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Sigur wird Wüstenkrieger - Nordafrika 1941


Sigur

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..und hier nochmal ein Haufen schweres Gerät!


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Von rechts nach links: Eine mächtig nützliche 20mm Flak. Die Kanone selbst ist magnetisiert, so dass ich sie auch auf den Lancia-Truck setzen kann (so wie bei der 2-Pfünder Portee weiter oben). Seht mal wo der Fahrer sitzt - auf der rechten Seite! In Italien herrschte bis Anfang der 20er Jahre Linksverkehr. Das wurde dann auf Rechts umgestellt (nicht erst mit Machtergreifung der Faschisten :P ). Lancia und ein anderer Hersteller den ich jetzt vergessen habe haben allerdings bei all ihren Lastwagen bis Mitte der 50er den Fahrer trotzdem auf die rechte Seite gesetzt. Nach dem was ich gelesen hab war das irgendwie praktischer beim Fahren in den Alpen.

 

Das kleine Ding vorne mit dem Anhänger ist eine L3/35 Lancia Fiamme Flammenwerfertankette:


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Die Italiener haben während der 1930er einen ganzen Haufen von diesen L3 Tanketten (designt entsprechend den Anforderungen und Moden der Zeit) gebaut; 2000 Fahrzeuge. Die reguläre Version war mit zwei synchronen MGs bewaffnet. Für die Fiamme-Version wurden diese durch ein Flammenwerferrohr ersetzt und hinten wurde ein kleiner Anhänger mit Flammenflüssigkeit angehängt. Natürlich war das Ding 1940 komplett veraltet, aber auf sowas ist keine Rücksicht zu nehmen. :P

 

 

 

Nicht zu verwechseln mit dem Lancia Fiammia von 1975:

 

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Zurück zu den Minis. Der vergleichsweiße große Panzer ist ein mittelschwerer M13/40 Panzer. Gemeinsam mit dem leicht verbesserten M14/41 (im Grunde das selbe Ding, mit leicht verbesserter Panzerung und einem stärkeren Motor) könnte als Italiens Hauptkampfpanzer im 2.Weltkrieg bezeichnet werden. Von beiden Typen wurden zusammen ca. 1600 Stück gebaut. Bewaffnet mit einer starken 47mm Kanone (mehr zu der später) mit Spreng- und panzerbrechender Munition (und ich GLAUBE sie hatten auch Hohlladungsgeschosse bzw. 'effeto pronto' auf italienisch) und drei MGs (ein Zwillings-MG im Bug und ein coaxial-MG im Turm. Hie und da wurde auf der Komamndantenkuppel ein Flugabwehr-MG montiert). Der Panzerungsschutz war ausreichend für die Zeit.

 

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Bezeichnenderweise ein aufgegebener M13/40

 

Die Nachteile waren die genietete Panzerung und besonders der Motor und das Getriebe. Diese, also eigentlich die komplette untere Hälfte, waren vom Vorgänger M11/39 übernommen den ich oben gepostet habe. Mit dem neuen Chassis mit der schwereren Panzerung und dem großen neuen Turm war der Motor überlastet und hitzte sich wie Wahnsinnig auf. Viele Besatzungen verwendeten Sandsäcke und Kettenglieder als zusätzlichen Panzerschutz, was dem Problem des heißlaufenden Motors natürlich auch keine Abhilfe schaffte.

 

Als logistisches Problem ergab sich, dass die italienische Panzerwaffe mit einer vergleichsweise kleinen Zahl von Bergefahrzeugen ausgerüstet war, so dass oft Panzer andere Panzer abschleppen mussten, was die armen Maschinen dann vollends überlastet hat.

 

Das Bergen von abgeschossenen oder zurückgelassenen Fahrzeugen war in der Wüste natürlich ein wichtiger Faktor. Ein großer Teil der deutschen Erfolge in Nordafrika (abgesehen von sehr guter PR und Glück :P ) war, dass sie dazu in der Lage waren Fahrzeuge sehr effizient zu bergen, zu reparieren und wieder einzusetzen. Die Briten hatten damit auch ein großes Problem, lernten aber schnell. 

 

Beim M14/41 wurde ein stärkerer Motor verbaut, doch zu dem Zeitpunkt und bis zum Ende des Kriegs sind sie der rasenden Entwicklung bei Panzerkampfwagen ständig hinterhergehinkt. In dieser Hinsicht waren ihre Situation ähnlich der der Briten, doch die hatten einerseits eine viel potentere Industrie und dann war da noch dieses Lend-Lease-Ding. ;) Britische Panzer waren ebenfalls bis Ende des Krieges immer etwas hinterher, aber gegen Ende kamen sie doch sehr nach an den State of the Art heran.

 

Gut, was haben wir noch? Drei Pionierteams mitFlammenwerfern! In Chain of Command haben die Italiener ein paar Spezialregeln um die vergleichsweise suboptimale Qualität einiger Ausrüstung darzustellen. Flammenwerfer gehören dazu. Die Pumpen waren etwas schwach, also haben tragbare und fahrzeugmontierte Flammenwerfer nur die halbe Reichweite. Autsch. Trotzdem: WENN man in Reichweite kommt gibt's nichts Besseres um Bösewichter aus Deckung zu verscheuchen. Die Figuren sind von Peter Pig, und es waren drei Kerle mit Flammenwerfern in der Packung, deswegen so eine hohe Anzahl von Flammenwerferteams. Die werden NIEMALS alle gemeinsam auf dem Tisch stehen, es sei denn wir spielen mal ein Szenario mit einem Haufen Pionieren.

 

...und nun der Rest!

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Wieder von links nach rechts: Drei Mörserteams mit 45mm Brixia Mörsern. Ihre italienische Spezialität ist, dass sie extrem genau feuern, allerdings haben die Granaten etwas weniger Wumms als die anderer Nationen. Meh. Auf der Plusseite haben sie einige Rauchgranaten dabei. Nicht säckeweise so wie die Briten, aber zumindest drei Stück pro Team. Und leichte Mörser mit Rauchgranaten sind mir über die Zeit sehr ans Herz gewachsen. Und das gemeinsam mit besonders genauen Mörsern. Herrlich. Drei Teams ist vielleicht bisschen viel, aber es waren nunmal so viele in der Packung.

 

Die beiden großen Kanonen mit den Bersagleri-Besatzungen sind 47mm Cannone da 47/32. Oder Cannoni, oder was der Plural ist. Aber benutzen wir doch einfach den richtigen Namen für das Ding: Es ist die Böhler 47mm Panzerabwehrkanone. Genau die wurde auch im M13/40 und dem M14/41 verbaut. Um 1930 hat Italien einige dieser Kanonen von Österreich gekauft, und kurz darauf die Lizenz erworben die Kanone selbst zu produzieren.

 

Bei der Truppe wurde sie "Elefantino" (kleiner Elefant) genannt. Die Böhler 47mm war vergleichbar mit ihren Zeitgenossen, aber im Unterschied zur PaK-36 und der britischen 2-Pfünder Kanone wurden auch Explosivgeschosse mitgeführt. Interessanterweise wurde nie ein Schutzschild drangebaut (und das Fehlen einer Anhängerkupplung, so dass man die Dinger auch per Fahrzeug ziehen kann, kann als Verfehlung angesehn werden). ABER es wurde stattdessen eine interessante Alternative gefunden um die Besatzung nicht zu exponiert zu lassen UND der Kanone gleichzeitig eine minimale Silhouette zu verleihen: Die Räder waren abnehmbar. Ihr könnt sehen, wie die Räder auf den Bases rumliegen. Bei der einen wurden sie als zusätzlicher Schutz vorne bei den Sandsäcken hingelegt, bei der anderen liegen sie einfach neben der Kanone am Base. Jede Kanone hat wieder 5 Mann Besatzung plus ein Junior Leader.

 

Ganz rechts gibt's noch einen Junior Leader, nur für den Fall dass einer fehlt, und ein Team mit einer 20mm Solothurn Panzerbüchse. Offiziell eine schweizer Entwicklung, in Wahrheit eine deutsche, aber wegen des versailler Vertrags war es offiziell nicht erlaubt dass sowas in Deutschland entwickelt wird. Einer der hauptverantwortlichen Ingenieure war Theodor Rakula, und deshalb wahrscheinlich ein schlecht getarnter Vampir.

 

So, das wär' das. Der übliche Wall of Text. Wie immer wenn ich nicht wirklich was herzuzeigen hab. :D

 

bearbeitet von Sigur

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:D Dankeschön.

 

He, ich hab grad eine E-Mail erhalten, dass der Händler doch noch ein Platoon italienischer Schützen in 15mm von Battlefront gefunden hat! Gleichzeitig haben wir einen neuen Bundespräsidenten! Beides sehr gute Nachrichten. :)

bearbeitet von Sigur

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Donke, aber ich glaubs erst so richtig wenn ich den Blister in Händen halte. ;) Das Verrückte ist, dass ich einen Tag bevorich die Meldung bekam dass die ganze Sendung fertig und verschickt ist eine Email bekam in der stand "Öhsorry, keine Ahnung wann BF uns den Blister nochmal schicken. Möchtest du stattdessen was Anderes?". Alles seltsam, aber ich hoffe mal. Momentan hab ich leider eh keine Zeit für Privatvergnügen, was eigene Figuren angeht.

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