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TabletopWelt

Das Spiel gestalten oder Die Rollen von SL und SC


mzkrevin

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Servus!

Spiele seit kurzer Zeit Warhammer Fantasy und 40k als Rollenspiel. Da ich mir die Bücher gekauft habe, nehme ich auch nur als Spielleiter (SL) teil.

Ich mag diese Art von P&P sehr und gerade der Fluff der Warhammer-Welten bietet mmn unendlich viele Möglichkeiten - wer weiß, heute ist es noch Iocanthos/der Drakenwald, in ein paar Wochen treffen wir vielleicht einen leibhaftigen Space Marine/ den Imperator Karl Franz und nach etlichen Spielsitzungen sind wir soweit nach Armageddon/ die Chaoswüsten zu reisen?

Mein Problem, bzw. mein Diskussionsthema ist folgendes:

Ich kann von mir ohne Arroganz behaupten, dass ich kreativ bin, einen guten Wortschatz besitze und auch spontane Aktionen der Spielercharaktere (SC) weiterspinnen kann. Beim Spielen bin ich aber auf 2 Denkanstöße gekommen.

1. Wie weit geht das Beschreiben? Wo muss ich in die Tiefe gehen und wo nicht? Bestes Beispiel: Im 1. Abenteuerbuch von WHF kommen die SC nach Middenheim. 1. Station: Sigmartempel.

Ich als SL sage: Ihr betretet die Staddtore von Middenheim und staunt über die Architektur und die schiere Größe der Stadt blafasel...was tut ihr?

SC: "Öhm ja...wir gehn zu dem Tempel."

Ich: Ihr marschiert eine gute Stunde durch die endlosen Straßen und Gässchen, bis ihr vor dem großen Tempel steht. Säulen aus Marmor und blablablablub....was tut ihr?

SC: "Öhn ja...wir gehn rein."

Ich will jetzt nicht auf den SC rumhacken. Aber irgendwie scheint unsere Kommunikation gestört zu sein, oder nicht? Ganz im Ernst: durch die Straßen zu marschieren ist nichts Spannendes. Anhand der Reaktion der SC sieht man ja, dass man so schnell wie möglich zur nächsten Zwischenstation will. Was muss ich da als SL tun? Mehr beschreiben? Das Spieltempo anziehen? Oder mir spontane Begebenheiten ausdenken (Überfall, Wahrsager, Huren, Adelskutsche...)?

2. Das leitet sich schon aus dem Punkt 1 ab. Wie verhalte ich mich eher "unkreativen" SC gegenüber? In den Beispiel-Spielsituationen am Anfang jedes Rollenspiel-Grundwerkes wird immer so schön beschrieben, wie Spieler 1 bis 4 richtig ihre Rolle leben, miteinander kommunizieren und von selbst auf kreative Lösungen kommen.

Unsere Gruppe umfasst 3-4 Mann, alle 19-20 Jahre alt.

"Ihr dürft euch nur noch in eurer Rolle unterhalten. Eure RL-Namen sind tabu."

1: "hihihi"

2: "Wat???"

3: "Ohhhh, seid gegrüßt, werter Freund Brokk!"

usw.

Gibt es Leute, die geeignet und ungeeignet für das Spielen sind? :???:

Ratlose Grüße,

mzkrevin

"Ja, Herr, ich weiß, der Maschinenseher ist verärgert, aber wir mussten das Gehäuse der Maschine öffnen ... ja, aber wir hätten die Chimäre verloren, wenn wir sie nicht notdürftig repariert hätten ... was? ... verlangt Buße? In vorderster Front, sagen Sie? Beim Thron ... nun, wenn der Imperator es befiehlt ..."

- Schattenjäger-Grundregelbuch: Über Maschinenseher -

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Zur ersten Situation:

Ich sehe da nicht ungewöhnliches daran, was die Spieler sagen. Was sollen sie denn sonst machen? Beschreiben, wie genau sie sich in den Tempel hinein begeben?

Zur zweiten Situation:

Sowas würde mich als Spieler auch etwas verwundern, wenn plötzlich so ein Kommando kommt. (was ich als Zeichen dafür deuten würde, das der Spielleiter über irgendwas verärgert ist)

Bei uns gibt es eine Mischung von aus Charaktersicht sprechen:

"Ich wende mich an den Zwerg: >Hallo, mein Freund Brokk<"

und beschreiben:

"Ich begrüße den Zwerg."

Wenn die Gruppe im Bereich im Rollenspiel neu ist oder vorher nie so gespielt hat, würde ich es mit dem geforderten Charakterspiel nicht übertreiben.

Die Kommunikation scheint mir nicht gestört, zumindest nicht in den beschriebenen Situationen. (sie sollen halt das Bild zurück in den Tempel bringen, warum sollten sie sich stundenlang woanders aufhalten, wenn sie eine Aufgabe haben)

Gibt es Leute, die geeignet und ungeeignet für das Spielen sind?

Das würde ich so nicht sagen, man ist wenn dann für eine Gruppe mehr oder weniger geeignet.

Meine Empfehlung dazu ist, sich einfach mal mit der Gruppe zusammensetzen und besprechen, wie ausgeprägt das Ausspielen des Charakters sein soll, ob man mit dem jetzigen Ablauf zufrieden ist, welche Vorstellungen es in der Gruppe darüber gibt usw.

Die vier Säulen des Tabletop Hobbies: Basteln, Malen, Zocken und Meckern.

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Danke für die Tipps.

Heute Abend ist wieder ne Sitzung, da werde ich das mal ansprechen.

Zur Situation 2:

Das war ja kein Kommando, ich hab das nur für den Fred auf den Punkt gebracht. Der Knackpunkt war, dass dieses "Leben" und "Ausspielen" der Rollen eher auf Belustigung stößt.

"Ja, Herr, ich weiß, der Maschinenseher ist verärgert, aber wir mussten das Gehäuse der Maschine öffnen ... ja, aber wir hätten die Chimäre verloren, wenn wir sie nicht notdürftig repariert hätten ... was? ... verlangt Buße? In vorderster Front, sagen Sie? Beim Thron ... nun, wenn der Imperator es befiehlt ..."

- Schattenjäger-Grundregelbuch: Über Maschinenseher -

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Wie soll man es sagen. Wenn der SL die Stadt beschreibt, bleibt den Spielern ja nichts anderes übrig als sich die Stadt "anzugucken". Was sollen sie auch sonst machen? Spieler haben oft einen Auftrag, den es erstmal zu erledigen gibt. Anschließend kann man immer noch weiter in die Welt eintauchen.

Und sie es mal real. Wenn du was in der Stadt zu tun hast (und sei es nur einkaufen), was machst du da noch groß nebenher? Wenn dann erst nach dem einkaufen.

Wenn du willst, das die Spieler am Leben der Fantasywelt teilnehmen sollen, muss die Welt auch schon mal auf die Spieler zu kommen. Ganz simples Beispiel zur oben genannten Situation:

" Auf dem Weg zum Tempel müsst ihr den großen Markt von Middenheim überqueren. Zu dieser Tageszeit ist er bis zum bersten gefüllt. Die Marktschreier bieten euch frische Fleischwaren, kleine Holzspielzeuge, Lederwaren und Werkzeuge an [ hier wäre schon die erste Möglichkeit für die Helden mit der Spielwelt zu interagieren ]. Ihr kämpft euch durch die Besuchermassen, denn eigentlich ist euer Ziel der Tempel. Da stellt sich euch ein rundlicherer Herr mit kurzen blonden Haaren in den Weg. Mit dem Fischmesser in der Hand deutet er auf seine Waren:" Beste Gnitze, schönste Forellen jenseits vom großen Meer! Und dazu noch alles frisch vom Tisch, der olle Fisch! Greift jetzt zu! Nur 1 Groschen für 2 Forellen! Nehmt 5 und bezahlt nur 2 Groschen", dröhnt es euch in den Ohren. "

Jetzt sind die Spieler zum normalen handeln in der Spielwelt gezwungen. Wollen sie weiter zum Tempel, wird der Fischhändler natürlich nicht locker lassen und die Spieler so ein wenig nerven, da sie ja eigentlich zum Tempel wollen.

Solche Kleinigkeiten bereichern das Spiel, bzw. die Spielwelt ungemein. Irgendwann werden die Spieler schließlich ganz von alleine mit der Spielwelt interagieren, wenn du die Umgebung beschreibst. Vielleicht werden sie nach obigen Begegnung in der nächsten Stadt gezielt die Fischhändler umgehen? Oder in der nächsten Hafenstadt gibt es nur Fisch zum Mittag? (übertrieben gesehen als Beispiele... niemand wird eigentlich Fisch hassen, nur weil ihm ein Fischhändler auf den Keks gegangen ist).

Hoffe es ist verständlich, was ich damit meine.

Das ist nicht tot, was ewig liegt, bis dass die Zeit den Tod besiegt!

 

NBL ! Unsere Blood Bowl Liga am Niederrhein  Reaper´s Fantasy Skirmish-Tabletop - Warlord P500 Alien vs. Predator - Hadleys Hope

 

 

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Danke, ich weiß jetzt, was du meinst. :)

Sitzung gestern war super, auch wenn es immer an "Ritter der Kokosnuss", als an ernsthaftes Rollenspiel erinnert. :D

"Ja, Herr, ich weiß, der Maschinenseher ist verärgert, aber wir mussten das Gehäuse der Maschine öffnen ... ja, aber wir hätten die Chimäre verloren, wenn wir sie nicht notdürftig repariert hätten ... was? ... verlangt Buße? In vorderster Front, sagen Sie? Beim Thron ... nun, wenn der Imperator es befiehlt ..."

- Schattenjäger-Grundregelbuch: Über Maschinenseher -

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Ich kenne das angesprochene Problem auch. Den Vorschlag von Zaknitschfinde ich sehr sinnvoll, halte ich meistens auch so. Einfach um es interessanter zu machen.

Eine andere Möglichkeit ist es, die Aktionen der Spieler in so einer Situation quasi vorweg zu nehmen. Sie wollen ja in den Tempel also muss ich die Spieler nicht nochmal extra danach fragen.

Hierbei muss man aber vorsichtig sein und die Spieler müssen jederzeit Widerspruch einlegen können. Sonst steuert der SL ja die SCs, was ja nicht Sinn der Sache ist.

"Was auch immer geschieht, nie dürft ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken." Erich Kästner

Hilf deinem Gehirn! Dauerhaftes Loln führt im Unterbewusstsein eine Beschädigung am Einfühlungsvermögen durch!

Kommt alle in den Spoiler-Tempel!

***** Wolfsgardist

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