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TabletopWelt

[Tutorial] Der magnetische Miniaturenkoffer


Darkover

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Hallöchen und willkommen! :)

Ich habe für den Brückenkopf ein kleines Tutorial geschrieben, das sich mit der Herstellung eines magnetischen Transportkoffers beschäftigt. Ziel war es, am Ende einen praktischen, billigen und sicheren Transportkoffer zu haben, in dem Miniaturen mit Magnetfolie oder Neodymen "freistehend" transportiert werden können, ohne dass sie Kontakt zu Dämmstoffen oder anderen Miniaturen haben.

Hier gibt es den Direktlink zum Tutorial:Der magnetische Miniaturenkoffer

Die Suche nach dem passenden Miniaturenkoffer ist für viele Spieler eine echte Glaubensfrage. Das ist nicht unbedingt verwunderlich, schließlich hängt von der Wahl des optimalen Koffers auch die Sicherheit der mühevoll bemalten Lieblinge ab. Zuletzt hatten wir hier die Feldherr-Mini-Reihe getestet, die sich vor allem an Skirmish-Spieler richtet. Auch das heutige Tutorial ist besonders für Spieler mit kleinen Armeen interessant, denn am Ende wird dabei ein Miniaturenkoffer entstehen, der Platz für eine vollständige kleine Armee und alle notwendigen Spielmaterialien bietet (abgesehen vom Regelbuch). Das Besondere an diesem Koffer ist sein magnetischer Stahlboden, auf dem die Miniaturen mit Magnetfolie oder Neodym-Magneten befestigt und so ohne Kontakt zu Dämmstoffen und anderen Minis transportiert werden können.

Zunächst mal die Kostenseite und die benötigten Materialien (einige Kleinteile habe ich am Ende weggelassen):

zutaten.JPG

1 kleiner Werkzeugkoffer aus dem Baumarkt, 5 – 8 Euro

1 verzinktes Stahlblech, 3 – 4 Euro

4 Schrauben, Länge ca. 15 mm, Breite ca. 5 mm

4 Muttern

4 Hutmuttern

8 Karosseriescheiben/Unterlegscheiben

Die Schrauben und das übrige Kleinzeug kosten zusammen noch einmal rund 2 Euro, insgesamt liegt der Koffer damit bei rund 10 – 12 Euro.

Als Werkzeug benötigt man einen Akkuschrauber mit 5 mm-Stahlbohrer, einen Schraubenzieher und am besten noch eine Flachzange. Wenn man das Blech selbst zuschneiden muss, ist eine Blechschere empfehlenswert, die etwas schlechtere Alternative wäre eine Metallsäge.

Um den Koffer nutzen zu können, benötigt man noch Magnetfolie oder Neodym-Magnete für die Unterseite der Bases. Erstere bekommt man bei fast allen gängigen Tabletop-Shops, letztere sind bei spezialisierten Magnetshops erhältlich und kosten pro Stück zwischen 10 und 30 Cent, je nach Stärke.

Die Umsetzung:

Der eigentliche Zusammenbau des Koffers ist keine große Sache, die einzige große Hürde wartet allerdings gleich zu Beginn der Bastelarbeiten: Das Stahlblech muss auf die richtige Größe zugeschnitten werden, was ohne die richtige Ausrüstung zu einem echten Problem werden kann. Im Optimalfall kann der Baumarkt das Blech schon zurechtschneiden, aber wenn das nicht gehen sollte, wird es kompliziert. Neben einer Metallsäge bietet sich für den Zuschnitt vor allem eine Blechschere an, die in gut sortierten Bastlerhaushalten durchaus hin und wieder zu finden ist. Dann noch etwas Kraftaufwand und fertig ist der Boden für den Koffer.

Als nächstes muss in jede Ecke des Bodenblechs ein Loch für die Verankerung gebohrt werden. Mit dem Akkuschrauber und einem 5-mm-Bohraufsatz ist das relativ problemlos machbar. Wenn die Kanten der Bohrlöcher zu scharf sein sollten, kann man sie mit einer Rundfeile etwas glätten, aber am Ende wird man von ihnen ohnehin nichts mehr sehen.

bohraction.JPG

Im Anschluss wird das Blech als Schablone in den Koffer gelegt, damit die Verankerungslöcher an der richtigen Stelle landen. Der Kunststoffboden des Koffers sollte dem Bohrer nicht lange Widerstand leisten, so dass man auch damit schnell fertig werden dürfte.

Jetzt wo alles zugeschnitten und gebohrt ist, muss der Boden nur noch mit dem Koffer verschraubt werden und schon ist das ganze fertig. Zwischen Schraubenkopf und Blech legt man am besten eine der Karosseriescheiben, damit das ganze robuster wird. Auf der Rückseite werden die Schrauben jeweils mit einer Mutter fixiert, wodurch die Konstruktion stabiler wird.

eckschrauben.jpg

Danach kann man das Blech in den Boden einsetzen, so dass die Schrauben auf der Unterseite herauskommen. Auf jede kommt dann noch einmal eine Karosseriescheibe, bevor die Schrauben jeweils mit einer Hutmutter abgeschlossen werden. Dadurch sieht das ganze nicht nur besser aus, man hat auch gleich vier stabile und abgerundete Füße, damit der Koffer Tische und Böden nicht zerkratzt.

abschlussschraube.JPG

Fazit:

Mit wenig Aufwand und kleinem Geld können bastelfreudige Spieler einen sehr praktischen Miniaturenkoffer bauen, der alle wichtigen Funktionen erfüllt. Wenn das Blech zugeschnitten ist, steht einem erfolgreichen Abschluss des Projekts eigentlich nichts mehr im Weg. Anbei noch zwei Bilder des fertigen Koffers, eines davon mit einem magnetisierten Gobblin als Anschauungsobjekt.

der-fertige-koffer.JPG

der-fertige-koffer-2.JPG

Vorteile des Koffers:

+ Stauraum für Miniaturen und Zubehör

+ Kontaktfreier Miniaturentransport

+ Billige Herstellung

+ Weitgehend einfache Umsetzung

Nachteile des Koffers:

- In dieser Ausführung nur für kleine Armeen geeignet

- Blechzuschnitt schwierig

Viel Spaß beim Nachbauen!

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Einen Darkover bauen Vers.2: Sich auf dem Markt nach den hässlichstmöglichen Minis umschauen und sie kaufen, zusammenbauen, gelb bemalen und Blutspritzer auf das linke Knie pinseln.

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So, der komplette Artikel ist eingefügt. Über Kommentare und Verbesserungsvorschläge würde ich mich freuen. :)

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sehr schöne Idee für ein "Tüt"!

habe es aber mal gleich in die Tutorial-Ecke verschieben ;)

beste Grüße

Drachenklinge

"Weg mit den Grollen, mehr Platz für Zwerge!"

"Paint like You've got a DaVinci!"

Ohne Permafrost keine Berge! Zwerge für den Klimaschutz!

You can't tell a rat that it's like just a movie. by KJS

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Danke für das Tutorial! Bringt mich auf die Idee, statt magnetischer Folie (hält nicht so toll wie ich es gerne hätte, v.a. bei großen Zinnfiguren) ein zugeschnittenes Stahlblech als Boden in meine Transportbox zu kleben. Müsste wesentlich besser halten, da ich diese Bleche schon als Regimentsbases verwende, die sind um Längen besser als diese blöden Folien...

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Sehr schön, das selbe Prinzip habe ich auch für meinen Armeekoffer verwendet. Habe sogar die Regimentsbases von unten mit Magneten versehen, so kann ich gleich ganze Regimenter ruck-zuck auf den Tisch stellen. Bei Massenarmee wie Orks&Goblins sehr praktisch, wenn auch nicht ganz billig ;)

Eine Frage hätte ich noch, wie groß ist die Grundfläche deines Koffers in etwa?

Life ist what happens to you while you're busy making other plans.

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Hab mir auch so einen ähnlichen Koffer gebaut. Grundlage war so ein Standard-Handwerkerkoffer. Die Bodenplatte ist einfach die Seitenplatte von einem PC mit blauer Klebefolie. Die Platte selbst wurde mit ner Heißklebepistole auf den Boden geklebt.

Vorteil des Koffers ist die größere Grundfläche, da passen sämtliche imperialen Infanteriemodelle rein, immerhin 131 Mann.

Der Nachteil ist, dass man den Koffer immer quer tragen sollte. Bei Autofahrern kein Problem, auf dem Fahrrad evtl. schwierig.

Für die Waffenteams werde ich eine zweite Etage einbauen, die man dann rausnehmen kann.

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post-5140-13949095052576_thumb.jpg

Bemalte Miniaturen 2007: 115 / 2008: 80 / 2009: 29 / 2010: 15 / 2011: 12 / 2012: 13 / 2013: 35 / 2014: 158 / 2015: 71 / 2016: 10 / 2017: 16 / 2018: 0 / 2019: 0 / 2020: 0 / 2021: 10 / 2022: 0 / 2023: 104 / 2024: 55

Ist das nicht herrlich, wie er läuft, wie'n Gigolo nach der Bandwurmkur!
 P500 DBA 2013 . . . . P500 DBA 2014 . . . . P250 2015 . . . . SoPro 2023 . . . . P250 2023 (Imperial Fists/Tyraniden) . . . . Winterprojekt 2023

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Wie würde man das denn idealerweise mit Regimentsbases machen? Für meine Waffenoptionen habe ich hier Neodym-Magnete. Wenn man von denen jeder Figur einen unter das Base klebt, halten die das Regimentsbase, glaube ich, auch so. Der Arbeitsaufwand und Preis im Vergleich zu Magnetbases/Folie dürfte sich nichts nehmen, oder?

Gibt es vielleicht noch dünnere Bleche, die man mit einer (entbehrlichen) Bastelschere schneiden könnte? Bieten die meisten Baumärkte das Zuschneiden an oder eher nicht? Mit Holz ist das ja eher kein Problem.

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