All about Avatar, today: Avatar Legends PnP

[Cheruba-L]

Neues Jahr, neues Glück, oder so ähnlich. Ich hatte Ende letzten Jahres das Glück, an eines der letzten noch verfügbaren Exemplare folgenden Brettspiels zu kommen:

 

Dabei handelt es sich um ein Spiel zu der gleichnamigen Serie The Legend of Korra. Man spielt zu zweit, jeder Spieler steuert ein Team aus drei Bändigern: Feuer, Wasser und Erde. Ziel des Spiels ist es, seinen Gegner hinten aus der Arena zu werfen, indem man ihm die Elemente um die Ohren haut.

Das Spiel wurde 2018 in einem Kickstarter veröffentlicht, was ich viel zu spät mitgekommen habe. Letztes Jahr dann bin ich auf die Suche gegangen, und einzelne Exemplare werden bis zu 200 Euro gehandelt. Ein Preis, den ich nicht bereit war zu zahlen. Ich hatte Glück und konnte für knapp 65 Euro zuschlagen. Fast ein Schnäppchen!

 

Dieses Projekt soll sich nun also mit dem Aufbau einer Arena sowie sämtlicher Teams befassen.

 

Die Regeln sind nicht zu kompliziert, und außerdem online vom Hersteller zu beziehen. Ich werde darauf später auch noch eingehen.

 

Die beigefügten Figuren sind... okay. Mehr auch nicht. Man erkennt, was sie darstellen sollen, aber wirklich die Charaktere kann man nicht erkennen.

 

Das Material ist flexibel, aber nicht zu weich. Die Gussgrate waren stellenweise furchtbar, weitgehend aber gut zu entfernen. Die obigen 6 Minis sind die beiden Teams, welche in der Grundbox enthalten waren, die Fire Ferrets und die Wolfbats. Wer die Serie geschaut hat, erkennt sie aus dem Finale der Pro Bending Meisterschaft.

Weitere Teams gab es Kickstarter-exclusive. Natürlich sind diese ebenfalls nicht mehr erhältlich, oder eben zu wirklich sehr hohen Preisen. Glücklicherweise für mich habe ich eine "Print and Play" Version im Internet gefunden, welche das Wichtigste enthält, das ich zum Spielen der anderen Teams brauche: Die Technikkarten.

Ich meine, die Minis waren ohnehin nicht so großartig, und wofür sind wir Modellbauer, richtig? Mein Plan ist also, Ersatzmodelle zu finden für die anderen Teams. Diese müssen nicht unbedingt zu den obigen Teams passen, sollten aber innerhalb des eigenen Teams zusammen passen, und außerdem einen Feuer-, Wasser und Erdbändiger enthalten. Sollte jemand hier mit lesen und Vorschläge parat haben, bitte immer her damit!

Ich möchte gleich darauf hinweisen, dass mir Hero Forge bekannt ist, ich die Preise aber für dieses Projekt als zu hoch ansehe.

 

Mein weiterer Plan ist demnach, die Technikkarten selbst zu drucken (oder drucken zu lassen) und damit die weiteren Teams spielbar zu machen. Ich möchte auch Organiboards aus MDF bauen, wo man alle Marker und Karten sortiert ablegen kann, damit das alles nicht auf dem Tisch herum fliegt.

 

 

Ich habe inzwischen fünf Spiele machen dürfen. Ich mit den Fire Ferets, meine Freundin mit den Wolfbats. Ich habe auch ein paar Fotos gemacht, aus irgendeinem Grund sind die meisten allerdings jetzt nur noch schwarz. Also: Kaum Fotos.

Die ersten drei Spiele habe ich gnadenlos den Hintern versolt bekommen. Mein Empfinden: Die Wolfbats sind deutlich stärker. Das liegt unter anderem an der viel höheren Reichweite.

Zunächst zum Spielfeld:

 

Beigefügt ist ein faltbares Papp-Spielfeld, das ich früher oder später durch eine selbstgebaute Arena ersetzen möchte. Die Feldmarkierungen sind spielrelevant; man kann seine Bändiger nach rechts und links in andere Felder bewegen. Nach hinten kann man nur gestoßen werden. Wenn man aus der Arena fällt, ist dieser Bändiger aus dem Spiel, was es im Folgenden deutlich erschwert, weiter zu machen. Man kann die Technikkarten dieses Bändigers nämlich nicht mehr verwenden (außer, um Chi zu generieren), und hat somit unter Umständen weniger Aktionen zur Verfügung als der Gegner. Ich sage später noch was zu Regeln und Spielzügen, erst einmal wird das Projekt (und das Spiel) als solches vorgestellt.

 

Die Technikkarten, man hat jede Runde drei, sagen, was man mit welchem Bändiger machen kann. Man hat immer genau drei davon auf der Hand. Da diese jedoch zuvor gemischt werden, kann es auch sein, dass einer oder zwei Bändiger in dieser Runde gar nicht an die Reihe kommen. Das Kartendeck verändert sich während des Spiels, indem man bessere Techniken für Chi kauft, und schwächere beim Neumischen entfernt. Ein Bisschen Deckbuilding, quasi.

 

Die Marker werden im Internet mehrfach bemängelt. Das liegt daran, dass diese beidseitig bedruckt sind, mit leichtem Farbunterschied, um sie dem jeweiligen Team zuordnen zu können.

Die Pappmarker sind beiliegend. Wie man sieht, ist der farbliche Unterschied wirklich nicht groß.

Die Acrylmarker hab ich hier rumliegen gehabt. Die werde ich in Zukunft nutzen.

 

Minis, Spielbrett, Marker. Kann man alles selbst bauen. Kommen wir zu den Technikkarten. Die kann man zwar auch selbst drucken, aber eben nur, wenn man weiß, was drauf stehen soll. 

So sehen die aus:

 

Die Symbole sagen einem jeweils, was man machen kann (und muss). Die Farbe ordnet die Technik dem Element (und damit dem Bändiger zu) und das Logo unten rechts sagt, aus welchem Team die Technik ist. Es sind auch die Namen der Bändiger links aufgeführt.

Das hier sind die Startkarten der beiden Grundboxteams. Mit denen fängt man an, jede Karte zweimal enthalten. Eine weitere Erklärung sowie Analyse folgt später.

Ich konnte nun jedenfalls die Karten sämtlicher Teams als PDFs finden, um sie sich selbst drucken zu können. Ich glaube, im Tabletopsimulator gibt es das Spiel auch, da dürften die Karten auch zu finden sein. Zusammen mit den frei verfügbaren Spielregeln habe ich somit alles, was ich brauche, um mir die restlichen Teams bauen zu können. Darum soll es hier in Zukunft dann eben auch gehen.

 

Ich tagge mal schonmal @Delln und @SpeziFisch, welche beide Interesse an dem Spiel geäußert haben. Wie gesagt: Spielregeln und persönliche Meinungen folgen. Nur schon so viel: Ich find's klasse

 

bearbeitet 16. Februar 2023 von Cheruba-L

[SpeziFisch]

Danke fürs Taggen. Bin ein großer Fan des Avatar Universums, auch wenn mich Korra nicht ganz so stark abgeholt hat.

[SisterMaryNapalm]

Na ja, wobei die späteren Staffeln schon ganz gut waren, fand ich. Kuvira und Zaheer waren besser durchdachte Gegner und die kleinen Nebengeschichten fand ich auch sehr nett.

 

Ich bin und bleibe gespannt sitzen und gucke gerne zu.

[Delln]

Viele Dank. Wenn man alles quasi selber machen kann wird es hier ja nochmal interessanter. 

 

Daher bekunde ich Interesse an allem! Also Minis, Wo du wie was drucken lassen willst. Eventuell gibt's bei irgendwas ja auch Mengenrabatte oder man spart Versand, wenn wir was zusammen machen. 

[Cheruba-L]

Hach schön, ein paar Fans sind schon da

 

Wir können natürlich auch gern über die Serie(n) schreiben, bin da auch ein großer Fan von. Hab beide schon mehrfach erneut angeschaut. TLoK grad erst wieder, um ein Feeling zu bekommen. Und dabei gemerkt, dass die Pro Bending Matches alle in der ersten Staffel sind, und da auch fast am Anfang. Hatte ich irgendwie ganz anders in Erinnerung. 

 

Da es hier ja um zwei große Bereiche gehen soll, und manche möglicherweise nur für die Figuren oder den Modellbau, und andere vielleicht für meine Beurteilung des Systems hier sind, mache ich am besten deutlich, was nu kommt. Dann kann man im Notfall einfach überspringen

 

 

Modellbau

 

Fangen wir an mit dem Modellbauteil, welcher auch der Grund ist warum der Thread hier gelandet ist und nicht im Brettspielbereich. Das, und da hätte ihn womöglich kaum einer bemerkt. 

 

Ich habe die Grundfarben auf den Fire Ferrets. Mir war irgendwie danach, mit denen anzufangen. 

 

Gut, offenbar nicht alle Grundfarben. Die Effekte kommen demnächst auch, werden aber tendenziell als letztes fertig. Die Gürtel mach ich wohl als nächstes. Mir ist erst beim nachschauen für das Farbschema aufgefallen, dass die Gürtel und das kleine Quadrat am Helm die Farbe des Elementes zeigen sollen, wohl auch für die Gegner, um die auseinander halten zu können. Rot für Feuer, Blau für Wasser und Grün für Erde. Warum grün gewählt wurde kann ich nur raten. Aber die Armee des Erdkönigreichs trägt grüne Uniformen, und Bolin (der Erdbändiger) hat grüne Augen. 

 

Ich möchte vom Stil her mal versuchen, das ähnlich dem Anime zu bemalen. Also kantige Schatten, keine Verläufe oder Kantenakzente. Die einfachen Figuren bieten sich dafür an. Hab ich noch nie gemacht, keine Ahnung ob das Mist wird.

 

Damit kommen wir zu alternativen Modellen. Hab mal wild rum gesucht, und bin unter anderem bei Bushido gelandet. Konkret Temple of Ro-Kan. Da hab ich den Starter und zwei zusätzliche Modelle ins Auge gefasst.

 

 

 

Da hab ich quasi zwei fertige Erd-, einen Feuer- und eine Wasserbändigerin. Eine aus dem Starter kann je nach Bemalung auch Feuer- oder Wasserbändigerin sein. Müsst ich mal genauer anschauen. 

Und zwei weitere mit guter Grundlage, wo eigentlich nur noch Effekte dran müssen. 

Gut, die tragen keine Sportrüstung, und sehen auch nicht so sehr nach Avatar aus. Das stört mich jetzt aber weniger. Und wenn ich die alle im Anime-Stil bemale, passt es vielleicht trotzdem halbwegs. 

 

Die kann ich zusammen für etwa 58 Euro bekommen. Macht also 29 je Team (und ein Modell über). Ist nicht so günstig, wie ich im Kopf hatte, aber für weniger werd ich kaum ebenso passende Modelle bekommen. Erstaunlich, wie wenige dynamische Modelle ohne Waffen es so gibt. Immer mal ein paar, aber ist überschaubar. 

 

Also, die stehen schon halb auf der Liste. Ich mach aber erstmal die ersten beiden Teams fertig. 

 

Ich hab dann nochmal bei 3D Druck geschaut. Auf die schnelle nichts fertiges passendes dabei. Aber Hero Forge und Eldritch Foundry erlauben mir eine relativ passende Erstellung eigener Modelle. Faszinierend, was da inzwischen möglich ist. 

Bei Hero Forge gibt es weit mehr magische Effekte, die auch dynamischer sind. Da kostet eine STL 7,99 Dollar (aktuell 7,08 Euro). Da kommt noch der Druck drauf, da muss ich mal schauen, was das dann kosten würde. An dieser Stelle wäre ein Teilen mit @Dellnwohl möglich, das können wir gern mal per PN besprechen. Kannst natürlich auch erstmal weiter beobachten, ich werd nichts von heut auf morgen bestellen. 

 

Bei Eldritch Foundry kostet eine STL nur 5 Dollar (4,43 Euro). Die Posen sind gut anpassbar, die haben tolle Effektbases, aber eben weniger andere Effekte. 

Ich denke derzeit, ein Team via Eldritch Foundry und eins via Hero Forge sollte drin sein. Wären derzeit 34,53 Euro plus Druck für zwei Teams. Gar nicht mehr so teuer, wie ichs in Erinnerung hatte. Abhängig vom Drucker, natürlich. 

 

Dann gibt es noch Spell Effects für Bases von Crystal Tech aus Polen. Die haben auch nen Etsy Shop, den ich mal bemühen werde. Mit diesen Effekten kann man zB die blanken Modelle aus dem Ro-Kan Starter verzieren. 

 

Da geht was. Wenn ich lieb frage, bekomm' ich die bestimmt auch gespiegelt. 

 

Ich hab auch nochmal über die Bases nachgedacht. In der Serie besteht die Arena ja aus zwei Farben (wie auch das Pappboard). Wenn ich die Bases also farbig mache, passt das eventuell nicht mehr zum Untergrund. Man könnte durchsichtige Acrylbases nehmen, aber irgendwie will ich das nicht. 

Da habe ich nun erstmal zwei Möglichkeiten. Entweder die Arena wird nur einfarbig, zB mit Sand. Ist dann halt keine Liga-Arena, sondern mehr Street Style. Oder aber ich mache die Bases sehr schlicht und bemale die im Grunde gar nicht. Nur vielleicht die Farbe des Bändigers drauf tupfen. Hab sowas mal bei einem anderen Brettspiel gesehen, glaube Rat der Raben war das. Bin aber nicht mehr sicher. Wenn ich drüber stolpere, verlinke ich das nochmal. 

Ich bin mir auf jeden Fall recht sicher, diese Podest-Bases zu nutzen. Aber vielleicht hat ja jemand von euch eine andere gute Idee. 

 

 

Oha, langer Text geworden. Mein Update zum Spielsystem folgt dann die Tage separat. 

[Delln]

Alles sehr cool. Über einen geteilten Druck könnten wir bei Zeiten mal quatschen, muss mir das aber erstmal genauer anschauen. 

 

Die ausgewählten Modelle sind sehr cool und passen mMn ausreichend gut. 

 

Irgendwo hatte ich auch mal Bases gesehen, die halt dunkel sind quasi den Schatten der Figur darstellen und am Rand dann etwas farbig (hier könnte man auch die Elemente darstellen).

 

Muss die Serien auch nochmal beide gucken. Da man die ja schon kennt wäre auch eine Malbegleitung möglich... müsste ich nur noch malen :l

[SisterMaryNapalm]

Ich hatte neulich noch ein Modell gefunden von einem Water Dancer Monk als 3D-Print.

War eine junge Dame und optisch doch sehr an Korra angelehnt. Ich weiß die Seite nicht mehr, aber das sollte recht einfach zu finden sein. Vielleicht passt das ja.

[Cheruba-L]

vor 20 Stunden schrieb Delln:

Irgendwo hatte ich auch mal Bases gesehen, die halt dunkel sind quasi den Schatten der Figur darstellen und am Rand dann etwas farbig (hier könnte man auch die Elemente darstellen).

Genau so hatte ich das auch im Kopf. Einzig bei den Feuerbändigern muss ich dann schauen, ob ich das konsistent oder nach Lichtquelle mache. 

Und vielleicht beißt sich das auch mit dem einen oder anderen Base-Effekt. Muss ich dann mal schauen. 

 

vor 20 Stunden schrieb Delln:

Muss die Serien auch nochmal beide gucken. Da man die ja schon kennt wäre auch eine Malbegleitung möglich... müsste ich nur noch malen :l

Genau so mach ichs auch. Beides...

 

vor 8 Stunden schrieb SisterMaryNapalm:

Ich hatte neulich noch ein Modell gefunden von einem Water Dancer Monk als 3D-Print.

War eine junge Dame und optisch doch sehr an Korra angelehnt. Ich weiß die Seite nicht mehr, aber das sollte recht einfach zu finden sein. Vielleicht passt das ja.

Danke für den Hinweis. 

 

Die hier meinst du? Grad fix geschaut. Sieht schon auch ziemlich passend aus, ja. Behalte ich im Kopf. 

 

 

Kommen wir mal zu... 

 

 

Gameplay

 

Wie bereits erwähnt konnte ich bereits ein paar Spiele gegen meine Freundin bestreiten. Dabei hatte ich eingangs große Schwierigkeiten, mit meinen Fire Ferrets gegen die Wolfbats zu bestehen. Ich bin mir an der Stelle unsicher, ob die tatsächlich schwächer sind, oder einfach ganz anders gespielt werden müssen. Doch dazu später mehr. Erst einmal ein Einblick in das Wie. 

 

Man beginnt auf dem Spielfeld vor der Mittellinie. Ein Spieler auf Orange, einer auf Blau. Gemäß Regelwerk darf man seine Bändiger dabei beliebig in der ersten Zone verteilen, für die ersten Spiele wird aber vorgeschlagen, den Erdbändiger mittig, den Feuerbändiger rechts außen, und den Wasserbändiger links außen zu positionieren. 

Haben wir natürlich auch so gemacht. 

 

Dann die Decks. Man beginnt das Spiel immer mit den passenden Basistechniken. Das sind zwei identische je Bändiger, die einen Wert von 0 haben (also der Wert, für den man später andere Techniken kaufen kann). Folglich hat mal zwei mal Erde, zwei mal Feuer und zwei mal Wasser im Deck. Das mischt man und legt es bereit. 

Man bereitet auch die Strategiedecks vor. Das sind die vier ausgewählten fortgeschrittenen Techniken je Bändiger, die man im Verlauf dazu kaufen kann. 

Hier im obigen Bild sieht man die rechts. Die der Fire Ferrets sind nur zum Teil drauf. Man deckt jede Runde zwangsweise eine neue Technikkarte von einem Stapel seiner Wahl auf, und verdeckt damit u.U. eine andere darunter. Man kann immer nur die oberste je Stapel kaufen. 

 

So, man zieht also zu Beginn drei Karten. Man zieht immer drei, egal wie viele Bändiger man noch hat. Wenn man zu wenige Karten hat, mischt man den "Friedhof" und legt ihn wieder verdeckt hin. Dabei darf man, muss aber nicht, eine einzelne Karte nach Wahl entfernen. 

 

Nun kann es offenbar vorkommen, dass man für einen seiner Bändiger keine Farbe zieht, und nur die anderen beiden, oder gar nur einer an der Reihe ist. Das ist meist kein großes Problem, hat mir aber am Anfang große Kopfschmerzen bereitet. Betrachten wir vorher noch mal die Technikkarten. 

Wir sehen hier die Symbole, die sagen, was man tun kann und auch muss. Das große Symbol ist die Aktion

- Schild heißt so viele Elemente des Gegners aus dem eigenen Feld entfernen 

- Schuh heißt ein Feld nach rechts oder links laufen - nicht vor oder zurück 

- Zahl heißt so viele Elemente in ein anderes Feld legen. Die kleine Zahl daneben gibt die Reichweite an. Runder Rand ist eine normale Attacke, gezackter Rand ist "piercing". Man darf dabei niemals 

a) Ein Token in das eigene Feld legen, in dem der gerade aktive Bändiger steht

b) Ein Token in ein Feld legen, wo schon ein Token des gerade aktiven Bändigers liegt. 

 

Schauen wir uns nun die Reichweiten an, stellen wir fest, dass die Fire Ferrets alle nur Reichweite 1 haben. Die Wolfbats hingegen 2. Das allein ist schon ein böser Nachteil. 

Betrachten wir jetzt aber die Startaufstellung der Fire Ferrets (jeweils 2 Felder auseinander), die Reichweite (1), und den dummen Fall, dass einer der Bändiger mal nicht ran kommt, passiert es schnell, dass man schon im ersten Zug nach hinten geschleudert wird. 

Und erneut, mit Reichweite 1 kann dann der, der hinten steht, deutlich weniger (bis gar nicht) helfen, und ist de facto erstmal nutzlos. So geschehen in obigem Spielausschnitt. Hab das dann ziemlich fix verloren. 

 

Meine Spiele wurden schlagartig besser, als ich die Ferrets nebeneinander gestellt hab (also nur 1 Feld Abstand). Plötzlich konnte ich meine Spieler beschützen. Mein Tipp also an alle, die das Spiel mal testen wollen: Bei den Fire Ferrets direkt eine eigene Startaufstellung wählen, sonst wirds hart. 

 

Die Reichweitennachteile scheinen sich auch durch die fortgeschrittenen Techniken zu ziehen. Es wird zwar besser, aber die Wolfbats haben insgesamt einfach die  höhere Reichweite. Ich schätze, damit muss man einfach spielen lernen. 

 

 

Die Teams haben jeweils spezielle Teamfertigkeiten, die auf den Teamboards beschrieben sind. 

Die Fire Ferrets zum Beispiel können "Counterbending", was vereinfacht gesagt Tokens des Gegners in eigene umwandelt. 

Die Wolfbats haben "Dizzling". Die zielen nämlich (regelwidrig) gern auf den Kopf. Ein Bändiger, der einen "Dizzling" Marker erhalten hat, verliert seine erste Aktion. 

 

 

Eigene Tokens und die des Gegners heben sich auf, und zwar nach folgenden Regeln:

- Ich darf mit einer Aktion so viele Tokens in ein Feld in Reichweite legen, wie die Zahl angibt. Dabei heben diese eins zu eins Tokens des Gegners im selben Feld auf. Element egal. Auf die Weise kann man sich also schützen, wenn man auf eigene Felder eigene Elemente legt. Ich kann folglich auch nur Gegner treffen, wenn ich deren Tokens entferne. 

- Piercing Attacks ignorieren die Regel, dass die Tokens sich aufheben. Es bleiben beide Tokens liegen, meine, und die des Gegners. 

- Am Ende meines Zuges werden alle gegnerischen Tokens entfernt, natürlich erst, nachdem Treffer ermittelt wurden. 

 

Es ist daher wichtig, erkennen zu können, wem welche Tokens gehören, da diese zu unterschiedlichen Zeiten entfernt werden können. Man hat auch immer die Möglichkeit, sich gegen die Angriffr zu verteidigen, da man die Trefferermittlung eben erst nach den eigenen Techniken durchführt. 

Piercing Angriffe haben also den Vorteil, das ich eine bereits bestehende gegnerische Abwehr ignorieren kann. Aber den Nachteil, dass ich sie nicht zur unmittelbaren Verteidigung benutzen kann, da sie keine gegnerischen Tokens entfernen. 

Zu beachten ist aber noch, dass die Tokens nicht zwischen normal und Piercing unterscheiden. Was auch gar nicht notwendig ist. Nachdem nämlich mein Zug wieder an den Gegner geht, gelten alle meine Tokens als normale Tokens und können Angriffe, die danach folgen, blocken. 

 

Das erstmal dazu. Ich will versuchen in Zukunft die Techniken der einzelnen Bändiger aufzuzeigen und zu analysieren. Da gibt es nämlich erwartungsgemäß einige Unterschiede. 

[Cheruba-L]

Zeit für ein kleines Update. 

 

Modellbau

 

Ich habe an den Fire Ferrets weiter gearbeitet. Ist noch einiges zu tun, aber einiges ist auch schon geschafft. 

(das Feuer ist inzwischen zumindest weißgrau grundiert) 

 

Der nächste Schritt wird wohl das Weiß auf der Kleidung werden. Dann die gebändigten Elemente, das wird nochmal viel Arbeit. Vor allem bei Mako (dem Feuerbändiger), da ich auch ein vereinfachtes OSL machen will. 

 

Dann Gesichter und Haare, die Bases natürlich (samt umbasen). Zum Ende hin kommen vermutlich noch ein paar "Akzente" auf Rot und Orange, für die Helligkeit. Ob ich an dem Dunkelrot noch was mache, muss ich schauen, wenn ich sonst fertig bin. 

Insgesamt bin ich recht zufrieden. Die Farben sind effektiv und für Brettspiel Minis funktioniert die einfache Bemalung ziemlich gut. 

 

 

Neue Minis hab ich bisher nicht besorgt, aber ich wollte ja auch erstmal die beiden vorhandenen Teams fertig machen. Ich sammle natürlich weiter Ideen, wenn jemand welche hat. Andersrum teile ich natürlich auch alle Ideen mit. 

[Cheruba-L]

Update Modellbau

 

Ich hab die Fire Ferrets fertig. 

 

Korra:

 

 

Hier habe ich, finde ich, den Comic Look ziemlich gut hinbekommen, und man erkennt trotzdem alles sehr gut. 

Hände und Gesicht sind bei dem Modell leider wirklich mies, da war wenig zu retten (zumindest mit meinen Fertigkeiten). 

 

Mako:

 

 

Hier hab ich ein stilisiertes OSL versucht. Mit dem Feuer bin ich nicht ganz zufrieden, aber es geht schon. Der Effekt wird klar, denke ich. 

Das 'Leuchten' auf der Hose ist zwar falsch, aber anders sah es irgendwie nicht aus. Also hab ich einfach nach Wirkung gemalt, und bin zumindest hinreichend zufrieden. Auf Spielentfernung sieht der auch recht gut aus. 

 

Bolin:

 

 

Im Grunde der simpelste, weil der Bändigungseffekt einfach nur eine Tonscheibe ist. Also einfach ein solides, cleanes Modell. 

 

 

Als nächstes dann also die Wolfbats. Da bin ich auch mal gespannt. Die Effekte sind zumindest weit weniger ausladend, sodass die weniger Probleme beim Bemalen machen dürften. 

 

 

Frag mich nur, was Tahno mit der Rose will... 

 

Sobald die fertig sind (hoffentlich noch Februar), gehts an die weitere Planung für die zusätzlichen Modelle. Wobei ich mir schon ziemlich sicher bin, dass ich die Bushido Minis besorge. 

[Delln]

Sehr sehr coole Fire Ferrets! Finde die Effekte sind sehr gut geworden!

 

 

[Burnz]

Über was man hier nicht alles stolpert!

Das Spielprinzip scheint ja wirklich lustig zu sein und aus den Modellen holst du ja ganz schön was raus!

Wobei ich da völlig bei dir bin das die Bushido Modelle wesentlich besser passen.

Gibt es eigentlich einen Grund weshalb es keine Luftbändiger dazu gibt? Ich habe vor Jahren mal ein bisschen die Serie geschaut, ist mir aber nicht wirklich im Gedächtnis gebieben. 

[Delln]

vor 13 Minuten schrieb Burnz:

Gibt es eigentlich einen Grund weshalb es keine Luftbändiger dazu gibt? Ich habe vor Jahren mal ein bisschen die Serie geschaut, ist mir aber nicht wirklich im Gedächtnis gebieben. 

 

Weil die Luftbändiger quasi ausgestorben sind. Die einizgen Luftbändiger sind die Avatare, die ja alle Elemente bändigen können. Ich überlege jetzt gerade wieder wer Korra da beigebracht hat...oder konnte Aangs Familie auch Luft bändigen? ...Muss ich nochmal gucken.

[Cheruba-L]

vor 20 Minuten schrieb Delln:

Sehr sehr coole Fire Ferrets! Finde die Effekte sind sehr gut geworden!

Dankeschön

 

 

vor 7 Minuten schrieb Burnz:

Über was man hier nicht alles stolpert!

Das Spielprinzip scheint ja wirklich lustig zu sein und aus den Modellen holst du ja ganz schön was raus!

Wobei ich da völlig bei dir bin das die Bushido Modelle wesentlich besser passen.

Gibt es eigentlich einen Grund weshalb es keine Luftbändiger dazu gibt? Ich habe vor Jahren mal ein bisschen die Serie geschaut, ist mir aber nicht wirklich im Gedächtnis gebieben. 

Hallo Burnz, und willkommen in diesem Thread

Und erstmal danke.

 

Zunächst zu Bushido:

Ich find die Minis schon eine Weile ziemlich cool. Die meisten davon eigentlich. Hab aber weder Zeit, noch Lust, noch Spielpartner, um mich in ein weiteres System einzuarbeiten. Da bietet sich das für mich voll an, diese Minis jetzt hierfür verwenden zu können.

Ich glaube aber, ich versuche auch die dann in diesem Stil oben zu bemalen, also comichaft. Das wird zwar den Bushido Minis nicht gerecht, erhöht aber massiv die Zusammengehörigkeit der Minis auf dem Board.

 

Zu den Luftbändigern:

Da gibt es einen ganz gewichtigen Hauptgrund: Es gab keine.

Bereits in der ersten Serie (The Legend of Aang) gab es ja nur einen einzigen Luftbändiger. Zum Zeitpunkt der Pro Bending Arena gab es zunächst nur Aangs Nachfahren (Meister Tenzin, sein Sohn, sowie dessen Kinder Jinora, Ikki und Milo), welche überhaupt Luftbändiger waren. Erst im Laufe der zweiten Serie (also The Legend of Korra), tauchten weitere Luftbändiger auf. Da existierte aber die Liga natürlich schon eine Weile.

Korra hat das dann von Meister Tenzin gelernt.

Weiterhin vermute ich, wären Luftbändiger schwierig in diesen Wettkampf einzubinden. Luft blockt schlechter, Luft ist schlechter zu blocken. Klar, geht auch irgendwie, aber es würde vermutlich einfach nicht so gut in den Wettkampf passen. Wobei man das gleiche wohl auf über Feuer sagen könnte und müsste. Ist also vielleicht doch nur ein ersponnener Gedanke von mir.

[SpeziFisch]

Schau mal,

hier sind auch drei schöne Bändiger dabei:

White Werewolf Tavern: Januar Patreon Preview – Brückenkopf-Online.com – das Tabletop-Hobby Portal (brueckenkopf-online.com)

[Cheruba-L]

So. Hier ist jetzt auch schon wieder über ein Jahr nichts mehr passiert. Das liegt einfach daran, dass ich irgendwie keine Lust hatte, die Wolfbats zu bemalen. 

Gespielt haben wir auch nicht wieder (was wirklich eine Schande ist). Muss ich mal ein paar Freunde überreden... 

 

 

Warum melde ich mich denn dann? 

 

Ich habe vor kurzem ein PnP im Avatar Universum erstanden: Avatar Universe. Dazu möchte ich ein kurzes Review geben, und da ich bereits ein annähernd passenden Thread besitze, wird der jetzt einfach gekapert. 

 

@Delln, @SisterMaryNapalm und @John Tenzer hatten, wenn ich das richtig verstanden hatte, Interesse hieran. Verlinkt gern andere Fans der Serie, die das interessieren könnte.

 

Also, was kam an? 

 

Ich habe bei dem Kickstarter zu dem Spiel mitgemacht, und habe einmal alles mitgenommen, in der Nicht-Deluxe-Version. Angekommen ist also das Folgende:

 

Das Grundregelwerk, natürlich, welches allein zum Spielen ausreichen würde. 

Wan Shi Tongs Adventure Guide, der eine Hardcover-Sammlung von mehreren kleinen Ergänzungen zum Spiel ist.

Spezielle Würfel für jede Technik-Form. Unnötig, aber ziemlich cool!

Ein Würfelbeutel. 

Eine Stoffkarte der vier Nationen (nicht auf dem Bild, weil schon an meiner Wand). 

Ein Combat-Action-Deck. Darin enthalten Zustandskarten und Stance-Karten.

5 Sogenannte Journals, die wohl leere Booklets sind zum Mitschreiben. Ich hab noch nicht rein geschaut. Jedes mit einem anderen Cover.

Ein Weißer Lotus Stein. Der hat zwar keine vorgeschriebene Verwendung, war aber ein nettes kleines Gimmick im Kickstarter. 

 

Die physischen Komponenten habe ich mir bisher noch nicht intensiver angeschaut. Auf den ersten Blick wirkt aber alles sehr wertig.

Es gab jedoch auch alles in digital, sodass ich mir die Regeln unterwegs bequem durchlesen konnte. 

Hab ich auch gemacht. Und daher ist mein erstes Review zu diesem PnP über die Regeln aus den Basisbuch. 

 

Bereits im Kickstarter wurde gesagt, dass dieses System auf den Apocalypse-Regeln basieren wird. Wer sie kennt, kann sich vorstellen, was das bedeutet, und wer nicht, wird es hier erfahren. Vorweg: Die Regeln sind bekannt, erprobt und beliebt, und von der Art und Weise her einfach perfekt für dieses Setting. Eine Kombination aus diesem Regelsatz mit einem so beliebten Franchise muss einfach erfolgreich sein, oder? 

 

Oder? 

 

Ja. 9 ½ Millionen Dollar hat der Kickstarter eingespielt. Bedenkt man, dass mein Paket oben 75 $ gekostet hat, kann man sich die Menge der Fans vorstellen. 

 

 

Das Grundregelwerk. 

 

Kurz vorweg: Ich bin faul und verwende das generische maskulinum. Ich meine damit immer auch alle anderen Geschlechter. Das Regelbuch im Übrigen auch, das ist aber weniger faul. Dort wird gegendert. Ich finde das englische They allerdings auch sehr praktisch, das macht es irgendwie leichter.

 

Ich gehe hier davon aus, dass die PDF inhaltlich identisch ist mit dem mir ebenfalls vorliegenden, aber bisher nur durchgeblätterte Hardcover. Die Regeln sind auf Englisch, und mir ist nicht bekannt, ob es eine Übersetzung gibt oder geben wird.

Zunächst einmal hat das Buch satte 305 Seiten! Das ist eine verdammte Menge Info für ein so vergleichbar einfaches System wie Apocalypse. Das liegt jedoch nicht etwas an dem ausufernden Umfang der Regeln, sondern an den vielen Hintergrund, Erläuterungen und Spiel-Beispielen. 

 

So sind beispielsweise die Seiten 15 bis 92 reiner Hintergrund und Erläuterung der Welt von Avatar, inklusive Einblick in die 5 Ären, in denen man spielen kann.

Speaking of: Zu Beginn einer Kampagne setzt man sich mit seinen Spielern zusammen und bestimmt (unter anderem) gemeinsam, in welcher Zeit man spielen möchte. Das hat Einfluss auf den Stand der Technik, die allgemeine Stimmung in der Welt und auf die verfügbaren Stile der Bändigung.

Ära von Kyoshi: Zersplittertes Land, viele Auseinandersetzungen mit Banditen. Korruption. Rau und finster.

Ära von Roku: Diplomatie und Intrige. Im Grunde Frieden, aber zerbrechlich.

100jähriger Krieg: Vor dem Erwachen Aangs. Krieg, Zerstörung. Feuernation als großer Feind. Keine Luftbändiger.

Ära von Aang: Nach der Last Airbender Serie, Aufbau und Erneurung nach dem Krieg.

Ära von Korra: Nach der Legend of Korra Serie. Modernisiertes Setting, Imperialismus. Überall Geister.

 

Das Zusammensetzen mit den Spielern ist auch ein ganz großer und wichtiger Aspekt in den weiteren Regeln. Wer Apocalypse (oder deren Ableger) nicht kennt, könnte hier etwas überrascht werden. Das Spiel läuft - stark vereinfacht - wie folgt ab:

Der Spielleiter setzt die Gruppe vor ein Problem.

Die Spieler erklären, was sie tun wollen, und (ganz wichtig:) wie sie das erreichen wollen.

Der Spielleiter wägt ab, ob das Ziel auf diese Weise erreicht werden kann.

> Wenn ja, einfach, unfraglich oder unspannend, passiert das, was die Spieler erzählt haben

> Wenn ja, aber nicht ganz so einfach, Ausgang ungewiss, es könnte was anderes spannendes passieren, schief gehen, was dazwischen kommen oder was auch immer, wird ein sogenannter Zug (im Sinne von: Spielzug, im Englischen: Move) gewürfelt. Das machen die Spieler.

> Wenn nein, dann sagt der SL das, gibt evtl Hinweise, oder ermöglicht das geplante unter einer erschwerenden Bedingung.

 

 

Die Züge / Moves

 

Der Spielleiter würfelt in diesem Spiel nicht. Alles, was fraglich ist, würfeln die Spieler. Das Ergebnis ist oft ein "Ja, aber". Im Zweifel soll zugunsten der Spieler entschieden werden. Man will es den Spielern immer ermöglichen, voran zu kommen, es ihnen aber gleichzeitig schwer und spannend machen.

Selbst wenn ein Zug daneben geht, können die Spieler oft das erreichen, was sie wollten, aber der SL bestimmt den genauen Ausgang. Kämpfe sind hier eine kleine Ausnahme.

 

Beispiel:

Charakter Lee (Spieler Cheru), Erdbändiger, möchte sich an Bord eines nahen Luftschiffes katapultieren.

Ich will mir mittels Erdbändigung so ein kleines Plateau zu bauen, das mich schnell beschleunigt und nach oben schießt.

Wir haben sowas ähnliches schon gesehen.

Der SL sagt: Ja, das klingt machbar. Du bist gerade nicht in besonderem Stress, also ist das kein "Push your Luck" (in etwa: Versuche dein Glück), sondern ein "Rely on your Training" (etwa: Sich auf das verlassen, was du gelernt hast).

Die Aktion ist mit Erdbändigung grundsätzlich plausibel. Mit Feuerbändigen wäre es wohl denkbar (Azula macht sowas manchmal), Luftbändigen ginge wohl auch. Bei Wasser wäre das vielleicht schwieriger (je nachdem, was der Spieler auch beschreibt). Und wenn du nur ein Schwert hast, und kein Bändiger bist? Besser, du bist kreativ...

So, der Spieler würfelt. Dazu nimmt er (immer) 2W6, würfelt, und addiert ein bestimmtes Attribut dazu (üblicherweise liegt das zwischen -1 und +3, es kann manchmal Modifikationen geben). Ist das Gesamtergebnis:

... eine 10+, klappt das, was der Spieler wollte, ohne Probleme. Er erzählt, was passiert.

Easy. Ich hab das geübt, ich erzeuge genau so viel Kraft, um ziemlich entspannt auf der Reling des Luftschiffes zu landen. Und ich seh' verdammt cool aus dabei.

... eine 7-9, klappt es, aber mit Konsequenzen. Diese hängen vom Zug ab, aber oft sagt der Spielleiter, was negatives im Rahmen der Aktion passiert.

Puh. Du schaffst es, und landest auch auf dem Luftschiff. Aber du verschätzt dich mit der Wucht, und anstatt an der Reling zu landen, kannst du dich so gerade am untersten Tritt der Leiter festhalten. Deine Ausrüstung ist auch ziemlich schwer, und du hast Schwierigkeiten, dich zu halten. Was tust du?

... eine 6-, schlägt der Zug fehl. Im Gegensatz zu anderen Systemen, kann die geplante Aktion dennoch gelingen - jedoch meist unter schwerwiegenden Konsequenzen. Hier will man die Spieler nicht aufhalten, indem es schlicht nicht klappt, sondern die Geschichte voran bringen, aber mit anderen Konsequenzen. Manchmal auch nur Konsequenzen für später.

Oh, das wird eine knappe Sache. Du unterschätzt die Wucht deiner Technik. Nicht nur, dass du mit viel Kraft gegen die Seitenwand der Kabine krachst (markiere dir drei Erschöpfung), deine Erdbändigung gerät auch außer Kontrolle und beschädigt die zwei Wohnhäuser, zwischen denen du eben standest, schwer. Was tust du?

 

Das Spiel ist sehr cineastisch angelegt, und soll den Spielern oft die Möglichkeit geben, coole Dinge zu tun. Sobald also etwas abwegig, aber denkbar ist (im Rahmen dieses Fantasy-Universums, versteht sich), sollte der Spielleiter das zulassen, und sich nur fragen: Welcher Zug ist der Passende. Und was könnte möglicherweise dabei schief gehen.

Offensichtlich sind die möglichen Konsequenzen abhängig von der Art und Weise, wie etwas erreicht werden soll. Ein Feuerbändiger könnte versehentlich etwas anzünden.

 

 

Das Bändigen

 

Das Bändigen ist im Grunde kaum verregelt, sondern absichtlich sehr offen gelassen. Das liegt wohl daran, dass einfach viel zu viel möglich ist.
Statt dem "Was" wurde das Bändigen daher für das "Wie" benutzt. Oben sagte ich: Die Spieler müssen immer sagen, wie sie etwas erreichen wollen. Und das macht dann einen Unterschied, ob ich Erdbändiger, Luftbändiger oder Schwertkämpfer bin.

Jeder Charakter sucht sich daher neben seiner "Klasse" auch eine Technik aus: Die vier Bändigungsstile, Waffen, oder Technik. Und im Spiel beruft man sich dann oft genug auf diese Techniken.

Wenn ich mich zum Beispiel "Auf mein Training verlasse", kann ich meinen Bändigungsstil für Erklärungen benutzen. Manche Aktionen werden vielleicht auch überhaupt erst möglich durch den gewählten Stil. Durch eine (Stein-)Wand brechen ist offensichtlich für einen Erdbänder ziemlich leicht. Für einen Luftbändiger eventuell unmöglich.

 

 

Die Klassen

 

... heißen hier Playbooks. Sie sind mehr ikonisch benannt, anstatt eine klassische PnP Klasse abzubilden. Adamant, Icon oder Successor, zum Beispiel. Zehn davon sind im Grundregelwerk, vier weitere im Adventure Guide.

Die Playbooks liefern dem Charakter eine Richtung, in die er gespielt werden soll(te), anstatt vorzuschreiben, dass er zB. ein Kämpfer oder Artist ist. Es geht vielmehr um die innere Motivation sowie die Herkunft des Charakters. Es gibt jedoch auch ein paar spezielle Züge, die dieses Playbook lernen kann. Man kann auch eine gewisse Anzahl an Zügen aus fremden Playbooks lernen, das ist also insgesamt recht offen.

 

Nehmen wir den Successor (Nachfolger, Nachkomme). Hierbei handelt es sich um einen Nachkommen oder Erben aus einer mächtigen Familie. Wie Prinz Zuko, oder Asami Sato. Die Spieler sind gehalten, sich eigene mächtige Familien auszudenken. Diese Familie wird in der Kampagne auf jeden Fall eine wichtige Rolle spielen. Sie ermöglicht dem Charakter Zugang zu Ressourcen (passend zum "Geschäft" der Familie), aber erwartet auch, dass der Nachkomme ihre Wünsche erfüllt. Was der Spieler meist nicht tun will (weil die Wünsche vom SL formuliert werden, und im Sinne einer dramatischen Handlung natürlich oft nicht mit den Zielen und Wünschen der Spielergruppe übereinstimmen).

 

 

Balance

 

Die Playbooks liefern immer genau zwei innere Motivationen, die in einem Widerspruch stehen. Im Falle des Successors sind es Tradition versus Fortschritt (hier wird im Englischen "progress" verwendet, ich nehme an, es geht weniger um den klassischen technischen Fortschritt, sondern mehr um die Entwicklung des Charakters, weg von der einengenden Tradition der Familie).

Es gibt Züge, die beeinflussen die Balance des Charakters. Und es gibt Züge, die arbeiten mit der Balance. Wenn man etwas über die Balance des Charakters erklären kann, hat man die Möglichkeit, mit diesem Wert zu würfeln (anstelle des ansonsten vorgeschriebenen Attributes). Der Successor, der sehr traditionsbewusst ist, könnte zum Beispiel bei einer höfischen Veranstaltung, wo er einen mächtigen NPC um Hilfe ersucht, sich auf die alten Regeln und Sitten berufen und mit seiner Familie angeben, und dann seinen aktuellen Wert in Tradition benutzen, anstatt den für Plead (erbitten) erforderlichen Wert von Harmonie.

Wenn man zu sehr aus der Balance gerät, also entweder Tradition oder Fortschritt, auf mehr als +3 bekommt, verschiebt sich das eigene Zentrum zu diesem Wert, man "tickt aus". Sich zu sehr in ein Extrem zu verlieren ist offenbar nicht gut. Die genauen Auswirkungen können variieren, müssen aber immer zum jeweiligen Prinzip und den Stand der Geschichte passen. In jedem Fall ist der Charakter für diese Szene aus dem Spiel.

 

 

Kampf

 

Im Kampf sind die Regeln ein wenig strikter. Man wählt zunächst - jede Kampfrunde aufs neue - eine Stance: Defend and Maneuver, Advance and Attack oder Evade and Observe. Für jede dieser Vorgehensweisen gibt es Techniken, die man benutzen kann. Ich werde nicht den genauen Ablauf schildern, aber vereinfacht sucht sich der SL verdeckt was aus. Dann die Spieler offen (sie können sich beraten). Dann wird das offen gelegt. In einer bestimmten Reihenfolge wählt dann jeder die Techniken, die er in diesem Austausch verwenden möchte, und dann wird abgehandelt, was das bewirkt. 

Auch hier ist immens wichtig, dass beschrieben wird, wie man etwas tut. Wenn es in der aktuellen Geschichte nicht machbar ist, kann man die Technik nicht benutzen. Mehr noch: Das was man beschreibt, kann durchaus weitere Auswirkungen auf den weiteren Kampf, oder andere folgende Szenen haben.

 

Hierzu sind die Combat Cards gut zu gebrauchen. Sie enthalten diverse Zustände (zum Markieren und Merken) sowie mehrere Ausfertigungen der Stances. Sodass sowohl der SL, als auch jeder Spieler mittels einer der Karten markieren kann, welche Stance er jetzt benutzt.

 

 

Kurzes eigenes Review

 

Ich finde die Regeln gut. Sie motivieren die Spieler - und den Spielleiter - dazu, zu allererst einmal eine spannende Geschichte zu erzählen, und nur nachrangig auf die Konsequenzen zu achten. Spieler sterben nicht. NPCs sterben üblicherweise auch nicht, außer es trägt wirklich zu einer besseren Geschichte bei.

Die meisten Konsequenzen müssen nicht wirklich endgültig sein. Das nimmt zwar ein wenig die "Angst" vor dem, was sein könnte. Aber ich denke, es gibt noch immer genug, das man berücksichtigen muss. Aber man muss eben nicht fürchten, seinen geliebten Charakter zu verlieren, weil man nach der Story und der inneren Motivation des Charakters spielt, anstatt schlauerweise zu kalkulieren, wie man da jetzt unbeschadet wieder raus kommt. 

Die Spieler sollen auch mal verlieren. Das gehört zu einer guten Geschichte dazu.

Und auch wenn dieses Spiel(prinzip) zu leiten (oder auch zu spielen) für mich noch immer sehr ungewohnt ist, freunde ich mich immer mehr damit an. Ich kenne die Apocalypse-Regeln bisher von The Sprawl (Cyberpunk) und The Great American Witch (Horror / Modern Fantasy). Es ist ein schönes Spielprinzip, und es kann sehr gut funktionieren, wenn alle sich darauf einlassen. Wer genaue Ansagen braucht, Punktwerte, harte Würfelschwellen (Shadowrun, DSA, DnD) der wird hier aber vermutlich nicht glücklich werden.

Es ist in erster Linie eine Geschichte, die man spielt. Die Regeln sind nur dazu da, um ungewisse Ergebnisse besser einschätzen zu können.

 

Das Regelbuch ist vollfarbig und sieht klasse aus. Die Illustrationen sind großteils aus den Serien, teilweise auch neu (oder aus den Graphic Novels, das weiß ich nicht). Es sieht schön aus, ist massiv und macht einen wertigen Eindruck.

 

Wan Shi Tongs Adventure Guide ist ebenfalls vollfarbig. Die Inhalte waren allesamt Stretch-Goals, und das in einer Hardcover-Ausgabe zu binden war ein weiteres. Ich habe eben mal durch geblättert. Es enthält ausführliche Informationen über die Geisterbibliothek, weitere legendäre NPCs, 4 weitere Playbooks und ein Abenteuer zu jeder Ära. Am Ende sind noch 3 Seiten mit neuen Techniken. Insgesamt 192 Seiten.

 

 

Ich weiß nicht, was das alles im Handel kosten wird. Aber für mich waren das die best-investierten 75 Dollar seit langer Zeit.

 

5 von 5 Kohlköpfen.

[Delln]

Super, vielen Dank. Das klingt wirklich sehr gut und interessant. Wie schon andernorts bekundet wäre ich einer Online-Runde nicht abgeneigt. Klingt ja auch so als gehts wirklich mehr ums erzählen und das geht ja auch ohne Spezielle Programme über Teams, Dscord, etc.

 

Ich weiß auch es geht um die Story und den Spaß, aber stinken Waffen/Technik nicht gegen das Bändigen total ab? Auch wenn natürlich jedes Team einen Sokka gebrauchen kann

Kann man auch coole Compagnions / Tiere haben? 

[Cheruba-L]

Am 17.2.2023 um 07:59 schrieb Delln:

Wie schon andernorts bekundet wäre ich einer Online-Runde nicht abgeneigt.

Wenn ich da wirklich was auf die Beine bekomme, komme ich auf dich zurück. Das wird aber nicht zeitnah was, und dann muss ich schauen wie das bei mir zeitlich passt, besonders wegen der Regelmäßigkeit. 

 

Am 17.2.2023 um 07:59 schrieb Delln:

Ich weiß auch es geht um die Story und den Spaß, aber stinken Waffen/Technik nicht gegen das Bändigen total ab?

Schwer zu sagen. Mein Gefühl will mir erstmal das gleiche suggerieren. Aber ich bin mir da gar nicht so sicher. 

Im Kampf ist es aufgrund der etwas festeren Verriegelung ausgeglichener, weil man die Techniken eben mit einer Technik abwehrt, und nicht mit "Feuerbändigen". 

Allerdings kann ich mir schon vorstellen dass - je nach Kreativität der Spieler - die Bändiger im Bereich der Vielseitigkeit und Alltagsbewältigung (halt abseits der Kämpfe) einen Vorteil haben. Weil man mit Erdbändigen auch bei kreativer Auslegung eben tendenziell weiter kommt als mit Waffenkunst. 

 

Dennoch - Es gibt Situationen und Ereignisse, die das Bändigen be- oder sogar verhindern. Dann ist man als Bändiger raus, und kann sich selbst im Kampf nicht mehr wehren (es sei denn, man hat zusätzlich Martial Arts gelernt - mit Waffen oder ohne, halt irgendwas ohne Bändigen). 

Da hängt es sicher auch mit vom SL ab, ob und wie doll man sowas einbauen möchte. 

Dann gibt es noch das Chi-Blocking, das eine Waffentechnik ist, also nur über die Martial Arts gelernt werden kann. 

 

Die Techniker haben eine Sonderstellung, und werden wichtiger, je später man spielt (weil höber entwickelte Technik). Während zB. alle anderen sich auf ihr Glück verlassen müssen, um irgendwas mit Maschinen und Technik zu tun (ein Luftschiff landen, den Antrieb eines Satomobils reparieren - sofern es ohne den passenden Hintergrund überhaupt möglich ist) können Techniker das über ihre Ausbildung. Also mit dem Training-Move, oder sogar ganz ohne, je nach Situation. 

 

Also... Schwer zu sagen. Vielleicht schätzt du das richtig ein, aber ich denke, das merkt man erst, wenn man es ausprobiert hat. 

 

Und: Jeder Charakter hat die Möglichkeit ein zweites Training zu lernen - aber immer maximal eine Bändigungsform. 

Man kann also, wenn man 'muss', später noch Bändigen lernen. 

Und bevor der Gedanke auf kommt: Das Regelwerk geht davon aus, dass (reine) Bändiger sich im Kampf auf ihr Bändigen verlassen, und deshalb ohne das hilflos sind. Für die Techniker gilt diese Ausnahme nicht. Sie können also immer kämpfen, nur eben anders. 

 

Am 17.2.2023 um 07:59 schrieb Delln:

Kann man auch coole Compagnions / Tiere haben? 

Kann man. Auf die selbe Weise, wie man ein zweites Training lernt - über einen speziellen Move eines bestimmten Playbooks, geht das auch für Companions. 

Jeder kann bis zu zwei 'fremde' Moves lernen. Wenn man also nicht das hierfür notwendige Playbook hat, kann man eines seiner Advancements (Verbesserung, quasi ein Level-Up) auch benutzen, in den anderen Playbooks zu räubern. Das geht bis zu zwei mal (also maximal zwei fremde Moves). 

 

The Bold (der Mutige, der Kühne) hat einen kleinen Companion, der allgemein hilfreich ist und unterstützt. 

The Icon (Das Vorbild, die Ikone) hat einen großen Companion, der primär zum drauf Reiten ist. 

 

The Successor ist übrigens das Playbook, welches das zweite Training ermöglicht.