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TabletopWelt

Der Feind im Inneren


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Gibt wieder ein kleinres Update. Ein Chaoskrieger wurde leicht verändert, ein Prediger für die Krieger ist fertig, um die Lügen der Imperialen Kirche aufzudecken und Hass und Krieg zu predigen. Oder so.

Prediger der Krieger:

PredigerderChaoskrieger.JPG

Krieger:

KriegerUpdate.JPG

Hoffe weiterhin auf Feedback, Anregungen (mal sehen was ich mit der Hexe mache, Daffl - wäre dann ein 50x50er Monsterbase, aber ich glaube ich brauche solche Lückenfüller nicht. Schöne Idee trotzdem, mal sehen ob ich was draus mache)

und irgendwelchen Reaktionen (ausgenommen Todesdrohungen und Spam).

Schöne Nacht noch..

"Ich musste mich immer besaufen, wenn ich was malen wollte." - Janosch

"Es ist wichtig, dass alles immer ein wenig armselig und scheiße ist. Das funktioniert am besten, wenn ich es selber mache." - Martin Bechler

 

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Was ich bisher sehe gefällt mir wirkich gut. Könnte wohl das schönste Projekt im Forum werden.

Auch das Spielstärke nur Nebensache ist, finde ich gut.

Kommen denn noch Chaostrolle/Oger?

Du hast doch meines Wissens auch einmal Chaoszwerge erwähnt.

Nunja, bin gespannt.

Anbei bemerkt, nette Killerkotletten hast du(?) auf deinem Avatar

Sersn Streh

EDIT: um noch was Kostruktives zum Besten zu geben. Dein Kriegerpriester könnte neue Nackenmuskeln vertragen. Ein schönerer Übergang zwischen Rumpf und Kopf würde mmn Wunder wirken, daß er wenger "Plastikbausatzmäßig" wirkt ;)

Niemals wieder!*

*und wenn doch dann jetzt gleich!

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@Strehnschaa: Das Lob ehrt.

Ja, der Fusel an den Backen ziert mein eigen Haupt... *sich verneig*

Chaostrolle und Oger hab ich bisher nicht vor. Wüsste nicht ganz genau, wie ich die vom Hintergrund her in die Armee einfügen sollte:

Betrogene, ehemalige Sigmar-Templer und (ehemals) getreue Gefolgsleute des Imperators sinnen nach Rache, fliehen in die nördlichen Wüsten und...

gut, dort könnten sie auf Oger oder Trolle getroffen sein. Aber ich finds stimmiger (erstmal) nur menschengroßes Gevieh zu nehmen wie... Menschen.. oder...ach...Menschen halt.

Besagte Ritter und Krieger kommen dann aus den nördlichen Wüsten zurück ins Imperium der Menschen oder Bretonia, auf Rache sinnend, umringt von einem wahnsinnigen Mob aus Zeloten, Flagellanten, Priestern und Besessenen Seelen. Alles nur der geistige Wahnsinn des Chaos, der an den Menschen nagt, deshalb gehen die Reste meines Mutationsgussrahmens an Daffl =)

Ich soll Chaoszwerge erwähnt haben? Ich kann mich auch entsinnen, dass ich das Projekt bereits seit einiger Zeit im Kopf habe und immer wieder im Forum erwähnt habe, ich würde nen Threat im Armeenboard machen, "wenn ich Zeit habe". Offensichtlich hab ich die nun. Aber Zwerge... näi. Die könnte man auch nur mit dem Ausflug in die nördlichen Wüsten rechtfertigen, ansonsten siehst aber irgendwie aus, als wären die willkürlich adoptiert.

Selbst Tauschhandel mit den CZ (Sklaven gegen Waffen/Rüstungen) könnte ich nur mit Magenschmerzen hintergrundtechnisch rechtfertigen, denn dieser Mob an Wahnsinnigen schliesst sich der kleinen Horde Ritter/Krieger/Champion ja erst auf ihrem Weg in bzw. durch die Königreiche der Menschen an.

Ihn gegen Waffen und Rüstungen tauschen..

Die Ritter zum Beispiel haben ja alle Lanzen, und auch Schwerter an ihre Gürtel gekriegt (die aussehen wie die der Gralspilger, also gebraucht und alt). Das ist alles noch Ausrüstung aus ihrer Zeit unter dem Imperator. Die optische Änderung... nun ja... in den nördlichen Wüsten haben sie ihre Chaosrüstung erhalten, nach nächtelangen Kämpfen mit namenlosen Monstern und mächtigen Kriegern der Kurgan und Hung.

Wieder keine handelnden CZ...

Und die Kultisten tragen meist Waffen, die sie gefunden oder armen Opfern entrissen haben. Oder Flegel. Fragt sich ja auch keiner, woher Flagellanten ihre Waffen nehmen..wahrscheinlich Eigenbauten zum Eigengeißeln..

In kürze neue Bilder, arbeite an einem Champion für den Mob (regeltechnisch barbaren) und an einem... nein, ich verrate es noch nicht, hoffentlich schaffe ich es, ihn so aussehen zu lassen, wie ich das gerne hätte.

Vielleicht erwähne ich mal die Bauteile...

Zombie-Körper und eine alte Tiermenschenstandarte...

Mit etwas GS sind auch die ersten drei berittenen Barbaren bald präsentabel.

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"Unmöglich, das kann nicht wahr sein", dachte sich der Mann, als wolle er nicht glauben, was seine Augen da erblickten. Zunächst stand er einige Sekunden still und regungslos in dem von zahlreichen Kerzen mehr schlecht als recht erleuchteten Kellergewölbe, dann legte er seinen Kopf in den Nacken, breitete seine Hände aus, und mit dem Blick zur Decke des altehrwürdigen Gewölbes stieß er einen unmenschlichen Schrei aus, in den er all seine Wut und Verzweiflung legte.

„Was ist geschehen, Bruder Theobald, ist euch etwas passiert? Kann man euch helfen?“, fragte leise eine Stimme und ein kahl geschorener Kopf erschien im Türspalt. Theobald antwortete, ohne sich umzudrehen, er hatte den Mann bereits an der Stimme erkannt und nicht das Bedürfnis mit ihm zu reden, geschweige denn ihm währenddessen in die Augen zu blicken. Er war einer der Verblendeten. Mit ihm zu reden hätte womöglich ohnehin keinen Sinn. Er ließ den gläubigen Sigmariten in seiner dunkelbraunen, mönchsartigen Kutte weiterhin auf eine Antwort warten, drehte sich stattdessen blitzartig um und ging mit schnellem Schritt und einem irren Blick auf den Mann zu. „Lasst mich vorbei“, zischte er, und schob sich vorbei an dem Ordensbruder durch die knarrende Holztür des Kellergewölbes, nahm auf seinem Weg nach oben mehrere Stufen auf einmal und stieß die Tür am Ende der Treppe unbarmherzig auf, sodass es einem unglücklichen den Kiefer gebrochen hätte, wenn er das Pech gehabt hätte, hinter der Tür zu stehen.

Glücklicherweise war das nicht der Fall. Oder unglücklicherweise? Theobald war es im Moment egal. Er würde jeden, der sich in seinen Weg stellte, zur Seite fegen und wenn nötig mit Waffengewalt davon überzeugen, dass man ihm besser keine Fragen stellt und seinen Weg nicht blockiert.

Als Templer des Sigmar, dessen Glaube seit eh und je zu gleichen Teilen mit dem Mund und mit dem Hammer verbreitet wurde, war er stets bewaffnet und allzeit bereit, Feinde des Glaubens mit dem Kampfschrei „Für Sigmar“ zu vernichten.

So war es zumindest gewesen. Doch etwas hatte sich verändert, seit er wutentbrannt aus den Katakomben der Kirche geflohen war.

Während er durch die große, prunkvolle Halle schritt, die den größten Teil des Erdgeschosses der Sigmaritenkirche in Stieblingen bildete, hallten seine schnellen Schritte an den Wänden des Saales wider und sorgten für aufblickende Bücherwürmer und sich umdrehende Köpfe.

Ihm war alles egal, ihre fragenden Blicke, ihre freundlichen Gesichter. Er hatte alles so satt und wollte nur noch raus aus diesem Gefängnis. Während er sich dem großen Eingangsportal näherte, dachte er an die Geschehnisse unten im Keller.

Etwas hatte sich seitdem verändert. Man sah es ihm äußerlich kaum an, aber man konnte es in seinen Augen lesen. In seinem Kopf hatte sich etwas verändert. Seine Augen leuchteten nun nicht mehr im Glauben an Sigmar, in ihnen brannte Hass. Hass auf den falschen Gott mit dem Hammer. Durch Zufall war er auf das schwarze Buch gestoßen, dass unter einem Haufen Lehrbücher und Atlanten der Alten Welt verborgen darauf gewartet hatte, von einem wie ihm gefunden und gelesen zu werden. „Liber Chaotica“ war auf dem Einband mit goldenen Buchstaben vermerkt, und etwas hatte Theobald in seinen Bann gezogen, das ihn erst Stunden später wieder aufblicken ließ. Er verschlang jedes einzelne Wort dieser Schrift und was er las, veränderte ihn für immer.

Wuchtig stieß er die Eingangspforte auf, nahm schnell die wenigen Stufen nach unten, vorbei an imperialen Ehrengardisten, die das Gebäude bewachten. Sein Ziel war nicht weit, eine kleine, enge Seitengasse in der Nähe des Marktplatzes. Er wusste von einem alten Mann, der dort wohnte, von dem behauptet wurde er halte des Nachts dunkle Messen ab, bete die Götter des Chaos an und scharte weitere Ungläubige und Häretiker um sich. Diesen Mann musste er finden. Theobald ging, angetrieben von seinem unbändigen Hass auf die Lügen der Kirche des Sigmar, durch die Straßen von Stieblingen, ohne auch nur einen einzigen Menschen anzusehen, geschweige denn zu grüßen. Er machte sich nichts mehr aus solchen Nettigkeiten, sein Leben hatte ab jetzt nur noch einen Zweck: Den falschen Gott und seine Kirche zu zerstören und alle, die sie beschützten. Er musste den alten Marek sehen, der ursprünglich aus den kalten Ebenen Kislevs stammte, musste von ihm weitere Geheimnisse erfahren, die nie hätten enthüllt werden dürfen. Einmal angefangen, den Glauben zu hinterfragen, war die Kirche des Sigmar nichts weiter als ein Konstrukt aus Lügen und falschen Tatsachen, Rauch und Spiegel, Täuschung und fauler Zauber. Die größten Lügen betrafen die Göttlichkeit Sigmars und die Götter des Chaos. Er hatte nie viel von dem Jüngling gehalten, der alleine mit seinem Hammer die Orks aus dem Imperium gejagt hatte. Er hatte ihn nie wirklich als Gott verehrt… wenn doch, wollte er sich das nicht mehr eingestehen.

Das „Liber Chaotica“ hatte ihm die Augen geöffnet. Er wusste nicht, wieso er es überhaupt gefunden hatte, wieso man es nicht vernichtet oder besser versteckt hatte, ob seines explosiven Inhaltes. Er konnte sich vorstellen, dass das Buch gefunden werden wollte. Es hatte eine Art Eigenleben, er hatte es mit Aufschlagen der ersten Seiten gemerkt. Eine leise, durchdringende Stimme, nein, hunderte Stimmen. Wild durcheinander flüsterten sie dunkle Psalme und vergifteten seinen Geist. Ja, dieses Buch wollte gelesen werden, musste sogar. Etwas so ungeheuerliches durfte der kleinen heilen Welt, die das Imperium sein wollte, nicht vorenthalten werden. Er nahm sich vor, die Botschaften dieses dunklen Buches in die Welt zu tragen und von den dunklen Göttern zu predigen, sobald er vom alten Marek weitere Geheimnisse erfahren hatte. Er musste den Menschen die Augen öffnen.

Und sollten sie sich nicht durch seine Worte vom falschen Gott abwenden, würde er Sigmar mit seinen eigenen Waffen schlagen und seinen neuen Glauben, "die Wahrheit", wie er es nannte, mit dem Schwert verbreiten. So wie er es jahrelang im Namen Sigmars getan hatte.

„Und siehe nun die, deren Ohren sich verschliessen vor den heiligen, reinigenden Worten, die sollen durch das Schwert zum rechten Glauben bekehrt werden – oder ewigen Frieden im Tod finden.“

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Der alte Marek war von kleiner Gestalt, trug einen wilden, weißgrauen Bart, der nahezu sein gesamtes Gesicht einnahm, und war in zerschlissene Lumpen gekleidet.

Er war ein armer Mann, zumindest materiell. Was er gefunden hatte und wie einen Schatz hütete, war für ihn mehr wert, als alles Gold der Welt. Er bewahrte es in ein Tuch gewickelt in einer Truhe auf. Den Schlüssel zu dieser Truhe trug er zu jedem Zeitpunkt um seinen Hals und würde ihn niemals aus der Hand geben. Dafür war der Inhalt der Truhe zu gefährlich. Gefährlich für die Schwachen. Er aber war stark, das harte Leben in den kalten Ebenen Kislevs hatte ihn geformt. Auch wenn er alt war, schöpfte er aus seinem kleinen Schatz eine übermenschliche Kraft, die ihn zu einem ernstzunehmenden Gegner in einer Auseinandersetzung machen würde. Denen ging der alte Marek aber mit Vorliebe aus dem Weg. Er wollte so unauffällig wie möglich leben, denn Neugierige mochte er nicht. Er wusste, wozu Neugier führen konnte, wozu sie bei ihm geführt hatte. Manchmal ist es besser, nicht zu wissen. Aber was geschehen war, war geschehen, er konnte es nicht rückgängig machen. Aber würde er, wenn er könnte? Wahrscheinlich nicht. Er wusste nun von Dingen, die so ungeheuerlich waren, dass die Kirche des Sigmar mit allen Mitteln verhindern wollte, dass diese Dinge weitergegeben wurden. Mit ihren fürchterlichsten und grausamsten Dienern, den Hexenjäger. Die „heilige†œ Inquisition des Sigmar.

Diese unbarmherzigen Söldner und verblendeten Fanatiker, umgeben von sich selbst geißelnden, dem Wahn verfallenen Flagellanten und nicht minder verrückten Zeloten, waren der lange Arm der Inquisition. Ein Arm, der erbarmungslos zudrückte, wenn er Hexen, Ketzer, Häretiker oder sonstige der Kirche abtrünnige in die Finger bekam.

Aus diesem Griff konnten sich nur die wenigsten befreien, den meisten armen Seelen wurde ein unfairer Prozess gemacht, die Folter entlockte falsche Geständnisse und der Scheiterhaufen beendete ihr Leben unter Schreien. Gnade kannten die Schergen der Inquisition nicht.

Auch auf den alten Marek wartete der Strick, wenn bekannt wurde, was sich in seiner Truhe befand und was sich des Nachts in seinem Haus abspielte. Ein leichter Schauer lief ihm den Rücken runter, wenn er daran dachte, was man mit ihm machen würde… Schnell fasste er sich an die Brust, fühlte den kleinen metallenen Schlüssel, der an einer Kette um seinen Hals hing, und sofort durchströmte ihn ein Gefühl von Sicherheit, das ihn seufzen ließ. Im gleichen Atemzug zuckte er zusammen.

Jemand pochte an seiner Tür. Er hatte kaum Freunde, seine Familie war größtenteils tot oder lebte in Kislev. Wer konnte das sein? Während er noch darüber nachdachte, brachten ihn seine Beine wie ferngesteuert an die Tür und er öffnete den kleinen Schlitz in Augenhöhe, durch den er sich seine Besucher immer erst ansah, bevor er allzu voreilig die Türe öffnete. Es konnte sich ebenso gut um einen Hexenjäger handeln. Er blickte durch die kleine Öffnung in der Holztür auf einen groß gewachsenen Mann von kräftiger Gestalt, mittellanges, dunkles Haar und ein Bart zierten den Kopf des Fremden. Er trug einen dunklen Umhang aus grobem Stoff, darunter blitzte das Metall eines Kettenhemdes auf. Er konnte nicht genau erkennen, ob der Mann bewaffnet war, vermutete es aber.

„Wer seid ihr und was wollt ihr von mir?†œ, schleuderte ihm Marek entgegen.

„Mein Name ist Theobald von Augsburg, ich bin ein Templer des Sigmar. Das heißt, ich war es bis vor kurzen. Ich muss mit euch reden, bitte lasst mich herein.†œ

„Was wollt ihr? Ich habe kein Interesse an den Lehren Sigmars, ihr vergeudet eure Zeit, wenn ihr mich zu einem strenggläubigen, frommen Kirchenmann machen wollt.†œ

„Ihr missversteht. Ich bin keineswegs hier, um euch zur Kirche Sigmars zu bekehren. Eher das Gegenteil ist der Grund.†œ Er machte eine Pause. Er hatte das Interesse des alten Marek geweckt. „Na wenn das so ist, dann tretet ein†œ, sagte der alte Marek.

Er schob den schweren Holzbalken zur Seite, der die Tür verriegelte, und öffnete die Tür. Während der Templer hineinging, schaute sich der Alte misstrauisch zu allen Seiten um, ob dem Mann nicht jemand gefolgt war oder ob man ihm eine Falle stellen wollte. Er war mit der Zeit sehr vorsichtig geworden. Die Hexenjäger konnten überall lauern und gegen eine Übermacht konnte der alte Mann nichts ausrichten.

Theobald blickte sich in dem kleinen Haus um. Sein Blick streifte das Fachwerk der Wände, den mit Stroh bedeckten Boden, die rustikalen Holzmöbel, den massiven Tisch, die Kochnische. Er blickte den alten Marek an.

Wie auf ein unsichtbares Kommando hin setzten sich beide einander am Tisch gegenüber. „Darf ich euch etwas Wein anbieten? Guter Wein aus dem Süden unseres Landes.†œ, fragte der Alte völlig überraschend.

Theobald nickte, wunderte sich aber, wie schnell Marek sein Misstrauen beiseite gelegt hatte und ihm mit Freundlichkeit begegnete. Hatte er mit solcher Überzeugung gesprochen. „Nun spannt mich nicht länger auf die Folter†œ, sagte der alte Marek und erschauderte bei seinen eigenen Worten, in Gedanken von dem Gericht der heiligen Inquisition stehend. „Weshalb seid ihr zu mir gekommen?†œ

„Ich war ein getreuer Diener Sigmars, verbreitete seine Lehren und seinen Glauben mit Wort und Schwert. Doch als ich vor einigen Stunden in den Katakomben der Kirche alte Schriften studierte, stieß ich auf das hier.†œ

Er legte einen in grobes Tuch gewickelten Gegenstand auf den Tisch. Der Größe nach zu urteilen vermutete Marek, es handelte sich um ein Buch.

„Ich habe es aus den imperialen Archiven entwendet, um es zu schützen. Es ist zu meinem wertvollsten Besitz geworden, wertvoller als mein Leben†œ, sagte der Templer, und seine Augen begannen zu funkeln. „Ich habe gehört, dass ihr euch ebenfalls von der Kirche des Sigmar abgewandt haben sollt, und wenn dies der Wahrheit entspricht, bin ich hiermit zu dem richtigen Mann gegangen.†œ

Er enthüllte den Gegenstand und zum Vorschein kam ein schwarzes Buch, auf dem in goldenen Buchstaben etwas stand, das der alte Marek nicht glauben konnte.

Er starrte mit weit aufgerissenen Augen auf den Einband. Er konnte nicht glauben was er da sah, das war unmöglich. „Bitte entschuldigt mich einen Moment†œ, stammelte er, stand auf und ging die Treppe hinauf ins Obergeschoss seines kleinen Hauses. Theobald von Augsburg war sich nicht sicher, was er von der Reaktion des Alten halten sollte, aber er hatte das Gefühl, dass der alte dieses Buch nicht zum ersten Mal sah. Er trank einen Schluck wein und erinnerte sich, wie er das Buch vor wenigen Stunden aus der Kirche gestohlen hatte. Es durfte nicht in falsche Hände gelangen, es war nur sicher, wenn er es ab jetzt immer bei sich trug.

Oben stand der alte Marek vor der Truhe, in der er seinen Schatz aufbewahrte. Niemand außer ihm wusste, was sich darin befand, und niemand außer ihm hatte den Schlüssel, den er nun von seinem Hals nahm und ins Schloss steckte. Langsam, und mit dem immer gleichen Gefühl der freudigen Erregung, das ihn in diesem Moment jedes Mal beschlich, drehte er den Schlüssel bis er ein leises Knacken hörte. Er hob den schweren Deckel der Truhe an und erblickte das kleine Paket inmitten anderer Dinge. Er nahm gar nicht wahr, was sich sonst noch in der Truhe befand, er hatte einzig und allein Augen für seinen Schatz. Er nahm ihn behutsam heraus, schloss die Truhe wieder und ging langsam die Treppe hinunter und setzte sich wieder zu dem Templer an den Tisch. Dann legte er sein kleines Bündel auf den Tisch und entfernte behutsam das Tuch. Zum Vorschein kam †“ das selbe schwarze Buch, das auch der Ritter vor sich liegen hatte. Es war unmöglich. Der alte Marek hatte immer geglaubt, er sei der einzige, der im Besitz dieses Buches war.

Fassungslos starrte er erst auf sein Buch, dann auf das des Templers. Theobald erging es ebenso. Er war fasziniert von der Tatsache, dass es zwei Bücher dieser Art hab. Der gleiche goldene Schriftzug, der gleiche Einband, offensichtlich von ein und der selben Hand verfasst. Wenn der Alte das Buch auch gelesen hatte, wusste Theobald, er war zum richtigen Mann gegangen. Nun waren beide Brüder im Geiste, obwohl sie einander zuvor eigentlich noch nie begegnet waren. Mit einem Mal hatten sie eine Gemeinsamkeit, die sie zu den engsten Verbündeten machte, die man sich vorstellen kann. Gemeinsam würden sie die Botschaft über den falschen Gott in die Welt tragen, allen die Augen öffnen. Wenn es zwei Bücher dieser Art gab, gab es vielleicht dutzende, hunderte, und jeder, der darin gelesen hatte, war von nun an ihr Verbündeter im Kampf gegen die „heilige Kirche des Sigmar†œ.

†œ…sie sollen durch das Schwert zum rechten Glauben bekehrt werden…†œ betete sich Theobald innerlich vor und lächtelte dabei.

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wahnsinn projekt

sowohl hintergrund sehr gut als auch die umsetzung der miniaturen

du könntest ja auch ein paar streitwagen einbauen die würden der armee ein bischen schlagkraft geben

weiter so

€dit by Berock: Bitte benutze auch die Shift-Taste in deinen Posts...

Suche Mitspieler für Infinity oder Freebooters-Fate im Raum Altötting/Mühldorf oder Oberösterreich/Salzburg

Platten, Gelände, Miniaturen sind genügend vorhanden, so dass ich jederzeit auch Demospiele geben kann ;-)

 

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Sau geiles Thema, echt interessant den Fortschritt mit zu verfolgen. Du hast so einige schöne Ideen und setzt sie auch umbautechnisch klasse um- weiter so!

Und so klein mancher Umbau auch seien mag, so effektiv ist er auch. Hoffentlich behälst du auch später das Bemalniveau bei, das du mit den ersten drei Kultisten vorgelegt hast. Dann wird das hier wohl das geilste Projekt überhaupt :ok:

Zum Thema Oger & Trolle: Die würde ich auch vorerst draußen lassen, passen mMn nicht so richtig in die Armee.

Den Hintergrund hab ich ehrlich gesagt noch nicht gelesen, wird aber bald nachgeholt :)

mfg

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@gäko: Sei mal nicht so ein Buchstabenmuffel... für wen schreib ich denn Hintergrund? Ja, eigentlich für mich.

@Bloodmaster:

So sehen sie von hinten aus, die anderen sind noch WIP:

PA120010.JPG

PS: Ja, das Bild ist etwas dunkel, aber ich denke man erkennt das, was man erkennen soll. Ne andere Lösung als Schilde oder Umhänge ist mir noch nicht eingefallen. Aufwändiges modellieren würde mich auch zu sehr aufhalten, ausserdem brauchen die doch nur vorne Rüstung und sowas, Chaoskrieger laufen NIE vom Schlachtfeld ;)

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Ich bin beeindruckt von deinen bautechnischen sowie schreiberischen Künsten und hoffe du bringst ein bisschen mehr Hintergrund in nächster Zeit!

Frage: Hast du schon ein Charaktermodell als Anführer in Arbeit? Wenn ja bitte posten!

Bemalcount Miniaturen: 2014/205 ; 2015&2016/37 ; 2020/105 ; 2021/73, 2022&2023/98 ; 2024/16

💠 Quarantäne Protokoll 3.0 - The New Frontier of Life 2024 💠 💠 Star Wars Armada - Flottillen der Grenzgebiete 💠

💲Magic the Gathering Verkaufs Thread 💲 Sci Fi Verkaufs Thread💲 Fantasy Verkaufs Thread💲

Stillgelegte Projekte: Deadites kleine Werkstatt (abgeschlossen) Grey Hunters - die grauen Jäger (abgeschlossen)

Es ist nicht tot, was ewig liegt,
bis dass die Zeit den Tod besiegt...  
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@Deadtite: Hab einen "in Arbeit", also die zu verwendenden Teile, muss aber viel stiften, bevor ich überhaupt WIP-Shots bringen könnte und man erkennen kann, in welche Richtung der geht.

Mehr Hintergrund gibts, wenn ich mehr Hintergrund geschrieben habe.

Mal sehen, wann das ist.

Und ich hoffe, das hier bricht in ein, zwei Wochen, wenn ich wieder in die Arbeitswelt muss, nicht so ein. Im Moment hab ich ja seeehr viel Zeit, mich dem Feind in meinem Inneren zu stellen..

EDIT: Aus dieser Zeit wachsen auch 3, eigentlich nur 2, neue Miniaturen.

Besessener, WIP, aber im Endstadium:

Besessener.JPG

Champion der Zeloten:

Ich hoffe man erkennt die kleinen Modifikationen. War mal ein Mortheim Hexenjäger, alles was darauf hindeutet, bis auf die Handschellen, wurde entfernt. Er hat einen feschen neuen Gürtel gekriegt (Schnalle musste ich aus nem Chaoskrieger rausschneiden, kann ich net modellieren), einen Fetzen Pergament, einen Schädel am Gürtel, ein Schwert in der rechten Hand (vorher trug er eine Fackel) und einen "Man zeigt nicht mit dem nackten Finger auf Angezogene Leute"-Arm. Und ne Halskette.

ChampionderKultisten.JPG

Und für alle die die Hintergrundtexte gelesen haben, der alte Marek:

deralteMarek.JPG

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sehr sehr schöne umbauten! vor allem der chaoskrieger mit dem stachelhalsband ist sehr gelungen! auch dieser prediger mit dem buch ist ein richtig schönes stück! die chaosritter hätte ich persönlich heftiger umgebaut, aber der rest ist echt sehr gelungen bis jetzt!

Ich hasse die Welt und das ist mein Vorteil!

Erwarte und verliere nichts mehr!

Wie kriegen die das hin, obwohl die immer was neues machen?

Mich nie zu überraschen?

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Die Umbauten sind echt sehr gut gelungen, besonders der Held und die Krieger gefallen mir gut.

Aber ich versteh nicht, was der Bessesene dar stellen soll, bzw. warum der ne Stange durch den Kopf hat.

Die Geschichte find ich sehr schön, hoffe du findest Zeit dadran weiter zuschreiben.

Gegen den Gangster-Shit!

Gebt Rap keine Chance!!

Hört METAL!!!

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Ein lautes Pochen an die Tür ließ den alten Marek und Theobald hochschrecken.

Sie mussten geschlafen haben. Noch etwas benommen und orientierungslos blickte Theobald sich um. Sie saßen noch am Tisch, vor ihnen eine Sammlung von Weinflaschen, Krügen und zwei Lederbechern. Beim Anblick der Becher kehrte die Erinnerung langsam zurück in seinen Kopf. Sie hatten getrunken, hatten den glücklichen Zufall gefeiert, der die beiden einander bis vor kurzem noch völlig Fremden zusammengebracht hatte, die beiden Bücher lagen ebenfalls noch auf dem Tisch. Der viele Wein hatte Theobalds Schädel um das mehrfache vergrößert, zumindest empfand er es so. Das Pochen an der Tür wurde zu dröhnenden Kopfschmerzen, jeder Schlag ging vom Holz der Pforte direkt in den Schädel des Templers. Wer um alles in der Welt pochte an die Tür. Langsam, der Kopfschmerzen wegen, drehte Theobald seinen Kopf und blickte aus dem kleinen Fenster zu seiner Rechten. Es war dunkel, nur ein paar Fackeln erleuchteten den nahe gelegenen Marktplatz, der auch zu später Stunde noch ein beliebter Treffpunkt und Versammlungsort war und auf dem nicht selten rauschende Feste abgehalten wurden. Es musste mitten in der Nacht sein. Wer also schlug gegen die Tür des alten Marek?

Dumpfe Schläge auf Holz, schwere Augenlider, die nur zögernd einen Blick auf die Welt preisgaben. Wie in Zeitlupe begann der alte Marek, wahrzunehmen, wo er sich befand und was um ihn herum geschah. Er sah vor sich seinen Tisch, darauf etliche Weinkrüge und leere Flaschen, tief heruntergebrannte Kerzen und sich gegenüber einen Mann, den er noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Oder doch?

Mit einem Mal traf es ihn wie der sprichwörtliche Blitz, er erwachte aus seinem Dämmerzustand und erinnerte sich an alles. Der Templer, der Wein – die Bücher! In einem plötzlichen Panikanfall erhob er sich, überschaute den Tisch und stieß einen zufriedenen Seufzer aus, eher er sich erleichtert auf die Holzbank niedersinken ließ.

Ein Glück waren die Bücher noch da, die der Grund dafür waren, dass sich beide Männer nun gegenüber saßen und zusammen getrunken hatten. Zwei exakt gleiche schwarze Bücher mit einer goldenen Inschrift auf dem Einband. Er drehte eines der Bücher um 90 Grad und begann zum… es musste das hundertste Mal sein… den Titel zu lesen. „Liber Cha…“ Da ertönten erneut dumpfe, schwere Schläge gegen die Tür und der Alte wusste mit einem Mal wieder, was ihn so urplötzlich geweckt hatte.

Er blickte den Templer auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches an und sah ein Spiegelbild seines eigenen, entsetzten Gesichtsausdrucks. Eine erneute Panikwelle befiel Marek, denn er hatte nur eine böse Ahnung, wer draußen vor seiner Tür stehen könnte. Er legte seinen Zeigefinger an die Lippen und signalisierte dem Templer so, keinen Laut von sich zu geben. Er griff langsam nach einem der Bücher, wickelte es wieder in das Tuch, das es wie eine schützende Hülle umgab, und stand langsam auf. Der Templer wusste offensichtlich nicht, was er tun sollte, denn er blickte den Alten etwas ratlos an.

„Öffnet die Tür, hier spricht die heilige Inquisition! Im Namen Sigmars, öffnet!“

„Die Hexenjäger! Wie um alles in der Welt haben sie mich gefunden?“, dachte Marek. Er hatte plötzlich Angst, Angst vor dem Tod. Angst vor der Folter und Angst, unter Qualen zu verraten, an was er glaubte, nur um doch auf dem Scheiterhaufen oder am Galgen zu enden. „Wir müssen hier weg“, flüsterte er dem Templer zu.

„Nehmt das zweite Buch an euch und folgt mir.“ Theobald ergriff hastig sein schwarzes Buch, hüllte es wieder in groben, braunen Stoff und verbarg es unter seinem Gewand. Dann stand er auf und folgte dem alten Mann zum Treppenaufgang. „Wenn wir nicht schnell genug sind und es hart auf hart kommt, werden wir um unser Leben kämpfen müssen“, erklärte der Alte seinen fluchtartigen Aufbruch. Während Marek neben dem Treppenaufgang eine Tür öffnete, die nach unten in den Weinkeller führte, griff der Templer sich an den Gürtel, versicherte sich seiner Waffen. Das Schwert saß nach wie vor in der Scheide, ein Dolch war ebenfalls am Gürtel befestigt. Er war gut ausgebildet im Umgang mit Beidem, die Jahre, in denen er unter seinem Ordensmeister Rheinwald den Namen Sigmars mit dem Schwert verbreitet hatte, hatten aus ihm einen gefährlichen Gegner für jeden Widersacher gemacht. Das Knarren der Tür ließ ihn aus seinen Erinnerungen an sein früheres Leben erwachen. Vor ihm tat sich eine alte Holztreppe auf, die wahrlich schon bessere Tage gesehen hatte. Sie war voller Staub und Spinnweben, knarrte bei jedem von Mareks Schritten, als würden die Trittbretter jeden Moment unter seinem Gewicht nachgeben. Ein erneutes Pochen an der Eingangstür trieb die beiden Männer zur Eile an, und als Theobald auf den ersten Stufen stand und sich umdrehte, um die Tür zu schließen, sah er aus den Augenwinkel, wie die Tür aufgebrochen wurde und Männer mit leuchtenden Fackeln in den Raum stürmten.

„Sie sind da“, rief er in die Dunkelheit des Kellers, um den Alten zu warnen.

„Kommt, hier her“ ertönte Mareks Antwort. Theobald konnte kaum die eigene Hand vor Augen sehen, als er plötzlich am Arm gepackt und nach vorne gezogen wurde. Es war die Hand des alten Marek, der sich in seinem Haus blind auskannte und auch in absoluter Dunkelheit wusste, wohin er zu gehen hatte. „Wo sind sie?“ hörten die Beiden eine dumpfe Stimme aus dem Zimmer über ihnen. „Sie sind in den Keller geflüchtet. Mir nach!“ hörten sie einen Mann rufen. Man war ihnen auf der Spur, es würde eine Hetzjagd werden. Theobald hoffte nur, dass der Alte wusste, was er tat und dass es einen Ausweg aus diesem verdammten, stockfinsteren Kellergewölbe gab. Groß war es nicht, Marek war kein besonders wohlhabender Mann gewesen, und so konnte er es sich nicht leisten, in einem feudalen Stadthaus oder gar einem Palast zu wohnen. Der Keller konnte also nicht ewig weitergehen und die beiden würden bald in der Falle sitzen. So dachte zumindest der Templer, als ihn der Alte plötzlich hart nach rechts zog und der Templer die Augen schloss und jeden Moment damit rechnete, gegen die steinerne Wand des Kellers geschlagen zu werden. Einen Schrei konnte er gerade noch unterdrücken, als er wider erwarten Fell spürte und direkt darauf von einem widerlichen Gestank eingehüllt wurde. Er öffnete die Augen, drehte sich um und sah ein Bärenfell an Wand hängen, das ein Loch in der Wand verdeckte, durch das ihn Marek gezerrt hatte. Dem Gestank nach zu urteilen waren sie nun in der Kanalisation der Stadt gelandet. Ihre Flucht würde doch nicht im dunklen Keller enden.

„Mir nach, schnell“, flüsterte der alte Marek. Da der Templer seinen Atem spüren konnte, musste er ihm sehr nahe sein. Die Beiden gingen um eine Ecke und standen direkt darauf bis zu den Knöcheln in – ******e! Der Gestank wurde so beißend, dass der Templer sich ein Tuch um den Hals Band und damit Mund und Nasenlöcher bedeckte, um den Geruch etwas erträglicher zu machen. Es roch nach Exkrementen, fauligem Wasser, Essensresten und toten Tieren, kurzum nach allem, dass die Menschen nicht haben wollten und es aus diesem Grund in die Kanalisation warfen.

Theobald hatte den Bau der Kanalisation unter der Stadt immer für die Beste Idee gehalten, die Bürgermeister Klausen jemals gekommen war und die seither merklich hygienischeren Verhältnisse Strassen gaben dem Projekt Recht. Theobald hatte sich ja niemals träumen lassen, dass er einmal die andere Seite sehen und durch die Kanalisation vor fanatischen Hexenjägern fliehen würde. Die Hexenjäger! Wie nah waren sie ihnen schon? Er hatte sie nicht mehr gehört, seit sie in den Keller geflohen waren. Er drehte sich kurz um, während sie durch die Kanalisation wateten, sah aber keinen Fackelschein. Nur der Mond, den die Wolken nun freigaben, warf sein fahles Licht durch die Gitter am Strassenrand und erhellte in unregelmäßigen Abständen den Tunnel, durch den die beiden Männer gingen. Der alte Marek schreckte eine Ratte auf, die quieckend in einem Loch verschwand. Die Beiden gingen einen langen Tunnel entlang, bogen dann links ab und stoppten bei einer Leiter, die in den röhrenartigen Gang hineinragte. „Das ist ein Zugang zur Kanalisation, der uns wieder an die Oberfläche bringt. Ich hoffe wir haben sie abgehängt.“, sagte der alte Marek schwer atmend. Die Flucht hatte die beiden sehr angestrengt. Ihre Muskeln brannten, als sie die Sprossen der Leiter erklommen und in einer winzigen Seitengasse wieder an die Oberfläche kamen. Zum ersten Mal sahen beide den Mond, der am nun wolkenlosen Himmel stand und die graue, menschenleere Welt erhellte. Sie traten aus der engen Gasse und blickten auf ein steinernes Bollwerk, das den Templer sehr vertraut war. Sie blickten auf die Festung, die Sitz der Templer des Sigmar war und sich wie ein Speer aus der restlichen Stadt erhob. Der hohe Wachturm zeichnete sich im Licht des Mondes klar ab und Theobald konnte erkennen, dass sich kein Mann dort oben befand, der nach marodierenden Orks oder Tiermenschenbanden Ausschau hielt. Es musste gerade Wachwechsel sein, also die Chance für die beiden, ungesehen an der Feste vorbei zu schleichen. Der Templer übernahm jetzt die Führung und signalisierte dem Alten, ihm zu folgen. Sie schlichen sich an die Mauer, um in ihrem Schatten die Feste halb zu umrunden. So würden sie vor neugierigen Blicken vom Turm verborgen bleiben, bis sie in einer Seitengasse verschwinden würden. Nur wo sollten sie hin? Sie mussten raus aus der Stadt, hier waren sie nicht mehr sicher. Man würde nach ihnen suchen. Wieso die Inquisition die Männer jagte, darüber brauchten sie nicht zu rätseln. Man musste herausgefunden haben, welchen Geheimnissen die Zwei auf die Spur gekommen waren, in welches Buch sie ihre Nasen gesteckt hatten.

Die beiden schlichen durch weitere kleine Gassen, vorbei an streunenden Straßenkötern und Besoffenen, den einzigen Menschen, die sich zu dieser Stunde noch in den Strassen Stieblingens aufhielten. Theobald wollte mit dem alten Marek durch das nördliche Stadttor fliehen und hoffte, dass die dort stationierten Wachen noch nicht mitbekommen hatten, dass die beiden von der heiligen Inquisition gesucht wurden und sie ungehindert passieren lassen würden. Er war unter den Soldaten, die die Stadt beschützten, kein Unbekannter. Sein Mut und seine Tapferkeit im Kampf gegen die Feinde des Imperiums war überall bekannt und die einfachen Soldaten hatten Respekt vor den Templern. Diesen Umstand versuchte Theobald zu seinem Vorteil zu nutzen, und mit Marek der Stadt zu entfliehen.

Noch während er sich Gedanken machte, wo die beiden Pferde herbekommen würden, schreckte er auf und blickte sich um. Er hatte etwas gehört.

Im selben Moment sah er am Ende der langen Strasse, auf der sich die Beiden nun bewegten um zum Stadttor zu gelangen, den Schein mehrerer Fackeln und hörte eine Stimme rufen: „Da vorne sind sie!“

Sie waren ihren Verfolgern doch noch nicht entkommen, die Jagd ging in die zweite Runde. Die beiden Männer blickten einander kurz an und rannten, so schnell sie konnten…

"Ich musste mich immer besaufen, wenn ich was malen wollte." - Janosch

"Es ist wichtig, dass alles immer ein wenig armselig und scheiße ist. Das funktioniert am besten, wenn ich es selber mache." - Martin Bechler

 

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Es wird immer spannender, weiter so ich bin echt gespannt wie sich die Geschichte entwickelt!

Hoffe du veröffentlichst bald ein Foto von Theobald!

Bemalcount Miniaturen: 2014/205 ; 2015&2016/37 ; 2020/105 ; 2021/73, 2022&2023/98 ; 2024/16

💠 Quarantäne Protokoll 3.0 - The New Frontier of Life 2024 💠 💠 Star Wars Armada - Flottillen der Grenzgebiete 💠

💲Magic the Gathering Verkaufs Thread 💲 Sci Fi Verkaufs Thread💲 Fantasy Verkaufs Thread💲

Stillgelegte Projekte: Deadites kleine Werkstatt (abgeschlossen) Grey Hunters - die grauen Jäger (abgeschlossen)

Es ist nicht tot, was ewig liegt,
bis dass die Zeit den Tod besiegt...  
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So, ich hoffe hier herrscht immer noch Interesse.

Weiteres von der Werkbank:

Prediger des Chaos:

Prediger2.JPG

Und noch zwei Zeloten.

Ersterer war mal im 40k-Universum (ich liebe das Modell!), hat seine Kettensäge abgelegt um mit zwei Dolchen bewaffnet den Glauben an das Chaos zu verbreiten und Ungläubige in die Hölle zu schicken:

Zeloti.JPG

Zweiterer. War mal ein Geist oder Gespenst oder sowas. Auch ein einfacher, aber wie ich finde wirksamer Umbau, wieder mit Dolchen von den Dämonetten.

Zelot.JPG

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Gefallen mir alle vier ganz gut, jedoch Nr.1 und Nr.3 und Nr.4 deutlich besser als die 2...

Beim vierten...woher stammt dieser Plastikkopf mit Augenbinde? O.O

Fantasy-Setting für Saga:

A Fantastic Saga

Neuestes Volk: Die Satyroi

"It's certainly a far, far better experience than Age of Sigmar."

 

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@Barbarus: Siehe Tristanes.

@Tristanes: Rig'dich.

@Tommi: Die einen wollen mehr Hintergrund, die anderen wollen endlich mehr als die drei bemalten Hansens, und ich will endlich mal das meiste von meiner Werkbank runter haben. So richtig fertig und grundierbereit, damit ich danach immer nach Lust und Laune weiter umbauen oder bemalen kann.

Es warten noch Barbarenreiter, von denen bisher nur 3 fertig sind, Gargoyle (diese verdammten, fetten Engel...aaargh..), le GÍ©neral auf däm. Reittier fehlt ebenfalls noch, dessen Konzept ich immer wieder umändere und nichtmal weiß, ob ich alles hier hab, um meine Einfälle durchzuspielen.

Der Held zu Füßen benötigt auch noch letzte Feinschliffe, die bisher sehr positiven Reaktionen auf das Bild auf der ersten Seite machen mir da aber Mut.

Und damit nicht nur Geschwafel reinkommt, Bilder.

Fresh from the Werkbank:

Jemand fragte mal, wieso ich die Chaosritter nicht stärker umgebaut hab. Naja, ich liebe die Modelle und ich denke die Bemalung macht genug aus, zusätzlich zu den Lanzen.

Hier mal der Standartenträger. Wieso ich dem Kerl den Kopf weggedremelt hab und somit nachmodellieren UND nen neuen Kopf auftreiben musste, weiß ich bis heute nicht. Anyway hier meine Version:

chaosritterstandart.JPG

Um beritten zu bleiben, eine kleine Preview der ersten berittenen Barbaren, inspiriert durch eine Zeichnung im AB:

Chaosbarbreiter.JPG

Und der Standartenträger, fürs Foto mit drangekneteter Standarte.

Fraglich ob ich berittene Barbaren jemals mit Standarte spielen werde, aber ich fand die Zeichnung im Chaos-AB zu hübsch um diesen Umbau nicht zu machen:

ChaosbarbreiterStandart.JPG

Aus dem Kopf des Champions (mit den zwei Handwaffen, zweites Bild meines letzten Updates), mit dem ich selbst nicht zufrieden war, wurde mit einem kopflosen Flagellanten ein weiterer Besessener:

Besessener_893735.JPG

Ein weiterer Chaoskrieger, sieht dieses Mal mehr nach Kreuzritter aus, war ja auch mal einer. In seinem früheren Leben auch Templer des Sigmar.

Ob ich die in meinen Barbaren.. *hust* Verzeihung, Kultisten-Einheiten rumlaufen lasse, oder sogar eine 10er-Einheit Krieger in die Liste packe, ist abzuwarten. Die Effektivität der AL war von vorneherein der Optik und dem Hintergrund untergeordnet.

Chaoskrieger.JPG

Später gibts auf jeden Fall noch Bilder vom Champion mit neuem Kopf, denke das wird stimmiger aussehen, was ich in Planung habe.

Gruß, Mo

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Ein Lob an deine Umbauwut. Gefällt mir alles ziemlich gut. Weiter so!

Zwei Fragen:

1. Welchen Unterkörper hast du bei den Barbarenreitern verwendet?

2. Gibts mal ein Foto aller Modelle, damit man mal nen Gesamteindruck der Armee bekommt?

Gruß wickie

"And so," Loken would sigh, "we made war upon our brethren, so lost in ignorance."

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@wickie: Die Barbaren sitzen auf den Beinen von Bogenschützenreitern aus Kislev. Hätte gern die der alten aus dem Archiv gehabt, die gibbet aber wohl nicht mehr. Muss halt immer nen Köcher wegfeilen und verstecken..

Die beste Alternative die ich kenne, zusammen mit der Barbarenbox. Berittene Knappen aus Bretonia hab ich auch noch im Auge...hhmm...

Gruppenfoto versuch ich demnächst mal eins zu machen, weil im Moment noch einiges auf dem Basteltisch steht, was ich vorher fertig machen will, einige Kultisten und berittene Barbaren, damit die erste Einheit endlich mal vom Tisch ist.

"Ich musste mich immer besaufen, wenn ich was malen wollte." - Janosch

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Also ich muss sagen ein sehr gelungenes Projekt mit vielen "Gustastückaln"...

macht Lust auf mehr und vor allem auf bemalte Minis.

Keep going^^

*Vielfraß/Waldläufer
http://www.tabletopwelt.de/index.php?/topic/150561-ein-sommernachtstraum-klassisch-in-kow/  Pitch Black Mein Marktplatz
Zitat FireWok: Ich niete jeden Tag. Da bin ich konsequent.

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Möchte euch die neueste Schöpfung des Doktor Frankenstein nicht vorenthalten, berittener besessener Chaosbarbar:

berittenerBesessener.JPG

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Ich empfinde dieses Projekt jetzt schon als das beste was ich hier gesehen habe. Einfach deshalb, weil durch einen sehr gut ausgearbeiteten Hintergrund und die dazu stark umgebauten Modelle einfach ein richtiger Flair aufgebaut wird. Weiter so! :ok:

Das ist nicht tot, was ewig liegt, bis dass die Zeit den Tod besiegt!

 

NBL ! Unsere Blood Bowl Liga am Niederrhein  Reaper´s Fantasy Skirmish-Tabletop - Warlord P500 Alien vs. Predator - Hadleys Hope

 

 

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