Jump to content
TabletopWelt

[Tutorial] Modellbau-Werkzeug


NogegoN

Empfohlene Beiträge

Auf vielfachen, ungeäußerten Wunsch folgt an dieser Stelle ein Abriß über allerlei bekanntes und unbekanntes Werkzeug, das bei Zusammenbau und Gestaltung einer Mini oder eines Geländeteiles von Nutzen sein könnte. Das ist hier also kein Tutorial im engeren Sinne, sondern mehr ein zusammenfassender Überblick. Ich werde mich natürlich bemühen, verschieden praktische Tips einzustreuen. Pinsel und Farbe bleiben außen vor, ebenso Modellierwerkzeuge. Dazu sollen besser die jeweiligen Experten ihre Tutorials verfassen.

Technischer Hinweis:

Habe erstmal den Text eingestellt. Die Bilder folgen in den nächsten Tagen.

Alles klar? Los gehts!

biegen, falten, formen

Biegehilfen

Biegehilfen sind alle Werkzeuge, die uns helfen, Material mit mehr oder minder sanfter Gewalt span- und schnittfrei in Form zu bringen. Biegen kann man dünne Metallteile sowie -in Grenzen- Holz und Plastikmaterial. Resin biegt sich nicht, es bricht. Wenn man Resinteile biegen oder krumme Teile glätten will, muß man sie vorher mit einem Föhn oder in kochendem Wasser erwärmen. Vorsicht dabei! Sowohl mit den eigenen Fingern als auch mit dem Resinteil. Das Material ist sehr spröde. Für das Biegen von Holz gibt es eigene Werkzeuge (z. B. für Schiffsmodellbauer) und Methoden (Wasserdampf, Laminieren), auf die ich hier aber wohl nicht eingehen muß.

Biegehilfen für Ätzteile

... gibt es in größerer Auswahl von verschiedenen Herstellern. Im Prinzip bestehen sie alle aus einem flachen Unterbau, auf dem gerade oder fingerförmige Schienen federnd verschraubt sind. Das Ätzteil wird unter der Schiene bzw. dem Finger passender Größe festgeklemmt und dann mit einer Rasierklinge (Achtung: die andere Schneidenseite mit Klebeband abdecken!)oder einem beigelegten flachen Keil hochgebogen. Biegehilfen gibt es in allen Größen von 2-12 Zoll Länge. Hier eine kleine, preiswerte Hilfe, die bereits alle wesentlichen Arbeiten möglich macht:

attachment.php?attachmentid=65145&stc=1&d=1229465816

Zur besseren Erkennbarkeit habe ich etwas Papier eingelegt. Man kann den Knopf abschrauben und das Oberteil mit den Fingern umdrehen, damit die an der anderen Seite (im Bild hinten) befindliche durchgehende gerade Kante zum Biegen längerer Teile auf die Arbeitsfläche kommt.

Für Rundteile (z. B. Rohre, Auspuff-Schutzgitter, Kühlmäntel etc.) gibt es Biegehilfen, die aus halbkreisförmigen Nuten und dazu passenden Zylindern zum Anformen des Rohlings bestehen. Es gibt auch stab- bzw. kegelförmige Biegehilfen zur Herstellung runder Teile. Man kann natürlich auch einfach eine Pinselgriff, Malstift o.ä. passenden Durchmessers nehmen.

Tip: Den Stift immer kleiner wählen, als eigentlich notwendig. Das meiste Material federt und bekommt dadurch immer einen größeren Durchmesser als die Biegehilfe vorgibt.

Hier noch ein Spezialwerkzeug zum Anfertigen von Haltegriffen:

attachment.php?attachmentid=65147&stc=1&d=1229465907

Nein, daß ist kein Mini-Sternenzerstörer sondern ein "grab handler". Man klemmt einen Draht zwischen Ober- und Unterteil ein und biegt ihn an den Abstufungen um. So erhält man Handgriffe mit konstanter Breite, was freihändig mit einer Zange nur schwer zu bewerkstelligen ist (leidvolle eigene Erfahrung). Obendrauf ist noch eine Skala mit Breitenangaben, die wegen der schwarzen Oberfläche aber nicht im Bild zu sehen ist. Wer öfter Fahr- oder Flugzeuge baut, könnte eine Anschaffung erwägen. Gerade russische Panzer sind ja förmlich mit Handgriffen überwuchert.

Zangen

Flach- und Kombizangen sind zum Biegen von Metallteilen gut geeignet. Bei Plastikteilen muß man aufpassen, daß man keine Riefen durch zu viel Druck hinterläßt. Wer gelegentlich mal ein Ätzteil in Form bringen muß, kann neben der guten alten Pinzette auch auf so eine Zange zurückgreifen:

attachment.php?attachmentid=65146&stc=1&d=1229465816

Pinzetten -siehe da

Tip: Harte Metallteile aus Stahl sollte man vor dem Biegen einmal über einer Flamme erhitzen (ausglühen). Nach dem Abkühlen lassen sie sich viel leichter Biegen und federn nicht mehr zurück.

Biegehilfen für Metallteile

Mit oben gezeigtem Gerät kann man nicht unbedingt Bleche oder Metallröhrchen biegen. Jedoch gibt es auch hierfür geeignetes Werkzeug. Einfache Abkantvorrichtungen für Metallprofile, die man in einen Schraubstock einspannen kann. Doppelseitige Metallwangen ähnlich einem Walzwerk, mit denen man Bleche abkantet. Flexible Metallröhren zum stufenlosen Biegen von Stäben und Röhrchen, die auf das Werkstück geschoben werden und ein scharfes Abknicken beim Biegen verhindern. Durch ihre federnde Bauart kann man sie hinterher einfach abziehen. Bei Eisenkarl - oder bei Obi

post-6137-13949092321375_thumb.jpg

post-6137-1394909232195_thumb.jpg

post-6137-13949092322392_thumb.jpg

2+2=5 (für große Werte von 2) **** Titan of Ether
Bei deinem P500 wird min 1 NSA Computer drüber drehen. Aufbau einer neuen iranische Streitmacht, innerhalb von 6 Monaten auf Brigadestärke, mit deutschen know how. Dazu wird noch versucht vor US-Geheimdiensten zu vertuschen und ein eventueller Angriff auf die Türkei geplant.
Herz der Finsternis Cold War Commander Herz der Finsternis reloaded

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bohren, Fräsen, Elektrowerkzeug

Bohrer und Fräser

Bohrer kennt jeder, der schon mal beim Zahnarzt war ;D Für Modellbauzwecke benutzt man üblicherweise gewöhnliche Spiralbohrer, die für Metall und Kunststoff geeignet sind. Handelsübliche Größen sind von 0,4 bis 10 mm. Bei kleineren Bohrern gibt es von verschiedenen Anbietern welche mit dickem Schaft, so daß sie leichter zu greifen und einzuspannen sind. Kleine Bohrerdurchmesser bekommt man insbesondere von Proxxon, Dremel sowie in Modellbaugeschäften.

attachment.php?attachmentid=65166&stc=1&d=1229469963

Handbohrer von Tamiya mit 4 integrierten Halterungen verschiedenen Durchmessers

Fräser gibt es in verschiedenen Formen. Mit Kugelfräsen kann man hervorragend Material abtragen (Angüsse z. B.). Mit kegelförmigen Fräsern kommt man gut in Ecken und Winkel, mit zylinderförmigen Fräsern Nuten anlegen oder Öffnungen erweitern. Bezugsquellen sind wie bei Bohrern.

Tip: Plastik immer schön mit hoher Drehzahl, aber langsamen Vorschub bohren. Bei zu starker Belastung schmilzt des Material und verklebt mit dem Bohrer. Das kann zur Verformung dünner Teile oder auch zum Bruch des Bohrers führen.

Tip: Insbesondere bei kleinen Bohrern sollte man tunlichst nur gerade bohren und jegliches Verkanten oder seitlichen Druck vermeiden. Die kleinen Kaliber brechen dann nämlich ganz schnell ab, und man hat ein echtes Problem, wenn die Spitze in der Tiefe der Mini steckt. Wenn noch ein Stummel rausschut, kann man ihn mit der Zange herausziehen. Ist der Bruch aber in der Tiefe des Bohrloches erfolgt, hilft nur noch zuspachteln. Rausbohren funktioniert nicht, der Bohrer ist zu hart. Härter jedenfalls als die Mini, die man bei dem Versuch unweigerlich beschädigen würde.

Elektrowerkzeuge

Für den Modellbau sind die haushaltsüblichen Bohrmaschinen, Trennschleifer und Stichsägen im allgemeinen ungeeignet, da sie zu viel Leistung haben und -wichtiger noch- nicht präzise einhändig benutzt werden können. Der Hobby- und Zubehörmarkt bietet daher eine breite Palette von modellbaugeeigneten Minigeräten an. Eine Mini-Bohrmaschine bzw. ein Bohrschleifer oder eine Minifräse sind sehr praktisch, sobald man Umbauen oder größere Modelle und Gelände bearbeiten will. Wichtig ist dabei ein Gerät, dessen Drehzahl fein reguliert werden kann (z. B. über den Trafo), insbesondere auch zu niedrigen Drehzahlen, da man als Figurenmodellbauer mit vielen verschiedenen Werkstoffen konfrontiert wird. Man bohrt mit hoher Drehzahl, Plastik und Resin jedoch mit sehr langsamen Vorschub. Fräsen tut man im unteren Drehzahlbereich, während zum (Kreis)Sägen wieder eine hohe Drehzahl sinnvoll ist. Eine gute (und ausreichend in der Weite verstellbare) Werkzeugaufnahme ist wichtig, ein Dreibackenfutter sollte der Standard sein. Wer es präziser will (z. B. wer oft Metallteile bearbeitet), kann zusätzlich noch eine Stahlspannzange in das Bohrfutter klemmen und/oder in ein Vierbackenfutter investieren. Vor der Anschaffung sollte man sich auch die zur Verfügung stehenden Ausrüstungs- und Zubehörteile ansehen, damit man bei gestiegenen Ansprüchen später ggf. problemlos nachrüsten und erweitern kann. Außerdem sollten Reperatur bzw. Ersatzteilbeschaffung möglich sein, was bei No-Name-Produkten oft problematisch ist.

Als Markenprodukte haben sich Proxxon und Dremel etabliert. Die Wahl ist mehr oder minder Geschmackssache. Beide Firmen bieten neben verschieden leistungsstarken Grundgeräten eine breite Palette an Werkzeugen und Zurüstteilen an. Erwähnenswert ist außerdem Unimat. Unimat 1 Classic ist ein Baukasten, der die Kombination der Bestandteile zu Standbohrmaschine, Fräse, Drehbank und anderen Werkzeugmaschinen ermöglicht (man kann damit sogar Zahnräder herstellen). Das System erinnert dabei etwas an einen Fischer-Technikkasten, arbeitet aber sehr präzise. Wer also plant, auch Drehteile o. ä. selbst anzufertigen (Säulen, Achsen, Fahnenstangen, Geschützrohre o. ä) sollte einen Blick drauf werfen.

Tip: Bohrständer und Maschinenschraubstock erleichtern die Arbeit erheblich. Der Ständer verhindert das Abrutschen und Verkanten des Bohrers, der Maschinenschraubstock hält die Mini zuverlässig und fingerschonend fest.

post-6137-13949092331476_thumb.jpg

2+2=5 (für große Werte von 2) **** Titan of Ether
Bei deinem P500 wird min 1 NSA Computer drüber drehen. Aufbau einer neuen iranische Streitmacht, innerhalb von 6 Monaten auf Brigadestärke, mit deutschen know how. Dazu wird noch versucht vor US-Geheimdiensten zu vertuschen und ein eventueller Angriff auf die Türkei geplant.
Herz der Finsternis Cold War Commander Herz der Finsternis reloaded

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

feilen, schleifen, glätten

Feilen und Schleifpapier

Feilen sind die Klassiker des spanabhebenden arbeitens. Wer eine Metallehre gemacht hat, weiß, was ich meine Spezielle Resin- oder Kunststoffeilen gibt es nicht, dafür tut es jede gewöhnliche Feile. Hier mal eine kleine Auswahl:

attachment.php?attachmentid=65152&stc=1&d=1229466119

Tip: Immer die gröbste Feile verwenden, die den Job tut. Man spart damit Zeit und Mühe.

Feilen und Raspeln sind für grobe Arbeiten an Zinn-, Resin- und Kunststoffminis gedacht. Da alle Feilen eine mehr oder minder grobe Zahnung haben (Raspeln eine sehr grobe), bleiben oft Riefen zurück, die mit feinerem Schleifmaterial beseitig werden müssen. Die üblichen Feilen sind Flach- und Halbrundfeilen. Daneben gibt es noch sogenannte Schlüsselfeilen, die erheblich kleiner sind und für Feinarbeiten verwendet werden. Schlüsselfeilen gibt es meist als Set mit Flach-, Halbrund-, Rund-, Dreikant- und Vierkantfeile. Mit den runden Exemplaren kann man Bohrungen und Löcher aufweiten, die Kantigen helfen bei eckigen Öffnungen, Nuten o. ä. Nach der Arbeit sollte man seine Feilen mit einer Drahtbürste von Materialrückständen befreien. Man hat dann länger Freude an ihnen.

attachment.php?attachmentid=65150&stc=1&d=1229466119

Schlüsselfeilen: Flachfeile (ja, da müßte auch mal wieder die Drahtbürste ran), Vierkantfeile, Rundfeile, Dreikantfeile. Die halbrunde Variante ist nicht dabei. Für Bastler gibt es außerdem kleine Feilen in exotisch geschwungenen Formen, mit denen man auch in Ecken kommt.

Tip: Niemals nur von einer Seite oder in eine Richtung feilen oder schleifen. Feilen von beiden Seiten und in beide Richtungen anwenden. Beim Schleifen immer kreisende Bewegungen ausführen. Ansonsten erhält man statt einer ebenen Oberfläche eine Wölbung (liegt am Andruck des Werkzeuges begründet).

Tip: Bei Bauteilen, die aus verschiedenen Werkstoffen zusammengesetzt sind (z. B. Resin mit Zinnteilen), sollte man bevorzugt vom härteren Material aus arbeiten (Ausnahme zu obigem Tip), sonst nimmt man ruck-zuck zu viel Material auf der weichen Seite weg.

Schleifpapier

...dient dem weiteren Glätten von Oberflächen. Die "Grobheit" des Schleifpapiers wird durch die sogenannten Körnung ausgedrückt. Je höher die Körnung, desto mehr Körner finden pro Fläche Platz, also: desto kleiner und feiner sind die Schleifkörnchen. Grobes Schleifpapier arbeitet trocken. Bei feinem Schleifpapier wird oft Wasser mit verwendet (Naßschleifpapier), das das abgeschmirgelte Material bindet und abführt, so daß die Oberfläche nicht durch den Abrieb wieder zerkratzt wird. Im Baumarkt bekommt man Schleifpapier von 60er bis etwa 1200er Körnung. Im Modellbaubedarf auch Körnungen bis 2000 (z. B. als Set von Tamiya). Für absolute Oberflächengüte, wie sie bei Lackierungen oder für Metallizerfarben benötigt wird, gibt es Schleifleinen bis zur 12.000er Körnung. Man bekommt es z. B. da, wo Autolacke angeboten werden, oder auch bei gut sortierten Modellbauhändlern. Da Schleifleinen recht teuer ist, sollte man sich besser vor dem Kauf vergewissern, daß es nach Gebrauch auch wieder mit Wasser ausgespült werden kann.

Tip: Die kreisende Bewegung beim Schleifen nicht vergessen!

Nagelfeilen/Sandpapierfeilen

sind feinkörniges Schleifpapier in gebrauchsfertiger Form. Sandpapierfeilen bekommt man in der Nagelpflegeecke von Drogerien und Supermärkten. Jede hat 3-4 verschiedene Körnungen drauf, die farblich unterschiedlich sind. Absolut praktisch und sehr zu empfehlen. Für ganz feine Arbeiten gibt es auch Polierfeilen, die auf der Rückseite eine Art Leder haben. Damit kann man statt Nagellack auch Klarsichtteile polieren.

attachment.php?attachmentid=65153&stc=1&d=1229466119

Die blaue ist von Schlecker und schon gut benutzt. Hinten sind noch 2 rot gefärbte feinere Pads drauf. Die orangefarbene hat nur eine Körnung.

Flexifile

Die Flexifeile ist eine Spezialfeile für gerundete Werkstücke. Es ist ein federnder Metallbügel, an dessen Enden ein Schleifband mittels Ösen eingehängt wird. Das Band besteht aus Kunststoff und ist dadurch reißfest. Es schmiegt sich konvex (erhaben) gerundeten Oberflächen an, so daß man hinterher keine einseitige Abflachung oder gar Kante erhält. Diese Feile ist auch hilfreich, um z. B. Grate in engen Zwischenräumen zu feilen, an die man sonst nicht herankäme. Die Schleifbänder sind natürlich in verschiedenen Körnungen erhältlich.

attachment.php?attachmentid=65149&stc=1&d=1229466119

Schleifstift/Belt sander

Noch ein Spezialist zur Bearbeitung von Ecken, Winkeln, Ritzen und anderen schwer zugänglichen Arealen. Wenn die Schleiffläche an der Spitze abgenutzt ist, schiebt man das umlaufende Schleifband einfach ein Stück weiter. Die Schleifbänder gibt es zum Wechseln auch lose in verschiedenen Körnungen zu kaufen.

attachment.php?attachmentid=65151&stc=1&d=1229466119

Glasfaserstifte

Sind Stifte, die eine Pinsel aus Glasfasern enthalten. Glasfasern sind fein-schmirgelnd, hinterlassen aber feine bis sehr feine Riefen. Man kann damit Kleberreste wegputzen, Oberflächen angleichen, Teile vor dem Kleben etwas anrauhen etc. Erhältlich in Elektroabteilungen (sie werden eigentlich zum Reinigen von Lötstellen verwendet). Es gibt im Künstlerbedarf auch Glasfaserradierer, die ähnlich funktionieren.

attachment.php?attachmentid=65154&stc=1&d=1229466119

Ein Verwandter des Glasfaserstiftes ist der Stahlwollestift (wenn er denn so heißt?). Die Füllung besteht statt aus Glasfaserbüscheln aus Stahldrähten. Kratzt heftig und wird z. B. dazu benutzt, beim Altern Farbe von Holzteilen zu rubbeln. Wenn die Glaswolle etc. verbraucht ist, gibt es Nachfüllpacks.

Tip: Für zarte Hände empfiehlt es sich, Handschuhe bei der Benutzung zu tragen, denn die Glasfaserfusseln können ganz eklig in der Haut pieken und sind nur schwer zu sehen (und damit zu entfernen).

Stahlwolle und Schleifschwämme

Eiserne Topfschwämme sind gewissermaßen eine grobe Form der Stahlwolle. In feiner Ausführung ist sie ebenfalls zum Schmirgeln geeignet, erreicht aber nicht ganz die Wirkung höhergradigen Schleifpapiers. Schleifschwämme sind ähnlich, aber eben in Schwammform. Erhältlich u. a. im Baumarkt.

Schleifpasten

Eine Schleifpaste, die jeder kennt, ist die gute Zahnpasta. Sie enthält feinste Schleifkörperchen, die den unerwünschten Belag von den Zähnen schmirgeln. Genaus funktionieren technische Schleifpasten. Es gibt von verschiedenen Herstellern verschieden stark schleifende Pasten, z. B. von Tamiya im Modellbaubedarf.

Tip: Eine simple Schleifmaschine kann man sich selbst aus einer Elektrozahnbürste bauen. Einfach vom Schwingkopf die Borsten abschneiden und mit Zweiseitenklebeband mit dem Locher ausgeknipste Schmirgelpapierplättchen ankleben. Funktioniert für Modellbauer in vielen Fällen genauso gut wie eine viel teurere handelsübliche Schleifmaschine. Und man kann sich bei Bedarf auch wieder die Zähne damit putzen (aber dann bitte mit einem Bürstenkopf!)

post-6137-13949092323605_thumb.jpg

post-6137-13949092324131_thumb.jpg

post-6137-13949092324513_thumb.jpg

post-6137-13949092324957_thumb.jpg

post-6137-13949092325643_thumb.jpg

post-6137-1394909232627_thumb.jpg

2+2=5 (für große Werte von 2) **** Titan of Ether
Bei deinem P500 wird min 1 NSA Computer drüber drehen. Aufbau einer neuen iranische Streitmacht, innerhalb von 6 Monaten auf Brigadestärke, mit deutschen know how. Dazu wird noch versucht vor US-Geheimdiensten zu vertuschen und ein eventueller Angriff auf die Türkei geplant.
Herz der Finsternis Cold War Commander Herz der Finsternis reloaded

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Pinzetten, Klemmen, Klammern, Halterungen

Pinzetten

Pinzetten dienen zum Festhalten kleiner Teile. Es gibt verschiedene Kopfformen, wobei die einfache gerade und die abgewinkelte Pinzette die verbreitetsten sind. Es gibt auch Pinzetten, deren Arme sich überkreuzen, so daß sie von allein das Teil festhalten und sich erst durch Fingerdruck öffnen (also umgekehrt zur einfachen Pinzette).

Wichtig sind die Riefen an der Spitze - ohne sie kann man die meisten Teile nur schlecht bis garnicht festhalten. Also gelegentlich auch die Pinzettenspitzen mit der Drahtbürste von Material-, Farb- und Kleberresten befreien. Eine gute Pinzette arbeitet butterweich - schließt ohne spürbaren Kraftaufwand und öffnet gleichmäßig (und nicht wie eine Sprungfeder). Wer hier spart, spart an der falschen Stelle. Außerdem halten gute Pinzetten ein Leben lang, billige leiern nach einer Weile aus.

attachment.php?attachmentid=65177&stc=1&d=1229471007

Bei genauem Hinsehen kann man erkennen, daß die Markenpinzette (vorn) eine viel feinere Riffelung als das No-Name-Produkt dahinter hat.

Tip: Wenn ihr eine Pinzette im Sanitätshaus bzw im Medizinbedarf kauft, fragt nach "anatomischen" Pinzetten. Das sind die "normalen" Pinzetten. "Chirurgische" Pinzetten haben richtige Zähne und sind damit für Bastelzwecke unbrauchbar.

Schraubstöcke

DER Klassiker zum Fixieren von Werkstücken ist natürlich der Schraubstock. Die meisten Schraubstöcke werden mit einer Klemme bzw. Schraubzwinge am Tisch befestigt. Wer auf seine Möbel achtgeben muß, ist mit einem Modell mit Saugfuß gut beraten, weil das definitiv keine Schrammen macht. Eine weitere interessante Alternative ist der Maschinenschraubstock. Maschinenschraubstöcke werden eigentlich zusammen mit Werkzeugmaschinen eingesetzt. Sie haben daher keinen Standfuß und keine Tischbefestigung, sondern sind kastenförmig und haben Nuten und Löcher zum Verschrauben und Verzurren. Durch ihr Eigengewicht und die flache Form sind sie aber auch gut für die Miniaturenbearbeitung auf dem Tisch geeignet. Außerdem kann man sie auch hochkant stellen, was bei normalen Schraubstöcken nicht geht (Es gibt Feinmechanikerschraubstöcke mit Kippvorrichtung, die sich allerdings im Preis niederschlägt).

img

Tip: Bei der Auswahl des Schraubstocks möglichst ein Modell mit Nuten in den Klemmbacken wählen. Das nennt sich dann Prismenschraubstock. Damit kann man auch runde oder vielkantige Teile (Arme, Beine...) sicher einspannen, ohne sie durch strammes Festziehen zu beschädigen.

Die dritte Hand

Auch "Helping hand" oder ähnlich genannt. Ein Standfuß mit 2 beweglichen Armen mit Krokodilklemmen an den Enden, oft durch eine Lupe in der Mitte ergänzt. Hilfreich, wenn man vielteilig Minis zusammenbaut, Bäume macht o. ä.

Professionelle Halterungen

... gibt es von verschiedenen Anbietern, z. B. von Big T (Tamiya) Sie bestehen zumeist aus einem Standfuß mit einem Drehteller drauf, an den man verschiedenen Spannbügel und andere Hilfen anbauen kann. Praktisch für professionelles Malen und Modellieren, aber meistens nicht ganz billig. Zum sägen, bohren, schneiden von Teilen sind sie aber nicht gedacht.

Klemmen und Klammern

Wäscheklammern sind die einfachste und billigste Variante, Teile festzuhalten oder zum Kleben aneinanderzupressen. Vorsicht, Holzklammern färben bei Feuchtigkeit ab! Für größere Teile gibt es Kunststoffklammern in verschiedener Größe, die mittels Ratschenmechanismus feinstufig geschlossen und über einen Hebel wieder geöffnet werden können. Einfache Federklemmen sollte man meiden, weil sie meistens zu viel Druck ausüben. Für ganz große Teile verwendet man Spannzwingen, die es analog zu o. g. Klemmen aus Kunststoff und konventionell aus Metall gibt:

attachment.php?attachmentid=65158&stc=1&d=1229468828

Tip: Man sollte etwas Material zum polstern zwischen die Metallbacken und das Werkstück stecken, damit es keine Schrammen gibt.

post-6137-13949092328756_thumb.jpg

post-6137-13949092336999_thumb.jpg

2+2=5 (für große Werte von 2) **** Titan of Ether
Bei deinem P500 wird min 1 NSA Computer drüber drehen. Aufbau einer neuen iranische Streitmacht, innerhalb von 6 Monaten auf Brigadestärke, mit deutschen know how. Dazu wird noch versucht vor US-Geheimdiensten zu vertuschen und ein eventueller Angriff auf die Türkei geplant.
Herz der Finsternis Cold War Commander Herz der Finsternis reloaded

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Lineale, Meßzeug

Lineale

Plastiklineale aus dem Büro- bzw. Schulbedarf sind nicht schnittfest. Zollstöcke, auf Neudeutsch als Gliedermeßstäbe bekannt, auch nicht. Stahllineale bieten dagegen die optimale Führung für Stifte, Skalpellklingen und anderes Gerät. Man bekommt sie je nach Geschmack mit Zentimeter- und/oder Zollteilung. Es gibt auch welche mit auf den Modellmaßstab bezogener Maßeinteilung (sowohl Modellbahn- als auch Modellbaumaßstäbe). Für das Anzeichnen auf gekrümmten Oberflächen und zum Anlegen von Kurven gibt es frei biegbare Speziallineale.

attachment.php?attachmentid=65159&stc=1&d=1229468958

Tip: Bei Skalen, die direkt am Anfang des Lineals beginnen, sollte man zum Messen den Ausgangspunkt besser ein Stück weiter oben wählen (z. B. bei 10 cm). Auch Stahllineale nutzen sich an den Ecken ab, was im Laufe der Zeit zu Meßungenauigkeiten führt.

Anschlagwinkel

Ein massiver rechter Winkel aus Stahl. Optimal, wenn es garantiert ein rechter Winkel werden soll. Die größeren Exemplare sind außerdem hilfreich bei der Nahverteidigung gegen galoppierenden Fußpilz, Facehugger und Replikanten.

img

Winkelmesser

Mitunter wird ein Winkelmesser benötigt, um Schrägen anzuzeichnen. Wenn man erst den Winkel anzeichnet und dann mit Hilfe des Stahllineals die Klinge ansetzt, reicht ein einfacher Winkelmesser aus dem Büro- bzw. Schulbedarf völlig aus. Wenn man häufig mit Winkeln und Schrägen arbeitet, eine Hilfe zum schrägen Ankleben von Bauteilen braucht oder ein Meßzueg zur Kontrolle seiner Arbeit, bekommt man im Werkzeugbereich spezielle Winkelmesser aus Metall mit beweglichem Anschlag. Es gibt einfache flache Ausführungen, aber auch recht massive Teile wie z. B. den unten gezeigten.

Meßschieber

Die Krönung in Sachen Meßgenauigkeit (sofern man nicht in viel teurere Instrumente investiert) ist der Klassiker der Metallbranche - der gute alte Meßschieber. Seine perfekte Konstruktion bietet vereint in einem Gerät Meßzungen für Außenmaße (im Bild vorn), Innenmaße (im Bild hinten) und einen Dorn zur Tiefenmessung (rechts aus dem Bild zeigend). Die Skala besitzt eine logarithmische Teilung (die längst ausgestorbenen Rechenschieber haten übrigens auch eine), womit man auf Zehntelmillimeter genau messen kann. Wer es nicht kennt: Wenn der Nullstrich der Zusatzskala nicht exakt auf dem Millimeterstrich der Hauptskala liegt, schaut man, welcher der folgenden Teilstriche einen Millimeterstrich trifft. Dann hat man die Zehntelmillimeter ermittelt.

attachment.php?attachmentid=65160&stc=1&d=1229468958

post-6137-13949092329393_thumb.jpg

post-6137-13949092329888_thumb.jpg

2+2=5 (für große Werte von 2) **** Titan of Ether
Bei deinem P500 wird min 1 NSA Computer drüber drehen. Aufbau einer neuen iranische Streitmacht, innerhalb von 6 Monaten auf Brigadestärke, mit deutschen know how. Dazu wird noch versucht vor US-Geheimdiensten zu vertuschen und ein eventueller Angriff auf die Türkei geplant.
Herz der Finsternis Cold War Commander Herz der Finsternis reloaded

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nietsets, Spezielle Schneid- und Gravierhilfen

Nietreihen

Nietreihen gibt es in erhabener und versenkter Ausführung. Erhabene Nieten lassen sich einfach durch aufkleben von selbst- oder vorgefertigter Nieten darstellen. Bei Senknieten - wie man sie an Flugzeugen, Raumschiffen, Speedbooten etc. trifft - geht das logischerweise nicht. Die Zubehörindustrie hat hier mit Sticheln und Nieträdern Abhilfe geschaffen. Es gibt diverse Stichel für verschiedene Nietformen (amerikanische und deutsche Flugzeugnieten z. B.), mit denen man Stück für Stück die Nieten auf die Oberfläche prägt. Verschiedene Hersteller bieten auch zum Maßstab passende Schablonen an. Das sind meist so eine Art flexible Lineale mit Löchern oder Nuten im richtigen Abstand drauf. Hasegawa wäre hier als beispiel zu nennen. Nieträder sind eine Art Zahn- oder Nadelrad an einem Handgriff, die beim Abrollen eine Nietenreihe hinterlassen. Auch hier gibt es verschiedene Spannweiten und Nadelformen. Ein Markenwerkzeug ist z. B. "Rosie the Rivetter".

Tip: Man kann sich ein Nietwerkzeug auch selber aus alten Zahnrädchen (aus Uhren und Weckern z. B.) herstellen. Mit abgesägter Spitze lassen sich auch Kanülen als Stichel verwenden.

Parallelschneider

Ein Verwandter des Kreisschneiders ist der Parallelschneider, der zwei parallele Klingen besitzt. Der Abstand zwischen den beiden Klingen ist dabei einstellbar. Dieses Werkzeug schneidet also gleichzeitig zueinander parallele Ränder. Es ist eine Hilfe, wenn man mehrere Streifen gleicher Breite braucht oder generell Schwierigkeiten mit dem Anreißen und Schneiden zueinander paralleler Ränder hat.

Es gibt noch ausgeklügeltere Hilfen mit ähnlicher Funktion. Sie bestehen aus einer festen Arbeitsplatte mit Führungen, Maßeinteilungen und Klemmen. Man stellt die Führungen mittels des Originalteils ein und kann dann anhand der eingestellten Maße Duplikate ausschneiden.

Punch-and-die-Sets

Puch-and-die-Sets dienen der Herstellung von runden oder sechseckigen Nieten o. ä. aus dünnen Plastik- oder Metallplatten. Die Vorrichtung bestehen aus zwei Platten mit korrespondierenden Löchern verschiedener Durchmesser. Die Plastik- oder Metallplatte wird dazwischengelegt, dann werden mit einem Dorn die Nieten des gewünschten Durchmessers ausgestanzt. Punch-and-die-Sets sind nicht billig, man holt das Geld aber wieder herein, wenn man Mengen an Nieten verarbeiten muß. Der Klassiker sind die Sets von Historex, es gibt inzwischen aber auch brauchbare Versionen von anderen Anbietern.

Tip: Die Dorne immer senkrecht und mit Vorsicht ansetzen. Die dünnen Dorne verbiegen sonst rettungslos, oder man beschädigt die Grundplatten.

Tip: Der Eigenbau eines Sets für runde Nieten ist möglich: Zwei Plexiglasplatten an den Ecken mit Führungsstiften (und passenden Löchern) versehen. Danach durch die aufeinandergelegten Platten Löcher des gewünschten Nietdurchmessers bohren - fertig. Als Dorne verwendet man abgenutzte Bohrer.

Tip: Wenn man größere Plättchen braucht, hilft ein Locheisenset. Die Stanzlinge kommen zwar etwas verzogen aus dem Werkzeug, aber Plastik kann man ja problemlos glattpressen.

Reißnadel, Graviernadel

Ein einfaches Utensil aus der Metallverarbeitung, im Prinzip ein Stahlstift mit einer Spitze dran. Üblicherweise bekommt man sie mit einer Griffverdickung in der Mitte und einem abgebogenen kurzen Ende mit einer zweiten Spitze dran. Es gibt aber auch kugelschreiberartige Modelle für die Hemdtasche. Reißnadeln werden zum anzeichnen ("anreißen") von Metallteilen vor der Bearbeitung verwendet (Bleistifte sind da wenig nützlich). Sie funktionieren genausogut auch auf Plastik und Resin. Man kann mit ihnen auch Plastikplatten trennen, indem man sie mehrfach drüberzieht. Das ist insbesondere bei dickeren Plastikplatten hilfreich, denen man mit einer (Skalpell)Klinge oft nur schwer beikommen kann. Außerdem kann man mit ihnen Bohrlöcher in Kunststoffen vormarkieren ("ankörnen") und Oberflächen punzen (Löcher einstoßen). Für 4-5 Euro ein wirklich vielseitiges Instrument.

attachment.php?attachmentid=65164&stc=1&d=1229469542

Der kleine Verwandte der Reißnadel ist die Graviernadel. Spitzer, feiner, wie der Name schon sagt zum einritzen und gravieren von Oberflächendetails. Für Panellinien gibt es auch spezielle "Panelscriber" diverser Anbieter, die nicht einfach eine V-förmige Kerbe ritzen, sondern eine vorbildgetreuere rechteckige Nut.

Wachsspachteln

Die meisten Werkzeuge tragen Material ab, diese hier trägt Material auf. Mit einer heißen Spitze wird spezielles Wachs erhitzt und dann auf die Mini geschmiert, wo es erkaltet. Man kann damit Lücken schließen, Spalten verspachteln, Konturen aufbauen etc. pp. Rai-Ro ist der bekannteste Anbieter solcher Geräte in Deutschland. Mangels eigener praktischer Erfahrungen auf diesem Gebiet könnte bei Interesse ggf. von einem anderen Mitglied dazu ein Tutorial oder eine Rezension verfaßt werden.

post-6137-13949092330948_thumb.jpg

2+2=5 (für große Werte von 2) **** Titan of Ether
Bei deinem P500 wird min 1 NSA Computer drüber drehen. Aufbau einer neuen iranische Streitmacht, innerhalb von 6 Monaten auf Brigadestärke, mit deutschen know how. Dazu wird noch versucht vor US-Geheimdiensten zu vertuschen und ein eventueller Angriff auf die Türkei geplant.
Herz der Finsternis Cold War Commander Herz der Finsternis reloaded

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Schneidwerkzeug und Zubehör

Sägen

Viele Zähne hintereinander machen kurzen Prozeß mit jedem Werkstück. Laien neigen allerdings zum falschen Einsatz von Säge und Armkraft. Bitte viel Druck auf das Werkstück und wenig in Schnittrichtung! Je länger die effektive Sägeblattlänge (also der Hub), desto glatter der Schnitt. Für dünne Teile ist immer eine feinere Zahnung vorteilhaft. Sägeblätter für Holz haben eine grobe Zahnung, die geschränkt ist (die Zähne sind nach außen gebogen). Metallsägeblätter haben viele kleine, feine Zähne und sind gewellt oder gestaucht. Kunststoff- und Resinsägen haben feine Zähne und glatte Blätter. Hand- und Maschinensägen gibt es in vielen Bauformen. Modellbauer benutzen meist kleine Bügelsägen mit austauschbaren Blättern (mundartlich auch als "Puck" bekannt). Wer die Ausgabe für mehrere Sätze Sägeblätte scheut, sollte einfach Metallsägeblätter nutzen. Zum maschinellen Sägen gibt es für Minibohrmaschinen kleine aufsteckbare Kreissägeblätter. Vorsicht: der Maschine ist es egal, ob sie Plastik oder Fingerknochen schneidet!

Tip: Späne sollte man nicht wegpusten (eine weit verbreitete Unsitte), sondern wegfegen bzw. abpinseln. Resinstaub ist lungengängig und dabei krebserregend, Metallspäne können ganz eklige Augenverletzungen hervorrufen. Also: Fegen, nicht pusten! Staummasken und Schutzbrillen sind übrigens auch ganz nützliche Utensilien

Zum Sägen von Resinteilen gibt es spezielle Resinsägen mit kleinen Blättern und feinster Zahnung. Es gibt fotogeätzte Sägeblätter zur Verwendung in Skalpellgriffen. Eine in Fernost recht beliebte Marke ist z. B. das Tritool von Trimaster (leider nicht beim trimagischen Turnier zugelassen ). Aus Tschechien kommen nicht nur begnadete Resingießer, sondern auch die in den Augen vieler Modellbaufreunde beste Resinsäge unserer Tage: JLC.

img

Einfach, robust, präzise. Die Klinge hat zwei verschieden feine Zahnungen. Dank etwas größerer Öffnungen in der Klingenmitte kann man die Klinge auch bei Bedarf einseitig für eine etwas größere Schnittiefe zentrieren.

Schneidematten

Diese Kunststoff-Unterlagen verhindern, daß man in den Tisch etc. unter der Mini schneidet, sind also quasi Pflichtausstattung für jeden Bastler. Außerdem sind sie auch noch wasserdicht, was beim Malen (respektive beim Rumkleckern oder Umwerfen von Farbtöpfen) ein großer Vorteil sein kann. Meistens sind sie grün und mit einem Zentimeter-Raster bedruckt. Man bekommt sie in Schreibwarenläden, Hobbybedarf etc. Wer noch keine hat, sollte sich dringend eine zulegen.

Seitenschneider und Blechscheren

Seitenschneider sind Zangen, die statt Halteflächen zwei Schneiden besitzen. Diese liegen in der Spitze leicht abgewinkelt im Verhältnis zur Griffachse. Sie schneiden sie nicht scherenartig, sondern kneifen das Material ab. Dank der Hebelwirkung kann man mit einem guten Seitenschneider problemlos Draht und Blechstreifen abknipsen, erst recht Resin und Kunststoffteile. Sollte die Kraft nicht reichen, war meistens der Seitenschneider zu klein. Beim Kauf sollte man einem Markenwerkzeug den Vorrang geben, denn bei billigen Exemplaren werden die Schneiden rasch schartig. Kombizangen besitzen neben ihren Halteflächen ebenfalls kurze, aber recht kräftige Schneiden.

attachment.php?attachmentid=65178&stc=1&d=1229471160

Von vorn nach hinten: Feinblechschere, Kombizange, Rohrzange

Tip: Wer häufiger Blechteile (auch Drahtgitter) verarbeitet, sollte sich vielleicht eine Feinblechschere zulegen. Deren Schneide steht wie bei einer Schere gerade in der Verlängerung der Hebelarme und ist innen gerade, außen abgeschrägt, was einen präzisen Schnitt ermöglicht. Es sind halt große Scheren, die sich nicht von Papier, sondern von Metall ernähren

Tip: Wer sich nicht länger mit festgetrockneten Schraubdeckeln an seinen Farbgläschen herumärgern will, sollte einfach mal die gute alte Rohrzange ansetzen. So entspannt habt ihr noch nie geschraubt

Tip: Festsitzende Schraubdeckel an Ölfarbtuben löst man, in dem man den Verschluß kurz in kochendes Wasser hält. Vorsicht mit den Fingern! Heiß!

Speziell zum Abtrennen von Plastikteilen aus Gußrahmen gibt es die Cutter. Ihre Schneiden arbeiten wie bei einem Seitenschneider, jedoch ist eine Außenseite so abgeflacht, daß man Angüsse relativ nahe an der Bauteiloberfläche abschneiden kann. Dieses Spezialwerkzeug sollte man tunlichst nur für Plastikteile verwenden - die Schneiden sind nicht sehr hart und daher leicht zu ruinieren. Bei angemessenem Gebrauch leisten sie aber viele Jahren treue Dienste. Hier mein altgedienter Cutter von Revell:

attachment.php?attachmentid=65179&stc=1&d=1229471160

Tip: Bei kräftigen oder konisch zulaufenden Angüssen die flache Seite der Schneiden vom Bauteil weg halten. Es bleibt ein kleiner Stummel vom Anguß stehen, aber aus dem Bauteil wird dafür kein Material abgerissen. Dünne Angüsse kann man dagegen problemlos flach direkt am Bauteil abschneiden.

Skalpelle

Unbestritten bei Modellbaufreunden Schneidwerkzeug und Verletzungsursache Nummer 1! Echte Modellbauer erkennt man an ihren Narben Vermutlich die von Modellbauern meistgekaufte Form ist die spitze dreieckige, z. B. als Martor BOY No. 72 oder X-acto No. 11. Ebenfalls recht beliebt ist die klassische, leicht bauchige Form. Alle anderen Modelle rangieren weit dahinter und sammeln sich in den Grabbelkisten. Es gibt für die Klingen ein weites Sortiment an Handgriffen und Haltern, so daß wohl jeder den für seine Hand passende finden wird. Die meisten Klingen werden vorn in den Halter gesteckt und dann mittels einer Rändelschraube festgespannt. Leider paßt nicht jede Klinge in jeden Halter, manche Klingen haben einen etwas breiteren Ansatz. Außerdem gibt es Skalpellsysteme, in die die Klingen seitlich eingeklickt werden, die ebanfalls nicht mit dem Stecksystem kompatibel sind.

Benutzte Skalpelle sind immer noch scharf genug, also bitte mit Vorsicht wieder entfernen und sicher entsorgen, z. B. in eine alte Klingenverpackung oder eine kleine Dose.

Tip: Mit einer frischen Klinge kann man jedwede Kleinteile aus Plastik und Resin und Decals mühelos handhaben. Einfach leicht mit der Spitze antippen, dann steckt es schon.

Tip: Das stumpfe Skalpell ist dein Freund! Für die meisten Arbeiten muß es keine frische, superscharfe Klinge sein. Eine gebrauchte tut es oft auch und macht viel weniger Schaden, wenn man mal abrutscht.

Tip: Immer von einem weg Schneiden, Schaben, Putzen, was auch immer. Etwas Isolierband oder Pflaster an den haltenden Fingern am Werkstück (Daumen, Mittel- und Zeigefinger) macht oft den Unterschied zwischen harmlosen Schreck und blutigem Schnitt

Styroporschneider

Styropor (Schaumpolystyrol), ein beliebtes Material beim Geländebau, ist immer sehr unangenehm zu schneiden, weil es leicht reißt und -noch viel lästiger- sich überallhin hartnäckig haftende Krümel verteilen. Zum Schneiden mit der Klinge sollte man eine schnale, lange Klinge verwenden, z. B. ein komplett ausgefahrenes Teppichmesser oder ein dünnes Fleischmesser mit einem Wellenschliff. Die elegante Variante sind die elektrischen Styroporschneider, die sich mit einem heißen Draht ohne Krümeln durch das Material schmelzen. Es gibt eine gewisse Auswahl an Hand- und Tischgeräten. Hier z. B. das Handgerät von Games Workshop:

post-6137-1394909233785_thumb.jpg

post-6137-13949092338646_thumb.jpg

2+2=5 (für große Werte von 2) **** Titan of Ether
Bei deinem P500 wird min 1 NSA Computer drüber drehen. Aufbau einer neuen iranische Streitmacht, innerhalb von 6 Monaten auf Brigadestärke, mit deutschen know how. Dazu wird noch versucht vor US-Geheimdiensten zu vertuschen und ein eventueller Angriff auf die Türkei geplant.
Herz der Finsternis Cold War Commander Herz der Finsternis reloaded

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Teppichmonster

Kennst du nicht? Das Teppichmonster lauert unter jedem Basteltisch. Man schneidet ein fitzelkleines, dafür um so wichtigeres Teilchen ab. Pliing - fliegt es davon, man hört es hier und da noch gegen Mobiliar und Wände titschen, und Schnapp! - weg ist es auf Nimmerwiedersehen. Da Materie nicht verschwinden kann, ist unzweifelhaft das Teppichmonster schuld daran. Zum Glück gibt es ein paar Kniffe, um das Teppichmonster auszutricksen und die Kleinteile zu retten:

Plastiktüten

Damit die Teile nicht wegfliegen, steckt man das Bauteil, alle benötigten Werkzeuge und seine Hände in eine große Plastiktüte, z. B. einen Müllbeutel. Natürlich fliegen auch hier die Teilchen weg, aber sie kommen in der Tüte nicht weit. Eine durchsichtige Plastiktüte ist logischerweise von Vorteil ;)

Juwelierschürze

Bei Juwelieren und Goldschmieden sind Materialverluste nicht nur bloß ärgerlich, sonder meistens auch richtig teuer. Darum benutzt die Zunft (helle) Schürzen, die oben normal um den Hals getragen werden, unten aber nicht lose herabhängen, sondern an der Kante der Werkbank befestigt sind. Alles, was runterfällt, sammelt sich so in der Schürze und kann wieder aufgelesen werden. Man kann sie im Versandhandel kaufen oder sich selbst anfertigen, indem man einfach eine Arbeitsschürze unter seinem Arbeitstisch festpinnt (mit Reißnägel, oder eleganter mit Klettbändern). Beim Aufstehen sollte man natürlich vorher dran denken, daß man angeleint ist :D

Stroboskopblitze

Wer schon einmal in de Disco war, kennt bestimmt auch diese Stroboskopblitze, bei denen man die Leute beim Tanzen quasi in Zeitlupe in allen möglichen Posen sehen kann. Das funktioniert auch bei Tageslicht - man wundert sich, was man plötzlich so alles für Fitzelkram unter dem Arbeitstisch zu sehen bekommt. Stroboskopblitze gibt es manchmal als Giveaways in Technikmärkten (z. B. bei Batteriepackungen o. ä.). Man kann auch mit seiner Digicam seitlich über den Boden blitzen (aber möglichst nicht in die Augen!), während man auf dem selbigen hockt. Vorsicht! Manche ungewollt entdeckter Fundstücke sind nichts für zarte Naturen.

Linoleum

Der natürliche Feind des Teppichmonsters. Wenn man den Teppichboden nicht im Ganzen rausreißen kann, legt man eben ein großes Stück Linoleum unter seinem Arbeitstisch aus. Linoleum wird von der Rolle verkauft und ist relativ billig, so daß man sich ein großes, ausreichend breites und langes Stück zurechtschneiden lassen kann. Damit vermeidet man Fugen, in denen Kleinteile verschwinden können. Vorzuziehen ist eine helle, ungemusterte Farbe, z. B. Beige oder Kiefer, damit man seine Teile leicht wiederfindet. Außerdem schützt das Linoleum den Fuß- bzw. Teppichboden vor Farbklecksern und Beschädigungen, was in Mietwohnungen durchaus von Vorteil ist.

ENDE

2+2=5 (für große Werte von 2) **** Titan of Ether
Bei deinem P500 wird min 1 NSA Computer drüber drehen. Aufbau einer neuen iranische Streitmacht, innerhalb von 6 Monaten auf Brigadestärke, mit deutschen know how. Dazu wird noch versucht vor US-Geheimdiensten zu vertuschen und ein eventueller Angriff auf die Türkei geplant.
Herz der Finsternis Cold War Commander Herz der Finsternis reloaded

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Super Tutorial! Nicht nur richtig ausführlich und schön gemacht, sondern auch noch lustig geschrieben... Ich hasse übrigens das Teppichmonster! Der Trick mit dem Stroboskop klingt vielversprechend!

Danke fürs Tutorial! :ok:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Im Tutorial steht "Ein Verwandter des Glasfaserstiftes ist der Stahlwollestift (wenn er denn so heißt?). Die Füllung besteht statt aus Glasfaserbüscheln aus Stahldrähten. Kratzt heftig und wird z. B. dazu benutzt, beim Altern Farbe von Holzteilen zu rubbeln."

 

Wo gibt es diese Stahlwollestifte? Heißen diese anders?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Ihrem Gerät platziert, um die Bedinung dieser Website zu verbessern. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Sie damit einverstanden sind.