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Eine SAGA beginnt...


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Schließe mich den Vorrednern an, eine super Wikinger Truppe hast du da. Mir gefällt wie bereits gesagt die reduzierte Farbpalette sehr gut. Ausserdem ist mir auf den letzten Fotos nochmal aufgefallen, wie toll die Schilde bemalt sind, einfach aber sehr effektvoll mit dem Weathering!

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Mittelalter Challenge (viele Ritter und Co um 1209)

Litus saxonicum (Römer, Sachsen, Pikten... Wikinger... und mehr Saga)

Ein Armeeprojekt von Eis und Feuer (A Song of Ice and Fire-/Game of Thrones-Armeen nach Saga/AFS-Regeln)

 

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Hallo Feldherren und Generäle und willkommen zu meinem nächsten SAGA-Projekt:

 

 

 Das antike Tarent

 

 

Dieses Projekt wird etwas anders als die vorangegangen Projekte.  Wie viele historisch interessierte Miniaturenspieler, habe auch ich eine "Heimatepoche". Für viele ist dies der ACW (wie bei @Sir Leon) oder die napoleonische Zeit, aber auch das Mittelalter, Dark Age oder das 20. Jahrhundert können die Heimat vieler Spieler sein. Viele von uns probieren unterschiedliche Systeme und mögen verschiedene Epochen, doch fast jeder von uns besitzt eine Art "Heimatepoche" in der er sich wohlfühlt und  immer wieder dorthin zurückkehrt. In meinem Fallt ist dies die Antike.

Ich persönlich bevorzuge den Zeitraum von der klassischen Antike bis zum zweiten Triumvirat mit Octavian, Antonius sowie Lepidus (und vergesst nicht Pompeius Sextus!!!). Mit der Regentschaft des Augustus beginnt eine Zeit, die schon fast einem unausweichlichen Endzustand gleicht, in welchem die Welt scheinbar geformt und die Bedingungen der Zeit gesetzt sind. Die römischen Legionen dominieren den Mittelmeerraum und finden nur im Osten durch die Parther und im Norden durch die Stämme der Kelten und Germanen einen ernst zu nehmende Bedrohung (Unruhen und Aufstände beiseitegelassen).

 

 

Doch bevor Rom eine Weltmacht wurde (was nicht so linear und selbstverständlich geschah wie es oft dargestellt wird) rangen noch andere Völker untereinander und gegeneinander um die Vorherrschaft. Wir erleben der Aufstieg von Hegemonien, welche der Zeit ihren Stempel aufdrücken und deren Niedergang, worauf eine Zeit der Neuordnung folgt. Das Perserreich, Das Reich des Alexanders und daran anschließend die Kriege der Diadochen und der langsame Aufstieg Roms und Karthagos. Die Zeit vor Octavians endgültigen Sieg und dem römischen Prinzipat ist für mich als Miniaturenspieler vor allem deswegen interessant, weil es eine Zeit der militärischen Vielfalt und der Bewegung ist, in welcher das Schicksal der Welt noch offen scheint (Im übrigen auch im fernen Asien und anderen Regionen, welche in der Antike gerne übersehen werden).

 

Ära des Hannibal deckt den Zeitraum vom tarentinischen Krieg bis zum dritten punischen Krieg ab, also die Zeit von ca. 280 v.Chr - 146 v.Chr. ab. Während viele Spieler vermutlich ihren Schwerpunkt auf den zweiten punischen Krieg und somit auf Hannibal und Scipio Africanus legen werden, möchte ich mich einem anderem spannenden Konflikt widmen: dem tarentinischen Krieg. Vielen wird dieser als Phyrroskrieg bekannt sein und seine Bedeutung für die Geschichte wird manchmal unterschätzt, wirken doch die Schlachten der punischen Kriege auf dem ersten Blick wesentlich beeindruckender. Doch ohne den tarentinischen Krieg wäre eine Konfrontation zwischen Rom und Karthago nicht in der uns bekannten Form zustande gekommen und die Römer wären vielleicht nur eine Fußnote der Geschichte geworden, ein kleiner mittelitalienischer Stadtstaat, der bei seiner Expansionspolitik auf die falschen Gegner traf und seinen Zenit erreichte.  Doch darauf werde ich im Verlauf meines Armeeprojekts ausführlicher eingehen. Was erwartet euch (und mich) bei diesem Projekt und welche Armee werde ich überhaupt sammeln?

 

 

Wie schon oben erwähnt, werde ich die griechische Polis Tarent spielen, welche in Apulien, also Süditalien, am Golf von Tarent im Ionischen Meer liegt. Tarent ist die einzige (uns bekannte) größere Kolonie von Sparta und wetteiferte mit seinen Nachbarn um die Vorherrschaft im griechischen Süditalien und war eine der bedeutendsten Städte der Griechen außerhalb des griechischen Festlands.  Heute ist Tarent als die hässlichste Stadt Italiens bekannt. Gleichzeitig ist Tarent jedoch auch ein beliebtes Urlaubsziel für die italienische Bevölkerung und manch einer sagt, der negative Charakter, welcher der Stadt heute nachgesagt wird, sei übertrieben. Da ich selbst (noch) nicht in Tarent war, kann ich das Stadtbild des modernen Tarent nicht beurteilen. Ein kleiner Fun Fact ist, dass Tarent nicht nur in der Antike sondern auch Heute noch dank seiner exzellenten Lage ein wichtiger Marinestützpunkt ist. Die italienische Marine unterhält dort ihren wichtigsten Militärhafen und nicht weit entfernt den  Marinefliegerstützpunkt Tarent-Grottaglie. Wie sich die Zeiten ändern!

 

Im Verlauf dieses Projektes werde ich noch viel über die Geschichte Tarents erzählen, doch nun geht es erstmal um die Modelle in diesem Projekt. Meine tarentinische Armee besteht aus:

 

1 x Kriegsherren

 

1 x 8 Veteranen

 

3 x 8 tarentinische Kavallerie

(diese besitzt in Saga tatsächlich eigene Regeln, warum führe ich in meinem Projekt noch aus)

 

3 x 8 Krieger

 

3x 12 Bauern bzw. Plänkler

 

 

Da ich schon jetzt weiß, dass ich mich länger in der Ära des Hannibal aufhalten werde, sind auch schon weitere Armeen geplant. Mein Tarent-Projekt wird fließend in mein Phyrros-Projekt übergehen und somit um Truppen aus Epirus, Kroton, Rhegion und Syrakus aber auch Samniten und anderen italienischen Völkern erweitert werden, welche zusammen unter der Führung von Phyrros gegen Rom kämpften oder interessante Akteure ihrer Zeit waren.

 

Ich freue mich sehr auf dieses Projekt und da schon bekannt ist, dass SAGA noch zwei weitere Regelwerke für die Antike erhalten wird, kann ich euch schon jetzt versichern, dass schon viele weitere Projekte geplant sind. Doch bleiben wir erst einmal bei Tarent.

Das erste Modell ist sogar schon fertig. Mein Kriegsherr ist bereit, meine Truppen in die Schlacht zu führen:

 

 

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bearbeitet von Vespasian99
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vor 20 Stunden schrieb Vespasian99:

SAGA noch zwei weitere Regelwerke für die Antike erhalten wird

Das wird auf jeden Fall ein Projekt bei dem ich am Ball bleibe. Aber zwei Bücher kommen da noch? Cool ich wusste nur, dass es eine Neuauflage von Arthur und Aetius geben soll. Was wird denn das andere? Gibt es da schon ein paar Informationsschnipsel?

 

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vor 1 Stunde schrieb Zalantar:

Das wird auf jeden Fall ein Projekt bei dem ich am Ball bleibe.

 

Das freut mich sehr :ok:

 

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann sollen noch Ära des Alexander und Ära der Caesaren erscheinen. Ich möchte aber ungern falsche Gerüchte streuen, sollte es jemand genau wissen, möge er mich bitte verbessern :rolleyes:

 

 

 

 

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Genau, die Neuauflage von Aetius und Arthur ist nicht gemeint. Denke, dass das mit der letzten Überarbeitung auch erledigt sein sollte.

Ära des Alexander reizt mich schon sehr, da damit dann ja auch die Perser endlich ihren Auftritt haben dürften.

 

Joa, Antike... ich will ja irgendwie, aber sie reizt mich optisch dann beim Malen nicht so sehr, wie das Mittelalter oder die Musketenzeit. Aber ansich habe ich hier Griechen und Kelten herumliegen. Vielleicht liegt es auch an den Victrix-Modellen. Irgendwie sind die nicht so ganz mein Ding. Die Napo-Sachen sind gut, die Hopliten solide, wenn man die sinnvoll zusammen baut, aber die neueren Sachen, da sind echte Bastel-Krämpfe bei. Warum muss man Hände ans Handgelenk kleben?! :facepalm:

 

Eine Heimatepoche... das finde ich gut. Ich sage ja immer "Seelenprojekt" dazu, aber Heimatepoche ist auch gut. ;D

 

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vor 7 Stunden schrieb Sir Leon:

Joa, Antike... ich will ja irgendwie, aber sie reizt mich optisch dann beim Malen nicht so sehr, wie das Mittelalter oder die Musketenzeit.

 

Die Antike ist doch aber mindestens genauso bunt, wenn nicht sogar bunter! Wenn man bedenkt, dass vieles was schon in der Antike Standart war, erst im Musketenzeitalter bzw. zu Beginn der Neuzeit wieder aufgeholt wurde, kannst du doch die Antike als kleinen Bruder ansehen :rolleyes:

 

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Ein WIP-Bild zu meinen Steinschleuderern. Das Rot-Orange wird die Hauptfarbe meiner Armee, das Hellblau wird eher eine Schmuckfarbe.

 

Die Steinschleuder... Ich denke, man kann sie tatsächlich die "Volkswaffe" der Antike nennen. Wenn die Masse der Bevölkerung sich keine Rüstungen, Schilde, Speere oder andere Waffen leisten konnten, eine Schleuder kostete im Vergleich fast nichts und mit ein bisschen Übung konnte jeder lernen ein Geschoss zumindest grob in Richtung des Feindes zu schleudern. Trotzdem ist die Schleuder keine zu unterschätzende Waffe, dies lehrt uns schon die Bibel mit der Geschichte über David und Goliath. Um eine Schleuder jedoch richtig zu beherrschen, benötigt es dennoch einiges an Geschick und Übung. Dies führte dazu, dass Schleuderer in der Geschichte schon früh als Söldner angeworben wurden. Vor allem die balearischen oder rhodischen Steinschleuderer sind vielen ein Begriff und erlangten in der Antike eine große Berühmtheit.

 

Auch wenn passende Geschosse überall gefunden werden konnten, wurde auch Bleigeschosse hergestellt, welche eine größere Reichweite hatten. Je nach Quelle und Schütze konnte eine Schleuder eine Reichweite von 200-350 Meter haben, wobei ausgebildete Schützen gezielte Schüsse bis 100 Meter abgeben konnten. Rüstungen und Schilde boten zwar einen gewissen Schutz, aber diese musste man erstmal besitzen und die Durchschlagskraft sollte auch nicht unterschätzt werden. Stellt euch vor, dass hunderte dieser Geschosse auf euch einprasseln und ihr nicht viel unternehmen könnt, weil ihr die Formation halten müsst... 

 

Phyrros, welchem die Tarentiner unterstanden, hatte 500 Schleuderer und kombinierte diese und weitere Plänklereinheiten mit Elefanten und Kavallerie. Dies hatte den Vorteil, dass z.B. in der Schlacht von Asculum die Römer u.a. dem Beschuss der Schleuderer gnadenlos ausgesetzt waren ohne gegen diese vorgehen zu können, da sie ihre Formation durch die ständige Bedrohung durch Elefanten und Kavallerie nicht auflösen konnten. Von allen Seiten von Plänklern beschossen, ohne die Möglichkeit zu reagiern, sorgte dies zu hohen Verlusten auf römischer Seite.

bearbeitet von Vespasian99
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vor einer Stunde schrieb Vespasian99:

 

Die Antike ist doch aber mindestens genauso bunt, wenn nicht sogar bunter! Wenn man bedenkt, dass vieles was schon in der Antike Standart war, erst im Musketenzeitalter bzw. zu Beginn der Neuzeit wieder aufgeholt wurde, kannst du doch die Antike als kleinen Bruder ansehen :rolleyes:

 

Du, rational ist das nicht das Problem und es macht sicher absolut Sinn, zumindest die Kelten irgendwann mal als Universalbande für die Antike fertig im Haus zu haben, aber ich werde damit einfach nicht warm. Ganz seltsame Kiste irgendwie. Ich habe ja auch schon eine Menge versucht, unter anderem andere Maßstäbe, aber so richtig konsequent überzeugt hat es mich noch nicht. Vermutlich zu wenig große Fahnen und komische Hüte. :ka:

 

vor einer Stunde schrieb Vespasian99:

 

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Ein WIP-Bild zu meinen Steinschleuderern. Das Rot-Orange wird die Hauptfarbe meiner Armee, das Hellblau wird eher eine Schmuckfarbe.

 

Ulkigerweise ist das die bisher einzige fertige Einheit für meine Griechen. ? 

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Der Schild (welcher Aspis und nicht Hoplon heißt) meines Kriegsherren zeigt den mythischen Gründer von Tarent. Die Stadt wurde nach einer mythischen Sage von Taras, einem Sohn des Poseidon gegründet. Die Mutter von Taras soll die Nymphe Satyria gewesen sein.  Als Taras mit seinem Schiff vor der italienischen Küste entlang fuhr, brachte er seinem Vater ein Opfer dar. In diesem Moment wurde ein Delfin ausgemacht, was als göttliches Zeichen gesehen wurde, dort eine Stadt zu gründen. Benannt wurde diese Stadt nach Taras. Der heutige Name Tarent leitet sich vom lat. Tarentum ab, die Griechen nannten ihre Polis jedoch Taras (Τάρας).

 

Das Motiv auf dem Schild meines Kriegsherren ist inspiriert von einer tarentinischen Münze, welche ihr hier sehen könnt:

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Taras_(Mythologie)

 

und ist das Fraktionssymbol in dem Spiel Total War: Rome 2:

 

https://www.honga.net/totalwar/rome2/images/rome2/flags/inv_taranto/mon_256.png

 

Auch das moderne Tarent verwendet ein ähnliches Motiv als Stadtwappen und verweist somit auf seine Geschichte:

 

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Simbolo_Taras.jpg

 

 

Tarent besitzt jedoch nicht nur eine mythologische Gründungsgeschichte, sondern auch eine historische. Im 8. Jahrhundert v.Chr. begannen mehrere Wellen der Kolonisation, in denen organisierte griechische Gruppen ihre Heimat verließen und sich zu neuen Ufern wagten. Eine wachsende Bevölkerung, bei zum Teil schlechten Versorgungsmöglichkeiten, trieb scheinbar viele Griechen in die Fremde, aber auch die Abenteuerlust, die Perspektive auf einen Neuanfang oder die Hoffnung auf einen sozialen Aufstieg konnten Gründe für eine Besiedlung neuer Gebiete sein. Ein Großteil wanderte an die sizilianische und italienische Küste aus, aber auch im schwarzen Meer und im westlichen Mittelmeer entstanden griechische Kolonien. In Sizilien und Italien sind die bekanntesten Kolonien Syrakus, Tarent und Neapel.  Interessant ist, dass es archäologische Fundstücke gibt, welche darauf hindeuten, dass die Griechen schon vor den Auswanderungswellen Siedlungen in den oben genannten Gebieten zu unterhalten schienen.

 

Wo die Reise für unsere Kolonisten hin ging, wurde scheinbar des Öfteren vom Orakel in Delphi bestimmt. Die Kolonisten versammelten sich anschließend in ihrer Heimatstadt und suchten das geweissagte Land. Wurde ein scheinbar passender Ort gefunden, hat man das Land verteilt und den Bau von Tempeln oder einer Akropolis geplant. Nicht jede Küste an der die Kolonisten landeten hieß diese auch willkommen, denn einige Strände waren die Heimat fremder Völker. In vielen Fällen wurde dann zur Waffe gegriffen und die unterlegenen Völker oder Stämme mussten mit den neuen Nachbarn leben.  Doch mit den Griechen kamen auch griechische Waren und Händler und so etablierte sich ein Handel zwischen den Kolonien, den einheimischen Völkern und der griechischen Heimat. Doch wie entstand denn nun Tarent?

 

Antike Quellen berichten, dass Tarent von Siedlern aus Sparta gegründet wurde. Diese Gruppe soll aus sogenannten partheníai bestanden haben, was Jungfrauensöhne bedeutet. Warum diese so genannt wurden, war schon im 5. Jahrhundert n.Chr umstritten. Es gibt verschiedene Überlieferungen, ich möchte euch jedoch nur zwei vorstellen, wobei alle Geschichten dieser Art kritisch betrachtet werden sollten.

 

Im zweiten Messenischen Krieg soll das Orakel von Delphi die Spartiaten angewiesen haben, einen Heerführer aus Athen zu erbitten. Athen entsandte Tyrtaios, einen lahmenden Dichter, welcher scheinbar absichtliche wegen dessen fehlender Kompetenz in dieser Angelegenheit ausgewählt wurde. Die Spartiaten wurden daraufhin dreimal geschlagen und verzeichneten hohe Verluste, wodurch die Messenier einem Sieg sehr nahe kamen. Die Spartiaten waren in ihrer Verzweiflung dazu  gezwungen, ungewöhnliche Wege einzuschlagen. Die Spartiaten entließen ihre Heloten bzw. Sklaven in die Freiheit und versprachen ihnen die Frauen der im Krieg gefallenen , wenn diese im Heer dienen würden. Die Kinder dieser Heloten sollen die partheníai gewesen sein.

 

Eine andere Version besagt, dass Sparta nach dem Krieg so geschwächt war, dass kaum noch junge Männer übrig waren und eine ganze Generation auf den Schlachtfeldern starb.  Aus diesem Grund sollen die Frauen Spartas dazu angewiesen worden sein, mit jedem Mann zu verkehren den sie finden können (auch nicht Spartiaten, also auch Heloten oder Bürgern anderer Poleis).  Dies soll jedoch am Ende für Sparta und die Betroffenen eine Schande gewesen sein.

 

Vermutlich stimmen beide Versionen bis zu einem gewissen Punkt, zum einen wurden die Heloten im Krieg benötigt zum anderen musste die gefallene Jugend ersetzt werden. Mit der Zeit entbrannte aber scheinbar ein Streit über das Bürgerrecht dieser Kindern, denn ihre Väter waren keine Vollbürger, ihre Mütter jedoch aus Sparta. Somit stellte sich die Frage, ob die Nachkommen dieser Verbindungen nun als Freigelassene oder als Bürger  gelten sollten. Daraufhin sollen einige dieser Nachkommen, die partheníai, aufgebrochen sein um eine neue Heimat zu finden.

Wer auch immer die partheníai nun gewesen waren, wir wissen, dass sie aus Sparta kamen. Dabei steht jedoch noch die Frage im Raum, ob diese Tarent wirklich gründeten. Vermutlich kamen die Spartiaten nach Tarent, als die Kolonie noch eine kleine Siedlung gewesen war und drückten durch ihre große Zahl der Stadt ihren Stempel auf. Da Tarent eindeutig als Kolonie Spartas erwähnt wird, muss die Migration der partheníai Spuren hinterlassen haben.

 

Am Ende dieser kurzen Zusammenfassung der Gründung von Tarent (denn diese ist aus wissenschaftlicher Sicht weitaus komplexer und umstrittener) möchte ich darauf hinweisen, dass der Begriff Kolonie nicht falsch verstanden werden sollte. Die griechischen Kolonien sind nicht vergleichbar mit den Kolonien der Neuzeit. Die Griechen nannten ihre Kolonien Apoikia, was Ansiedlung bedeutet. Im Gegensatz zu den Kolonien späterer Zeiten war eine Apoikia  von der Mutterstadt unabhängig und eine selbstständige Polis, die auch selbst neue Apoikien gründen konnte! Jedoch sorgte die gemeinsame Kultur und Herkunft für ein besonders Verhältnis zwischen einer Apoikia und ihrer Mutterstadt, wodurch die Städte eng und meist freundschaftlich verbunden blieben. Häufig wurde nicht nur die Kultur sondern auch das politische System der Mutterstadt übernommen. Eine Apoikia war also nicht Teil des Herrschaftsgebiets ihrer Mutterstadt, auch wenn deren Einfluss sicherlich spürbar gewesen ist. Das Verhältnis der Apoikien zu den Mutterstädten hatte einen großen Einfluss im peloponnesischen Krieg, doch an dieser Stelle wollen wir uns nicht in einem weiteren Thema verlieren sondern diesen Beitrag als populärwissenschaftlichen Teil eines Hobbyprojekts stehen lassen. Schließlich soll dies ja keine Vorlesung an der Universität sondern lediglich ergänzende Informationen zu den von mir bemalten Modellen sein. Dennoch möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass viele der hier genannten Informationen von den Historikern Elke Stein-Hölkeskamp und Winfried Schmitz stammen und hier stark vereinfacht von mir vorgestellt wurden.

 

 

Elke Stein-Hölkeskamp: https://de.wikipedia.org/wiki/Elke_Stein-Hölkeskamp

 

Winfried Schmitz: https://de.wikipedia.org/wiki/Winfried_Schmitz

 

 

bearbeitet von Vespasian99
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ich habe noch nicht alles nachgelesen, aber ich freue mich auf den ausflug in eine - für mich fremde - zeit und bleibe weiterhin dabei  :)

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vor 4 Stunden schrieb Sir Leon:

Hat mich dazu motiviert, vorhin an ein paar Peltasten zu malen. ?

 

Das freut mich sehr! Ich habe auch noch zwei Einheiten Peltasten bzw. Thureophoroi vor mir. Die Thureophoroi waren eine Weiterentwicklung der Peltasten. Ich werde im Verlauf meines Projekts auch auf die Entwicklung der Peltasten in unterschiedliche Einheitentypen eingehen, da man streng genommen sagen könnte, dass meine Armee zum Schluss nur aus Peltasten bestehen wird. Wenn man sich aber die Spielgröße von SAGA ansieht, macht das ja auch durchaus Sinn. Dabei fällt mir gerade ein, dass die Schlacht von Asculum sich super für ein SAGA-Szenario eignen würde :idee:

 

Die Römer führten Anti-Elefanten-Wagen in die Schlacht, doch Phyrros war sich dieser Bedrohung durchaus bewusst. Er entsendete deswegen seine Peltasten, um die Streitwagen zu vernichten bevor diese in Reichweite der Elefanten kommen konnten. Diesen Ausschnitt der Schlacht könnte man super in eine SAGA-Szenario umwandeln und so eine historische Schlacht nachspielen, ohne sich Gedanken über unpassende Miniaturenanzahlen oder Regeln machen zu müssen. Ich werde bei Gelegenheit mal etwas dazu ausarbeiten... :schreiben: 

 

Heute ist die erste Einheit für meine tarentiniche Truppe fertig geworden. Diese zwölf Schleuderer wollen sich Römern und Karthagern in den Weg stellen und ihnen ordentlich den Tag vermiesen:

 

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Im Übrigen habe ich heute gelesen, dass nach Nicholas Sekunda, der für Osprey schreibt und soweit ich weiß aktuell in Danzig lehrt, sagt, dass wenn man die Taktiken der Diadochenreiche vergleicht, Phyrros wahrscheinlich jedem Elefanten ca. 25 Schleuderer und 150 Bogenschützen als Begleitung zuteilte. Wer also Age of Hannibal mit den Griechen spielen möchte, kann schon mal zwei Einheiten Schleuderer einplanen, falls er historisch aufstellen möchte ;)

 

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Joa, Griechen mache ich auch, aber Phyrros lass ich aus. Plänkelnde Pikeniere lösen bei mir immer Kopfschmerzen aus. ? 

 

Dass mit den Thureophoroi war mir sogar bekannt. Nur ist das so ein umständliches Wort. Kann ich nicht:

 

 

 

 

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vor 16 Stunden schrieb Sir Leon:

Plänkelnde Pikeniere lösen bei mir immer Kopfschmerzen aus.

 

Nicht nur bei dir :ok:

 

Sehr schönes Video, ich schaue immer wieder gerne auf deinem Kanal vorbei. Ich mag vor allem die mit Musik unterlegten Spieltischvideos :)

 

 

Ich habe auch weiter gemalt und die nächste Einheit begonnen. Acht Thorakitai stehen aktuell auf meinem Maltisch, welche ich in SAGA als Krieger verwenden werde. Thorakitai sind eine weitere Variante der Thureophoroi, sind jedoch schwerer gepanzert. Wie bereits erwähnt, werde ich auf die Unterschiede noch genauer eingehen, aber man kann sich prinzipiell grob in aufsteigender Reihenfolge die Rüstungsstufen merken:

 

Peltasten => Thureophoroi => Thorakitai

 

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Jetzt wollen wir aber erstmal der Frage nachgehen, wie es denn mit Tarent nach der Gründung der Stadt weiterging.  Wir machen einen Sprung von der Gründung der Stadt ins ausgehende 5. Jahrhundert v.Chr.; also ca. 400-200 Jahre sind vergangen.

 

Tarent ist gewachsen und neben Syrakus zu einem der wichtigsten Häfen westlich des griechischen Festlandes geworden. Zu verdanken hat Tarent dies seiner ausgezeichneten Lage. Um zu verstehen, warum Syrakus und Tarent so wichtige Häfen geworden waren, müssen wir uns die Bedingungen der Seefahrt zu dieser Zeit vor Augen führen.

 

Die Schiffe (eher Boote) der meisten Völker dieser Epoche waren kaum bis nur sehr eingeschränkt längere Zeit hochseetauglich. Die Seefahrt beschränkte sich zum Großteil auf die Küstenseefahrt und größere Distanzen abseits der Küste wurden versucht so schnell wie möglich zu überwinden und im Idealfall sichtete man noch am gleichen Tag wieder Land. Die Seefahrt dieser Zeit entspricht also eher einem Insel- und Hafenhopping. Sollte kein Hafen vor Anbruch der Dunkelheit  in der Nähe sein, wurden die Schiffe an einen Strand gezogen und die Fahrt am nächsten morgen wieder aufgenommen. Es konnte zwar durchaus vorkommen das ein Schiff sich längere Zeit auf See befand, dies war jedoch eher die Ausnahme, denn schließlich mussten sich auch die Rudermannschaften ausruhen und nächtliche Fahrten wurden gemieden.

 

Kriegsschiffe besaßen nur wenig Platz für Vorräte, wodurch die Operationsmöglichkeiten eingeschränkt waren und eine längere Versorgung der Männer auf See nicht möglich war. Sie mussten also wesentlich häufiger an Land gehen als andere Schiffe. Da Kriegsschiffe sehr teuer waren, mied man es zudem, sie unnötigen Risiken auszusetzen. Somit war die Seefahrt und insbesondere die Kriegsseefahrt von logistischen und infrastrukturellen Fragen geprägt und limitiert. Wenn wir dieser kurzen Erläuterung folgen, können wir schnell erkennen, warum Tarent und Syrakus zu bedeutenden Häfen wurden.

 

Möchte jemand zu dieser Zeit nach Sizilien, an die südliche und westliche italienische Küste oder das westliche Mittelmeer im allgemeinen, hat er nicht viele Routen zur Auswahl.  Entweder er segelt in den Norden, der westlichen griechischen Küsten entlang nach Epirus und Illyrien und versucht von dort das offene Meer zur östlichen Küste Italiens so schnell wie möglich zu überwinden oder er folgt der afrikanischen Küste bis er von dort eine Überfahrt nach Sizilien wagen kann. Entscheidet man sich für die kürzere Route von Epirus aus, führt kein Weg an Tarent vorbei. Die Bedeutung von Syrakus werde ich in meinem Syrakus-Projekt näher erläutern.

 

Wir sollten jedoch nicht vergessen, dass Italien zu diesem Zeitpunkt noch von vielen anderen Völkern bewohnt wird und nicht alle darüber erfreut sind fremde Schiffe an ihrer Küste anlanden zu sehen und die Versorgung der eigenen Männer in fremden Gefilden konnte sich als schwierig und Zeit raubend erweisen. Ein Hafen wie Tarent war also Gold wert.

 

Sollte man sich für die südliche Route entscheiden trifft man auf das Perserreich und schließlich auf Karthago...

 

Tarent war also im 5. Jahrhundert v.Chr. von einer kleinen Ansiedlung zu einer souveränen Polis angewachsen mit exzellenter Lage  und Zugang zu vielen Waren. Dennoch war Süditalien immer noch die Heimat weiterer Völker, sodass Tarent sich nach wie vor regelmäßig in Konflikten befand, vor allem dann, wenn Tarent oder ein andere Volk sein Territorium zu vergrößern suchte.  Der Herrschaftsbereich Tarents blieb vorläufig auf die Küste beschränkt. Nach Herodot regierte um 492 v. Chr. der Basileus Aristophilides in Tarent, doch wir sollten nicht vergessen, dass Tarent eine Apoikia Spartas war, weshalb eine Doppelkönigtum nicht unwahrscheinlich sein könnte.  Doch als der peloponnesische Krieg ausbrach war Tarent schon länger kein Königtum mehr sondern eine Demokratie, wobei ich an dieser Stelle nochmal anmerken möchte, dass Demokratie damals einem anderem Verständnis folgte als Heute und nicht jede Demokratie zwangsläufig das war, was ihr Name suggerierte.

 

Trotz der neuen Staatsform waren die Beziehungen zwischen Tarent und Sparta nach wie vor vorhanden. Schließlich brach der peloponnesische Krieg aus und Tarent positionierte sich auf die Seite Spartas. Athen versuchte mehrmals den Getreidenachschub aus Sizilien zu unterbinden um seine Seemacht gegen den peloponnesischen Bund zu nutzen, was schließlich u.a. in der Sizilien-Expedition Athens mündete. Sowohl der peloponnesische Krieg als auch die Sizilienexpedition können ganze Bücher füllen, weshalb ich euch einfach die passenden Wikipedia Artikel verlinke, falls ihr euch einen groben Überblick verschaffen wollt. An dieser Stelle gehe ich jedoch nur auf Tarent ein.

 

Sizilienexpedition: https://de.wikipedia.org/wiki/Sizilienexpedition

Peloponnesicher Krieg: https://de.wikipedia.org/wiki/Peloponnesischer_Krieg

 

Athen entsandt also eine Flotte sowie Landstreitkräfte während des peloponnesischen Kriegs nach Sizilien und entschied sich dabei für die See-Route über Süditalien. Wie bereits erwähnt, mussten die Athener dabei zwangläufig an Tarent vorbei. Sowohl Tarent also auch andere süditalienische Poleis griffen die Athener zwar nicht direkt an, jedoch verweigerten sie ihnen das Anlegen an ihre Häfen oder Küsten, was aus den oben beschriebenen Gründen genauso schlimm sein konnte wie eine direkte Konfrontation. Abgeschnitten von Nachschub und ohne Anlegeplatz drohte diese Taktik die athenische Flotte zu zermürben. Dennoch gelang den Athenern die Landung auf Sizilien, welche soviele Ressourcen binden und Leben kosten sollte, dass die Sizilienexpedition oft als Anfang vom Ende des peloponnesischen Kriegs angesehen wird. Nachdem das Expeditionsheer gänzlich geschlagen wurde, entsandt Tarent Schiffe nach Sparta und begann nun aktiver am Kriegsgeschehen teilzunehmen, war Tarent zuvor doch eher ein passiver Unterstützer.  Athen hatte jedoch längst begonnen die Feindschaften innerhalb Italiens zu schüren, sodass  Tarent sich weiterhin in Konflikt mit den Messapiern  befand, was Truppen band. Schließlich endete der peloponnesische Krieg und Tarent sollte  in den folgenden Jahrzehnten zur Höhe seiner Macht aufsteigen und sich gegen seine Nachbarn durchsetzen. Dies führe ich aber im nächsten Beitrag näher aus...

 

Wie immer soll dies nur als grober Überblick dienen und ist nicht im Ansatz vollständig. Gerade das 5. Jahrhundert n.Chr. beinhaltet soviele Ereignisse, dass man über jedes ein Buch schreiben könnte, geschweige denn über den peloponnesischen Krieg. In erster Linie ging es mir bei diesem Überblick darum, die Bedeutung Tarents als Hafen zu unterstreichen. Die meisten meiner Informationen habe ich in diesem Fall von Herodot,  Thukydides und verschiedenen Artikeln zu diesem Thema. Aktuell bin ich in der Gründungsgeschichte und im tarentinischen Krieg tiefer in der Materie drinne als bei Tarent im 5. Jahrhundert, doch diese Lücke beabsichtige ich schon bald zu schließen.

 

Zum Schluss habe ich noch eine Karte verlinkt, auf welcher ihr die Kolonien der Griechen nochmal sehen könnt:

https://de.maps-greece.com/img/1200/die-griechischen-kolonien,-karte.jpg

 

 

 

bearbeitet von Vespasian99
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Danke für das Feedback zum Kanal. Ich habe evtl. sogar noch Material für einen Spieltisch-Clip, aber viel ist in letzter Zeit natürlich nicht dazu gekommen. Ist ja Seuche... :krank:

 

Sehr spannend, deine Ausführungen und mMn macht das ein Projekt genauso aus, wie bemalte Figuren oder Spielberichte. Wird leider oft unterschätzt. 

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Am 16.4.2021 um 07:01 schrieb Sir Leon:

Sehr spannend, deine Ausführungen und mMn macht das ein Projekt genauso aus, wie bemalte Figuren oder Spielberichte. Wird leider oft unterschätzt. 

 

Vielen Dank :)

 

Nachdem ich am Wochenende nicht malen konnte, habe ich gestern die Zeit genutzt um die acht Thorakitai abzuschließen. Diese werde ich in SAGA  als Krieger einsetzen, wobei sie auch alternativ in die Rolle der Veteranen schlüpfen können.

 

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Eigentlich müssten die Miniaturen die Schilde an der Ausbuchtung in den Händen halten. Leider ist dies jedoch aufgrund der Posen der Victrix-Modelle nicht möglich, weshalb ich die Schilde wie oben gezeigt anbringen musste. Die Thureos-Schilde sind nicht im Victrix-Söldnerhopliten Bausatz enthalten sondern können entweder einzeln erworben werden oder sind in den Sets der Karthager oder Römer enthalten.

 

Prinzipiell ist es durchaus eine Überlegung wert, sich eine Box Römer und Karthager zu holen, falls man die Griechen in Age of Hannibal spielen möchte. Wie bereits @Sir Leon in seinen ACW Projekten ausführte, waren Beutestücke in allen Zeiten an allen Orten anzutreffen. Natürlich gab es immer Vorschriften, aber diese betreffen in der Regel eher frische Einheiten. Zum Beispiel waren in den Perserkriegen die persischen Bögen oder Rüstungen durchaus bei den Griechen beliebt und begehrte Beutestücke. Auch hier könnte man sich überlegen, ob man als Spieler der Griechen sich eine Box Perser holt um die Teile zu mischen. Man sollte sich durchaus nicht nur die Frage stellen, was man darstellen möchte, sondern auch zu welchem Zeitpunkt.

 

Miniaturen, welche die Armee von Phyrros nach seinem Sizilienfeldzug darstellen sollen, könnte man durchaus um Bausatzteile der Karthager erweitern. Eine Armee von Phyrros, die jedoch gerade erst in Italien gelandet ist, sollte eher weniger karthagische Teile aufweisen. Dies gilt natürlich auch für römische Teile, andere Armeen oder Farben. Da die Karthager vor allem für ihre Stoffe in Purpur bekannt sind, wäre es durchaus im Bereich des möglichen, eine Veteraneneinheit einige Purpur-Elemente zukommen zu lassen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass eure Truppen den Wert der Stoffe kannten und diese verkauften um das eigene Vermögen aufzustocken oder neue Rüstungsteile zu erwerben... vielleicht haben sie aber auch das Geld für billigen Wein und gewisse Damen ausgegeben...

 

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Bei mir sind jedoch nicht nur die Thorakitai fertig geworden, sondern auch ein Paket angekommen. Zum einen besitze ich nun Samniten, welche meine Griechen im Kampf gegen Rom unterstützen werden, zum anderen das Clash of Empires Regelwerk und die Erweiterung The Rise and Fall of Persia. Ich habe mir die Bücher geholt, weil sie ziemlich nahe an WAB sein sollen. Die Spielgröße von Clash of Empires erlaubt es, auch kleinere historische Armeen schon in Rank and File Schlachten auf den Tisch zu bringen. Ich hoffe es kann eine schöne Brücke zwischen Skirmish und Massenschlacht bilden. Clash of Empires werde ich aber nicht für mein Tarent oder Phyrros Projekt nutzen, sondern für den ionischen Aufstand zu Beginn der Perserkriege. Doch Clash of Empires kommt erst an die Reihe, wenn ich mit meinen SAGA-Armeen durch bin.

 

 

 

bearbeitet von Vespasian99
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Interessant. Ich hatte den Eindruck, dass sich Clash of Empire nicht hat durchsetzen können und im Grunde kaum gespielt wird. Allerdings habe ich den Eindruck auch bei Longstreet und Deus Vult, die ich ja beide favorisiere. Für Antike Schlachten habe ich tatsächlich noch keine Wahl getroffen. Vorhanden sind DBA, Hail Caesar, WAB und... dann hört es im Grunde auch schon wieder auf. Wie gesagt, die Epoche hat mich in der Konsequenz einfach noch nicht erreicht, aber ich bin dran und habe heute 8 Schleuderer beinahe fertig gestellt. Bases fehlen noch. 

Ich hatte noch über Swordpoint nachgedacht, was ja so ein bisschen gerade getrendet wird, wie man neuerdings sagt. Würde ja auch ggf. Deus Vult gut ergänzen - oder ablösen, was wiederum doof wäre. 

War and Conquest war ja damals auch so ein WAB-Nachfolger. Kennst du den? 

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vor 1 Stunde schrieb Sir Leon:

Ich hatte den Eindruck, dass sich Clash of Empire nicht hat durchsetzen können und im Grunde kaum gespielt wird.

 

Das ist auch mein Eindruck, auf der anderen Seite trifft dies ja irgendwie auf fast alle historischen Rank and File Tabletops abseits der Warlord Games und DBA Familie zu :frown: In Deutschland habe ich bisher nicht mitbekommen, dass Clash of Empires aktiv gespielt wird. Ich habe mich jedoch bewusst für Clash of Empires entschieden, da es im historischen Tabletop meistens sowiso eine Absprache mit den eigenen Mitspielern oder dem Club benötigt um ein System aktiv zu spielen und je nach Basierung der Modelle jederzeit ein anderes Regelwerk bedient werden kann. Wenn man eine Rank and File Armee hat, kann man fast alle Systeme damit abdecken.  :D

 

Mit Clash of Empires möchte ich die Schlachten aus den Arimnestos-Büchern von Christian Cameron nachspielen (Im übrigen schreibt Christian Cameron aktuell an einen Rangers of Shadow Deep Roman und ist selbst Wargamer). Für solche Projekte eignen sich Regeln im WHFB oder WAB Stil besonders gut, da dort die Protagonisten gut abgebildet werden können und es gleichzeitig auf die Armee als ganzes ankommt. Ein Charackter wie Arimnestos oder Miltiades mögen zwar in den Büchern wichtige Charaktere sein, doch auf dem Schlachtfeld können sie dennoch nicht alleine bestehen.

 

Wenn ich das Regelwerk durchgelesen habe, kann ich bei Interesse gerne ein kurzes Review aus meiner Sicht verfassen :buch:

 

vor 1 Stunde schrieb Sir Leon:

Ich hatte noch über Swordpoint nachgedacht

 

Die Römer die ich nun für SAGA benutze waren ursprünglich für Swordpoint gedacht :rolleyes: Ich habe mir fest vorgenommen auch Swordpoint bei Gelegenheit in meine Sammlung aufzunehmen. Wenn ich von dem ausgehe, was ich bisher von Swordpoint gesehen habe, dürfte es kein Problem sein von Clash of Empires jederzeit auf Swordpoint zu wechseln.

 

vor 2 Stunden schrieb Sir Leon:

Vorhanden sind DBA, Hail Caesar, WAB und...

 

Ich habe mir DBA schon oft im Forum oder woanders im Internet angesehen und muss sagen, dass der Funke einfach nicht überspringen will. Vielleicht muss ich DBA einfach mal mit eigenen Augen gesehen haben. Ich persönlich würde aber Mortem et Gloriam DBA vorziehen. Hail Caesar wirkt für mich immer wie ein Regelwerk, dass eigentlich für kleinere Maßstäbe gedacht ist, ich habe allerdings Hail Caesar auch noch nicht gespielt. Wenn ich an eurer Stelle wäre, dann würde ich es mit Swordpoint probieren und notfalls zu Hail Caesar oder WAB wechseln.

 

vor 2 Stunden schrieb Sir Leon:

War and Conquest war ja damals auch so ein WAB-Nachfolger. Kennst du den? 

 

Ich habe schon von War and Conquest gehört, es aber nie gespielt oder gesehen. Ich hatte mich für Clash of Empires entschieden, weil ich gelesen habe, dass es näher an den Regeln von WAB sein soll als War and Conquest.

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vor 12 Stunden schrieb Vespasian99:

 

Das ist auch mein Eindruck, auf der anderen Seite trifft dies ja irgendwie auf fast alle historischen Rank and File Tabletops abseits der Warlord Games und DBA Familie zu :frown: In Deutschland habe ich bisher nicht mitbekommen, dass Clash of Empires aktiv gespielt wird. Ich habe mich jedoch bewusst für Clash of Empires entschieden, da es im historischen Tabletop meistens sowiso eine Absprache mit den eigenen Mitspielern oder dem Club benötigt um ein System aktiv zu spielen und je nach Basierung der Modelle jederzeit ein anderes Regelwerk bedient werden kann. Wenn man eine Rank and File Armee hat, kann man fast alle Systeme damit abdecken.  :D

 

Das hatte mich damals dazu gebracht, die Worringer einzelbasiert zu gestalten. Maximale Flexibilität. Nur halt auch eher spaßbefreit bei der Umsetzung. Aber prinzipiell steht bei mir selten das Regelwerk vor der Sammlung. Oft wissen wir erst nach ein paar Tests, welches "unser" System wird und da man nur mit bemalten Modellen spielt... 

Zitat

 

Mit Clash of Empires möchte ich die Schlachten aus den Arimnestos-Büchern von Christian Cameron nachspielen (Im übrigen schreibt Christian Cameron aktuell an einen Rangers of Shadow Deep Roman und ist selbst Wargamer). Für solche Projekte eignen sich Regeln im WHFB oder WAB Stil besonders gut, da dort die Protagonisten gut abgebildet werden können und es gleichzeitig auf die Armee als ganzes ankommt. Ein Charackter wie Arimnestos oder Miltiades mögen zwar in den Büchern wichtige Charaktere sein, doch auf dem Schlachtfeld können sie dennoch nicht alleine bestehen.

 

Okay, den kenn ich nicht, aber ein Ranger-Roman wäre schon cool. 

 

Zitat

Wenn ich das Regelwerk durchgelesen habe, kann ich bei Interesse gerne ein kurzes Review aus meiner Sicht verfassen :buch:

 

Ich bitte darum. ? 

 

 

Zitat

Die Römer die ich nun für SAGA benutze waren ursprünglich für Swordpoint gedacht :rolleyes: Ich habe mir fest vorgenommen auch Swordpoint bei Gelegenheit in meine Sammlung aufzunehmen. Wenn ich von dem ausgehe, was ich bisher von Swordpoint gesehen habe, dürfte es kein Problem sein von Clash of Empires jederzeit auf Swordpoint zu wechseln.

 

Das gilt auch für Deus Vult. Da sind die Einheiten zwar was strenger limitiert, was ihre Größe angeht (Reiter 6, 8 oder 12, Infanterie 12, 18, 24, 36 oder 48), aber es sind meist Größen, die man eh verwendet. 

Swordpoint hatte glaube ich eine Abweichung bei der Basierung von Plänklern, aber sicher nichts, was man mit nem passenden Regimentsbase nicht gelöst bekommt. 

 

Zitat

Ich habe mir DBA schon oft im Forum oder woanders im Internet angesehen und muss sagen, dass der Funke einfach nicht überspringen will. Vielleicht muss ich DBA einfach mal mit eigenen Augen gesehen haben. Ich persönlich würde aber Mortem et Gloriam DBA vorziehen. Hail Caesar wirkt für mich immer wie ein Regelwerk, dass eigentlich für kleinere Maßstäbe gedacht ist, ich habe allerdings Hail Caesar auch noch nicht gespielt. Wenn ich an eurer Stelle wäre, dann würde ich es mit Swordpoint probieren und notfalls zu Hail Caesar oder WAB wechseln.

 

Also, DBA war bei mir so ein Einstiegsding. Die Armee kostet 25 Euro und das Spielfeld passte mit 60*60 cm auch in meine Studentenbude. ? 

 

Zitat

Ich habe schon von War and Conquest gehört, es aber nie gespielt oder gesehen. Ich hatte mich für Clash of Empires entschieden, weil ich gelesen habe, dass es näher an den Regeln von WAB sein soll als War and Conquest.

 

Interessant. Das war für mich eher ein Ausschlusskriterium, denn dann könnte ich ja gleich WAB weiter spielen, was wir dann auch eine Zeit lang gemacht haben. 

 

Ich hab noch eine Frage zu den Thorakitai. Trugen die nicht eigentlich Ringpanzer? Wären da Körper von Legionäre ggf eine gute Wahl? ? 

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vor 3 Stunden schrieb Sir Leon:

Ich hab noch eine Frage zu den Thorakitai. Trugen die nicht eigentlich Ringpanzer? Wären da Körper von Legionäre ggf eine gute Wahl? ?

 

Das ist richtig. Die Thorakitai unterschieden sich von den Thureophoroi u.a. in der schweren Rüstung. Die Thorakitai wurden von den Römern auch als "Kopie" ihrer Einheiten bezeichnet, wobei diese weniger eine Kopie der römischen Principes oder Triarii darstellten, als viel mehr eine militärische Entwicklung, die sich in vielen Armeen verbreitete. Die Thorakitai werden dennoch manchmal auch als griechische Legionäre bezeichnet. Die folgenden Bilder zeigen gut, warum man zu dieser Bezeichnung neigen kann:

 

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Die Entwicklung zu den Thorakitai begann schon vor den Kontakt zu den Römern, jedoch dürfte der Phyrroskrieg dazu geführt haben, dass die Thorakitai sich auch in andere hellenistische Heere verbreiteten und Einflüsse der Römer in der Ausrüstung erkennbar wurden. Die Thorakitai ersetzten aber nie die Phalangiten.

 

Da der tarentinische Krieg bzw. Phyrroskrieg in einer Zeit stattgefunden hat, in welcher sich diese Entwicklung abspielte, kann man für seine Miniaturensammlung auch Modelle mit Linothorax verwenden, die Tendenz geht aber eher in Richtung des Ringpanzers. Die Körper der Legionäre sind also die beste Wahl um Thorakitai darzustellen, wobei eine Mischung aus Linothorax und Ringpanzer ideal wäre. Je weiter wir uns zeitlich vom Phyrroskrieg weg bewegen, desto mehr Ringpanzer würde ich bei den Modellen mit einbauen. Lamellenpanzer wurden aber auch genutzt.

 

 

 

bearbeitet von Vespasian99
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Interessanter Punkt. Die Römer trugen ja wahrscheinlich in der früheren republikanischen Zeit Linothorax, waren ja zunächst stark griechisch beeinflusst. Ich hätte jetzt aus dem Bauch heraus aber den Ursprung des griechischen Ringpanzers den Galatern zugeschrieben. 

So oder so aber gut zu wissen, dann schnorre ich mir mal ein paar Römer zusammen. :)

 

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