Jump to content
TabletopWelt

SisterMaryNapalm

Benutzer
  • Gesamte Inhalte

    2603
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle erstellten Inhalte von SisterMaryNapalm

  1. Tja, man sollte sich ja wundern ... aber mal wieder habe ich es geschafft, an einer Figur etwas abzubrechen. Dieses Mal war es ein Arm ... yay. Und ich meine - so richtig yay. Das ging nämlich straight durch den Musikknochen. Tja ... kann die Dame gleich nen Chor aufmachen. (An dieser Stelle wollte ich einen Witz mit orgeln machen, aber irgendwie ... bekam ich mich nicht zum Kichern ... daher habe ich es gelassen) Da muss ich mich die Tage mal ransetzen zum Spachteln und Kleben. Ach ja ... seufz. Das macht Laune. Aber egal. Denn die andere Dame ist fertig. Sie ist gebast und sie hält. Und wenn man die anderen Figuren dran stellt, dann sieht sie sogar gut aus. Yay.
  2. Das hat niemand gesagt. Aber ich überlass es jetzt einfach mal deiner Fantasie festzustellen, was damit gemeint war. Tja. Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt. Morgen geht's weiter.
  3. Strike Witches ist auch kein Begriff des 2. Weltkriegs. Ich bin mir dessen schon bewusst.
  4. Nein. Da so was für Bolt Action in dem Sinne nicht vorgesehen ist. Aber die Night Witches war namentlich auch nicht unbeteiligt an der Benennung des Armeeprojekts
  5. Nein. N E I N! Da IST KEIN Platz mehr nach oben. Ich habe selbst nachgesehen! Und das mit dem Helm ist so gewollt: Ich sagte ja - ANIME
  6. Endlich kann ich beweisen, dass ich die Köpfe wirklich habe: Sie sind da! Yeah! Das einzige Manko: Die meisten der Köpfe sind für die Figuren etwas sehr klein geraten - trotz des 28mm Maßstabs. Das ist vermutlich schon kein 28mm Maßstab mehr sondern 25mm. Sogar für True Scale wirken sie etwas klein, sodass die Hälfte für mein Projekt "unbrauchbar" ist. Aber keine Sorge: Für meine großen 1/72 Figuren gehen sie. Da wirds wohl demnächst etwas Girl-Power für mein Gallia-Projekt geben. Dann muss ich mir eben noch ein paar Mal dieselben Köpfe für meine Russinnen bestellen. Aber zumindest einen 10er-Trupp kriege ich so fertig. Ein kein Grund zur Sorge - also Unterstützung für eine Russenarmee reichen sie allemal. Aber was rede ich - schauen wir doch lieber Bilder! Hier der Kommando-Trupp: Vitalia und Vladimira, zwei Schwestern aus Sibirien, bilden das Kommissariats-Duo der Einheit. Während Vitalia, übrigens unstete Kettenraucherin, sich einen Namen als ruhige Denkerin gemacht hat, die gerne Tolstoi liest und sich in eine Welt aus Krieg und Frieden wünscht, war Vladimira einst eine bekannte Opernsängerin, die mit ihrer durchdringenden Stimme den deutschen Invasoren Arien entgegenschmettert, und dabei ihre eigenen Mädels stärker antreibt als es ein NKVD-Trupp könnte. Ihr Lieblingslied ist übrigens der Tolololo-Song. Dann haben wir Olga, die Rotbannerträgerin. Im Augenblick ist das Einzige, was bei ihr im Wind weht, die Hand. Aber das wird sich bald ändern. Und schlussendlich Anastasia Zhukova, die Kompaniechefin und ihre Leibwächterin Irina, eine ehemalige NKVD-Agentin, die ihrer Kommandantin mit Rat, Tat und Schlag zur Seite steht, wenn mal wieder ein Gefangener zu Verhören ist. Anastasia ist übrigens eine Kossakin, die ihr Pferd gegen ein Frontkommando eingetauscht hat. Und auch, wenn sie keinen Gaul mehr ihr eigen nennt, geht sie immer noch ab wie vom Floh gebissen, wenn es gilt, einen deutschen Schützengraben zu stürmen. Kommen wir nun zum Infanterietrupp: Diese drei Damen sind klar zum Bearbeiten. Diesen vier Damen fehlen noch einige Arbeiten am Köpfchen und Base. Derzeit sind sie obenrum noch etwas ... unbefriedigend gerüstet. Und das LMG-Team sowie Feldwebel Jekaterina Romanova, die vermutlich von einer Brüllmücke abstammt. Die kann vielleicht schreien. Zu schade, dass ich bisher keine Sanitäterin habe. Die könnte der Dame mal Beruhigsmittel geben. http://www.bilder-hochladen.net/files/big/jykm-1mw-cd1b.jpg Wie man sehen kann, haben die drei letzten Damen unterschiedliche Uniformen. Das kommt daher, dass ich bereits mal einige Farbtests mit den Uniformen gemacht habe, um die richtige Farbmischung für mich zu finden. Ich denke, ich habe sie jetzt. Und ab morgen heißt es dann: Paint! It! Fast!
  7. Tja. Ich sehe da einen Unterschied zwischen Figuren und Realismus. Ich halte mich da eher an Anime-Stile. Es sind einfach nur Figuren, und die müssen für mich was darstellen. Daher kann schon warnen: meine Damen werden deutlich Oberweite zeigen.
  8. Und weiter geht's ... Noch immer ist das Projekt eine eher kopflose Zusammenrottung von Körpern ... allerdings geht der erste Trupp jetzt bereits seiner Fertigstellung entgegen. Ich musste einfach Grundieren. Ich konnte gar nicht anders. Klugerweise habe ich den Part for den Hals ungrundiert gelassen. Ich denke mal, ich werde die Köpfe separat machen später. Aber bis jetzt ... joa. Das kommt schon etwas beeindruckender rüber. Und Trupp zwei geht auch bereits der Fertigstellung entgegen, auch wenn hier noch das Entfernen einiger Gussgrate, ein Bissl Gerödel und die Basierung vor mir liegen. Beim Rest ... tja, da will ich jetzt erstmal warten, bis ich die Köpfe habe, um dann entsprechend die Trooper(innen) an ihre zugedachte Aufgabe anzupassen.
  9. Ja. Ist schon doof, wenn man so was schnell noch vor dem Schlafen gehen schreibt. Gemeint war natürlich: nach oben noch Platz.
  10. Ja, eine ähnliche Erfahrung mache ich meist, wenn ich mit Menschen zu tun habe. Ich denke mir immer: Argh - ob ich da wohl zu weit gegangen bin? Aber dann stelle ich fest: Ach ne, da ist ja noch Platz noch oben.
  11. Da wirst du dich etwas gedulden müssen. Aktuell ist bei mir nicht viel mit Malen. Ich bastle aktuell, damit ich den Tisch mal etwas frei kriege. Daher wird das erstmal nur ein Bastel-Thread sein ... aber versprochen - irgendwann werden die auch bemalt. Du meinst natürlich: das liegt in der Hand ... Na ja, es war eher die Teile ausm Gußrahmen knipsen und abschleifen. Die richtigen Arbeiten habe ich später zu Hause gemacht.
  12. So ... und weiter geht's. Noch immer fehlen mir die Figurenköpfe, was mich geringfügig ärgert. Ich überlege allerdings, die Figuren soweit fertigzumachen, dass ich sie bereits grundieren und bearbeiten kann, und dass die Köpfe separat bearbeitet und danach angenietet werden. Bei den Liegenden kann das zu Problemen führen, weswegen ich diese erst einmal unbearbeitet lasse. Bei den Knieenden, Stehenden und Laufenden hingegen dürfte sich das bereits machen lassen. Anyway: Alle Figuren sind ausgestanzt, die Bases sind soweit gemacht und müssen jetzt nur noch besandet werden. Ich muss an einigen Figuren noch mal die Gussgrate abfeilen, danach kann ich dann soweit alle Figuren fertigmachen. Sollte ich diese Geschwindigkeit halten können, dann dürfte das Gros der Figuren bis zum Wochenende klar sein zum Bemalen. Das Wochenende über bin ich dann unterwegs und mich erholen, bevor es dann an Stage II geht. Hier auf jeden Fall die Bilder vom aktuellen Baustand: http://www.bilder-hochladen.net/files/big/jykm-1m8-a8d1.jpg Nächstes Update kommt dann ... hoffentlich morgen.
  13. So, und weiter geht's! Zu allererst musste ich heute eine Schwester stiften. Der Arm der Dame hatte sich selbstständig gemacht und erst einmal das Weite gesucht. So - hoffentlich hältst du jetzt, du Dreckvieh! Danach machte ich noch eine zweite Schwester fertig - Geordi LaForge meet Equilibrium. Obwohl die Nonne eine richtig geile Pose hat, finde ich dieses Modell irgendwie richtig schwach. Ich denke, das wäre doch auch anders gegangen ... Und nachdem das geschafft war, ging es an mein aktuelles Lieblingsprojekt. Yay ... und so ... In Rhinis Workshop hatte ich ja irgendwann vorher eine Reihe von Ketten für 20mm und 28mm eingekauft. Jetzt wurde es Zeit, diese anzubringen. Eine ganze zeitlang wusste ich echt nicht, wie ich das machen sollte, drehte die Figuren, schaute ihnen auf den Hintern und dachte mir, dass die so ohne Ketten irgendwie auch gut aussehen, aber dann doch unvollständig sind. Also setzte ich mich daran, das ganze Konzept auszuplanen, die Mädels anzubohren und dann anzuketten. Hmmmm. Angekettete Nonnen "anbohren". Hmmmm. Was gibt es schöneres. Da ich mich nicht so wirklich entscheiden konnte, welche der Ketten wohl besser passt und ich zwei Modelle hatte, hat jedes Modell einen Typ Kette bekommen. Mit Hilfe von Büroklammern anstelle von Draht versuchte ich, die Magazine der Waffen darzustellen. Bei einer hat das ganz gut geklappt. Bei der anderen ... na ja - 100 Schuss-Magazine sind doch auch ganz stylisch. Aber egal ... was dann folgte, war eine Fummelarbeit vom Feinsten. Und am schlimmsten wird es, wenn man dabei noch 10 Finger, einen Kleber, zwei Arme, zwei Beine und Nashornpfötchen koordinieren muss. Und das ganze nebst Bohrer, Skalpell, Pinzette, Modellierwerkzeug etc. Ja, ich glaube im nächsten Leben werde ich eine modellbauende indische Gottheit. Zehn Arme hätte ich da wirklich gebraucht. Nach so ungefähr einer Stunde Bastelei, Verzweiflung und Gefluche sah die erste Dame dann so aus: Und nachdem das geschafft ... kommt Dame Nr. 2. Okay - ich halte - Rhini: du klebst!
  14. Ja, geht los. Fühlt sich auch gut an. Aber warum hat mir denn keiner gesagt, dass ich "fertiggestellt" mit V geschrieben habe? Was hat mich denn da geritten?
  15. Sämtliche Köpfe sind Statuesque Miniatures, bestellt über Annie. Einige Figuren waren auch von ihr, aber da die alle Sommer sind, meine Damen aber Winterkriegerinnen, sind die nicht so wirklich in meinen Fokus gerückt.
  16. Yay! Ich kann endlich wieder posten! Muss ich den Kram nicht komplett aufdröseln. Was für eine Erleichterung! // Und los geht’s: Heute kam das Armeebuch für die Soviets an, zusammen mit den Winter-Figuren. Da kann ich ja nicht anders, als erst einmal alles auszupacken und einfach einmal frech loszulegen. Leider fehlen mir noch die Köpfe, sodass ich erst einmal nur mit den Körpern arbeiten kann. Aber das macht ja nichts. Einen kleinen Trupp kann ich ja schon einmal vorbereiten, die Bases ausschneiden und schon mal mit den Körpern anfangen. Die Bases gefallen mir schon mal gut. Von der Wirkung her ähnlich wie die Unterlegscheiben, die ich sonst immer nutze. Die Tage werden sie auf jeden Fall noch einmal ein kleines Upgrade erhalten und dann mit einem spätherbstlichen oder frühwinterlichen Flair versehen. Die Körper: Geteilt in Wintermäntel und Winteranzüge. Die Mäntel sind sicherlich einfach zu verbauen. Immerhin muss ich da nicht viel dran arbeiten. Die Winteranzüge hingegen werden mich sicherlich etwas mehr beschäftigen. Daher mache ich jetzt erst einmal die Mäntel. Wie dem auch sei: Mein kleines Projekt beginnt also –und was wäre ein besserer Start, als einfach fröhlich draufloszubauen? Also das Greenstuff vorbereitet, etwas geknetet und angefangen, ein paar Figuren auszubeulen: Wenn während dieser Woche noch ein paar Köpfe eintreffen, dann dürfte mein erstes Squad irgendwann demnächst bereits fertig sein. Die Leiber zumindest sind es schon und müssen jetzt trocknen: Nächstes Update kommt demnächst!
  17. So ... Während der letzten beiden Tage hatte ich einige längere Reise in verschiedenen deutschen Hochgeschwindigkeitszügen zu absolvieren und habe mir dort natürlich die Möglichkeit gesichert, in einem Abteil fahren zu können. Was bedeutet das für mich? Richtig. Ich hole meinen Bastelkarton heraus und ab geht die Lutzi. Klar, dass ich Dödel dabei keine Bilder mache, aber gestern abend, nach dem Heimkommen und dem Genuß, wieder einmal ein paar Figuren weitestgehend vertiggestellt zu haben, entschied ich mich dann doch, ein paar Bestandsbilder zu schießen. Sechs neue Figuren kommen damit ins Kabinett. Die müssen noch geschliffen, gewaschen und etwas mit Magic Sculpt und Spachtelmasse glatt gezogen werden - aber dann ... kann's losgehen! Passend zu meinen Planungen handelt es sich hierbei um Nahkampfeinheiten. ich überlege noch, was ich der Flaggenträgerin auf die Schriftrolle schreibe ... vielleicht einen Auszug des Kamasutra oder so ... Bis zum nächsten Mal!
  18. Und weiter geht’s! Viel Spaß beim Lesen! 04 Wie viel konnte ein Mensch ertragen? Diese Frage hatte sich der Cadianer Rahael in den letzten Wochen oft gestellt. Es war noch nicht einmal ein halbes Jahr her, seit er seinen Fuß zum ersten Mal auf die Schreinwelt Agos Virgil gesetzt hatte, eines Planeten, der ihn nicht nur Teile seines Verstands, sondern auch beinahe das Leben gekostet hätte. Geweiht der Heiligen Janaïs, einer unsterblichen Kriegerin des Imperators, die vermutlich irgendwann in ferner Vergangenheit einen Feldzug gegen irgendeinen der zahlreichen Feinde der Menschheit geführt hatte, war Agos Virgil selbst Opfer einer feindlichen Invasion geworden. Eine mächtige Horde Orks, angeführt von einem Waaaghboss – oder einem Ork, der sich dafür hielt – hatte die Bevölkerung des Planeten massakriert und die tapfer im Namen des Imperators kämpfenden Verteidiger abgeschlachtet. Als Teil der imperialen Entsatzstreitmacht war Rahael auf die verlorene Welt entsandt worden, eingegliedert in die Reihen des fünfhundertzwölften Regiments Sera, einer mobilen Infanterieeinheit vom Planeten Bastetet III. Mit ihnen zusammen hatte er eine seiner ersten wirklich großen Schlachten erlebt: das brutale Gemetzel um die längst verlorenen Verteidigungslinien der Makropole Golgarad, in deren Verlauf er mit seinem Trupp abgeschossen wurde, eine verletzte Sororita rettete, während er zeitgleich die Nerven verlor, worauf ihn besagte Sororita erst einmal umzubringen versuchte. Wäre es nicht so dermaßen entsetzlich, traurig und beschämend gewesen, er hätte vermutlich darüber gelacht. So allerdings blieb ihm nicht viel mehr als zuzugeben, dass es wohl nur der unerschütterlichen Hingabe von Leitis Sile – so der Name der Prioris vom Orden des Gläubigen Geistes – zu verdanken war, dass er schlussendlich wieder klar wurde und bis zum letzten Magazin gekämpft hatte, jenem Moment, in dem eine weitere imperiale Streitmacht die arg dezimierten Überreste des 512. aus der Schlacht um die Himmelskathedrale befreit hatte, jenem Ort, zu dem sie im Laufe einer mehrere Tage langen Kampagne zurückgewichen waren. All das lag noch nicht lange zurück, dennoch waren die Erinnerungen daran seltsam verschwommen und fühlten sich so wertlos an wie ein leergeschossenes Magazin. Ein Bild allerdings hatte sich unauslöschlich in seinen Kopf eingebrannt: Sile, wie sie über ihm stand in ihrer blutroten Servorüstung, die einst weißen, nun zerrissenen und vom Dreck der Schlacht schmutzigen Epitrachelien in einer leichten Brise wehend. Aus ihrem Gesicht, schön wie ein schneebedecktes Feld im Winter, strahlten stahlblaue Augen und ihre gepanzerte Hand streckte sich ihm entgegen. Er würde diesen Anblick bis an sein Lebensende nicht vergessen. Und die Tatsache, dass sie ihm sogar ein Andenken geschenkt hatte, um ihn an ihren gemeinsamen Kampf zu erinnern, brannte das Erlebte umso tiefer in seinen Geist ein. Rahael sah auf seine zur Faust geballte Hand, dann öffnete er sie und betrachtete das darin befindliche Abzeichen des Adeptus Sororitas, die Fleur de Lys. Von Sile eigentlich an einer langen Ketten unter ihrer Rüstung getragen, hatte sie es während ihrer Rückreise im Truppentransportschiff vor den Augen des versammelten Trupps abgenommen und ihm umgehängt. »Du hast tapfer gekämpft. Der Imperator ist stolz auf dich. Und ich bin es auch.« Allein die Vorstellung, dass dieses wertvolle Stück imperialer Handwerkskunst die nackte Haut ihrer Brüste berührt hatte, bevor es schließlich in seinen Besitz übergegangen war … Rahael schüttelte den Gedanken von sich. Schlimm genug, dass er seitdem von seinen Kameraden aufgezogen wurde und sich Captain Balgor scherzhaft darüber äußerte, dass er dem Colonel die Freundin ausgespannt hatte. Aber in der Tiefe seines Herzens konnte er es dennoch nicht verleugnen: Er hatte sich in Leitis Sile verliebt. Es war dumm, sein Herz einer Sororita zu schenken. Das wusste er. Die Schwestern waren kalt, gefangen in ihrem Gelübde dem Imperator gegenüber und der damit einhergehenden Keuschheit. Dennoch: Sile war eine schöne Frau gewesen, die stets von einem Hauch Erotik umweht wurde. Allein der Gedanke daran, dass sie ihn als wert genug angesehen hatte, um ihn zu beachten, ließ sein Herz einen Sprung machen. Er schloss die Hand wieder um seinen wertvollsten Besitz. Ob er die Prioris jemals wiedersehen würde? »Hey. Hör auf zu träumen«, brummte ihn eine kräftige Stimme von der Seite an. Soldat Melbin, seines Zeichens Waffenspezialist in Rahaels Trupp und ein Hüne von einem Mann, ließ einen vorwurfsvollen Blick auf dem weitaus jüngeren Soldaten ruhen. »Wir sind auf Streife!« Der Cadianer schreckte aus seinen Gedanken auf. »Ich …«, begann und brach ab. Vermutlich wäre es ein Leichtes gewesen, dem Riesen gegenüber eine Entschuldigung hervorzustammeln und sich wieder auf ihre Aufgabe zu konzentrieren. In diesem Moment aber wollte ihm einfach keine passende Erwiderung einfallen und so ließ er es bleiben. Der Weg, den Melbin und Rahael bestreiften, war einer von einem guten Dutzend, die entlang der halb ummauerten, halb umzäunten Fläche verliefen, auf der sich ihr Regiment einquartiert hatte. Zweieinhalb mal anderthalb Kilometer groß, bildete das Gelände das Fundament einer mächtigen Zeltstadt, nur wenige Kilometer außerhalb der bastetischen Stadt Serareh. Hier wurden normalerweise die auf Bastet ausgehobenen Regimenter der Imperialen Armee, die sogenannten Zehntregimenter, aufgestockt und ausgerüstet, bevor sie sich auf den Weg durch den Warp in Richtung einer der vielen Fronten machten, an denen das Imperium der Menschheit kämpfte. Nun allerdings wurde das Zeltlager, von den Basteter Soldaten passenderweise »Camp Mahnmal« getauft, von einer widernatürlichen Erscheinung in Beschlag genommen: einem Rückkehrer-Regiment. Der imperiale Weltraum war gewaltig. Aufgeteilt in Segmente und Subsegmente, Sektoren und Untersektoren, bestand das von den Menschen beherrschte Stück der Galaxis aus einer schier unendlichen Anzahl von Planeten, auf denen Abermillionen Tag für Tag im Namen des Imperators aufbrachen, um an den ebenso zahllosen Fronten in einen ewigen Krieg um das Überleben der Menschheit geworfen zu werden. Dass ein Regiment jemals zu der Welt zurückkehrte, auf der es ausgehoben war – und dabei nicht als kämpfende Einheit zur Verteidigung jener Welt herangeführt wurde – war daher im Grunde so unwahrscheinlich wie die Möglichkeit, dass ein Wassertropfen dieselbe Stelle eines Flusses zwei Mal passierte. Daher wurden Regimenter, die zur Wiederaufstockung auf ihre Heimatwelt zurückkehrten, zumeist mit Argwohn, zumindest jedoch mit Verwunderung in Empfang genommen. Wie der Rückkehr in Mutters Schoß haftete einer solchen Heimkehr meist der Makel der Feigheit an. Als seien die entsandten Truppen nicht auf das vorbereitet gewesen, was sie erwartete. Dem fünfhundertzwölften Regiment erging es da ähnlich. Besonders auf Seiten des Department Munitorium, so die Aussage Colonel Ekkos, runzelten sich reihenweise die Stirnen. Daher war die Interaktion der Soldaten mit den Bewohnern Serahrehs und der restlichen Bevölkerung des Planeten auf ein Minimum begrenzt worden. Rahael konnte das eigentlich nur recht sein. Er fand an diesem Planeten nichts, was ihn interessiert hätte. »Du kommst einfach nicht von ihr los, oder?«, wollte Melbin wissen, lenkte die Gedanken seines Streifenpartners wieder auf das engelsgleiche Antlitz der Sororita. Der Angesprochene zuckte die Schultern. »Sie wollte dich umbringen«, fuhr der massige Mann fort, erreichte mit dieser Aussage aber nur wenig. »Wir müssen alle irgendwann einmal sterben.« Melbin schnaubte missvergnügt. »Sag das doch mal Itias.« Soldat Itias, ein junger Basteter und wie Rahael zum ersten Mal mit den Grausamkeiten des großen Universums konfrontiert, hatte mit dem jungen Cadianer im Laufe der Kampagne auf Agos Virgil im selben Trupp gekämpft. Dadurch war zwischen den beiden eine gewisse Freundschaft entstanden. Doch anders als ihm selbst, war Itias die Möglichkeit Halt zu finden verwehrt worden und so hatten ihr die sinneszerfetzenden Geschehnisse in ein tiefes Loch fallen lassen, aus dem es kein Entkommen mehr gab. Irgendeines Morgens auf der Rückreise hatten ihn seine Truppenkameraden auf seiner Pritsche liegend gefunden, bereits erkaltet, aber mit friedlichem Gesichtsausdruck. Doktor Calgrow, die Regimentsärztin, hatte bescheinigt, dass er irgendwann während der Nacht einfach gestorben war. Obwohl sie keinen wirklichen Grund für den Tod des jungen Mannes ausmachen konnte, tippte sie auf Selbstmord und legte den Fall zu den Akten. Rahael allerdings gelang es nicht, einfach so loszulassen. Mehr denn je beherrschte seitdem eine Überlegung seine Gedankenwelt: Wie viel konnte ein Mensch ertragen? Vielleicht würde er irgendwann eine Antwort darauf erhalten. Vielleicht auch nicht. Wer wusste das schon? Fest stand zumindest: der Imperator – in seiner unendlichen Güte – hatte ihnen einige Wochen der Ruhe und Erholung beschert, bevor er sie mit einem Wink seines langen bürokratischen Arms erneut in den Ewigen Krieg um das Überleben der Menschheit schicken würde. Und auch, wenn die ihnen geschenkte Zeit nicht mehr war als eine Zahlung in Raten, so wusste Rahael, dass er sie nicht verschwenden würde. »Guten Morgen, Melbin. Rahael«, näherte sich den beiden Patrouillierenden eine neue Stimme. »Guten Morgen, Corporal!«, antwortete Melbin. »Alles in Ordnung?« Corporal Gorak, vormals einer der Soldaten des Trupps und der wohl beste Freund von Melbin, trat an die beiden heran. In der Schlacht um Agos Virgil hatten das Duo Gorak und Melbin einige beeindruckende Taten vollbracht, und vermutlich wären sie zu einem Spezialistenteam zusammengewachsen, wenn der für sie verantwortliche Captain Gorak nicht für eine Beförderung vorgeschlagen hätte, um das ausgedünnte Führungspersonal neu zu strukturieren. Nun war ihnen der ehemalige Kamerad vorgesetzt. Allerdings bedeutete das nicht, dass sich seine Einstellung oder sein Verhalten gegenüber geändert hätten – sah man einmal davon ab, dass er plötzlich ein wenig förmlicher geworden war. »Irgendwas zu sehen?« »Hier ist nichts zu sehen«, grummelte der Hüne an Rahaels Seite missmutig. »Nur Sand und ein paar große Viecher, die mal auftauchen und dann wieder verschwinden.« »Willkommen auf Bastet«, entgegnete Gorak und klopfte Melbin gegen den Arm. Um dessen Schulter zu erreichen, hätte er sich strecken müssen. »Schon irgendwas gehört wegen unseres Ersatzes?«, wollte Rahael wissen. Der Corporal schüttelte den Kopf. »Nicht wirklich. Ich habe vorhin gesehen, wie der Lieutenant mit Captain Balgor gesprochen hat.« Der Lieutenant – namentlich Baldrian Lenhim – war ihr ehemaliger Sergeant gewesen und ähnlich wie Gorak der Beförderungsflut im Rahmen der Regimentsneustrukturierung zum Opfer gefallen. Nun diente er als Lieutenant und Zugführer in einer Zwischenebene, denn die im Regiment eigentlich als Züge bezeichneten Einheiten waren zu Kompanien umgegliedert worden, was im Grunde nichts anderes bedeutete, als dass sich die Anzahl der Befehlsebenen erhöht hatte. Bürokratie eben. »Angeblich wollen sie uns Freiwillige zuteilen, mit denen wir unsere Einheiten neu aufstocken können«, fuhr der Unteroffizier fort und drehte abschätzig die Hand. »Aber ganz ehrlich? Selbst die Offiziere bezweifeln, dass sie dermaßen viele Freiwillige finden, wenn sich erst einmal herausgestellt hat, wie viele Soldaten wir auf Agos Virgil verloren haben.« »Na, großartig«, grummelte Melbin weiter, »dann weiß ich ja schon, wo sie nach Freiwilligen suchen werden.« Er meinte Gefängnisse, Arbeitslager und all diejenigen Orte, an denen sich der Bodensatz der Gesellschaft sammelte, für den das Leben in der Imperialen Armee zumindest noch den Vorteil einer relativen Freiheit bedeutete. »So lange sich die Leute formen lassen, sollte das kein Problem sein«, stellte Gorak fest. »Aber dir wäre es vermutlich lieber, wenn wir noch ein paar Cadianer mehr ins Regiment bekommen, oder?« »Oder Elysianer oder Valhallaner oder sonst wen«, wandte der Hüne ein. »Aber bloß keine Tallarner. Die stinken immer so nach Mukaali-Scheiße.« Gorak lachte leise. »Ich bin mir sicher, dass sie uns genügend Truppen zur Verfügung stellen werden.« »Hoffen wir’s«, fügte Rahael an und sah wieder auf seine Faust, in der er das Ekklesiarchie-Symbol verbarg. »Und wie geht es dir?«, wollte Gorak freundlich wissen. Noch bevor der junge Cadianer die Gelegenheit zur Antwort erhielt, übernahm Melbin das Zepter der Gesprächsführung. »Er weint noch immer seiner Verflossenen hinterher.« »Sile?« Gorak schürzte die Lippen. »Ich weiß nicht, Melbin. Ich denke, die Schwester hatte deutlich mehr zu bieten als du«, neckte er seinen ehemaligen Truppkameraden, was dieser mit einem beleidigten »Ha, ha«, quittierte. »Hast du denn noch mal irgendwas von ihr gehört?« »Nein«, erwiderte er nachdenklich, um das Siegel zu betrachten. »Denkst du, Corp, dass ich sie jemals wiedersehen werde?« »Ich weiß nicht«, überlegte Gorak schulterzuckend. »Vermutlich müsstest du Gardist werden, um eine Sororita zu beeindrucken.« »Gardist, hm?«, überlegte der junge Cadianer und schloss seine Faust um das ekklesiarchische Abzeichen. Gardist zu werden in den Reihen der Imperialen Armee war eine Angelegenheit, die einem Menschen fast in die Wiege gelegt wurde. Und das buchstäblich. Die Schola Progenia, die Waisenhäuser des Imperiums, waren jene Schmieden, in denen die Gardisten, auch bekannt als Tempestus Scions, geformt wurden. Gerüchte besagten, dass ihr Training unmenschlich hart und die Versagensrate der Auszubildenden hoch war (wie auch deren Todesrate). Für einen einfachen Soldaten gab es keine Möglichkeit, sich für die Reihen der Scions zu qualifizieren. Allerdings kannte er eine andere Gruppierung von Soldaten, die eine ähnlich elitäre Stellung einnahmen wie die Gardisten und deren Verbände durchaus durch reguläre Soldaten befüllt wurden. Und zumindest von diesen Männern wusste er, dass sie unglaublich viel ertragen konnten. *** Die Sonne war gerade damit beschäftigt, eine Fahne auf dem Gipfel ihres Tagesverlaufs zu hissen, als der nächste Gast sich anschickte, das Zelt des Kommandeurs aufzusuchen. Schon an seiner Körperhaltung ließ sich ablesen, dass er nicht aus denselben Gründen zu seinem Vorgesetzten kam wie Kommissarkadett Alit oder Pilotin Amen. Dennoch begrüßte ihn Ekko mit den gleichen Worten. »Und wer sind Sie?« Major Carrick, gerade im Eintreten begriffen, hielt inne. »Wie bitte, Sir?« »Nicht so wichtig. Was kann ich für Sie tun, Major?« Wortlos baute sich der dienstgradniedere Offizier vor dem Schreibtisch auf und nahm Haltung an. »Captain Balgor bat mich, Ihnen dieses Schreiben zu bringen, damit er nicht persönlich kommen muss. Das Departmento Munitorium hat uns gerade eine Mitteilung zukommen lassen: Man erwartet Sie heute Nachmittag zum Treffen mit dem Konsul Brag Fradd.« »Was für ein Ding?«, hakte der Colonel nach, während er nach dem Schreiben griff, das ihm sein Stellvertreter hinhielt. Die Spitze in den Worten seines Stellvertreters überging er galant. »Und ich dachte immer, Alberic wäre ein bescheuerter Name.« Er überflog den Schrieb, dann ließ er ihn auf den Berg aus Papier fallen, welcher sich auf seinem Schreibtisch angesammelt hatte. »Na, großartig«, stellte er wenig begeistert fest. »Ist es nicht schön, wenn man heimkommt und feststellt, dass sich nichts geändert hat?« Carrick schwieg, doch Ekko entging nicht, wie ein kurzer Schatten über das Antlitz des anderen Offiziers zog. »Was hat sich denn geändert?«, wollte er mit ruhiger Stimme wissen und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Das Leder knirschte. Stille hielt Einzug, senkte den Luftdruck im Raum spürbar. Kälte kroch unter dem blickdichten Vorhang des Kommandozelts hindurch wie Bodennebel und breitete sich ungestört aus. Es war eine unheimliche Form von Kälte. Trocken, beinahe steril. Nicht die Art von Kühle, die eine plötzliche Erkenntnis mit sich bringt, ein Schreck, der einem in die Glieder fährt. Nein. Es war viel mehr die Kälte zwischen zwei Männern, die sich im Grunde nichts mehr zu sagen hatten und lediglich miteinander interagierten, weil die um ihre Hälse geschnallten Sprengbänder ansonsten explodierten. Und das stimmte zu gewissen Teilen. Das Band zwischen Ekko und den Offizieren seines Regiments hatte während der Schlacht um die Himmelskathedrale von Agos Virgil einen großen Teil seiner Elastizität eingebüßt und war schließlich, bis auf einige wenige Fäden, nahezu vollständig gerissen. Einen großen Teil der Schuld für diese Entwicklung hätte der Colonel wohl oder übel bei sich selbst suchen müssen. Immerhin waren es seine unorthodoxen und bisweilen als grenzwertig anzusehenden Methoden gewesen, die seine Untergebenen nicht nur ihre Nerven, sondern auch eine Unmenge an Vertrauen gekostet hatten und die dafür sorgten, dass die Moral im Regiment trotz des Sieges eine tiefe Niederlage erlitten hatte. Auf ihren Gesichtern mochte sich dieser Umstand vielleicht nicht wiederspiegeln, aber in ihren Herzen grassierte Furcht. Furcht vor der Zukunft, Furcht um das eigene Leben und Furcht davor, dass ihr Regimentskommandeur sie irgendwann einmal in den Untergang führen würde. Carrick gehörte zu jenen Männern. Ganz zum Schluss der Schlacht hatte er sogar etwas Ähnliches wie Insubordination begangen. Unterminierung der Befehlsgewalt. Nur einem absurden Zufall war es zu verdanken gewesen, dass Ekko trotz dieser offenen Verweigerung in der Lage gewesen war, die Himmelskathedrale lange genug zu halten, damit Verstärkungen der Imperialen Armee die erschöpften und stark dezimierten Basteter entsetzten. Allerdings war er viel zu faul, um sich weiterhin darüber Gedanken zu machen, also schrieb er die großen Problematiken seines Lebens dem Hass des großen Herren aller Menschen zu und seiner diebischen Freude, einen ganz bestimmten Offizier eines ganz bestimmten Planeten immer wieder aufs Neue zu quälen. Der Colonel faltete die Hände vor dem Gesicht – die weichen Armlehnen des großen Sessels luden förmlich dazu ein – und betrachtete den vor ihm Stehenden. Wo Ekko selbst dem Bild eines durchschnittlichen Basteters entsprach – eher mittlere Körpergröße, dunkle Haare, verhältnismäßig dunkle Augen und ein weiches, aber dennoch kantiges Gesicht – entsprach Major Carrick dem Idealbild eines Adonis. Hochgewachsen (er überragte Ekko um gut anderthalb Köpfe), von trainierter Statur und mit strohblondem Haar sowie unheimlichen, hellblauen Augen gesegnet, stellte er im Volk Bastets eine Besonderheit dar. Carrick gehörte zu der Sorte Mensch, die man lediglich ansehen brauchte, um ihnen zu verfallen. Er besaß eine Ausstrahlung, die einen natürlichen Kommandoanspruch emittierte. Etwas, das Untergebene und Vorgesetzte gleichermaßen in ihren Bann zog. Das wirklich Bemerkenswerte an ihm war jedoch seine militärische Disziplin und die stets vorbildliche Verantwortungsbereitschaft, mit dem er sich den Respekt der Menschen um sich herum erworben hatte. Selbst Ekko, für den Formaldienst einer unliebsamen Art von Gartenarbeit gleichkam, konnte nicht umhin zuzugeben, dass er mit Carrick einen wirklich ausgezeichneten Fang für den Stab seiner Einheit gemacht hatte – auch wenn dieser Fang ihn zuletzt hatte töten wollen. Jetzt richteten sich die eisfarbenen Augen des Majors auf seinen Vorgesetzten. Seine weiche, wohlklingende Stimme füllte das Zelt: »Sir, Sie haben doch ihre Frau vor einigen Jahren verloren. Wie … wie geht man damit um?« »Oha«, erwiderte Ekko und erlaubte es dem Sessel, sein Gewicht fangen. Das Leder ächzte. »Das ist ein direkter Einstieg« Er deutete auf einen Sessel, der, etwas diagonal nach rechts versetzt, gegenüber dem Platz des Regimentskommandeurs an den ausladenden Schreibtisch grenzte. Der Major nahm die Einladung an und ließ sich elegant auf die ebenfalls aus dunklem Leder bestehende Sitzgelegenheit sinken. »Ich nehme an, Sie möchten das weiter ausführen?«, hakte der Colonel nach, obwohl sich in seinem Kopf bereits ein Puzzle zusammenzusetzen begann, das aus den Teilen der heutigen Vorhaben und Erlebnisse bestand. Seine Kombinationsgabe erwies sich als treffend. »Ich weiß nicht, ob ich Ihnen jemals von meiner Frau erzählt habe«, begann der Major. »Laetitia.« »Mir war bekannt, dass Sie verheiratet waren, aber wir haben uns nie über Ihr Privatleben unterhalten.« Der Regimentskommandeur bemerkte die Verzweiflung, welche sich unterschwellig an die nächsten Worte aus Carricks Mund hängte. »Ich habe sie gesehen, Sir. Sie ist nicht mehr als ein zersetzter Schatten ihrer Selbst. Irgendeine seltsame, unbekannte Krankheit, die sie von innen heraus zerstört und zusammenfallen lässt wie eine …« – bei diesen Worten holte er tief Luft und schüttelte sich – »…wie eine lebende Tote.« Ekko nickte. »Ja, davon habe ich schon einmal gehört«, stellte er fest. »Weiß man denn, wann es geschehen ist?« Der Major schüttelte den Kopf. »Irgendwann kurz nach meiner Abreise.« »Verstehe.« Erneut füllte Stille den Raum, setzte sich Kälte an den Wänden fest, und erst als Ekko erneut das Wort ergriff, brachen die Brocken unsichtbaren Eises von den Wänden. »Was denken Sie?« »Ich weiß es nicht«, musste Carrick zugeben. »Vielleicht straft mich der Imperator? Vielleicht prüft er mich?« Den wahren Gedanken, der hinter seinen Worten lag, sprach der Major nicht aus. Vielleicht hatte auch nur Ekkos Unglück, jene ungeliebte Freundin, die ihn seit jeher zu begleiten schien, in Carrick einen neuen Liebhaber gefunden und schmiegte sich nun an ihn, um sein Leben zu einer einzigen Lichtkaskade aus Unglück, Verzweiflung und Explosionen werden zu lassen. Wäre es so weit gekommen, der Major hätte vielleicht ein wenig mehr Bewunderung für die überraschende Bravour erübrigen können, mit der sein Vorgesetzter ein Leben aus Hoffnungslosigkeit und fortwährenden Katastrophen meisterte. »Haben Sie mit ihr reden können?«, setzte der Regimentskommandeur das Gespräch fort. »Ja. Sie war kurz bei Bewusstsein«, nickte der Major. »Aber sie leidet. Sie leidet unendlich. Ich kann es einfach nicht ertragen, sie so zu sehen.« »Was wollen Sie nun tun?« »Ich …«, begann der Angesprochene, dann verstummte er und senkte den Blick für eine Weile. Als er wieder aufsah, strahlte Entschlossenheit aus seinen blauen Augen. »Ich habe ihr versprochen, sie nicht mehr allein zu lassen.« Das saß. Ekko zwang sich, die Worte aufzunehmen und fest zu schlucken. Er fühlte seinen Mund trocken werden in der Erinnerung an eine Geschichte aus seiner Vergangenheit. Eine Geschichte, die aufbrach wie eine alte Wunde in jenem Moment, da er seinen Fuß erneut auf das Antlitz dieser verfluchten Welt gesetzt hatte. »Machen Sie einem Mädchen kein Versprechen, das Sie nicht halten können«, mahnte er seinen Untergebenen. »Ich habe es einmal getan und es bitter bereut.« »Und was war der Grund?« »Ich habe einem Mädchen geschworen, sie ewig zu lieben.« »Und?« »Ich tat es nicht – und nun ist sie tot.« Carrick schwieg erneut für eine Weile. »Das spricht nicht gerade für Sie, Colonel«, sagte er schließlich. »Tja«, zuckte der Colonel die Achseln. »Ich weiß nicht, ob sie das Leben an meiner Seite für erstrebenswerter gehalten hätte.« Carrick blieb die Antwort schuldig, was Ekko jedoch mehr sagte, als jede Erklärung es getan hätte. »Wie lange kennen wir uns schon?«, wechselte er plötzlich das Thema. Carrick, durch diese Frage vollkommen überrumpelt, fiel nichts Besseres ein, als ehrlich zu antworten. »Gut zwei Jahre, Sir.« »Und soweit ich mich erinnern kann, haben Sie während dieser Zeit unermüdlich mein Regiment verwaltet. Sie haben sich sogar gegen meine Pläne gestellt, als Ihnen deren Sinn für das Überleben der Männer zweifelhaft erschien. Und das will etwas heißen.« Der Major überlegte eine Weile. »Ja, Sir. Das kann sein«, erwiderte er vorsichtig. Ekko nickte und nahm das Pergament vom Tisch, das Kommissarkadett Alit ihm überreicht hatte. Gedankenverloren öffnete das Dokument und rollte es dann wieder zusammen. »Gehen Sie zu ihr, Carrick. Machen Sie nicht den Fehler, den ich damals gemacht habe.« »Aber, Sir …«, begann der Major, wurde jedoch sofort unterbrochen. »Niemand dankt es Ihnen, wenn Sie den Dienst vorschieben. Sie wird es am Allerwenigsten tun.« Er legte das Papier zurück auf den überfüllten Schreibtisch. »Und Sie werden es schlussendlich bereuen. Gehen Sie heim. Kümmern Sie sich um sie – und winken Sie mir ab und an, damit ich weiß, dass Sie wirklich noch leben. So lange kann Captain Balgor Ihre Aufgaben übernehmen.« Mit diesen Worten entließ er den Major. Carrick stand auf, langsam und fast kraftlos. Einige Momente lang stand unentschlossen vor seinem Sitz, dann wandte er sich zum Gehen. »Ach ja«, entfuhr es dem Colonel. »Wissen Sie, warum sich eine Inquisitorin mit uns beschäftigen sollte?« Der Major drehte sich um. »Bitte was?« »Nicht so wichtig«, erwiderte der vor ihm Sitzende in dem Verständnis, dass er gerade eine wirklich dämliche Frage gestellt hatte. »Mir ist da vorhin etwas wirklich Witziges passiert und ich wollte Sie an meiner Freude teilhaben lassen.« »Eine Inquisitorin?«, hakte der Major nach, ohne auf die Worte einzugehen. »Ja. Mit einem Dekolleté, das einem Häretiker mehr Antworten entlocken würde als jedes mir bekannte Folterinstrument.« »Warum sollte sich eine Inquisitorin mit uns beschäftigen?«, warf der blonde Basteter die Frage zurück, die ihm Ekko kurz zuvor gestellt hatte. »Das wollte ich eigentlich von Ihnen wissen«, erwiderte dieser. »Ich habe keine Ahnung.« »Ich auch nicht. Aber keine Sorge«, beruhigte der Colonel seinen Stellvertreter »schlimmer als ein besonders abartiger Traum kann es nicht werden.« Er sollte seine Meinung bald revidieren. Und yay! Nächsten Sonntag geht es weiter!
  19. Ich auch. Leider ist vor einigen Tagen das Sweetwater-Forums ausgefallen. Daher komme ich nicht mehr an mein Bilderverzeichnis. Wenn das forum nicht bald wieder anspringt, muss ich mein ganzes Bildwerk erst einmal neu sichten, zuordnen und kommentieren. Ich weiß nicht, warum ich mir nie eine Sicherheitskopie gezogen habe ...
  20. Mal darüber nachgedacht, bei TWS auf Youtube ein paar Ideen einzuholen?
  21. Ja. Es ist tatsächlich ein gewisser Aufwand. Aber solange ich nicht weinend vor den Figuren sitze, hält sich alles im rahmen. Für eine Massenarmee sicherlich nicht. Wäre auch viel zu teuer. Für eine skirmish-Armee noch akzeptabel, aber auch grenzwertig. Ich mache mir mehr Sorgen, ob man mit den Damen überhaupt richtig spielen kann.
  22. So - und das letzte Update für heute. Irgendwie habe ich mich beim Basteln immer weiter ausgebreitet und aus meinem kleinen Bastelkarton, den ich für meine mobilen Basteleien immer nehme, wurde schließlich der ganze Tisch. Da muss ich gleich erstmal aufräumen ... haha. Anyway - gerade trocknen noch ein paar Damen bei mir auf dem Tisch, die frisch gespachtelt und vorbereitet wurden. Außerdem darf ich nicht vergessen, dass da noch die Ketten anzubringen sind. Eine Gruppe von Damen ist allerdings schon fertig und wird sobald möglich noch einmal im Bad ein wenig ausgewaschen, bevor sie sich dann einer Grundierung erfreuen dürfen. Und das Ganze noch mal en Detail: So - nun aber ... gute Nacht ...
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Ihrem Gerät platziert, um die Bedinung dieser Website zu verbessern. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Sie damit einverstanden sind.