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Agenten des Imperiums - Operation Blutmond [RoSD]


Carl

Empfohlene Beiträge

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Herzlich Willkommen Reisende,

 

Schön, dass ihr den Weg in meinen Thread gefunden habt. Hier geht es ins allseits beliebte Warhammer-Fantasy-Universum unter Verwendung der allseits beliebten Rangers-of-Shadow-Deep- Regeln.

 

Mein Ziel ist es, einige vorgefertigte Missionen mit alternativer Handlung zu spielen und auf dem Weg, quasi ganz nebenbei, möglichst viele der wunderbaren Miniaturen aus "Warhammer Quest: Cursed City" anzumalen.

 

In diesem Thread lege ich (Lehrer der ich bin) großen Wert auf Mitarbeit. ;) Aber nur im positiven Sinne, denn ihr sollt die Möglichkeit haben, das hier aktiv zu gestalten und Einfluss auf die (Vor-)Geschichte zu nehmen. So haben bereits einige hier Vorschläge zu Charaktereigenschaften bis hin zu komplett ausgearbeiteten Vorgeschichten der Charaktere eingebracht.

Auch Entscheidungen über den Verlauf der Geschichte lege ich gerne immer wieder in eure Hände.

 

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Inhalt

 

Wie es sich für Protagonisten bei Warhammer gehört, sind unsere Helden weder absolut gut noch absolut böse, was sowohl in ihren Biografien in der Vorstellungsrunde als auch in den einzelnen Szenarien (erzählerische Spielberichte) deutlich werden soll.

Natürlich werden neben Helden auch verschiedenste Gegner frisch bemalt, um sich auf unsere Abenteurer zu stürzen. Ihr findet sie bei den Bestien und Gestalten.

 

 

Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen, Kommentieren und Gestalten dieses Threads!

 

 

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Aus dem Verhör des ehemaligen Hexenjägers Siegbrandt Schwartz zu den Vorkommnissen in und um Langwald, Stirland durch Kunibald Klauber, Templer des Sigmar. Protokoll: Ewald Reitter, Novize

 

 

Fangt bei euch an, wer seid ihr und wie seid Ihr Hexenjäger geworden?

 

Mein Name ist Siegbrandt Schwartz, 35 Jahre alt, ich bin (Anm. Schwartz stockt) ich war Hexenjäger seit mein Vater mich mit 18 zum Orden brachte. Nach fünf Jahren im Dienst wurde ich ins Kurfürstentum Stirland versetzt, wo ich bis (Anm. stockt erneut, wirkt abwesend) bis zuletzt dem Kurfürsten und Sigmar diente.

 

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Ein langjähriges Mitglied also. Kommen wir zu den Geschehnissen in Langwald. Erzählt ausführlich, lasst kein Detail aus, so unbedeutend es euch erscheinen mag.

 

Ich wurde von meinem Verbindungsmann des Ordens zu Anselma Weisshaupt, Vorsteherin des Shallyatempels in Halstedt, geschickt.

 

Wann genau war das?

 

Das war der 1. Kaldezeit im Jahr 2163 IC, so steht es in meinem Tagebuch, das vor euch liegt. (Anm. Schwartz wirkt nun wacher) Vorsteherin Weisshaupt beauftragte mich, einigen seltsamen Vorkommnissen in Langwald, einer kleinen Ortschaft nahe der sylvanischen Grenze, auf den Grund zu gehen. Sie berichtete von einer ungewöhnlich großen Zahl verschwundener Bauern, Ghouls, die nachts durch die Gassen schlichen und einem Orkstamm, der seltsam andersartig zu sein schien. Als Unterstützung gab sie mir ihre Tochter mit, Hildegund Weisshaupt, ebenfalls eine Geweihte Shallyas. Alles Weitere sollte in meiner Hand liegen. Sie riet mir jedoch, nach zusätzlicher Verstärkung zu suchen.

 

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http://abueker.de/war/index.php?option=com_content&task=view&id=89&Itemid=131

 

So reiste ich nach Langwald und fand ein verschlafenes Nest vor, das hauptsächlich von Bauern und Holzfällern bewohnt wurde. Ich kam im Gasthaus „Zum jaulenden Männchen“ unter, einem für diese Gegend erstaunlich großen Etablissement und hing dort eine Notiz ans schwarze Brett, in der ich jeden fähigen Kämpfer aufrief, sich mir und meiner Aufgabe anzuschließen. Ein erstes Treffen sollte am Abend des 8. Kaldezeit im Schankraum des Gasthauses stattfinden.

 

Zum jaulenden Männchen? Der Name klingt merkwürdig, beinahe ausgedacht.

 

Ist nicht jeder Name nur ausgedacht? Es hatte, so erzählte mir der unfreundliche Wirt kurz angebunden, etwas mit einer lokalen Legende um einen Wolfsjungen zu tun. Mehr bekam ich jedoch nicht aus ihm heraus.

Als ich zum besagten Zeitpunkt in Begleitung Hildegunds den Gastraum betrat und einen der vielen Tische ansteuerte, merkte ich schnell, dass sich außer den üblichen Dörflern, die griesgrämig in ihre halbleeren Humpen starrten, bereits einige seltsame Gestalten im Gastraum eingefunden hatten, die so gar nicht in diese ländliche Gegend passten. Sobald ich mich gesetzt hatte, kamen sie aus unterschiedlichen Richtungen auf mich zu und einer nach dem anderen setzte sich zu mir an den Tisch.“

 

Beschreibt sie genauer. Abgesehen von der Shallyageweihten konnten wir noch keinen der anderen ausfindig machen…

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Siegbrandt Schwartz

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Leopold Wulvrick von Schwarzweil

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Hintergrund 

Von Schwarzweil ist ein Nachkomme eines verarmten Adelsgeschlechts aus Ostmark, der mit Glücksspiel versuchte sein Auskommen zu verbessern (und es gerne auch heute noch versucht). In den Spielhöllen Bechafens (Pstmarks Hauptstadt) lernte er den Geist Absinth kennen, trank Bruderschaft mit Ranald (Patron der Diebe, des Glückspiels, der Feste und Trinkgelage) und ist inzwischen ohne eine Flasche hochprozentigen Getränks etwas fahrig.  

Aus seiner Zeit in der Hauptstadt blieb ihm der Ruf als gefährlicher Duellant, denn nicht jeder, der gegen ihn verlor, nahm den Verlust seines Geldes einfach so hin. Von Schwarzweils Fähigkeiten mit den verschiedensten Waffen sind legendär und auch heute noch ist seine Klinge ebenso gefährlich, wie seine alkoholgeschwängerte Fahne. - Idee von @D.J.

 

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Motiv 

In Bechafen traf Von Schwarzweil einst ein Mädchen namens Mina, das hinter die Fassade des selbstbewussten jungen Adeligen schaute. Er pflegte das Image des vermögenden und über dem Pöbel stehenden Grafensohns, doch mehr als einen Titel und viel zu teure Kleidung hatte er in Wahrheit nicht vorzuweisen. Die junge Mina verliebte sich in das wahre, verletzliche und einfühlsame Wesen des Duellanten und er liebte sie ebenfalls, obwohl sie lediglich eine Schankmaid war. Das junge Glück hielt jedoch nur kurz, denn eines Abends war sie verschwunden. Der Wirt sagte, sie sei mit einem kislevitischen Fremden mitgegangen, der ihm sehr seltsam vorgekommen sei. „Er hatte etwas Wölfisches an sich, mein Herr. Und wie er Mina ansah, beinahe hungrig. Ich wollte sie noch aufhalten als sie ging, aber sie meinte etwas verträumt, das sei schon in Ordnung. Sein Name? Radovin? Radovir? Radovic! Radovic von Praag, ja so nannte er sich. 

Seit diesem Abend vor vielen, vielen Jahren ist Von Schwarzweil auf der Suche nach dem Kisleviten und diese Suche führte ihn zuletzt nach Langwald. 

 

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Besonderheiten 

Leopold Wulvrick von Schwarzweil ist ein begnadeter Kämpfer mit dem Großsäbel, aber auch ein passabler Pistolenschütze. Außerdem ist er trotz seines fortgeschrittenen Alters in körperlicher Höchstform und ein reines Kraftpaket, was man ihm auf den ersten Blick nicht ansehen mag. 

Leider hat die obsessive Suche nach Mina sein Alkoholproblem noch verstärkt, so dass er inzwischen kaum zehn Minuten ohne einen ordentlichen Schluck aus der Flasche aushält. 

 

 

 

Adelhart Malvenberger

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Hintergrund 

Malvenberger war einst ein hohes Tier im Himmelsorden, einem Magierorden des Imperiums. Jedoch brachte ihn sein Hang zu waghalsigen Experimenten mit teils fatalen Folgen und sein unstillbarer Wissensdurst, der auch vor verbotenen Schriften nicht Halt machte, beinahe vor ein Gericht der Inquisition. Nur der Oberste des Ordens konnte den übereifrigen Magier davor bewahren, musste ihn jedoch im Gegenzug aus dem Orden ausschließen. Dem kam Malvenberger zuvor, indem er bei Nacht und Nebel die Akademie verließ, allerdings nicht ohne einige wertvolle Schriften aus der Bibliothek zu entwenden. 

An dieser Stelle verliert sich seine Spur, jedoch ist bekannt, dass er sich zuletzt mit der Theorie der Translokation beschäftigte. Gerüchten zufolge tauchte Malvenberger im Jahr vor den Ereignissen in Langwald innerhalb kürzester Zeit an den verschiedensten Orten des Imperiums auf, bis er schließlich in Langwald erschien und dort auf Siegbrandt Schwartz traf. 

 

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Motiv 

Adelhart Malvenberger ist seit jeher bestrebt, sein eigenes Wissen auf allen Gebieten der Magie zu mehren, um der größte Magier seiner Zeit zu werden. Dabei ist ihm die Herkunft seiner Informationen ebenso egal, wie der Preis, den sie ihn oder andere kosten mögen. Vermutlich erhoffte er sich von der Arbeit an der Seite eines Hexenjägers, einzigartige Erfahrungen im Bereich des Okkulten und Verbotenen. Schwartz war sich der Motive Malvenbergers entweder nicht bewusst oder nahm sie billigend in Kauf, um auf die Unterstützung eines potenten Magiers zurückgreifen zu können. 

 

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Besonderheiten 

Aufgrund seiner arkanen Fähigkeiten ist Malvenberger ein passabler Fernkämpfer, der neben verschiedenen magischen Geschossen auch allerlei Tricks beherrscht. So scheint der Magier etwa in der Lage zu sein, sich quasi frei nach Belieben zu teleportieren, auch wenn er von dieser Fähigkeit nur selten Gebrauch macht.  

Seine Gier nach neuem Wissen sorgt dafür, dass Malvenberger jeden getöteten Feind sofort nach hilfreichen Informationen zu durchsuchen pflegt, um sämtliche gewonnenen Erkenntnisse unverzüglich in eines seiner vielen Bücher zu notieren. 

 

 

 

 

Hrudgak Lodebolt 

 

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Hintergrund 

Lodebolt war einst der Lehrling des bekannten Mechanicus Fredebold Haarkraut, in dessen Haushalt er für einige Jahre lebte. Sein Meister hatte eine schöne Tochter, die jedoch leider nichts mit Männern unter 1,80 Schritt anfangen konnte, sehr zum Leidwesen des Zwerges.  

Die Frau des Meisters wurde oft für ihre überragenden Kochkünste gelobt... jedenfalls solange sie in der Nähe war. Meister Haarkraut fand immer etwas Wichtiges in der Werkstatt zu tun, wenn seine Holde gekocht hatte, besonders, wenn es sich um Fisch oder Fleisch handelte und so musste Lodebolt stets für zwei Personen essen. Man sollte meinen, dies hätte seinen Magen gestählt, doch das Gegenteil war der Fall. Daher macht Lodebolt unter seinem Barthaarnisch meist eine Grimasse, als hätte er einen fetten Furunkel am Gesäß und müsste sich jederzeit übergeben. Es gibt nicht viel, was er mag, geschweige denn verträgt, außer Bier und Brot. Die Empfindlichkeit seines Verdauungstraktes ist legendär. 

Sehr zum Leidwesen der Umstehenden, lässt er sich daher sein letztes Mal gerne nochmal durch den Kopf gehen oder lässt in unpassenden Momenten laute Winde fahren, für die eigentlich ein Waffenschein erforderlich wäre. Zumindest Ersteres kann er gut durch ein ausgeklügeltes Schlauchsystem verbergen, welches ihn einerseits mit wohltuenden Gerüchen versorgt (auch wenn es die Nase ausspart, um ihn selbst vor seinen Rülpsen zu bewahren) und andererseits alles absaugt, was für peinliche Situationen sorgen könnte. 

Man munkelt, dass sich noch etwas anderes, verderbtes unter dem Barthaarnisch befindet, den Lodebolt nie abzunehmen pflegt, doch das sind nur Halblingsgerüchte. - größtenteils übernommen von @D.J. 

 

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Motiv 

Seit er nicht mehr bei Meister Haarkraut wohnt, hat der junge Mechanicus Lodebolt zwar eine eigene Werkstatt, verbringt aber viel Zeit auf Expeditionen mit seinem modifizierten Gyrokopter. Wie der Zufall will, war Lodebolt gerade in der Nähe Langwalds unterwegs, als seine Maschine eine kritische Fehlfunktion hatte und notgelandet werden musste. Mangels ausreichend Kleingeld, ist eine Reparatur derzeit nicht möglich und der Zwerg ist auf der Suche nach schneller Münze. Der Auftrag des Hexenjägers Siegbrandt Schwartz kam da wie gerufen. 

 

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Besonderheiten 

Hrudgak Lodebolt ist durch seine zahlreichen Reisen ein wahrer Meister der Überlebenskunst und somit problemlos in der Lage, sich in der Natur zu orientieren. Außerdem ist er ein passabler Schütze mit seiner eigens konstruierten Harpunenschleuder namens Gerda. (Benannt nach der Tochter von Meister Haarkraut)  

Leider meldet sich sein empfindlicher Magen in den ungünstigsten Situationen, da er bereits beim Anblick von rohem Fleisch, Fisch, Ausscheidungen aller Art und allem was ihn daran erinnert, auf seine Selbstbeherrschung angewiesen ist, um sich nicht sofort zu übergeben. Die Schlauchkonstruktion erspart ihm zwar so manche Peinlichkeit, aber nicht den krampfenden Magen. 

 

 

 

 

Frena von Averfeld

 

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Grung Sauberhand

 

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Hintergrund

Grungs Ziehvater, Rogier Rüdenwald, versuchte das Unmögliche möglich zu machen, indem er einem Oger die Grundprinzipien der Haute Cuisine nahebringen wollte nebst der Erfordernisse, die die Organsisation einer Küche gehobenen Anspruchs mit sich bringt. Wozu unverzichtbar höchste Hygiene gehört. Man mag sich vorstellen, wie schwer es einem Oger fallen musste diesen Ansprüchen zu genügen, der einer Kultur entstammte, der das Durchgaren von Lebensmitteln schon als lästig und unnötig galt. Dennoch war Grung erpicht darauf,  seinem Meister zu gefallen, der ihm doch immer wieder Wunder neuer Gaumenfreuden bescherte. Eines Tages kam es jedoch, wie es kommen musste. Grung wollte Meister Rüdenwald mit seinem ersten selbst ersonnenen Gericht überraschen und hächselte frische Squiglenden in eine Tarte aus kaltverlöteten Drakenwaldpilzen. Doch ließ er es an Sorgfalt fehlen, als es darum ging, die Pilze zu putzen. Rogier Rüdenwald, einer der gefeiertsten Köche und Fleischer des Mootlandes erlag fast, trotz der enormen Strapazierbarkeit seines Halblingmagens,  den diarrhoesen Auswirkungen die der Verzehr der schlampig zubereiteten Speise mit sich brachte. Drei Tage lag der Meister im Fieberwahn. Während dieser Zeit schlich sich Grung beschämt von dannen und verdingte sich später als Söldner mit einem außergewöhnlichen Bedürfnis nach Sauberkeit. - von @chris blackwood

 

Spoiler

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Der Wolf

 

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Das Subjekt, der „Wolf von Kislev“, trägt viele Namen, von denen wohl keiner sein echter ist. Er tauchte an vielen Orten des Imperiums auf und hinterließ dort stets einen bleibenden Eindruck, denn obschon er auf viele zunächst barbarisch wirkt, ist er doch kultiviert und außerordentlich charmant. Es fällt ihm leicht, Menschen zu beeinflussen, zu motivieren und aufzustacheln. Der Wolf ist ein Meister der Täuschung und zahlreiche Befragte berichteten davon, dass er Menschen von sich begeisterte, die ihm anschließend in ihr Verderben folgten…  

- Aufzeichnungen des Hexenjägers Siegbrandt Schwartz, Archiv der Inquisition, Altdorf

 

Spoiler

„Ihr fragt nach Mina, meiner Schankmaid? Nun, die war gestern Abend zuletzt hier. Ist mit einem Fremden mitgegangen, den ich hier vorher noch nie gesehen habe. Wie er aussah? Barbarisch! Wobei, vielleicht auch, wie einer dieser kislevitischen Adeligen auf der Jagd. War in weiße Wolfspelze gehüllt und hatte selbst was Wölfisches an sich. Wie er Mina ansah, irgendwie hungrig. Ich wollte sie aufhalten, aber sie meinte, es sei schon in Ordnung. Ganz verträumt sah sie aus, als wäre er ihr Liebster. Sein Name? Radovin? Radovir? Radovic! Radovic von Praag, ja so nannte er sich, als er mit seinen Geschichten das halbe Wirtshaus unterhielt. 

Aber sagt, der guten Mina wird doch nichts passiert sein, oder?“ 

- Anselm Grote, Gastwirt, Bechafen in Talabec 

 

 

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„Er stellte sich hier im Gasthaus „Zum jaulenden Männchen“ als Rolwf Wolfstöter vor, als er in einer stürmischen Nacht den Schankraum betrat. Ein Hühne von einem Mann, gehüllt in Wolfsfelle und fremdländische Kleidung. Schnell bildete sich eine Traube um ihn, denn er war ein fabelhafter Geschichtenerzähler.  

Seine eigene handelte von dem Barbarenstamm, aus dem er vor vielen Jahren wegen einer verbotenen Liebe ausgestoßen wurde. Er erzählte uns, dass er viele ruhmreiche Heldentaten vollbringen müsse, um wieder von seiner Sippe aufgenommen zu werden und die Frau seines Herzens heiraten zu dürfen. 

Als die Sprache auf unser kleines Untotenproblem kam, versprach er den Bauern und Holzfällern, ihnen zu helfen. Ihr müsst wissen, dass die Toten bereits seit einigen Wochen durch unseren Wald streifen. Schon am nächsten Tag zog er mit einem guten Dutzend unserer Leute los, die sich mit Äxten, Sensen und einer ordentlichen Portion Mut bewaffnet hatten... Das ist jetzt zwei Wochen her und langsam haben wir die Hoffnung verloren, auch nur eines der uns so vertrauten Gesichter wiederzusehen.“ 

- Fredja Einauge, Gelehrte und Kräuterfrau, Langwald in Stirland 

 

 

 

 

Der Gärtner

 

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Diese Kreatur wandelt über Friedhöfe, um untote Seelen aus ihren erdigen Gefängnissen zu befreien. Er selbst ist ebenfalls ein wandelnder Toter, auf der Suche nach Gleichgesinnten. 

 

 

 

Untote Leibwächter

 

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Vyrkos

 

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Ghouls

 

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Ghouls? Ihr meint die Fleischräuber? Ja, davon gibt es hier einige. Kommen eigentlich nur nachts raus und ziehen durch die Wälder. Wehe, Ihr geht allein da raus, wenn sie unterwegs sind. Sollen da beim alten Friedhof hausen. Halten sich meistens dort in der Nähe auf. In den letzten Tagen kamen sie aber bis hierher nach Langwald. Heinrich schwört, er hätte schon zwei von denen durch die Gassen kriechen sehen. Könnt ihr euch das vorstellen? Fleischräuber IN Langwald. Es geht wirklich bergab mit diesem Ort und keiner macht was dagegen!

– Dietlinde Holthusen, Schankmaid

 

 

 

Zombies

 

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Die schlurfenden Toten haben wir in dieser Gegend zum Glück lange nicht mehr gesehen. Aber wenn man so nah an Sylvania lebt, muss man sich nicht wundern, wenns irgendwann wieder passiert. Ihr wisst ja, Vampire, Nekromanten… Naja, was soll ich sagen? Mein Urgroßvater mütterlicherseits hat immer erzählt, dass er mal so einem Ungeheuer begegnet ist. Hat ihm mit der Sense ein Bein abgeschnitten, aber’s hat den Toten nicht interessiert, wisst ihr? Erst als der Kopf ab war, war Ruhe.

– Wedekind Blecher, Bauer

 

 

 

Ratten

 

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Ich hoffe, ihr habt keene Angst vor Ratten, Junge. Davon ham’wa hier nämlich jede Menge, Junge. Letzte Woche war so ein Riesenvieh in unserm Vorratskeller. Hab das Biest mit ‚nem Hammer erschlagen nachdem es sich in meinem Bei verbissen hatte. Meinem Holzbein, versteht Ihr, Junge? Na uff jeden Fall guck ich mir das Ding genau an, Junge und Ihr glaubt nicht, was ich sehe. Na? Das Ding ist von oben bis unten angenagt, Junge. Knochen gucken überall raus, der Schädel lag halb offen, Junge und trotzdem hats gelebt. Also passt uff, wenn Ihr hier durch die Straßen geht, Junge. Eure Beine sehen mir nicht aus, als könnten sie nen Biss vertragen, Junge. Aber in meinen Zimmern oben braucht Ihr keine Angst haben, Junge, die sind Rattenfrei, darauf schwöre ich bei meinem gesunden Bein, Junge.

– Roswitha Hönigsberg, Frau des Wirts

 

 

 

Orks vom Blutwolfclan

 

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Wenn Ihr in die Wälder geht, solltet ihr vorsichtig sein. Seit einiger Zeit streifen Orks hier herum. Sie sehen nicht so aus, wie in den Geschichten meines Großvaters. Der hat mal als Soldat gegen die Grünhäute gekämpft, wisst ihr? Wo war ich? Achja, die sehen ganz anders aus. Sind am ganzen Körper so komisch lila und rot. Außerdem sollen sie Leichen fressen. Die Holzfäller sagen, sie hätten mal einen in der Nähe vom alten Friedhof gesehen, wie er Leichenteile aus einem frischen Grab zog und verspeiste. Großvater sagt aber, dass das Quatsch ist. Orks fressen lieber frisches Fleisch.

– Adolar Blecher, Sohn eines Bauern

 

 

 

 

Fledermäuse

 

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Da, schon wieder eins dieser Biester! Die Fledermäuse hier in Langwald sind die reine Plage. Setzen sich nachts auf unser Vieh und trinken sein Blut. Drei meiner Kühe sind krank geworden und elendig verendet. Waren über und über mit kleinen Bisswunden bedeckt. Und das ist nicht das Schlimmste!

Meine Frau Else hat letzte Woche eine riesige Fledermaus gesehen. Fast so groß wie sie selbst, sagt Else. Hat sie auf dem Weg zur Scheune verfolgt. Else ist gerannt, wie sonst was, das kann ich euch sagen!

- Bristan Freilauch, Bauer

 

 

 

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Straßen werden gefegt...

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Die Legende von Anselm Lindenberg

Schutzpatron aller Hutträger, Ursprung des Pfades des Heiligen Anselm

Anselm war ein Hexenjäger im Auftrag des Kurfürsten von Talabecland. Kurz vor seinem Tod, ging er Hinweisen auf Hexerei in Hazelhof nach, einer ketzerische Verschwörung, in die sogar der Bürgermeister verwickelt sein sollte. In Erwartung, aufgrund seiner natürlichen Autorität als Hexenjäger, vor keinerlei Schwierigkeiten gestellt zu werden, begann er seine Nachforschungen ohne Rücksicht auf Verluste und machte sich schnell mächtige Feinde. 

In der Nacht zum ersten Nachhexen im Jahre 1689 brachte Anselm durch einen gekonnten Schuß aus seiner Silberbüchse und einen beherzten Hieb mit seinem gesegneten Schwert die Anführerin eines örtlichen Vampirclans zu Fall. Da sie durch Mildtätigkeit und Liebreiz bei der einfachen Landbevölkerung überaus beliebt war, sorgte dies natürlich für Unfrieden. Die Identität der Vampirin war vor Ort niemandem bekannt. So war es nur natürlich, dass sich die geballte Wut der einfachen Leute furchtbar entlud, als Anselm mit dem Haupt Bernilla von Carsteins in der Hand über deren Leiche harrte. Schnell versuchte er noch, den Kopf vor den Blicken der heranstürmenden Meute zu verbergen, indem er seinen breitkrempigen Hut abnahm und ihn vor seine blutige Beute hielt. Doch es war bereits zu spät. Die Menge wollte Gerechtigkeit für das vermeintlich unschuldige Opfer und Anselm musste sich Hals über Kopf zur Flucht wenden. Würde er es zu seinen Gefährten schaffen und mit deren Hilfe den Lynchmob zurückdrängen können?
Nebel zog auf, aber Anselm wusste die Richtung und rannte um sein Leben.
Unterdessen harrten Fredo Fielmann und Raymund Bann, gestandene Hexenjäger des Silberbannordens, nebst einer Handvoll abgebrühter Söldner auf ihren Anführer Anselm. Mit Hilfe ihrer vorzüglichen Augengläser versuchten sie ihn in der Ebene zu erspähen, doch der aufziehende Nebel erschwerte dieses Unterfangen zunehmend.
"Wenn er innerhalb der nächsten Stunde nicht hier eintrifft, müssen wie das Schlimmste befürchten", raunte Fredo seinen Kameraden zu. "Warte", stutzte Raymund. "Hört ihr das auch?" Tatsächlich, in der Nacht  erhob sich immer deutlicher hörbar ein aufgeregtes Stimmengewirr.
"Verdammt, ich kann bei diesem Nebel überhaupt nichts erkennen!"  fluchte Fielmann. Die Stimmen waren nun sehr nah, als der Mond Morrslieb hinter den Wolken hervortrat und nun die Silhouette einer großen Menschenmenge in den weißen Nebelschwaden abzeichnete.  Die Männer machten ihre Armbrüste und Silberbüchsen bereit, auch eine Salvenkanone wurde in Stellung gebracht. Das Gebrüll der Menge machte den Hexenjägern deren Mordabsichten nur allzu klar. Jetzt gab es nur eins zu tun, dieses aufgewiegelte mordlüsterne Pack musste gerichtet werden.
 Da! Der Menge lief eine große Gestalt voraus. Sollte es Anselm sein?
Raymund Bann rückte sich sein Augenglas  aus feinst geschliffenem Beryll zurecht und starrte angestrengt in die Szenerie.
Nein, er konnte es unmöglich sein. Er trug keinen Hut! Es musste der Anführer dieser Meute sein, vielleicht gar ein Vampir, vielleicht der Mörder ihres geschätzten Anselm Lindenberg?
"Legt an!" schrie Raymund und ließ sogleich den nächsten Befehl folgen: "FEUER!"
Mündungsfeuer erhellte die Linie der Schützen und mit ohrenbetäubendem Lärm tat die Salvenkanone ihr blutiges Werk. Die Gruppe kam schnell zum stehen, als die ersten von den einschlagenden Kugeln und Armbrustbolzen gefällt wurden. Der vermeintliche Anführer des Mobs war nur auf wenige Schrittlängen zur Reihe der Hexenjäger aufgeschlossen als er von mehreren Kugeln und Bolzen getroffen wurde. Er riss beide Arme nach oben und sackte auf die Knie.

 

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Deutlich war die Stimme Lindenbergs zu hören, der zwischen den Zähen hervorstieß: " Grämt euch nicht Männer, ihr tragt keine Schuld. Ich musste meinen Hut zurücklassen. Möge Sigm..."
Weiter kam er nicht, da ihm einer der Lynchsgesellen von hinten den abgebrochenen Stiel eines Schrubbers durch den Brustkorb jagte. Dies prägte später den Begriff Lynchmopp.
Seit diesem Tag ist es Hexenjägern beim heiligen Anselm laut Ordensregel untersagt ihren Hut ohne triftigsten Grund abzunehmen. Dieser Grund muss stets schriftlich begründet dem obersten Rat der Gemeinschaft vorgelegt werden und wird in der Regel abgelehnt. - Text und Bild von @chris blackwood

 

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Kapitel 1.1 - Die Toten von Langwald

Spoiler

Abend des 8. Kaldezeit, Gasthaus „Zum Jaulenden Männchen“, Langwald, Stirland

 

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Ich schaute mir die versammelte Gruppe genau an. Ein Zwergenmechanicus in seltsamer Aufmachung, ein etwas in die Jahre gekommener Duellant, der bereits mehrere Bierkrüge vor sich stehen hatte, eine schlecht gelaunte Waldelfe, die noch kein einziges Mal gelächelt hatte, ein extravaganter Magier, der seine Maske wohl nicht einmal zum Schlafen abnahm, eine in Ungnade gefallene Templerin des Sigmarordens und ein Oger, der sich bereits mehrfach über die mangelnde Sauberkeit dieses Ortes beklagt hatte…

Ich blickte zur Geweihten Weisshaupt. Das war nicht unbedingt die Art von Leuten, mit denen man einen shallyagefälligen Auftrag angehen würde, aber wahrscheinlich das Beste, was sich hier auf die Schnelle finden ließe. „Schön schön, jetzt wo wir uns miteinander bekannt gemacht haben, wird es Zeit über Auftrag und Bezahlung zu sprechen. Der Shallyatempel hat mich gebeten, Berichten über Untote in dieser Gegend auf den Grund zu gehen. Die Befragung der Dorfbevölkerung ergab, dass daran vermutlich etwas dran sein könnte. Doch wir wollen nicht voreilig sein. Morgen werden wir mit unseren Nachforschungen im Umland beginnen und die Höfe sowie den Wald und den örtlichen Friedhof erkunden. Dafür teilen wir uns…“

Plötzlich hörten wir von draußen einen lauten Schrei. Ein paar Sekunden später wurde die Tür zum Wirtshaus aufgestoßen und eine grausige Gestalt torkelte herein. Einer der schlurfenden Toten, von denen mir tags zuvor der Bauer Wedekind Blecher berichtet hatte, schaute sich schnüffelnd um und lief dann stöhnend auf den erstbesten Tisch zu. Er wollte sich gerade auf die schreiende Schankmaid stürzen, als wie aus dem Nichts Frena von Averfeld neben ihm stand und seinen Kopf mit einem sauberen Schwerthieb abtrennte. Ich hatte nicht einmal bemerkt, wie sie unseren Tisch verlassen hatte.

„Ein guter Schlag, Averfeld!“ rief ich ihr zu. „Scheint als würde unsere Arbeit schon heute beginnen.“ Damit nickte ich dem Rest der versammelten Gruppe am Tisch zu. „Lodebolt, Malvenberger, Schwarzweil und Averfeld mit mir, wir sehen draußen nach dem Rechten. Der Rest bleibt hier. Achtet darauf, dass niemand außer uns diese Taverne betritt!“

Schnell kam Bewegung in meine neue Truppe. Die Angesprochenen folgten mir zu Tür. Mir fiel auf, dass der Zwerg beim Anblick des Untoten kurz stockte und für einen Moment dachte ich, er müsste sich übergeben. Doch offenbar hatte ich mich geirrt, denn nach einem Blick auf die Leiche, ging er schnell weiter in Richtung Tür. (Probe auf Willenskraft geschafft)

 

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Draußen war es bereits dunkel geworden und vereinzelte Laternen beleuchteten die Szenerie. Zunächst wirkte alles friedlich, bis wir den Schrei erneut hörten. Er kam aus einem mit Stroh bedeckten Bauernhaus auf der anderen Seite des Dorfplatzes. Auch nahmen wir schwankende Schatten in der Dunkelheit wahr und auf einmal sahen wir sie. Wandelnde Leichen kamen aus allen Richtungen auf uns zu.

 

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Gelb = Missionsziele     Grün = Helden       Rot = Gegner

 

Unser Ziel war klar, wir mussten das, was auch immer da aus den Schatten auf uns zukam, aufhalten und nach den braven Bürgern dieses Ortes sehen. (Zielmarker)

Während ich noch fieberhaft nachdachte, welche Strategie wir verfolgen sollten, flammte in Malvenbergers Hand eine Feuerkugel auf, die er dem nächstbesten Untoten entgegenschleuderte. Jedoch verfehlte er den schwankenden Leichnam um Haaresbreite und fluchte in einer mir unbekannten Sprache.

Da stürmte Frena von Averfeld vor, sie hatte eine am Boden liegende Frau entdeckt. Es handelte sich um die Kräuterfrau, die ich noch am Vortag gesprochen hatte. Die Templerin konnte allerdings nichts mehr für die arme Seele tun und so schloss sie ihr die Augen. (und stibitzte eine Handvoll Kräuter)

Von Schwarzweil rannte unterdessen in eine gänzlich andere Richtung und schoss mit seiner Pistole auf den erstbesten Gegner. Er traf, konnte jedoch kaum Schaden anrichten.

 

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Lodebolt war der erste, der strategisch agierte und auf das gleiche Ziel wie unser Duellant anlegte. Der Zwerg schaffte es mit einem gezielten Schuss, den Untoten mitten in den fauligen Schädel zu treffen, woraufhin dieser in sich zusammenfiel.

Kopfschüttelnd angesichts der Planlosigkeit unseres Vorgehens legte nun auch ich mit meinem Gewehr an. Leider verfehlte ich einen Untoten, der es offenbar auf unsere Templerin abgesehen hatte und sie nun attackierte. Diese wusste sich zu wehren und hieb dem Wiedergänger einen Arm ab, als aus einem Kellerfenster des Wirtshauses plötzlich ein Schwarm Ratten herausströmte und ebenfalls auf Averfeld zuhielt. Mit einem Hieb ihrer Fackel konnte sie die Biester jedoch schnell vertreiben. Kurz darauf erlitt sie einen heftigen Niesanfall, den ich mir zunächst nicht erklären konnte.

 

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Trotz dieser Erfolge merkten wir schnell, dass dies erst der Anfang war. Immer mehr Untote und vereinzelte Ratten kamen in unsere Richtung.

Mehrere kleine Kämpfe entbrannten in deren Verlauf, unsere Templerin gebissen wurde (die Wunde stellte sich später als harmlos heraus), von Schwarzweil einen Untoten mit einem Schlag seines Großsäbels spaltete (so viel Kraft hätte ich ihm auf den ersten Blick nicht zugetraut), unser Zwerg einen anderen Leichnam verwundete, dem ich später den Garaus machte und Malvenberger einen ganzen Rattenschwarm mit einem Feuerball grillte.

 

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Damit verschafften wir uns etwas Zeit, um die Herkunft der Schreie ausfindig zu machen. Ich eilte zum nächstgelegenen Haus und brach nach kurzem Zögern die Tür ein. Das kleine strohgedeckte Haus hatte lediglich einen Raum, in dem sich ein Untoter gerade über eine Leiche gebeugt hatte. Mit einem Schwertstreich machte ich seiner unheiligen Existenz ein Ende und wollte bereits gehen, als ich stockte. Bei dem Leichnam handelte es sich um keinen Bauern, sondern um einen Priester des Sigmarordens, den geheiligten Hammer noch in der Hand. Ich schloss dem Toten die aufgerissenen Augen, zögerte kurz und nahm dann die Waffe in die Hand. Sie würde im Kampf gegen die Bedrohung von Nutzen sein.

 

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Beim Herausgehen sah ich, wie der Duellant Von Schwarzweil gerade den nächsten Untoten zur Strecke brachte und einen weiteren Rattenschwarm vertrieb, jedoch nicht ohne vorher einen kräftigen Schluck aus einem Flachmann zu nehmen. Hoffentlich war das nur der Aufregung geschuldet, einen Trunkenbold konnten wir bei unseren Untersuchungen sicher nicht gebrauchen.

 

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Inzwischen hatte sich auch der Zwerg endlich in Bewegung gesetzt, um eines der anderen Häuser zu untersuchen. Ich schloss zu ihm auf und schnell fanden wir einen verängstigten Bauern, der sich in einer großen Kiste versteckt hatte.

 

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Malvenberger hatte sich derweil dem Duellanten angeschlossen, um ein weiteres Haus zu untersuchen. Mit einem Zauber öffnete er das Schloss, fand jedoch nur einen verstümmelten Körper.

„Diese Bissspuren sind… von keinem Tier. Und auch kein Mensch hat sich daran zu schaffen gemacht. Kenn Ihr euch in dieser Gegend aus?“ fragte Malvenberger den Duellanten.

Der antwortete: „In dieser götterverlassenen Gegend? Nein, absolut nicht.“

„Zu schade, ich könnte wetten, dass ein Ghoul diesem Haus vor wenigen Minuten einen Besuch abgestattet hat.“ Sofort zückte der Magier ein Notizbuch und begann wie wild zu kritzeln.

 

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Kopfschüttelnd ging Schwarzweil um das Haus herum, um nach weiteren Spuren zu suchen. Dort fand er einen stinkenden Haufen, der an Ausscheidungen erinnerte. Jedoch steckten kleine Knochensplitter darin.

„Igitt, was bei allen Höllen!“ Weiter kam er nicht, denn erneut sprang ihn aus der Dunkelheit ein Schwarm Ratten an. Diesmal konnte er die Biester nicht so einfach abschütteln, er hatte jedoch Glück und die zahlreichen kleinen Krallen und Zähne kratzten lediglich über das Metall seiner Rüstung.

Auf der anderen Seite des Dorfplatzes hatte es Frena von Averfeld geschafft, einen weiteren Leichnam zu bergen. Auch der sah übel zugerichtet aus und trug ein kleines Büchlein mit dem Titel „Monstren und Ungeheuer“ bei sich. Dies konnte sich noch als nützlich erweisen.

 

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Ich lauschte in die Nacht. Die Kämpfe hatten aufgehört. Es war still geworden.

„Alle zu mir, wir treffen uns vor dem Gasthaus!“ rief ich, wobei ich meine Hände zu einem Trichter formte. Dann machte ich mich in Begleitung Lodebolts und des geretteten Bauern auf den Weg zurück. Malvenberger und Schwarzweil schlossen sich uns nach einigen Schritten ebenfalls an und von der anderen Seite des Platzes sahen wir Frena von Averfeld langsam in unsere Richtung kommen. Doch plötzlich hörten wir das verhasste Stöhnen der Untoten wieder und dieses Mal schien es aus deutlich mehr verrottenden Kehlen zu kommen. Ein kurzer Blick zu den Rändern des Dorfplatzes verriet mir, dass sie nun zahlreich von allen Seiten auf uns zukamen.

Wir machten uns in der Mitte des Dorfplatzes kampfbereit, nur der Duellant Schwarzweil schien für einen Moment wie erstarrt. Bolzen, Kugeln und Feuerbälle flogen, trotzdem kamen die wandelnden Toten immer näher.

 

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Als der erste bei Schwarzweil angekommen war, fand dieser seine Fassung wieder und schaffte es, sich den geifernden Untoten vom Leib zu halten. Einen Augenblick später durchbrach dieser jedoch die Verteidigung und fügte dem Duellanten eine deutliche Wunde zu, bevor er endlich unter den Schlägen Schwarzweils fiel.

Frena von Averfeld hatte es gleich mit zweien zu tun und sandte ihnen einen gleißenden Lichtstrahl entgegen, gefolgt von einigen Schwerthieben. So schaffte sie es, erst den einen und dann auch den zweiten niederzustrecken. Lodebolt erlegte währenddessen einen weiteren Untoten mit seiner seltsamen Schusswaffe, sah dabei aber alles andere als glücklich aus.

Auch ich musste einstecken, als ich den Hammer des Sigmarpriesters zog, um einem Untoten den Schädel zu zertrümmern. Das Gewicht der Waffe war gelinde gesagt gewöhnungsbedürftig. Völlig aus dem Gleichgewicht sah ich den nächsten Angriff der Kreatur nicht kommen und ab diesem Moment kann ich mich an nichts mehr erinnern. (kritischer Treffer)

 

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Als ich die Augen wieder öffnete, lag ich neben dem Kamin im Gasthaus. Die Shallyageweihte Hildegund Weisshaupt hatte sich über mich gebeugt und versorgte gerade meine Wunden.

„Ihr hattet Glück, Siegbrandt. Etwas weiter oben und er hätte die Hauptschlagader erwischt. Mit meiner Heilkunst seid ihr bald wieder einsatzbereit, aber ich fürchte diese Stelle könnte sich infiziert haben. (Krankheit) Ihr solltet Euch also dringend einige Tage ausruhen.“

„Keine Zeit“, presste ich hervor. „Morgen früh werden wir aufbrechen und dem was hier geschehen ist auf den Grund gehen. Tut euer Bestes, Geweihte.“

„Wie Ihr meint, Hexenjäger“, antwortete sie missbilligend.

Lodebolt kam zu uns herübergeschlendert. „Sieh an, unser Auftraggeber ist wieder unter den Lebenden.“ Sein Grinsen konnte ich unter dem Barthaarnisch nicht sehen, aber es blitzte in seinen Augen.

Am Tresen erkannte ich den Duellanten Schwarzweil. Vor ihm stand ein großer Humpen, den er nun in die Hand nahm, mit einem Zug leerte und dann zu uns herüberrief: „Ich hoffe, beim nächsten Mal habt Ihr einen Plan, Herr Schwartz. Improvisieren scheint Euch nicht zu liegen.“

Ich seufzte tief und schloss wieder die Augen.

 

 

Zwischenspiel - Das Frühstück

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Morgen des 9. Kaldezeit, Gasthaus „Zum Jaulenden Männchen“, Langwald, Stirland

 

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Es war keine schöne Nacht. Die Wunde brannte trotz der Heilkräuter, die mir die Geweihte gegeben hatte. Außerdem roch sie etwas unangenehm. (Stinkfäule: -1 auf alle Proben für den Erkrankten und alle verbündeten in 3 Zoll Umkreis) Am nächsten Morgen fühlte ich mich alles andere als erholt, aber das konnte mich nicht davon abhalten, bereits früh in den Schankraum zu gehen, um mich mit einem ordentlichen Frühstück zu stärken.

Auf dem Weg zu unserem Tisch bestellte ich meine Mahlzeit beim Wirt und entdeckte dann den schnarchenden Lodebolt, der es sich in einem hohen Stuhl am Kamin gemütlich gemacht hatte. Noch während ich mich fragte, ob er die ganze Nacht hier unten verbracht hatte, erwachte er mit einem deutlich vernehmbaren „Hrmpf“, rieb sich die Augen und schnupperte dann suchend.

„Bei Grungnis Bart, was riecht denn hier so komisch, hm? Hat der Wirt was Verdorbenes in die Tagessuppe eingerührt?“ grummelte der Zwerg.

Ich zuckte nur mit den Schultern, aber der Wirt sah grimmig zu uns rüber und machte sich dann auf den Weg in die Küche. Ich betete zu Sigmar, er möge uns nicht ins Frühstück spucken.

An Lodebolt gewandt fragte ich: „Habt Ihr die ganze Nacht hier geschlafen? Euch ist bewusst, dass oben noch einige Betten frei waren, oder?“

„Mag sein, aber ich schlafe lieber aufrecht. Sodbrennen, Ihr wisst schon.“ Bei diesen Worten griff er nach einem angebissenen Laib Brot neben ihm und begann unter seinem Barthaarnisch zu kauen.

 

Mit der Zeit gesellten sich auch die anderen zu uns in den Schankraum und entgegen meiner Befürchtung, schien mit dem Frühstück alles in Ordnung zu sein. Noch beim Essen begann ich mit der Planung des Tages.

„Ich habe mich gestern vor unserem Zusammentreffen etwas umgehört und es gibt einige Orte, die für uns interessant sein könnten. Wir sollten uns bei den umliegenden Höfen umsehen und die Bauern befragen, was sie in letzter Zeit mitbekommen haben. Diese Untoten von gestern scheinen nicht die ersten in dieser Gegend gewesen zu sein. Außerdem sollten wir den Friedhof untersuchen. Auf dem Weg liegen einige Holzfällerhütten. Auch dort müssen wir nach dem Rechten sehen.“

Grung, der Oger, unterbrach mich: „Grung nicht auf Friedhof wollen. Friedhöfe unsauber! Friedhöfe dreckig! Grung mögen nicht unsauber!“

Irritiert blickte ich ihn einen Moment lang an, fasste mich jedoch schnell wieder.

„Nun, danke Grung für diesen Hinweis. Dann wirst du die Gruppe begleiten, die sich auf den Höfen umhört. Ich denke zwar nicht, dass dort deine Muskelkraft benötigt wird, aber so hat Frau Weisshaupt tatkräftige Unterstützung. Für den Fall, dass es dort zu Kämpfen gekommen ist und Spuren gefunden werden wollen, wird unsere Waldläuferin Lindenfall ebenfalls dabei sein.“ Damit nickte ich erst der Geweihten und dann der Elfe zu.

„Der Rest begleitet mich durch den Wald in Richtung Friedhof. Hoffen wir, dass wir tagsüber auf keine größeren Probleme treffen und der Ursache des Übels so schneller auf den Grund gehen können. Heute Abend treffen wir uns wieder hier und beratschlagen das weitere Vorgehen.“

Ich blickte einen nach dem anderen an. Sie nickten alle. Dabei bemerkte ich, wie alle Anwesenden immer wieder schnupperten und dann leicht das Gesicht verzogen. Ich schnupperte ebenfalls, konnte aber keinen störenden Geruch riechen… abgesehen von dem leichten Dunst, der aus meinem Verband hervorkroch. War er intensiver geworden?

„Hier stinkt‘s“, sagte Ylthyleana Lindenfall schließlich trocken. „Wir sollten aufbrechen.“

 

 

Kapitel 1.2 - Die Vertriebenen

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Vormittag  des 9. Kaldezeit, Grünforst bei Langwald, Stirland

 

Hildegund Weisshaupt ließ es sich natürlich nicht nehmen, meine Wunde nach dem Frühstück erneut zu untersuchen. Ich bestand darauf, dies in meiner Kammer zu tun, damit die anderen es nicht bemerkten.

„Das sieht nicht gut aus, Siegbrandt. Durch den Geruch lässt es sich immerhin auf eine Handvoll Krankheiten eingrenzen.“

„Krankheiten? Das ist lediglich…“, wollte ich erwidern, doch sie unterbrach mich wirsch.

„Seid nicht albern. Ihr seht nicht gut aus und die Wunde beginnt bereits übel zu riechen. Das ist nicht normal bei einer Verletzung dieser Größe. Ich weiß, dass ich Euch nicht davon abhalten kann, loszuziehen. Aber versprecht mir, dass Ihr versucht, euch nicht zu sehr anzustrengen. Und kaut dieses Heilkraut stündlich, es sollte die Entzündung verlangsamen.“

Ich wollte erst abwinken, aber angesichts ihres strengen Blickes nickte ich halbherzig.

 

Danach brachen wir auf. Ein Pfad führte von Langwald zum alten Friedhof, auf dem bereits seit mehreren Jahren niemand mehr zur Ruhe gebettet wurde. Die Bauern mieden diesen Ort und entlang des Weges sahen wir immer wieder kleine Schutztalismane, die in Bäumen und Sträuchern hingen. Unterwegs fiel mir auf, dass sich Lodebolt meist naserümpfend mehrere Schritte entfernt von uns hielt.

 

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Nach etwa einer halben Stunde kamen wir zur ersten Holzfällerhütte. Aus der Ferne erkannten wir ein kleines, auf Stelzen gebautes Häuschen, dessen Tür knarzend im Wind hin- und herschwang. Wir näherten uns vorsichtig, als es von mehreren Seiten im Gebüsch raschelte.

 

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grün = Helden     Gelb = Missionsziele   Orange = Ghoul-Baue      Rot = Ghouls

 

Einen Augenblick später krochen mehrere widernatürliche Gestalten auf uns zu. Sie waren gebeugt und krumm, aber doch erstaunlich flink.

„Nun, so war meine Vermutung richtig und wir haben es in der Tat mit Ghouls zu tun“, sagte der Magier Malvenberger in erstaunlich nüchternem Ton, der keine Spur von Angst, nein eher Faszination erkennen ließ. Nichtsdestotrotz sah ich aus dem Augenwinkel die kleine Flamme, die in seiner knochigen Hand wuchs. Wir anderen machten uns ebenfalls kampfbereit.

Mit den ersten Scheusalen hatten wir leichtes Spiel. Schwarzweil, der Duellant schoss einem direkt in den Kopf, worauf es jaulend zu Boden ging. Auch Malvenbergers Feuerball traf und ließ einen Leichenfresser brennend ins Unterholz rennen. Weit kam er so sicher nicht.

 

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„Auffächern und gemeinsam vorrücken!“ rief ich den anderen zu. Dieses Mal sollte es geordneter ablaufen. Sicher keine schlechte Entscheidung, denn aus dem Dickicht kamen weitere Ghouls mit wildem Geheule und Mordlust in den Augen auf uns zu gerannt.

 

Plötzlich hörte ich ein lautes „Verdammte Scheiße!“ Frena von Averfeld war neben mir in einen glibbrigen undefinierbaren Haufen getreten, aus dem ein paar Knochen ragten. Verzweifelt versuchte sie, ihren Fuß zu befreien, doch er schien festzusitzen. Unterdessen hatte ein Ghoul sie erreicht und attackierte sie. Vor Moder triefende Klauen erwischten sie am Arm und etwas Blut trat heraus und die Templerin keuchte. (vergiftet)


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Nun griff Hrudgak Lodebolt in den Kampf ein und beharkte den Ghoul von hinten. Ein Hieb seiner Axt brachte den Leichenfresser in die Defensive und angesichts seiner misslichen Lage ergriff er die Flucht. Er rannte zu einem nahegelegenen Loch im Boden und verschwand einfach.


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Malvenberger schleuderte einen weiteren Feuerball auf den nächsten Ghoul, der mit einem lauten Aufschrei in Flammen aufging. Auch er rannte davon, brach jedoch wenige Schritte später einfach zusammen.

„Feuer ist ein wahrlich faszinierendes Element. Die meisten Probleme lassen sich mit ihm einfach aus der Welt schaffen“, murmelte der Magier zufrieden. Nur ein weiterer Angreifer war noch zu sehen. Schwarzweil machte Anstalten, ihm entgegenzustürmen, überlegte es sich jedoch anders. Stattdessen griff er nach einem Flachmann und tat einen kräftigen Zug. Also doch ein Alkoholiker, na Klasse. Was kam als nächstes? Daraufhin ging er sichtlich entspannt auf den Ghoul zu, legte mit der Pistole an und traf ihn… jedoch nur am Ohr. Ich versuchte ebenfalls mein Glück, verfehlte allerdings. Schäumend vor Wut ging der Leichenfresser auf den Duellanten los. Dieser reagierte erstaunlich behände und versetzte seinem Gegner mit einer blitzschnellen Bewegung einen heftigen Hieb. Blutend und heulend rannte das Biest davon.

 

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Es wurde ruhiger und wir hatten erstmals Zeit, uns umzusehen. Frena von Averfeld hatte es inzwischen geschafft, ihr Bein zu befreien. Was blieb, war eine schleimige Substanz auf Stiefeln und Beinschienen. Sie ließ sich davon aber nicht beirren und durchsuchte das Unterholz. Dort fand sie zu ihrem Erstaunen einen völlig verängstigten Bauern, der sich offenbar vor den Leichenfressern versteckt hatte.

 „Ist die Luft rein?“ fragte dieser mit zittriger Stimme. Die Templerin nickte ihm zu und wies auf den Pfad hinter uns.

„Lauft zurück ins Dorf, dort seid ihr in Sicherheit. Dorthin wo wir hingehen, solltet ihr uns nicht folgen.“

„Alles besser, als hierzubleiben“, sagte der Bauer. „Sigmar sei mit Euch!“ Mit diesen Worten rannte er lief er eilends davon.


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Auch Leopold von Schwarzweil machte sich daran, die Umgebung zu untersuchen. Er nahm sich die Holzfällerhütte vor, steckte kurz seinen Kopf hinein und rief dann: „Tot, der Holzfäller hier ist tot. Sieht übel zugerichtet aus. Bissspuren, Kratzspuren, Teile seines Kopfes fehlen.“


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Als er dies sagte, hörte ich von Lodebolt ein deutlich vernehmbares Würgen. Schwacher Magen oder war der letzte Brotlaib schlecht gewesen? Während ich noch überlegte stapfte auch ich durchs Dickicht und fand kurz darauf einen weiteren Mann, die sich hinter einer großen Wurzel versteckt hatte. Seine Augen stierten ins Leere und es dauerte einen Moment bis er mich wahrnahm. Plötzlich sprang er auf, packte mich am Kragen und schrie mir ins Gesicht: „Der Wolf, es war der Wolf! Er hat sie alle getötet! Ist er hier?! Er kann nicht weit sein! Ich muss weg, weg!“ Dabei ließ er mich los und rannte in den Wald. Ich hoffte inständig, dass dieser arme Irre in seiner Panik den Weg ins Dorf finden würde.

Mir blieb keine Zeit, um über den „Wolf“ nachzudenken, von dem der Mann gefaselt hatte, denn Lodebolt rief gerade: „Es kommen mehr von ihnen! Sie kommen aus der Erde, bei Grungni!“


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Daraufhin zog er seine Harpunenschleuder und drückte ab. Das Geschoss pfählte den Ghoul und nagelte ihn am nächsten Baum fest. Ein passabler Treffer des Zwergs, der sich seinen Glanzschuss offenbar nicht genauer besehen wollte.

„Kann jemand die Harpune aus dem Ding ziehen?“ fragte er nun etwas kleinlaut. „Hab nicht mehr viele davon…“

„Wollt Ihr euch die Finger nicht schmutzig machen?“ witzelte Averfeld neben ihm. „Ich hielt Euch für einen harten Hund.“

„Hrmpf, mag das Geräusch nicht, wenn man sie rauszieht“, grummelte Lodebolt in seinen Barthaarnisch.

Die Templerin tat ihm den Gefallen und ging zu dem erlegten Leichenfresser. „Hier ist ein Loch im Boden. Scheint als wäre das Biest da rausgekommen“, stellte sie fest.

„Faszinierend!“ meinte Malvenberger. „Wir sollten eruieren, ob es hier weitere dieser Baue gibt. Ich las einmal von Nekrophagen, die eine halbe Stadt untertunnelt hatten. Seltsam ist nur, dass diese Wesen eigentlich die Nähe von Leichen bevorzugen. Ich hätte sie eher auf dem Friedhof erwartet, denn hier im Wald.“ Während er sprach, sandte er beinahe beiläufig einen weiteren Feuerball in Richtung eines Ghouls, der gerade an anderer Stelle aus dem Boden hervorkroch. Auch dieser war ohne Chance. Ich muss gestehen, dass der Magier mich von meinen Gefährten am meisten beeindruckte.


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Wir suchten weiter nach Überlebenden, Schwarzweil fand aber nur einen weiteren toten Holzfäller. Inzwischen waren wir weit genug gekommen, um mehrere Ghoul-Baue im Dickicht auszumachen. Hin und wieder hörte man leises Jaulen und Krachen aus den Löchern im Boden.

„Wir sollten sie schließen, um den Wald etwas sicherer zu machen“, meinte ich.

„Habt Ihr auch eine Idee, wie wir das anstellen sollen? Ich trage leider keine magische Falltür oder ähnliches bei mir“, entgegnete der Duellant schnippisch.

Wieder war es Malvenberger, der uns weiterhalf: „Feuer mögen diese Kreaturen nicht. Sammelt etwas von dem trockenen Gehölz um die Baue und werft es hinein. Dann zündet Ihr es an und räuchert sie somit aus.“

„Na das nenn ich doch mal ‚nen Plan, hm!“ rief Lodebolt mit Vorfreude in der Stimme. „Räuchern wir die Biester aus!“

Gesagt getan. Ein Bau nach dem anderen wurde mit brennendem Holz gefüllt und bald hörten wir zu unserer Zufriedenheit lautes Kreischen und Husten aus dem Boden unter uns.

 

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Doch ein Loch hatten wir wohl übersehen, denn plötzlich kam etwa ein halbes Dutzend der elenden Kreaturen auf Schwarzweil zu gerannt. Der Duellant nahm die Beine in die Hand und lief schnell zum Rest unserer Gruppe.

 

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Wir formierten uns und nahmen den Kampf auf. Wieder war es unser Magier, der den ersten Gegner in Brand setzte. Lodebolt attackierte nach kurzem Schütteln angesichts der widerlichen Kreaturen ebenfalls einen Ghoul und warf einem weiteren eine leuchtende Apparatur vor die Füße, die auf der Stelle explodierte als der Leichenfresser sich bewegte. Die übrigen Monster wurden von Averfeld, Schwarzweil und mir schnell vertrieben. Den letzten Ghoul-Bau setzten wir ebenfalls in Brand.

 

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Der Kampf war vorbei und wir konnten durchschnaufen. Wir hatten die Ghouls hoffentlich für eine Weile vertrieben. Stellte sich nur die Frage nach ihrer Herkunft.

„Zweifelsohne lebten diese Nekrophagen eine Weile auf dem Friedhof“, begann Malvenberger seinen Vortrag. „Umso erstaunlicher, dass sie diesen nahrungsreichen Ort verließen, um im Wald zu leben. Hier gibt es außer ein wenig Aas nichts von Interesse. Betrachtet die Toten, die wir fanden, genauer! Ein paar Bissspuren, aber nichts, das auf einen tatsächlichen Verzehr hindeuten würde.“

„Klingt alles gut, Herr Schlauberger, aber warum sind sie dann nicht auf dem Friedhof, hm?“ fragte Lodebolt leicht gereizt. Die Überreste der Leichenfresser machten ihn sichtlich nervös… oder seinen Magen.

„Etwas Furchteinflößendes muss sie verscheucht haben“, fuhr der Magier unbeirrt fort. „Etwas, das selbst diesen unerschrockenen Kreaturen so etwas wie Angst einjagte.“

„Was immer es ist, es ist vermutlich der Grund für all das hier“, meinte ich. Erstmals dachte ich wieder an den „Wolf“.

Bei diesen Worten nippte Leopold von Schwarzweil an seinem Flachmann, runzelte enttäuscht die Stirn, griff in eine Tasche und holte mit einem erleichterten Lächeln einen zweiten heraus. Nach einem tiefen Schluck gab er zu bedenken: „Wenn das hier wirklich so ein fieses Ding ist, wird es ruhmreich sein, es zur Strecke zu bringen! Also worauf warten wir noch? Auf zum Friedhof!“

Ich überlegte kurz, ob ich einen Alkoholiker dabeihaben wollte, dachte dann an seine Schlagkraft und erstaunliche Zielsicherheit und sagte lediglich: „Ich begrüße euren Enthusiasmus.“

 

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„Eine Sache geht mir aber immer noch nicht aus dem Kopf“, grummelte Lodebolt. „Es stinkt. Seit wir die Taverne verlassen haben verfolgt uns ein widerlicher Geruch, der immer stärker wird. Woher kommt das, hm?“

Achselzuckend ging ich voran. Ich steckte ein wenig von dem Heilkraut in den Mund und kaute. Es schmeckte bitter. Meine Wunde brannte inzwischen wie Feuer.

 

 

 

Zwischenspiel - Auf leisen Sohlen

Spoiler

Etwa eine Stunde nachdem wir unseren Weg fortgesetzt hatten, es ging bereits auf Nachmittag zu, änderte sich die Geräuschkulisse des Waldes. Das Vogelgezwitscher war verstummt und wir konnten auch keinerlei andere Tiere mehr hören oder entdecken. Die Stille war bedrückend und wurde nur durch gelegentliches Knacken im Unterholz unterbrochen.

„Wir kommen unserem Ziel näher“, sagte Frena von Averfeld. „Ich fühle eine Aura des Bösen in diesem Teil des Waldes.“ Sie wandte sich zu mir. „Lasst mich einige Schritte vorangehen. Der Friedhof kann nicht mehr weit sein und was immer dort ist, sollte nicht aufgeschreckt werden.“

„Ihr wollt auskundschaften? Pah, gibt kaum was Auffälligeres, als ne Kriegerin in Plattenrüstung, hm?“ mischte sich Hrudgak Lodebolt ein.

Die Templerin beachtete den Zwerg nicht weiter und sah mich eindringlich an. „Ich schaffe das! Wenn nicht, könnt Ihr immer noch den Rückzug antreten.“

„Nun gut, beweist mir das scheinbar Unmögliche“, entgegnete ich schulterzuckend.

Bei meinen Worten nickte die Kriegerin knapp, drehte sich um und verschwand beinahe geräuschlos im Unterholz. Lodebolt und ich sahen ihr wortlos hinterher. Einige Augenblicke später konnten wir sie trotz ihrer schimmernden Rüstung nicht mehr zwischen den Bäumen erkennen. Es dauerte einen Moment, bis wir uns wieder gefangen hatten.

„Erstaunlich“, murmelte Adelhart Malvenberger. „Vielleicht nutzt sie ein magisches Kraftfeld, um sich zu verbergen.“

„Haha, oder sie ist einfach verdammt gut“, meinte Leopold von Schwarzweil. „Nicht jedes Wunder muss magisch sein, Herr Zauberer.“

„Wie dem auch sei, wir sollten langsam weitergehen“, sagte ich. „Hoffen wir, dass Averfeld uns rechtzeitig warnt.“

Also setzten wir unseren Weg fort. Die Stille wurde noch bedrückender und hier und da sahen wir nun Kadaver von Rehen, Hasen und anderen Waldtieren. Ein toter Fuchs lag direkt vor uns auf dem Pfad. Wir besahen ihn uns genauer. Das Tier wirkte noch frisch, aber doch seltsam abgemagert, als wäre sein Fleisch schon längst verwest und nur Fell und Knochen übrig.

„Interessant!“ raunte Malvenberger beinahe erfreut. „Was immer diese Kreatur getötet hat, scheint ihr jegliche innere Substanz extrahiert zu haben.“

„Extrawas?“ fragte Lodebolt.

„Sie sieht aus, als hätte man sie ausgesaugt. Weiter hinten gibt es noch deutlich mehr von ihnen.“ Ich schrak auf, denn die Worte kamen von keinem von uns. Stattdessen stand Averfeld gelassen vor uns auf dem Weg. Wir hatten sie nicht bemerkt.

„Interessanter als die Kadaver sind aber der Friedhof und die alte Klosterruine“, fuhr Averfeld fort und überging ihren beeindruckenden Auftritt. „Ich stieß dort auf Orks.“

 

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„Grünhäute? Hier gibt’s Grünhäute, hm?“ wollte Hrudgak wissen, ein grimmiges Funkeln in den Augen.

„Nein, keine Grün-Häute“, antwortete die Templerin und betonte das Wort Grün sehr deutlich. „Sie sehen anders aus, als alle Orks, die ich je gesehen habe. Ihre Haut ist rötlich und sie tragen nur Knochen am Leib. Allem Anschein nach bewachen sie die Ruine.“

„Das ist es, das muss es sein!“ rief Malvenberger aus. „Sie müssen die Nekrophagen von dort vertrieben haben. Deshalb streifen die armen Geschöpfe im Wald herum.“ Hatte der Magier da gerade von Ghouls als armen Geschöpfen gesprochen? Für den Moment ließ ich dies unkommentiert, machte mir aber eine mentale Notiz.

„Dann müssen wir uns um dieses Problem kümmern“, sagte ich nun an die Gruppe gewandt. „Haben die Orks euch bemerkt?“ fragte ich Averfeld.

„Sicher nicht.“

„Gut, dann geht voran. Wir folgen euch. Ach und Averfeld…“

„Ja, Herr Schwartz?“

„Gut gemacht.“

„Danke.“

Ich hatte das Gefühl, dass sie diese Bestätigung gebraucht hatte.

 

 

Kapitel 1.3 - Alte Ruinen

Spoiler

Schnell hatte uns Frena von Averfeld zu den verfallenen Überresten des Klosters geführt. Der Friedhof lag direkt dahinter. Wir versteckten uns im Schatten einer niedrigen Steinmauer und beobachteten das alte Gemäuer.

„Nun, Averfeld, was habt Ihr bisher über diesen Ort herausgefunden?“ wollte ich von der Templerin wissen?

„Die Klosteranlage ist zwar verfallen, aber dennoch gut gesichert.“

 

 

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„Es gibt ein Hauptgebäude mit einem großen Eingangstor und zwei ummauerte freie Bereiche, von denen aus man ebenfalls ins Hauptgebäude kommt.“

 

 

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Option 1

 

„Der linke Bereich ist nur leicht von außen bewacht, wir könnten hier über die Mauer klettern und zunächst unbemerkt eindringen, um dem Gegner in den Rücken zu fallen.“

Malvenberger nickte und fügte hinzu: „Das wäre eine Leichtigkeit für mich und für den Rest von Euch könnte ich oben eine Kletterhilfe befestigen. Sind wir erstmal drinnen, können wir den Gegner Stück für Stück eliminieren.“

 

 

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Option 2

 

„Der Haupteingang ist schwer bewacht. Einer der drei Orks an der großen Treppe scheint eine Art Anführer zu sein. Wenn wir diesen Weg wählen, sollten wir unsere Gegner erstmal im Fernkampf unter Beschuss nehmen und so herauslocken“, fuhr die Templerin fort.

„In diesem Fall hätte ich einige Tricks auf Lager, die uns den Kampf erleichtern könnten. Und unser Magier ist im Fernkampf auch nicht schlecht, hm?“ meinte Lodebolt. Er schien den direkten Weg vorzuziehen.

 

 

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Option 3

 

„Der rechte Bereich hat einen kleinen Durchbruch, wir müssten also nicht klettern. Allerdings steht dahinter eine weitere Wache.“

Leopold von Schwarzweil nahm einen Schluck aus seinem Flachmann und strich sich dann nachdenklich über seinen gut gepflegten Bart. „Diese Option klingt nach dem guten alten Mittelweg. Wir kommen möglicherweise ungesehen hinein und treffen nur auf leichten Widerstand. Das scheint mir der beste Weg zu sein.“

 

Ich nickte bedächtig und überlegte. Wofür sollte ich mich entscheiden?

 

„Wir werden frontal angreifen“, sagte ich schließlich. „Diese Position hier sieht gut aus. Wir haben etwas Deckung und können nicht von allen Seiten überrascht werden. Als erstes sollten wir die Bogenschützen ausschalten.“

„Ich kann im Fernkampf nichts beitragen, soll ich auf der rechten Seite der Ruine ein kleines Ablenkungsmanöver starten?“ fragte Frena von Averfeld.

Ich nickte. Die Templerin zeigte mehr und mehr ihren Wert für unsere Sache.

„Sobald Ihr das Licht seht, könnt Ihr angreifen“, mit diesen Worten schlich sie davon. Ich wies das erste Ziel aus und wartete. Plötzlich sahen wir zu unserer rechten einen grellen Lichtblitz und wussten, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen war.

 

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Hrudgak Lodebolt und ich schossen zuerst und trafen den gleichen Bogenschützen. Der Ork gab ein schmerzvolles Grunzen von sich und kippte um. Adelhart Malvenberger schoss einen Feuerball auf einen zweiten und die Kreatur ging schreiend in Flammen auf, warf sich auf den Boden und erstickte das Feuer. Mit Mordlust in den Augen schnappte sich der Ork seinen Bogen, legte auf Malvenberger an und traf den Magier. Dieser stöhnte vernehmlich. Sofort wurden Rufe in der Ruine laut.

 

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Aus dem großen Haupteingang kamen nun drei Orks herausgestürmt. Schnell wurden sie langsamer und sahen sich um. Offenbar hatten sie uns noch nicht entdeckt. Auch bei den übrigen Orks kam Bewegung auf. Uns war klar, dass es nun bald zu einem handfesten Handgemenge kommen würde. Wir machten uns bereit, um den Orks entgegenzutreten, als wir hinter uns einen schrillen Schrei und das Rauschen großer Schwingen hörten.

 

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Ich fuhr zusammen und drehte mich um. Eine gewaltige Fledermaus hatte sich vom Ast eines Baumes herabfallen lassen und flog zielstrebig auf das alte Kloster zu. Sie schien uns zu nicht zu beachten, bei ihrem Anblick hatte ich dennoch kein gutes Gefühl.

 

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Ich fragte mich, ob wir das Biest ignorieren und uns auf die Orks konzentrieren oder die Fledermaus unter Beschuss nehmen sollten.

 

Es war schwer, eine Entscheidung zu treffen, aber letztlich ließen wir uns nicht irritieren und legten wieder auf die Orks an. Malvenberger flambierte den Orkbogenschützen, der ihn vorher getroffen hatte. Lodebolt legte eine Fallenapparatur aus, die sofort leicht zu glühen begann. In diesem Moment entdeckte ihn der Orkanführer und rannte gefolgt von seinen zwei Begleitern auf den Zwerg zu. Einen der beiden nahm ich ins Visier. Meine schmerzende Wunde lenkte mich jedoch einen Moment zu lange ab und ich verzog den Schuss.

 

 

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Es begann leicht zu nieseln. Die kalte Nässe kroch mir sofort in die Haut, schien den Unholden aber nichts auszumachen. Auch Frena von Averfeld hatte inzwischen ihre Deckung verlassen und attackierte nun einen Orkbogenschützen, dem sie schwer zusetzte. Doch noch stand er und ein weiterer Ork mischte sich in den Kampf ein. Davon ließ sich die Templerin nicht aus der Ruhe bringen und mit tödlicher Präzision enthauptete sie ihren ersten Gegner.

 

 

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Auch wir würden uns nun gleich im direkten Kampf befinden, denn die Orks hatten uns beinahe erreicht. Bei ihrem Angriff, löste der Orkanführer Lodebolts Falle aus, die mit einer lauten Explosion losging. Die massige Gestalt ließ sich davon kaum beeindrucken und rannte einfach weiter auf uns zu.

 

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Angesichts der Bedrohung positionierte sich Malvenberger neu und schleuderte dem Anführer einen besonders großen Feuerball entgegen. Er traf und brachte das Scheusal zumindest zum Wanken. Leopold von Schwarzweil setzte sich nun auch in Bewegung, halb hätte ich erwartet, dass er nochmal einen Schluck aus dem Flachmann nimmt. Vielleicht fehlte ihm dies, denn mit seinem gegen den größten Ork geführten Schlag verfehlte er deutlich. Lodebolt erging es ähnlich, allerdings bekam er auch noch einen ordentlichen Schlag ab. Mit einem zornigen Aufschrei holte der Zwerg erneut aus und spaltete seinem Gegner den Schädel. Beim Anblick seines Werks schüttelte es den Lodebolt kurz und ich meinte ein Würgen unter dem Barthaarnisch zu vernehmen. Ich schloss zu meinen Begleitern auf und wurde sofort vom dritten Ork angegriffen, der sich einen gezielten Schwinger mit dem gesegneten Hammer einfing.

 

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In der Zwischenzeit hatte von Averfeld ihren zweiten Gegner mit einem gewaltigen Hieb halbiert. Sie schien selbst überrascht von der Wucht ihres Schlages gewesen zu sein. (kritischer Treffer)

Die Fledermaus war jetzt bereits auf Höhe des Haupteingangs angekommen und stieß erneut einen spitzen Schrei aus. Als Antwort erklang ein gutturales Brüllen aus der Ruine. Als ich noch überlegte, doch noch auf sie anzulegen, setzte unvermittelt ein stärker werdender Schneeregen ein, der die Sicht deutlich einschränkte. Ich konnte das Flattern der Kreatur nur noch schemenhaft erkennen.

Außerdem war da noch der Ork vor mir. Ich beharkte ihn mit mehreren Hieben und zertrümmerte ihm den hässlichen Schädel. Ein Fleischfetzen flog Lodebolt vor die Füße. Der Zwerg würgte erneut kurz, riss sich dann jedoch zusammen. Von Schwarzweil hatte seinen Gegner ebenfalls besiegt und spukte auf seine Überreste.

„Mistvieh! Verdammter Orkdreck!“ Aus dem Augenwinkel sah ich, dass er sich die Seite hielt, die sich langsam rot färbte. Er nahm einen Schluck, der ihn offensichtlich stärkte.

 

„Die Fledermaus!“ rief ich und wies in ihre Richtung. „Versucht sie auszuschalten!“

„Das Biest sieht man kaum noch, aber ich kann‘s ja mal versuchen, hm?!“ antwortete Lodebolt grimmig. Er legte an und schoss. Kurze Zeit später hörten wir das Klirren einer Harpune, die über Stein rutschte. Der Schuss muss danebengegangen sein.

Malvenberger versuchte ebenfalls sein Glück, doch sein Feuerball flog ins Leere. Die Fledermaus war nicht mehr zu sehen. Dafür kamen weitere Orks wild brüllend in unsere Richtung gerannt.

 

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„Sieh an, wir haben Gäste.“ Die Stimme war nur ein Wispern im Wind und doch fuhr sie uns allen durch Mark und Bein. Es lag etwas Lauerndes in ihr, als würde hinter den Regenschleiern ein Jäger auf seine Beute warten.

 

„Vielleicht haben wir unseren Wolf gefunden“, sagte ich zu den anderen. „Gebt gut Acht und bleibt zusammen. Wir sollten ihm nur gemeinsam entgegentreten.“

„Dafür müssen wir uns aber erst um die Schweineschnauzen kümmern“, meinte Lodebolt mit einem Kopfnicken in Richtung des nächsten Orks. Dann hob er seine Harpunenschleuder und setzte auch diesen Schuss daneben. „Verflucht, bei Grungnis Bart!“

„Konzentriert euch, Kind der Berge. Bewahrt einen kühlen Kopf“, raunte Malvenberger und traf den Ork mit seinem magischen Geschoss. Der wurde davon jedoch nur wütender.

Schwarzweil, Averfeld und ich bildeten eine Kampfreihe, um dem Ansturm zu begegnen. Die Templerin berührte den Duellanten beinahe beiläufig an der blutenden Seite. Erstaunt sah er sie an, stand nun aufrechter und murmelte verblüfft: „Danke.“ (Heilung)

Die Orks ließen nicht lange auf sich warten. Als der erste bei uns war, schaffte er es, Averfeld leicht am Arm zu verwunden.

 

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Wir kämpften erbittert. Die Templerin und ich schalteten ein Scheusal aus, nur damit das nächste seinen Platz einnehmen und Averfeld eine heftige Wunde zufügen konnte. Lodebolt und Schwarzweil verwundeten ihren Gegner, konnten ihn jedoch noch nicht besiegen.

 

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Außerdem zeigte sich nun der Herr des Hauses. Im Haupteingang der Klosterruine stand ein Hühne von einem Mann, der ganz in Wolfspelze gehüllt war. Er wirkte wie ein Barbar aus dem hohen Norden, hatte bei näherer Betrachtung aber auch etwas Nobles an sich.

„Wie unhöflich von Euch, Euer Kommen nicht anzukündigen“, sagte er mit einem wölfischen Grinsen auf den bleichen Lippen. „Ich hätte Euch einen ordentlichen Empfang bereitet. Aber sei‘s drum, ein Späher hat mir von Euch berichtet, sonst hätte ich Euer Erscheinen noch verpasst. Ihr müsst das Benehmen meiner Diener verzeihen. Sie sind nützliche Schwachköpfe, aber haben keinerlei Manieren.“ Bei diesen Worten ließen die Orks ihre Waffen sinken und traten einen Schritt zurück.

 

 

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„Ihr…“, entfuhr es Leopold von Schwarzweil. „Ihr seid es! Ihr seid Radovic von Praag! Was habt Ihr mit Mina gemacht?!“

Interessiert blickte der Wolf zum Duellanten.

„Radovic? Ja, ich denke das ist mein Name. Zumindest einer meiner Namen und derer gibt es viele. Aber Mina? Nein… doch… vielleicht. Vielleicht kannte ich einmal eine Mina, aber das ist schon viele Jahre her. Falls Ihr sie hier sucht, sucht Ihr vergeblich. Sie ist schon längst unter den Toten.“

„Ihr seid ein Ungeheuer!“ Mit diesen Worten stürmte Schwarzweil vor, wurde aber von den Orks aufgehalten, die sich nun wieder in den Kampf stürzten. Angespornt von der Anwesenheit ihres Herren verfielen die Orks in wilde Raserei und waren kaum aufzuhalten. Sie teilten Hieb um Hieb aus und schienen dabei nur noch stärker zu werden. Malvenberger schleuderte einen Feuerball auf den Wolf, der mit einem verächtlichen Lachen auswich und sich uns nun seinerseits näherte.

 

 

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Endlich gelang es Schwarzweil, seinen Gegner zu besiegen und mit einem wütenden Schrei ging er ungeachtet seiner eigenen Wunden auf den Wolf los. Lodebolt folgte ihm mit einem wüsten Kampfschrei und schaffte es tatsächlich, den furchteinflößenden Mann leicht am Arm zu verwunden.

Dieser betrachtete den Schnitt, leckte sich über die Lippen und murmelte: „Dafür werdet Ihr mit eurem Blut bezahlen, Unterirdischer!“ Er stieß mit einer blitzartigen Bewegung zu und traf den Zwerg mitten in die Brust. Ächzend taumelte Lodebolt zurück, hielt sich die frische Wunde aber stand noch.

Der letzte verbliebene Ork fiel unter den Schlägen Averfelds, mir und Malvenberger, der sich zu meiner Überraschung ebenfalls in den Nahkampf begeben hatte.

 

 

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Jetzt konnten auch wir den Wolf angreifen und obwohl er von vier passablen Kämpfern umzingelt war, setzte er sich wütend zur Wehr und seine Klinge glomm in einem unheiligen Licht, während sie hin und her zuckte. Ich dachte gerade, ihn erwischt zu haben, als ich einen heißen Schmerz in der Seite spürte und unwillkürlich zusammenbrach.

„Das war nur der Anfang, ihr einfältigen Narren!“

Während es mir immer schwerer fiel, die Augen offen zu halten, sah ich Frena von Averfeld mit golden leuchtendem Schwert, das sie im Leib des Unholds versenkte. Sein Aufschrei war bestialisch, nicht menschlich. Seinem wütenden Hieb konnte die Templerin mit Mühe ausweichen, Schwarzweil jedoch nicht und wurde getroffen. Die Gelegenheit nutzte Lodebolt, um zum finalen Schlag anzusetzen, als plötzlich alles dunkel wurde. Tiefe Schwärze umfing uns und die Stimme des Wolfs klang an mein Ohr.

„Ihr hattet Glück. Doch seid gewiss, beim nächsten Mal geht der Kampf anders aus. Wir werden uns wiedersehen und dann erwartet keine Gnade. Schlaft nie zu tief, fühlt euch nicht sicher, denn ich werde Euch jagen. Euch alle!“

 

Allmählich verging die Finsternis und wir sahen uns um. Der Wolf war verschwunden und mit ihm sämtliche Orks, die wir getötet hatten. Nur das frische Blut auf dem Boden zeugte von dem Kampf, der hier eben noch stattgefunden hatte. Während Frena von Averfeld meine und Lodebolts Wunden versorgte, durchsuchten Leopold von Schwarzweil und Adelhart Malvenberger die Ruine. Dabei fanden sie ein Märchenbuch mit dem Titel „Die rote Frau und der weiße Wolf“ und einen violetten Trank, den Malvenberger als Krafttrank identifizierte.

Außerdem zeigten sie mir eine Falltür, die wohl tiefer in die Ruine führte.

 

 

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Ich besah mir meine Gefährten. Keiner war ohne Verletzung geblieben. Lodebolt hielt sich immer wieder mit schmerzverzerrter Mine die Brust. Schwarzweil hatte mehrere tiefe Schnitte an Armen und Oberkörper. Malvenberger ließ sich wie stets nichts anmerken, doch ich hatte den Pfeil nicht vergessen, der den alten Mann getroffen hatte. Averfeld hatte heldenhaft gekämpft, aber auch sie musste am Ende einige schwere Treffer einstecken. Und ich selbst hatte neben meinen frischen Wunden auch noch die beißend pochende Stelle, an der mich der Untote in Langwald gebissen hatte. Wenn wir jetzt das innere der Ruine erforschen und auf weitere Gegner treffen würden, müssten wir sehr vorsichtig vorgehen. Zurück nach Langwald zu gehen, um sich auszuruhen würde jedoch bedeuten, dem Wolf Zeit zu geben, sich seinerseits besser vorzubereiten.

 

 

Zwischenspiel - Rückzug

Spoiler

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Die Entscheidung fiel mir schwer, doch angesichts unserer Verletzungen mussten wir den Rückzug antreten, um morgen in aller Frühe wiederzukehren. Es war bereits später Nachmittag und die Sonne stand tief, deshalb sollten wir uns beeilen, um vor der Dämmerung in Langwald zu sein. 

"Wir kehren zurück", sagte ich bestimmt.

Leopold von Schwarzweil spuckte aus und meinte verächtlich: "Und lassen dieses Monster entkommen? Ich hätte euch für vieles gehalten, Hexenjäger, aber nicht für feige."

„Lasst euch nicht von Rachegefühlen blenden. Wenn wir jetzt dort runtergehen, haben wir kaum eine Chance, sollte es zu einem harten Kampf kommen. Wir wissen nicht, was dort auf uns wartet“, gab Frena von Averfeld behutsam zu bedenken.

Ich legte dem Duellanten die Hand auf die Schulter. „Wir kehren morgen zurück. Der Wolf ist eine Bedrohung für Langwald, vielleicht für ganz Stirland. Ich habe einen Auftrag und verlasse diese Region erst, wenn der Wolf endgültig tot ist.“

Grimmig nickte Schwarzweil. „Ich nehme euch beim Wort, Hexenjäger!“

 

Wir brachen auf und erreichten bei Einbruch der Dunkelheit das Gasthaus „Zum jaulenden Männchen“. Wir erwarteten, den Rest der Truppe vorzufinden, aber als wir den Wirt nach ihnen fragten, zuckte er nur mit dem Schultern und brummte: „Nich‘ da. Aber die Frau hat nen Glas mit Maden und nen Brief für Euch hiergelassen.“ Er holte beides hinter der Theke hervor und reichte es mir.

Irritiert nahm ich die Gegenstände und las ich:

Siegbrandt,

Wir mussten einem Hinweis nachgehen. Setzt die Maden auf Eure Wunde. Die Krankheit ist tödlich. Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät.

Hildegund

Ich verabschiedete mich schnell von meinen Gefährten und ging mit einem Glas voller weißer, sich windender Maden auf mein Zimmer.

 

 

Zwischenspiel - Der Trunkenbold

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https://d20collective.com/blogs/divinations-from-the-collective/simple-dice-games-to-include-in-your-d-d-sessions

 

Aus dem Reisetagebuch von Leopold Wulvrick von Schwarzweil

Rückzug… Rückzug! Das konnte nicht sein Ernst sein. Wir hatten die Bestie fast, wir waren so nah dran und der verfluchte Hexenjäger ließ sie einfach entkommen.

Ich saß im Gastraum und tat, was ich am besten konnte: Trinken. Während die anderen aus meiner Gruppe so langsam in ihre Zimmer gingen, schenkte der Wirt mir einen nach dem anderen ein, doch konnte kein noch so starker Tropfen meine Wut betäuben. Im Gegenteil, sie wurde stetig größer. Sie nagte an mir, wie eine fette Ratte an einem saftigen Schinken.

Der Wolf, die Bestie, würde entkommen. Gewiss leckte er gerade seine Wunden und plante seine Flucht. Das durfte ich nicht zulassen. Ich blickte mich im Gastraum um. Neben dem Wirt war nur der Zwerg Lodebolt hiergeblieben. Er saß in einem Stuhl am Kamin und schnarchte laut und regelmäßig. Der Kampf hatte ihm ordentlich zugesetzt. Kaum vorstellbar, dass er aufwachen würde, wenn ich jetzt einfach ginge.

Ich blickte auf den Becher vor mir, der noch halbvoll war… Ich konnte auch einfach weitertrinken. Weiter bis zum Morgengrauen. Was scherte es mich, wie betrunken ich dann war.

 

 

Zwischenspiel - Alleingang

Spoiler

Aus dem Reisetagebuch von Leopold Wulvrick von Schwarzweil

Ich legte dem Wirt, der gerade die Theke mit einem schmierigen Lappen wischte, ein Goldstück hin und sagte: „Dies ist dafür, dass Ihr die anderen nicht weckt.“

Der Mann nahm die Münze, biss hinein und nickte mit einem zustimmenden „hm“. Dann ließ er das Gold unter seiner Schürze verschwinden und widmete sich wieder seiner Arbeit.

Ich griff nach meinem Großsäbel, überprüfte meine Duellpistolen und ging leisen Schrittes hinaus in die Nacht. Der Wolf würde mir nicht entkommen!

 

Draußen war der Himmel sternenklar und der volle Mond spendete so viel Licht, dass ich auf eine Fackel verzichten konnte. Auf dem Weg durch den Wald begegneten mir keine Untoten, wofür ich dankbar war und es dauerte nicht lange bis ich die alte Klosterruine erreicht hatte. Mir war die Gefahr, in die ich mich begab nur teilweise bewusst. Der Alkohol hatte mir Mut gegeben. Auch in der Ruine selbst traf ich auf keinerlei Gegner, die sich mir in den Weg gestellt hätten. Es schien, als hätte der Wolf seine Kräfte abgezogen oder anderswo gebündelt.

Ich fand die Bodenluke ohne Probleme, entzündete eine Fackel und stieg hinab ins Dunkel. Als ich unten ankam wurde mir klar, dass ich mir die Lichtquelle hätte sparen können. An den Wänden hingen vereinzelte Fackeln, die den großen Raum mit ihrem flackernden Schein erhellten.

 

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Es schien sich um einen alten Altarraum zu handeln, denn ein Säulengang führte zu einem großen, flachen Stein, der vor einer Wand mit altertümlichen Schriftzeichen auf dem Boden lag. Ich hatte keine Zeit, mir die Einzelheiten genauer anzusehen, denn man hatte mich entdeckt. Zwei Orks standen in der Mitte des Raumes, grunzten und kamen dann auf mich zu. Dem ersten schoss ich mit der Duellpistole in die Brust, das Scheusal lebte aber noch.

 

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Als es mich erreicht hatte und zu einem Schwinger mit der Axt ausholen wollte, enthauptete ich es mit einem sauberen Schlag. Der zweite Ork stürmte nun ebenfalls heran und aus den Schatten kamen zwei weitere, die mit Bögen bewaffnet waren. So gut mein erster Schlag war, so schlecht verlief der Kampf nun. Mein neuer Gegner setzte mir heftig zu und traf mich mit seiner kruden Waffe in die Seite. Auch schlichen die anderen Orks immer näher und mir wurde bewusst, dass ich mich in eine ausweglose Situation gebracht hatte.

 

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Doch noch hatte ich nicht aufgegeben, parierte die nächste Attacke und stieß meinen Säbel in den Leib meines Kontrahenten. Dieser grunzte schmerzvoll auf und setzte erneut zum Angriff an. Doch auch diesen konnte ich abwehren und mit dem Gegenstoß zur nächsten Enthauptung ansetzen.

 

 

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Zwei Gegner hatte ich besiegt, zwei waren geblieben. Ein harter Kampf entbrannte und ich merkte, dass meine Wahrnehmung vom Alkohol gedämpft wurde. Hiebe, die ich sonst spielend abgewehrt hätte, trafen mich und ich wurde immer schwächer. Trotzdem schaffte ich es, erst den einen und schließlich auch den zweiten Ork in meiner Wut niederzuringen.

Ich hatte gewonnen, doch ich war am Ende meiner Kräfte. Dies hier war ein Fehler gewesen. Ich musste mich zurückziehen, mich verstecken und hoffen, dass ich am nächsten Morgen von Siegbrandt Schwartz und den anderen gefunden wurde.

Ich kauerte mich in eine Ecke hinter einen Haufen Fässer und versuchte wach zu bleiben. Aber es gelang mir nicht. Immer wieder fielen meine Augen zu und schließlich verlor ich mich in Dunkelheit.

 

 

Kapitel 1.4 - Katakomben

Spoiler

Morgen des 10. Kaldezeit, Gasthaus „Zum Jaulenden Männchen“, Langwald, Stirland

(Perspektivwechsel zurück zum Hexenjäger)

 

Ich wurde von einem lauten Klopfen geweckt. Eine ungeduldige Hand trommelte an meine Zimmertür bis ich schließlich aufstand und sie mit gezücktem Dolch hinter dem Rücken öffnete. Ich blinzelte in den Flur und sah vor mir den Zwerg Hrudgak Lodebolt. Bevor ich ihn fragen konnte, warum bei allen Niederhöllen er mich so früh weckte – draußen war erst der blasse Schein des sich ankündigenden Sonnenaufgangs zu sehen – schnaubte er wütend:

„Er ist weg! Der Idiot ist ohne uns aufgebrochen.“

Ich brauchte einen Moment, um zu verstehen, was er da sagte. „Ihr meint Schwarzweil? Ist er nicht in seiner Kammer?“

„Nein, verdammt. Als ich eingeschlafen bin, saß er noch im Schankraum. Hat ein Bier nach dem ander’n getrunken. Und dann plötzlich nicht mehr. Ich dacht‘ mir nichts dabei, hm. Aber nachdem ich den Wirt ne Weile bearbeitet hatte, meinte der, der vermaledeite Duellant ist in den Wald.“

„Bei Sigmar, dann müssen wir sofort aufbrechen.“ Es widerstrebte mir, meine Pläne von der Torheit des Duellanten beeinflussen zu lassen. Aber was er tat, war auf seine Art in Sigmars Sinne und somit in meinem. Ich hoffte, dass wir nicht zu spät kamen. „Trommelt die anderen zusammen. Bei Sonnenaufgang brechen wir auf!“

„Mach ich, Hexenjäger. Wir finden Schwarzweil und wenn der Kerl noch am Leben ist, kann er sich auf was gefasst machen!“ In Lodebolts Stimme hörte ich neben Zorn auch Sorge. Obwohl wir erst kurz zusammen unterwegs waren, schienen uns die Ereignisse verbunden zu haben.

 

Der Weg durch den Wald war weitaus weniger beschwerlich als noch am Vortag. Wir kamen schnell voran und fanden die Klosterruine verlassen vor. Wir hielten uns nicht lange auf und eilten zur Falltür, die hinunter in die Katakomben führen sollte.

Kühle, modrige Luft stieg uns entgegen und ich sah Lodebolt kurz würgen. Daraufhin tastete er fahrig an seinem Barthaarnisch herum und gab dann ein erleichtertes Seufzen von sich. Der Zwerg bemerkte meinen Blick und nickte. „Lavendel. Hilft gegen Gestank. Solltet ihr auch mal probieren, hm!“

„Ein andermal, Lodebolt“, meinte ich mit einem grimmigen Lächeln. „Jetzt müssen wir einen Wolf jagen!“

 

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Wir stiegen eine morsche Leiter herunter und kamen in einen großen Raum, der mich im spärlichen Fackellicht an einen Altarraum erinnerte. Hohe Säulen stützten die Decke. Zwischen ihnen standen zahlreiche Fässer und Kisten. Offenbar hatten die Orks hier Vorräte gelagert.

Plötzlich sauste ein Pfeil an meinem Ohr vorbei. Ein zweiter prallte gegen eine Säule vor uns. Zwei Orkbogenschützen standen im hinteren Teil des Raumes und legten schon wieder auf uns an. Wir rückten vor. Lodebolt warf eine Rauchgranate dem rechten Bogenschützen entgegen und vernebelte ihm die Sicht. Malvenberger schleuderte einen Feuerball auf den linken und traf zu meiner Zufriedenheit. Der Unhold wollte sich revanchieren, verzog aber, als er bemerkte, dass sein Köcher Feuer gefangen hatte. Der rechte Bogenschütze umging den Granatenrauch und setzte einen hastigen Schuss auf mich ab. Er verfehlte jedoch.

 

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Indem er aus der Deckung kam, hatte der Ork es mir leichtgemacht, ihn zu erreichen und so griff ich an. Ich zertrümmerte ihm den linken Arm und das Scheusal jaulte vor Schmerz und Zorn. In seiner Wut versetzte es mir einen Dolchstoß, der aber nur einen unbedeutenden Kratzer hinterließ.

 

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Malvenberger schaffte es unterdessen, den anderen Ork mit einem weiteren Feuerball auszuschalten, was Lodebolt ein zufriedenes Schnauben entlockte.

„Gut gemacht, Zauberer. Ich bin kein großer Freund der Magie, aber es ist gut, Euch bei uns zu haben.“

„Die Magie kann jedermanns Freund oder Feind sein. Verfügen nicht auch die Unterirdischen über eine Magie, die sich durch Runen manifestiert?“ fragte Malvenberger interessiert.

„Das hier ist nicht der richtige Ort, aber bei Gelegenheit erzähl ich euch vielleicht ein bisschen was darüber, hm?“ antwortete der Zwerg und rief dann plötzlich: „Hey, das sieht mir doch aus wie’n Schatz, hm?“

 

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Lodebolt hatte eine Truhe entdeckt, öffnete sie und fand darin eine gewaltige, runenverzierte Zwergenaxt. (Zweihandwaffe, Blockend)

„Bei Grungnis Bart, wer hätte das gedacht, hm? Verdammte Orks haben das hier einem Zwerg abgenommen.“

„Nun, dann wird die Waffe sicher glücklich sein, wieder von den Händen eines Unterirdischen getragen zu werden“, meinte Malvenberger.

 

Während sich die beiden noch unterhielten, waren Frena von Averfeld und ich mit dem anderen Ork beschäftigt. Er schaffte es, eine Schwachstelle in der Rüstung der Templerin zu finden und stach mit einer blitzartigen Bewegung zu. Sie schrie auf und setzte dann zu einem gewaltigen Hieb mit ihrem Zweihänder an. Ihr Gegner wurde sauber geköpft.

 

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Wir hatten gesiegt und der Raum war nun frei. Sofort durchsuchten wir ihn und fanden eine weitere Truhe. Darin befand sich etwas Gold. (10 Erfahrungspunkte)

Außerdem bemerkten wir schnell, dass in diesem Raum vor unserem Erscheinen bereits ein Kampf stattgefunden hatte. In der Nähe des Eingangs war viel Blut, schwarzes Orkblut, vermutlich das Werk des Duellanten. Ihn fanden wir nicht, aber eine größere rote Blutlache hinter einigen Fässern in einer Ecke. Außerdem entdeckten wir Schleifspuren, die in einen Raum hinter dem Altar führten. Meine Hoffnung, Leopold von Schwarzweil lebend zu finden, schwanden.

 

Frena von Averfeld hatte unterdessen ihre ganz eigenen Gedanken. Der Ork hatte ihr einen heftigen Schlag versetzt, der ihr sehr zu schaffen machte. Sie war in der Lage, einen Heilzauber zu sprechen. Diesen konnte sie jedoch nur einmalig wirken und dies stellte sie vor eine schwere Entscheidung:

Sollte sie ihn für sich nutzen, um wieder voll kampffähig zu sein oder ihn aufsparen für den Fall, dass Leopold von Schwarzweil noch am Leben war und dringend Heilung benötigte.

 

Wir sammelten uns bevor wir in den nächsten Raum gingen. Ich besah mir meine Gefährten. Hrudgak Lodebolt wirkte mit der Zwergenstreitaxt aus der Schatztruhe so glücklich, wie ein Kind, das soeben eine neue Puppe bekommen hatte. Adelhart Malvenbergers Gesicht war wie stets von einer goldenen Maske verdeckt, er nickte mir zu und schien bereit zu sein. Frena von Averfeld machte mir hingegen Sorgen. Sie stand leicht gebeugt und atmete schwer.


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„Frau Averfeld, Ihr seht nicht gut aus. Wollt Ihr Euch einen Moment ausruhen?“ fragte ich sie besorgt. Ich wollte nicht noch ein Mitglied der Gruppe verlieren.

Zwischen zusammengebissenen Zähnen presste sie hervor: „Danke, es geht schon. Lasst uns schnell weitergehen…“

„Bevor mein Körper merkt, wie es um ihn steht“, fügte sie lächelnd hinzu.

Ich zog die Augenbrauen hoch, nickte dann aber. Es war ihre Entscheidung.

 

Wir gingen an der hinteren Steinwand vorbei in den nächsten Raum. Er war im Gegensatz zum vorherigen nicht ausgebaut, sondern glich eher einer Höhle. Allerdings war der Boden eben und nicht von viel Geröll oder Stalagmiten bedeckt. Die hohe Decke erkannte ich nur schemenhaft, denn das einzige Licht stammte von einem halblingshohen Stein in der Mitte des Raumes, der ein bläuliches Schimmern von sich gab.

Wir gingen vorsichtig näher.

„Achtet auf Fallen!“ raunte Lodebolt und zeigte auf den leuchtenden Stein. „Ich habe da ein ganz mieses Gefühl.“

 

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Wie aufs Stichwort erklang über uns plötzlich ein durchdringendes Kreischen und mehrere Schatten stürzten auf uns herab. Fledermäuse, darunter zwei riesige Exemplare, kamen rasch näher und attackierten uns. Malvenberger war der einzige, der schnell genug reagieren und einen Feuerball auf unsere Angreifer schleudern konnte, bevor sie uns erreicht hatten. Leider verfehlte er und das magische Geschoss schlug in die hohe Decke ein.

 

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Wir waren umzingelt von wild flatternden Flügeln mit scharfen Krallen und setzten uns erbittert zur Wehr. Das gelang uns auch erstaunlich gut, denn abgesehen von Malvenberger, musste keiner von uns einstecken. Der Magier wurde von einer besonders großen Fledermaus am Arm gepackt und gebissen. Es gelang ihm nur mit Mühe, sie abzuschütteln und mit seinem Stab in die Flucht zu schlagen. Lodebolt berichtete mir später, dass auch er fast gebissen wurde, seine Axt jedoch wie von Zauberhand eine ruckartige Bewegung machte, die den geifernden Kiefer abblockte.

Frena von Averfeld lauschte in die Dunkelheit des Raumes: „Scheint, als hätten wir sie vertrieben.“

„Fürs Erste, junge Templerin, fürs Erste,“ gab Malvenberger zu bedenken. „Diese Kreaturen werden zurückkehren und ich muss zugeben, dass mir der Kampf mit dem Stab weit weniger liegt, als mit dem Ignisphaero.“

„Igniwas?“ fragte Lodebolt verwirrt.

„Feuerbälle, Herr Zwerg. Feuerbälle“, meinte der Magier leicht genervt.

„Ah… dann sagt das doch“, grummelte Lodebolt.

Malvenberger beachtete den Zwerg nicht weiter und kramte ein Notizbuch heraus. Er kritzelte hastig einige Zeilen und warf dabei immer wieder forschende Blicke auf die toten Kreaturen am Boden.

Unterdessen durchsuchten Averfeld und ich den Raum. Dabei fand ich ein altes Schwert, das von einem purpurnen Leuchten überzogen war. Ich brachte es zu Malvenberger, der es sich mit Kennermine besah.

 

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„Faszinierend, diese Waffe ist eindeutig magisch. Sie dürfte hilfreich gegen den einen oder anderen Untoten sein,“ mit diesen Worten gab er es mir zurück. Ich lehnte jedoch ab und klopfte an meinen Sigmarhammer.

„Behaltet es, Malvenberger. Ich habe bereits eine gute Waffe und vielleicht wäre sie eine gute Ergänzung zu Eurem Stab.“

„Hm… vielleicht ist das in der Tat keine schlechte Idee. Danke, Siegbrandt. Ich darf Euch doch Siegbrandt nennen, oder?“ fragte der Magier und mich überraschte die Spur Menschlichkeit, die ich vorher nie an ihm bemerkt hatte.

„Nun… natürlich. Nach all dem, was wir bereits erlebt haben...“

„Kommt mal her!“ rief plötzlich Frena von Averfeld. „Ich habe seinen Flachmann gefunden.“

Schnell eilten wir zu ihr und sahen die Flasche, die sie uns entgegenstreckte.

„Der Kerl hat sie eigentlich immer gut eingesteckt. Er muss sie absichtlich herausgeholt und hier hingeworfen haben“, sagte Lodebolt aufgeregt.

„Ihr habt recht… wo habt ihr den Flachmann gefunden?“ fragte ich dann an die Templerin gewandt.

Sie zeigte in die Dunkelheit in Richtung einer Wand. „Dort hinten. Da ist ein Durchbruch in der Mauer.“

„Dann wissen wir, wo wir suchen müssen“, sagte ich entschlossen.

Wir gingen in Richtung des Durchbruchs und kletterten über die eingefallenen Mauerreste. Wir befanden uns nun in einem kurzen Gang, der uns schließlich zu einem weiteren Mauerloch führte.

 

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„Hrmmm…“ ertönte eine Stimme aus dem Raum, der dahinterlag. „Ihr riecht nach süßer Fäulnis. Zumindest nach einem Rest davon. Wie es scheint, habt Ihr die wunderbare Gabe abgelehnt. Welch Frevel. Der Meister hat Euer Kommen bereits angekündigt. Euer Freund ist auch schon hier. Ich freue mich darauf, Euch allen das Geschenk des Untodes zu machen. Doch zuerst…“ Und plötzlich verbreitete sich ein heftiger Gestank nach Tod und Verwesung. „…müsst Ihr sterben!“

 

Dem üblen Gestank zum Trotz stiegen wir eilig durch die Maueröffnung und blickten uns um. Einige Schritte vor uns stand eine alptraumhafte Gestalt. Es war eindeutig ein Untoter. Seine bleiche, pergamentartige Haut war von offenen Stellen übersäht, in denen sich dicke Maden wanden.  Das Gesicht war halb von einer schaurigen Knochenmaske bedeckt, die nur den Mund freiließ, der weit geöffnet war und die Quelle des üblen Verwesungsgeruchs zu sein schien.

 

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Neben der grässlichen Kreatur stand ein weit über zwei Schritt großer Hüne mit einer gewaltigen Axt in den Händen. Sein Kopf war nach vorn gebeugt und ein pelzgesäumter Helm verbarg das darunterliegende Gesicht. Der kleinere Untote schlug den großen mit einer mannshohen, schartigen Schaufel an den Kopf.

„Wach auf, Unnützer. Eindringlinge wollen die Hallen des Meisters besudeln!“

„…“ Doch die große Gestalt rührte sich nicht.

Ich hatte keinerlei Interesse, darauf zu warten, dass sich der Riese in Bewegung setzte und griff an, meine Gefährten direkt hinter mir. Doch noch bevor ich den Untoten erreicht hatte, stellten sich uns zwei Orks in den Weg und griffen an.

 

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Averfeld und Lodebolt attackierten den linken, während ich mich dem rechten zuwandte. Auch wenn die Orks eindeutig unterlegen waren, hielten sie stand und schafften es sogar, den Zwerg und auch die Templerin zu verwunden. Der faulige Geruch machte es uns schwer, die Konzentration aufrecht zu erhalten. Mehr als einmal hätte ich beinahe einen Schlag nicht rechtzeitig gesehen, weil mein Blick immer wieder zu dem Untoten schweifte. Diese faulige Aura musste eine Art Zauber sein.

 

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Malvenberger hatte den Untoten mit der Knochenmaske als Ziel ausgemacht und schleuderte den ersten Feuerball in seine Richtung. Mit einer ruckartigen Bewegung wich dieser aus und kam in meine Richtung. Er wollte mir einen Schlag mit seinem spitz zulaufenden Spaten versetzen, ich konnte ihn jedoch parieren und im Gegenzug seinen linken Unterarm mit dem Sigmarhammer zertrümmern. Das schien ihn nicht im Mindesten zu beeindrucken.

„Ihr seid schwach, Mensch!“ spuckte er mir entgegen. „Niemand bezwingt den Tod, außer seinen Dienern.“

„Du bist nichts als eine verdorbene Erinnerung, Scheusal!“ entgegnete ich und umklammerte meinen Hammer etwas fester. „Ich werde dir helfen, zur Ruhe zu kommen.“

„Versucht es, Hexenjäger. Doch was Ihr auch tut, Ihr werdet den Meister nicht aufhalten.“

 

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Glücklicherweise stand währenddessen der riesige Wächter mit der Axt immer noch still, gab aber ein deutlich vernehmbares „Hrm“ von sich.

Der Kampf ging weiter und Schlag für Schlag gewannen wir die Oberhand. Erst fiel der erste Ork durch einen Schwerthieb der Templerin und dann der zweite, der von Lodebolts Zwergenaxt gefällt wurde.

 

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„Stirb, Orkabschaum!“ brüllte der Zwerg dem in sich zusammenbrechenden Ork entgegen. „Guter Schlag, Averfeld. Ihr habt eine ordentliche Schwertschule besucht, hm?“ fügte er an die Templerin gewandt hinzu.

Sie nickte ihm zu und lief dann in meine Richtung, um mich im Kampf gegen den Maskierten zu unterstützen.

 

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Es war schließlich Malvenberger, der den unheimlichen Untoten mit seinem knorrigen Stab niederstreckte. Das Monster brach zusammen und flüsterte mit krächzender Stimme:

„Ihr seid zu spät. Eure Freunde werden sterben, Ihr werdet sterben und wenn der Blutmond scheint, werdet Ihr alle dem neuen Herrscher dieses Landes dienen.“

Ein Schauer lief mir über den Rücken. Dieser Untote sprach mit absoluter Gewissheit und war von der Macht seines Herren völlig überzeugt. Es würde schwer werden, gegen den Wolf anzukommen. Auch fragte ich mich, was er mit Blutmond meinte. Das Wort nagte an mir und ich hatte das ungute Gefühl, es bereits gehört zu haben. Doch wo? Während der maskierte Untote sein unheiliges Leben aushauchte, stellte ich zu meiner Erleichterung fest, dass sich zumindest der widerliche Gestank rasch legte.

 

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Ich wandte mich ab, denn ein Gegner war noch verblieben – der große Wächter mit der Axt. Als ich näherkam, regte er sich langsam. Ein gutturaler Laut drang unter dem Helm des Riesen hervor. Ich machte mich bereit und auch Averfeld und Lodebolt sprangen mir mit gezückten Waffen zu Seite. Angesichts der schieren Masse der Kreatur, stellte ich mich auf einen harten Kampf ein, der uns alles abverlangen würde. Vorsichtig näherten wir uns unserem Gegner und begannen ihn zu umkreisen. Dieser hob mit einer behäbigen Bewegung seine Axt und holte zum Schlag gegen mich aus. Dabei zeigte er zum ersten Mal sein Gesicht. Es war von Maden zerfressen und sah abscheulich aus. Neben mir hörte ich ein Würgen von Lodebolt und seine Körperhaltung verriet mir, dass er sich soeben übergeben hatte.

 

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Trübe Augen starrten uns an und wanderten dann zu dem anderen Untoten, der nun regungslos am Boden lag. Ich erkannte Irritation in der grobschlächtigen Mine und schließlich einen Ausdruck der Erleichterung. Dann fiel die Gestalt wortlos in sich zusammen und vor uns lag lediglich ein Haufen Knochen, grober Kleidung und die gewaltige Axt.

Wir hatten gesiegt. Unsere Gegner waren endgültig tot und ich sprach gemeinsam mit Frena von Averfeld einige Gebete an Sigmar, um ihre erneute Wiederbelebung zu erschweren. Wir durchsuchten den Raum gründlich. An den Wänden waren in einigen Nischen Tote aufgebahrt. Ihre Überreste mussten schon viele Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte hier liegen. Schließlich stießen wir auf einen weiteren Gang, der uns hoffentlich zum Wolf und somit auch zu Leopold von Schwarzweil führen würde.

 

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Vorsichtig tasteten wir uns voran. Nach einiger Zeit erreichten wir einen Zellentrakt, was mich verwunderte.

„Wofür brauchten sie in dem Kloster damals vergitterte Zellen? Ich dachte, dies war ein Ort des Glaubens und der Ruhe?“ fragte ich in die Runde.

„Dieser Ort ist äußerst vielschichtig. Denkt an den unterirdischen Gebetsraum. Fremdartige Runen zierten die Wände. Es ist durchaus möglich, dass das Kloster lediglich eine Tarnung für etwas anderes war, Siegbrandt“, meinte Adelhart Malvenberger. „Doch seht, was ist das?“ Er wies auf eine Zelle, an der ich bereits vorbeigegangen war.

Ich blickte zurück und sah einen großen Haufen, den ich aus den Augenwinkeln für Geröll gehalten hatte. Da kam Bewegung in die liegende Masse. Eine große Gestalt richtete sich schwerfällig auf, kam zu den Gitterstäben getrottet und sagte mit tiefer Stimme: „Ihr der Hexenjäger sein. Ihr mich befreien? Es hier nicht sauber. Es hier dreckig. Grung nicht mag dreckig.“

 

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Zwischenspiel – Der Gefangene

Spoiler

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Der Oger Grung war hier unten in den Katakomben, der Wolf hatte ihn offenbar  gefangengenommen. Das bedeutete nichts Gutes, war er doch gemeinsam mit der Geweihten Hildegund Weisshaupt und der Elfe Ylthyleana Lindenfall aufgebrochen. Während sich der Zwerg Hrudgak Lodebolt daranmachte, die Zellentür aufzubrechen und den Oger von seinen Ketten zu befreien, versuchte ich möglichst schnell die wichtigsten Fragen zu klären.

„Grung, wie seid Ihr hierhergekommen?“

„Grung erst war bei Bauernhof. Dort viel böse Leute, haben Grung gehauen. Dann alles schwarz und Grung jetzt hier, aber nicht mehr alles schwarz“, antwortete der Oger, während er sich angestrengt zu erinnern versuchte.

„Wie viele waren es, Grung?“ fragte Frena von Averfeld.

„Waren…“, der Oger starrte auf seine Finger, zählte ab, zählte erneut ab und kniff dann die Augen zusammen. „Waren viele und eins!“ Die Freude in seinen Augen ließ darauf schließen, dass er soeben eine hochkomplexe mathematische Aufgabe gelöst hatte.

„Und eins?“ fragte Lodebolt.

„Und eins“, antwortete Grung pflichtbewusst nickend.

„Was meinst du mit und eins, hm?“ bohrte der Zwerg nach.

„Wirt aus Taverne ist eins“, meinte der Oger als wäre es selbstverständlich.

„Der Wirt? Interessant“, ich machte mir eine mentale Notiz, atmete tief durch und versuchte dann meine nächste Frage möglichst einfach zu formulieren. Adelhart Malvenberger kam mir jedoch zuvor.

„Welche Informationen könnt Ihr uns über den Aufenthaltsort der anderen drei geben?“

Grung kratzte sich am Kopf, runzelte die Stirn und meinte dann: „Die drei nicht hier.“

Ich versuchte es direkter: „Grung, habt Ihr Hildegund Weisshaupt, Ylthyleana Lindenfall oder Leopold von Schwarzweil hier gesehen?

Das grobschlächtige Gesicht hellte sich auf: „Ja! … Nein… Leopold gesehen. War ganz kaputt. Orks ihn an Grungs Zelle vor-bei-ge-tra-gen. Nach da.“ Er zeigte in die Dunkelheit des Ganges. „Hildegund und Elfe nicht mehr gesehen hier.“

„Na das ist doch schon mal ein Anfang, hm?“ meinte Lodebolt. „Folgen wir als dem Gang und suchen den vermaledeiten Duellanten.“

Ich nickte und fügte hinzu: „Und vielleicht finden wir dabei auch die anderen. Wer weiß, wie lange Grung bewusstlos war.“

Der Oger nickte mit seligem Lächeln: „Grung bewusstlos, ja.“

 

 

Kapitel 1.5 - Wolfspelz

(Staffelfinale)

Spoiler

Wir folgten der Richtung, die Grung der Oger uns gewiesen hatte eine ganze Weile. Dabei kamen wir an weiteren Zellen und Kammern vorbei, doch sie waren entweder leer oder ihre Insassen bereits lange tot und skelettiert. Schließlich wurde der Gang breiter. Säulen trugen die hohe Decke und wir schritten geradewegs auf ein großes Tor zu, welches trotz seines offensichtlichen Alters noch sehr stabil wirkte.

 

 

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Ich drückte leicht dagegen und entgegen meiner Erwartung schwang es einfach, aber mit einem laut vernehmlichen Knarren auf. Da wir ohnehin nicht mehr auf den Überraschungseffekt hoffen konnten, betraten wir vorsichtig, aber entschlossen den dahinterliegenden Raum.

Vor uns erstreckte sich eine große Halle, deren Deckenhöhe die des Ganges noch weit übertraf. Mir war nicht aufgefallen, dass wir uns mittlerweile so weit unten befanden.

„Keine schlechte Arbeit, hm?“ meinte Hrudgak Lodebolt anerkennend. „Natürlich kein Zwergenhandwerk, viel zu grob und ungenau, aber trotzdem, nicht schlecht.“

Während er jetzt begann, uns die Vorzüge der zwergischen Steinbearbeitung näherzubringen, ließ ich meinen Blick durch die Halle schweifen. Auch hier wurde die Decke von massiven Steinsäulen getragen. Sie umgaben die leicht erhöhte Mitte des Raumes, in der neben einem schlichten Altar aus Granit zwei Gestalten standen, die sich nun zu uns umdrehten. Die größere war in dicke Wolfspelze gehüllt und mir nur zu gut bekannt. Sie erhob ihre durchdringende Stimme.

 

 

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„Da seid Ihr ja endlich, Hexenjäger! Habt Eure Wunden geleckt, wie ein verletzter Hund und kommt erst jetzt? Wie rücksichtsvoll von Euch, denn so hatte ich meinerseits Zeit für eigene Vorbereitungen. Aber Ihr müsst dennoch Geduld haben, meine Schlachtbank ist bereits besetzt“, sprach der Wolf und seine spottenden Worte wurden von den Wänden zurückgeworfen.

Ein kalter Schauer lief mir den Rücken herunter, aber ich straffte mich sofort und raunte zu den anderen: „Eilt Euch, aber gebt acht. Diese Kreatur hat sicher die eine oder andere Überraschung für uns vorbereitet.“

 

 

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Mit gezogenem Hammer ging ich auf den Wolf zu. Da stürmte auch schon Grung an mir vorbei, er hatte jegliche Vorsicht vergessen. Wütend brüllte er: „Wolfsmann Grung eingesperrt! Es gewesen sehr dreckig! Wolfsmann kriegen jetzt großen Ärger!“

„Achtung, Bogenschützen“, rief ihm Frena von Averfeld hinterher und wies auf einige Orks, die sich am Rande des Raumes auf Holzstegen postiert hatten. Der Oger beachtete sie nicht, woran auch die ersten Pfeile nichts änderten, die ihn nur knapp verfehlten.

„Lodebolt, Adelhart, Ihr übernehmt die Schützen!“ rief ich und beschleunigte meine Schritte, um Grung nicht alleine zu lassen. „Averfeld mit mir!“

 

 

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Lodebolt verfehlte mit dem ersten Schuss seiner Harpunenschleuder. Auf den Magier war hingegen wie stets verlass. Sein Feuerball traf mitten ins Ziel.

Grung hatte den Wolf nun beinahe erreicht, als er einen Moment innehielt. Er starrte auf den Altar vor ihm und auf die darauf liegende Gestalt.

„Das Leopold sein“, stotterte er verdutzt. Der Wolf nutzte den Moment der Überraschung zu seinem Vorteil und attackierte den Oger. Doch dieser hatte sich schneller wieder gefangen, als erwartet und schlug mit seiner stachelbewehrten Keule zu.

 

 

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Der Wolf keuchte, lächelte dann aber grimmig, als einer seiner Orkdiener ihn im Kampf unterstützte. Nun in Unterzahl, fiel es Grung deutlich schwerer und so wurde er von einem gezielten Axthieb getroffen. Unterdessen flogen weitere Orkpfeile, jedoch verfehlten sie allesamt ihre Ziele und schlugen wirkungslos in Wände und Säulen, gefolgt von verärgertem Grunzen.

 

 

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Lodebolt hatte unterdessen ein weiteres Geschoss aufgelegt und nahm sich nun besonders lange Zeit zum Zielen. Seine Harpune traf den nächsten Orkbogenschützen direkt in die Stirn und durchbohrte seinen hässlichen Schädel. Das Scheusal brach stumm in sich zusammen.

„Hab ich dich, Schweineschnauze“, brummte der Zwerg zufrieden.

Ein weiterer Ork fiel durch den nächsten Feuerball aus Malvenbergers Hand.

 

 

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Die Templerin und ich hatten inzwischen zu Grung aufgeschlossen und unterstützten ihn nun im Kampf. Während Averfeld einen Ork von Grung fernhielt und den Scheusal dabei einen sauberen Hieb in die Seite verpasste, wandte ich mich dem Wolf zu. Er funkelte mich grimmig an.

„Ihr werdet hier den Tod finden, Hexenjäger“, sprach der Hüne zornig. Mit einem schnellen wie brutalen Schwertwirbel traf er sowohl mich als auch Grung, der sofort aufstöhnte.

„Wie schade, dass Euer Blut unbrauchbar ist“, knurrte mir der Wolf entgegen.

 

 

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Er holte erneut zum Schlag aus, doch dieses Mal wehrte ich ihn ab, nutzte eine Drehung und schlug ihm meinen Sigmarhammer gegen den Schädel. Es spritzte kein Blut. Er fiel einfach in sich zusammen. Der Wolf war nur noch ein Haufen Kleider und Pelze.

Für einen Moment verharrten wir alle und auch der Ork neben uns schien wie betäubt. Averfeld nutzte die Situation aus und enthauptete ihn kurzerhand. Sofort ging sie zum Altar, um nach Leopold von Schwarzweil zu sehen. Der Duellant war bewusstlos und sein geschundener Körper zeigte zahlreiche Verletzungen, Prellungen und Schnitte. Ein Bein stand unnatürlich ab. Aber er atmete noch und das gab mir Hoffnung. Nun hieß es, den verbleibenden Ork zu töten und dann schnell von diesem Ort zu verschwinden…

In dem Haufen regte sich etwas und noch bevor ich reagieren konnte, huschte eine Gestalt daraus hervor und strebte auf die nächste Säule zu. Das Wesen war schlank, feingliedrig mit langen rötlichen Haaren und nackt bis auf einen Brustpanzer.

Seine Blöße wurde von braunem Fell bedeckt und anstelle von menschlichen Beinen hatte es die Hinterläufe eines Wolfs. In seiner Hand lag eine feine, lange Klinge.

 

 

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„Ihr!“ Dabei zeigte die Kreatur anklagend mit der Waffe auf mich. „Ihr hättet niemals hierherkommen dürfen. Das Werk des Meisters darf nicht gestört werden. Der Blutmond muss kommen. Er wird kommen!“

Sie drückte einen verborgenen Schalter in einer der Säulen und ging in Angriffsstellung.

„Keiner von Euch kommt hier lebend raus!“ Sie fauchte die Worte geradezu und zeigte dabei spitze Fangzähne.

 

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Wir starrten gebannt auf das seltsame Wesen, das mich immer mehr an eine Mischung aus Vampir und Wolf erinnerte und erwarteten das Schlimmste. Doch es passierte… nichts.

Der Wolfsvampir blickte sich irritiert um, drückte den Schalter erneut und sprach nun etwas lauter: „Ich sagte, keiner von euch kommt hier lebend heraus!“ Erneut blieb die erwartete Wirkung aus. In den Gesichtszügen des Mischwesens zeigte sich eine Spur von Verunsicherung. Hastig machte es sich an dem Schalter zu schaffen und rief panisch: „Also, wie bereits erwähn…“

 

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Weiter kam es nicht, da Grung ihm mit einer ausladenden Bewegung seiner Kriegskeule ins Wort fiel. Das Geräusch berstender Schädelknochen hallte durch den Raum. Undefinierbare blutige Masse verteilte sich über Boden und Säulen. Ich war erleichtert, Adelhart Malvenberger nickte zufrieden und Hrudgak Lodebolt übergab sich geräuschvoll in seinen Barthaarnisch.

„Ne, ne, nich mit Grung!“ sagte der Oger und trat zu dem Schalter. „Mit Grung nich. Du drücken Knopf und drücken und drücken. Grung nur lachen. Ha ha ha! Grung machen dummen Knopf kaputt!“

Mit diesen Worten ließ der Oger seine Keule gegen den Schalter krachen. Das Gefühl von Erleichterung schwand augenblicklich, denn sofort hörten wir beunruhigendes Klicken, Knacken und Kettenrasseln. Grung hatte den Mechanismus ausgelöst, an dem der Wolfsvampir gescheitert war.

„Grung, du verdammter Riesenidiot!“ schrie Lodebolt fassungslos.

„Oh… tut Grung leid!“ sagte der Oger mit gesenktem Kopf.

„Streiten hilft uns jetzt nicht“, warf ich ein. Das mechanische Geklapper wurde nun gleichmäßiger und gelegentlich schien etwas einzurasten. „Grung, trag Leopold von Schwarzweil, wir müssen hier raus, bevor wasauchimmer passiert. Sigmar schütze uns!“

 

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Kleinlaut nickte der angesprochene, nahm den Duellanten behutsam, fast mütterlich, auf den Arm und drehte sich in Richtung der großen Flügeltür. Ein einsamer Pfeil, der über unsere Köpfe flog, erinnerte uns an den letzten Ork im Raum.

„Zauberer, den übernehmen wir!“ sagte der Zwerg, der sich wieder etwas beruhigt hatte. Malvenberger nickte und gemeinsam deckten sie unseren Rückzug in Richtung des Ausgangs. Wir waren einige Schritte gegangen, als die ratternden Geräusche plötzlich verstummten. Ich hielt inne und blickte mich um. Die darauffolgende Stille verriet mir einerseits, dass der Ork nicht mehr lebte, beunruhigte mich aber auch zutiefst.

„Weiter, schnell!“ sagte ich und wir liefen eilig in Richtung des Tores.

Ein faustgroßer Stein fiel von der Decke und der Aufprall durchbrach die Stille. Dann rumpelte es und größere Brocken stürzten herab. Wir rannten so schnell wir konnten auf den Ausgang zu und erreichten ihn…fast. Denn ein besonders großer Brocken blockierte das Tor.

„Bei allen Heiligen, wir sitzen hier fest“, stellte Frena von Averfeld entgeistert fest.

„Das wird nicht lange Euer Problem sein.“, sprach eine kehlige Frauenstimme aus den Schatten.

„…Euer Problem sein“, pflichtete eine wispernde Männerstimme ihr bei.

 

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Ich spähte im Raum umher, immer wieder fielen große Steine von der hohen Decke herab und ich entdeckte schließlich zwei weitere Wolfsvampire, die sich uns nun näherten.

„Ihr habt unseren Bruder getötet!“

„…Bruder getötet, ja!“

„Er war der schönste aus dem ganzen Wurf“, die Wolfsvampirin klang nun traurig.

„…ganzen Wurf, ja.“

Wütend fügte sie nun hinzu: „Ich werde mit Eurem Blut ein Bild für ihn malen!“

„… Bild malen, ja!“ Und damit stürzten sich die beiden auf uns, während um uns herum weitere Brocken zu Boden gingen. Einer verfehlte Grung nur um Haaresbreite.

 

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Frena und ich stellten uns schützend vor den Oger, der den bewusstlosen Duellanten trug und somit kaum kampffähig war. Lodebolt steckte seine Harpunenschleuder weg und zog die Zwergenstreitaxt. Malvenberger murmelte fremdklingende Worte vor sich hin. Ich hoffte, dass er uns damit irgendwie helfen würde.

Das männliche Vampirwesen griff die Templerin an, die sich jedoch als geschickt herausstellte und ihrem Gegner einen schmerzhaften Treffer verpasste. Fauchend sprang dieser einen Schritt zurück, machte sich jedoch direkt für den nächsten Angriff bereit.

 

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Ich hatte mehr Schwierigkeiten mit meiner Kontrahentin. Sie traf mich mit ihrer langen, schmalen Klinge, die einen tiefen Schnitt hinterließ. Lodebolt eilte mir jedoch sofort zu Hilfe und zusammen rangen wir die Wolfsvampirin nieder. Auch ihr Bruder fiel, gegen unsere vereinten Kräfte, konnte er nicht bestehen.

 

„Nein, Meister!“ sprach die Vampirin in die Leere, während sie zusammengekrümmt auf dem Boden lag. „Ihr sagtet, wir wären an Eurer Seite, wenn es soweit ist.“ Sie schien auf etwas zu lauschen. Eine Stimme, die nur sie hören konnte. „Natürlich Meister“, flüsterte sie leise. „Blutmond... Das Opfer… Haben… sie aufgehalten... Unsere Aufgabe… erfüllt.“ Bei den letzten Worten lächelte sie schwach und hauchte den letzten Rest ihres Lebens aus.

 

Ein gewaltiger Fels rauschte von der Decke und krachte direkt neben Hrudgak Lodebolt in den Boden. Der Zwerg schrie vor Schreck auf, in einer Tonlage, die ich seiner tiefen, kratzigen Stimme nicht zugetraut hätte.

„Ich denke, wir sollten diesen Ort verlassen“, meinte Malvenberger und strich sich über den dünnen Bart.

Wir starrten ihn fassungslos an.

„Ja verdammt, Herr Zauberer, das sollten wir!“ entfuhr es Lodebolt. Er war wütend. „Aber wie verdammt sollen wir das anstel… Au! Verdammter Schweinedreck!“ Ein Stein hatte ihn schmerzhaft am Kopf erwischt.

„Ich verstehe die Frage nicht, Herr Zwerg“, antwortete Malvenberger. „Wir nehmen natürlich das Portal im hinteren Teil des Raumes.“

 

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„Was?!“ entfuhr es Averfeld, Lodebolt und mir gleichzeitig.

„Was?“ fügte Grung pflichtbewusst hinzu, bevor auch er von einem Stein erwischt wurde. „Aua!“

„Dachtet Ihr etwa…“ wollte der Magier ansetzen, doch ich fuhr ihm ins Wort.

„Hört auf zu reden und zeigt uns den Weg, verdammt!“

 

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Kopfschüttelnd machte sich Malvenberger auf den Weg und wir folgten ihm eilig. Weitere Steine prasselten auf uns herab. Glücklicherweise erreichten wir ohne schwere Treffer das Portal, das sich als kleiner Steinkreis herausstellte.

 

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„Bleibt zurück“, sagte Malvenberger bestimmt. „Ich muss die richtigen Worte finden!“

„Na hoffentlich findet er sie schnell“, raunte Lodebolt zu Averfeld. „Ich habe keine Lust, hier…“

Der Stein war groß und kam aus vielen Schritt Höhe herabgestürzt. Für ihn muss der Kopf des Zwerges ausgesehen haben, wie eine kleine helle Kugel, die schnell immer größer wurde. Es machte Klonk und Hrudgak Lodebolt kippte einfach um.

Die Templerin war sofort über ihm und besah sich die Wunde.

„Das sieht übel aus“, sagte sie mit einem leichten Zittern in der Stimme. „Wir müssen ihn hier rausbringen. In diesem Zustand sind auch meine Heilkräfte machtlos.“

Ich schaute nach oben. Immer mehr Steine prasselten herab, die Decke würde nicht mehr lange halten. Hastig blickte ich wieder zu Malvenberger, der nun die Arme gehoben hatte und einen Schritt zurückgetreten war. Da begannen die Runensteine zu vibrieren und ein blaues Leuchten umspielte ihre Spitzen. In der Mitte des Kreises öffnete sich tatsächlich ein Portal. Der Magier hatte es vollbracht.

 

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Wir wollten keine weitere Zeit verlieren. Zu viel stand nun auf dem Spiel. Malvenberger ging voran. Averfeld und ich trugen mit vereinten Kräften den bewusstlosen Zwerg und Grung hatte immer noch Leopold von Schwarzweil auf dem Arm.

Als ich durch das Portal trat, fegte mir ein eiskalter Wind entgegen und auf der anderen Seite versank mein Stiefel in hohem Schnee. Ich sah mich um. Auch Grung war inzwischen gefolgt und hinter uns schloss sich das Portal bereits wieder.

Wir befanden uns auf einem schneebedeckten Hang. Unter uns die Lichter eines Ortes, über uns eine sternenklare Nacht mit einem fast vollen Mond, um uns herum einige Bäume und Felsen.

 

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https://dailyhive.com/vancouver/february-full-snow-moon-2022

 

Ich sah nacheinander Malvenberger und Averfeld an. Sie nickten mir zu. Wir hatten es wenn nicht wohlbehalten, so doch lebend geschafft, den Katakomben zu entfliehen. Doch was hatten wir erreicht? Der Wolf war offenbar noch am Leben. Sein Plan… unbekannt. Und der Blutmond…

Unser erstes Ziel sollte der Ort am Fuß des Hanges sein. Dort mussten wir unsere Verwundeten versorgen und auch uns selbst stärken. Doch wo befanden wir uns eigentlich? Und was würde uns hier in der Fremde erwarten?

Wortlos machten wir uns auf den beschwerlichen Weg hinab ins Tal in der Hoffnung auf Ruhe, Wärme und einen Krug Bier.

 

 

Was bisher geschah...

(Zusammenfassung Staffel 1)

Spoiler

Was bisher geschah...

(Zusammenfassung Staffel 1)

 

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Hexenjäger Siegbrandt Schwartz wurde von der Vorsteherin des Shallyatempels in Halstedt (Stirland) ins verschlafene Langwald an der Grenze zu Sylvanien gesandt, um Gerüchten um wandelnde Tote, verschwundene Bauern und einen eigenartigen Orkstamm nachzugehen. Vor Ort begann er, unterstützt von einer Gruppe bezahlter Freiwilliger, mit seinen Untersuchungen. Die Gruppe bestand aus dem alkoholabhängigen Duellanten Leopold Wulfrick von Schwarzweil, dem Zwergenmechanikus Hrudgak Lodebolt mit dem schwachen Magen, dem zwielichtigen Magier Adelhart Malvenberger, der rätselhaften Templerin Frena von Averfeld, dem sauberkeitsbesessenen Oger Grung Sauberhand, der aggressiven Elfenwaldläuferin Ylthyleana Lindenfall und der Shallyageweihten Hildegund Weißhaupt, die stets alles besser weiß.

 

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Bereits am ersten Abend, dem 8. Kaldezeit, wurde das kleine Langwald von Untoten überfallen. Die Gruppe schaffte es, wandelnde Leichen und widerliche Rattenschwärme abzuwehren und den Ort zu sichern. Dabei erlitt Siegbrandt Schwartz eine Verletzung, aus der sich die sogenannte Stinkfäule entwickelte.

Am nächsten Morgen teilte sich die Gruppe auf. Ein Teil (Schwartz, Lodebolt, Schwarzweil, Averfeld und Malvenberger) wollte die nahegelegene Klosterruine untersuchen, während der Rest (Grung, Weisshaupt und Lindenfall) die örtlichen Bauernhöfe unter die Lupe nehmen wollte. Letztere gerieten dabei in einen Hinterhalt und nur Grung ist inzwischen wieder zur Gruppe um Schwartz gestoßen. Vom Rest fehlt jede Spur.

 

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Schwartz gelang es mit seinen Gefährten, ein Ghoulproblem im Wald zu lösen und die Klosterruine vom Orkstamm der Blutwölfe zu befreien zumindest oberflächlich. Dabei besiegten sie den Anführer und vermutlichen Verursacher der Unruhe um Langwald – den Wolf von Kislev (so einer seiner vielen Namen). Der Vampir war geschlagen, konnte jedoch in die Katakomben unter dem Kloster flüchten.

 

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Die Gruppe war selbst schwer angeschlagen und so entschied sie sich zunächst gegen die Verfolgung und für eine Pause im langwalder Gasthaus „Zum jaulenden Männchen“. Sie trat den Rückweg nach Langwald an, um am nächsten Morgen zur Ruine zurückzukehren. Der Duellant Schwarzweil war mit dieser Entscheidung alles andere als zufrieden, er hatte jahrelang nach dem Wolf gesucht und wollte sich nicht um seine Rache bringen lassen. So entschloss er sich nach einigen Bieren und Schnäpsen, auf eigene Faust in den Katakomben nach dem Wolf zu suchen. Dabei wurde er von Orks des Blutwolfclans gefangen und verschleppt.

 

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Am nächsten Morgen wurde sein Verschwinden schnell bemerkt und der Hexenjäger zog zusammen mit den anderen los, um den Wolf zu fassen und Schwarzweil zu retten. In den Katakomben trafen sie auf blutrünstige Orks, riesige Fledermäuse und einen fiesen Untoten mit Riesenspaten. Außerdem stießen sie auf den Oger Grung, den man in einer Zelle zurückgelassen hatte.

 

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Am Ende der unterirdischen Gewölbe fanden sie schließlich den Duellanten Schwarzweil, der vom vermeintlichen Wolf gefangen gehalten wurde. Dieser stellte sich nach einem harten Kampf jedoch als Hochstapler heraus. Ein Vyrkos (Wolfsvampir) hatte sich magisch getarnt und für seinen Meister ausgegeben, um ihm mehr Zeit zu verschaffen.

 

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Zwar wurde er ebenfalls besiegt, allerdings konnte er einen Mechanismus auslösen, der die Decke zum Einsturz brachte. Nur knapp entkamen die Helden mithilfe eines Teleporters, der sie allerdings nicht nach Langwald zurückbrachte, sondern an einen weit entfernten Ort.

 

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So finden sich Grung, Lodebolt (bewusstlos), Schwarzweil (bewusstlos und verletzt), Averfeld, Malvenberger und der Hexenjäger Siegbrand Schwarz am Ende der ersten Staffel auf einem verschneiten Hang irgendwo in Kislev wieder. Glücklicherweise können sie in der Nähe im Gasthaus „Zum Fetten Bären“ unterkommen, um sich auszuruhen.

 

 

Zwischenspiel - Der fette Bär

Spoiler

Der Weg ins Tal war weit und beschwerlich. Wie lange mögen wir unterwegs gewesen sein? Eine Stunde? Zwei Stunden? Ich kann es nicht sagen. Frena und ich ächzten unter Lodebolts Gewicht und auch Grung hatte große Mühe, durchzuhalten. Seine zahlreichen Wunden machten es ihm schwer, den Duellanten zu tragen. Malvenberger ging voran. Mit seinen Flammenzaubern schmolz er die besonders hohen Schneewehen, um das Durchkommen zu erleichtern. Seiner gebeugten Gestalt war die Anstrengung deutlich anzumerken. Kaum ein Wort wurde gesprochen

Als wir endlich das Tal erreicht hatten, gingen wir direkt auf ein großes, einladendes Gebäude zu, in dem noch Licht brannte. Es sah anders aus, als die Gebäude, die ich aus dem Stirland und auch aus Altdorf kannte. Vollständig aus Holz gebaut war es und mit kunstvollen Schnitzereien verziert.

 

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Wir traten ein und vor uns erstreckte sich der altbekannte Anblick einer typischen Schenke. Ein Tresen mit hohen Stühlen, ein großer Kamin vor dem dicke Felle ausgelegt waren und mehrere Tische, an denen noch vereinzelte Gäste saßen. Es konnte noch nicht allzu spät sein.

An der Bar putzte eine rundliche Frau mit freundlichen Zügen einen großen Holzhumpen. Sie blickte auf, musterte unsere Gruppe kurz bis ihr Blick an mir hängenblieb und sich verfinsterte.

„Nein… NEIN!“ schrie sie und warf mir den Humpen entgegen, der mich nur knapp verfehlt und gegen die Wand knallte. „RAUS HAB ICH EUCH GESAGT! NIE WIEDER SETZT IHR EINEN FUSS…“ Sie hielt in ihrer wütenden Tirade inne.

„Ihr seid nicht der Hexenjäger“, stellte sie deutlich ruhiger, aber misstrauisch fest. „Aber Ihr seid ein Hexenjäger. Was wollt Ihr hier?“

„Ein Lager für die Nacht, etwas Warmes für den Magen und ein Humpen Bier fürs Erste. Wir sind weit weg von zu Hause und unsere Freunde benötigen dringend etwas Erholung.“ Damit wies ich auf Lodebolt und Schwarzweil, die immer noch ohne Bewusstsein waren.

 

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„Ja so seht Ihr mir aus. Seid gewarnt, mit Euresgleichen haben wir hier zuletzt schlechte Erfahrungen gemacht. Vielleicht solltet Ihr besser diesen Hut absetzen“, sagte die Wirtin nun etwas freundlicher. „Bier gibt’s nicht, aber Met könnt Ihr haben. Zimmer macht Euch der Junge gleich fertig.“ Auf ihren Wink hin sprang ein kleiner Kerl auf, der es sich am Kaminfeuer inmitten mehrerer Felle gemütlich gemacht hatte. „Nun kommt erstmal richtig rein und setzt Euch. Eure Freunde kriegen wir mit etwas Kraftsuppe schon wieder auf die Beine. Ich bin übrigens Mashya Kostin. Willkommen im Gasthaus Zum Fetten Bären!“

 

 

Zwischenspiel – Ein schwieriger Gast

Spoiler

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Wir brachten Hrudgak Lodebolt und Leopold von Schwarzweil auf ein Zimmer, wo sie sich erholen konnten. Frena von Averfeld wollte bei ihnen bleiben. Ich hoffte, dass ihre Heilkräfte und eine kräftige Brühe die Heilung beschleunigen würden.

Ich setzte mich unterdessen mit Adelhart Malvenberger und Grung dem Oger an einen Tisch und ließ uns von der Wirtin heißen Met und warme Suppe bringen. Sobald er saß, holte Grung einen großen Lappen aus einer Tasche, träufelte etwas frisch-minzig riechende Flüssigkeit aus einer Flasche darauf und wischte den Tisch damit ab, was ihm einige verwirrte Blicke der anderen Gäste einbrachte. Dann legte er seinen Kopf prüfend auf das Holz, schnupperte und betrachtete die Oberfläche genau. Ein zufriedenes Nicken gefolgt von einem erleichterten Lächeln zeigte, dass er fertig war. Gerade rechtzeitig, denn schon steuerte die Wirtin mit einem gewaltigen Tablett auf unseren Tisch zu.

“Bitte sehr”, sagte Mashya Kostin und stellte unsere Bestellung sowie einen Schnaps für jeden und etwas Brot vor uns ab. “Das geht aufs Haus, für den unglücklichen Empfang“, fügte sie zwinkernd hinzu. „Kann ich euch sonst noch was bringen?“

„Danke, Mashya sehr lieb!“ strahlte Grung und begann das Essen herunter zu schlingen.

„Habt Dank Frau Kostin“, sagte ich. „Sigmar beschütze Euer Haus. Informationen wären hilfreich, wenn Ihr damit dienen könnt.“

„Versuchen wir’s, Schätzchen“, antwortete die rundliche Frau, wobei ihr freundlicher Blick etwas abweisender wurde. „Ich sage Euch gerne, was ich weiß, aber werdet mir nicht zu aufdringlich.“

„Mich interessiert lediglich, mit wem Ihr mich da vorhin verwechselt habt.“

Sie schnaubte und stemmte ihre Hände in die Hüften. „Felix Wiedegrund hieß der Kerl, ein Hexenjäger wie Ihr. Das war der anstrengendste Gast, den wir hier seit langer Zeit hatten. Hat mir von morgens bis abends ein Ohr abgekaut und auch jedem anderen in seiner Nähe. Und dann die Leute, mit denen er sich umgab. So ein Fräulein Gretchen, völlig übergeschnappt. Konnte keinen Moment stillsitzen und ist ständig durch die Taverne gehampelt. Dann ein stummer Typ, der die ganze Zeit nur finster dreingeblickt hat. Konnte einem richtig Angst machen. Ich war froh, als der nicht mehr hier geschlafen hat. Außerdem noch so ein Witzbold. Nannte sich Witziger Willy. Ein Riese von einem Mann, hat den ganzen Tag dumme Sprüche rausgehauen. Hatte aber jeden Tag ein anderes Wehwehchen. Erst war‘s ihm zu kalt, dann wieder zu heiß. Am nächsten Tag war die Suppe zu scharf und der Met zu stark. Als wäre das noch nicht genug, hatte die Truppe auch noch zwei riesige Kläffer dabei. Widerliche Biester. Haben mir die ganzen Felle vollgesabbert.“

„Das klingt in der Tat äußerst zermürbend“, ich nickte freundlich in der Hoffnung genauere Informationen zu erhalten. „Und wisst Ihr, warum er hier war?“

„Ob ich das weiß? Fragt mich lieber, was ich nicht von ihm erfahren habe! Hat gar nicht mehr aufgehört zu reden. War offenbar auf der Suche nach einem Vampir, irgendein Adeliger aus der Gegend, hatte aber keine Spur. Naja jedenfalls bis ich ihm den Brief von der Elfe gegeben hatte. Da hat sich der feine Herr Wiedegrund erst gewundert, meinte er kenne die Elfe nicht. Aber dann war er ganz hin und weg, stand wohl was Wichtiges drin…“

„Eine Elfe?“ fragte Malvenberger, der nun hellhörig geworden war. „Und der Hexenjäger wirkte nicht so, als wäre der Brief für ihn bestimmt?“

„Nun, jetzt wo Ihr es sagt…“ Mashya Kostin geriet ins Grübeln.

„Wir eine Elfe kennen!“ brachte Grung mit vollem Mund hervor. Dabei spritzte etwas Suppe auf den Tusch, die er sofort pflichtbewusst wegwischte.

Ich nickte bedächtig. Dieser Brief war nicht für Wiedegrund. Also war er vielleicht für uns. Ich hakte nach: „Sagt Frau Kostin, könnt Ihr uns etwas über den Inhalt des Briefes verraten?“ Dabei holte ich eine Münze heraus und legte sie langsam auf den Tisch.

Die Wirtin kniff die Augen zusammen, verschränkte die Arme und schüttelte dann zu meiner Enttäuschung den Kopf.

„Natürlich lese ich die Post meiner Gäste nicht, Herr Hexenjäger.“

„Natürlich nicht, sehr schade…“

„War es das?“ fragte Frau Kostin ungeduldig. Ich nickte und sie ging ohne ein weiteres Wort wieder hinter die Theke.

„Nun, was haben wir erfahren?“ überlegte ich laut.

„Elfe hier war!“ sagte Grung.

„Vielleicht“, warf Malvenberger ein. „Vielleicht handelt es sich hierbei wirklich um Ylthyleana Lindenfall. Wir wissen außerdem, dass ein anderer Hexenjäger mit seiner Gruppe hier war und einen Vampir gesucht hat. Möglicherweise den gleichen, dem auch wir auf der Spur sind.“

„Was wir hingegen nicht wissen ist, was in dem Brief der Elfe stand, warum der Hexenjäger hier rausgeflogen ist und wohin er mit seiner Gruppe gegangen ist“, fügte ich hinzu. „Und vor allem das Ziel des Hexenjägers sollten wir in Erfahrung bringen… Nur wie?“

 

 

Zwischenspiel – Gelöste Zungen

Spoiler

Ich grübelte eine Weile und kam schließlich zu dem Schluss, dass letztlich Alkohol immer noch das beste Mittel war, um Informationen zu erhalten. Ich schaute mir meine Gefährten an. Adelhart Malvenberger war hochintelligent, belesen und absolut nicht geeignet, mit Menschen zu sprechen, die nicht seinen Intellekt teilten. Grung Sauberfaust hingegen… Nun, auf einer Intelligenzskala von 0 bis Malvenberger wäre er im Negativbereich unter dem Stichwort „Grung“ einzuordnen.

Ich seufzte und sagte: „Ich höre mich mal um.“

„Hm?“ machte Malvenberger fragend. Er hatte immer wieder in einem seiner vielen Bücher geblättert. „Hm“, stellte er dann nickend und ungewöhnlich wortkarg fest.

„Ihr Euch hören um“, bekräftigte Grung. „Grung machen sauber Zimmer. Zimmer bestimmt dreckig. Grung nicht mögen dreckig.“ Mit diesen Worten stand er auf, räumte sein Essgeschirr zusammen, brachte es zur Theke und stellte es fein säuberlich gestapelt vor die verdutzte Wirtin.

„Grung kriegen Besen bitte?“ fragte er dann an Frau Kostin gewandt. Diese nickte, immer noch irritiert, brachte dem Oger dann aber einen alten fransigen Besen, dessen Borsten schon bessere Tage gesehen hatten.

„Wird reichen. Danke!“ meinte Grung und zeigte ein breites Lächeln. Dann stapfte er nach oben. Die Wirtin starrte ihm hinterher und sah dann fragend zu mir. Ich zuckte nur mit den Schultern und erhob mich.

 

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Der erste Gast, mit dem ich sprach, war ein junger Holzfäller, der bereits einige Metkrüge geleert hatte. Ich brachte ihm ein weiteres Getränk und kam mit ihm ins Gespräch. Seine verwaschene Sprache zeugte von einem angemessenen Pegel.

„Der annere Hexnjäger? Ja was wolltn der hier? N Vampir jagn glaub ich. Oder n Wolf? Sagte mal was von nem Wolf… Naja, mal so mal so. Er hat auch nen Namen genannt… Rudelbert? Rudibund? Randebart? Rinselwinsel? Ich weiß nich… irgendwas mit R… oder M… Misha! Ach ne, das is mein Schwager… Sprach auf jeden Fall von nix annerm. Hat überall nachgefragt, wer was wo gesehn hat. Ich hab nix gesehn. Habt ihr was gesehn?“

 

Der nächste Gast war ein ergrauter Jäger mit groben Zügen deutlich weniger betrunken, aber ebenso mitteilungsfreudig, sobald ich ihm eine Silbermünze versprach.

„Dieser Herr Wiedegrund war ein Arschloch! Und seine ganze Bande… ein Haufen elender Arschlöcher! Haben sich hier aufgeführt, als würde ihnen der Laden der guten Mashya gehören. Das hat sie eine Weile mitgemacht, bis dieser Witzbold Willi mit seinen Sprüchen angefangen hat. Gut, ich muss zugeben, da waren ein paar gute Zoten dabei. Aber dann gings irgendwann um unsere Tzarina Katarin. Das fand dann niemand mehr witzig. Und dieses Arschloch von Hexenjäger – nichts für ungut, Herr – fiel mit ein und nannte unsere große Tzarina eine Hexe! Könnt Ihr Euch das vorstellen?! Da haben wir das ganze Pack rausgeschmissen und ihre dreckigen Köter gleich mit!“

 

Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde bekam ich keine weiteren Informationen. Nur wenige Gäste waren verblieben und die wenigsten von ihnen zum Reden aufgelegt. Aber immerhin hatte ich ein paar Hinweise erhalten. Mein Verdacht, dass Felix Wiedegrund ebenfalls auf der Suche nach dem Wolf war, hatte sich erhärtet. Außerdem wusste ich nun, weshalb die Gruppe das Wirtshaus verlassen musste. Aber wohin sind sie gegangen? Ein Blick zu Malvenberger verriet mir, dass der Magier immer noch in sein Buch vertieft war.

 

Ich brauchte frische Luft und ging zum Ausgang. Als ich die Tür aufstieß, kam mir der eisige Wind entgegen, die Kälte erfrischte mich und ich atmete tief durch.

„Ach, noch so’n lustiger Spitzhut. Fast so lustig wie der Typ mit seim Narrenzug dea gestan ausssnn Gasthausss gestolpert is. Abba die hattt‘n deutlisch mea Zahhn drauf unnn deenen flogen deeuuuuutlisch mehr Stieefl hintahär. MUhaahhaahaha! Ihr habt doch sischa ein paar Münzen für nen trockenen Hals von nem altjedieenten Soldaaaten, hä?"

Der Mann sprach mit rauer, alkoholisierter Stimme und stank elendig. Angewidert wollte ich mich abwenden, besann mich dann aber eines Besseren: „Das kommt ganz darauf an, ob der altgediente Soldat uns etwas zu der Richtung sagen kann, die der Trupp eingeschlagen hat. Und richtig lohnen würde es sich für besagten Soldaten, wenn er vielleicht noch das ein oder andere belauscht hätte. Vielleicht würde es sich gar so lohnen, dass er im Gasthaus die Eiszapfen aus seinem Bart auftauen lassen könnte und bei einem dringend notwendigen Bad seine Kehle mit feinstem Met befeuchten könnte um sich danach über den deftigen Eintopf Mashyas herzumachen?"

Der Glanz in den Augen des verlotterten Säufers verriet mir, dass ich mit meinen Worten ins Schwarze getroffen hatte und sicher das ein oder andere Nützliche erfahren würde. 

 

„Der Spitzhut, ja. Hat sich aaauufgerecht sag ich Euch! Geflucht hatter, als se ihn rausgeschmissen ham ausm fettn Bärn. Geschrien hatta. Dreimal vaflucht hatta die Tzarina. Abba irgendwann hatta sich beruhigt. Un dann meinta zu sein Leutn, dass es eeeiijentlich gut gelaufn is. Der Hinweis von der Elfe wa perfekt. Was war das noch? Een Wolf is im altn Klosta. Glaub ich ja nich. Da traut sich keen Tier hin. Is vaflucht, das alte Gemäua. Weeß doch jeda hier. Abba nich der Spitzhut. Na, solla vareckn! Unsre Tzarina zu beleidign, pfui! Wo war ich? Achja, die Elfe. Der Spitzhut hat übalegt, an wen se geschriebn hat. Wollte wohl jemand mitm Brief rettn. Ne Priestarin oda so. Mehr weeß ich nich. Die sin dann abgedampft und ham den armen Jolf nich beachtet... Abba Ihr seid freundlich... Wärta so freundlich, dem gutn Jolf nochn Met zu bringn?“

 

Am Ende des Abends wusste ich weitaus mehr, als ich mir erhofft hatte. Nachdem ich mein Wissen mit Malvenberger geteilt hatte, sagte der Magier mit ungewohnter Besorgnis in der Stimme: „Siegbrandt, ich hoffe, wir kommen nicht zu spät. Der Blutmond, ich wusste, dass mir diese Bezeichnung bekannt vorkam. Es ist ein Ritual, mächtige Nekromantie. Faszinierend, zweifelsohne... Wenn ich die Mondphase richtig deute und das tue ich stets, muss es morgen stattfinden, bei Vollmond. Sollte der Wolf dieses Ritual vollziehen, sieht dieser Ort und jeder der hier Anwesenden seinem Ende entgegen. Zumindest dem Ende seines Lebens... vielleicht ist das auch nur der Anfang."

Ich nickte ernst: "Immerhin wissen wir jetzt, wo wir suchen müssen. Wir sollten uns ausruhen und morgen in aller Frühe aufbrechen.“

 

 

 

Kapitel 2.1 – Schwarze Schwingen im Schnee 

Spoiler

Am nächsten Morgen brachte ich Frena von Averfeld und Grung Sauberhand am Frühstückstisch auf den aktuellen Stand. Als ich mich bei der Templerin nach dem Gesundheitsstand Schwarzweils und Lodebolts erkundigte, schüttelte sie nur den Kopf und sagte: „Der Duellant hat ein gebrochenes Bein und leichtes Fieber. Und Lodebolt…“ Sie seufzte. „Der Stein muss seinen Kopf ordentlich durchgerüttelt haben. Er wollte eben aufstehen, ist dann aber direkt gegen den Türrahmen gelaufen und wieder umgekippt. Ich musste ihn ans Bett fesseln, um ihn vor sich selbst zu schützen…“ 

„Verflucht… Dann sollten wir nach einem Heiler schicken, der sich um die beiden kümmert. Wir müssen sie hier zurücklassen“, antwortete ich zerknirscht. Averfeld nickte, erhob sich von ihrem Stuhl und ging zur Wirtin Mashya Kostin. Die beiden redeten eine Zeit lang und schließlich legte die Templerin ein klimperndes Säckchen auf den Tresen. Frau Kostin nickte und steckte das Geld unter ihre Schürze. 

 

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Wir packten uns etwas Proviant ein und zogen zu viert los. Jolf der Säufer hatte mir den Weg gewiesen, den wir nehmen sollten, um das Kloster zu erreichen. Es würde beschwerlich werden, denn der Weg war verschneit und würde stets bergauf führen. Wir verließen das Gasthaus zum Fetten Bären gestärkt, relativ ausgeschlafen und doch mit einem mulmigen Gefühl. Die stärker werdende Gewissheit, dass wir erneut dem Wolf begegnen würden, nagte an mir.  

Draußen war es immer noch kalt und der bewölkte Himmel versprach noch mehr Schnee. Wir stapften los, den Hang wieder hinauf, den wir gestern herabgekommen waren. Unser Ziel sollte einen halben Tagesmarsch bergauf liegen. Um Kräfte zu sparen, verzichtete Malvenberger darauf, uns den Weg freizuschmelzen und so kamen wir nur langsam voran.  

Die Landschaft war zerklüftet und mit einzelnen Tannen bewachsen. Schroffe Felsen ragten aus hohen der Schneedecke. Wir wanderten eine Weile schweigend voran, jeder in seine eigenen Gedanken vertieft. 

„Grung mögen Schnee“, sagte der Oger versonnen, als wir eine kurze Rast einlegten. „Schnee machen Welt schön. Sehen aus wie ganz feines Mehl.“ 

 

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Ich blickte mich um. Vor uns ging es weiter bergauf durch ein kleines Tannenwäldchen und hinter uns… hinter uns lag das Tal und mir wurde bewusst, wie hoch wir bereits gestiegen waren. Für einen kurzen Augenblick der Schwäche wurden meine Knie weich und ich musste den Schwindel unterdrücken. Schnell sah ich wieder auf den Boden und konzentrierte mich darauf, die Höhe zu ignorieren.

„Alles in Ordnung, Siegbrandt?“ fragte Averfeld. Auch wir waren inzwischen zu unseren Vornamen übergegangen. Nach all dem, was wir in der kurzen Zeit durchgemacht hatten, erschien es mir angemessen.

Ich straffte mich und erwiderte: „Natürlich Frena, alles in Ordnung. Ich kann diese Kälte nur nicht ausstehen. Wir sollten weitergehen, um in Bewegung zu bleiben.“

Also setzten wir unseren Marsch fort und betraten das Wäldchen. Die Bäume wiegten sich leicht im Wind, die Äste schwer vom darauf liegenden Schnee.

Ein großer flatternder Schatten erhob sich aus einer der Tannen. Ich kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Der Schatten kam auf uns zu… und er war nicht allein.

 

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„Fledermäuse!“ rief ich und zog menen Sigmarhammer. Der Illusion, die wild flatternden Tiere mit dem Gewehr zu treffen, gab ich mich erst gar nicht hin. Auch die anderen machten sich kampfbereit.

„Microcheroptera bei Tag und hier im Freien? Das ist äußerst ungewöhnlich“, meinte Malvenberger.

„Ungewöhnlich oder nicht, wir scheinen sie gestört zu haben und das gefällt den Biestern nicht“, kam von Averfeld.

 

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Wir rückten gemeinsam vor. Der tiefe Schnee erschwerte unser Vorankommen deutlich. Malvenberger ließ einen Feuerball in seiner Hand auflodern und schleuderte ihn auf die erstbeste Fledermaus. Das Geschoss flog in eine hohe Tanne und hinterließ rot glimmende Zweige und ein Loch in der Schneedecke.

Die Kreaturen kamen schnell näher und in der Ferne konnte ich weitere von ihnen entdecken. Hatte ich zunächst vermutet, dass wir leichtes Spiel mit den wenigen Fledermäusen haben würden, befürchtete ich nun einen harten Kampf.

Grung attackierte die erste von ihnen, jedoch verwirrte ihn das wilde Geflatter. Das Tier schaffte es, ihn zu beißen.

 

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„Aua! Böse Fledermaus!“ rief der Oger empört. Ich kam ihm zu Hilfe und gemeinsam schafften wir es, das Biest zu erwischen. Mit einem schrillen Schrei fiel es zu Boden. Adelhart Malvenberger hatte bereits den nächsten Feuerball entzündet und traf dieses Mal sein Ziel. Eine weitere Fledermaus starb, doch es schienen nicht weniger zu werden. Im Gegenteil, noch mehr erschienen wie aus dem Nichts um uns herum.

„Wir müssen herausfinden, wo die Biester herkommen!“ sagte ich zu den anderen.

„Da hinten!“ sagte die Templerin und zeigte auf eine Stelle jenseits unseres Weges, an dem der Schnee deutlich höher stand. „Dort ist gerade eine aufgetaucht.“

 

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„Dann sollten wir an jenem Ort nach ihrem Ursprung suchen“, stimmte Averfeld zu.

Ich nickte. „Grung, kämpf dich durch. Ich folge dir! Frena und Adelhart, kümmert Euch um die anderen Fledermäuse!“

Gesagt getan. Der Oger stürmte vor und pflügte eine Schneise in den Schnee. Ich folgte dem Oger, aber trotz seiner Vorarbeit wurde ich von den Schneemassen stark verlangsamt.

Averfeld nahm es währenddessen mit der nächsten Fledermaus auf. Das Tier flatterte um sie herum und die Templerin begann, wie wild zu niesen.

 

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„Verdammt – hatschi – verdammtes Biest – hatschi – lass dich – hatschi hatschi – endlich treffen!“ brachte sie zwischen ihrem Niesanfall heraus, der ihren Körper immer wieder schüttelte. Derart abgelenkt, schaffte sie es nicht, die Fledermaus zu treffen. Stattdessen wurde die Templerin ihrerseits getroffen. Das wilde Tier versenkte seine spitzen Zähne in Averfelds Gesicht, wurde dann aber von einem Faustschlag der Templerin erwischt.

 

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Grung war ein weiteres Stück vorangekommen als ihn zwei große Fledermäuse attackierten. Die erste wischte er mit einem kraftvollen Keulenschlag aus der Luft, die zweite traf er nicht. Fast hätte der Oger auf dem schwierigen Untergrund das Gleichgewicht verloren und wäre in den Schnee gefallen, doch er konnte sich mit Mühe auf den Beinen halten.

 

Hohes Kreischen um uns herum verriet uns, dass weitere Fledermäuse aufgetaucht waren. Malvenberger nahm die nächste ins Visier und einen Augenblick später ging das Tier schreiend in Flammen auf.

 

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Inzwischen hatte ich zu Grung aufgeschlossen und half ihm mit der verbliebenen Fledermaus.

„Danke, Siegbrandt!“ schnaufte der Oger angestrengt. „Fledermaus schwerer Gegner. Treffen schwer!“ Damit drehte er sich der nächsten zu, die gerade aufgetaucht war und schlug ihr den kleinen Schädel ein. Sie schaffte es vorher, ihn in den Arm zu beißen.

„Hab dich, kleine Fledermaus!“ grunzte Grung zufrieden. „Oh, hier ein Loch!“ rief er und drehte sich um. „Loch in Boden.“

 

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„Dann mach es zu, bevor noch mehr von den Viechern da rauskommen!“ rief ich zurück.

„Okay, Grung machen Loch zu“, brummte der Oger und blickte sich um. Er suchte nach einem Stein von passender Größe.

„Ich denke da hinten ist noch eins!“ kam von Averfeld. Sie zeigte in den Wald. „Adelhart, vielleicht sollten wir uns das ansehen.“

 

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„Geht voran, junge Frena. Ich gebe Euch Rückendeckung“, antwortete der Magier.

Grung war inzwischen fündig geworden und trug einen kleinen Fels zum Loch. Er wollte es gerade abdecken, als laut kreischend die nächste Fledermaus daraus hervorschoss und den Oger angreifen wollte.

„Nein, du nicht kommen raus!“ brüllte er dem Tier entgegen und schmetterte ihm den Stein auf den Kopf. Das Tier wurde unter Fels begraben und mit ihm das Loch, aus dem es gekommen war.

In diesem Augenblick war ich froh, dass der Oger uns begleitete. Zwar war er so intelligent wie der Fels, den er soeben als Waffe genutzt hatte, aber seine reine Muskelkraft und unumstößliche Loyalität machte dies mehr als wett.

 

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Ich nahm mir die nächste Fledermaus vor. Das Tier fiel unter meinem Hammerschlag und sank geräuschlos in den tiefen Schnee.

Averfeld und Malvenberger hatten sich inzwischen tiefer in den Wald bewegt. Eine weitere Fledermaus machte Bekanntschaft mit den Feuerbällen des Magiers.

Plötzlich hörte die Templerin ein tiefes Knurren. Sie sah sich um und entdeckte hinter einem Fels einen großen, braunen Hund, der bedrohlich die Zähne fletschte. Averfeld überlegte, was sie tun sollte.

 

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„Hier ist ein Hund, sieht ziemlich aggressiv aus“, rief sie zu uns herüber. Das Tier bellte lautstark und näherte sich Averfeld in Angriffshaltung. Die Nase der Templerin begann zu kribbeln.

„Erschlagt ihn einfach, diese Kreatur scheint aufs Töten abgerichtet zu sein“, meinte Malvenberger hinter ihr. „Seht sie Euch doch an, das ist ein stumpfsinniger Kampfhund.“

„Nicht töten Hundi!“ rief Grung aus einigen Schritt Entfernung. „Grung mögen Hundis! Hundis lieb!“

 

Frena von Averfeld kam nicht dazu, eine Entscheidung zu treffen, denn der massige Hund nutzte den Moment der Unentschlossenheit und sprang die Templerin an. Averfeld ging augenblicklich zu Boden und spürte, wie sich das Gebiss der Kreatur um ihre Kehle legte. Einen Moment lang waren wir alle außer Stande, zu handeln. Dann stürmten sowohl Grung als auch Malvenberger unserer Gefährtin zu Hilfe, doch ich hielt sie zurück: „Wartet, keiner bewegt sich!“ Mir war ein Gedanke gekommen und ich war mir nicht sicher, ob er mich beruhigen oder verunsichern sollte.

Die Dogge verharrte bewegungslos an der Kehle ihres Opfers und knurrte. Ihr Blick war abwechselnd auf Malvenberger und Grung gerichtet. Sie schien auf etwas zu warten.

„Dieser Hund wurde von Hexenjägern trainiert. Haltet Euch zurück! Er würde nicht ohne eindeutigen Befehl töten. Lasst mich das machen.“ Mit diesen Worten trat ich langsam an die Szenerie heran. Der Hund beachtete mich zum ersten Mal. Verwunderung, Erkennen, aber auch Zweifel spiegelten sich in den Augen des Tieres. Aufmerksam beobachtete es jede meiner Bewegungen, ich hoffte darauf, dass ich seinem Herren zumindest auf den ersten Blick ähnelte.

„AUS!“ rief ich mit strenger Stimme. „Das ist keine Hexe.“

Sofort lockerte der Hund seinen Biss und trat winselt einen Schritt zurück.

(Probe auf Führungsqualität Zielwert 12 mit einer gewürfelten 20+4 bestanden)

 

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„Guter Junge“, sagte ich und kam vorsichtig näher.

Grung war begeistert von der Wendung und kam mit großen Schritten auf den Hund zu: „Feiner Hundi, guter Hundi!“

Das Tier stellte den Schwanz auf und begann wieder zu knurren.

(Probe auf Führungsqualität Zielwert 12 mit einer gewürfelten 3+0 nicht bestanden)

 „Bleibt zurück, hab‘ ich gesagt!“ zischte ich. In diesem Moment frustrierte mich der Mangel an Feingefühl und Intelligenz.

„Hm okay“, brummelte der Oger traurig und ließ den Kopf hängen. „Grung nur wollte Hundi streicheln…“

Ich widmete mich wieder dem Hund und zog eine Wurst aus meiner Provianttasche.

„Guter Junge, siehst ausgehungert aus. Möchtest du etwas essen?“

Vorsichtig schnuppernd kam der Hund auf mich zu, die Augen gierig auf die Wurst in meiner ausgestreckten Hand gerichtet. Ganz langsam näherte sich die Schnauze ihrem Ziel. Der kräftige Kiefer öffnete sich und nahm mir behutsam das Fleisch aus den Fingern. Zwei Bissen später war die Wurst verschwunden und der Hund blickte mich schwanzwedelnd an.

„Ich – hatschi – ich schätze, dieses Tier gehört dem – hatschi – dem Hexenjäger Wiedegrund. Wenn es hier ist, kann Wiedegrund nicht weit – hatschi – entfernt sein“, sagte Averfeld, die sich ihren Hals rieb. Die spitzen Zähne hatten ihr etwas Haut abgeschürft.

„Zeigst du uns, wo dein Herrchen ist?“ fragte ich den Hund. Der legte nur den Kopf schief, witterte und begann wieder zu knurren. Dann sprang er zwischen uns hindurch und lief zu dem Loch im Boden, dem sich Averfeld zuvor genähert hatte. Einen Augenblick später schoss eine Fledermaus daraus hervor. Sofort fielen die beiden Tiere übereinander her und verbissen sich in das Fell des anderen.

 

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Wir hatten keine Zeit, das Treiben zu beobachten, denn wieder tauchten weitere Fledermäuse aus dem Wald auf. Es musste noch mehr Löcher geben.

„Möglicherweise kommen die Kreaturen aus einer unterirdischen Höhle unter uns. Wenn wir die Ausgänge hier in der Nähe finden, können wir abermalige Begegnungen unterbinden“, meinte Malvenberger, während er bereits den nächsten Ignisphaero vorbereitete.

Auch wir anderen machten uns kampfbereit und traten den Fledermäusen entgegen.

 

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Der Feuerball traf und eine Fledermaus brachte einen letzten Schrei aus. Der Hund des Hexenjägers war inzwischen als Sieger aus seinem Kampf hervorgegangen. Blut tropfte ihm aus dem Maul und er schaute mich erwartungsvoll an.

„Gut gemacht!“ sagte ich und warf ihm ein weiteres Stück Wurst zu. Der Hund schnappte es sich aus der Luft und lief dann los, der nächsten Fledermaus entgegen. Der hohe Schnee erschwerte ihm das Vorankommen allerdings deutlich.

 

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Ich nutzte die Gelegenheit und deckte das nun freie Loch mit einigen Tannenzweigen und kleineren Ästen ab, in der Hoffnung, so die Fledermäuse zumindest für den Moment aufzuhalten.

 

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Grung kämpfte inzwischen mit zwei besonders hartnäckigen Fledermäusen, die er einfach nicht zu erwischen schien. Sie wirbelten wild um ihn herum und bissen ihn immer wieder. Der Oger blutete aus vielen kleinen Stellen und wirkte mitgenommen. Der Hund sprang in den Kampf und verbiss sich in eine der Fledermäuse. Die andere erwischte ihn mit ihren scharfen Krallen und winselnd ging er wieder auf Abstand.

 

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Malvenberger schien sich ebenfalls wenn auch zögerlich in den Kampf zu begeben, doch da wurde seine Aufmerksamkeit von etwas Anderem abgelenkt. Eine kleine Truhe, im Schnee kaum zu sehen, stand unweit des Kampfgetümmels unter einem großen Fels verborgen und der Magier näherte sich ihr nun zielstrebig. Ein Wink mit seinem Stab reichte, um die Truhe zu öffnen. Darin befand sich zwischen alten Kleidungsfetzen ein kleines Büchlein, das der Magier sofort in die Falten seines Gewandes steckte. (10 Erfahrungspunkte)

 

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Er hatte keine Zeit, sich über seinen Fund zu freuen, denn schon attackierte ihn eine Fledermaus, die offenbar aus einem weiteren Loch gekommen war. Sie verbiss sich im dürren Arm des Magiers und sein schmerzerfüllter Schrei drang durch die Luft.

Grung und dem Hund war es mittlerweile gelungen, ihre Fledermäuse zu erwischen. Die Tiere lagen tot am Boden und sowohl der Oger als auch unser neuer „Gefährte“ atmeten schwer. Grung sah, dass Malvenberger in Schwierigkeiten war und stürzte sich trotz seiner Verwundungen in den Kampf, um dem Magier beizustehen. Gemeinsam erledigten sie die Kreatur und Malvenberger nickte Grung dankbar zu.

 

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„Habt Dank, großer Freund. Eure Muskelkraft ist wahrlich hilfreich in solchen Situationen.“

„Grung gern geholfen!“ versicherte Grung und schlug sich mit der massigen Faust auf die Brust. „Feuermann Freund von Grung sein.“

„Feuermann? Nun, so wurde ich bisher noch nicht betitelt“, meinte Malvenberger, er klang amüsiert. Dann hob er seinen Stab, beschwor einen Feuerball und ließ ihn auf die letzte Fledermaus in Reichweite los.

Sobald keine der Kreaturen mehr zu sehen waren, änderte sich das Verhalten des Hexenjägerhundes. Hatte er vorher stets auf den nächsten Gegner gelauert, um ihn zur Strecke zu bringen, lief er nun zurück auf den Weg und eilte zielstrebig bergauf.

„Vielleicht sollten wir ihm folgen“, sagte Averfeld. „Wenn er zurück zu seiner Gruppe findet, finden wir womöglich auch deren Ziel.“

„Gut möglich“, antwortete ich. „Aufhalten können wir den Köter sicher ohnehin nicht, wenn er gut abgerichtet ist.“

 

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Wir folgten dem Tier eine Weile. Immer wieder hob es witternd die Schnauze in die Luft, um dann wieder eilig weiterzulaufen. Dabei schien es uns nicht weiter zu beachten. Mir fiel auf, dass wir Wegmarken passierten, die mir auch der Säufer aus dem fetten Bären beschrieben hatte. Der Weg stimmte also mit unserem überein. Schließlich kamen wir zu einer Höhle, an der unser Weg vorbeiführte. Der Hund hielt einen Moment inne und lief dann ohne sich noch einmal umzusehen hinein.

 

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„Hm, laut Jolf sollten wir weiter den Berg hinaufsteigen, das Kloster kann nicht mehr allzu weit sein. Ich frage mich aber, was der Hund in der Höhle gewittert hat.“

„Wie ich bereits gesagt habe, denke ich, dass der Hund den Rest seiner Gruppe sucht. Sie könnten uns zum Wolf führen, wenn sie ihn nicht sogar schon gefunden haben“, schaltete sich Frena von Averfeld ein. „Möglicherweise ist der Weg durch die Höhle sogar eine Abkürzung.“

„Die Entscheidung liegt bei Euch, Siegbrandt. Dennoch würde ich empfehlen, dem ursprünglichen Weg weiter zu folgen. Es geht auf Mittag zu und die Zeit drängt. Wir sollten sie nicht für eine mögliche Sackgasse verschwenden“, gab Adelhart von Malvenberger zu bedenken.

Grung dachte einen Moment nach und sagte dann: „Grung nicht mögen dreckige Höhlen, aber Grung mögen Hundi. Es schwer sein… Grung nicht wissen, was richtig ist.“

 

 

 

Kapitel 2.2 – Die Höhle der Toten

Spoiler

Wir standen vor der Höhle, in die der Hund des Hexenjägers Felix Wiedegrund gelaufen war. Neben ihr verlief der Weg, der uns zum Kloster führen sollte und ich musste mich entscheiden. Die Zeit drängte, also hörte ich auf mein Bauchgefühl.

„Das Tier wird einen guten Grund haben, dort hineinzugehen. Wir werden ihm folgen.“

Ich bemerkte, wie sich Adelhart Malvenberger, der von dieser Entscheidung abgeraten hatte, straffte. Der Magier sagte jedoch nichts und nickte.

 

Zu Beginn war die Höhle wie ein schmaler Tunnel und bot besonders für den Oger Grung gerade genug Platz, um mit eingezogenen Armen und geducktem Kopf hindurchzukommen. Dann wurde der Gang immer breiter und höher, bis er in einen großen Höhlenraum mündete. Längst hatten wir unsere Fackeln herausgeholt und leuchteten nun in alle Richtungen. Vor uns erklang ein kehliges Knurren und ich erkannte die schemenhaften Umrisse des Hexenjägerhundes. Er war stehengeblieben und wirkte angespannt.

„Wo hast du uns hier hingeführt?“ fragte ich, ohne eine Antwort zu erwarten. Ich ließ meinen Blick schweifen und bemerkte, dass ich etwas übersehen hatte, was ich sofort hätte erkennen müssen. Ein verwitterter Grabstein stand unweit des Hundes.

 

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„Der Tod verweilt an diesem Ort“, sagte Malvenberger und deutete ins Dunkel. Ich kniff die Augen zusammen und tatsächlich sah ich neben zerklüfteten Felsen weitere Grabsteine, die aus dem Boden ragten.

„Hoffen wir, dass hier die Toten auch wirklich ruhen“, meinte Frena von Averfeld. „Ich habe bereits genug wandelnde Leichen gesehen…“

 

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„Nun, wir werden sehen. Ich wüsste zu gern, wie alt dieser Ort bereits ist. Schauen wir doch mal… urgh.“ Ich wollte mir den ersten Grabstein genauer ansehen, musste aber feststellen, dass ich auf dem Weg dorthin eine Handbreit tief in den Boden einsank. Ich sah zu meinen Füßen… Erde, aufgelockerte Erde, als wäre sie frisch umgegraben worden. Wie auf einem frischen Grab.

„Grung nicht mögen diesen Ort. Hundi kommen zu Grung? Gehen raus aus Höhle?“ Dem Oger war sein Unbehagen deutlich anzusehen.

Das Tier machte allerdings keine Anstalten, den Rückweg anzutreten. Im Gegenteil, mit einem großen Satz sprang es nach vorn und kämpfte sich laut bellend durch die lockere Erde vorwärts ins Dunkel.

„Ich fürchte, wir müssen hinterher“, sagte ich über die Schulter zu meinen Gefährten. „Aber achtet auf den Boden.“ So folgten wir dem Hund. Meine Hoffnung, dass der nachgiebige Untergrund unser größtes Problem bleiben würde, wurde jäh zunichtegemacht, als ich ein schauriges Stöhnen in der Dunkelheit hörte.

 

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„Verflucht, warum passiert das jedes Mal?“ jammerte Averfeld. Sie hatte einen Untoten erblickt. Er erhob sich direkt aus dem erdigen Boden, sein eigenes Grab noch auf dem Rücken tragend. Wir machten uns kampfbereit.

 

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Weitere Untote waren im Schein unserer Fackeln zu erkennen. Sie wankten auf uns zu und wurden scheinbar kaum durch den schwierigen Untergrund verlangsamt. Dies war ihr Reich und wir waren Eindringlinge. Malvenberger ließ einen ersten Feuerball aufflammen. Der Untote, den er traf, ging zwar in Flammen auf, lief jedoch unbeirrt weiter auf uns zu. Auch die anderen Leichen kamen langsam auf uns zu.

 

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Grung ließ sich davon nicht ablenken und eilte „Hundi, Hundi!“-rufend dem Tier hinterher. Plötzlich schrie er auf. Eine Hand war aus dem Boden hervorgestoßen und hatte ihn am Bein gepackt. Verfaulte Zähne verbissen sich in sein Bein und schon erhob sich ein weiterer wandelnder Toter hinter dem Oger.

 

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„DU NICHT BEISSEN!!! BEISSEN BÖSE!!!“ brüllte Grung, drehte sich um und schmetterte seine Kriegskeule auf den Schädel des Untoten. Das deformierte Geschöpf stand jedoch noch und holte seinerseits zum Schlag aus. Scheinbar aus dem nichts kam ein massiger Schatten angesprungen, warf den Untoten zu Boden und zerfleischte das unheilige Wesen. Der Hexenjägerhund war zurückgekehrt, um dem Oger zu helfen.

 

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„Hundi Grung geholfen!“ rief der Oger erfreut. „Hundi sein jetzt Freund.“ Dieses Mal vorsichtig, streckte er die Hand nach dem Tier aus. Es schnupperte, knurrte kurz und leckte dann einmal über die riesige Pranke.

 

Malvenberger wandte sich inzwischen dem nächsten Untoten zu. Auch dieser wurde von einem Feuerzauber getroffen, auch er ging in Flammen auf, aber auch er fiel nicht, sondern kam weiter auf uns zu.

 

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Averfeld hatte es mit dem ersten der brennenden Untoten aufgenommen. Die Kreatur schaffte es allerdings, eine Schwachstelle in der Templerrüstung zu finden und Frena in den Arm zu beißen. Ich eilte ihr zu Hilfe und gemeinsam rangen wir das Wesen nieder.

 

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Neben Malvenberger tat sich plötzlich die Erde auf und der Magier wurde nun von einem Untoten attackiert. Frena eilte ihm zu Hilfe. Mit einem mächtigen Hieb schlug sie die Kreatur entzwei. Die zuckenden Überreste fielen auf die Erde und bewegten sich noch eine Weile.

 

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Grung hatte es inzwischen mit zwei untoten Gegnern zu tun. Der Hexenjägerhund stand einen Sekundenbruchteil unentschlossen neben ihm, es war offensichtlich, dass er eigentlich nach seinem Herrchen suchen wollte. Dann warf er sich aber einem der beiden Untoten entgegen, um den Oger zu unterstützen. Das treue Tier verbiss sich in seinen Gegner und riss ihm große Fleischfetzen aus dem Körper. Grung erkannte die günstige Gelegenheit und schlug mit seiner mächtigen Keule auf das gleiche Ziel. Der erste Untote ging verstümmelt zu Boden. Der zweite schlug unkoordiniert nach dem Oger, traf jedoch nur das Kettenhemd des Hünen.

 

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Hinter uns ertönte nun ein vertrautes Flügelrauschen. Wir hatten eine Riesenfledermaus aufgeschreckt. Das Tier stieß einen durchdringenden Schrei aus und suchte sein erstes Opfer…

 

…Bevor die Riesenfledermaus Gelegenheit hatte, einen meiner Gefährten anzugreifen, wurde sie von einem Feuerball getroffen und verging in Flammen.

„Lästige Kreaturen… Wir sollten uns nicht allzu lange aufhalten lassen. Nun da wir in dieser Höhle sind, müssen wir sie auch schnellstmöglich durchqueren, um zu sehen, welche Geheimnisse sie birgt“, drängte Adelhart Malvenberger.

„Feuermann haben Recht. Machen schnell hier.“ Während er dies sprach, schlug der Oger Grung den verbleibenden Untoten nieder, der ihn soeben angegriffen hatte.

 

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Stille kehrte in der Höhle ein und wir hatten endlich Gelegenheit, uns etwas umzusehen. Natürlich blieben wir weiterhin wachsam, denn unter uns warteten womöglich zahlreiche weitere lebende Leichname.

Auf der Suche nach Spuren, die uns etwas über den Verbleib des Hexenjägers Felix Wiedegrund oder gar des Wolfs von Kislev verraten könnten, fand ich neben einem Grabstein den Leichnam eines Landstreichers. Er sah frisch aus, als wäre er erst vor einigen Stunden hier abgelegt worden. Unter seinen wenigen Habseligkeiten entdeckte ich ein Säckchen mit Goldmünzen, das ich nicht bei so einem zerlumpten Bettler vermutet hätte.

 

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Ich steckte das Säckchen ein, der Tote würde dafür ohnehin keine Verwendung mehr haben. Allerdings fragte ich mich, was ihn an diesen Ort verschlagen hatte und ob der Hexenjäger Wiedegrund damit in Verbindung stand. Lautes Bellen ließ mich jäh aus meinen Überlegungen aufschrecken. Der Hund hatte die Witterung wieder aufgenommen und lief voraus. Mir fiel auf, dass er dabei immer wieder zurückblickte… in Richtung des Ogers Grung, der sich bemühte rasch zu folgen.

 

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„Da kommen noch mehr Fledermäuse!“ rief Frena von Averfeld. Sie zeigte in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Die Tiere waren uns anscheinend gefolgt.

„Das haben wir gleich“, murmelte Malvenberger und versengte die aggressiven Tiere, als sie sich kreischend auf ihn stürzen wollten. Der Magier war wirklich durch nichts aus der Ruhe zu bringen.

 

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Wieder bellte der Hund. Dieses Mal klang es jedoch anders. Fordernd, als hätte er etwas entdeckt. Grung eilte herbei, brauchte aber einen Moment, um den Hund zu erreichen.

 

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„Was du gefunden, Hundi?“ fragte der Oger und blickte sich um.

Der Hund winselte leise, während er mit der Nase einen länglichen Gegenstand anstubste, der aus der Erde ragte. Grung betrachtete ihn genauer und zog ihn dann aus dem aufgewühlten Boden. Ein Griff am Ende einer langen, fein gearbeiteten Klinge kam zum Vorschein. Ein Rapier. Eines, das sich kein einfacher Soldat hätte leisten können und auch so mancher Ritter hätte für so eine Waffe viel Gold zahlen müssen.

 

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https://warhammerfantasy.fandom.com/wiki/Rapier?file=Rapier_Warhammer_Age_of_Reckoning_Concept_Art.jpg

 

„Grung großen Zahnstocher gefunden!“ rief der Oger durch die Höhle und hielt die Waffe hoch.

„Das ist ein Rapier“, meinte Averfeld und verdrehte die Augen. Sie kam näher, um das hochwertige Stück genauer zu betrachten. „Die sieht aus, als… argh!“ Weiter kam sie nicht, denn mehrere Hände hatten sich fest um ihre Stiefel geschlossen und hielten die Templerin nun fest.

 

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https://www.popularmechanics.com/culture/movies/g30714252/best-zombie-movies/

 

„Hilfe!“ rief sie. „Sie versuchen, mich in die Erde zu ziehen!“ Weitere Hände hatten nach ihrem Umhang gegriffen und zerrten die junge Frau zu Boden. Malvenberger eilte herbei und tat sein Bestes, die eisernen Griffe der toten Klauen zu lösen. Jedoch ohne Erfolg. Averfeld versank ein Stückweit im Boden. Verzweifelt schlug sie zu, trat und wehrte sich mit Leibeskräften…

 

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Ich hatte währenddessen die Höhle weiter untersucht und eine seltsam violett schimmernde Blume auf einem der Gräber gefunden und sie gepflückt. Als ich sie genauer betrachten wollte, hörte ich Averfelds Hilferuf und machte mich eilig auf den Weg zu ihr. Quälend langsam kam ich voran, während die Templerin immer tiefer in den Boden gezogen wurde. Sie schrie, panisch und in Todesangst. Doch plötzlich verstummte sie.

Es dauerte einen Moment, dann sagte sie mit bebender Stimme: „Es…es hat aufgehört. Die Hände… die Hände sind weg.“

Erleichtert wurde ich langsamer.

„Gut! Aber wir sollten rasch hier verschwinden. Grung, seht Ihr, ob es dort bei Euch weitergeht?“ fragte ich den Oger.

„Ja, es hier weitergehn!“ antwortete der. „Aber…“

„Aber was?“ fragte Averfeld angespannt.

„Aber da kommen jemand… kommen Fackeln… Grung nicht genau sehen, was… oh.“

„Da Grobbatz! Menschänz!“ grunzte eine tiefe Stimme, zweifellos die eines Orks.

 

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Verflucht dachte ich. Das musste eine Patrouille des Wolfs sein und wir waren mitten hineingestolpert. Zu allem Überfluss waren wir im Raum verstreut und kamen kaum voran, während die Unholde gut positioniert waren und gemeinsam agieren konnten. Malvenberger versuchte, diesen Nachteil auszugleichen, doch sein Feuerball schlug in eine Steinsäule neben dem vordersten Ork ein. Dieser grunzte und wollte zum Angriff übergehen, wurde jedoch von dem Hund abgefangen der sich todesmutig auf seinen Gegner stürzte. Er versenkte seine scharfen Zähne im rötlichen Fleisch, was den Ork noch wütender machte. Mit seiner kruden Axt schlug er nach dem Hexenjägerhund und schlitzte ihm die Seite auf. Jaulend wich das Tier zurück. Ein weiterer Ork kam herbei, um den Hund endgültig auszuschalten.

 

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Er unterschätzte das Tier allerdings und wurde gebissen. Neben den zwei Orks mit primitiven Äxten und Schilden gab es auch zwei Bogenschützen. Sie legten auf Grung und mich an und trafen trotz der schlechten Sichtverhältnisse. Ein Pfeil hatte meinen Ledermantel durchbohrt und ragte nun aus meiner Schulter. Ich brach in ab. Der Schmerz war höllisch, doch ich musste kämpfen. Immerhin hatte ich den Ork beinahe erreicht.

 

„DU NICHT HAUEN HUNDI!!!“ Der Oger hatte den ersten Ork erreicht und zerschmetterte ihm mit seiner Kriegskeule den Brustkorb. Die anderen Unholde wirkten für einen Moment verunsichert. Diesen Moment nutzten wir. Averfeld kämpfte sich durch den nachgiebigen Untergrund und sprach ein heilendes Wort, das den Hund stärkte, sobald sie in Reichweite war. Der Hexenjägerhund nutzte seine wiedergewonnene Kraft, um den nächsten Ork zu attackieren. Er fügte seinem Gegner eine tiefe Wunde am Arm zu, erhielt aber seinerseits einen schmerzhaften Schlag.

 

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Malvenberger schleuderte einen weiteren Feuerball, traf aber erneut nur Stein. Ich stürzte mich auf den Orkbogenschützen, der mich eben noch getroffen hatte. Mein Gegner war schneller als ich erwartet hätte und der Pfeil in meiner Schulter quälte mich bei jeder Bewegung. Ein heftiger Kampf entbrannte, an dessen Ende ich nur knapp dem Tod entkam, den Ork aber töten konnte.

 

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Schwer atmend und blutend sah ich nach meinen Gefährten. Der zweite Orkbogenschütze hatte erneut auf Grung angelegt, ihn dieses Mal aber verfehlt. Der verbliebene Orkkämpfer hatte dem Hund einen weiteren schweren Schlag versetzt und wieder stand das Tier nur noch mit Mühe.

Plötzlich hauchte ein Wispern durch die Höhle. „Kämpft, meine Kreaturen! Niemand wird uns aufhalten!“ Die Orks legten den Kopf in den Nacken und jaulten. Es klang beinahe wie Wolfsgeheul. Dann griffen sie mit weit aufgerissenen Augen an.

Inzwischen hatte mich Frena von Averfeld erreicht, sah meine Wunden und sprach eilig einen Heilzauber auf mich. Es blieb keine Zeit für große Dankesgesten, so nickte ich ihr lediglich zu und warf mich dann erneut in den Kampf.

 

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 Ich wollte den Hund unterstützen, der rasende Ork schlug mir jedoch in blinder Wut seine Axt in den Arm. Ich taumelte getroffen zurück und erkannte noch im Fallen, dass der Hund unserem Gegner ins Genick gesprungen war und dieses mit einem kräftigen Biss gebrochen hatte. Erleichterung überkam mich. Wir hatten jedoch noch nicht gewonnen.

Grung war in den Kampf mit dem letzten Ork verwickelt und musste einige Hiebe einstecken. Auch er hatte inzwischen zahlreiche Wunden.

 

Ich rappelte mich mühsam auf und kam Grung zu Hilfe. Mit vereinten Kräften schafften wir es, den letzten Ork zu besiegen, während wir in den Schatten der Höhle erneut unheilvolles Schlurfen und Stöhnen vernahmen.

 

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Wir schleppten uns durch einen Durchgang, jenen aus dem die Orks gekommen waren. Der Hund humpelte, er hatte offenbar starke Schmerzen, doch er ging zielstrebig weiter. Nach einigen Schritten lauschte ich hinter uns. Das Stöhnen war verstummt. Vielleicht waren die Toten an ihr Grab gebunden. Ich hoffte inständig, dass ich mit dieser Vermutung Recht behalten sollte.

Wir gingen weiter, tiefer hinein in ein Labyrinth aus verschiedenen Gängen. Immer wieder hörten wir das entfernte Grunzen von Orks und unheimliches Jaulen. Schließlich kamen wir zu einer Weggabelung, die uns vor eine schwere Wahl stellte. Einer der Wege führte nach oben und ein frischer Luftzug wehte mir entgegen. Der andere führte weiter in den Berg hinein. Moder und Fäulnis kam aus dieser Richtung… Der Hexenjägerhund zögerte kurz und wählte dann zu meinem Unbehagen den zweiten Weg.

Ich zögerte und schaute in die Runde. Wir alle waren abgekämpft und atmeten schwer. Grung blutete aus mehreren Wunden. Frena von Averfeld wirkte ungewohnt blass und schien leichte Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht zu haben (Krankheit). Nur Malvenberger stützte sich erstaunlich entspannt auf seinen Stock und schien mich unter der goldenen Maske erwartungsvoll anzusehen.

 

 

 

Zwischenspiel – Wauzi

Spoiler

Die Menschen hatten es nicht verstanden. Dabei war es doch so einfach. Sie mussten nur der guten Wauzi folgen. Sie machte hier die ganze Arbeit. Sie hatte die Fährte gerochen, obwohl sie an diesem stinkenden Ort am Liebsten die empfindliche Nase in ihrer Lieblingsdecke vergraben hätte. Sie war es, die die dummen Menschen immer wieder auf die richtige Spur führte, obwohl sie jetzt viel lieber an einem warmen Feuer liegen würde. Wauzis Rücken schmerzte. Die Menschen mit den riesigen Zähnen und Steinwaffen hatten ihr wehgetan.

 

Die neuen Menschen und Wauzi waren immer noch an der Kreuzung und die Hündin konnte eindeutig erkennen, dass sie dem Gang folgen mussten, aus dem es nach modriger Erde roch, denn da war noch etwas. Ein zarter Duft. Der Duft von Gretchen, Wauzis Mutter, Herrin und bester Freundin.

 

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Der Spitzhut schien das Herrchen der neuen Menschen zu sein. Er überlegte. Warum überlegte er noch? Wauzi machte ein paar Schritte in den Gang hinein und bellte auffordernd. Die Menschen unterhielten sich. Sie stritten. Immerhin der Große schien es verstanden zu haben und kam ein paar Schritte in ihre Richtung. Der Große war nett, etwas zu grob vielleicht, aber nett.

Wauzis Herrchen war nicht nett. Er kannte nicht einmal Wauzis richtigen Namen. Stattdessen sagte er immer „Schuld“ zu ihr. Darauf hörte Wauzi nicht. Wauzi hieß Wauzi, so hatte Gretchen sie genannt, seit sie ein kleiner Welpe war.

Gretchen! Wauzi würde der Spur folgen, egal ob die Menschen sie begleiteten oder nicht. Notfalls würde sie es mit allen Feinden dieser Welt aufnehmen, um Gretchen zu retten. Und Wauzis Bruder Knautschi. Die Hündin bellte erneut und lief dann ohne sich umzusehen der Spur hinterher. Zu ihrer Zufriedenheit hörte sie die Schritte mehrerer Stiefelpaare hinter sich. Die Stimme des Großen sagte etwas, das mit „Hundi“ endete. Damit meinte der Große Wauzi, das hatte sie inzwischen verstanden. Sie würde die neuen Menschen zu ihren eigenen Menschen führen.

Wauzi lief weiter den Gang entlang. Auf dem Boden bemerkte sie immer wieder Knochen. Normalerweise hätte die Hündin gerne daran geschnüffelt, aber sie wollte die Spur nicht verlieren. Wauzi war ein guter Hund. Wauzi verlor nie eine Spur.

Nach einer Weile hatten sie ein Holzding erreicht, mit dem die Menschen Tunnel zumachten. Das war gemein, denn Wauzi konnte nie ohne Hilfe durch diese Holzdinger hindurchgehen. Die Menschen konnten das. Sie roch eindeutig Gretchens Duft. Er kam von der anderen Seite.

 

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https://www.nexusmods.com/skyrim/mods/104596

 

Also drehte sich Wauzi um und bellte. Der Spitzhut hatte sie verstanden und öffnete das Holzding. Sofort schlüpfte Wauzi hindurch und sah… Gretchen! Und Knautschi! Und das Herrchen, den Grobian und den Unheimlichen. Wauzi war überglücklich. Doch dann sah sie noch etwas Anderes. Ein Großer Mensch stand da. Gehüllt in die Felle von wilden Hunden und umgeben von vielen Menschen mit den großen Zähnen und Steinwaffen. Er wollte Wauzis Menschen angreifen. Das würde sie nicht zulassen. Die Hündin rannte. Jeder Schmerz war vergessen. Es zählte nur noch eins. Gretchen retten! Den bösen Menschen töten! Töten!

 

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Kapitel 2.3 – Der Wolf

Spoiler

Der Hund hatte uns weiter in den Berg geführt und hinter einer modrigen Holztür fanden wir schließlich was oder besser gesagt, wen wir suchten.

Der Raum war hoch, die Decke von Säulen getragen und es kam mir vor, als hätte ich diesen Ort oder zumindest einen ähnlichen schon einmal gesehen. Er erinnerte mich an den letzten Raum in den Katakomben unter dem Kloster von Langwald, in dem wir gegen den Doppelgänger des Wolfes gekämpft hatten.

 

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Vor uns sahen wir eine Gruppe von Menschen. Einen großen grobschlächtigen Kerl mit einer gewaltigen Axt, einen Armbrustschützen, dessen Gesicht unter einer metallenen Maske verborgen war, eine blonde junge Frau mit Kurzaxt und Pistole sowie einen Mann mit langem Mantel, dessen Gesicht man unter seinem breitkrempigen Hut nicht erkennen konnte. Das musste Felix Wiedegrund mit seiner Truppe sein. Ihnen gegenüber standen zahlreiche Orks, zwei untote Leibwächter und in ihrer Mitte der Mann, den wir seit Tagen suchten. Der Wolf!

 

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Es war deutlich, dass Wiedegrund seinen Gegnern zahlenmäßig weit unterlegen war. Der Wolf zeigte ein siegessicheres, bösartiges Lächeln, das jedoch erstarb, als er unser Eintreten bemerkte. Unser Erscheinen hatte die Kräfteverhältnisse ausgeglichen.

 

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„Wiedegrund!“ rief ich und der Angesprochene sah sich erstaunt um. „Wir sind die Verstärkung.“

„Famos, fantastisch, das ist ja wirklich großartig“, der Hexenjäger erblickte den Hund, der uns an diesen Ort geführt hatte und nun in seine Richtung rannte. „Schuld, du feiner Nichtsnutz von einem Köter, hast zu uns zurückgefunden und Freunde mitgebracht, was? Wenn wir hier lebend herauskommen gibt es für dich und deinen Bruder Lecker Lecker! Aber wo sind meine Manieren, Felix Wiede… Moment, Ihr kennt meinen Namen bereits…“

Der Mann war umzingelt von Orks, Untoten und einem gefährlichen Vampir und begann ohne Pause zu plaudern, als hätten wir uns gerade beim Kaffeekränzchen kennengelernt. Unfassbar!

„Achtung, Boss!“ sagte der Große mit der Axt, bei dem es sich um den Witzigen Willi handeln musste, als die ersten Orks zum Angriff übergingen.

„Wie unhöflich von euch Bestien, mich mitten im Gespräch zu unterbrechen! Wir waren gerade dabei uns vorzustellen. Diese feinen Herrschaften…“ Er redete weiter, während der Kampf begann. Wir eilten herbei, um die Gruppe zu unterstützen.

 

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Schnell konnten wir den Abstand deutlich verringern, den ersten Schlagabtausch verpassten Frena von Averfeld und ich allerdings noch. Der Hund namens Schuld war schneller und hatte einen Vorsprung. So schaffte er es, zu Wiedegrund aufzuschließen und dessen Gegner zu attackieren.

Der Hexenjäger kämpfte zwar mit meisterlicher Fechtkunst, jedoch redete er ununterbrochen weiter.

„Nimm dies, Unhold, ha, getroffen, damit hast du nicht gerechnet, was? Ich werde dich filetieren, wie eine Brasse auf dem Altdorfer Fischmarkt. Hast du noch nicht genug? Na warte…“ Der Ork vor ihm war davon sichtlich irritiert und musste tatsächlich einige gut gezielte Hiebe einstecken.

 

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Grung hatte sich darangemacht, unsere Flanke zu schützen und hielt gleich zwei Gegner in Schach.


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Auf der anderen Seite hatte die Frau, bei der es sich um Fräulein Gretchen handeln musste, mit Unterstützung eines zweiten Kampfhundes einen Ork in die Zange genommen. Dieser wehrte sich Allerdings mit wilden Attacken.

Der erste Ork fiel unter den wuchtigen Hieben von Willi. Wir schalteten weitere Orks aus und schnell lagen vier der Kreaturen tot am Boden. Damit war der Weg zum Wolf und seinen Leibwächtern frei.

 

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Der Feigling schickte seine Beschützer vor.

„Kämpft, meine Diener!“ brüllte er den gewaltigen Untoten zu, die sich uns mit ihren großen Äxten entgegenstellten. „Sie müssen sterben! Alle!“

 

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Sie griffen Wiedegrund und Willi an. Der Hexenjäger fluchte, beleidigte und verlachte seinen Kontrahenten, den er immer wieder mit seinem Schwert traf. Der witzige Willi tat sich deutlich schwerer und wurde von dem Untoten zurückgedrängt und getroffen. Eine große Wunde klaffte auf Willis Brust. Die rostige Axt des Leibwächters hatte die Rüstung einfach durchschlagen.

 

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Fräulein Gretchen hatte ebenfalls Schwierigkeiten mit ihrem Gegner. Dieser konzentrierte sich nun immer mehr auf den Hund an Gretchens Seite. Die Axt des Orks traf das arme Tier und der Kampfhund brach winselnd zusammen. Als Schuld das sah, jaulte sie laut klagend. Wütend sprang sie den Ork an, der den anderen Hund niedergeschlagen hatte. Aber auch Schuld wurde von der schweren Steinaxt getroffen. Gretchen schrie verzweifelt auf und hieb dem Ork ihre Kurzaxt in die Seite.

 

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Ich kletterte über einen Felsbrocken und konnte nun auch endlich in den Kampf eingreifen. Sofort stellte sich mir der Wolf in den Weg.

„Hexenjäger… wie auch immer Ihr es geschafft habt, mich zu finden, hier endet Euer Weg!“

Wir kämpften. Er war stark, schnell und gerissen, aber ich war ihm ebenbürtig… so hoffte ich jedenfalls. Er fügte mir kleine Schnitte mit seinem verfluchten Schwert zu, ich traf ihn mehrmals mit dem Sigmarhammer.

Die Leibwächter versuchten Wiedegrund und die anderen zurückzudrängen. Der Hexenjäger zeigte sich immer noch sehr geschickt mit dem Schwert und kommentierte jeden Schlag wortreich. Sein großer Gegner ging unter einem Hagel von Schwerthieben zu Boden und hauchte sein untotes Leben aus.

Willi wurde hingegen von einem gewaltigen Axtschwinger niedergestreckt, obwohl Frena von Averfeld ihn inzwischen tatkräftig unterstützte.

 

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Schließlich bewegte sich auch Adelhart Malvenberger zögerlich in den Kampf. Seine Feuerbälle waren nutzlos, denn zu groß war das Risiko einen von uns zu treffen. Sein Mut wurde sofort bestraft. Die schartige Axt eines Leibwächters fuhr in seinen dürren Körper. Der Magier wich zurück. Averfeld nutzte den Moment der Ablenkung und trieb ihr Großschwert tief in den Körper des Untoten. Er schwankte, hielt sich aber trotz der tiefen Wunden noch auf den Beinen. Schmerz schien diesem Wesen fremd zu sein.

 

Grung und sein Gegner kämpften immer noch verbissen. Brachiale Gewalt traf auf unbändige Kraft. Dabei wurde der Oger allerdings immer mehr zurückgedrängt und musste einige Treffer einstecken, die ihm schwer zusetzten.

 

Der Armbrustschütze, den ich für den stummen Ed hielt, war Gretchen zu Hilfe geeilt. Gemeinsam versuchten sie, den Ork niederzuringen, doch ihr Gegner traf die junge Frau mit seiner kruden Waffe. Schwer getroffen brach sie zusammen. Der Armbrustschütze zeigte sich unbeeindruckt, wirbelte seinen Dolch herum und trieb ihn dem Ork in den hässlichen Schädel.

 

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Nun da einer der Leibwächter gefallen war, hatte es der Wolf mit Wiedegrund und mir zu tun. Zwei Hexenjäger gegen ein altes, durchtriebenes Übel.

„Nun hast du es mit gleich zwei von uns zu tun, du Scheusal!“ gab Wiedegrund von sich. So langsam ging mir sein endloses Geplapper auf die Nerven. Ich versuchte, mich trotzdem auf den Kampf zu konzentrieren.

 

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Der stumme Ed hatte sich dem Kampf gegen den verbliebenen Leibwächter angeschlossen und erstaunlicherweise war es auch der Armbrustschütze, der dem Untoten mit seinem Dolch den Todesstoß verpasste. Averfeld nickte ihm anerkennend zu.

 

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Wir hatten den Wolf in die Enge getrieben. Wiedegrund und ich deckten ihn mit Hieben, Stichen und Schlägen ein, doch der Wolf war ein gerissener Gegner. Er tauchte unter unseren Waffen hindurch, lenkte sie um, parierte und schließlich versenkte er sein Schwert einige Fingerbreit in Wiedegrunds Brustkorb. Für einen Moment verstummte der Hexenjäger. Blut trat aus der Wunde aus, wanderte an der verfluchten Klinge entlang und versickterte in der Pranke des Vampirs. Augenblicklich schien ihn neue Kraft zu durchströmen.

„Ah, Euer Blut ist schmackhaft! Ich werde es ausführlich verkosten, wenn ich mich der anderen entledigt habe“, sagte er mit wölfischem Grinsen. Damit ruckte die Fluchklinge in meine Richtung und schnitt auch mir in den Oberkörper. Nichts geschah.

„Euer Blut hingegen… ist verdorben!“ meinte der Vampir abschätzig.

Ich hatte keine Zeit, über seine Worte nachzudenken, denn er drosch nun auf mich ein. Ich schaffte es, einen besonders wuchtigen Schlag ins Leere laufen zu lassen und meinerseits zu treffen. Der Wolf keuchte auf, fasste sich aber sofort wieder.

 

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Grung hatte es geschafft, wieder die Oberhand im Kampf gegen den Ork zu gewinnen. Ein wuchtiger Schlag zerschmetterte zahlreiche Knochen und der Oger schleuderte seinen Gegner von sich. Plötzlich ging die Kreatur in Flammen auf. Malvenberger hatte nur auf einen günstigen Moment gewartet, den Ork mit einem Feuerball anzuzünden. Grung schnaubte kurz, sagte dann aber erleichtert: „Danke, Feuermann!“

 

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Nur der Wolf war noch übrig. Er war allein, alle seine Verbündeten lagen tot am Boden. Wütend blickte sich der Vampir um.

„Ihr denkt, Ihr hättet mich aufgehalten. Ihr denkt, Ihr hättet mein Werk aufgehalten. Nein! Wenn ich falle, ändert das nichts. Der Blutmond kommt und Ihr werdet alle verdammt sein“, zischte er. Eine große Fledermaus stieß von der Decke. Sie kreiste einmal über dem Kampfgeschehen und flog dann durch einen Spalt im Felsgestein davon. Der Vampir blickte ihr hinterher und lächelte nun wieder.

„Der Tod wird kommen und er wird euch holen. Euch alle!“ Damit stürzte er sich wieder auf uns.

 

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Averfeld mischte sich nun ebenfalls in den Kampf ein. Mit vereinten Kräften schafften wir es endlich, den Untoten zu besiegen. Felix Wiedegrund versetzte ihm den Todesstoß.

Um sicherzugehen, dass die Existenz des Vampirs nun endgültig beendet war, durchbohrten wir seinen unheiligen Körper mit mehreren Holzpflöcken und schlugen ihm den Schädel ab. Anschließend verbrannten wir seine Leiche und verteilten die Asche im gesamten Raum. Unbemerkt von uns allen füllte sich Malvenberger ein wenig davon in ein kleines Glasfläschchen ab und steckte es unauffällig ein.

Frena und Grung schauten nach den Verletzten. Fräulein Gretchen und Willi ging es bald wieder gut. Sie waren anfangs noch etwas benommen, konnten sich aber nach einiger Zeit schon wieder auf den Beinen halten. Der Hund namens Schuld war eine Hündin, wie wir erfuhren und ebenfalls schnell wieder erholt. Sühne, den anderen Hund hatte es schlimmer erwischt. Sein Kiefer war zertrümmert, was in meinen Augen allerdings auch keinen großen Unterschied machte. Das Tier war aufgrund seiner zahlreichen Narben ohnehin kaum an Hässlichkeit zu übertreffen.

Nachdem wir uns etwas gesammelt hatten, wollte ich mich mit Felix von Wiedegrund über das weitere Vorgehen und seine Erkenntnisse zum Blutmond austauschen. Dabei machte ich mich auf einen heftigen Redeschwall gefasst und sollte nicht enttäuscht werden…

 

 

 

Zwischenspiel – Ein wahrer Kern

Spoiler

Der Wolf war besiegt, seine Überreste verbrannt und im Raum verteilt. Der Hexenjäger Felix Wiedegrund, die Templerin Frena von Averfeld und ich hatten zahlreiche Segen über diesen Ort gesprochen, um eine Wiederauferstehung zu verhindern. Nach getaner Arbeit, konnten wir jedoch nicht rasten. Der Wolf hatte erneut vom Blutmond gesprochen und vom Magier Adelhart Malvenberger wusste ich bereits, dass es sich um eine Art Ritual handeln musste, das noch in dieser Nacht stattfinden würde. Von Wiedegrund erhoffte ich mir ein weiteres Puzzleteil, vielleicht sogar das letzte und entscheidende in diesem Fall.

 

„Sagt, Wiedegrund, was wisst Ihr über diesen Ort, den Wolf und vor allem – den Blutmond?“

 

„Nun, ich dachte schon, Ihr würdet nie fragen“, antwortete der Hexenjäger im Plauderton. „Wo soll ich anfangen? Ja… nein… lasst mich überlegen… es gibt so viele Stränge, an denen man beginnen könnte. Ihr kennt das sicher, wenn man eine Geschichte zum Besten gibt und einfach nicht weiß, ob man bei der Prinzessin, dem Landstreicher oder dem Froschkaiser anfangen möchte. So eine Geschichte will ja auch spannend erzählt werden, andernfalls schläft das Publikum ein, bevor man mit der Einleitung fertig ist…“

 

Ich seufzte innerlich und versuchte mich zu beherrschen.

 

„Also, wo war ich? Ja, Stränge! Ein Strang ist zweifelsohne das Buch! Welches Buch? – fragt Ihr euch sicher, nun es ist kein Buch wie jedes andere, nein es ist ein besonderes Buch, ein Märchenbuch, um genau zu sein. Ein Märchenbuch? Ja warum geht es denn jetzt um Märchen? – fragt Ihr euch vielleicht und das ist durchaus eine berechtigte Frage, aber ihr habt sie noch nicht gestellt, also muss ich sie sicher nicht beantworten, oder doch?“

 

„Nun, wenn es…“, versuchte ich anzusetzen.

 

„Na gut, wenn Ihr wollt, erkläre ich es natürlich gerne. In dem Märchenbuch geht es… wobei, vielleicht sollte ich zunächst erwähnen, wer der Autor ist. Das ist in der Tat sehr bedeutsam für die Märchen oder besser für den gesamten Strang der Geschichte. Also, der Autor nennt sich Nepodomius Grimm, besser bekannt als Hexenmeister von Vanhal, einer der verdammten Vampire Sylvanias. Das Besondere an diesem verabscheuungswürdigen Exemplar, dieser Kreatur der Nacht, diesem Schänder von Seelen, ist seine prophetische Gabe, die es ihm erlaubt gewisse Ereignisse in der Zukunft zu sehen. Diese Ereignisse hat der Hexer und Nekromant niedergeschrieben in verschiedenen Büchern. Diese Bücher werden gemeinhin als Märchenbücher betrachtet, sind die darin enthaltenen Geschichten doch außerordentlich fantastisch und kaum mit der Wirklichkeit in Einklang zu bringen. Da gibt es zum Beispiel eine von sieben Zwergen und einer Furie mit schwarzen Haaren wie Ebenholz… aber ich schweife ab. Also der Orden des Heiligen Anselm, dem auch meine Wenigkeit, Hexenjäger Felix von Wiedegrund, angehört, das bin ich, aber das wisst ihr ja bereits… wo war ich? Ach richtig, eines dieser Werke fand ich in unserer Ordensbibliothek und da ich den Namen des Autors mit dem Hexenmeister von Vanhal in Verbindung bringen konnte, forschte ich etwas genauer nach und siehe da!“

 

Wiedegrund streckte den Zeigefinger vor und machte eine gewichtige Pause, in der er zum ersten Mal zu atmen schien.

 

„Siehe da, ich konnte bereits drei der Märchen mit wahren Begebenheiten in Verbindung bringen, die jedes Mal ein schreckliches Ende für alle Beteiligten bereithielten. Da Nepodomius Grimm es mit örtlichen Beschreibungen und auch dem Zeitpunkt des Geschehens stets sehr genau nahm, waren die Parallelen schnell erkannt und gezogen. Nun nahm ich auch die anderen Märchen genauer unter die Lupe und siehe da, was fand ich?“

 

Kurz wollte ich antworten, doch es handelte sich offensichtlich nur um eine rhetorische Frage.

 

„Ich fand den Wolf! Der Wolf tauchte immer wieder auf, in zahlreichen Geschichten und viele davon lagen bereits in der Vergangenheit, andere hingegen in der Zukunft und eine spielt – na, erratet ihrs? Ja? Ja? Richtig! – eine spielt genau jetzt! Natürlich ist das Geschehen anders beschrieben, Personen sind austauschbar und der genaue Ablauf ging entweder im Schleier der Visionen oder in der künstlerischen Freiheit des Autors, also von Nepodomius Grimm, verloren. Aber eines war eindeutig. Wie hieß es noch? Lasst mich nachdenken. Das Ende der Geschichte ging in etwa so: Der Wolf heulte den roten Mond an, um seinen geliebten Freund endlich wieder auf Erden wandeln zu sehen. Doch der Mond sagte, dass er eine Gemahlin wünsche, eine junge, schöne und reine Frau. Der Wolf machte ihm dies Geschenk frohen Mutes. Da nahm der rote Mond eine engelsgleiche Gestalt an und stieg zum Wolf und seiner Gattin herab. Sie regierten fortan zu dritt über das Land und die Leute und alle lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage.“

 

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Wiedegrund machte nun endlich eine längere Pause, die ich nutzte: „Und dieses Märchen führte Euch an diesen Ort?“


„Es führte mich zumindest unten ins Dorf und in diesen Schandfleck von Taverne, in der sie nach wie vor der Hexenzarin huldigen, pfui! Ihr wisst, das sie eine Vampirin ist, oder? Zumindest bin ich mir dessen sicher. Verbrennen sollte man den ganzen Laden, mit Stumpf und Stiel ausgerottet gehört das ganze Pack! … Aber sei‘s drum, ja dieses Märchen brachte mich hierher und der Brief dieser Elfe half mir schließlich, hierher zu finden. Achja, die Elfe, sagt, kennt Ihr zufällig eine Elfe? Natürlich kennt Ihr sie, es muss so sein. Der Brief war sicher für Euch bestimmt, gibt ja sonst kaum Hexenjäger in diesem trostlosen Landstrich. Aber der Brief landete bei mir, was ein Glück war, denn dadurch stehen wir jetzt, wo wir stehen und das ist freilich keine schlechte Position für zwei Hexenjäger: umgeben von der Asche eines unheiligen Vampirs, meint Ihr nicht? Sicher meint Ihr das! Nun, die Elfe schrieb von der Priesterin, sicher ist sie auch Euch bekannt. Eine Weisskopf, Weisshaar? So etwas in der Art. Auf jeden Fall sei sie vom Wolf verschleppt worden, für ein Ritual. Welches Ritual das ist, könnt Ihr Euch nun sicher denken, oder? Natürlich könnt Ihr das! Der Blutmond! Sie soll die Gemahlin des Mondes werden, was sicher im übertragenen Sinne gemeint ist. Vermutlich wird sie einfach geopfert, um eine Wesenheit zu beschwören, die dann Tod und Verderben über das ganze Land bringen soll. Warum nicht der rote Mond selbst? Nun, das ist klar, denn weder Mannslieb noch Morrslieb würden persönlich zu uns herabsteigen, außerdem sind die beiden ja bereits ein Paar oder habt Ihr je von Polygamie bei Monden gehört? Nein, natürlich habt Ihr das nicht. Ich verbuche das mal unter künstlerischer Freiheit. Also sagen wir einfach, ein Blutdämon oder vielleicht auch ein vampirischer Urahn soll mit ihrem Blut angefüttert werden.“

 

Vehement ging ich dazwischen. Mir brannten so viele Fragen auf der Zunge: „Aber der Tod des Wolfes bedeutet dann doch auch das Ende des Märchens?“

 

„Keineswegs… oder doch? Im Zweifelsfall würde ich nicht vom Besseren ausgehen, andernfalls werdet Ihr schnell enttäuscht, mein Herr, das könnt Ihr mir glauben. Der Wolf hat sicher noch den einen oder anderen Handlanger, der sein Werk mit Freuden selbst ausführt oder zumindest unterstützt.“

 

„Aber wenn der Wolf hier war, wo ist dann die Priesterin? Müsste sie nicht ebenfalls hier sein?“ Wollte ich wissen. Die Sorge um Hildegund Weisshaupt, die Shallyageweihte wuchs in mir.

 

„Dazu sagt das Märchen nicht Konkretes, allerdings hat Eure Elfenfreundin explizit das Kloster oder besser gesagt, die alte Klosterruine oben auf dem Berg genannt, habe ich das nicht erwähnt? Dort würde ich also nach Eurer Priesterin suchen. Natürlich begleite Ich Euch und mit mir meine tapferen Mitstreiter. Es gilt das Böse aufzuhalten, das ist der Pfad! Der Pfad des Heiligen Anselm.“ Bei diesen Worten griff Wiedegrund nach seinem Hut und drückte ihn sich noch etwas fester aufs Haupt.

 

Ich nickte zufrieden. Sicher hätten sich die letzten 10 Minuten auch in einer einzigen zusammenfassen lassen, aber immerhin wusste ich nun deutlich mehr über das, was hier vor sich ging. Die vielen neuen offenen Fragen, die sich in Verbindung mit dem Märchenbuch des Nepodomius Grimm auftaten, schob ich vorerst in eine hintere Ecke meines Geistes, um sie später wieder heraus zu kramen, wenn nicht mehr unmittelbar Gefahr im Verzug war.

 

 

 

Zwischenspiel - Das Ritual

Spoiler

Wir brachen auf, auch wenn wir uns lieber etwas ausgeruht hätten, doch die Zeit drängte. Hier unten, tief im Berg, war die Tageszeit schwer zu bestimmen. Allerdings vermutete ich, dass der Tag sich bereits dem Ende neigte und die Nacht hereinbrach. Die Vollmondnacht… Die Blutmondnacht…

Es gab keinen schnellen Weg heraus und so mussten wir den Gang nehmen, aus dem wir gekommen waren. An einer Kreuzung, die wir schon auf dem Hinweg passiert hatten, ließ uns ein kalter Luftzug auf einen Ausgang hoffen. Wir folgten dem steilen Gang. Immer wieder rutschten wir auf dem vereisten Boden aus oder stolperten, weil unsere müden Füße den Halt auf lockeren Steinen verloren. Schließlich wehte uns feiner Schnee entgegen und vor uns erstreckte sich ein weißer Abhang mit einzelnen, zerklüfteten Felsen. Wir hatten den Ausgang gefunden.

Mein Zeitgefühl hatte mich nicht getrogen, es war bereits Abend. Von der Sonne war nur noch ein schwacher rötlicher Streif am Horizont zu sehen. Der Rest des Himmels war wolkenverhangen und dunkel. Keiner der Monde war in Sicht.

Wir gingen bergauf, denn an der Spitze des Berges sollten wir das Kloster finden. An der Spitze, auf der in Nepodomius Grimms Märchen der Wolf dem roten Mond eine Gemahlin zum Geschenk machte, um dann für immer gemeinsam mit ihm über das Land zu herrschen. Wie viel Wahrheit steckte in dem Märchen? Wir würden es herausfinden…

Es wurde dunkler, die Sonne war nun endgültig verschwunden. Wir stapften mit entzündeten Fackeln den Berghang hinauf. Und dann sahen wir es. Die schemenhaften Umrisse einer alten Ruine, hundert, vielleicht zweihundert Schritt vor uns.

 

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„Bleibt wachsam!“, raunte ich. „Auch wenn der Wolf tot ist, streichen seine Schergen sicher noch hier herum.“

Felix Wiedegrund nickte stumm. Er war seit unserem Aufbruch immer wortkarger geworden. Ich betrachtete ihn für einen Augenblick. Schwankte er leicht? Vielleicht war es nur Einbildung, aber er wirkte für den Bruchteil einer Sekunde völlig entkräftet, bevor er sich straffte und meinen Blick entschlossen erwiderte.

„Weiter!“, sagte er und ging voran.

Also näherten wir vorsichtig der Ruine und je mehr wir von ihr erkennen konnten, desto ungläubiger betrachtete ich das Gemäuer.

„Seltsam“, stellte Adelhart Malvenberger fest. „Ich könnte schwören, dass dieses verfallene Bauwerk, jenem in Langwald auf den Stein genau gleicht.“

„Euch ist es also auch aufgefallen“, stellte Frena von Averfeld fest.

Wir waren nun bis auf wenige Schritt herangekommen und konnten Stimmengemurmel aus dem Inneren der Ruine hören. Worte in einer fremden Sprache… Eine Beschwörung? Die Stimme war die einer Frau und kam mir vertraut vor. Sie klang tiefer und wie verzerrt, aber erinnerte mich dennoch an Hildegund Weisshaupt… Doch das konnte nicht sein. Oder?

In diesem Moment riss die Wolkendecke ein Stück weit auf. Ein rötlicher Mond stand am Himmel und sein Licht beleuchtete die Szenerie vor uns. Die Shallyapriesterin stand in einem roten Pentagramm in der Mitte des großen Altarraumes, umgeben von drei Wolfsvampiren. Sie wirkte wie in Trance, hatte die Arme erhoben und ein dünner Faden einzelner Blutstropfen rann von ihrem Körper zu einem kleinen Runenstein, der vor ihr stand.

 

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 Uns blieb keine Zeit, das Gesehene zu verarbeiten, denn auch die Vampire hatten uns bemerkt.

„Da sind die Mörder des Meisters! Packt sie, reißt sie, zerfetzt sie!“, kreischte die Vorderste von ihnen…

 

Es war ein kurzer brutaler Kampf, den wir auf den Stufen des alten Klosters führten. Die abscheulichen Kreaturen attackierten uns verbissen, hatten gegen unsere zahlenmäßige Überlegenheit aber keine Chance. Ihre verdrehten Leiber lagen einige Augenblicke später vor uns im Schnee, doch wir beachteten sie nicht weiter und eilten zu Hildegund Weisshaupt.

Wiedegrund, der Hexenjäger lief voran und packte einen Holzpflock: „Ich werde dich vernichten, du Teufelsbuhle!“

„Halt!“, rief ich und stellte mich ihm in den Weg. „Ihr wisst nicht, ob sie unter einem Zauber steht. Seht sie Euch doch an!“

 

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„Zauber hin oder her, sie ist eine Hexe, sie will den Dämon beschwören! Und nun aus dem Weg, oder ich werde Euch ebenfalls zu den Göttern schicken, beim heiligen Anselm!“ entgegnete mir Wiedegrund zornig. Schweiß rann ihm das Gesicht herunter. War er vorher schon so blass gewesen?

„Kommt zu Sinnen! Sie ist eine Geweihte der Shallya und wenn sie mit üblen Mächten im Bunde ist, können wir sie nach eingehender Befragung immer noch richten“, versuchte ich ihn zu überzeugen.

„Genug des Schwachsinns!“, schrie Wiedegrund nun mit weit aufgerissenen Augen, stieß mich zur Seite, holte aus und wollte den Pflock in den Rücken der Geweihten rammen… als ihn eine gewaltige Faust von hinten traf und der Hexenjäger ohne einen weiteren Laut zu Boden ging.

„Du nicht stechen nette Frau!“, brüllte Grung den am Boden liegenden Wiedegrund an, dessen Kampfgefährten Willi, Gretchen und Ed sich nun unsicher umsahen und Rücken an Rücken stellten.

 

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„Das… das hättet Ihr nicht tun sollen!“ sagte Fräulein Gretchen und tippelte nervös von einem Bein aufs andere. „Die Inquisition wird davon erfahren.“

Der Oger beachtete sie nicht weiter, trat an die Geweihte Weisshaupt heran, legte ihr sanft den Arm um die Seite und zog sie mit einer vorsichtigen Bewegung aus dem Beschwörungskreis heraus. Sofort brach sie in seinen Armen zusammen. Der Faden aus Blut wurde unterbrochen. Zunächst geschah nichts und für einen Moment atmeten wir auf. Doch dann fiel ein roter Lichtstrahl auf den Stein und das Pentagramm begann zu leuchten. Ein roter Nebel stieg auf und ein undeutlicher Umriss formte sich. Ich erkannte Flügel, die wuchsen, Hörner auf einem größer werdenden Kopf und krallenbewehrte Hände, die sich suchend ausstreckten.

Der Nebel löste sich langsam auf und vor mir stand… der Dämon. Nur war er deutlich kleiner als ich es erwartet hätte.

 

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„Verflucht, verflucht, bei allen Niederhöllen und solchen, die es werden wollen“, schrie er mit piepsiger Stimme. „Welcher Idiot hat das Ritual unterbrochen? Seht Euch den Schlamassel doch mal an, ich bin winzig, WINZIG!!!“ Der kleine Wicht sah sich wütend um, bis sein glühender Blick an mir hängenblieb und schlagartig freundlicher, ja beinahe unterwürfig wirkte. „Oh, Ihr müsst der Meister sein. Komisch, hätte mir Euch anders vorgestellt. Ihr wisst schon, ein Wolf ohne Wolfspelz ist irgendwie seltsam… Aber sei’s drum, ich hoffe, Ihr wollt nichts geringeres, als die Weltherrschaft an Euch reißen?“ Bei diesen Worten legte er den Kopf schief.

Ich war fassungslos…

 

 

 

Zwischenspiel – Ein dunkles Geheimnis

Spoiler

Der kleine Dämon vor mir sah mich erwartungsvoll an. Das rote Licht des Blutmondes, das eben noch das Kloster erhellt hatte, schwand langsam, als sich eine große Wolke vor den Himmelskörper schob.

„Du… Dämon… Warum bist du hier? Wer hat dich gerufen?“, verlangte ich zu erfahren.

„Ihr seid der Meister, Ihr müsst es doch wissen. Natürlich habt Ihr mich gerufen, auch wenn Ihr stümperhaft… äh ich meine in Eurer großen Weisheit das Ritual vorzeitig unterbrochen habt“, antwortete die Kreatur.

 

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„Ich bin nicht dein Meister, Unheiliger!“, entgegnete ich mit Nachdruck.

Frena von Averfeld näherte sich vorsichtig und sah mich irritiert an. „Siegbrandt… Ihr versteht, was dieses Wesen sagt?“

Ich wollte antworten, hielt aber für einen Moment inne. Auch die anderen sahen mich an. Ich wusste nicht, warum ich scheinbar als einziger die Worte des Dämons in reinstem Reikspiel (Sprache des Imperiums) hörte, doch mir war klar, dass dieser Umstand  nichts Gutes bedeutete.

 

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Währenddessen verzog der Dämon seinen Mund zu einem breiten Grinsen und zeigte dabei zahlreiche kleine, spitze Zähne.

„Ich verstehe. Die da (und damit zeigte er auf den Rest der Gruppe) sollen’s nicht erfahren. Natürlich, so kleingeistig sind die Menschen. Oh mein Meister, ob Ihr das vor ihnen verheimlichen könnt?“, setzte er in gespielter Sorge fort.

 

Es gab für mich nur zwei Möglichkeiten: Das Wesen befragen und meinen Gefährten damit offenbaren, dass ich es verstehen konnte oder diese unreine Kreatur erschlagen und damit möglicherweise wichtige Informationen verpassen.

 

 

 

Zwischenspiel - Rumpelflinzchen

Spoiler

Ich war unentschlossen und musste doch schnell eine Entscheidung treffen. Die Informationen des Dämons konnten äußerst wertvoll sein oder ausschließlich aus Lügen bestehen. Wie würde es meine Gruppe aufnehmen, wenn ich weiter mit dieser Kreatur redete? Außerdem verlangte meine Hexenjägerausbildung, jedes unheilige Geschöpf sofort zu strafen und zu vernichten…

Doch auf meinen zahlreichen Reisen musste ich immer wieder feststellen, dass kein Mensch ausschließlich gut oder böse ist. Keine Situation ist eindeutig schwarz oder weiß, die wenigsten Entscheidungen nur richtig oder falsch. Es galt ein höheres Ziel zu erreichen, nämlich das, was auch immer der Wolf begonnen hatte, aufzuhalten. Und wenn ich dafür diesen Dämon einen Augenblick länger leben lassen musste, dann sollte es eben so sein.

 

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„Ich verstehe diese widerliche Kreatur. Es war Teil meiner Ausbildung, den Feind zu verstehen, um ihn besser finden und vernichten zu können“, antwortete ich Frena knapp und hoffte, glaubhaft zu wirken.

„Uiuiui, ob sie Euch das abkaufen, großer Meister?“, der Dämon grinste breit. „Ich spüre, dass der Zauberer da hinten alles andere als überzeugt ist. Allerdings trägt er selbst viel mehr Dunkelheit in sich, als Ihr…“

„Schweig, Unhold!“, fuhr ich das Wesen an, woraufhin sich ihm augenblicklich der Mund verschloss. Wütend wollte es etwas entgegnen, doch zwischen seinen zusammengepressten Lippen kamen nur unterdrückte Laute hervor. Zornig stampfte der kleine Dämon auf, war jedoch außerstande, etwas an seinem Zustand zu ändern.

„Ich glaube, durch den Bannkreis habe ich eine gewisse Kontrolle über ihn“, sagte ich den anderen und richtete meine Worte dann wieder an den Dämon: „Sag mir, widernatürliche Kreatur, welche Macht hat dein Meister, der dich beschworen hat, über dich?“

Der Kiefer des Dämons klappte auf und obwohl der kleine Kerl mit seinen Klauen immer wieder versuchte, sich den Mund zuzuhalten, brach es aus ihm heraus: „Der Meister kann alles befehlen… hmhmpf… was ihm beliebt… hmhmpf… braucht nur… hmhmpf… nein verdammt! hmhmpf… braucht nur… nein, ich will nicht! hmhmpf… nur wahren Namen… hmhmpf…“, der Dämon schrie immer wieder hysterisch, wenn er die Worte nicht aufhalten konnte. „Sonst… NEIN!!! … Sonst… NICHT VERRATEN!!! Sonst bin ich frei… hmhmpf… außerhalb… hmhmpf… Bannkreis… SCHEISSE!!!“ Der kleine Wicht ließ augenblicklich die Schultern hängen. „Eine Frage?! Der dämlich… der großherzige Meister hat ernsthaft nur EINE verdammte Frage gebraucht. Rumpelflinzchen, du musst wirklich besser…“ Wieder schlug er sich die Hände vor dem Mund und sah mich ertappt an.

„Dein wirklicher Name ist Rumpelflinzchen?“, fragte ich und versuchte meine Mundwinkel davon abzuhalten sich zu einem amüsierten Grinsen zu verziehen.

Aus dem Hintergrund hörte ich Grung selig sagen: „Oh ich mögen Märchen von Rumpelflinzchen und den… und den… und den sieben goldenen Strohhüten des Unheils.“

„Ja! Nein! Verdammt! … Ja… Hab ich mir nicht ausgesucht. Macht Euch nicht über mich lustig, Meister! Ich bin ziemlich mächtig!“, antwortete Rumpelflinzchen und hob stolz das Kinn.

„Mächtig also?“, überlegte ich laut.

„Ach Dreck…“, grummelte der Dämon.

„Über welche Macht verfügst du, Rumpelflinzchen?“, bohrte ich nach.

„Kannleutekontrollieren“, nuschelte der Dämon möglichst undeutlich.

„Sprich klarer, Dämon!“, herrschte ich ihn an.

„ICH KANN LEU-TE KON-TROL-LIE-REN!“, antwortete Rumpelflinzchen genervt. „Ich kann ihnen sagen, was sie tun sollen, wenn ich einmal weiß, wie ihr Blut schmeckt. Ich kann fliegen, was jawohl offensichtlich ist (damit zeigte er auf seine Flügel). Und ich spüre alles, was Blut in seinen Adern hat. Ich spüre Euch, den großen Idioten, die blonde Sardine, den Zauberheini, die hyperaktive Tante, den hässlichen Glatzkopf, den Trottel mit der Maske, die beiden Köter, die ohnmächtige Zaubertrulla, den anderen Spitzhut da am Boden – hat übrigens verfluchtes Blut intus – und natürlich die ganzen Orks und Untoten, die gerade auf dem Weg hierhin…“, sein eben noch frustriertes Gesicht erhellte sich wieder. „Oh mein Meister“, sagte er hämisch. „Es sind viele, sehr viele. Und solltet ihr sterben, ist Rumpelflinzchen frei. Dann kann ich mich am Blut der Unschuldigen laben und wachsen… wachsen.“ Der Dämon blickte versonnen nach oben, wo der noch leicht rötliche Mond erneut durch die Wolkendecke brach.

„Bis es soweit ist, wirst du mir gehorchen, Rumpelflinzchen! Und du wirst mir helfen, gegen die untoten Horden zu kämpfen“, befahl ich ihm.

 

Die Gruppe um Fräulein Gretchen hatte dem Gespräch gebannt gelauscht. „Ihr! Ihr seid ein Häretiker, Siegbrandt Schwartz!“, rief mir die Frau zu. „Wir werden Euch auf den Scheiterhaufen bringen!“

„Das könnt ihr gerne versuchen“, mischte sich nun Adelhart Malvenberger ein. „Aber nur, wenn wir diesen Ort lebend verlassen. Und dafür müssen wir zusammenarbeiten.“ Der Magier zeigte auf den Waldrand. Von allen Seiten kamen dunkle Gestalten auf uns zu. Im Schein des Mondes erkannten wir Mehrere Orks und einen großen Untoten Wächter, die zielstrebig auf die Ruine zuliefen.

Widerstrebend nickte Gretchen, sagte aber: „Das hier ist noch nicht vorbei. Für Euch alle!“ Dann bezogen die Hexenjäger, deren Anführer nach wie vor bewusstlos in der Ruine lag, Stellung und wir taten es ihnen gleich.

 

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Kapitel 2.4 – Das letzte Gefecht

(Staffelfinale)

Spoiler

„Das nicht viele sein“, meinte Grung und blickte den Angreifern abschätzig entgegen.

„Hihi“, kicherte Rumpelflinzchen bösartig. „Wo habt Ihr nur diesen Idioten aufgesammelt, Meister? Das ist erst der Anfang. Es wird noch eine laaange Nacht für Euch alle… wenn Ihr überhaupt so lange überlebt.“

Ich ignorierte das Geplapper des Dämons und schätzte unsere Situation ein. Die alte Ruine gab uns gute Deckung und konnte auch von wenigen Kämpfern gehalten werden, wenn sie ihr Handwerk beherrschten.

 

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„Adelhart, nehmt die Orks unter Beschuss! Grung, der große Untote scheint genau Eure Kragenweite zu sein. Ihr da hinten…“ Ich zeigte auf Willy. „Haltet die – Achtung, hinter Euch!“ Ein Ghoul stand plötzlich in der Ecke hinter dem großen Glatzkopf und wollte ihm einen angespitzten Knochen in den Rücken rammen.

 

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Die Reaktion kam zu spät. Fluchend brüllte Willy auf, als ihm der Knochen den Arm aufschlitzte. Im Gegenzug verpasste er seinem Gegner einen Hieb mit der schweren Zweihandaxt, woraufhin der Ghoul jaulend das Weite suchte.

Der stumme Ed und ich legten beide auf den großen untoten Wächter an. Beide Schüsse trafen, doch nur meine Pflockschleuder verursachte erkennbaren Schaden.

 

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Adelhart Malvenberger hatte derweil auf zwei Orkbogenschützen gefeuert und dem ersten einen ordentlichen Treffer verpasst. Um sich vor Gegenbeschuss zu schützen beschwor er eine Nebelwolke vor sich, die den Scheusalen die Sicht erschwerte. Sein Einfall wurde belohnt, denn die Orks setzten ihre Schüsse weit daneben.

 

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Grung folgte inzwischen meiner Aufforderung und stürmte dem Wächter entgegen, der den Oger ebenfalls bemerkt hatte und auf ihn zuwankte. Frena von Averfeld hielt ihre strategisch vorteilhafte Position im Westeingang, während Fräulein Gretchen sich mehrmals neu für einen guten Platz entschied. Sie schien unter großer innerer Unruhe zu leiden.

 

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Ich feuerte einen weiteren Pflock auf den großen Untoten ab, hinter dem inzwischen zwei Riesenfledermäuse aufgetaucht waren. Wieder traf ich und das unheilige Geschöpf schien schwächer zu werden. Da fiel mir ein, dass wir einen weiteren, wenn auch unwilligen Verbündeten hatten.

„Rumpelflinzchen, ich befehle dir, einen der Orks anzugreifen und dazu zu bringen, die anderen Orks anzugreifen!“, sagte ich über die Schulter.

„Natürlich Meister, wie immer Ihr wünscht...“, antwortete er im übertrieben gehorsamen Tonfall eines Bediensteten und fügte dann leise grummelnd hinzu: „Mach deinen Mist doch alleine, elender Hexenheini…“ Trotzdem wandte er sich dem ersten Gegner zu.

 

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Er schaffte es allerdings nicht, seine kleinen spitzen Zähne im Orkfleisch zu versenken. Der Ork schwang seine krude Axt, traf den kleinen Dämon und das Wesen ging in roten Nebel auf. Ich hatte keine Zeit, um genauer hinzusehen, aber Rumpelflinzchen schien besiegt zu sein.

Grung hatte den untoten Wächter erreicht und schlug wie wild mit seiner Keule auf den trägen Koloss ein. Knochen brachen und unter Stöhnen ging der bereits geschwächte Untote zu Boden. Die beiden Hunde Schuld und Sühne waren ihm gefolgt und attackierten die Riesenfledermäuse. Schuld –auch bekannt als Wauzi – biss seinem Gegner ins Genick. Es knackte und die Fledermaus erschlaffte augenblicklich. Die andere schaffte es, Sühne zu kratzen. Wütend knurrte der Kampfhund.

 

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Auf der anderen Westseite der Ruine schafften es die Bogenschützen immer noch nicht, Malvenberger zu treffen. Dafür hatte der erste Ork den Klostereingang erreicht, der von Frena von Averfeld und Willy blockiert wurde. Er fing sich einen eleganten Hieb mit dem Templerschwert ein und wich zurück.

 

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Auf einmal erschien über Frena, Willy und Fräulein Gretchen ein gebückter Schatten und stürzte auf sie herab. Ein weiterer Ghoul hatte die Mauer erklommen und taxierte die Gruppe nun mit hungrigem Blick.

Fräulein Gretchen sprang flink zurück, zielte mit ihrer Pistole und jagte dem Untoten eine Kugel in den Kopf. Der Unhold brach zusammen und blieb reglos am Boden liegen.

„Ha! Leg dich nicht mit Fräulein Gretchen an, Unreiner!“, rief die Frau triumphierend.

 

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Da nun kein Feind mehr in ihrem Rücken war, konnten Averfeld und Willy wieder den Eingang verteidigen. Sie schafften es zunächst nicht, ihre Gegner zurückzudrängen und mussten einige heftige Schläge einstecken.

Malvenberger schoss weitere Feuerbälle und der erste Orkbogenschütze fiel. Die Gelegenheit nutzte ein weiterer Ork allerdings, um den Magier selbst über die Mauer hinweg anzugreifen.

 

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Der Magier wusste sich zu wehren und teilte einige Schläge mit seinem Stab aus, die aber kaum nennenswerten Schaden verursachten.

Schuld und Sühne erledigten derweil gemeinsam die letzte Fledermaus und schauten sich dann suchend um.

 

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Schuld witterte etwas und knurrte. Sie hatte weitere Fledermäuse entdeckt und machte ihren Bruder darauf aufmerksam.

Ich hatte die Kreaturen ebenfalls bemerkt und auf sie angelegt. Mein Schuss traf und ich wollte gerade erneut anlegen, als ich hinter mir ein Plop hörte, das von einem langsamen Klatschen gefolgt wurde.

„Guter Schuss, Meister“, sagte Rumpelflinzchen, der hinter mir im Beschwörungskreis aufgetaucht war.

 

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„Verflucht“, murmelte ich.

„Das könnt Ihr laut sagen!“, pflichtete der Dämon mir bei. „Nicht einmal mein Tod kann mich aus Euren Diensten befreien… aber Eurer“, fügte er böse grinsend hinzu.

Ich seufzte, sagte dann aber: „Mach dich nützlich, Rumpelflinzchen und übernimm einen der Orks. Aber vermassel es dieses Mal nicht!“

„Jaja, wie Ihr befehlt, blabla“, grummelte der Dämon und flog davon.

 

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Die Bemühungen des Dämons waren erneut nicht von Erfolg gekrönt. Stattdessen fing er sich einen Axthieb ein und verschwand wieder in rotem Nebel. Einerseits war ich froh, das Ritual so schnell beendet zu haben, allerdings wäre ein stärkerer Dämon in diesem Kampf von deutlich größerem Nutzen gewesen.

Im Kampf um den westlichen Seiteneingang erzielten Frena von Averfeld und Willy endlich Erfolge. Ein Ork war von der Templerin enthauptet worden und der andere konnte sich nur noch mit Mühe auf den Beinen halten.

 

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Die Nacht schritt voran und obwohl immer wieder Feinde auftauchten, wuchs in mir die Zuversicht, dass wir diesen Kampf überstehen würden.

 

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Doch noch war es nicht soweit.

Schuld und Sühne machten weiter Jagd auf Riesenfledermäuse und es wurde deutlich, dass sie schon oft gemeinsam gekämpft hatten.

 

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Am Westeingang fiel der letzte Ork und Averfeld hatte einen Moment der Ruhe, um sich zu heilen. Doch schon näherte sich aus dem Wald die nächste Gefahr…

 

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Ich legte erneut auf einen Ork an, als es schlagartig dunkler wurde. Der rötliche Mond war hinter dichten Wolken verschwunden und ich konnte mein Ziel kaum noch erkennen. Auf gut Glück setzte ich einen Schuss auf den Schemen des Orks ab, den ich noch vor einem Augenblick deutlich sehen konnte. Der Aufschrei verriet mir, dass ich getroffen hatte.

 

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Neben mir versuchten nun Malvenberger und Fräulein Gretchen gemeinsam, den letzten Ork zur Strecke zu bringen.

 

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Der massige Ork setzte sich mit Leibeskräften zur Wehr und hielt beide weiter auf Abstand.

Grung hatte sich mittlerweile einen Untoten vorgenommen, der gerade aus dem Wald schwankte. Der torkelnde Leichnam hatte keine Chance und wurde unter der gewaltigen Ogerkeule zerschmettert.

 

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Hinter mit machte es erneut „Plop“ und Rumpelflinzchen schaute mich wütend an.

„Wenn Ihr dieses verdammte Ritual nicht unterbrochen hättet, wäre ich mächtiger, viel mächtiger, unermesslich mächtig! Verflucht sollt Ihr sein, Meister, dass ihr mich derart geschwächt auf diese Welt geschickt habt!“, bei diesen Worten stampfte der Dämon erbost auf und kleine Funken sprühten aus seinen glühenden Augen.

 

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„Jammer nicht und mach deine Arbeit, Dämon!“, entgegnete ich kühl. Ich war mittlerweile froh, dass er nicht mit mehr Macht ausgestattet war. Schließlich wusste ich noch nicht, wie man ihn bannen konnte. „Da ist noch ein Ork übrig. Kümmere dich um ihn!“

„Nun, streng genommen sind es fünf Orks“, erwiderte Rumpelflinzchen und zeigte auf den Waldrand, an dem in diesem Augenblick vier weitere Schemen hervortraten. Dann erhob sich der Dämon in die Klüfte und stürzte auf den Ork herab, der sich bereits im Kampf mit Gretchen und Malvenberger befand.

 

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Er schaffte es, den schwer angeschlagenen Unhold am Kopf zu packen und zerfleischte das ohnehin schon hässliche Gesicht. Unter weiteren Schlägen und Bissen starb der Ork schließlich.

Frena und Willy kämpften inzwischen gegen zwei Untote, die den Westeingang betreten wollten. Der erste wurde von der Templerin erschlagen und der zweite von Willys massiger Axt sauber zerteilt.

Doch wir hatten keine Möglichkeit, kurz durchzuschnaufen, denn nun sahen wir uns an der Westseite des Klosters vier blutrünstigen Orks gegenüber, die uns wilde Schlachtrufe entgegenbrüllten. Wir stellten uns ihnen entgegen. Nur der stumme Ed hielt die östliche Seite mit seiner Armbrust.

 

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Im Nachhinein verfluche ich mich für diese Nachlässigkeit, denn der stumme Ed trägt seinen Namen nicht umsonst…

 

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Wir nahmen den Kampf mit den Orks auf und gewannen schnell die Oberhand. Gemeinsam mit Schuld und Sühne gelang es mir, den ersten zu bezwingen. Leider ging Wauzi dabei zu Boden. Wütend sprang ihr Bruder dem Ork an die Kehle und verbiss sich in der empfindlichen Stelle.

Gretchen erhielt ausgerechnet von Rumpelflinzchen Verstärkung, allerdings verpuffte der Dämon erneut nach dem ersten Treffer des Orks, der ihnen gegenüberstand und auch die Hexenjägerin wurde mehrfach getroffen.

Grung, Frena und Willy nahmen es mit zwei weiteren Orks auf, die beide innerhalb weniger Augenblicke tot im Dreck lagen.

 

Was auf der anderen Seite des Klosters geschah, bemerkten wir nicht…

 

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Von uns anderen unbemerkt, hatten sich weitere Orks von der Ostseite genähert. Der stumme Ed war in Deckung gegangen und schaffte es in seiner Wortlosigkeit nicht, unsere Aufmerksamkeit zu erlangen.

Da schlug Hildegund von Weisshaupt ihre Augen auf. Sie lag in einer Ecke, in der Nähe von Adelhart Malvenberger und konnte gleichzeitig sehen, was da von der Ostseite auf uns zukam. Mit schwacher Stimme raunte sie: „Passt auf… Magier... Orks… hinter Euch…“

 

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Malvenberger schaute zuerst zu ihr und dann zu den herbeieilenden Feinden.

„Der Feind kommt von Osten!“, rief er uns zu und schleuderte feuriges Verderben auf die Angreifer.

Wir reagierten schnell. Auf der Westseite war noch ein Ork verblieben, der immer noch im Kampf mit Gretchen war. Der Hund namens Sühne sprang ihr zu Hilfe, wurde aber sofort von einem Axthieb niedergestreckt. Die Frau geriet langsam in Schwierigkeiten. Ich konnte ihr helfen, doch wollte ich das überhaupt? Wenn diese Nacht vorbei war, würde sie alles daransetzen, mich vor die Inquisition zu bringen. Ich haderte mit mir, doch schließlich beschloss ich, sie zu unterstützen. Diese Entscheidung sollte ich bereuen...

…denn obwohl ich den Ork schwer verwundete, schaffte er es seinerseits, mich mit einem brutalen Schlag gegen die Schläfe außer Gefecht zu setzen. Alles wurde schwarz…

 

 

„Siegbrandt?“, sagte eine sanfte Stimme. „Siegbrandt, könnt ihr mich hören?“

Ich öffnete die Augen. Meine Sicht war verschwommen. Der Himmel war orange-rot, wie Feuer. Ich erschrak. Der Blutmond! Das Ritual, welcher Art es auch gewesen war, musste erfolgreich gewesen sein. Ich rieb mir die Augen. Mein Kopf schmerzte. Vor mir formte sich ein Schemen zu einem Gesicht. Dem Gesicht von… Hildegund von Weisshaupt. Sie blickte mich besorgt, aber dennoch zufrieden an. Mein Blick richtete sich wieder gen Himmel. Da war kein Mond. Es war die Sonne. Die frühe Morgensonne, die ihr Erscheinen mit rötlichen Strahlen ankündigte.

Mit schwacher Stimme, die sich kaum nach meiner eigenen anhörte, fragte ich: „Ist es vorbei? Haben wir es geschafft.“

„Das haben wir“, sagte Adelhart Malvenberger, der nun ebenfalls in mein Sichtfeld kam. „Als Ihr gefallen seid, konnte Fräulein Gretchen den Ork überwinden und hat Euch in die Ruine gebracht. Den restlichen Ansturm konnten wir aufhalten.“

 

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„Zu schade“, meinte eine boshafte Stimme über mir. Der Dämon Rumpelflinzchen hatte sich auf einer Steinmauer niedergelassen und spielte mit einigen Goldmünzen. Woher er die hatte, war mir schleierhaft. „Aber keine Sorge, Meister Schwartz. Ihr werdet noch früh genug den Tod finden…“

 

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Statt ihm Beachtung zu schenken, richtete ich mich behutsam auf und sah mich um. Wir waren noch in der Klosterruine. Um uns herum lagen vereinzelt Leichen von Orks und Untoten. Außerhalb der Mauern musste es wie auf einem Schlachtfeld aussehen.

 

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Um mich herum standen Hildegund, Frena, Adelhart und Grung. Die Templerin und der Oger schauten immer wieder wachsam in die andere Ecke der Ruine. Dort standen die Hexenjäger um Felix Wiedegrund.

 

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Fräulein Gretchen redete hastig auf den Anführer ihrer Gruppe ein, der ungewöhnlich still erschien. Grungs Schlag hatte ihm sicher eine ordentliche Beule verpasst. Unter seinem Hut war davon allerdings nichts zu erkennen.

Mir war bewusst, dass die Situation heikel war. Ich wollte nicht gegen Wiedegrund kämpfen und musste ihm doch erklären, dass der Dämon an mich gebunden war. Ich hoffte, dass er verstehen würde, dass mein Tod schlimme Folgen hätte, denn er würde Rumpelflinzchen in die Freiheit entlassen und damit Zerstörung und Chaos auf die Welt loslassen.

„Ich werde mit Wiedegrund reden“, sagte ich bestimmt.

„Ich komme mit Euch, Siegbrandt“, sagte Malvenberger. „Ich denke, dass ich in einigen Punkten für Klarheit sorgen kann…“

Entschlossen trat ich vor und bemerkte, dass sich auch Wiedegrund in Bewegung gesetzt hatte. Was hatte er da in seiner rechten Hand? Seine Pistole? Einen Dolch? Oder doch etwas Anderes?

 

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Nachspiel – Wer ohne Schuld ist...

Spoiler

Wir trafen uns in der Mitte der großen Halle nahe des Beschwörungskreises. Ich bemerkte, dass er verwischt wurde. Das bedeutete, dass nun ausschließlich sein wahrer Name den Dämon Rumpelflinzchen davon abhalten konnte, zu tun, was auch immer ihm gefiel.

Ich betrachtete Felix Wiedegrund von oben bis unten. Er wirkte abgekämpft und atmete schwer. Von seinem Gesicht war kaum etwas zu erkennen, da er sich die Krempe seines Hutes tief über die Stirn gezogen hatte. Die rechte Hand hielt er immer noch hinter seinem Rücken verborgen.

„Wiedegrund, so muss es nicht…“, begann ich, doch er unterbrach mich schwer atmend.

„Schweigt… Dämonenpaktierer!“ Jedes Wort schien ihm große Mühe zu bereiten. „Ihr habt… die Beschwörerin… verschont.“ Damit zeigte er auf die Shallyageweihte Hildegund Weisshaupt. „Ihr… habt den Dämon an euch… an euch gebunden.“ Er zeigte auf Rumpelflinzchen der dem Hexenjäger feixend die Zunge herausstreckte. Dann blieb sein Blick wieder an mir hängen und er fuhr fort: „Für all das… müsst Ihr brennen! … Werdet brennen!“

Ich zog mein Großschwert. Den Sigmarhammer wollte ich nicht gegen einen – wenn auch verblendeten – Anhänger des Sigmar führen. Behutsam legte mir Adelhart Malvenberger seine dürre Hand auf den Arm.

„Herr Wiedegrund, wenn ihr diesen Mann in blindem Aktionismus tötet, werdet ihr damit großes Übel über diese Welt bringen. Der kleine Dämon, den Ihr dort seht, ist ein Blutdämon, mit gewaltiger potenzieller Macht. Blutdämonen laben sich an der Lebensessenz der Sterblichen und wachsen je mehr sie davon in sich aufgenommen haben. Gleichzeitig verstärken sich auch ihre Kräfte, so dass sie in der Lage sind, Tausende unter ihre Herrschaft zu bringen.“

 

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„Alle Achtung, der Zausel weiß, wovon er spricht“, schnarrte Rumpelflinzchens Stimme hinter mir. Der kleine Dämon hatte sich von der Mauer erhoben und flog nun einen Schritt weit hinter mir. Auch ich blickte den Magier verblüfft an. Gleichzeitig fragte ich mich, aus welcher unheiligen Quelle er dieses Wissen hatte.

Malvenberger fuhr fort: „Er kann nur von seinem Meister unter Kontrolle gehalten werden und wie es scheint, handelt es sich dabei um Herrn Schwartz. Vermutlich ist das der Grund, weshalb er die Kreatur verstehen kann.“

Felix Wiedegrund hatte aufmerksam zugehört, schüttelte nun aber den Kopf und keuchte: „Dann… muss der Dämon… vernichtet werden!“ In einer blitzschnellen Bewegung, die keiner von uns hatte kommen sehen, riss er seine versteckte Hand hinter dem Rücken hervor. Darin hielt er eine Pistole, die Wiedegrund auf Rumpelflinzchen richtete. „Stirb, Dämon!“

Der Hexenjäger drückte ab und traf mitten ins Ziel. Der Dämon verglühte und löste sich in Rauch auf.

„Und nun… zu Euch… Ketzer!“, mit diesen Worten zog er sein Schwert und hieb trotz seiner offensichtlichen Schwäche wie besessen auf mich ein. Ich schaffte es gerade noch, seinen Schlag zu parieren, als er mir mit der anderen Hand einen Paradedolch in die Seite rammte.

 

 

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Ich fluchte und holte zu einem gewaltigen Hieb aus, dessen Wucht Wiedegrund nicht gänzlich abblocken konnte. Der Zweihänder versank zwei Fingerbreit in der Schulter des Hexenjägers, der zusammensackte. Dabei verrutschte sein Hut und ich konnte einen Blick auf sein Gesicht erhaschen. Es war von violetten Linien durchzogen, die zu pulsieren schienen.

Hinter mir war ein bekanntes „Plop“ zu hören.

„Was für ein Schwachkopf“, meinte Rumpelflinzchen kopfschüttelnd.

„Der Dämon ist mit so einfachen Mitteln nicht zu besiegen, Wiedebrand“, presste ich hervor. Der Schmerz raubte mir beinahe die Sinne. „Ich werde nach Altdorf zu meinem Orden gehen… Dort werden wir herausfinden, wie der Blutdämon vernichtet werden kann. Und dann steht es den Inquisitoren frei, mich zu verurteilen.“

Der Hexenjäger zog sich den Hut wieder ins Gesicht und versuchte aufzustehen. Fräulein Gretchen wollte ihm helfen, wurde jedoch mit einer unwirschen Handbewegung abgewiesen. Mühsam kam Wiedegrund wieder auf die Beine.

„Und so wie ich das sehe, habt Ihr mit euren eigenen Dämonen zu kämpfen. Ich denke auch Ihr, solltet Eurem Orden einen Besuch abstatten“, meinte ich grimmig. Bei diesen Worten kam spürbare Unruhe in Wiedegrunds Gefolge. Alle hatten sie nun die Hände an ihren Waffen. Der Hexenjäger winkte jedoch ab und nickte langsam, die anderen entspannten sich.

„Beim nächsten Mal… werde ich Euch töten… Das ist… der Pfad“, sagte er langsam, drückte sich seinen Hut noch etwas fester auf den Kopf und wandte sich von mir ab. Dann verließ er wankend mit Willy, Gretchen, Ed und den Hunden Schuld und Sühne die Ruine. Ich sah Felix Wiedegrund bis zum heutigen Tage nicht mehr.

 

Der Rest ist schnell erzählt. Wir machten uns auf den Rückweg ins Dorf und kamen einige Nächte im Fetten Bären unter. Wir wurden bereits von Hrudgak Lodebolt und Leopold Wulvrick von Schwarzweil erwartet. Beiden ging es schon deutlich besser.

Schließlich machten wir uns auf den Weg zurück ins Imperium, wo sich unsere Wege Stück für Stück trennten. Ich reiste mit der Shallyageweihten Hildegund von Weisshaupt nach Altdorf, um im Ordenshaus vorstellig zu werden.

 

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https://warhammerfantasy.fandom.com/wiki/Altdorf?file=WarhammerAltdorf.jpg

 

 

Aus dem Verhör des ehemaligen Hexenjägers Siegbrandt Schwartz zu den Vorkommnissen in Stirland und Kislev durch Kunibald Klauber, Templer des Sigmar. Protokoll: Ewald Reitter, Novize

 

Und hier sitzen wir nun. Das ist eine abenteuerliche Geschichte, die Ihr da erzählt habt. Der Ordensmeister hält Euch zu Gute, dass Ihr Euch freiwillig gestellt habt. Aus diesem Grund, seid Ihr bisher den üblichen Verhörmethoden entgangen. Dennoch gibt es noch einige offene Fragen. So ist es uns beispielsweise noch nicht gelungen, Euren Dämon einzufangen, obgleich unsere Experten stets seinen wahren Namen verwenden, wenn sie ihn rufen.

 

Nun, er ist gerissen. Sicher kennt er Mittel und Wege, etwas nicht zu hören, was er nicht hören will.

 

Wie dem auch sei. Der Orden des Heiligen Anselm hüllt sich bezüglich des Hexenjägers Felix Wiedegrund bisher in Schweigen. Wir haben daher keine Informationen über seinen Verbleib. Auch Eure ehemaligen Gefährten konnten wir bislang nicht ausmachen. Nur die Shallyageweihte hat ihre Aussage bereits gemacht. Was haben wir noch? Achja, der Großmeister hat heute Euer Todesurteil unterschrieben. Euch wird sobald der Dämon Rumpelflinzchen vernichtet ist, ein gnädiger Tod durch Enthauptung zuteil.

 

(Schwartz nickt und wirkt etwas abwesend)

 

- Ich nickte und blickte abwesend über die Schulter des Templers, der mich nun schon seit vielen Tagen immer wieder befragte. In einer Ecke des Verhörraums bildete sich roter Nebel und einen Augenblick später saß dort der kleine Dämon Orthrumag. Natürlich hieß er nicht Rumpelflinzchen, wie in den Geschichten von Nepodomius Grimm. Ich schaffte es einfach nicht, seinen wahren Namen zu verraten und damit mein Todesurteil zu unterzeichnen, auch wenn ich mich aus Pflichtbewusstsein freiwillig in die Hände der Inquisitoren begeben hatte. Orthrumag streckte dem Inquisitor, der mit dem Rücken zu ihm saß, die Zunge raus. Dann blickte er mich fragend an. Ich überlegte. Jeden Tag überlegte ich. Ich wusste, dass es falsch war, eine Flucht überhaupt in Betracht zu ziehen, doch im Angesicht des sicheren Todes… ich schüttelte kaum merklich den Kopf. Der Dämon zuckte mit den Schultern und verpuffte in einer roten Nebelwolke… vielleicht morgen… oder übermorgen… -

 

 

bearbeitet von Carl
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Herzlich Willkommen in meinem neuen Sologamethread!

 

Ich möchte hier eine Reise ins Stirland der alten Warhammerwelt wagen und werde es dabei mit allerlei Scheußlichkeiten zutun bekommen. Grundlage wird wie so oft bei Sologames Rangers of Shadow Deep bilden. Gespielt wird jedoch zu großen Teilen mit Miniaturen aus der Warhammer Quest: Cursed City Box. Besonders die Helden sind für meine Zwecke fantastisch. Aber auch die normalen Encounter und untoten Charaktere passen perfekt in das von mir geplante gruselig transsilvanische Setting.

 

Dies ist mein dritter Versuch, aus dem RoSD-Regelwerk eine längere Kampagne zu spinnen, daher hier ein kleiner "Disclaimer": Ich liebe es, mich in Themen und Geschichten einzuarbeiten und sie detailreich weiterzuentwickeln. Leider kann ich meine Aufmerksamkeitsspanne dabei selten länger als 2 Monate halten und unser Kind macht es mir teils schwer, unter der Woche Zeit für das Hobby aufzuwenden. Deshalb kann es sein, dass ich auch hier mitten in der Kampagne abbrechen muss.

 

Ich hoffe und denke, dass es sich für euch trotzdem lohnt, hier mitzulesen und in einigen Situaionen mitzuentscheiden, wie die Geschichte verläuft. Ich hab nämlich voll Bock, mich mal mit dem Imperium der alten Warhammerwelt zu beschäftigen und wollte schon immer mal einen Vorwand haben, um mehr Untote in die Reihen meiner Monstersammlung aufzunehmen. :D 


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Den Anfang machen ein paar nicht so richtig untote Orks, die ich als Gnolle nutzen werde. Sie sind offensichtlich aber nicht ganz normal, sondern von einer Art Fluch, Besessenheit oder Krankheit gezeichnet...

 

 

Ab diesem Punkt steht es euch frei, zu kommentieren und euren Senf zu allem dazuzugeben, was hier noch folgt...

bearbeitet von Carl
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  • Carl changed the title to Agenten des Imperiums - Operation Blutmond [RoSD]
vor 53 Minuten schrieb Ghur:

Senf! Freue mich immer, deine Minis auf Spielfotos zu sehen. Dein erstes RoSD Projekt fand ich auch richtig cool und wenn's diesmal in die alte Welt geht, gehe ich natürlich sehr gerne mit.

Das freut mich sehr! ? Genau daran will ich auch anknüpfen. Allerdings muss ich mal schauen, ob ich es wie damals schaffe, die Spielszenen immer als in der Fotobox nachzustellen. ? Aber vielleicht die eine oder andere besonders wichtige Situation…

 

Heute versuche ich, weitere encounter fertig zu bekommen und vielleicht setze ich mich auch schon an den ersten Helden ran.


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Apropos Helden: Bei Rangers of Shadow Deep gibt es eigentlich immer einen Ranger und der nimmt sich dann Söldner mit. Wenn mehr Spieler mitspielen, nimmt jeder einen Ranger mit, hat dann aber deutlich weniger Rekrutierungspunkte zur Verfügung. 
Sowohl Ranger als auch Söldner können aufleveln, jedoch ist die Veränderung für letztere nur minimal. 
Deshalb habe ich mich entschlossen, jeden Helden als Ranger zu spielen, um so ihre persönliche Entwicklung stärker einfließen zu lassen und ihnen im Laufe der Kampagne zusätzliche Individualität zu verleihen.

 

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Der Tag beginnt mit Ratten!


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zum Glück nur auf dem Maltisch. ?

Es ist eigentlich peinlich, dass in meinem großen Sammelsurium an Miniaturen bisher keine Ratten waren. Dieses Versäumnis wird jetzt korrigiert!

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vor 26 Minuten schrieb Ghur:

Ich mag die Charakterentwicklung als Element in der Regel sehr gerne. Also egal in welchem Spiel. Wieviele Ranger nimmst du dann mit? Drei? Vier? Dann tuts halt auch richtig weh, wenn mal einer ins Gras beißt ?

Man kann das Spiel zu viert spielen, also 4 Ranger mitnehmen. Theoretisch hat dann jeder Ranger noch mindestens 10 Punkte, um Soldaten zu kaufen, was gar nicht so wenig ist, wodurch man gut auf 8 Modelle käme. Das ist natürlich ne ganze Menge. Ich habe mich entschieden, stattdessen mit 5 Rangern zu spielen und dafür keine weiteren Gefolgsleute mitzunehmen. Und ja, wenn einer stirbt, tuts richtig weh. ?

 

 

UPDATE (siehe oben)

 

 

bearbeitet von Carl
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Hier werde ich mich auf jeden Fall auch gleich mal einquartieren. :popcorn:

Hexenjäger fand ich in der "Altenwelt" schon immer interessant und dann noch mit deinen wirklich schicken Malstil wird das hier auf jeden Fall von mir mit großer Begeisterung verfolgt konsumiert weggeschlämmt. ?

 

Edit:

Fast vergessen.

Senf

bearbeitet von M.Dracon
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MD's ganz... ganz... langsame dystopische Bastel- & Malecke

MD's ganz... ganz... langsame surreale Bastel- & Malecke

 

„We don't make mistakes; we just have happy little accidents." :maler:

- Bob Ross

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vor 41 Minuten schrieb Delln:

Senf

??

 

vor 35 Minuten schrieb M.Dracon:

Hier werde ich mich auf jeden Fall auch gleich mal einquartieren. :popcorn:

Hexenjäger fand ich in der "Altenwelt" schon immer interessant und dann noch mit deinen wirklich schicken Malstil wird das hier auf jeden Fall von mir mit großer Begeisterung verfolgt konsumiert weggeschlämmt. ?

 

Edit:

Fast vergessen.

Senf

Das kann ich vollkommen nachvollziehen! Für mich waren die Hexenjäger immer die interessantesten gesellen, was sicher auch an ihrer stilvollen Kleidung und dem ganzen Vampirgedöns liegt. ?

 

vor 12 Minuten schrieb Zalantar:

:popcorn: pst, die Werbung ist vorbei, der Film beginnt. Freu mich!

Dann kann’s ja losge… moment, hast du überhaupt Senf dabei? ?

 

Denn liebe Freunde des Senfes, dies hier wird (hoffentlich) ein wenig interaktiv und ich möchte eure eigenen Ideen einfließen lassen.

 

Über unsere Hauptperson, den Hexenjäger Sigbrandt Schwartz haben wir zwar schon einiges erfahren, für den Rest der Gruppe würde ich aber eure Vorschläge einarbeiten. Mehr dazu später. ?

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vor 5 Minuten schrieb Carl:

Dann kann’s ja losge… moment, hast du überhaupt Senf dabei? ?

Ih Popcorn mit Senf? Das schmeckt doch sch... nicht. Ih bah. Natürlich gebe ich gerne meine Meinungen hier ab. Wir wollen Aktion, wir wollen Spannung, Schokolade nicht vergessen.

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Currywurst-Popcorn

Portionen: 4
Zubereitungszeit: 10 Min
Kochzeit: 15 Min
Gesamtzeit: 25 Min
Schwierigkeitsgrad: einfach

Dafür brauchst du:

  • 50 ml Pflanzenöl
  • 1 Bratwurst
  • 100 g Popcornmais
  • 50 g Ketchup
  • 20 g Currypulver

So geht es:

1.1 Schneide die Bratwurst in Scheiben und brate sie im Pflanzenöl an. 

1.2 Gib dann den Popcornmais sowie den Ketchup hinzu, rühre alles gut um und setze einen Deckel auf die Pfanne. Warte, bis die Maiskörner aufgeploppt sind, und rühre anschließend nochmals alles gut um. 

1.3 Bestreue das Currywurst-Popcorn vor dem Servieren mit Currypulver und garniere es mit etwas Ketchup.

Currywurst-Popcorn

 

Quelle: https://www.leckerschmecker.me/6-popcorn-rezepte-mit-popcornmais/

 

Dazu etwas Senf-Pulver und Voila!

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Okay, @Zalantar @Ghur @Delln @M.Dracon und @D.J. ihr habt es geschafft! Der Senf wird hiermit in die Geschichte aufgenommen! :D (hoffentlich)

 

Für die Charakterentwicklung und deren Hintergründe möchte ich mit euch eine Sammlung anlegen, aus der ich dann verschiedene Eigenschaften und Hintergründe der Charaktere generiere. Ich werde immer mal ein Oberthema reingeben und euch dann bitten, eure Ideen einzuwerfen. Diese werden dann von mir gelistet, nummeriert und ich erwürfle mir so jeden Charakter. ;) 

 

Heute beginnen wir direkt mit etwas Pikantem:

 

Schlechte Charaktereigenschaften

1. Fügt jeder Speise (und einigen Getränken) Senf hinzu. Eine Mahlzeit ohne Senf ist für diesen Charakter kaum genießbar.

...

 

 

Lasst eurer Fantasie freien Lauf und helft mir, die Charaktere möglichst lebendig zu machen (sollte nur ins Warhammeruniversum passen und nicht zuuuu abgedreht sein. ? Aber reizt es gerne aus. ;) 

 

bearbeitet von Carl
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Hexenjäger Sigbrandt Schwarz ist jetzt in Arbeit.


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Dabei habe ich festgestellt, dass er eine Augenklappe trägt. Habt ihr eine Idee, wodurch er das linke Auge verloren haben könnte? Oder trägt er die Augenklappe aus einem anderen Grund?

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