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TabletopWelt

SisterMaryNapalm

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Alle erstellten Inhalte von SisterMaryNapalm

  1. Das sollte ja leicht zu finden sein. So was ist auf der Tactica durchaus ungewöhnlich.
  2. Ich gucke mal, ob ich auch komme. Eigentlich habe ich nach so ein paar Erlebnissen Abstand von Forentreffen genommen, aber wir gucken mal. Wenn ich eh da bin, dann wird sich da vielleicht was ergeben. Werde allerdings nur am Samstag da sein.
  3. Und weiter geht es. Während ich an dem Kampfschwimmer-Diorama arbeitete, kam meine Chefin auf mich zu und bat mich um eine weitere Arbeit. WIr kennen das - Kollege und so. Na ja. Ich mache das ja, weil es mir Spaß macht, also entschied ich, dass das schon irgendwie klappen würde. Alles, was ich dieses Mal über den Rezipienten wusste, war die Tatsache, dass er Fußball spielt. Na ja. Das ist ja kein großes Problem. Stellen wir ihm nen Rasen hin und gut ist. Das fand meine Chefin dann doch nicht ganz so witzig. Also machte ich mich an die Arbeit. Auch hier war ein maritimer Hintergrund gegeben, sodass meine Chefin eine Vorstellung entwickelte über eine Eule, die einen Anker trägt. Okay. Das lässt sich machen. Im Internet suchte ich eine Weile, fand einen menschlichen Coach für Guildball, den man auch als Fußballspiel-Coach ummodeln kann, kaufte die Figur und kaufte außerdem eine sehr große Eule. Mit beiden Figuren begann ich nun, einen Plan auszugestalten. ... und dieser Plan war irgendwie ... Scheiße. Figuren zu hoch, bzw. zu klein, was den Größenunterschied einfach zu extrem werden ließ. Und das hätte überhaupt keinen Sinn ergeben. Also musste ich mir was anderes ausdenken. Und was das sein würde, das kann man schon ein ganz kleines bisschen aus der schnell hingekritzelten Risszeichnung erkennen, die die beiden da so begeistert bestaunen. Aber ... dazu später mehr 😄
  4. Und hier haben wir das fertige Diorama - na ja, halt nicht ganz fertig (siehe oben). Ich habe die komplette Endversion leider nicht mehr fotografieren können. 48 Stunden Bauzeit und so um die 20 Stunden Trocknungszeit waren notwendig.
  5. Kehren wir also zu unserem Diorama zurück. Die Herren sind beinahe fertig, es fehlt nur noch ein wenig Einnässen ... Ähm ... Wasser, meine ich. Noch ein paar letzte Trockenbürst-Arien Und damit sind wir auch schon fertig. Zusammengefasst: Tja, ich bin nicht allzu glücklich mit dem Ergebnis. Es ist eine ganze Menge schief gegangen und am Ende bin ich nicht einmal ganz fertig geworden. Ich musste noch etwas Wüstengras für die Base bestellen, aber auch das erreichte mich nicht rechtzeitig. Und so kamen der Kollege und ich überein, dass wir uns beim nächsten Treffen noch mal zusammensetzen und ein paar Gräser auf die Platte auftragen würden. Vorzugsweise beim gemeinsamen Grillen. Trotzdem: Peinlich war es schon und ich war richtig enttäuscht. Glücklicherweise war er super glücklich mit dem Werk und allein das seltsame Starren auf den Gesichtern brachte ihn zum Lachen. Und eine andere Sache, die ich gelernt habe: Noch Wassereffekte und Wassertropfen sind totaler Mist. Das Wasser ist nämlich immer wieder aufgegangen und hat sich selbstständig gemacht, was stundenlanges Notkitten und Spachteln nach sich zog. Total nervig, der Kram. Na ja - nächstes Mal wirds besser.
  6. Ich bin nicht ganz so glücklich mit dem Ergebnis, aber na ja, es war bei der Größe auch nicht allzuviel zu erwarten :-D Schön, dass es dir gefällt. Das ist mir selbst noch nicht so klar, da meine Mitspieler - oder "Mitspieler" - ja immer wieder neues entdecken und sich nicht entscheiden können, basiere ich einfach nach Flames of War und gucke, was später rauskommt.
  7. Freut mich, dass es dir gefällt. Ich war mit den Kampfschwimmern absolut nicht zufrieden, aber na ja, man kann eben nicht alles haben. // Machen wir also weiter. Nachdem ich einige Zeit mit dem Trockenbürsten und dem Korrigieren aller Fehler verbracht hatte, konnte es mit viel Begeisterung und Vorfreude weitergehen. Unter Verwendung von Zahnstochern wurden Drahtsperren vorbereitet - VORSICHTIG - bemalt und dann ins Diorama geklebt. Während die Konstruktion trocknete ging es für mich weiter. Stacheldraht wurde vorbereitet und gerollt. Dann ging es an die Konstruktion des Wassers. Ich hatte eigentlich wirklich gute Erfahrungen mit NOCH Wassereffekte gemacht und daher entschieden, diese wieder einmal zu nutzen. Zuerst allerdings musste die Oberfläche des Strands vorbereitet werden. Außerdem waren einige Löcher zu füllen. Dann ging es daran, das Wasser auf das Diorama aufzubringen. Zeit, das ganze trocknen zu lassen.
  8. Na ja, es war nun einmal die Antwort auf die Frage und sie war so gemeint, wie ich sie gesagt habe. Und ja, sie war auf die Malsituation bezogen und speziell auf die Workshops und auf das, was ich daraus mitgenommen habe. Ansonsten verweise nur auf das, was ich zuvor gesagt habe: Mir haben sie nicht geholfen, sondern mich eher frustriert. Das einzige, was ich unangemessen fand, war die Reaktion auf meine Antwort, aber das wurde ja schon diskutiert.
  9. Machen wir also mit unserem kleinen Diorama weiter. Während die Kampfschwimmer fröhlich oder auch weniger fröhlich vor sich hintrockneten, ging es bei den Sanddünen des Dioramas weiter. Die wurden aus Schaumstoff gemacht - oder besser: Überresten von Schaumstoff, die ich mal habe mitgehen lassen und die nun die basis für das weitere Vorgehen bildeten. War ja auch kein Problem die in die richtige Form zu schneiden. Dann ging es an die Kampfschwimmer. Obwohl ich wirklich viel male - oder zu der Zeit gemalt habe, hat sich meine Fähigkeit zum Malen während dieser Zeit tatsächlich rapide verschlechtert Und so bin ich von Figuren, die eigentlich einen richtig guten Tabletop-Standard hatten runtergerutscht zu Figuren, die einfach nur noch matschig aussehen. Na ja. Wie gesagt:; Life's strange ... Life's hard. Aber ich mag ihre Augen. Also habe ich sie so gelassen. Und dann ist da ja auch noch die Sache mit der Zeit. Im Endeffekt entschied ich, die Figuren so zu lassen und so zu tun, als wäre das das Bestmögliche, das sich für mich rausholen ließ. Danach habe ich aufgehört Bilder zu machen ... Machen wir also eine Zeitreise von ein paar Stunden. Kamera-schwenkt-auf-die-Uhr-Musik Da war ich schon soweit, dass sich alles zusammenfügen ließ. Glücklicherweise war das Diorama endlich angekommen. Zehn Tage später als geplant, was meine "Ich habe noch 12 Tage übrig"-Planung in eine "Oh, ich habe nur noch 2 Tage übrig"-Katastrophe wandelte, angefüllt von Panik, seltsamen Momenten und einer Menge Aggression. Ich fügte also alles zusammen, füllte die Löcher, Spalten und alles andere, das sich füllen ließ ... ... und pinselte alles an. Und einige Zeit harter Arbeit später ... war ich soweit, dass ich die Schilder fertigmachen konnte. Ich hätte es ja wissen müssen, aber es geschah schon wieder. Lady Luck ist ja bekanntlich auf der Seite der Dummen. Und wie der Fliegende Holländer war ich ja blöderweise auf dem Gumminasium. Es kam also wie es kommen musste. Das Wash lief aus ... http://images5.fanpop.com/image/answers/2128000/2128330_1320179626464.68res_500_349.jpg Arrrrrgh-naaaahaarhaghtzuuuashaaarrrghathaugfazgrzfghhhg-na-ha-ha-ahaaaaaaaaa *wein* Na ja ... ich bin immer noch eine Persönlichkeit ... Und ob ich es trotzdem geschafft habe, erfahren wir beim nächsten Mal.
  10. Ja, weil ich mein Leben nicht in diesem Forum ausbreite. Und weil ich die Antwort nur gegeben habe, weil @LadyN8hawkgefragt hat. Ich glaube im Übrigen, @Drachenklinge, dass es sich nicht schickt, sich über Dinge lustig zu machen, über die man nichts weiß.
  11. Hallo, Tja. Das ist eine gute Frage. Sagen wir so - Ja, ich kenne das Problem (dafür habe ich keinen Workshop gebraucht), aber ich verstehe es nicht, ich kann es nicht definieren und auch nicht erklären.
  12. Ich gebe ehrlich zu - und oute mich damit - mir haben Malkurse und Coachings in den letzten Jahren nichts mehr gebracht. Ich war mal ein - meiner Meinung nach - recht passabler Maler und zufrieden mit meinen Ergebnissen, dann sind ein paar Dinge passiert, ich musste eine längere Pause machen, und dann von ganz vorne anfangen. Und obwohl ich bereits einige Kurse besucht und auch langes Private Coaching gemacht habe, um irgendwo wieder in meine frühere Form zu finden, war das alles für mich im Endeffekt überhaupt nicht hilfreich, sondern entwickelte sich von Mal zu Mal zu einer größeren Frustpartie. Von daher finde ich es großartig, wie sehr du durch die Malkurse Fortschritte gemacht hast. Wenn ich mir so die ersten paar Figuren angucke und dann das, was so ganz rapide daraus geworden ist: Hut ab.
  13. Da mein erstes Geschenk so gut ankam, hatte meine Chefin ja die große Idee, vielleicht noch ein paar mehr zu machen. Ein anderer Kollege, der uns ebenfalls verließ, sollte ebenfalls ein Geschenk erhalten. (Ich muss hier nur mal klarstellen: Wir sind NICHT die schlimmste Firma - uns laufen nicht soooo viele Leute davon. Wirkt nur so, weil ich Projekte aus einem längeren Zeitraum recht schnell komprimiert zusammenfasse). Dieser Kollege war ehemaliger Soldat und passionierter Taucher - was würde da wohl besser passen als eine Einheit Kampfschwimmer? Glücklicherweise gibt es die ja von Lead Adventures - und ich hatte mir für ein nie vollendetes Projekt ein paar besorgt. Zeit, sie ihrer RICHTIGEN (!) Bestimmung zuzuführen. Aber natürlich konnte ich nicht einfach loslegen. Nein, meine Chefin hatte ja auch ein Wörtchen mitzureden. Ihr Plan sah das Folgende vor: 1st: Kampfschwimmer 2nd: Eine EULE! (Natürlich, was denn sonst?) 3rd: Ein Ausgang 4th: Ein Zeichen, das unseren Abgänger an die Zeit bei uns erinnert Beim Rest war ich frei. Da Kampfschwimmer ja ab und an den einen oder anderen Strand zum Anladen und zur Exfiltration nutzen, war das wohl offensichtlichste Setting eine Strandlandung. Also ging ich zum Strand hinter der Haustür, verbrachte einige Zeit dort, machte die Qualle (du schwimmst wie tot im Wasser und entspannst dich, bis einer an deinem Tentakel kaut) und genoß die Sonne. Dann machte ich mir Notizen und bald schon wusste ich, wie das Diorama aussehen sollte. Die Eule sollte auf einem Zeichen sitzen, das vor Minen warnt. Aber stattdessen sollte auf den Schild ein kleiner Insider stehen, der zur allgemeinen Erheiterung beiträgt. Der Ausgang sollte zwischen zwei Dünen verlaufen und durch ein weiteres Zeichen dargestellt werden. Die Kampfschwimmer hingegen würden einfach nur verwirrt gucken. Challenge accepted - let's start! Nachdem ich die Eule vorbereitet hatte, ging es daran, die Schilder zu gestalten. Plasticcard war mir dabei behilflich. Das einzige Problem an der Sache: Die von mir georderte Vitrine stand da wie bestellt und nicht geliefert. Ja. Das war doof und echt nicht witzig. Aber dazu später mehr ...
  14. Der Text ist nur Beiwerk. Die Bild sind scho' aussagekräftig genug :-D
  15. Und da sind wir. 36 Stunden Bauzeit und so um die 18 Stunden Trocknungszeit später hat unser Eulenmagier die Qual der Wahl - gehe ich Links oder Rechts?
  16. Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, richtig ... trocknen und so. Zeit also, uns um die Eule zu kümmern. Eigentlich kümmern mich Eulen ja nicht die Bohne. Ich habe keine Ahnung von den Viechern und ich bin mir sehr sicher, dass es den Eulen da ähnlich geht. So begann die Bemalung der Eule recht witzig. Ich hatte nämlich kein Konzept und keinen Plan (den habe ich meist nicht, aber das ist hier nicht das Thema) Zeit also, sich mit Reference-Material einzudecken und das Objekt der Begierde zur Fertigstellung zu verleiten. Nachdem ein wenig stimmungsreiche Musik gefunden war ... NieR - Hills of Radiant Winds ... ging es weiter mit der erlesenen Aufgabe, ein paar passende Bilder zu finden. Schlussendlich wurde es dieses: http://vignette2.wikia.nocookie.net/thronerush/images/d/d0/480px-Mage.jpg/revision/latest/scale-to-width-down/400?cb=20131213124119 Und nach einiger Zeit, einigen missvergnüglichen Ereignissen und kleinen Tränchen waren die Grundfarben und die ersten Schatten geschaffen. Dann galt es erst einmal, der Eule ein wenig Zeit zu tverschaffen, ihre feuchten Gewänder zu trocknen. Derweil kümmerte ich mich um den Baum, der während seiner Zeit in meiner Baumbox ein wenig eingestaubt war. Natürlich kann das so nicht weitergehen. Früher oder später muss ja was passieren. Tja, in diesem Fall passierte es später. Ich hatte mich aus dem Irrglauben, es würde der Platte helfen dazu entschieden, die wunderbare Noch Geländespachtelmasse zu verwenden und sie über Nacht trocknen zu lassen, damit sich der Weg und das umgebende Gelände unterschieden und dennoch ins geplante natürliche Umfeld passen. Allerdings trocknete die Spachtelmasse nicht über Nacht. Nein. Sie hatte natürlich andere Pläne. Nach einem heftigen Monolog entschied sie sich, ganz ihrer schizophrenen Natur folgend, in Zukunft getrennte Wege zu beschreiten, brach auseinander, trocknete und war nutzlos. Ich war begeistert. Ungefähr so: Noooooooooooooo(.....)iin! Was zum @##!!)§(!=§”?!”)§ soll das, du !”)%&$=§@><Ä‘!=§ dass du dich weigerst :_!)§/% ! Blödes Teil! Leider hatte ich kein Material mehr übrig, um die ganze Platte erneut zu gestalten. Und mit nur zwei verbliebenen Tagen würde ich auch nicht mehr an Spachtelmasse oder sonstiges Putty kommen. Welch ein herausragender Erfolg aller Beteiligten. So blieb nur noch eine Lösung: Mein Nachbar. Der ist schon länger Miniaturenmodellbauer - deutlich länger als ich und konnte mir glücklicherweise aushelfen. Guter Mann. Und das bringt mich wieder zurück in den Zeitplan. Eulen wir also zurück zu unserem gefiederten Freund. Eine ganze Reihe von Highlights und Washes waren nötig, um die Eule in die Richtung zu schieben, die mir vorschwebte. Dann wurden die Glaskugel, die Augen und der ganze Rest fertiggestellt - was ausgezeichnet funktionierte - und das Endergebnis kann sich sehen lassen. Was die Augen angeht: Ich habe mich für eine eher abstrakte menschliche Form entschieden, weil ich total schlecht im Malen von Augen bin und mir das ganze bereits drei Mal in die Hose gegangen war. Erfüllt aber seinen Zweck. Daher bin ich damit zufrieden. Und wenn wir uns jetzt noch vorstellen, dass da noch ein wenig Bemalung und Begrünung der Base nötig sind, dann haben wir auch genügend Fantasie uns vorzustellen, dass das kleine Projekt bald abgeschlossen ist. Zusammenfassend sein gesagt: Großartig. Ich habe nie zuvor ein solches Geschenk gestaltet und es hat eine Menge Spaß gemacht. Es war schön, einmal etwas für jemand anderen zu machen und dass meine Chefin glücklich war und die Eule einen ganz besonderen Platz auf dem neuen Schreibtisch der Kollegin erhält, war jede Mühe wert. Ein Wermutstropfen bleibt: Am Ende war ich dann doch traurig, dass ich die Eule weggeben musste. Sie ist so gut gelungen. Macht aber nichts, mache ich einfach ein neues Projekt.
  17. Beginnen wir mit einem älteren Projekt ... dieses ist aus dem Jahr 2017, aber bis heute eines meiner Lieblingsprojekte, weil es mir irrsinnig viel Spaß gemacht hat ... Ich gebe es ja zu: Ich bin sicherlich nicht der größte Maler, der je geboren wurde. Meine Werke erinnern eher an Picasso. Nur, dass der damit ordentlich Geld gescheffelt hat. Bei mir sieht es eher so aus, dass ich mir die Farbtheorie nicht merken kann, immer wieder wichtige Zwischenschritte vergesse oder ein Tutorial lese und dann aufgebe, weil ich mir wirklich nicht vorstellen kann, wie ich die mir dargebotenen Ratschläge in die Praxis umsetzen kann. Life is strange ... Life is hard ... Wie auch immer. Es scheint, allerdings, als hätte dieses Herumpütschern in Akryl-Farbe die Aufmerksamkeit einiger Bekannter erregt und sie verleitet zu glauben, ich würde ... "gut" malen. So kam es, dass ich von Zeit zu Zeit die Gelegenheit erhalte, für andere Personen kleine Aufträge oder Geschenke zu machen. Die treibende Kraft dahinter ist meine Chefin - oder besser gesagt, meine frühere Chefin. Die kam nämlich auf den Trichter: "Du machst Wargaming? Du kannst malen? Hier ist ein Auftrag für dich." Das besondere an ihren Aufträgen ist eine Reihe von kleineren Schwierigkeiten, die mich immer wieder zwingen, meine Arbeitsweise zu ändern, mich zur Verzweiflung treiben und dafür sorgen, dass ich apathisch in meinem Zimmer sitze und mit nicht mehr als den Ohren schlackere. Zumeist aus dem Grund, weil a) nur noch 5 Tage Zeit sind, bis das fertige Geschenk auf der Matte stehen soll, b) sie mir das drei Tage, bevor sie das Geschenk braucht, sagt und c) es muss eine Eule drin sein. Ein typischer Prozess sieht demnach immer so aus: 1st Nicht viel Zeit übrig 2nd Brauche Eule 3rd Keine Eulen verfügbar 4th Panik steigt 5th Seltsame Gedanken steigen in meinem Kopf auf 6th Dringend benötigte Inspiration spricht auf meinen Anrufbeantworter. 7th Erkenntnis fehlender Malfähigkeit spricht direkt nach der Inspiration auf meinen Anrufbeantworter 8th Panik steigt weiter 9th Eule klopft ans Fenster. Produktion des Geschenks kann beginnen. So - oder so ähnlich. Fangen wir also an und machen wir ein Geschenk. Das folgende Geschenk war tatsächlich mein erstes richtig großes Projekt, sieht man mal von meinen Armeeaufbauten ab. Es war nicht einfach und zum Zeitpunkt der Arbeit hat es mich wahnsinnig gemacht. Aber im Endeffekt war es ein wirklich schönes Erlebnis und die Freude darüber, dass es schlussendlich so gut ankam, zaubert einem heute noch ein leichtes Lächeln ins von der Zeit zerschundene Gesicht. Das Ganze war ein Geschenk für eine Kollegin, die uns verlassen hat. Normalerweise hätte sie irgendeine Art von "Standard"-Geschenk bekommen. Meine Chefs sind da ja immer sehr kreativ. Ein paar Blumen, eine Karte, vielleicht ein Gutschein für Amazon. 20 Euro oder so. Aber die Kollegin wollte nicht. Sie hatte keine guten Erfahrungen mit dieser Art von Standardgeschenken und so wollte meine Chefin Abteilungsintern noch etwas kleines vorbereiten. Normalerweise würde sie da etwas selbst gestalten. Sie ist eine gute Malerin. Und ich meine richtig gut. Vermutlich so wie Bob Ross - nur mit etwas anderen Haaren und nicht so vielen little happy accidents. Aber sie hatte keine Zeit, also musste ich einspringen. Ich hatte genau 5 Tage Zeit. Nicht wirklich viel, wenn man sich was gutes überlegen soll. Also musste ich erstmal alle verfügbaren Materialen überprüfen. Meine Chefin wollte eine Eule im Geschenk. Nun steht es mir natürlich nicht frei, einen Uhu zu entführen und auf eine Base zu kleben. Abgesehen davon, dass das Ärger mit dem Tierschutz gibt, macht so ein Uhu mit Freude Dreck und mit diesem wenig Freude. Leider besitze ich auch keine Eulen. Nicht einmal Eulenminiaturen. Das bedeutete also, dass ich loswandern musste und in Hamburg und Umgebung nach passenden Eulenfiguren gesucht habe. Leider hatte ich kein Glück. Also suchte ich weiter, im Internet auf einschlägigen Foren, Webshops etc. und kam irgendwann zu dem, was dann schließlich mein Geschenk wurde: Ein Eulenmagier. Zusammen mit dem Eulenmagier kam dann auch ein tieferer Sinn in das Diorama - oder zumindest in meinen Plan eines Dioramas. Da unsere Kollegin einige ernste Entscheidungen in ihrem Leben zu treffen hatte, die nicht nur ihr Arbeitsumfeld, sondern auch ihr persönliches Befinden stark verändert und teilweise auch beeinträchtigt haben, fand ich die ungemein kitschige Idee, ihr einen Ratgeber zur Seite zu stellen, ganz anziehend. Als nächstes benötigte ich ganz schnell eine Vitrine. Glücklicherweise hatte ich da noch ein paar Vitrinen für Modellpanzer und eine davon erschien mir groß genug, um damit nicht nur die Figur, sondern auch ein kleines, dazu passendes Diorama abzudecken. Yay. Und während ich testete und probierte kam mir plötzlich die Idee: Warum nicht einen Weg gestalten, den der Eulenmagier entlanggeht und sich schließlich entscheiden muss, welchen Weg er einschlägt? Die Lösung scheint einfach, entweder rechts oder links. Beide Pfade wandern aus dem Diorama fort und daher kann er nicht sehen, was ihn dort erwartet. Er befragt die Kristallkugel, aber die kann ihm auch keinen Rat geben und so muss er die Entscheidung selbst fällen. Ich bestellte den Eulenmagier und fuhr danach erstmal zwei Tage weg. Arbeit, Arbeit. Als ich zurück kam, war der Eulenmagier da. Zeit für mich zu beginnen. Zuerst mussten natürlich die Abmessungen genommen werden und ein Plan gestaltete sich aus ... Dann führte ich ein kleines Test-Fitting durch und gestaltete die Idee aus, nur um dann alles über den Haufen zu werfen und noch mal von vorne anzufangen, dieses Mal nur mit der Figur und einem Baum, der gerade so in der Gegend rumlag. Ich machte mir eine Skizze, die ich am nächsten Tag bereits nicht mehr lesen konnte und fing an, alles zusammenzusetzen. Ein Hauptteil des Dioramas würde der Pfad sein. Daher musste ich das Ganze sorgfältig skizzieren und vorbereiten ... ach, Blodsinn! Draufgeklatscht und gut is'! Time to dry! Danach ging es daran, den Wegweiser zu beginnen. Glücklicherweise hatte ich noch etwas Balsa-Holz und Plasticcard übrig. Wer meinen Gallia-Thread kennt und das dort gestaltete Wegzeichen, weiß, was jetzt kommt. Mit Hilfe eines Skalpells, etwas Kleber und einer groben Feile ging ich zu Werke to make road sign great again! Und dann hieß es ... trocknen und warten .... und die Eule bemalen ... aber das kommt wann anders ...
  18. Projektliste Aktuell in Arbeit Creature Caster - Female Tree Walker Unbekannt - Fake Kingdom Death Conversions (into NieR: Automata figures) Kingdom Death - Figuren als Frostgrave Projekt ~~~ Abgeschlossen Revell - F 122 Klasse Fregatte (Auftragsarbeit) Ein kleines Geschenk - Der Eulenmagier Ein kleines Geschenk - Kampfschwimmer am Strand Ein kleines Geschenk - Schiffsverkehrszentrale der Hanse Ein kleines Geschenk - Austin Metropolitan Taxi (Matchbox) Ein Mädchen in einer sterbenden Welt (Teilnahme an der Painting Challenge Februar 2019) Noch'n Bier - (Teilnahme an der Painting Challenge Mai 2019) Das Licht der Fantasie (Teilnahme an der Painting Challenge August 2019) Tod auf der Straße (Teilnahme an der Painting Challenge November 2019) ~~~
  19. Hallo Ihr Lieben, In diesem kleinen - Nennen wir es mal Armee-Projekt - möchte ich all die kleinen Projekten und Gedanken zusammenfassen, für die es sich einfach nicht lohnt, einen Armee-Thread oder sonstige Bastel- und Bemalthreads aufzubauen. Das Ganze basiert auf einem alten Thread aus dem Sweetwater-Forum, der damals dort hieß "Und sonst so?" und in dem ich alles zusammengefasst habe, was nirgendwo sonst reinpasste. Nun ist das Sweetwater-Forum fort und mir ist aufgefallen, wie sehr ich diese kleine Projekte hier und da vermisse. Daher möchte ich also so einen kleinen Thread wieder einmal aufbauen und euch präsentieren, was ich sonst so noch bemale. Oft sind das kleine, aber feinde Ideen, Geschenke oder kleinere Aufträge, mit denen ich meine Freude am Basteln und Bemalen erhalte und Zeit überbrücke, bis mich die Muse zu was größerem überkommt. Angehängt findet ihr auch eine Zusammenfassung von Projekten, an denen ich gerade arbeite und Projekten, die bereits fertiggestellt sind. Ich hoffe, sie gefallen euch und ihr habt Spaß daran, an meinen oft in Chaos und Verzweiflung verlaufenden Projekten teilzunehmen. Fangen wir also an ... ~~~~~~~~
  20. Aber das macht die Tatsache nicht ungeschehen, dass ich reale Köpfe mit Gesichtern und Haaren vorziehe, weil ich finde, dass die besser zu den Figuren passen. Grüße
  21. Ich finde die Helme, bzw. die Köpfe von denen echt strange. Mir wären da normale Köpfe deutlich lieber. Aber das ist ja wie immer persönliche Präferenz
  22. Neues im Felde Und ein bisschen was neues, passend zum Winter. Hab mich mal wieder an ein paar Panzer gesetzt. Highlights und co sind soweit fertig. Demnächst geht es an die Ausrüstung und dann kommen die Decals und der ganze Rest. Außerdem sind die Besatzungen der ersten Halbketten fertig und können installiert werden. Und zum Schluss der Zugtrupp. Mit dem letzten Wash habe ich es vermutlich übertrieben. Das ist mir ein wenig aus der Hand gekippt. Haha. Aber das macht nichts. Jetzt nur noc hein wenig Basematerial, Schnee und dann sind die drei Jungs soweit fertig.
  23. 08 »Das ist eine … interessante Nachricht«, bemerkte Colonel Ekko und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Das altehrwürdige Leder knirschte. »Und es ist niemand mehr übrig?« »So hat sie es mir berichtet. Sämtliche Schwestern des Militaria-Ordens wurden abberufen und haben Bastet vor ungefähr zwei Jahren verlassen«, stellte die ruhige Stimme am anderen Ende der Leitung fest. Das dazu gehörige Gesicht auf dem Bildschirm nickte bestätigend. »Vor zwei Jahren schon?« Der Regimentskommandeur runzelte die Stirn. »Die hatten es offensichtlich sehr eilig.« In den letzten paar Minuten hatte ihm der stellvertretende Regimentskommandeur über seine Erlebnisse mit Schwester Evette berichtet und ihm mitgeteilt, dass es offensichtlich keine einzige Adepta Militaris mehr auf der sonnenverbrannten Oberfläche Bastets mehr gab. Eine Erkenntnis, bei der sich Ekkos Augenbrauen weit genug hoben, dass sie sich mit dem Ansatz seines wirren Haares unterhalten konnten, ohne laut schreien zu müssen. »Das klingt alles ungeheuer seltsam«, stellte er ehrlich verwirrt fest. »Das dachte ich mir auch, Sir«, bemerkte sein Gegenüber. »Deswegen habe ich Sie informiert.« »Gut mitgedacht«, nickte der Regimentskommandeur. »Danke, Carrick.« Das Antlitz auf dem Bildschirm neigte den Kopf. Eine seltsame Stimmung lag in der Luft. Es schien, als würde das Band, das die beiden Offiziere nach ihrem ersten Kennenlernen geschmiedet hatten und das eigentlich als zerrissen gelten konnte, erneut zusammengeknüpft und das lediglich, weil sich beide über eine Tatsache wunderten, die sie sich nicht erklären konnten. Die Wege des Imperators waren unergründlich. »Was denken Sie darüber, Sir?«, wollte der Major wissen. Ekko zuckte die Schultern. »Es ist ja nicht so, als wenn sich die Imperiale Armee in die Angelegenheiten des Adeptus Sororitas einmischen würde«, sinnierte er. »Aber irgendwie …« Er brach ab und versank in Gedanken. Es gab da eine Geschichte aus seiner Vergangenheit. Die ganze Angelegenheit war so ungefähr zwanzig Jahre alt, aber noch immer so präsent wie an jenem Tag, an dem sie geschehen war. Ein erst kürzlich zum Lieutenant beförderter und dank seines Hintergrunds zur Imperialen Armee versetzter Galard Ekko hatte damals in einer Schlacht um irgendeine abgerissene Agrarwelt einen der größten Fehler gemacht, die man in der Hitze des Gefechts vollbringen konnte: Er hatte jemandem das Leben gerettet. Und das auch noch auf heroische Weise. Und dabei war das gar nicht einmal seine Absicht gewesen. Nein. Betrogen und beschissen vom großen Imperator und dem Universum, belogen und um seine Frau, seine große und einzige Liebe, gebracht, hatte er sich auf einer selbstmörderischen Aktion befunden mit dem Ziel, bei dieser ein möglichst unspektakuläres und bitteres Dahinscheiden zu erreichen. Leider war ihm dabei ein noch jüngerer, schwer verletzter Soldat in die Quere gekommen und nach einem kurzen, aber heftigen inneren Diskurs, der ihn einige Haare, Tränen und vor allem Zeit kostete, entschied er, diesen vor dessen unspektakulären und bitteren Dahinscheiden zu bewahren und ihn aus der Hauptkampflinie zurück in den eigenen, rückwärtigen Raum zu schaffen. Es mag wohl ein Wink des Schicksals gewesen sein – oder es Imperators – dass er dort nicht auf einen grobschlächtigen Feldarzt des Adeptus Munitorium traf, sondern auf eine bereits etwas gereifte, aber dennoch ansehnliche Schwester des Ordo Hospitalis. Diese Frau – jener Institution zugehörig, die er am Meisten hasste und für die er nichts weiter erübrigen konnte als blanke Verachtung – hatte ihm den Jungen aus den Armen genommen und ihn, anders als er es von den Schwestern auf Bastet kannte, mit der hingebungsvollen Liebe einer Mutter an ihre Schwestern übergeben, die ihn mit der hingebungsvollen Liebe großer Schwestern pflegten (zumindest, wenn man unter hingebungsvoller Liebe versteht, dass sich besagte Schwestern nicht gerade in der Pubertät befinden und in diesem Zusammenhang einen Shota-Komplex entwickelt haben). Im Anschluss hatte ihn die Schwester gefragt, ob er sich selbst verletzt habe, worauf ihm in seiner Wut und Ablehnung über die geheuchelte Freundlichkeit nur eine sarkastische Antwort eingefallen war: »Ich habe mir den Fingernagel eingerissen. Das blutet und tut weh.« »Vielleicht wird es besser, wenn ich dran lutsche?«, hatte sie ihn betont neutral gefragt und so dafür gesorgt, dass die von ihm eingesogene Luft in seinen Lungen verdichtet und durch einen, ihm selbst nicht bekannten Zugang im Innern seines Körpers an ein bestimmtes, sehr wichtiges Körperteil weitergeleitet wurde, das sich daraufhin eine Erkältung zuzog und ebenfalls gerne von einer Hospitalis gesundgelutscht werden wollte. Er würde sich wohl den Rest seines Lebens vorwerfen, dass er ihr damals nicht einfach den Finger hingehalten hatte. »Nicht so wichtig.«, schloss er das Thema ab und begann ein neues. »Aber genug davon. Wie geht es Ihrer Frau und Ihnen?« Für einen kurzen Augenblick herrschte düsteres Schweigen zwischen den beiden Männern. Trotz der brüllenden Hitze, die die beiden über den Himmel tanzenden Zwillingsschwestern wie zwei böswillige Glücksfeen über Bastet III ausschütteten, fühlte Ekko Kälte seinen Rücken herabstolzieren. Ein Wanderer, der den Ausblick vom Gipfel des Unglücks genossen hatte und sich nun aufmachte nach dem Eingang in die Höhle des Vergessens zu suchen. Vielleicht war es auch nur der Schweiß, der sich als seidig glänzender Film unter seiner Uniform ausbreitete und diese gleich salzigen Tränen eines strapazierten Körpers tränkte. »Nicht gut, Sir«, berichtete der Major und seine Miene trübte sich sichtlich. »Sie verfällt zusehends. Niemand weiß, wie lange sie noch aushalten wird.« Nachdenklich nickte der Colonel. »Und es gibt immer noch keinen Anhaltspunkt darauf, was mit ihr geschehen ist?« »Nein, Sir.« Der Major hob hilflos die Schultern. »Niemand kann es mir sagen. Selbst die Hospitalinnen-Schwester ist ratlos.« »Wie geht es der Familie? Weiß sie vielleicht etwas?« »Auch nicht.« Carricks Augen lösten sich vom Aufzeichner, blickten auf einen Fleck, der auf dem Tisch vor dem Aufzeichner um seine Aufmerksamkeit gebuhlt zu haben schien, aber dessen Ursprung wohl in einer vollkommen anderen Galaxis lag. Zumindest wollte es einem so vorkommen, wenn man die gedankenverlorene Starre im Gesicht des imperialen Offiziers beobachtete. »Dieses Haus ist zu einer Totenhalle geworden«, sagte er nach einer Weile langsam. »Und diese Totenhalle verbannt alle Fragen nach dem Wie oder Warum, Colonel. So als hätte der Schmerz alles fortgewischt, was es noch zu ergründen gegeben hätte.« Sie schwiegen wieder, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. »Wissen Sie, was mich wundert?«, stellte der Colonel plötzlich fest und lenkte das Gespräch damit in eine vollkommen neue Richtung. Diese überraschende Wende ließ seinen Gesprächspartner aufhorchen. »Was denn?« »Sie sagten mir, all das sei vor etwa zwei Jahren geschehen, richtig? Das Verschwinden der Schwestern, die Krankheit Ihrer Frau, die Überflutung und so weiter.« Der Major dachte kurz nach. »Das stimmt, Sir.« Er stockte kurz. »Hat das etwas zu bedeuten?«, hakte er nach. »Ich weiß nicht«, überlegte Ekko laut. »Aber … unabhängig von Ihrer Geschichte bin ich auch ein paar Mal auf den Zeitraum vor zwei Jahren gestoßen. Irgendetwas muss da geschehen sein. Etwas, das weitreichende Veränderungen auf Bastet herbeiführte.« Carricks Abbild runzelte die Stirn. »Weitreichende Veränderungen?« »Es wurde viel zerstört und nicht wieder aufgebaut. Menschen erkrankten an seltsamen Krankheiten. Die Sororitas wurden abberufen«, zählte Ekko die ihm bekannten Punkte auf. »Und alles läuft offensichtlich weiter, als sei nichts geschehen.« Die Aussagen seines Vorgesetzten ließen den Major stutzig werden. »Menschen? Sie meinen, es gab noch mehr solche Fälle?« »Keine Ahnung. Ich weiß bisher nur von Ihrer Frau.« Sein Gegenüber verzog das Gesicht. »Und da machen Sie eine Verschwörung draus? Nur weil alles zur mehr oder weniger gleichen Zeit passierte? Es könnte sich doch auch um bloße Zufälle handeln!« »Ja«, musste der Regimentskommandeur zugeben. »Natürlich könnte es sich um Zufälle handeln. Aber glauben Sie wirklich, dass der Imperator solche Zufälle geschehen lassen würde?« Diese Frage war natürlich rein rhetorisch gestellt. »Das kann ich nicht beantworten, Sir.« »Es ist ja auch nicht so, als hätte ich von Ihnen wirklich eine Antwort erwartet.« Ekko machte eine wegwerfende Handbewegung. »Egal. Ich werde der ganzen Sache mal nachgehen und mich ein wenig umhören. Vielleicht finde ich was Interessantes heraus. Zumindest besser, als mich mit diesem Pergamentkram rumzuschlagen, den mir das Munitorium auf den Tisch gelegt hat.« Er deutete auf seinem mit Papieren und Pads überladenen Schreibtisch. »Sollte es notwendig werden – und Ihre Erlaubnis vorausgesetzt – würde ich vorbeikommen und mich ein wenig mit Ihrer Hospitalis unterhalten.« Der Major schürzte die Lippen und dachte nach, zuckte dann die Achseln und nickte schicksalsergeben. »Wenn Sie meinen, Sir, dann tun Sie das. Sonst noch etwas?« Ekko deutete ein Kopfschütteln an, dann besann er sich eines Besseren und hob die Hand. »Ja. Eine Sache wäre da noch: wissen Sie zufällig, welches Rezept sie gegen eingerissene Fingernägel vorschlägt?« »Wer?« »Die Hospitalis.« »Nein.« »Verstehe.« Ekko legte die Fingerspitzen aneinander. »Dann habe ich nichts mehr für Sie. Danke für die Informationen. Melden Sie sich, wenn Sie etwas brauchen.« Der Major neigte den Kopf. Das Bild wurde dunkel. Einige Zeit lang saß der Colonel in seinem Sessel, blickte auf das leere Wiedergabegerät und rekapitulierte das Gehörte. Dann ließ er sich ein wenig tiefer in den Sessel sinken und folgte seinen wild umherrasenden Gedanken in eine Welt jenseits der Realität. Einen Ort, an dem sich aus möglichen Zufällen die Theorie einer Verschwörung auszugestalten begann und abstrakte Gedankengänge und Fakten das Garn der Erkenntnis zu spinnen versuchten. Zwei Jahre. Das war kurz nach seiner Übernahme des 512. Regiments Sera gewesen. Neu zusammengeführt und geschmiedet aus den Überresten eines vorherigen 512. Regiments und Anteilen diverser Reserveregimenter, hatte sich das mit Schützenpanzern und leichten Fahrzeugen motorisierte Regiment in einer Bereitschaftsstellung auf dem Planeten Girev Goza befunden und war von ihm in die Schlacht um Agos Virgil geführt worden. Also nicht einmal wirklich daheim oder auch nur in der unmittelbaren Nähe von Bastet. Dennoch: Ekko konnte sich des Gedankens nicht erwehren, dass … Er konnte nicht einmal wirklich beschreiben, was ihn für ein Gedanke malträtierte, aber irgendetwas nagte an ihm. Etwas, das ihm warnende Worte in Ohr flüsterte. Etwas Seltsames geschah hier. Etwas, das er sich nicht erklären konnte. Er stand auf, umrundete den Tisch, überlegte es sich anders, ging zurück und starrte den Sessel an. Interessant. Ihm war nie zuvor aufgefallen, dass das abgenutzte Leder des Sessels – vor ihm vermutlich von hunderten anderer Regimentskommandeure designierter Zehntregimenter besessen – einen im Kern schwarzen Farbton besaß. Er hatte es stets für ein dunkles Braun gehalten. Fragte sich nur, ob das nicht auch Teil der Verschwörung war. Ein kleiner, aber feiner Hinweis auf die Tatsache, dass niemand hier das zu sein schien, was er vorgab zu sein. Von dieser Erkenntnis aufgeschreckt, begab er sich mit schnellen Schritten zum Ausgang. Es gab da eine Sache, die er dringend prüfen musste. Eine vermeintliche Wahrheit, die er verstehen wollte. Er musste es mit eigenen Augen sehen, um es zu glauben. »Man will mir doch wohl nicht weißmachen, dass die Militarier-Schwestern wirklich von Bastet verschwunden sind«, grummelte er, während seine Hand nach der aufgeheizten Schutzplane griff, die das Innere des Zelts vor ungebetenen Blicken – und Besuchern – abschirmte (wozu Colonel Ekko auch die beiden heißen Zwillingsschwestern zählte, deren Leiber sich tagtäglich über Bastets blauem Himmel räkelten). Mitten in der Bewegung hielt er inne, drehte sich ein letztes Mal um und deutete drohend auf den sich keiner Schuld bewussten Sitz. »Ich habe dich im Auge.« Dann verließ er das Zelt. Die improvisierte Tür schwang hinter ihm zu. »Sir, haben Sie kurz Zeit?«, sprach ihn jemand von der Seite an. Ekko blickte ertappt auf und erkannte zwei seiner Captains, die zwischen den Zelten hervorkamen, so als hätten sie nur darauf gewartet, dass er das Zelt verließ. Auch das war sicherlich Teil der Verschwörung. Vermutlich wussten die Verschwörer, dass Ekko ihnen auf die Schliche gekommen war – ohne Frage hatten sie das Televid-Gespräch mit Carrick abgehört – und nun versuchten sie mit allen erdenklichen Mitteln, ihren neuen Feind von weiteren Nachforschungen abzuhalten. Was wohl passieren mochte, wenn er nicht kurz Zeit hatte? Ob Balgor und Solmaar ihre Waffen zogen? Zuzutrauen gewesen wäre es ihnen – wenn auch aus anderen Gründen. »Aber nur kurz. Ich bin auf dem Weg zu einem wichtigen Geschäft«, wehrte er eine längere Unterhaltung ab und überließ es den beiden Offizieren, seinen Schritt aufzunehmen und ihm durch die dicht gesetzten Zeltreihen zu folgen. »Was gibt‘s denn?« »Wir wollten uns mit Ihnen über unsere neuen Verstärkungstruppen unterhalten«, erklärte Solmaar. So energisch, wie er aus dem Zelt gekommen war, hielt der Colonel in seiner Bewegung inne, was ihn wie eine schlecht modellierte Wachsfigur aussehen ließ. »Was denn für Verstärkungstruppen?«, wollte er wissen. »Wir erwarten noch immer Freiwillige von Bastet, das Imperiale Lufttransportgeschwader und die Elysianer?«, erwiderte Balgor mit demselben erstaunten und fragenden Gesichtsausdruck, den nur kurz zuvor der Colonel aufgesetzt hatte. Es konnte sein, dass er es ehrlich meinte, aber eigentlich war ihm durchaus bewusst, dass Ekko vollkommen klar war, worüber die beiden redeten. »Oh?« Ekko dachte einen Moment lang an seine Begegnung mit der einigermaßen gut aussehenden Pilotin, die vor einer schieren Ewigkeit sein Zelt betreten hatte, kurz nachdem er durch eine ebenso junge, deutlich besser aussehende Inquisitorin besucht worden war. Das wiederrum erinnerte sein Unterbewusstsein daran, eine gewisse Anzahl an mentalen Dias hervorzuholen und sie auf einem in seinem Kopf installierten Projekt abzuspielen. Nur der guten Erinnerungen wegen. Leise ratterten Synapsen, bemüht das Licht zu dimmen und den Fokus auf das zu setzen, was sich ihm überdeutlich zeigte. Es waren Brüste. Zwei große, runde Brüste, von einem eleganten, aber doch engen Kleid zu einem Dekolletee gepresst, auf das man mit einem Bolter hätte schießen können um zu beobachten, wie die Geschosse an den Rundungen abprallten und in alle Richtungen davonstoben, nur um irgendwo anders einzuschlagen und dort schwerste Schäden zu verursachen. Schnell scheute er die Vorstellung fort, wobei ihm die aus ihrer äußerst wichtigen Aufgabe gerissenen Bolterbesatzungen häretische Verwünschungen zuriefen, und bemühte sich, seine Überlegungen wieder auf wesentlichere Themen zu konzentrieren. Es gelang ihm nur kurz. Ob Lieutenant Amen dazu wohl auch in der Lage wäre? Sie trug eine Fliegerkombi, die etwas weiter geschnitten war, thronverdammt! Vor allem: Wen interessiert das? Das kann mir total egal sein! Aber ich kann einfach nicht aufhören, daran zu denken! Vielleicht sollte ich einfach hingehen und sie fragen … Es würde sicherlich kein Problem sein, diesem Kapitel seines Lebens im Notfall eine Fan-Service-Episode beizufügen, in der er die Pilotin an den Strand einlud. ‚Aber, Colonel! Hier gibt es weit und breit kein Meer!‘ ‚Egal! Ziehen Sie sich aus, legen Sie sich hin – und ich hole Ihnen gleich eine Flasche Wasser, damit Sie sich nass machen können.‘ ‚Ach, Sie sind aber zuvorkommend!‘ Die Antwort klang ein wenig sarkastisch und Ekko musste zugeben, dass sein Unterbewusstsein ausgezeichnete Arbeit dabei leistete, ihm einen Vogel zu zeigen. Natürlich hatte es Recht. Solche Gedanken gehörten ins Land der verbotenen Früchte. Wie Äpfel … oder Birnen, die von Bäumen hingen und dabei schaukelten wie … nein. NEIN! Und dann begriff er: Konnte es sein, dass es sich dabei um einen neuerlichen Trick des Imperators handelte? Eine seiner Eigenarten, sich mit dem Universum gegen sein Lieblingsopfer zu verschwören und ihm mit beinahe diebischer Freude eine neuerliche Ladung Felsbrocken in den Weg zu legen, die in ihrer Form erstaunlich an gewisse weibliche Attribute erinnerten? Das war durchaus möglich, denn nachdem Ekko den beiden Verschwörern bei der Schlacht um Agos Virgil, selbst bis übers Haupt in Orkblut versunken, den Mittelfinger entgegengestreckt hatte, besannen sie sich nun auf ein Angebot, das er einfach nicht ablehnen konnte. Natürlich konnte es sein, dass er einfach viel zu viel in die ganze Angelegenheit hineininterpretierte. Aber irgendwie … glaubte er das einfach nicht. Dafür war einfach viel zu viel Oberweite im Spiel. »Ich fasse es nicht«, murmelte er. »Es passiert schon wieder.« Balgor, der gerade über Dinge referiert hatte, die Ekko selbst im Ansatz nicht hätte wiedergeben können, stockte. »Colonel … woran denken Sie gerade?« »An nichts, Balgor«, antwortete er ertappt. Vielleicht ein wenig zu schnell. »Fahren Sie fort!« Sie nahmen den Schritt wieder auf. »Wie ich gerade sagte: Wir müssten uns dringend Gedanken darüber machen, wie wir dieses Luftkavalleriekonzept umsetzen wollen. Unsere Leute sind dafür nicht trainiert«, erklärte der temporär stellvertretende Regimentskommandeur, bevor er mit Nachdruck anfügte. »Es ist wichtig, dass wir das ändern.« »Ja«, bestätigte Ekko, dessen Gedankenwelt mit sich entblätternden Pilotinnen, Inquisitorinnen und in Stellung gehenden Bolterteams kämpfte, »das verstehe ich, aber gerade im Augenblick ist wirklich ein sehr ungünstiger Zeitpunkt dafür.« »Wann wäre der Zeitpunkt denn dann günstig?«, wollte die riesenhafte Gestalt Solmaars wissen. »Wenn Sie beide ein Konzept erarbeitet haben, wie wir dieses Training durchführen können«, schlug er vor. »Aber, Colonel!«, protestierte Balgor, »Wir haben keine Flieger. Wir haben kein ausgebildetes Personal. Wir können nicht einmal die Theorie abbilden.« Ekko schnippte mit den Fingern und deutete auf seinen Untergebenen, mehr noch die Worte, die dessen Mund gerade verlassen hatten. »Genau«, stellte er fest. Seine beiden Begleiter blieben verblüfft stehen. »Sie wussten es von Anfang an?« »Na ja, ich bin immerhin der Colonel«, gab der Regimentskommandeur zu verstehen. »Denken Sie nicht, dass ich zumindest darüber informiert bin, was meine Einheit benötigt?« »Aber wenn Sie es gewusst haben«, hakte Solmaar ein, »warum haben Sie nichts gesagt.« »Ich warte auf die Elysianer. Die werden uns sicherlich zeigen, wo die Reise hingeht.« Die Verblüffung der beiden Captains erreichte ihren Höhepunkt. »Sir, so etwas können wir nicht machen«, gab Solmaar zu bedenken. Das stimmte. Zwar gab es einen Spruch, der besagte: »Die meiste Zeit des Lebens wartet der Soldat vergebens«, doch das bedeutete nicht, dass man diese Wartezeit nicht mit sinnvollen Aufgaben füllen konnte, um so im Falle eines plötzlichen Einsatzbefehls ausgebildet und im Handeln selbstsicher in die Schlacht zu ziehen. Ekkos Antwort darauf war kurz, dennoch nicht weniger richtig. »Doch« Er zuckte die Achseln. »Wir sind keine Luftlandesoldaten. Wenn uns das Munitorium aber zu solchen machen will, dann werden nicht wir dafür sorgen, dass wir unsere Ausbildung erhalten, sondern sie.« Er meinte das Departmento. Der Colonel vollführte eine wegwerfende Handbewegung. »Ausgerechnet ein Luftkavallerieregiment …« »Was stört Sie an einem Luftkavallerieregiment?«, wollte Captain Solmaar wissen, der bereits oft genug in einer Walküre geflogen war, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie er sich eine Luftlandeeinheit vorzustellen hatte. Ekko hingegen erging es vollkommen anders. »Höhenangst«, bemerkte er trocken. »Ich habe Höhenangst.« Balgor runzelte die Stirn seines eleganten Gesichts. »Seit wann das denn?« »Seit Agos Virgil.« Er ließ den Rest ungesagt, denn die Erklärung hätte die Pointe der Geschichte ruiniert. Nur so viel: Auch er war in einigen Walküren geflogen. »Solange wir die infanteristischen Fähigkeiten erhalten, wird sich der Rest ergeben. Ist wie mit dem Autofahren. Zumindest hoffe ich das.« Und dann kam ihm eine Idee. Nein. Es war nicht irgendeine Idee. Es war die Idee. Er fuhr herum. »Ich habe gerade nachgedacht: Denken Sie, der Quartiermeister würde ‚ja‘ sagen, wenn ich mir mal eines von diesen Tauros-Sturmfahrzeugen ausleihen möchte?« *** Wind zog in Böen über die ausgetrocknete Landschaft, griff nach verwelkten Pflanzen und Sträuchern, zerrte an dürren Ästen und versuchte, die wenigen verbliebenen Zeugnisse des Lebens in dieser unwirtlichen Landschaft abzuknicken, um sie dann unter Unmengen von Sand zu begraben. Kleine Wirbel aus Staub stiegen in die flimmernde Luft empor, tanzten gleich Derwischen in wilder Trance durch die flimmernde Luft. Dahinter erstreckten sich weite Dünenfelder. Große, sanft geschwungene Wellen aus Milliarden von Sedimentpartikeln, in denen kein Leben lange zur Existenz fähig gewesen wäre. Selbst Käfer und anderes Kleingetier mieden die glühend heißen Hänge der stets rastlos umherwandernden Berge während des Tages und blieben lieber verborgen, bis die kühlende Nacht ihnen zumindest ein Stück des Weges erleichterte. Erst weit jenseits davon erhoben sich die riesigen Spindeln Serarehs gleich Fata Morganen aus dem Dünenmeer, Zeugnisse einer Zivilisation, die dem Betrachter in jenem Moment nicht ferner hätte sein können. Und dennoch: Ein Ort trotzte der unaufhaltsam vorrückenden Wüste gleich einem Felsen in der Brandung. Ein mächtiges Bauwerk der Ekklesiarchie, in seinen Formen einer Mischung aus Schildkrötenpanzer und Makropolspindel gleich, entstieg dem sandigen Niemandsland wie der Kegel eines neugeborenen Vulkans. Eine Insel inmitten der Unwirtlichkeit mit ehernen Spitzen des Trotzes, die im Licht von Bastets Zwillingssonnen glitzerten und funkelten. Lange war dieser Ort zugleich Fluch und Segen des Planeten gewesen. Ein Platz, an dem verirrte Pilger und Wanderer Zuflucht und Zuwendung erfuhren, umsorgt von den Schwestern des Adeptus Sororitas und wo man sich auch ihres Schutzes sicher sein konnte. Doch die Bastion besaß auch eine andere, deutlich dunklere Seite, die man auf Bastet zu fürchten und zu hassen gelernt hatte. Nun allerdings schien es, als sei all das nur noch ein Schatten der Vergangenheit. Eine Tatsache, die ungeschehen zu machen man nicht mehr in der Lage war, aber die einen in Zukunft auch nicht weiter zu kümmern brauchte. Eine gesunde Lebenserfahrung, die man gemacht hatte, weil sie da war und nicht, weil man sie sich gewünscht hatte, aber die auch keinen Einfluss auf das weitere Leben haben würde. In Colonel Ekko hingegen ließen sowohl seine Erfahrung mit den Besitzern des ekklesiarchischen Baus als auch das Wissen um die jüngsten Vorgänge hinter dessen Mauern eine schier unzähmbare innere Unruhe aufsteigen. Ein wenig Neugierde vermochte es auch, sich unter dem Mantel des besorgten Offiziers zu verbergen, aber im Gegensatz zu seinen restlichen Empfindungen hätte er sie nicht so offensichtlich an die Oberfläche treten lassen. Irgendetwas stimmte an diesem Ort ganz und gar nicht. Und umso mehr er über die Frage nachgrübelte, desto mehr spürte er, wie sich seine Befürchtungen verpuppten, um als Lebende Heilige ihrer inneren Anspannung, einer Opernsängerin gleich, in mächtigen Balladen Luft zu machen. Vielleicht waren es aber auch die ledrigen Würstchen, die es heute in der Kantine als Beilage zu einer etwas verkochten Erbsensuppe gegeben hatte, die ihn zum Aufstoßen zwangen. Wer konnte schon wissen, welcher Tätigkeit diese vor ihrem Einsatz als Lebensmittel nachgegangen waren. Der Punkt aber war – und diese Tatsache ließ sich einfach nicht verleugnen (Würstchen hin oder her): Die Sororitas waren fort. Sie hatten Bastet verlassen. Einfach so. Wie jemand, der seine Koffer packte und außer einer ungespülten Toilette keine Hinweise auf seine Existenz in einem Hotelzimmer hinterließ. Die Hintergründe dafür waren Regimentskommandeur schleierhaft, aber Galardin Alberic Ekko wäre nicht er gewesen, wenn er sich nicht um die Lösung dieser Frage bemüht hätte. Nicht, dass es ihn besonders kümmerte. Er fühlte sogar Erleichterung in dem Wissen, dass sich die Schwestern entschieden hatten, Bastet den Rücken zu kehren. Die damit verbundenen Veränderungen und die leise Warnung in seinem Kopf, dass vermutlich mehr hinter der Angelegenheit steckte als ihm und der Bevölkerung seiner Heimatwelt lieb war, hatten ihn allerdings regelrecht dazu gezwungen, eines der Tauros-Sturmfahrzeuge zu nehmen und sich auf den Weg in Richtung des Konvents zu machen. Außerdem wäre er nicht in der Lage gewesen die Strecke zu laufen. Nicht nach dem Mittagessen. Als er das Vehikel auf den vollkommen von Sand bedeckten Vorplatz des riesigen Hauptgebäudes abstellte und das ohnehin leise Summen des galvanischen Motors erstarb, wurde ihm mit einem Mal die Tragweite der Tatsache bewusst, dass die Adeptus Sororitas fortgegangen war. Abgesehen von dem Wind, der in Stößen über die mächtigen Dünen atmete und ab und an kleine Wirbelwinde aus feinkörnigem Sediment in die Luft warf, bewegte sich in der Einöde rein gar nichts. Galardin Alberic Ekko war allein. Und auch, wenn er sich das niemals eingestanden hätte, so spürte er tief in seinem Innersten, dass es Bastet und seinen Bewohnern womöglich genauso ging. Es schien beinahe, als habe sie der Imperator verlassen. Dieses Gefühl wiederrum war ihm nicht wirklich fremd. Nein. Es kannte es zur Genüge und unterschied sich damit vermutlich nicht einmal allzu sehr von denjenen Familien, die das Leid einer Prüfung durch den Imperator oder die Heilige Bastet hatten erleiden müssen. Doch das machte die Sache für ihn auch nicht besser. Nachdenklich wuchtete er seinen Körper aus dem Wagen, sah sich kurz um. Wüste. Hier lebte nichts, das es auch nur gewagt hätte, seinen Körper dem fortwährend umherziehenden Sand auszusetzen. Lediglich die hohen Festungsmauern des ekklesiarchischen Gebäudes ragten wie Felsen aus der körnigen Brandung, stemmten sich in die riesigen Wellen des unendlich weit erscheinenden Meeres aus glutheißem Sediment. Mächtige Figuren der imperialen und ekklesiarchischen Geschichte blickten von ihren Podesten herab, musterten die Umgebung mit finsteren Blicken. Die meisten dieser – Ekko zum größten Teil unbekannten – in Stein gehauenen Individuen schien für das bisweilen doch recht eigenwillige Klima Bastets vielleicht ein wenig fehlgekleidet, und tatsächlich hatte die Witterung der vergangenen Jahrzehnte bereits an den ewigen Dienern des Imperators zu nagen begonnen. Man konnte Stellen erkennen, an denen der Sandstein glatt geschliffen worden war. Ein Zeugnis der beeindruckenden Sandstürme, die in diesen Breiten über die Ebene zu fegen beliebten. Lediglich die über dem Haupttor prangenden, reich verzierten Lettern schienen vom Klima Bastets zwar gelesen, danach aber nicht weiter berührt worden zu sein und kündeten so, gleichsam erhaben und bedrohlich, von einer unzweifelhaften Hingabe an die einzige Wahrheit, die es für die Diener des Imperators zu verstehen gab. Glaube bringt Erlösung Ketzerei bringt Vergeltung Ekko zweifelte nicht an den Worten. Sie waren Teil des Imperiums wie der Aquila, der Doppeladler, der sich wiederholende Ablauf bestimmter Rituale und – schlussendlich – der ewige Krieg im Namen des Imperators. Allerdings wusste er auch, was das Imperium, besonders die Schwesternschaft, unter der Aussage verstanden. Er hatte es am eigenen Leib erfahren. Langsam ging der Colonel auf die gewaltigen Flügeltüren zu, aus denen ihn die fein gehauenen Antlitze von höchstwahrscheinlich tausend Totenschädeln entgegenblickten, während das im Zentrum des Eingangs prangende Abbild des imperialen Doppeladlers lediglich ein Auge in seine Richtung öffnete. Es verging einige Zeit, während der sich Ekko umblickte, mehr nach irgendwelchen Fallen denn einer anderen Person suchend, und eingehend auf den vergoldeten Türring starrte, bevor er sich zu einer Aktion durchringen konnte. Er packte den Türring und ließ ihn gegen das schwere Material des Eingangstores prallen. Ein scharfer, durchdringender Klang ertönte. »Kann Ich Ihnen helfen?«, fragte eine müde, jedoch erstaunlich feste Stimme hinter ihm. Er fuhr herum. Ein älterer Mann, gehüllt in schlichte Gewänder eines einfachen ekklesiarchischen Dieners, stand ihm gegenüber. Die Kapuze seiner Kutte gegen den beißenden Sand tief ins Gesicht gezogen, stützte er sich auf eine simple Harke. Es war erstaunlich, denn Ekko hatte ihn nicht bemerkt, als er auf das Gebäude zugefahren, ausgestiegen und zum Tor gelaufen war. Wie konnte der Mann plötzlich hinter ihm auftauchen? »Es kommt nicht oft vor, dass wir hier draußen noch hohen Besuch erhalten. Oder zumindest … Besuch.« Die Stimme des Mannes klang neugierig, doch auch ein wenig belustig. Fast so, als bedauere er den armen Tor, der sich die Mühe gemacht und unglaublich weit von der Stadt entfernt hatte, nur um festzustellen, dass es an diesem Ort nichts gab, wofür sich die angetretene Reise gelohnt hätte. Ekko runzelte die Stirn. »Sie sind?«, fragte er. »Demetrius«, stellte sich sein Gegenüber vor. »Natürlich. Ein Demetrius.« Demetrius war der Name des Protagonisten einer in Reihen der Imperialen Armee sehr bekannten, wenn auch von höheren Stäben durchweg verurteilten und folglich absolut nicht verbreiteten Serie von fraglos äußerst häretischen Bilderheftchen, die unter dem Titel »Demetrius und die Schwestern vom Orden der nymphomanen Libido« firmierten. Im Grunde ging es um einen imperialen Soldaten, der sich nach einigen sehr ungeschickten Taten in Bezug auf die ihm vorgesetzte Kommissarin von seiner Einheit trennte und in einem Orden des Adeptus Sororitas unterkam, wo er mit Einfallsreichtum und Standfestigkeit zur Steigerung der Moral beitrug. Soweit die Kurzfassung. Die Geschichten des unbekannten Verfassers zeichneten sich durch eine gründlich ausgearbeitete Geschichte, hohe Promiskuität, erstaunlichen Detailreichtum und überraschende anatomische Kenntnisse aus, bei denen selbst Ekko nicht umhin konnte zuzugeben, dass ihm solche Informationen unbekannt waren. Natürlich hatte er die Geschichten nie gelesen, nur davon gehört. Dennoch: der Name blieb hängen – so wie der Hauptcharakter der Reihe an der Rüstung einer Lebenden Heiligen, die ihn nach ihrem ersten gemeinsamen Gebet gar nicht mehr hatte gehen lassen wollen. Nun erweckte dieser Demetrius nicht gerade den Anschein, als gehöre er zu jener Riege von Dienern des Ministorums, bei denen die Sororitas reihenweise in Ohnmacht fielen und von ihm in ihre Zellen getragen werden mussten, wo sie dann unter massiven Einsatz von Mund-zu-Mund-Beatmungen und körperlicher Stimulation ganz allmählich wieder erwachten. Aber man konnte nie wissen. Vielleicht war er ja reich und in der Lage, sich das eine oder andere zu leisten oder als guter Apotheker sehr versiert in der Zubereitung von Hypnotika … oder die Schwestern einfach nur verzweifelt. Vielleicht war das auch ein Grund dafür, dass sie schließlich allesamt das Weite gesucht hatten … Wobei … wenn alles im Leben so einfach gewesen wäre … »Dann verraten Sie mir doch sicherlich auch, wer Sie sind, oder?«, fragte Bruder Demetrius, von den Gedanken des imperialen Offiziers vollkommen unberührt. Wie hätte er auch wissen sollen, was sich sein Gesprächsgegner im finstersten Hinterstübchen einer nicht ganz jugendfreien Fantasie gerade ausmalte. »Ekko, Colonel«, erhielt er zur Antwort, worauf ihm das Einzige einfiel, das es in diesem Augenblick zu sagen gegeben hätte. »Natürlich. Ein Colonel.« Vermutlich existierten auch Heftchen mit derlei Thematiken. Aber wenn dem so war, dann konnte zumindest Ekko nicht behaupten, jemals ihre Bekanntschaft gemacht zu haben. Der Regimentskommandeur seufzte. »Touché.« Sein Gegenüber murmelte etwas Unverständliches, dann kam er näher, die Harke als eine Art Gehstock nutzend. Erst jetzt ging Ekko auf, dass seine Bewegungen viel zu flüssig für die eines alten Mannes waren, zumindest so alt, wie er ihn sich unter seiner Kapuze vorgestellt hatte. »Und was wollen Sie damit?«, erkundigte er sich, indem er auf das Gärtnerwerkzeug wies. »Die Wüste durchkämmen?« »Seien Sie nicht albern«, erhielt er zur Antwort. »Ich war dabei, den Abteigarten zu jäten, als Sie mich störten.« Ekko ging nicht auf die ganz offen zur Schau gestellte Schelte ein. Stattdessen schürzte er anerkennend die Lippen. »Einen Garten? Hier draußen? Da haben Sie bestimmt den ganzen Tag zu tun.« »Es gibt auch nicht viel mehr, das man hier noch machen könnte«, meinte Demetrius und nickte traurig. »Also, wie kann ich Ihnen helfen?«, wiederholte er. Ekko deutete über seine Schulter. »Haben Sie einen Schlüssel für das Teil?« Der Diener der Ekklesarchie sah auf. Zumindest hatte es den Anschein, denn die Kapuze bewegte sich. Für einen Augenblick fragte sich der Colonel, ob er vielleicht kleine Gucklöcher in den Stoff geschnitten hatte, damit er überhaupt irgendwas erkennen konnte, doch noch während er mit den Nachwirkungen dieser Vorstellung kämpfte, erhielt er eine Antwort, die er tatsächlich so nicht erwartet hatte. »Haben Sie denn einen Grund, hier zu sein?« Das war eine berechtigte Frage. Und eine Frage, die Colonel Ekko so direkt ins Herz traf wie ein gut platzierter Schuss mit einem Lasergewehr. Eine unbestimmte Müdigkeit wallte in ihm auf, gepaart mit einem Anflug von Melancholie. Warum ein Mensch in seiner Situation gerade an einem solchen Ort sentimental wurde, würde ihm wohl für den Rest seines Lebens ein Rätsel bleiben. Dennoch: er konnte nicht anders, als dem Gefühl Raum zu geben und zuzulassen, dass es sich in seinem Innern ausbreitete. »Mich verbinden viele Erinnerungen mit diesem Ort«, erklärte der imperiale Offizier und lächelte matt. »Ich hatte öfter mit der …«, hier unterbrach er sich kurz und suchte nach einem passenden Wort, »… ‚Belegschaft‘ zu tun.« »Ihr Einfluss dürfte nicht der beste gewesen sein.«, meinte der ekklesiarchische Diener sarkastisch. »Sicher, dass Sie immer im Dienste der imperialen Kirche standen?«, gab Ekko zurück, indem er eine Augenbraue hob. »Touché«, musste sich nun sein Gegenüber geschlagen geben. »Man hört so einiges, wenn die Schwestern vom Schlachtfeld zurückkommen. Aber nein. Ich habe nie in den Diensten einer kämpfenden Organisation gestanden, falls Sie das meinen.« »Sein Sie froh«, bemerkte der Colonel. »Bisweilen denke ich mir auch, mein Karriereberater hätte mir ruhig ein paar mehr Alternativen aufzählen können.« »Wo waren Sie überall, Colonel?«, erkundigte sich Demetrius, während er an Ekko vorbeischlurfte. »Ich gehörte zur PVS, oben in Batareh, bin dann später in die Imperiale Armee übernommen worden und als Lieutenant in den Krieg für den Imperator gezogen. Meine letzten Schlacht war das Kommando über ein Basteter Regiment auf der Schreinwelt Agos Virgil.« Das stimmte sogar. Im doppelten Sinne. Sein Kampf auf Agos Virgil war ein Kampf an zwei Fronten gewesen. Zum einen gegen die Orks, die Feinde der Menschheit, zum anderen um das Leben und den Verstand seiner Untergebenen, die teilweise doch eine deutlich andere Sichtweise auf das Universum besaßen als Ekko selbst. »Ich habe davon gehört«, stellte der Mann fest. »Eine unserer großen Pilgerstätten in diesem Subsektor.« »Ja, das war sie. Ich glaube nicht, dass davon noch allzu viel übrig ist.« »Wie ist es denn ausgegangen?«, wollte Demetrius wissen, indem er in einer der Taschen seiner Kutte kramte. Nach einer Weile tauchte ein alter, bronzener Schlüssel auf, den der Lauf der Zeit mit grünlichen Verfärbungen überzogen hatte. Ekko zuckte die Schultern. »Als wir abkommandiert wurden, haben sie gerade eine neue Offensive gestartet. Von der Himmelskathedrale aus. Der Heiligen Janina geweiht oder so.« »Janaïs«, verbesserte der Ordensbruder, als er gerade den Schlüssel ins Schloss steckte und sich anschickte, ihn umzudrehen. »Genau. Das war ihr Name. Tolle Frau. Sie hat ihre Aufgabe sicherlich ausgefüllt – und den Statuen nach zu urteilen ihre Rüstung auch. Zumindest eine Person hätte seine helle Freude an ihr gefunden.« Sein Gegenüber hielt inne, fuhr herum und bedachte den Colonel mit finsteren Blicken – zumindest, soweit es dessen Empfindungen betraf. Was er wirklich unter der Kapuze anstellte, ließ sich nicht wirklich erkennen. Ekko hob abwehrend die Hand. »Tut mir leid. Das war blasphemisch.« »Ja. In der Tat. Das war es«, schalt ihn der Abt, bevor er schließlich aufschloss. Mit einem knirschenden, auf seine Weise melancholisch klingenden Geräusch rastete der Riegel aus, dann schob sich eine kleine Tür im großen Torflügel seufzend und keuchend unter dem gegen sie gedrückten Gewicht von Demetrius auf. Ein ähnliches Konzept hatte Ekko bereits während der Schlacht um die Himmelskathedrale beobachten können. Man konnte es als Glück bezeichnen, dass Balgor ihn nicht begleitete. So wie er seinen Captain kannte, hätte dieser gerade jetzt angemerkt, dass der Colonel ein wenig länger hatte suchen müssen, um die Tür im Tor zu finden. Eine peinliche Angelegenheit, über die Ekko im Augenblick nicht nachdenken wollte. Sie traten ein. Zu Ekkos Überraschung öffnete sich jenseits der prächtigen Torflügel kein ausladender Bau, so wie er es von Kathedralen imperialer Baukunst gewöhnt war, sondern eine große, offene Halle, von der aus zwei Quergänge entlang der umgebenden Mauer abgingen. Dahinter bildete sich das, bereits von feinen Schichten Sand bedeckte Rechteck eines Musterungsplatzes aus, an den sich eine hohe Mauer anschloss, die man lediglich durch zwei gegenüberliegende, leicht gekrümmte Treppenaufgänge überwinden konnte. Wahrscheinlich diente dies im Falle eines Angriffs auf den Konvent als erste Linie der Verteidigung. »Gibt es einen bestimmten Ort, den Sie sehen möchten, Colonel?«, fragte Demetrius. »Nein. Ich wollte mich eigentlich nur etwas umsehen.« »Der Konvent ist nicht dafür gedacht, dass sich Leute hier nur umsehen«, ermahnte ihn sein Begleiter. »Ich dachte, Sie hätten mit der Ekklesarchie zu tun.« »Oh, ich hatte mit der Ekklesiarchie zu tun. Mehr als nur ein Mal.« Ekko rümpfte die Nase. Nur eine leichte Änderung der Mimik, aber der Colonel begriff sofort, dass er damit mehr sagte als mit jedem Wort, das er über seine Beziehung zur Schwesternschaft hätte verlieren können. Blieb nur zu hoffen, dass Demetrius ihn nicht beobachtet hatte. Vielleicht war es besser, die ganze Angelegenheit anders aufzuziehen. »Um die Wahrheit zu sagen: Die Imperiale Armee möchte wissen, ob man die Bastion in irgendeiner Weise nutzen könnte. Von unserer Seite geht man davon aus, dass die Schwesternschaft nicht zurückkommen wird. Und so ein schönes Gebäude ungenutzt zu lassen, wäre doch Verschwendung.« Allerdings schien es, als würden die Worte sein Gegenüber umso mehr alarmieren. »Colonel, Sie können nicht einfach …« »Doch. Natürlich. Sehen Sie? Einen Musterungsplatz haben wir schon Mal.« Er nickte zufrieden. »Sehr schön. Oh! Und was ist das?« Einen Schritt zulegend, marschierte er in Richtung der Treppen. Ein hölzernes Poltern hinter ihm bezeugte, dass Demetrius gerade seine Harke fallen gelassen hatte, vermutlich bei dem Versuch, sein Gewand zusammenzuraffen, damit er mit dem uniformierten Offizier schritthalten konnte. Ein wenig Leid tat er Ekko ja schon, vor allem weil dieser ihn so dreist überfallen hatte. Allerdings hielt sich sein Mitleid dann doch in gewissen Grenzen. »Ein großartiges Haus«, schwärmte der Colonel, während er interessiert die abgewetzten Steinstufen zur nächsten Ebene emporstieg. »Wie kann man einen solchen Ort nur aufgeben wollen?« »Colonel …«, keuchte sein Begleiter, der ihm nacheilte. »Warten Sie …« Ekko ging nicht darauf ein. »Es erstaunt mich ein wenig zu hören, dass man den Orden aufgelöst hat«, bemerkte er stattdessen. »Aufgelöst?« Demetrius Keuchen setzte für einen Moment lang aus. »Wer erzählt denn so etwas?«, fragte er, um dann weiter zu schnaufen. »Die Leute in Serareh«, log sein Besucher, weiterhin mit schnellem Schritt in Richtung des heiligen Zentrums der ekklesiarchischen Einrichtung unterwegs. Demetrius‘ Robe raschelte. »Nein. Der Orden wurde abberufen«, erklärte er. »Abberufen?« Diese Tatsache endlich brachte den Colonel zum Stehen. »Wer tut denn so etwas?«, amte er die Stimme des anderen nach. »Seine Exzellenz, Konfessor Cobis«, erklärte Demetrius und legte dabei genügend Nachdruck in die Stimme, dass deutlich wurde, wie sehr der Konfessor über jeden Zweifel erhaben war. »Ein richtiger Menschenfreund«, bemerkte Ekko mit verschränkten Armen, so als erwartete er weitere Erklärungen. Um ehrlich zu sein tat er das auch, obwohl er wusste, dass er vermutlich keine bekommen würde. Er sollte Recht behalten. »Gehen Sie jetzt bitte!«, forderte ihn der Diener der Ekklesiarchie auf. Es klang beinahe verzweifelt. Ekko reagierte nicht sofort. Stattdessen blickte er sich um, sah die aufragenden Mauern empor und riskierte es, seine Augen über die steinerne Gasse wandern zu lassen, die sich, gleich einer Dorfstraße, zwischen zweistöckigen Gebäuden zum eigentlichen Konvent emporwand. Davon ausgehend, dass es eine gespiegelte Treppe gab, gab es höchstwahrscheinlich auch noch eine zweite Gasse, die ihn in tiefer in die Eingeweide des ekklesiarchischen Baus vordringen ließ. Es stellte sich nun die Frage, welcher Weg der Richtige war und welchen er zu nehmen hatte, um das zu finden, was er suchte? Oh, sicherlich: eine seiner Fragen – die, wegen der er ursprünglich hergekommen war – wurde bereits beantwortet. Ja. Die Schwestern waren fort. Allerdings gab es da noch eine Sache, die in den letzten Minuten akut an Brisanz gewonnen hatte. Und die war bisher nicht geklärt worden. Doch um die Antwort auf diese Frage zu finden, würde er vermutlich einige Zeit benötigen. Aber im Augenblick zumindest sah es nicht danach aus, als wenn man es ihm gestattete, sich die dafür benötigte Zeit zu nehmen. »Ja«, sagte er schließlich und nickte träge. »Ja, vermutlich ist das besser.« Demetrius sandte ein seufzendes Stoßgebet gen Himmel. So leicht wollte es ihm Ekko dann aber doch nicht machen. »Wenn Sie den Schwestern bereits so lange gedient haben« – bei diesen Worten musste der Colonel ein Kräuseln seiner Lippen unterdrücken – »kannten Sie zufällig auch eine Schwester Ayle?«
  24. Klasse. Einen Kampfroboter gegen eine Frau getauscht. Und ein neues Haus. Und Geld. Ja, so lässt sich der Ruhestand verdienen ;-D
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