KINO-KRITIKER - Treff 3

[Zombie]

Vielleicht waren auch nur sehr viele Fußballfans drin, die enttäuscht wurden weils zuviel Anspruch hatte : )

Black Swan ist in etwa ein "klassischer Tanzfilm" wie "Wild Wild West" ein "klassischer Western" ist. Das Ballett ist eine nette Metapher die sich gut ergänzt; könnte aber auch vieles anderes sein.

[Igramul]

Was sind denn moderne Tanzfilme? Reden wir da eher von Center Stage, Step Up, Burlesque und Co, oder mehr Rize, oder irgendwas ganz anderes?

Tanzfilme sind eigentlich echt cool, WENN sie denn cool sind. Leider wirds dann oft doch nichts.

[NogegoN]

Dirty dancing?

Gruß NogegoN

BTW, der Western für Leute, die keine Western mögen, ist immer noch "Zwei glorreiche Halunken".

Wobei "El Dorado" auch grad noch so in Frage käme, wenn es denn unbedingt ein Hollywood-Klassiker sein soll. - N.

[Igramul]

Also wenn Dirty Dancing ein "moderner Tanzfilm" ist, was ist denn dann ein klassischer Tanzfilm?

Singin in the Rain?

[NogegoN]

Yupp. Alles mit Fred Astaire und Ginger Rogers

Gruß NogegoN

[Igramul]

Also DANN kann ich gut verstehen, wenn man(n) darauf keine Lust hat. Dirty Dancing ist zwar Kult und schnuffig und überhaupt, aber als Tanzfilm ungefähr so gut wie Eclipse als Vampirfilm.

[Kah-thurak]

@NogegoN

Das ist aber ein Italowestern was natürlich etwas ganz anderes ist. Da sind schon einige wirklich gute Filme dabei.

[Raest]

Das stimmt natürlich!

Denke aber, er bezog "Hollywood-Klassiker" nur auf El Dorado.

[NogegoN]

Korrekt.

Es gibt auch im Westerngenre genügend hochkarätige Werke, die die großen Themen ihrer Zeit bzw. die großen Themen überhaupt aufgreifen und verarbeiten. Da fällt mir spontan "The man who shot Liberty Valence" ein, "The Ox Bow incident", "She wore a yellow ribbon", "Cheyenne autumn", "The shootist", und den "Schwarzen Falken" würde ich da auch reinzählen.

Davon abgesehen gibt es auch formal und bildkünstlerisch herausragende Werke unter den Western. "Valdez" zum Beispiel.

Die Anzahl hochklassiger Italowestern hält sich dagegen in überschaubaren Grenzen. Natürlich ist "Für eine Handvoll Dollar" als der Erstling ein Klassiker, die anderen beiden Werke der Triologie sind es auch, aber dann fällt es mir schon schwer, da künstlerisch wertvolle Beiträge zu entdecken. "Spiel mir des Lied vom Tod" krankt da imho an seiner Überlänge. Dem würde ein kompakterer Schnitt wirklich gut tun.

Gruß NogegoN

[Kah-thurak]

@NogegoN

Bei "Spiel mir das Lied vom Tod" bin ich sofort bei dir, der ist einfach schlechter als die Dollartriologie. Zu lang und schlechtere Schauspieler (Wir haben mehr Geld und ersetzen Clint Eastwood durch Charles Bronson? Epic Fail.). Aber was die "regulären" Western angeht, vertritts du wohl eher eine Minderheit... bei IMDB bringt es lediglich "The man who shot Liberty Valence" knapp in die Top 250 (#241). Ist auch der einzige John Wayne Film, der es dahin schafft, und da spielt Wayne ja auch nicht die Hauptrolle

[Kodos der Henker]

Wir haben mehr Geld und ersetzen Clint Eastwood durch Charles Bronson? Epic Fail.

Eigentlich war es genau umgekehrt.

Eastwood wollte mehr Geld weil er ja zu Drehbeginn "berühmt" war und Leone wollte ihm nicht mehr zahlen (im sinne von er solle froh sein das er ihn entdeckt habe und nicht überheblich werden).

Wobei ich den Film selber gerade wegen seiner Langatmigkeit mag.

Bei klassischen Western ist es so eine Sache.

Irgendwie haben sie was für sich, aber die meisten leben inzwischen nur nach davon das sie als "Klassiker" bezeichnet werden.

Während ich neuere Western recht gut finde, in die Richtung Open Range usw (irgendwie sind von den 3-6 Western die ich mag 3 mit Kostner, was irgendwie auch zeigt das es das einzige ist was er wirklich kann) oder eben alte Westernkomödien (40 Wagen Westwärts, grad nachgesehen 6.6 bei imdb).

[Kah-thurak]

@Kodos

"Open Range" war in der Tat ganz nett. Aber mehr? Eher nicht. Der ist mit seiner 7.5 auf IMDB durchaus fair bewertet.

[Kodos der Henker]

Gut, 8 wäre das was ich dem Film gegeben hätte, also passt doch und davon das es ein super Film ist hab ich eh nix gesagt.

Und True Grit werd ich mir vermutlich am WE ansehen (um wieder zurück zu zum Thema kommen) und Stufe den Film bei meinen Erwartungen in Richtung Open Range ein.

[Raest]

Hey, hey, was soll das denn heißen: Spiel mir das Lied vom Tod aufgrund von Länge abwerten, während man "künstlerischen Anspruch" (vermutlich als Qualität und Substanz gedacht) sucht? Das passt doch kaum zusammen! Und bitte keine Kunstdiskussion hier...

Die Bezeichnung als Klassiker mag durchaus was ausmachen in der Einstellung zu etwas, aber darüber kann man auch vollkommen hinweg sehen und es hilft einem Film auch nicht zu mehr Inhalt, Stil, Flair, Fesslungspotential usw usf. Dass ein älterer Film natürlich mit heutigen Standards zB allein schon an technischen Möglichkeiten kämpfen muss (mal ganz abgesehen von den Gewohnheiten der Zuschauer) ist klar. Umso beeindruckender, wenn er dennoch stark bleibt.

Was habt ihr eigentlich alle mit diesen Imdb-Wertungen?! Das kann doch maximal eine vollkommen schwammige Richtlinie sein.

[Zombie]

Was sind denn moderne Tanzfilme? Reden wir da eher von Center Stage, Step Up, Burlesque und Co, oder mehr Rize, oder irgendwas ganz anderes?

Tanzfilme sind eigentlich echt cool, WENN sie denn cool sind. Leider wirds dann oft doch nichts.

Eben nicht; da bewerten ja Einige. Das ist dann schon repräsentativ.

[Kah-thurak]

@Raest

Die IMDB Bewertungen sind meiner Ansicht nach das objektivste Maß für die Qualität eines Films, das sich finden lässt. In den allermeisten Fällen passt das schon ziemlich gut.

Spiel mir das Lied vom Tod ist meiner Ansicht nach einfach langweilig und schlechter gespielt als die Dollar-Triologie. Im übrigen ist "The Good, the Bad and the Ugly" auch höher in der IMDB Rangliste

@Zombie

Irgendwie hast du da gerade Unfug mit der Zitatfunktion gemacht

[Igramul]

Zombie ... häh??

[Kodos der Henker]

Hey, hey, was soll das denn heißen: Spiel mir das Lied vom Tod aufgrund von Länge abwerten

Ist an sich schon ein guter Grund.

Gibt Leute die mögen keine Filme mit Überlänge, während sich andere bei Filmen <100 Minuten nicht unterhalten fühlen.

Also empfinde ich es als durchaus legitim wenn weiner sagt er mag den Film nicht weil er zu lang ist.

Und ja, bei dem Film kann man ruhig ne Stunde kürzen und es bleibt nix auf der Strecke (und ich meine damit nicht langatmige Szenen, sondern ein paar Nebenhandlungsstänge die man nicht braucht).

Was habt ihr eigentlich alle mit diesen Imdb-Wertungen?! Das kann doch maximal eine vollkommen schwammige Richtlinie sein.

Hab ich selber versucht, je nach Geschmack gibs natürlich verschiedene Bewertungen, aber alles was unter 6.0 ist, ist zu 90% auch schlecht, während alles was Richtung 8 geht zu 90% gute Unterhaltung ist.

[Raest]

Zu Imdb-Wertungen:

Ich meinte eigentlich, dass es ein abstrakter Wert ist, der dann für das ganze Ding mit Haut und Haaren steht. MMn kann man bei Filmen (gilt aber eigentlich auch für fast alles andere) zB über etliche Einzelpunkte hinwegsehen, wenn andere sehr überwiegen. Das ist beim nächsten Film dann wieder anders, jeder gewichtet das sowieso auf seine Art und obendrein mag sich diese Einschätzung auch noch ändern.

Von daher halte ich etwas genauere Einzelaussagen für viel hilfreicher unterm Strich (man sollte zB schnell merken wie jemand an die Bewertung herangeht usw).

Natürlich kann eine solche Abstimmung einem eine ganz generelle Hilfestellung sein - mehr aber wohl kaum.

(Ein Problem ist doch allein schon, was genau eine 10 bedeuten mag - manche sehen zB darin einen absoluten non-plus-ultra-Überfilm, den es vermutlich gar nicht geben kann, andere einfach einen guten Film, der sie interessiert und nicht enttäuscht hat.)

Cheers!

EDIT:

@ Kodos & Länge von SMDLVT:

Klar, kann man das so empfinden. Aber die Länge eines Filmes für sich genommen ist mMn ein eher fragwürdiges Kriterium um diesen als gut oder schlecht zu kategoriesieren (sowas will ich auch niemandem in die Schuhe schieben sondern nur darauf hinweisen, dass man da schnell in sehr äußerliche Kategorien abrutschen kann mMn).

Einerseits: Fände ich es schon etwas seltsam, wenn man einen Flim, wenn er um ein paar Szenen gekürzt wäre (offenbar nicht zu extrem), dann toll fände.

Andererseits: Geht es denn immer nur darum, was "man (nicht) braucht"? Ich halte von der Durchökonomisierung sämtlicher Dinge überhaupt nichts. Schließlich geht es hier um Unterhaltung.

Nicht dass die Idee neu wäre, aber einen "neuen" Film mit ausschließlich Found Footage eines einzelnen Ausgangsfilms - und zwar so, dass der neue auch wirklich funktioniert und ohne fiese Brüche - fände ich mal spannend.

bearbeitet 1. März 2011 von Raest

[Kah-thurak]

@Raest

Durch die enorm große Anzahl an Bewertenden Personen wird die Problematik "Was ist für wen eine 10" aber ziemlich gut "rausgemittelt". Schau dir die Bewertung einfach mal für eine Hand voll Filme an, die du sehr schlecht oder sehr gut fandst. In den meisten Fällen passt das. Allerdings sind aktuelle Filme meist erstmal überbewertet und es dauert etwas bis sich das einpendelt.

[M0rg0th]

Das Problem an IMDB ist halt, dass meiner Meinung nach, nur mehr in 10 oder 1 gewertet wird (von den meisten halt)... und das verzerrt das Ergebnis enorm. Gute Filme aus den Jahren vor 2000 sind dann halt eigentlich schlechter dran, weil so ein Filmchen wie Inception den WOW-Effekt hat und jeder sofort 10 Punkte abgibt, wenn er einem gefällt. Im Gegenzug gibts zu viele Leute die nur 1en hergeben, wenn sie einen Film schlecht fanden. Aber ein Film wird nie eine richtige 10 sein und auch keine richtige 1... Ausser eben ganz spezielle Filme. Und dazu gehört Inception (nur als Beispiel) nun mal nicht... Deswegen schau cih bei neuen Filmen nur mit Bedacht auf die Wertung.

[Kah-thurak]

@M0rg0th

Bei den Filmen weiter oben ist es oft nur noch eine Abstimmung wieviele Leute dem Film eine 10 geben... aber auch das ist ja schon eine Aussage.

[Raest]

Oh, da habe ich wohl etwas lange editiert und anderes nebenher gemacht...

Problematisch finde ich auch, dass in meiner Empfindung die Bedeutung der Zahlenwerte nicht proportional verhält, ich aber anderersits auch nicht wirklich klar definieren kann, wie ich es sehe...

Letztlich decken sich schon einige Wertungen dort mit meinem Bauchgefühl, andere aber auch überhaupt nicht.

Die Verzerrung zwischen neueren und älteren Filmen ist natürlich auch gegeben (Wer sieht sie sich überhaupt (noch) an?). Sowie die ganzen Hype-geschichten (sowohl bei Oscarabsahnern als auch bei solchen mit Kultstatus oder Spezialistenfilmen, Insidertipps usw usf).

So oder so - ich werde mal die Wertungen im Auge behalten.

[Igramul]

Ich finde, dass die Länge eines FIlms, mit zu den wichtigsten Eigenschaften gehört.

Geld kann ich wieder verdienen, blöde Filme kann ich vergessen und gute Filme kann ich mir nochmal anschauen. Aber die Zeit bekomme ich nicht mehr zurück.

Mal ein paar Beispiele:

Etwa einmal im Jahr oder alle zwei Jahre schau ich mir die Herr der Ringe Trilogie an. In voller Länge an einem gemütlichen Wochenende mit Tee und Keksen.

Da finde ich es super, dass die so schön lang sind und ich drinbleiben kann.

Im Gegensatz dazu ist es ganz klar die Länge, die Avatar oder Fluch der Karibik 3 bei mir aus dem DVD-Player raushält. Die Filme sind einfach nicht gut genug, als dass ich dafür so viel Zeit bezahlen möchte. Bei Spiel mir das Lied vom Tod ist es ähnlich.

(Als Seitenhieb: Anschauen ist ok, aber ausschreiben ist zu umständlich? Also kürzt man SMDLVT ab? )

Bei Troja zum Beispiel auch. Bei King-Kong mit Jack Black ist es wieder anders. Den Film mag ich, aber er ist mir eben etwas zu lang für einen normalen Abend.

Und an einem Freitag- oder Samstagabend kann ich dann z.B. Nobody 1 und 2 schauen anstelle von 160 Minuten Charley Bronson.

Für mich ist gerade bei Unterhaltung einer der wichtigsten Punkte, womit ich welche Zeit verbringe. Ist auch nicht anders, als bei Videospielen oder Büchern.

[Kodos der Henker]

Stimme dir da vollkommen zu.

Wenn man einen Film sieht, sich denkt schade das es schon vorbei ist und dann erschrocken auf der Uhr sieht wie spät es schon ist, dann hat die Länge gepasst (bei langen Filmen, bei kurzen ist es dann eher so das man überrascht ist das es doch "nur" 100 Minuten waren).

Wenn man sich während des Fims denkt, was jetzt noch in der nächsten 20 Minuten großartig passieren soll bzw wenn man anfängt zu grübel das man am nächsten Tag doch früh raus muss usw, dann war der Film wohl etwas zu lang.