...::Mittelalter - Der Treff der Marktgänger::...

[Boras]

Ich versuch das mal mit meinen laienhaften Kenntnissen wiederzugeben (möge mich jemand mit viel mehr Ahnung gerne verbessern):

- Samuraischwerter sind in der Regel reine Deko-Waffen aus billigem Material und zu keiner Zeit kampftauglich. (Ich denke, dass die nach 2-3 Schlägen brechen/aussplittern würden)

Die europäischen Schwerter sind meist richtig geschmiedet und aus besserem Schwertstahl, ergo teurer...

- Ich würde keinen Unterschied zwischen "kampftauglich" und "schaukampftauglich" sehen.

Also liegst du da mit deiner Vermutung richtig. Im übrigen denke ich, dass alle Nicht-Deko-Waffen stumpf sind, damit sie nicht unter das Waffen-Gesetz fallen und als Theater-Requisite zählen. Aber das mit dem "stumpf" hat für den Kampf auch riesige Vorteile: scharf geschliffenes Material würde nach wenigen Schlägen sofort ausbrechen. Du hast selbst mit einer stumpfen Schneide schon genügend Riefen und Dellen in derselbigen.

- wg Rüstungsstärken: In der Tat, das ist wirklich betrüblich

[Herzog Truffe]

Also was ich so gesehen hab, war z.B. bei Thorsschmiede.de, das da ein Katana 6000, bzw. 10.000 Euro kostet (handgeschmiedet. Das beste: bei Sonderwünschen Wartezeit von 18-24 Monaten ), ein "normales" Schwert aber nur 100-400 Euro.

[Khaleanor]

Soweit ich weiß, dürften das dann (more or less) originale Katana sein, deren Stahl beim schmieden nicht nur "geklopft" sondern gefaltet wird.

Diese Technik beherrschen wohl nicht mehr so viele Schmiede, sodass das die "echten" Klingen so teuer macht.

Nur eine Vermutung, ich kann mich auch irren.

Vale

[Herzog Truffe]

Meinte ich ja. Die haben deswegen so perverse Lieferzeiten, wenn man Sonderwünsche hat, da die in Japan geschmiedet werden.

Was habt ihr denn für Hüte/Mützen/Kappen/Kopfbedeckungen?

Den Gugel?

[Khaleanor]

Ich habe an meinem Umhang eine gugelartige Kapuze.

Nun will ich aber doch mal mit Gelerntem um mich werfen:

Für alle, die sich eine Gugel zulegen wollen:

Die Gugeln, die vorne zusammengebunden werden und vorne offen sind, waren nur für Frauen gedacht, bzw sind nur für Frauen überliefert.

Die geschlossenen sind folglich für Männer besser geeignet.

*besserwissermodusaus*

Vale

[Herzog Truffe]

Oh. Gut zu wissen. Wenn du mir jetzt noch sagen kannst, warum das so ist, kriegst du von mir nen Keks.

Gibts da noch anderes worauf man bei der Garderobe (weiß einer woher das Wort kommt?) unbedingt achten sollte?

[Gorbag]

Passende nicht zu grelle Farben.

Je nach dem was du Darstellen willst solltest du Farbe, Stoff und kleidung wählen.

Nimm Naturtöne.

Denk dran das die kleidung dem Wetter entspricht

Besorg dir Beutel/Säcke/Taschen falls du aufdem markt kein Zelt hast.

[Herzog Truffe]

Einfache Beutel kann man ja selber machen.

Färbt ihr selber? Woher bekommt ihr euren Stoff? Ebay?

[Gorbag]

Selberfärben habe ich nur mal fürn Bartikshirt probiert, ging gut, man sollte die Farbe aber fixieren.

Stoffe kaufe ich im Teppichladen, die haben da das meiste was man braucht

[Herzog Truffe]

Im Teppichladen? Gibts da normalen Stoff?

Ich würde eventuell mal mit nem Kumpel in so ein Textilgeschäft in der Stadt gucken. Ich wollt eigentlich auch wissen, wo man Stoff billig im Internet kriegt.

Und Leder?

[Khaleanor]

Salve

Lederreste bekommst du zB recht günstig von lederkram.de

(Habe das Leder für meine Rüstung von da, hat unter 25 Euro gekostet und ist noch massig Leder übrig geblieben.)

Stoffe gibt es zB bei Karstadt, habe da recht gute Erfahrungen gemacht.

(Gerade was die Auswahl angeht, kommen da wenige andere Läden ran.)

Man muss zwar immer etwas suchen, aber Leinenstoff haben sie eigentlich immer da.

Übrigens:

Wenn sich jemand von euch einen der letzten Karfunkel angesehen hat, dann müsste er Gorbag erstmal widersprechen.

Denn so farblos, wie viele denken, war das MA gar nicht.

Die haben in der Zeitschrift Stoffe nach Originalmethoden gefärbt und schon recht kräftige Farben herausbekommen.

Vielmehr würde ich mir Sorgen um die Farb-Bedeutungen machen.

So war lila/purpur hauptsächlich für die Geistlichen reserviert.

Andersherum war das Gelb in Schottland (imho) die Farbe der "leichten Mädels", der Dirnen und Prostituierten.

Man sollte sich also vorher klar machen, wie die Gewandung fertig aussehen, bzw welche Farben sie haben soll.

Vale

[Eloran]

Ave

Zum Thema Farbe zitiere ich Tempus Vivit:

Neben den Stoffen konnte man auch mit Verwendung teurer Farben seinen Status zeigen. Das einfache Volk verwendete natürlich oft ungefärbte Stoffe.

Brauntöne: Die Färbung mit Naturfarben war im Volk verbreitet und preiswert

Blautöne: Waren die beliebteste Farben, da sie preiswert mit heimischen Färbemitteln herzustellen waren

Rottöne: Waren beim Adel schon von altersher durch ihre Blutsymbolik sehr beliebt. Rot war schon relativ preiswert als Krapprot zu erhalten und wurde auch von 'normalem' Volk verwendet.

Gelbtöne: Leuchtendes Gelb wurde auch vom Adel getragen, während fahles Gelb gelegentlich der Kennzeichnung sozialer Außenseiter diente (z.B. Prostituierte, Juden)

Grüntöne: Waren relativ teuer, da sie Mischfarben waren und in der Farbensymbolik eher jungen Leuten vorbehalten.

Schwarz: Kam im zivilen Leben erst zum Ende des 14. Jhdts. in Mode und wurde sonst eher vom niederen Klerus getragen.

De facto war Purpur/Lila Kaiserfarbe, wenn ich nicht irre.

vale

Eloran

[Gawel]

Der Kaiser von Byzanz hatte einen purper Mantel glaube ich - mehr auch nicht. Im Mittelalter war Purpur so teuer, dass sagen wir mal...ein König (!) mal purpur Fäden in seiner Borte mit eingearbeitet bekommen hat.

1 Gramm Purpur kostet 2800 Euro heute...udn man braucht für 1g Stoff 1g Purpur, um es gut hinzubekommen.

In der Antike war die Produktion natürlich viel stärker (Karthago). Da haben römische Generäle (in der Antike) z.B., zu ihrer Ernennung, einen purpur Schal erhalten...das war schon derbe reich.

[Khaleanor]

Und schon habe auch ich wieder etwas dazugelernt.

Übrigens schön, dass hier so lebendiges Treiben herrscht!

*froi*

[Khaleanor]

Hallo ihr Lieben, ich brauche eure Hilfe.

Ich würde mir meine Lederrüstung zwecks höherer Schutzwirkung gerne mit ein paar Aufnietplatten versehen.

Allerdings bräuchte ich ca 40 Stück davon und die günstigsten in altmessingfarben, die ich bisher gefunden habe, kosten stolze 1,50/Stück.

Hat jemand vielleicht ne Idee, was ich stattdessen nehmen könnte oder wo ich solche Sachen günstiger bekomme?

lg

Khal

[König Drongi]

Mein Freund hat irgendwo Mertallplatten bestellt, weiß leider jetzt nicht wo, die habenn glaub ich 27cent das Stück gekostet, aber die Nieten dazu wären um einiges teurer, weshalb er die Platten mit Lederschnüren festbindet. Die Platten sind ca. 6x4cm groß unhd haben 4 Löcher zum befestigen.

Kann mir jemand verraten wo man für relativ billig Mittelalterliches Schuhwerk erhält?

EDIT: Ich glaub es war www.drachenschmiede.de aber ich bin mir net sicher.

[Khaleanor]

Könntest du das mit den Platten eventuell noch für mich rausfinden?

Wäre echt genial.

lg

Khal

[Kalderon]

Als alter Kenjutsu-Schwertkämpfer klinke mich zu dem Thema japanische-europäische Schwerter kurz ein:

Daitos (der eigentliche Name für japanische Einhandschwerter. Katana ist nur ein bestimmter Typus von Einhandschwert) für unter 1000 € werden heutzutage entweder maschinell oder durch Kinderarbeit gefertigt, was ihren billigen Preis erklärt. Gute Schwerter, die nicht sofort beim zweiten oder dritten Schlag auseinanderfallen sind maschinell gefertigt und kriegt man ab 500 € aufwärts.

Alles, was über 1000 € kostet, sind in der Regel handgefertigt. Aber wenn man nur die Kampftauglichkeit betrachtet, sind handgefertigte Schwerter kaum besser (vor allem die 'billigen' Handgefertigten, welche nicht gefaltet und ausbalanciert sind) als die maschinell hergestellten.

Von der Kunstfertigkeit her sind natürlich handgefertigte daitos weitaus schöner anzusehen, und sie sind natürlich Unikate.

Ich selber besitze folgende Waffensammlung: ein tachi (maschinell), ein katana (maschinell), ein no-dachi (maschinell) und ein Set aus tachi, wakizashi und ko-dachi (handgefertigt)... alles in allem etwa ein Mittelklassewagen, der bei mir in der Wohnung liegt.

Falls jemand mehr zu dem Thema wissen möchte, soll er fragen.

[Herzog Truffe]

1. Was ist Kenjutsu?

Tachi sind doch die, die mit der Schneide nach unten getragen werden, korrekt? Warum sind dann Katanas irgendwie geläufiger? Ich fänd sowas besser.

[Kalderon]

1. Was ist Kenjutsu?

Tachi sind doch die, die mit der Schneide nach unten getragen werden, korrekt? Warum sind dann Katanas irgendwie geläufiger? Ich fänd sowas besser.

zu 1.

Kenjutsu (manchmal auch Kenjitsu geschrieben) ist ein Schwertkampfstil. Im fernöstlichen bewaffneten Kampf gibt es fast soviele verschieden Stile wie im waffenlosen Kampf.

Der geläufigste bewaffnete Kampfstil aus Japan ist Kendo (bei dem allerdings nicht mit Stahlschwertern gekämpft wird, sondern mit Holz- (bokken) oder Bambusschwertern (shinai)).

zu 2.

Ein tachi ist ein daito, welches mit Schnüren am Gürel befestigt wird und ist idR 78 cm lang, die Klingenspitze zeigt nach unten. Ein katana wird mit der Klingenspitze nach oben durch den Gürtel geschoben und ist im Schnitt nur 70 cm lang. Die Schneide zeigt in beiden Fällen nach unten. Von der Klingenform und der Verarbeitung her gibt es nicht wirklich einen Unterschied (abgesehen von dem leichten Größenunterschied)

Die meisten daitos, die man heutzutage sieht, sind in Wirklichkeit tachis (erkennbar an den Schlaufen, mit denen die Scheide am Gürtel befestigt wird).

Warum sich im Laufe der Zeit das Wort Katana für alle japanischen Schwerter durchgesetzt hat, weiß ich auch nicht.

Selbst die heutigen Japaner verwenden das Wort als generellen Terminus für alle Arten von Schwertern, obwohl es in historischen Zeiten nur einen bestimmten Schwerttypus bezeichnete. Sowas nennt man wohl 'gewachsene Sprache'.

Nachtrag: Mir ist noch ein weiterer Unterschied eingefallen, und zwar ein ziemlich gravierender: katanas haben kein Stichblatt, tachis schon.

[Herzog Truffe]

Ich war mir so sicher, dass das Katana die Schneide nach oben, das Tachi die Schneide nach unten hat (beim Tragen). Schlitzen sich deswegen nicht manchen Katanatypen ihre Hand auf (zwischen Daumen und Zeigefinger)?

Aber wobei ich mir ganz sicher bin: Die Gravur des Schmiedes wird bei den beiden Schwertarten unterschiedlich rum draufgehauen.

[Kalderon]

Ich war mir so sicher, dass das Katana die Schneide nach oben, das Tachi die Schneide nach unten hat (beim Tragen). Schlitzen sich deswegen nicht manchen Katanatypen ihre Hand auf (zwischen Daumen und Zeigefinger)?

Wie gesagt, dies ist die Unterscheidungsform, die ich kenne... möglicherweise gab es in früheren Zeiten auch die von dir angesprochene Unterscheidung... allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass die buke (Samurai) damals so blöd waren, ihr Schwert bewußt mit der Schneide nach oben zu tragen... bei einem gekrümmten Schwert würde dies nur das ziehen erschweren.

Der Grund für die Verletzungen der 'Katanatypen' liegt im fehlenden Stichblatt des katana.

Aber wobei ich mir ganz sicher bin: Die Gravur des Schmiedes wird bei den beiden Schwertarten unterschiedlich rum draufgehauen.

Ist korrekt. Aber dies variert nicht nur von Schwerttyp zu Schwerttyp, sondern auch von Schmied zu Schmied.

Das künstlerische war für die alten, konformistischen Japaner das einzige Betätigungsfeld, wo sie mal ein bischen die Sau raus lassen durften. Daher sind bei den Gravuren eine große Bandbreite an Möglichkeiten gegeben.

[Herzog Truffe]

Mh, kann sein. Ich wiedersprech dir mal lieber nicht, da du vermutlich recht hast.

Ich werde mir, wenn in Villinger wieder Markt ist, ne Flöte oder Schalmei kaufen! Ich habs mir ja ne Zeit lang überlegt und mich jetzt entschieden. Wenn's da keine Schalmeien gibt oder die mir zu teuer sind, nehm ich halt ne Flöte. Wird sicher lustig, sowas zu spielen. Werd mir halt erstmal ne Grifftabelle anfertigen müssen.

[Klankrieger]

Für die Blockflöte(wenn du die Griffweise meinst) gibt es das hier:

http://www.hants.gov.uk/hrs/finger/cfinger.html

Achso und hat zufällig jemand eine Anleitung wie man eine Brigantine macht? Finde leider keine!

[Gorbag]

Bin auch seit kurzem Flöten am lernen.

Eine Thin Whistel (Irische Flöte aus metall), 1 Bambusflöte (selbe Griffweise wie Thinwistel aber eine gute Ecke tiefer) und eine Fischförmige Okarina(Gefäßflöte mit einer Oktave Spielraum).

Habe mit den beiliegenden Liedern angefangen und werde mir bald wohl das Buch Rabenlieder holen falls mir keiner davon abrät^^