich weiterhin der wimmelnden Masse aus Zombies und Skeletten. Noch immer waren Hagen von Merxheim und der untote Fürst in ihrem Zweikampf gefangen. Der vorher abgegebene Schuss hatte ihm den linken Arm in heiligem Feuer abgeschlagen, was seinen Schild entfernte. Doch trotzdem war er ein verdammt harter Gegner. Orfus versuchte derweil, den durchgegebenen Befehl eines Schwenks nach rechts weiter auszuführen. Er hieb ein Skelett mit seiner Großaxt auseinander und brüllte herum: „Lauft ihr verdammten Hurensöhne lauft! Wer hierbleibt ist nur des Todes!“ Der Hexenjäger presste die Zähne zusammen und parierte einen Schlag der Fluchklinge mit dem Heft seiner Pistole. Der Fluchfürst kreischte einmal mehr in einem andersweltlichen Laut und holte zu einem weiteren Hieb aus. Wieder schaffte es Hagen, seine geweihte Pistole gerade noch rechtzeitig in den Weg des Schlages zu bekommen. Als er dies geschafft hatte, grinste er und umklammerte den Griff der unheiligen Waffe mit seiner freien Hand. Er hielt den Fluchfürst in festem Griff und zog seine zweite Pistole aus dem Halfter, die noch geladen war. Orfus, der sich in der Zwischenzeit wieder nach links begeben hatte, um Nachzügler anzuspornen, schrie: „Verdammt, Hagen, beeilt euch endlich!“. Der Hexenjäger sah nach hinten, um ihn zu maßregeln, als seine Augen weiter wurden. Einer der unheiligen Reiter hatte sich gelöst und raste direkt auf den Anführer der Waldruher zu.

 

 Orfus brüllte und riss seine Waffe hoch, er würde es allerdings nicht mehr rechtzeitig schaffen, den Lanzenschlag, der auf ihn zukam, abzuwehren. Hagen reagierte blitzschnell und riss die geladene Pistole hoch. Ein Knall ertönte, als die geheiligte Silberkugel den Untoten von seinem Reittier riss und zu Boden schleuderte. Orfus reagierte geistesgegenwärtig und sprang zur Seite, seine Axt dabei nachziehend und das tote Pferd an der Seite aufschlitzend. Vom Boden aus sah Orfus zu Hagen und schrie: „Scheiße war das knapp! Und jetzt raus hier!“ Der Hexenjäger nickte nur und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem Feind vor sich. Doch mit einem Male spürte er den Zug des Untoten nicht mehr. Verwirrt sah Hagen vor sich. Das Schwert war ohne Eigentümer und wurde von ihm nur gegen das untote Reittier gepresst. Alarmiert sah Hagen auf und erblickte die bloße Hand des Fluchfürsten vorschnellen. Mit verächtlicher Leichtigkeit durchstießen die Knochen das weiche Fleisch des Menschen und brachen aus dem Rücken wieder hervor. „NEIN!“, schrie Orfus, und streckte seine Hand nach seinem Freund aus. Hagen schnappte nach Luft, als der Schmerz ihn zu überwältigen drohte. Dies war sein Ende und er wusste es. Doch er würde nicht alleine gehen. Als der Fluchfürst seinen Arm wieder aus Hagen ziehen wollte, nahm dieser seine letzte Kraft zusammen und hielt das Gelenk in seinem Körper fest. Der Fluchfürst kreischte erneut und versuchte, sein Gliedmaß zu befreien. Hagen musste aufgrund der Anstrengung Blut husten, doch trotzdem fing er an zu lächeln. Aus seiner Tasche zog er einen Beutel hervor, an dem eine Leine befestigt war. Der Fluchfürst wurde unruhiger und versuchte mit seinem vermissten Arm nach dem Hexenjäger zu schlagen, erreichte ihn aber nicht. Hagen bewegte ihn zu seinem Mund und biss auf die Leine, bevor er sprach: „Möge Sigmar über alle hier wachen. Und nun krepier, du verdammter Bastard.“ Nachdem er diese Worte gesprochen hatte, riss er die Leine aus dem Beutel und eine donnernde Explosion erscholl über dem Schlachtfeld. Orfus konnte nur hilflos mit ansehen, wie Hagen und der Fluchfürst von Feuer und schwarzem Rauch verschlungen wurden. ……

 

Elena de Mont-Saint-Michel und Festus von Aurach ritten in der Zwischenzeit an der Seite der Fahrenden Ritter nach rechts herum und teilten die Reihen an Zombies vor sich. Die jungen, ungeduldigen Streiter hatten sich lange geweigert, sich in eine neue Richtung zu bewegen. Erst der Einsatz des Gralsritters hatte dazu geführt, dass sie sich murrend angeschlossen hatten. Der Schwung ging recht gut vonstatten, doch sie waren noch nicht aus der Gefahrenzone. Elena sah nach links und konnte gerade noch reagieren, als die Spitze eines Rapiers auf sie zuschoss. Sie beschwor Ranken an ihrer linken Hand und parierte die Waffe, was sie fast aus ihrem Sattel riss. Sie fasste sich und sah auf ihren unbekannten Angreifer. Vor ihr stand Marie de Gisoreux und leckte sich über die Lippen: „Hallo, Schwester.“ Elena keuchte und schwang ihre Hand nach links, was Dornen aus dem Boden schießen ließ, doch die Vampirin lachte nur hämisch auf und sprang zurück. „Ist das wirklich alles, Liebste?“, fragte sie in hönischem Ton. Festus von Aurach ritt mit seiner Lanze heran und zielte auf Marie, doch ein magischer Blitz traf die Waffe und war so mächtig, dass er das Pferd des Gralsritters ebenfalls durchbohrte und ihn zu Boden warf. Jean der Nekromant war hier und wob schon den nächsten Spruch. Elena bannte diesen kurzerhand, wich jedoch zurück, als Marie wieder auf sie zusprang. „Marie, bitte, du musst das nicht tun!“, flehte die Dame der Herrin. Doch die Vampirin lachte nur lauf auf und antwortete: „Natürlich muss ich das tun. Das ist es, was er aus mir gemacht hat. Und ich bin ehrlich….es gefällt mir! Die Macht, das alles….es ist berauschend!“ Der Rapier durchdrang den Stab von Elena und Marie griff ihn. Sie kam dem Gesicht der Magierin nahe und flüsterte: „Komm zu mir, Elena. Werde wieder meine Schwester. Gemeinsam könnten wir so viel erreichen. Auch diese ekelhaften Gockel Roland stürzen.“ Elena drückte mit ganzer Kraft gegen den Stab und sprach mit Ekel in der Stimme: „Lieber sterbe ich, als die Herrin zu verraten und alles wofür sie steht. Dein Vater wäre sprachlos ob dieser Worte, Marie de Gisoreux.“ Die Vampirin schrie ob dieser Worte auf und warf die Magierin von ihrem Pferd herunter.

 

Elena kam mit einem schmerzerfülltem Schrei auf. Sie sah hoch und erblickte Jean, wie er eine unheimliche Intonation anstimmte: „Anach resu shaka!“ Ein schwarzer Blitz raste auf sie zu und drohte sie zu durchbohren. Elena konnte nicht mehr reagieren und schloss in Erwartung die Augen auf den Schmerz. Doch er kam nicht. Denn Festus von Aurach sprang in den Weg und absorbierte den Zauber. Elena schrie auf, als sie den Gralsritter, einen Streiter ihrer Herrin, auf ein Knie gehen sah. Er war sichtlich gealtert und seine Haut schien ledrig. Der Zauber hatte ihn in einem Winterschlag um Jahrhunderte altern lassen, was selbst die Kräfte der Herrin nicht verhindern konnte. Jean lachte schrill: „Hahahaha! Seht nur, wie sehr die Herrin ihre Diener im Stich lässt! Erzittert vor meiner Macht!“ Elena vergoss eine Träne, stand dann aber trotzig auf und wandte sich Jean zu. Sie beschwor die ihr eigenen Mächte und ein heftiger Windstoß brachte den Nekromanten zu Fall. Er reagierte mit einer rasch gewirkten Erweckung, die einen toten Soldaten aus Waldruh wiederauferstehen und nach Elena schnappen ließ. Sie konterte dies mit einem Schlag ihres Stabes, der den Kopf des Untoten zerschmetterte. Jean rappelte sich wieder auf und sah mit hasserfülltem Blick auf die Dame der Herrin, als beide begannen neue Zauber in ihrem magischen Duell zu wirken.

 

Marie ging in der Zwischenzeit auf Festus zu und sah den Gralsritter geringschätzig an: „Wo ist eure Herrin jetzt, Herr?“ Festus sah sie an. Was sie jedoch sah, ließ die Vampirin innehalten. Es war kein Blick voller Hass und Verachtung. Es war ein Blick voll Mitleid. Leise und schwach sprach er: „Ich habe meine Rolle erfüllt und ein gutes Leben gelebt, Mädchen. Auf mich wartet das Paradies im Arme meiner Herrin. Kannst du das gleiche von dir sagen? Oder wartet auf dich nur die schwarze Leere?“ Marie schrie aufgrund der Wahrheit dieser Worte auf und stieß mit ihrem Rapier zu. Die Waffe durchbohrte das Herz des Gralsritters. Festus atmete scharf ein. Mit letzter Kraft ergriff er den Rapier zu Beginn der Klinge und brach das Metall einfach ab. Dann sackte er leblos zu Boden. Marie fluchte und warf die nun nutzlose Parierstange auf die Seite. Dann machte sie sich auf den Weg in Richtung Elena. Sie spreizte ihre Finger und die Klauen in ihrer Hand wurden schärfer. Jean und Elena duellierten sich währenddessen auf magische Weise und nekromantischer Zauber traf auf heilige Abwehr. Als Marie die Strecke fast zurück gelegt hatte, ritt jedoch eine Gestalt zwischen sie und ihr Ziel. Die Gestalt war in rotes und schwarzes Gewand gehüllt. Seine blutige Axt hing von seiner Seite herab und traurige Augen sahen in ihre Richtung. Das Wappen, ein rotes Kreuz, war umringt von vier weißen Diamanten. Der Ritter stieg von seinem Reittier hinab und flüsterte diesem etwas zu, woraufhin es in Richtung Rücken des Heeres davontrabte. Marie atmete tief ein sprach mit einem traurigen Unterton: „Hallo, Clemént.“

 

Brazorkules teilte einen weiteren Zombie vor sich und hob seine Axt: „Moscht se alle wech!“ Seine Untergebenen brüllten als Antwort und der Schwung der Grünhäute wurde weitergetragen. Den nächsten Untoten stieß er mit seinem Schild weg und ein lautes „WAAAAAGH“! kam über seine Lippen. Auf einmal teilte sich jedoch die Menge an Leibern vor ihm. Ein schwer gerüsteter Reiter kam in seine Richtung und zwirbelte an seinem Bart. Brazorkules schnaubte verächtlich. Was wollte denn bitte dieser kleine Git von ihm? Den würde er nur mit einem Schlag auf die Seite werfen und weiterwüten. Dann sagte dieser etwas: „Sei gegrüßt, Kreatur. Sei dir im Klaren das es Roland de Aquitaine sein wird, der dein bemitleidenswertes Leben beenden wird.“ Brazorkules knurrte und antwortete nur: „Dat wern ma ja sehen, du GIT!“ und gab seinem Reittier die Sporen. Roland tat dasselbe und legte seine Waffe an. Der Schädel dieser Kreatur würde ihm gehören.

 

An andere Stelle sprang Marie auf Clemént zu und hieb mit ihren Krallen nach ihm. Sie schrie ihm entgegen: „Du hast mich im Stich gelassen! Du hast mich verraten!“ Der Herr des Lottales knurrte ob der Anstrengung auf und erwiderte: „Ich weiß und es tut mir leid, Marie. Erlaube mir wenigstens, dich von deinem Leiden zu erlösen.“ Die Vampirin schrie auf und verstärkte ihre Angriffe. Clemént parierte sie, so gut er konnte, doch die Stärke seiner ehemaligen Freundin setze ihm zu. Er gab Boden preis und antwortete mit schnellen Schlägen von seiner Seite aus. Ein Abwärtshieb streifte Marie und durchschnitt den Stoff an ihrem Bauch, traf aber kein Fleisch. Im Gegenzug fuhren ihre Krallen über die Schulterplatte des Ritters und rissen sie von ihrem Platz. Clemént schrie auf und konterte mit einem schweren Schlag, der sich tief in den Bauch der Vampirin grub. Marie keuchte und fiel auf ihre Knie. Der Ritter zog die Waffe heraus und hob sie erneut an. Er sah seiner Kontrahentin direkt in die Augen. Er bildete sich ein, einen Funken der Person wiederzuerkennen, die Marie einst gewesen war. Das junge und lebensfrohe Mädchen, dass sich nicht einmal von einem untoten Überfall die Lebensfreude nehmen lassen wollte. Sie sprach: „Na los, bring es zu Ende. Wenigstens bist du es.“ Clemént packte den Griff seiner Axt fester und knirschte mit den Zähnen. Seine Entschlossenheit wankte für einen Moment. Er war sich nicht sicher, was er tun sollte. Sollte er…..

 

1 ) Marie verschonen. Sie konnte ihr dunkles Wesen besiegen.

2 ) sie von ihrem Leid erlösen. Es wäre eine Gnade.

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Projekte und Armeeaufbau:

 

2ygars Glorious Goods (Sammelprojekt)

 

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