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Wolfhelm ohne Land


NiciV

Empfohlene Beiträge

Ich hab beschlossen, dass ich jetzt auch mal ne Story schreib.

Ich führe sie natürlich fort, sobald ich Zeit habe. Kritik etc. ist natürlich herzlichst erwünscht (aber keine Spammer;) ).

*****

Schütze Klaus zielte sorgfältig und drückte dann ab. Mit Genugtuung sah er wie die Musketenkugel einer der Grünhäute den Schädel wegfetzte. Überhaupt hatte die letzte Salve seines Regiments eine Bresche in die Orks geschlagen. „Musketen laden!†œ, erscholl die Stimme des Meisterschützen. Um ihn herum machten sich seine Kameraden wieder feuerbereit. Als er seine Waffe geladen hatte und wieder aufblickte bemerkte Klaus das die Barbaren bedenklich nahe herangekommen waren. „Ganz ruhig, Männer,†œ rief er Meisterschütze,„ eine Salve bekommen sie noch. Feuer!†œ Die Orks verschwanden hinter einer Mauer aus Pulverdampf. „Und jetzt Rückzug hinter die Speerträger†œ, wies ihr Kommandant sie an. Das Regiment bewegte sich geschlossen hinter eine Wand aus Speeren zurück, eine Taktik, die ihnen in Wochen harten Drills ins Blut übergegangen war. Klaus dachte daran wie seine Karriere in der Armee von Marienburg begonnen hatte. Nachdem immer mehr Berichte über die Raubzüge der Orks und anderer Abscheulichkeiten in den Hafen von Marienburg gedrungen waren hatte der Stadtrat beschlossen eine neue Armee auszuheben, da die „reguläre†œ Armee, die ausschließlich aus angeworbenen Söldnern bestand, auf Albion weilte, um Marienburg dort ein Stück Land zu sichern. Also waren die Werber im Land ausgeschwärmt und hatten unter anderem auch Klaus mit dem Versprechen von Gold und Reichtum dazu verleitet sich den Truppen Marienburgs anzuschließen. Was dann folgte war die Hölle. Nachdem sie in Regimenter aufgeteilt worden waren, bekamen sie eine Ausbildung an der Muskete, bei der mehrere Männer starben, weil sie die Muskete falsch behandelt hatten, sodass sie in ihren Händen explodiert waren. Sobald sie einigermaßen mit den Waffen umgehen konnten mussten sie monatelang im Schlamm herumexerzieren. Und wenn man Abends ins Bett fiel, schlief man wie ein Stein, nur um am nächsten Morgen wieder von den Feldwebeln herumgescheucht zu werden. Aber nun im Angesicht der Schlacht erkannte Klaus, der ja eigentlich nicht besonders intelligent war - zumindest wenn man nach seiner Mutter ging, wie sehr sich dieses Training gelohnt hatte. Ja, der General der Armee, Wolfhelm ohne Land, der verstand was von seinem Handwerk. Unter den Truppen munkelte man, dass er seine Kunst im Osten, in Cathay und Nippon, gelernt und danach in Tilea gekämpft hatte. Niemand bis auf seinen Standartenträger Immanuel wusste wie viel davon wahr war, aber das war ja auch egal. „Soldat Klaus! Träumst du etwa während der Schlacht?†œ

Die Stimme des Meisterschützen riss Klaus wieder in die Wirklichkeit zurück. „Na warte, wenn wir wieder in Marienburg sind wirst du zum Latrinendienst abkommandiert! Dafür wird ich schon sorgen!†œ Während der Meisterschütze weiterging und andere Soldaten zusammenstauchte übersah Klaus das Schlachtfeld. Von dem kleinen Hügel auf den sie sich zurückgezogen hatten, sah er wie die Orks davonrannten, als die Kavallerie sie angriff. Die Speerträger, unter ihnen auch sein Freund Theo, hatten den Ansturm der, durch die Musketen schon arg dezimierten, Orks frontal angenommen und den Reitern genügend Zeit gegeben den Orks in die Flanke zu fallen. „Für euch ist die Schlacht vorbei, Soldaten. Gut gezielt, besser geschossen, bei Sigmar!†œ Die Worte stammten von Wolfhelm ohne Land, dem General, der gerade auf seinem Ross herbeikam um von dem Hügel aus das Feld des Sieges zu überblicken. Er schien sich nicht sehr über den Sieg zu freuen. `Wahrscheinlich hat er schon zu viele davon gefeiert`, dachte Klaus. „Musketenschützen! Abrücken!†œ Während er sich mit seinen Kameraden in Bewegung setzte sah Klaus noch einmal zurück und bemerkte wie Wolfhelm den Kopf schüttelte, während er ein hitziges Gespräch mit seinem Standartenträger und dem Hauptmann der Speerträger hatte.

*****

To be continued

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Hmm joh. Interressanter Anfang. Schreib mal weiter, bisher kann man ja noch nichts genaues sagen:)

Atemloser, verängstigter Knappe: " Mein Herr, mein Herr, wir werden überfallen! Die Horden des Chaos, Orks, Skaven und Dunkelelfen in ihrer Vielzahl! Ich schwöre, dass ich Tausende gesehen habe!!"

Bretonischer Adliger, bereits dabei, sein Schwert zu ziehen: " Meine Güte, dass dauert Tage, bis wir mit denen fertig sind!"

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So, ich schreib mal weiter und ich denke, dass ich über das Wochenende noch ein Stück fertigbekomme.

2

Wolfhelm war nicht gut gelaunt. Seit er in wieder in Marienburg war, hatte es mehrere Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und den „Ratsherren†œ gegeben. Diese waren mit dem Sieg in der Schlacht sehr zufrieden, wobei es aus Wolfhelms Betrachtungswinkel eher nach einem Sieg in einem winzigem Scharmützel aussah. Einen Trupp Orks in den Hintern zu treten war nicht gerade schwierig, aber er befürchtete, dass durch dieses Ereignis seine Truppen arrogant werden würden. Und Arroganz war einer der größten Fehler, den eine Armee begehen konnte. Seine Rolle als General war es Fehler wie diesen auszumerzen. Aus diesem Grund waren die Gefechtsübungen verdoppelt worden, was zu gewissen Differenzen mit den Feldwebeln geführt hatte. „Ich frage mich, ob die Ratsherren ihre Stadt verteidigen wollen, oder ob sie sich einfach an dem Geräusch marschierender Stiefel erfreuen†œ, sprach Wolfhelm in Gedanken vor sich hin. „Vermutlich eine Mischung aus beidem†œ, ertönte eine ruhige Stimme hinter ihm. In der Tür stand Ratsherr Sebastian Volkner, einer seiner wenigen Freunde im Rat. „Wie ich sehe, marschieren die Männer immer noch†œ, bemerkte Sebastian, während er aus dem Fenster der Kommandantur deutete. „Ich schätze nicht, dass du Erbarmen kennst, oder?†œ, schmunzelte er. „Solange bis sie aufhören mit ihrem „Sieg†œ über die Orks zu prahlen. Was treibt dich den überhaupt hierher? Solltest du nicht eigentlich in deiner bescheidenen Villa jetzt dein Mittagsmahl einnehmen, vermutlich irgendeine tileanische Köstlichkeit, für dessen Preis sich ein Soldat eine Plattenrüstung und mehrere Pferde kaufen könnte?†œ, sagte Wolfhelm spöttisch. „Nun, ich habe dem Koch gesagt er solle das Essen für heute Abend servieren. Und was den Grund meines Besuchs in dieser heruntergekommen Bude betrifft... Ich will dir sagen, dass sich die Meinung im Rat langsam gegen dich wendet. Viele Stimmen behaupten du würdest dich sobald wie möglich absetzten, am besten mit den Truhen mit dem Sold für die Soldaten. Ich habe zuwenig Räte auf meiner Seite um dich noch lange als General zu halten. Früher oder später wird sich ein Antrag durchsetzten, der deine Entlassung vorsieht,†œ meinte Sebastian ernst. „Ach, ich habe den Posten als General erst einige Monate inne und schon soll ich wieder abgesetzt werden? Ich denke nicht, dass es so weit kommen wird. Und noch vor zwei Wochen bist du gekommen und hast mir erzählt, dass ich mich auf eine Mehrheit stützen könne. Also warum dieser Meinungswechsel?†œ, fragte der General überrascht. „Nun, einige der Mitglieder meinen, dass die Ausrüstungskosten für die Armee zu teuer sind und wir nun einen Feldherren anheuern sollten, der nicht so hoch im Sold steht und der vorzugsweise aus Marienburg kommt. Insbesondere die Räte Katir und Bogner stehen gegen dich. Ich vermute sie haben einige andere bestochen oder eingeschüchtert. Sie sind reich und skrupellos genug so etwas in dieser Richtung zu versuchen,†œ erklärte der Rat, mit dem Wolfhelm seit einer langen Zeit befreundet war. In ihrer Kindheit waren sie gute Kameraden gewesen, doch ihre Wege trennten sich als Wolfhelm mit seinem Vater nach Cathay reiste, während Sebastian, dessen Vater nur ein kleiner Händler war, in Marienburg blieb. Sie hatten sich seit Jahren nicht mehr gesehen bis Sebastian, der sich inzwischen zum Rat hochgearbeitet hatte, nach Tilea reiste um dort einen der besten Söldnergeneräle anzuheuern, die das Land durchzogen. Wolfhelm dachte an die Nacht zurück, als Sebastian in sein Lager kam, und überrascht seinen Jugendfreund in Gestalt des Feldherren antraf. Während Wolfhelm in Erinnerungen schwelgte redete Sebastian weiter. „ Gerade jetzt, wo wir auf Albion unsere Position ausbauen müssen, zerreißt sich der Rat in einer Debatte, in der du im Mittelpunkt stehst.†œ „Auf welche Räte können wir noch zählen?†œ, fragte Wolfhelm.

„Nun, der Rat besteht aus fünfundzwanzig Mitgliedern, wie du weißt. Ich habe vielleicht noch dreizehn oder vierzehn Räte auf meiner Seite. Einige Räte verhalten sich neutral und ich weiß noch nicht wie sie sich im Falle einer Abstimmung verhalten werden. Und der Rest steht gegen uns,†œ zählte Sebastian nachdenklich auf. „Und siehst du eine Möglichkeit das Ruder herumzureißen? Nein, warte ich kenne doch diesen Ausdruck in deinem Gesicht. Du hast eine Idee, und wie ich dich kenne wird sie mir nicht gefallen!,†œ stöhnte Wolfhelm als er das schiefe Grinsen im Gesicht seines Freundes bemerkte. „Allerdings! Wir werden das Problem bei der Wurzel nehmen. Du sprichst morgen vor dem Stadtrat†œ, klärte Sebastian ihn auf.

„Ich schätze, dass ich keine Chance habe noch zu entkommen, oder?†œ „ Du hast erfasst. Ich weiß zwar, wie du Politiker und Intrigen hasst, aber in diesem Fall gibt es keinen Ausweg. Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich habe Appetit auf Krebse aus Estalia bekommen. Mal sehen, ob der Koch mir etwas interessantes zaubern kann. Auf Wiedersehen, Wolfhelm.†œ

Nachdenklich sah ihm der Krieger nach, als Sebastian aus dem Zimmer ging. „Ich vermute ich werde wohl damit beginnen müssen eine Rede zu schreiben†œ, brummelte er vor sich hin. Er hasste Reden.

*****

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Gefällt mir immer mehr. Der Schreibstil ist solide udn flüssig. Nur ein paar Absätze fehlen mir um die Geschichte übersichtlicher zu machen(an einigen Stellen weis man nicht sofort wer da nun Spricht). Wen du das noch beherzigen würdest wäre ich erstmal zufrieden.;)

Hoffe auf eine baldige Fortsetzung

Atemloser, verängstigter Knappe: " Mein Herr, mein Herr, wir werden überfallen! Die Horden des Chaos, Orks, Skaven und Dunkelelfen in ihrer Vielzahl! Ich schwöre, dass ich Tausende gesehen habe!!"

Bretonischer Adliger, bereits dabei, sein Schwert zu ziehen: " Meine Güte, dass dauert Tage, bis wir mit denen fertig sind!"

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So, hier kommt der dritte Teil.

@[WAR]Thrawn: Da du der einzige meiner Leser(?) bist, der sich mit Kommentaren nicht hinterm berg hält, hoffe ich weiterhin auf Tips, etc.

3

Wolfhelm hatte doch keine Rede geschrieben, sondern sich dazu entschlossen, aus dem Stand zu sprechen. Außerdem hatte er den Verdacht, dass die Räte ihm sowieso nicht zuhören würden. Während er auf die schweren Türen des Ratsaals zuschritt, überkam ihn ein flaues Gefühl. Immanuel, der ihn als sein Adjutant begleitete, spürte es irgendwie, das seinem Herr nicht ganz wohl war und murmelte aufmunternd: „Keine Sorge, Chef. Ich bin sicher, dass diese dicken Profitgeier Euch den Kopf auf dem Hals belassen.†œ

„Schade, ich hab nämlich schon mein grab ausheben lassen. Und jetzt sei still,†œ warnte Wolfhelm Immanuel, als sie den Saal betraten. Ein Stimmengewirr kam ihnen entgegen, ein Zeichen dafür, dass alles in Ordnung war und die Ratsherren in einer ihrer endlosen Debatten verstrickt war. Anscheinend verlief eine Übung auf dem Exerzierplatz geordneter als eine Ratssitzung in Marienburg. Doch als sie eintraten wurde es abrupt ruhig.

„Dürfen wir den Grund eures Besuchs erfahren, ehrenwerter Wolfhelm,†œ sprach ihn ein dickliches Männchen mit kleinen Augen an. Ohne Aufforderung erklärte Immanuel hinter ihm leise: „Rat Bogner. Einer der reichsten Männer im Raum und vermutlich dein größter Gegenspieler.†œ Wolfhelm hatte ihn gebeten, sich über den Stadtrat zu informieren.

„Ich wurde für diese Stunde in diesen Saal berufen, damit ich mich mit den verehrten Herren über unsere Armee unterhalten kann, Herr Bogner,†œ beantwortete Wolfhelm kühl die Frage des Rates. Für einen Augenblick huschte Verwirrung über das Gesicht von Bogner, doch er fing sich schnell wieder. „Davon ist uns nichts bekannt,†œ rief ein anderer und zustimmendes Gemurmel kam aus den Reihen der anderen Räte. „Rat Katir. Der zweite, der dir nicht freundlich gesonnen ist. Zusammen bilden Bogner und Katir die Spitze der dir nicht sehr freundlich gesonnen Räte,†œ erklang hinter ihm wieder die flüsternde Stimme von Immanuel.

Kaum hatte er zu Ende geredet, als aus der Bogner gegenüberliegenden Position im rat eine für Wolfhelm vertraute Stimme erscholl. „Ich habe den General hergebeten, damit er uns über Moral, den Ausbildungsstand und ähnliche Dinge informiert und uns gegebenenfalls Fragen beantworten kann,†œ sprach sein Freund Sebastian, der bisher still geblieben war.

„Nun gut, wenn es so ist, dann soll uns der ehrenwerte Wolfhelm diese Dinge etwas näher bringen,†œ murmelte der etwas aus der Fassung gebrachte Bogner daraufhin. Ihm war es fremd, dass jemand ohne sein Wissen zu einer Sitzung des Rates eingeladen wurde. „Darüber, dass der General ohne die Zustimmung des gesamten Rates eingeladen wurde, müssen wir uns allerdings zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal unterhalten. Und wenn ich nun den ehrenwerten Wolfhelm bitten dürfte...,†œ wandte sich der Rat wieder an den Feldherren.

In der nächsten halben Stunde klärte Wolfhelm sie über das Potenzial der einzelnen Regimenter, die Kosten für neue Ausrüstung und ähnliches auf. Zum Schluss fragte er die anwesenden Räte: „Gibt es noch irgendwelche Unstimmigkeiten?†œ

Und als darauf niemand das Wort an ihn richtete wandte sich Wolfhelm zum gehen. Mit den Worten „Einen Augenblick Eurer wertvollen Zeit müssten wir noch beanspruchen, General†œ rief ihn Katir zurück. „Der Rat hat beschlossen, dass eure Armee einen neuen Auftrag bekommt. Ihr werdet südlich der Stadt auf Banditenjagd gehen,†œ ergänzte Bogner. „Banditen? Ist das nicht die Aufgabe von Kopfgeldjägern?,†œ entgegnete Wolfhelm. „Nun, eigentlich schon, aber diese Banditen gehen sehr dreist vor, und haben mittlerweile mindestens sieben Karawanen überfallen. Es sind eine ganze Menge. Sie haben sich in einem Sumpfgebiet eingerichtet und nutzen dieses als Operationsbasis. Eure Männer brauchen doch Kampferfahrung, oder etwa nicht?†œ, fragte Bogner lauernd. „Ja, schon, aber...,†œ wollte Wolfhelm auffahren. „Kein aber, General! Ihr marschiert schon morgen,†œ schnitt ihm Katir das Wort ab. Wolfhelm straffte sich. Es hatte keinen Sinn zu protestieren, zumal er einen Seitenblick zu Sebastian warf, der ziemlich überrascht wirkte. „In diesem Fall bitte ich den Rat darum, mir die Gelder zur Verfügung zu stellen, einige Bogenschützen anzuheuern. Diese Truppen könnten sich in einem Sumpf als sehr nützlich erweisen,†œ verlangte er. Bogner setzte dazu an zu sprechen, doch jemand anders war schneller. „Ich denke, ihr habt die Erlaubnis, General,†œ sagte ein hochgewachsener junger Mann und blickte dabei auffordernd in die Runde. Alle Räte schienen sich dafür zu entscheiden das Geld für die Bogenschützen bereitzustellen. Als Wolfhelm Immanuel fragend anblickte, zuckte der nur die Schultern.

„Ihr seid entlassen, ehrenwerter Wolfhelm†œ, verabschiedete Katir selbigen. Nachdem Wolfhelm und Immanuel wieder an der frischen Luft waren, instruierte Wolfhelm seinen Standartenträger.

„Du musst dafür sorgen, dass ich die besten Bogenschützen bekomme, die für das Geld zu haben sind, verstanden?,†œ befahl er Immanuel. „Warum? Wir werden nur gegen Banditen kämpfen, Chef. Warum soviel von dem schönen Geld ausgeben?†œ, fragte Immanuel grinsend.

„Weil ich dem Braten nicht traue. Und jetzt lauf,†œ brummte Wolfhelm, rief seinen Adjutanten aber noch einmal zurück.

„Da ist noch etwas, das ich erledigt haben möchte†œ, raunte er dem Standartenträger zu, damit niemand sie belauschte.

*****

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Ich scheine auch Pech zu haben.... Freunde? ;D

Zu der Geschichte:

Der Inhalt gefällt mir (ich mag Söldnergeneräle :D ), der Stil ist an manchen Stellen vielleicht noch etwas unausgereift, aber das gibt sich mit der Zeit, denk ich mal.

Ein Fage hätte ich aber noch: Dieser Sebastian, er hätte noch 13 oder 14 der 25 Ratsherren auf seiner Seite. Das ist doch eine Mehrheit! Was beschwert er sich denn dann?

Omnibus ceteris caesis solum is et eius legiones steterunt.

*Frontschwein

Die Abenteuer des jungen Johannus Silvanus Helden und Alltag (AWH) Das Leben is ne Party (AWH)

Ansonsten gilt: Wer wie ein Ork nicht lesen kann, der schaut sich nur die Bilder an!

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Das dürfte ein Logikfehler sein(25:2 öh*hicks moment...;))

Keine Sorge wie du siehst bin ich nicht der einzige der sich deine Geschichte durchliesst. Deine Geschichte hat Potentzial, es fehlen halt ein paar Details/Umgebungsbeschreibungen. Also mach weiter, nur durch üben kann man lernen und neue Leser dazu gewinnen:)

Atemloser, verängstigter Knappe: " Mein Herr, mein Herr, wir werden überfallen! Die Horden des Chaos, Orks, Skaven und Dunkelelfen in ihrer Vielzahl! Ich schwöre, dass ich Tausende gesehen habe!!"

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So, hatte in den letzten tagen nicht so viel Zeit, aber jetzt geht es weiter. Ich danke allen (!) für ihre Beiträge.

@Honak: Ich möchte (nur am Rande ;) )darauf hinweisen, dass Sebastian NOCH eine Mehrzahl der Räte auf seiner Seite hat.

Mehr werde ich auch NOCH nicht dazu sagen.

@ [WAR]Thrawn: Ich soll Potenzial besitzen???

;)

4

Immanuel ging schneller und zog den Mantel enger um sich. Es war an diesem Abend ungewöhnlich kalt und die Gassen durch die er ging waren auch nicht sehr einladend. Er bewegte sich in einem Viertel, wo man für ein paar Silberstücke mordete und jeder Adlige machte einen weiten Bogen um diese Gegend. Außer solchen, die etwas zu erledigen hatten, so wie Immanuel. Dieser hatte am Nachmittag ein Regiment Bogenschützen gefunden, dass sich für die Aufgabe von Wolfhelm geeignet zu sein schien. Dann war er ein bisschen umhergeschlendert, hauptsächlich, um ungebetene Verfolger abzuschütteln. Sein General hatte ihm eingeschärft, sich nicht beobachten zu lassen.

Dies war ihm allerdings nicht ganz gelungen. Der Mann stand in einem Eingang zu einem der schäbigen Häuser und hielt ihn unauffällig im Blick. Jedoch nicht unauffällig genug, um nicht von Immanuel bemerkt zu werden. Er hatte ihn schon vor über einer Stunde entdeckt und suchte nun nach dem passenden Augenblick um ihn wieder loszuwerden. Die Chance bot sich, als ein Haufen betrunkener Söldner lärmend die Gasse entlang kam. Der Agent wartete, bis sie vorüber waren und suchte dann wieder nach der Person, dem man ihm beschrieben hatte. Er traute jedoch seinen Augen nicht, denn er konnte nirgendwo auch nur eine Spur von dem Kerl entdecken. Einen kurzen Zauberspruch später wusste der Kopfgeldjäger, dass er ihn nicht finden würde. Seine Kräfte konnten diesen Mann nicht finden. Und er wusste: Diese Fährte hatte er verloren. „Früher oder später finde ich dich. Und dann werde ich in Gold baden und endlich nach Hause gehen können†œ, schnaubte er in einer Sprache, die ein Mensch aus Marienburg nur sprechen konnte, wenn er weit gereist war und überlebt hatte.

Immanuel drehte sich um und überblickte den Weg. Keiner der Söldner hatte es bemerkt, dass er sich in ihre Gruppe gemischt hatte. Und da der Spion ihm auch nicht mehr auf den Fersen war, konnte er in Ruhe zu seinem Kontaktmann gehen. Zwar war Immanuel schon lange der Standartenträger von Wolfhelm, doch bevor er von diesem vor einem Haufen Goblins gerettet worden war, hatte Immanuel sich als Dieb betätigt. Dies setzte ein paar Fertigkeiten voraus, unter anderem auch Informationsbeschaffung. Und seit er in Marienburg war, hatte er sich ein bisschen mit „bestimmten†œ Leuten unterhalten, die wussten, was in der Stadt passierte.

Inzwischen war er an seinem Ziel angelangt. Er stand vor einer Ansammlung von Baracken, die so aussahen, als ob sie gleich zusammenbrechen würden. Immanuel lächelte. Niemand in der ganzen verdammten Stadt würde hier das Hauptquartier der Diebesgilde vermuten. Er trat näher. „Passwort?†œ, scholl es ihm entgegen. „Gebrochener Schlüssel†œ, flüsterte Immanuel.

Ohne weitere Wort wurde eine kleine hölzerne Tür geöffnet. Er trat ein und war von dem Anblick, der sich ihm bot verblüfft. Vor ihm lag eine große Schänke und es wimmelte von Leben. „Ich nehme an, ihr wolltet mich sprechen?†œ, meinte eine Stimme an seinem Ohr. „Und wer seid ihr?†œ, fragte Immanuel ohne sich zu bewegen. Er war überrascht nichts von dem Mann hinter ihm gehört zu haben, aber wenn er eins in seinem Leben gelernt hatte, dann, dass es immer einen noch besseren Dieb gab. „Ein Dolch und ein Kurzschwert, ich denke, dass können wir akzeptieren. Und was eure Frage angeht... nennt mich einfach Ranalds Boten,†œ schmunzelte die Person in seinem Rücken. „Nun, was wollt ihr für Informationen?,†œ fuhr er fort. „Ich muss alles über die Räte Bogner und Katir wissen, Ranalds Bote. Ich zahle hundert Goldstücke†œ, sagte Immanuel. „Ich werde hundertzwanzig verlangen. Ihr werdet innerhalb von zwei Wochen verständigt, wenn sich euer Auftrag als machbar herausstellt. Wenn sich dieser Job als unlösbar abzeichnet behalte ich das Gold trotzdem. Ich werde keine anderen Bedingungen annehmen. Und nun entschuldigt mich, ich muss noch meine Leute für einen Raub im oberen Viertel einweisen†œ, verabschiedete sich die Stimme. Immanuel wurde herumgedreht und von starken Armen aus dem Haus der Diebe geführt. Alles geschah innerhalb weniger Sekunden und Immanuel fragte sich, ob er das alles wirklich erlebt hatte.

Wie es schien war die Diebesgilde nicht darauf bedacht möglichst viele Augen auf sich zu richten.

Als Immanuel wieder auf der Straße stand blinzelte er einen Moment und eilte dann zu Wolfhelm um ihm alles zu berichten.

Diesmal bemerkte er nicht den Schatten der ihm folgte.

*****

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Hmm Interressant. Wenn auch einige Sachen noch unklar sind wurde einiges Verbessert... einiges aber auch nicht*g*. Die Beschreibung der Schänke ist mehr als Dürftig(eine grosse schänke und es wimmelt von Leben...). Es kommt die Frage auf: Was für Leben? Was für Personen sind in der Schänke? Ist die Schänke verraucht? Gucken einige rüber um ihn zu begutachten etc.

Sowas fehlt noch:)

Schreib weiter, anscheinend hast du dir ja schon einen Pan gemacht was noch kommt:)

Atemloser, verängstigter Knappe: " Mein Herr, mein Herr, wir werden überfallen! Die Horden des Chaos, Orks, Skaven und Dunkelelfen in ihrer Vielzahl! Ich schwöre, dass ich Tausende gesehen habe!!"

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So, bin relativ schnell mit dem nächsten teil da und hab versucht einige Fehler auf die ich durch die Kritik aufmerksam geworden bin zu verbessern (nochmals danke an alle). Kann natürlich nicht versprechen, dass es euren Ansprüchen entspricht. (ich spreche zuviel;) )

@[WAR]Thrawn: Ich hab doch kein Potenzial!!!;)

5

„Was hast du herausgefunden?†œ, fragte Wolfhelm ohne aufzublicken. „Nun, es ist mir äußerst peinlich, dem ehrenwerten General ohne Land ausrichten zu müssen, dass wir auf Ergebnisse meiner Exkursion einige Tage warten müssen,†œ verkündete Immanuel und deutete eine Verbeugung an. Dann musste er rasch hinter einem Stuhl in Deckung gehen, da Wolfhelm eine Akte nach ihm warf. „Ich muss darauf bestehen, dass sich der Feldherr auf seine Erziehung besinnt†œ, protestierte der Standartenträger während er sich die Akte ein wenig näher ansah. Im Licht der Kerzen, die Wolfhelm angesteckt hatte, sah er eine Landkarte, die anscheinend das Gebiet darstellen sollte, in dessen Umgebung sie bald operieren würden.

„Warum willst du nicht als Kandidat für den Stadtrat aufgestellt werden? Die Fähigkeit anderen den letzten Nerv zu rauben ist bei dir sehr ausgeprägt. Und nun erzähl mal: Was hast du den so erlebt, derweil ich Pläne ausgearbeitet und mir dabei die Augen verdorben habe?†œ, forderte der General den jüngeren Mann auf. Dieser zog die Vorhänge vor, damit niemand sie beobachten konnte. Mitternacht war vorbei und das Licht, das aus dem Zimmer von Wolfhelm drang, konnte allerlei Gesindel anlocken. Immanuel berichtete ausführlich über seine Erlebnisse. Wolfhelm schien sich besonders für seinen Verfolger und das Hauptquartier der Diebesgilde zu interessieren.

„Wie sah es in dieser Baracke aus?†œ, fragte er, als sein Adjutant geendet hatte. „Oh, soweit ich mich erinnern kann, waren da verschiedene Sprachen, die ich gehört habe. Einen Elfen hab` ich glaube ich auch gesehen. Na ja, und alles war hell erleuchtet. Wie es in einer normalen Schänke halt so aussieht. Wieso fragst du?†œ, erzählte Immanuel.

„Als Kinder haben wir immer davon geträumt, die Diebesgilde von Marienburg zu fassen. Sebastian und ich haben die halbe Stadt durchkämmt. Du musst wissen, dass mein Vater eine verständliche Abneigung gegen solche Personen hatte. Aber weder ich noch Sebastian haben jemals einen Hinweis auf dieses Haus der Diebe gefunden. Bei Ulric, wie gern würde ich das Sebastian erzählen...†œ, murmelte Wolfhelm. „Äh, Chef... Du weißt, dass Volkner die Chance nutzen würde, die Diebe auszulöschen, oder?†œ, fragte Immanuel vorsichtig und wedelte mit der Hand vor dem Gesicht des Generals herum. „Was? Oh, ist schon gut. Und nimm deine verdammte Hand aus meinen Augen! Um nochmals auf diesen Verfolger zurückzukommen...

Konntest du irgendetwas erkennen, dass dir Aufschluss über sein Aussehen oder irgend so etwas geben konnte?†œ, fragte Wolfhelm, nachdem er sich wieder gefangen hatte.

„Nun, ich bin mir nicht sicher... aber ich glaube... dieser Mann hatte spitze Ohren†œ, flüsterte Immanuel, als ob der Agent gleich wieder vor seinen Augen erscheinen würde.

„Ein Druchii†œ, murmelte Wolfhelm. „Ein Dunkelelf? Hier, in Marienburg?†œ, fragte sein Standartenträger ungläubig. „Oh, es gibt viele Elfen, die Söldner sind. Denk doch mal an Serathes Silberdrachen in Tilea. Aber ich denke, nur Dunkelelfen würden sich als Spione verdingen, denn Asur sind nicht diese Art von Wesen, die für Gold schmutzige Arbeit dieser Art erledigen. Wenn du von einem Dunkelelfen verfolgt wurdest, dann sollten wir jetzt etwas vorsichtiger arbeiten†œ, bemerkte Wolfhelm, als würde er den nichts anderes tun, als sich den ganzen Tag von Dunkelelfen Jägern beobachten zu lassen.

„Nun, wie steht es mit deinen Plänen für den Kampf gegen die Banditen?†œ, wechselte Immanuel schnell das Thema. „Ich werde die Ritter hier lassen. Sie sind für Scharmützel im Wald und Sumpf nicht zu gebrauchen. Wir werden versuchen die Banditen entweder zu umzingeln, oder sie in offenes Gelände zu treiben, wo wir von unserer technischen Überlegenheit profitieren werden†œ, klärte Wolfhelm ihn über seine Taktik auf.

„Ich danke dem ehrenwerten General für seine stundenlange Ausführung über Taktiken einen Haufen Abschaum zu besiegen. Nun erlaubt mir, mich in mein Bett zurückziehen zu lassen†œ, schmunzelte der junge Standartenträger, als er rückwärts auf den Eingang zuhielt und einer weiteren Akte ausweichen musste, die auf ihn zuflog.

„Freu dich nicht zu früh. Das beste an meinem Plan ist: Wir marschieren morgen in aller Frühe†œ, meinte Wolfhelm beiläufig und lachte, denn auf dem Gesicht seines jungen Freundes hatte sich ein gequälter Ausdruck breitgemacht. „Und jetzt verzieh dich. Der ehrenwerte General braucht auch seine Ruhe†œ, scheuchte er den Adjutanten dann hinaus und ließ sich auf das Bett sinken, nachdem er die Kerzen gelöscht hatte.

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Hey der Teil gefällt mir(hey geschickt die Beschreibung der Schänke erweitert;)). Das der General die Akten nach dem Standartenträger schmeisst lockert die Atmospähre etwas auf, und die Seitenhiebe die sich die beiden geben sind auch gut gelungen. Hmm moment bisher habe ich immer etwas Kritik reingebracht..hmm...Absätze, hat er...hmm...ha ich hab was:

*Und nimm deine verdammte Hand aus meinen Augen!*

*Blickfeld* würde hier besser passen. So beim nächsten mal schaffst du es sicherlich einen Abschnitt zu schreiben über den ich gar nicht mäckeln kann*g*

Atemloser, verängstigter Knappe: " Mein Herr, mein Herr, wir werden überfallen! Die Horden des Chaos, Orks, Skaven und Dunkelelfen in ihrer Vielzahl! Ich schwöre, dass ich Tausende gesehen habe!!"

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Es geht weiter!

@[WAR]Thrawn:

Mir fällt auf, dass du dich jetzt schon auf konkrete Textbeispiele beziehst. hat das irgendwas zu bedeuten?;)

*****

6

„Verfluchter Regen†œ, maulte einer der Feldwebel. „Meine Herren, um noch einmal auf meinen Plan zu sprechen zu kommen...†œ, lenkte Wolfhelm wieder die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich und blickte den Feldwebel, der ihn unterbrochen hatte streng an.

„Unsere Bogenschützen haben das Lager der Strauchdiebe ausfindig machen können, aber es sieht so aus, als ob wir es nicht mit ein paar einfachen Räubern zu tun haben. Nach den Berichten der Kundschafter handelt es sich um ein befestigtes Lager, dass leicht verteidigt werden kann. Eine Holzpalisade schützt die Hütten der Banditen. Ja, es sind nicht nur Zelte, sondern Blockhütten. Ich nehme deswegen an, dass unsere Gegner sich sicher fühlen†œ, führte der General die Tatsachen auf. „Wie sollen wir vorgehen? Ein Frontalangriff wäre nach Eurer Meinung nicht anzuraten, wenn ich es recht verstehe†œ, nahm der Anführer der Speerträger das Wort. „Ihr habt mich recht verstanden. Die Banditen sind für ihresgleichen erstaunlich gut ausgerüstet. Ich frage mich, ob wir es nicht mit professionellen Kriegern zu tun haben, denn das Befestigen ihres Lagers und ihre Ausrüstung lässt eigentlich keinen anderen Schluss zu.

Wir müssen uns deshalb darauf einstellen, mehr Widerstand zu begegnen, als eigentlich angenommen†œ, legte Wolfhelm seine Vermutungen nahe.

„Wie lautet Eure Planung der Attacke?†œ, fragte der Meisterschütze der Musketenschützen.

„Die Bogenschützen werden das Lager umgehen, während der Rest unserer Männer vor dem Lager aufmarschiert. Dabei müssen die Soldaten möglichst viel Lärm machen, um die Aufmerksamkeit der Banditen auf sich zu ziehen. Und sobald diese unsere Streitmacht überfallen, erscheinen die Bogenschützen in ihrem Rücken. Dabei ist die Koordination sehr wichtig, weswegen ich selbst die Bogenschützen anführen werde†œ, erklärte der Feldherr.

„Seid Ihr sicher, dass diese Rolle nicht ein anderer spielen sollte, mein Herr?†œ, meinte der Feldwebel der Speerträger, eine Person, die immer um das Wohl des Generals besorgt war.

„Ja, das bin ich. Und nun, denke ich, können wir die Besprechung beenden. Wir rücken morgen früh aus. Wenn Fragen bestehen, dann melden Sie sich bei mir†œ, schloss Wolfhelm und ging durch das Lager auf sein eigenes Zelt zu. Es schüttete wie aus Eimern und die Musketenschützen waren bemüht, ihr Schwarzpulver trocken zu halten. Auf der anderen Seite des kleinen Lagers trainierten die Speerträger ununterbrochen. Ihr Feldwebel war ein Perfektionist, der nicht ruhen würde, bis seine Männer es schaffen würden, alleine einen Dämonenprinzen zu besiegen. Wolfhelms Aufmerksamkeit wurde auf das Holztor gezogen, die einzige Öffnung im rechteckigen Palisadenwall. Dort kam gerade ein kleiner Reitertrupp, unter anderem auch Immanuel, herein. Einer der Reiter hing nur noch im Sattel, und musste von seinem Nebenmann gestützt werden.

Immanuel stieg vom Pferd ab, warf die Zügel einem der Soldaten zu und kam schnell auf Wolfhelm zu. „Wir sind von ihnen überfallen worden, Boss. Vier Mann tot, einer verletzt,†œ erstattete der Adjutant Bericht.

„Erzähl mir alles im Zelt, ich möchte mir doch keine Erkältung holen, sonst kann ich morgen den Angriff auf diese Räuber nicht kommandieren†œ, wies Wolfhelm den Standartenträger an, der sichtlich außer Atem war und seiner Aufforderung wortlos nachkam.

Nachdem sie im zelt waren berichtete Immanuel in allen Einzelheiten den Zusammenstoß mit den Banditen. „Nun, sie haben uns auf dem Rückweg zum Lager überfallen. Einer unserer Männer wurde durch einen Armbrustbolzen verletzt, bevor wir überhaupt wussten, was passiert war. Dann hatten wir uns aber wieder schnell gefangen und ritten die Männer, die uns den Weg versperrten über den Haufen und flohen. Sie waren an die dreißig, schätze ich, aber es könnten auch mehr gewesen sein, ich kann da nicht so sicher sein, denn sie bewegten sich wie Schatten durch das Dickicht†œ, erzählte der junge Mann.

„Hast du einen von ihnen klar erkennen können? Wie waren sie bewaffnet, wie war ihre Taktik?†œ, fragte der General Immanuel aus. „Gut bewaffnet, hauptsächlich mit Speeren und Armbrüsten. Und zu ihrer Taktik... Ich denke sie setzten voll auf den Überraschungseffekt, denn als wir uns formierten, schienen sie ein wenig verwirrt zu sein, dass wir nicht einfach in Panik davon ritten. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass wir nur vier Mann verloren haben. Die Armen wurden von Speeren aufgespießt, als sie versuchten durchzubrechen,†œ beendete Immanuel den Bericht.

Wolfhelm trat vor das Zelt und rief: „Alle Mann in Alarmbereitschaft! Und zwar schnell, sonst trete ich euch in den Hintern damit ihr schneller werdet. Feldwebel zu mir!†œ Dann kam er wieder herein, während hinter ihm das Lager zum Leben erwachte, und klärte Immanuel über den morgigen Angriff auf. Dessen trockener Kommentar dazu war: „Wird auch Zeit, dass wir sie mit ihren eigenen Waffen schlagen.†œ

Inzwischen waren die Feldwebel und der Feldarzt eingetroffen. Der Arzt, den Wolfhelm persönlich aus Tilea mitgebracht hatte, gab Bescheid, dass der Verwundete vermutlich sterben würde. Dann erzählte Immanuel noch einmal ausführlich über das Scharmützel.

Als er geendet hatte, fragte der Feldwebel der Speerträger: „Werden wir den Plan ändern?†œ

„Nein, jetzt werden wir sie für den Tod unserer Männer büßen lassen†œ, sprach Wolfhelm den Gedanken aus, der sie alle bewegte. Ein Feuer brannte in seinen Augen.

*****

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Hmm. Einen überstürzten Angriff wegen ein paar Toten? Hey der Kerl ist Söldner kein Bretone^^. Nun frage ich mich aber noch was: Die Ritter solten zuhause bleiben weil der Untergrund für sie nicht geeignet sind, aber warum haben sie dann Trotdem Reiter dabei die sich auch noch durch 40 Mann kämpfen?

Sonst ok wobei mir der Letzte Teil etwas besser gefallen hat:)

Atemloser, verängstigter Knappe: " Mein Herr, mein Herr, wir werden überfallen! Die Horden des Chaos, Orks, Skaven und Dunkelelfen in ihrer Vielzahl! Ich schwöre, dass ich Tausende gesehen habe!!"

Bretonischer Adliger, bereits dabei, sein Schwert zu ziehen: " Meine Güte, dass dauert Tage, bis wir mit denen fertig sind!"

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hmmm ab heute ruht mein ewigwachendes Auge auf dieser Geschichte ... also halt dich ran

Es wird oft gesagt, man habe nur ein einziges Leben, aber das ist Unsinn. Wer liest, dem bieten Romane, Biographien und Geschichtswerke zahllose Leben in vielen Weltteilen und in allen möglichen Epochen.

Louis L'Amour

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So, hab den nächsten Teil zwar noch nicht fertig, aber ich muss anscheinend ein paar sachen richtigstelle.

1. Wolfhelm ist zwar ein Söldner, aber er hat trotzdem Prinzipien.

Und eines davon ist, dass er niemanden davonkommen lässt, der seine Männer tötet. Außerdem ist der Angriff nicht überstürzt, da die Planung ja schon vor dem Überfall abgeschlossen war.

2. Bei der Kavallerie, die Wolfhelm mitgenommen hat handelt es sich um leichte Reiter. Deren Pferde bleiben mangels Harnisch nicht im Schlamm stecken.

3. Wer will sich schon freiwillig vor ein Pferd stellen, das mit höchstgeschwindigkeit auf einen zu kommt? und außerdem müssen diese banditen ja nur weil sie gut ausgerüstet sind, ja nicht unbedingt wie helden kämpfen.

Ich hoffe jetzt ist alles korrekt. Und wenn ich es schaffe, werde ich heute noch einen teil posten. (sofern interesse besteht, natürlich;) )

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So, wie versprochen der nächste Teil. (Wobei ich nicht ausschließen kann, das er euch nicht gefällt. Bei unerklärlichen ereignissen etc. war ein Magier am Werk)

7

Mit einem Handzeichen meldete der Kommandant der Bogenschützen, dass alle Männer in Position waren. Wolfhelm seufzte und warf noch einen Blick auf sein Schwert. Die Klinge blitzte kalt. Der Zweihänder war perfekt ausbalanciert und im Knauf glitzerte ein Rubin. Er trug es, seit er in Cathay die Prüfung der Klinge bestanden hatte. Er hatte es schon oft gezogen. Früher, als seine Karriere noch in den Kinderschuhen steckte, da hatte er die Zahl der Gegner, die er erschlug gezählt. Doch das war lange vorbei und inzwischen befehligte er seine Armee lieber aus der Ferne, um besser auf Feindbewegungen reagieren zu können. Obwohl er mehrere Stunden in der Woche noch trainierte war er inzwischen aus der Übung gekommen. „Ich werde langsam zu alt für so was†œ, murmelte der Feldherr.

„General, der Frontalangriff hat begonnen†œ, raunte ihm der Meisterschütze zu. Tatsächlich erklangen vom anderen Ende der Lichtung, auf der das Räuberlager stand, Kampfgeräusche.

„Es ist Zeit. Gebt das Signal zur Attacke. Und noch etwas: Versucht so viele Gefangene wie möglich zu bekommen. Es wäre doch eine hübsche Geste, wenn wir dem Galgen von Marienburg einige Geschenke machen könnten†œ, flüsterte Wolfhelm. Der Anführer der Bogenschützen lachte nur dreckig und hob sein Schwert.

Dann ging es los.

Zusammen mit den Bogenschützen rannte Wolfhelm geduckt zum Palisadenzaun, den sie mit einer mitgebrachten Leiter erstiegen. Auf der anderen Seite des Walles herrschte Chaos. Banditen rannten überall umher und am Tor konnte man schon einige Speerträger von Marienburg sehen. Anscheinend hatte Immanuel genau den richtigen Zeitpunkt gewählt.

Ein Schrei. Man hatte sie entdeckt!

„Achtung! Feuer frei!†œ, befahl der Bogenschützenchampion. Die erste Salve kostete die Banditen, die am nächsten waren allesamt das Leben. Auch eine zweite Salve ließen die Briganten über sich ergehen, bevor sie sich genügend von der Überraschung erholt hatten, die ihnen die Feinde in ihrem Rücken versetzt hatten. Ein hochgewachsener Mann mit braunem Haar gab von dem einzigem Pferd, dass es im Lager zu geben schien Befehle.

Nun kam der unvermeidliche Gegenangriff der Räuber. Wolfhelm, der am Rande der Szene gewartet hatte trat gleich Zweien von ihnen in den Weg. Der erste starb sofort, als die Klinge des Generals aufblitzte und ihn enthauptete. Der andere erholte sich rasch von dem Schock und ging in Kampfposition. Er starb innerhalb weniger Sekunden, als Wolfhelm einen Schlag antäuschte um die Klinge dann im Brustkorb seines Gegenübers zu versenken. Der Feind hatte offenbar realisiert, dass Wolfhelm der gefährlichste Gegner war und mehrer Männer warfen sich auf ihn.

Es dauerte nicht lange und der General stand in einem Ring aus Leichen, wobei er nur einige Kratzer abbekommen hatte. Als er eine kleine Atempause hatte, sah er sich um. Immanuel war anfangs auf Schwierigkeiten gestoßen, so schien es, aber nun marschierte er fast ohne Widerstand auf das Lager der Banditen zu. Die Bogenschützen hatten einige Probleme mit den Banditen und es lagen bereits ein Dutzend von ihnen im Schlamm. Aber auch die Banditen mussten einen hohen Blutzoll bezahlen und viele von ihnen waren mit tödlichen Wunden zu Boden gesunken. Plötzlich hörte Wolfhelm einen Schrei und hatte gerade noch genügend Zeit sich zur Seite zu werfen, bevor ein Schwert durch die Luft stieß, an der er eben noch gestanden hatte.

Sich beglückwünschend, dass er eine Lederrüstung und keinen Plattenpanzer trug, stand Wolfhelm wieder auf und wandte sich seinem Angreifer zu. Es war der Reiter mit dem braunen Haar. Er setzte gerade dazu an ein weiteres Mal auf Wolfhelm zuzureiten. Das Pferd würde ihn vermutlich überrennen und dann würden seine Männer fliehen. Aber ein As hatte Wolfhelm noch im Ärmel. Als der Reiter immer näher kam konzentrierte Wolfhelm sich †“ und warf das Schwert nach dem Pferd. Er traf den Hals des Tieres und dieses stürzte, während der Reiter abgeworfen wurde. Doch ganz so dumm, war der braunhaarige doch nicht, denn er rollte sich ab und kam ohne eine ernste Verletzung wieder auf die Füße!

Wolfhelm hatte sich selbst entwaffnet und der Bandit dachte vermutlich, dass er jetzt leichte Beute sei. Umso erstaunter war er als er sich selbst ein paar Sekunden später auf dem Rücken liegend wiederfand und ihm ein Schwert an die Kehle gedrückt wurde. Seine eigene Klinge!

Wolfhelm hatte einen der Selbstverteidigungsgriffe angewandt, die er sich in Nippon von den dortigen Mönchen abgeschaut hatte. Er war immer wieder erstaunt, wie wirksam solche Mittel seien konnten.

„Hat der General, wohl den Fang des Tages gelandet, wie?†œ, rief eine Stimme herüber, die Immanuel gehörte, der vom Tor herankam. Wolfhelm blickte sich um, und sah, dass der größte Teil der Räuber sich ergeben hatte, nachdem ihr Anführer von einem Mann, der wahrscheinlich doppelt so alt war wie er, besiegt worden war.

„Befehle, General?†œ, fragte der Feldwebel der Speerträger, der sich eine blutige Schramme im Gesicht zugezogen hatte. „Plündert dieses Lager und zündet es danach an. Lasst die Kadaver der Briganten hier. Die Krähen sollen sich an ihnen weiden. Unsere Toten begrabt†œ, erteilte der General Anweisungen, während sein Gefangener von drei Soldaten übernommen wurde.

„Wie viele Gefangene haben wir?†œ, fragte Wolfhelm.

„Vielleicht zwanzig†œ, schätze der Feldwebel mit einem Blick durch das Lager.

„Gut, sie werden in Marienburg der Justiz überantwortet. Ihren Anführer werde ich verhören.

Es gibt da noch einige Dinge, die ich wissen will. Und nun gebt die Anweisungen weiter†œ, befahl der General. Als sich der Feldwebel auf den Weg machte, rief ihn Wolfhelm noch einmal zurück.

„Noch etwas†œ, sagte er,„ lasst euch um Sigmars Willen verarzten!†œ

*****

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Ein Scharmützel, schön und gut, die Geschichte mausert sich.

einen Kritikpunkt habe ich:

„Achtung! Feuer frei!†œ, befahl der Bogenschützenchampion.

Nun hat Bogenschießne in meinen Augen wenig mit Feuer zu tun. Ich persönlich hätte eher etwas wie "Pfeile los!" oder einfach nur "Schießt sie ab!" geschrieben.

Omnibus ceteris caesis solum is et eius legiones steterunt.

*Frontschwein

Die Abenteuer des jungen Johannus Silvanus Helden und Alltag (AWH) Das Leben is ne Party (AWH)

Ansonsten gilt: Wer wie ein Ork nicht lesen kann, der schaut sich nur die Bilder an!

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So, es geht nach einiger Verzögerung weiter.

@Honak: Nun, der Meiserschütze HÄTTE ja "Pfeile los" brüllen können, aber er hat nun mal "Feuer frei" geschrien. (Glaub es mir, ich war dabei, als die Szene vor meinem inneren Auge ablief ;) )Vielleicht hat er sich das von den Musketenschützen abgeguckt, oder was weiss ich. Lass dem Armen doch auch seine Freiheiten.

8

„Ein köstliches Gesöff, dieses Bier†œ, rief ein Speerträger, während er einen weiteren Krug in seinen Rachen ausleerte. „Schmeckt fast wie Bugmans XXX, was Klaus?†œ, lallte Theo. Er war schon besoffen, und hielt sich nur noch mit größter Mühe aufrecht. „Du bist betrunken, Theo. Wäre besser, wenn du schlafen gehst†œ, murmelte Klaus. Er selbst trank nichts. Sein Arm schmerzte.

„Ach, jetzt hör bloß auf! Nur weil du dir `nen kleinen Kratzer eingefangen hast, ist das kein Grund in so `ne Stimmung zu verfallen†œ, schimpfte Theo, der jetzt komplett umgefallen war, wobei das Bier sich über sein Wams ergoss. Klaus wollte widersprechen, dass das ja wohl kein kleiner Kratzer war, sondern ein schöner, sauberer Pfeilschuss in seinen Arm, aber Theo hörte ihm gar nicht zu sonder wankte mit einigen anderen Männern davon, um sich des Sieges anderswo zu erfreuen. Ja, ein Sieg, das war es schon. Sie hatten diese verruchten Banditen in den Sumpf gejagt! Zuerst waren sie zügig vorangekommen, bis ihnen ein Trupp der Strauchritter, die vermutlich von der Jagd kamen, ihnen in die Flanke fiel. Dabei wurde Klaus auch verletzt und schied damit für den Rest des Gefechts aus. Die Banditen waren schnell niedergerungen worden, und dann hatte man das Lager gestürmt. Die Bogenschützen waren den Räubern in den Rücken gefallen, auch der General ohne Land war dort gewesen hieß es.

Theo erzählte ihm im Zelt, nachdem seine Wunde von einem Arzt versorgt worden war, dass er Wolfhelm mit eigenen Augen gesehen hatte, wie dieser sich auf das Pferd des Banditenhauptmannes schwang und ihn mit einem gezielten Tritt aus dem Sattel warf. Klaus glaubte das zwar nicht, aber seinem General würde er solche Dinge durchaus zutrauen.

„Ganz allein? Nicht mit den anderen gegangen um einen auf diesen Triumph zu heben?†œ, schreckte ihn eine Stimme auf, die vom Zelteingang her kam. „Nein, ich habe keine Lust, außerdem soll ich meine Wunde schonen, hat der Arzt gesagt. Aber ihr könnt mir ja Gesellschaft leisten†œ, schlug Klaus vor. „Warum nicht? Es fängt sowieso schon wieder an zu regnen, da kann ich mich auch gleich ins Trockene retten†œ, meinte der Fremde und trat ein.

Er war mittelgroß, trug einen alten Mantel und schien darunter einen Kettenpanzer zu tragen.

Anscheinend war er nicht mehr der Jüngste, denn als er sich zu Boden gleiten ließ, ächzte er ein wenig. Eine Waffe hatte er nicht bei sich, soweit Klaus das feststellen konnte.

„Du sagtest grade du bist verwundet worden. Zeig mir mal wo†œ, forderte ihn der Fremde interessiert auf. Klaus zeigte ihm seinen Arm, wo der Pfeil ihn gestreift hatte. Zum Glück nur gestreift, denn sein Lederpanzer hatte den Schuss abgelenkt.

„Erste Kampfverletzung?†œ, fragte der Ältere und Klaus nickte. „Ich hab meine erste Verletzung auch in deinem Alter hingenommen, während ich gegen ein paar Ratten kämpfte†œ, erinnerte sich der Fremde. „Ratten? Seid ihr gebissen worden, Herr?†œ fragte Klaus, in dessen Gesicht nun Interesse aufleuchtete. Schallendes Gelächter war die Antwort.

Aber mit einem Schlage war der Fremde wieder ernst. „Nenn mich nicht Herr, Junge. Nur Sigmar ist dein Herr, ansonsten niemand. Und um auf deine Frage zurückzukommen... Nein, ich wurde nicht gebissen. Die Ratten von denen ich spreche sind kleine, verkommene Wesen, Skaven genannt, auf zwei Beinen laufend und mit rostigen Klingen bewaffnet. Eine solche Klinge hatte mich verletzt. Ja, es ist schon lange her, doch ich erinnere mich genau, als dieser Skaven mich angriff und einfach unter meiner Verteidigung hindurch schlüpfte und mir seine Waffe in die Brust rammte...†œ, erzählte der fremde Mann und seine Stimme klang seltsam „, Mehr als eine Woche lag ich im Delirium und die meistens Ärzte hatten mich schon an die Götter verabschiedet. Doch ich überlebte... knapp. Ein Wunder, vielleicht...†œ, murmelte der Ältere, als die Szene an seinem inneren Auge vorbeizog.

„Verzeiht mir die Frage, aber wer seid ihr?†œ, fragte Klaus, der immer noch über die fantastische Geschichte staunte, die ihm da gerade vorgesetzt wurde. „Das ist nicht so wichtig. Ich bin jemand, den du vermutlich kennst, wenn auch nicht sehr gut†œ, meinte der Fremde, der jetzt immer noch fremd war.

„Nun, muss ich mich aber sputen, sonst bekomme ich heute Nacht überhaupt keinen Schlaf mehr. Es war nett deine Bekanntschaft gemacht zu haben, ...†œ, verabschiedete sich der Fremde. „Klaus! Mein Name ist Klaus!†œ, rief ihm der Musketenschütze hinterher. „Es war nett deine Bekanntschaft gemacht zu haben, Klaus†œ, sagte der Fremde und verschwand aus dem Zelteingang.

Eine Zeitlang lag Klaus nur auf seinem Feldbett, bis ihm dann der Gedanke kam. „Handelte es sich bei dem Kerl vielleicht um den General?†œ, fragte er sich laut. Von der Statur her, könnte es hinkommen, aber sofort verwarf Klaus den Gedanken wieder als absurd. Wenig später schlief er ein, mit dem Bild seines Besuchers im Kopf.

*****

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Trotz der äußerst starken Kritik seit dem letzten Teil setze ich die Geschichte fort und hoffe, dass sie nicht in den tiefsten Tiefen des Storyboard verschwindet.

9

Als Wolfhelm wieder in das Zelt trat und den Mantel ablegte bemerkte ihn Immanuel.

„Na, wo hast du dich wieder herumgetrieben, du alter Streuner?†œ, fragte er mit einem Grinsen.

„Ach, lass du mich in Ruhe! Kann mich nicht daran erinnern, dass du meine Mutter bist. Und nun zu wichtigeren Dingen. Was ist mit dem Anführer dieser Bande?†œ, fragte Wolfhelm. Seit einigen Stunden schon hatten einige der Feldwebel den Mann verhört, den er gefangengenommen hatte. „Der Kerl schweigt wie ein Grab. Nur einmal hat er gesagt, dass er mächtige Freunde habe, die ihn retten würden†œ, meinte Immanuel belustigt.

„Dann werde ich mal sehen, was sich machen lässt†œ, seufzte Wolfhelm und betrat den hinteren Teil des Zeltes, wo der Gefangene an einen Stuhl gefesselt worden war. Ein wütender Ausdruck trat auf das Gesicht des Gefesselten.

„Kommandant, ich fürchte, wir werden nichts aus ihm heraus bekommen†œ, verkündete ein Meisterschütze.

„Ich werde etwas anderes versuchen, meine Herren. In Cathay kennt man eine Technik, mit der man den Geist des Gegenübers zum Teil zwingen kann, Informationen zu geben, die ansonsten verborgen geblieben wären†œ, erklärte Wolfhelm den erstaunten Anwesenden.

„Ich glaube zwar nicht daran, dass das funktionieren wird, aber wenn Ihr Euch diese Mühe machen wollt†œ, meinte der Meisterschütze und zuckte mit den Schultern.

„Ich brauche dazu Ruhe, denn der kleinste Laut kann das Opfer erwachen lassen, was zu starken Anfällen führen kann†œ, führte Wolfhelm aus. Dann nahm er sich ebenfalls einen der kunstvoll gearbeiteten Stühle, aus einem dunklen Holz und setzte sich so, dass er genau in die Augen des Gefangenen sehen konnte.

„Du wirst mir tief in die Augen schauen. Du wirst schwächer... und schwächer.... du wirst das tun, was ich dir sage†œ, säuselte Wolfhelm und versuchte seinen Gegenüber in den Bann zu ziehen, wie er es in Cathay schon einmal gesehen hatte. Dort hatte er sich selbst hypnotisieren lassen. Hypnose, das war der Begriff mit dem die Mönche dort diese Technik bezeichneten.

Zwar war Wolfhelm längst nicht so geübt, wie die ehrwürdigen Großmeister der Klöster in Cathay, doch er spürte wie der Widerstand des Gefangenen langsam dahinbröckelte.

Mit großem Erstaunen und teilweise vielleicht sogar mit Entsetzen bemerkten die Anwesenden, wie der Gefangene flüsterte: „Was ist eurer Begehr?†œ

„Du erwähntest mächtige Freunde, als sie dich verhört haben†œ, flüsterte Wolfhelm. Bei dem Wort Verhör zuckten die Augenlider des Anderen für einige Sekunden.

„Wer sind diese `Freunde`?†œ, setzte der Feldherr, in seiner neuen Rolle als Hypnotiseur, die Befragung fort.

„Darf ich nicht..... sagen...†œ, stieß der Gefesselte hervor. „Hat gesagt.... wird mich töten.... wenn ich... verrate......†œ, murmelte er. „Sage mir dann zuerst einmal deinen Namen und warum du ein Räuber geworden bist†œ, befahl Wolfhelm, der merkte, dass er auf diesem Wege nichts erreichen würde.

„Mein Name ist... Gunther von Graustein..... hab nur Karawanen überfallen weil.... Bogner hat`s mir befohlen......†œ, meinte der, der Gunther hieß, so leise das nur Wolfhelm ihn verstehen konnte und brach dann abrupt. „Wer hat dir das befohlen?†œ, fragte der General mit plötzlicher Aufregung.

„Bogn..... oh nein....... jetzt bin ich... des Todes!†œ, schrie der Gefangene mit einem Male auf.

Wolfhelm spürte, dass die Kontrolle, die er über den anderen hatte nachgab.

„Ich entlasse ihn lieber aus dem Bann, sonst könnte er Schäden davontragen†œ, meinte Wolfhelm erschöpft. Als er den Blickkontakt mit von Graustein unterbrach, zuckte dieser noch einmal und dann fiel sein Oberkörper vornüber.

„Boss, was sollen wir jetzt machen?†œ, fragte Immanuel bedrückt.

„Nun zuerst wirst du schnell nach Marienburg reiten und Sebastian unterrichten. Reite so schnell du kannst. Wir müssen Bogner kriegen, wenn er wirklich diese Überfälle organisiert hat. Und dann werden wir versuchen seine Komplizen zu entlarven, falls er welche hat. Außerdem frage ich mich, warum er so etwas getan haben sollte. Doch nun raus mit dir!†œ, instruierte Wolfhelm seinen Standartenträger. Zu den Feldwebeln gewandt, die alles mitgehört hatten, sagte der Feldherr, während Immanuel aus dem Zelt verschwand und nach einem Pferd rief:„Bringt den Gefangenen weg! Wir brechen auf, sobald der Morgen graut!Hier gibt es nichts mehr zu tun.†œ Die Männer nickten und gingen hinaus, um die Soldaten zu informieren.

Wolfhelm blieb allein zurück.

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