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[Code Z] Gruppe #02


Crusader

Empfohlene Beiträge

Code Z - Gruppe #02

SL: Crusader

Spieler:

Bryraeus (Charakter fehlt noch)

Dark Angel (Charakter fehlt noch)

Spielregeln

1. Signatur aus.

2. Charakternamen in die Post-Überschrift.

3. Gedanken in ' '.

4. Gesprochene Worte in " ".

5. Schreibform in der ersten Person.

6. Gesprochene Sprache in Klammern vor dem Text.

Vurpar

Vurpar (zu Deutsch: Burgberg) ist eine Kleinstadt mit knapp 2.400 Einwohnern, etwa 16 Kilometer nordöstlich von Sibiu. Ursprünglich ein siebenbürgisch-sächsisches Dorf, überwogen bald die rumänischen Siedler. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg bildeten die Rumäniendeutschen nur noch eine Minderheit von einem Drittel; seitdem ist sie durch deren Abwanderung und die Zuwanderung weiterer Rumänen auf ein knappes Achtel gefallen.

Vurpar ist ein typisches Beispiel dafür, wie der ersehnte Zustrom des westlichen Wohlstandes in das vom ökonomischen GAU des Kommunismus gebeutelte Land an eben jenen vorbeigeht, die ihn am dringendsten nötig haben. Der eigene Bahnhof wurde bereits Mitte der Neunziger geschlossen, dem kleinen Krankenhaus fehlt es an einfachsten Hilfsmitteln und medizinischen Gütern und der örtlichen Schule mangelt es an simpelsten Lehrmaterialien. Am schlimmsten geht es der Landwirtschaft, die dank der EU-Agrarpolitik, fehlender staatlicher Subventionen und einem allgemeinen Mangel an Werkzeugen und Gerät in einem desolateren Zustand ist, als noch vor 25 Jahren unter kommunistischer Herrschaft.

Viele Deutsche haben Vurpar und sein Umgebung bereits verlassen, aber der Großteil der Bevölkerung harrt aus, klammert sich entweder an Nebeneinkünfte aus dem schmalen Tourismusgeschäft oder an die Hoffnung, dass den vereinzelten Hilfsprogrammen des Lions Club und der örtlichen Kirchengemeinden bald endlich auch eine erwähnenswerte staatliche Unterstützung folgen wird.

Die Situation bisher

Man sieht es im Fernsehen, liest es in der Zeitung, hört es im Radio. Ganz normale Bürger rasten plötzlich aus, und stürzen sich wie im rasenden Wahn auf ihre Mitmenschen. Seit ein paar Wochen häufen sich die Meldungen überall auf der Welt. New York, London, Paris, Berlin, Moskau, ja selbst Neu Delhi oder Peking.

Und noch immer weiß keiner, was da vor sich geht. Inzwischen will es wohl keiner mehr auf Metal-Musik, Gewaltfilme oder Computerspiele schieben. Tollwut, sagen die Einen. Geistige Degeneration, sagen die Anderen. Weltraumstrahlung, Gen-Food oder der Zorn Gottes sagen ein paar Schwachköpfe. Aber keiner weiß es genau.

Ihr dachtet, das sei ein Problem der Großstädte, der Zivilisation, der großen Nationen. Ihr dachtet, hier in Rumänien, in Siebenbürgen, in diesem kleinen heruntergekommenen Kufkaff würde sowas nie passieren. Ihr dachtet, dass das alles nur irgendeine komische Phase sei, und man sich ganz schnell was einfallen lassen würde, um das abzustellen. Ihr dachtet, wenn ihr irgendwann mal wieder in zivilisierte Gebiete kommt, ist das längst vorbei, ein Ereignis von gestern, das kein Schwein interessiert.

Ihr hättet nicht falscher liegen können.

28. September 2007 - Heute

Der eine von euch hat hier Jahre seines Lebens verbracht, der Andere ist erst seit ein paar Tagen hier. Aber die Veränderungen habt ihr alle bemerkt. Es ist stiller geworden. Nun, Vurpar ist nicht gerade eine laute Stadt, aber sie hat ihre ganz eigene Geräuschkulisse. Und diese hat sich in den letzten Tagen dramatisch verändert.

Die Lastwagen, die alle paar Tagen Lebensmittel an die örtlichen Märkte liefern, kommen nur noch nach Sonnenaufgang. Auch der Tankwagen, der die örtlichen Milchbauern besucht, um die Milch für die Molkereien in Hermannstadt abzuholen. Selbst der Zeitungswagen. An den beiden einzigen Bushaltenstellen der Stadt prangt ein Zettel; alle Fahrten zwischen 20:00 und 07:00 sind restlos gestrichen; ohne jede Angabe von Gründen. Und die anderen Fahrten kommen verspätet oder gar nicht.

Angst hat sich breit gemacht. Die Kinder auf den Straßen sind verstummt, die Alten tuscheln ihr abergläubisches Geschwätz. Die Bogatyri seinen zurückgekehrt, mächtige Krieger vergangener Zeiten. Andere sagen, es seien die Chonchano, untote Wiedergänger, denen eine ordentliche Beerdigung verwehrt blieb. Vielleicht sind es aber auch die Kukuth, bösartige Krankheitsbringer, geboren aus den Seelen habgieriger Menschen.

Was es auch ist, man kann seinen Griff auf die Stadt spüren. Das knappe Dutzend Polizisten des Ortes mit noch einmal soviel pensionierten Kollegen und Hilfskräften marschiert durch die Straßen. Mit ihren alten russischen Makarov-Pistolen und den vereinzelten Schrotflinten die an ihrem Schultergurt baumeln, versuchen sie, den Bürgern ein Gefühl der Sicherheit zu geben - es sieht aber mehr nach Hilflosigkeit aus.

Gestern haben sie eine Ausgangssperre verhängt. Keiner darf mehr zwischen 22:00 und 06:00 sein Haus verlassen. Und die wenigen Straßen, die aus der Stadt führen, wurden mit provisorischen Verhauen aus Sperrholz und rostigem sowjetischen Stacheldraht versperrt. Keiner verlässt die Stadt mehr, heißt es.

Ob ihr gerade euren öden Vormittag bei einem Gang durch die leeren Straßen, bei einem Gläschen in der Kneipe oder beim stöbern in den wenigen Geschäften verbringt… euch allen fällt die Menschentraube auf, die sich vor dem Rathaus versammelt hat. Ihr wendet eure Blicke hinüber zu dem düsteren alten Natursteinhaus, das zugleich auch als Stadthalle Vurpars dient. Dort scheint wohl eine Art Bekanntmachung angeschlagen zu sein…

"As the size of an explosion increases, the number of social situations it is incapable of solving approaches zero."

- Vaarsuvius

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