Testamentarische Unklarheiten

[Sir Wulf]

vor 22 Stunden schrieb Sir Leon:

Okay, doof... 

Ich wollte ja nur zwei Vasallen für den Grafen von der Mark haben, jetzt habe ich 29 weitere Familienwappen, die im Kontext der Schlacht von Worringen und meiner Sammlung stehen.

Ach so ein Pech aber auch!
Historisches Tabletop = Liebe

[Sir Leon]

Das hat wieder das Potenzial zur Eskalation...

 

Aber erst einmal die 6 Modelle. Ich komme wegen Dauerregen nur nicht zum Grundieren... 

[Dragon_King]

vor 9 Minuten schrieb Sir Leon:

Ich komme wegen Dauerregen nur nicht zum Grundieren... 

Kenn ich, gerade auch in den kalten Monaten.

Ich gehe hierzu in unsere grosse Garage.

 

 

Sehr cooles Zeug was hier gezeigt wird! 

 

[Sir Leon]

Danke. Leider haben wir keine Garage. Werde also stur Zeug basteln und sobald es geht, einfach einen großen Schwung grundieren... 

[Sir Leon]

So, heute ging es. Hab nen ganzen Schwung Miniaturen grundiert. 

 

Die würden alle in verschiedenen Farben grundiert. Der nächste Lockdown kommt bestimmt... Ich hoffe aber, dass ich dann trotzdem arbeiten darf. Nur fällt dann ja der private Kontakt wieder weg und wir malen alle bei Discord, anstatt zu spielen. Und wer weiß, ob das Wetter vorher nochmal grundiergut wird. 

 

[Montka]

Auch wenn es nicht die Belagerung von Neuss ist, aber auch hier sind Ritterrüstungen und bunte Flaggen immer gut.

[Sir Leon]

Ja, klar, aber keine Sorge, mit den Neusser Krieg geht es auch noch weiter. Muss den ganzen Kram nur mal wieder zusammensuchen.

 

So, das Eis ist gebrochen, gestern habe ich trotz privater Feierlichkeiten immerhin noch das Metall an den Miniaturen angefangen. 

Jedenfalls wurde unserem kleinen Kerl noch kurz vor Toreschluss getauft, die letzte in dieser Kirche immerhin. Wir hatten den Spaß schon einmal corona bedingt verschoben, einen Paten konnten wir immer noch nicht ins Land holen, aber jetzt ist es immerhin geschafft. 

 

 

Aber zur Sache, die recht unspektakulär bleibt. Bei den beiden Märkischen Reitern (Vorne) muss ich mich auch langsam für ein Farbschema entscheiden und es soll möglichst nicht so nah am Märkischen heran kommen. 

Von Galen ist damit zwar raus, aber ich hab noch genug andere Kandidaten. 

 

 

Außerdem musste abends noch dem großen Meister Sean Connery gehuldigt werden.

 

 

[NogegoN]

They pull a knife, you pull a gun. He sends one of yours to the hospital, you send one of his to the morgue.

 

...

 

Aber ich verstehe nicht, warum der Täufling eine Kamera hält. Wird die nicht naß dabei oder nehmt ihr Taufpulver...?  

 

An Gottes Segen ist alles gelegen. Viel Glück auf den Lebensweg!

Gruß NogegoN

[Sir Leon]

Äh... Ja. Grammatik und so... Die Kamera bei der Taufe ist für Insta-live, ich muss mein spannendes Leben doch möglichst vielen Fremden zugänglich machen.

Nee, natürlich wurde der kleine Sonnenschein in der Bildmitte getauft. 

Danke für die Glückwünsche.

 

[Sir Wulf]

Herzlichen Glückwunsch und alles Gute!

[Sir Leon]

Danke, danke.

 

So, da ich ja meine anderen Projekte auch immer mal mit historischen Versatzstücken strecke und ich das hier irgendwie noch nicht getan habe, wird es langsam mal Zeit. Beginnen wir mal mit dem Chef meiner Truppe.

 

Graf Adolf V. von Berg

Adolf V. von Berg, geboren wahrscheinlich vor 1250, gestorben am 28. oder 29. September 1296 war Graf von Berg von 1259 bis zu seinem Tode. Als sein Vater, Adolf IV., 1259 starb, war Adolf V. noch minderjährig, weshalb seine Mutter bis 1262 die Regierungsgeschäfte führte. Direkt zu Beginn seiner Regierungszeit hatte er eine Fehde gegen zwei Vasallen des Kölner Erzbischofs auszufechten, 1273 verlor er die Pfandrechte von Gummersbach an den Grafen von der Mark und nach dem Tode des Kölner Erzbischofs Engelbert II. gelang es ihm nicht, seinen Bruder Konrad als Bischof durchzusetzen. Den erzbischöflichen Stuhl errang Siegfried von Westerburg.

Trotz dieser Rückschläge konnte Adolf V. aber auch wichtige Erfolge für seine Grafschaft verbuchen. König Rudolf von Habsburg besuchte Adolf zweimal auf seinem Schloss in Bensberg (heute das sog. Alte Schloss; es beherbergt Teile der Stadtverwaltung) und gestattete ihm eine Münzstätte in Wiüüerfürth zu errichten. 1276 erhob Adolf V. Ratingen zur Stadt, 1288 Düsseldorf.

Er erbte das Herzogtum Limburg, mit Unterstützung des Erzbischofs von Köln wurde es aber von Rainald I. von Geldern verwüstet und besetzt. Adolf V. verkaufte sein Erbrecht daraufhin an Herzog Johann I. von Brabant. Für Rainald I. war dieser ein zu starker Gegner und er verkaufte seine - deutlich dünneren - Ansprüche an den mächtigen Grafen von luxemburg. Die Ereignisse führten schließlich zur Schlacht von Worringen, mit der Adolf V. den Zeniet seiner Macht erreichte. Er setzte nach dem Sieg der Brabanter und Zerstörung der Burg Worringen den Erzbischof in 13-monatige Gefangenschaft und baute die Macht der Grafschaft weiter aus. Für seine Freilassung und die Verwüstungen in der Grafschaft Berg musste der Erzbischof 3 Tonnen Silber entrichten und an die Sieger von Worringen große Teile des kurkölner Landes abtreten. Hervorzuheben ist hier das Haus Mark, das am meisten davon profitierte.

1296 geriet Graf Adolf V. in einen Hinterhalt und wurde von Vasallen des Erbischofs gefangengenommen. Er starb in Gefangenschaft. Da er kinderlos blieb, ließ sich sein Bruder Wilhelm aus dem Stand des Geistlichen vom Papst lossagen und wurde der nächste Graf von Berg. Seine Regierungszeit bis 1308 war dominiert von seinem Rachebestreben gegen Siegfried von Westerburg. Doch der Erzbischof verstarb bereits im April 1297 und musste in Bonn beigesetzt werden, da die Kölner Bürger eine Bestattung im Dom zu Köln verwehrten.

Graf Adolf V. prägte über seinen Tod hinaus die starke "Worringer Koalition", die durch ihren Widerstand gegen den kurkölner Bischofsstuhl letztlich auch die Königsherrschaft Adolfs von Nassau ruinierte.

[Delln]

Passt zwar zeitlich nicht ganz, aber letzte Woche war ich auf Schloss Hückeswagen und habe diese Karte der Grafschaft Berg abfotografieren können... 

 

 

Vor allem die Schreibweise der Orte fand ich interessant. 

bearbeitet 2. November 2020 von Delln

[Sir Leon]

Oh, Hückeswagen war der Sitz von Adolfs Mutter, von wo aus sie regierte, bis der Sohn volljährig war. Man sieht auf der Karte sehr schön einen der großen Vorteile der Bergischen. Ein durchgehendes Territorium. Das war ja das große Problem des Erzbischofs, dass sein Land so wild verteilt und daher sehr leicht angreifbar war. 

 

Ein bisschen gemalt habe ich auch noch. Grundfarben für die Hautpartien und die Pferde, ein bisschen an den Armbrustschützen. 

 

Ich habe jetzt auch entschieden, welche Vasallen von Eberhard ihn begleiten werden. Aldenbockum und Recke. Die sind auch deutlich anders, was ihre Farben angeht. 

 

 

[Sir Leon]

Es wird... Die Herren im Märkischen Gefolge sind schon erkennbar. Die Waldecker werden ab hier separat bemalt, weil die kaum noch gemeinsame Farben mit den Märkischen haben. 

 

[Sir Leon]

Und mit Tusche:

 

[Sir Leon]

 

Drei Kämpfer aus dem Gefolge des Herrn zu Nesselrode. Die Familie Nesselrode trat im 14. Jahrhundert im Gefolge der Grafen von Geldern und von Berg auf. Sie stammte ursprünglich aus der Gegend um Leichlingen und wird erstmals 1303 erwähnt. Sie gilt als Teil des bergischen Uradels. Ihre Anwesenheit bei Worringen ist Spekulation. 

[Sir Leon]

Die beiden sind auch fast fertig. 

 

[Chaoself]

Gibt es neues zu berichten von der Fehde?

[Sir Leon]

Nichts spruchreifes aktuell. Im Moment bin ich wieder verstärkt unter Untoten unterwegs.

 

[Chaoself]

Sag mal bitte, Du hast doch die alten bretonnischen Bogenschützen verwendet. Wo passen die deiner Meinung nach generell im historischen Bereich?

[Sir Leon]

Kommt auf deine Toleranz an.

So wie sie sind, eigentlich für nichts.

Also, die Helme sind nicht so passend, ich habe ein paar auch ausgetauscht, hatte dann aber keine Lust mehr, also sind sie so geblieben. Wäre aber wohl der erste Punkt. Grundsätzlich tragen die Jungs ja eine Schecke, also ein Kleidungsstück, was im 14. Jahrhundert aufkommt. Ich habe mich da mit 1288 also schon recht weit aus dem Fenster gelehnt. Die Jacken müssten da noch eher knielang gewesen sein, aber ich komme damit insofern klar, als dass meine Ritter auch noch ins frühe 14. Jahrhundert passen. Optimal sind die alten Bretonen wohl für 1340-1400, in Osteuropa vielleicht auch noch länger. Ab dem 15. Jahrhundert wurde die Jacke mWn noch kürzer. Außerdem nahm die Rüstung bei den Bogenschützen mWn tendenziell eher zu als ab und daher wären sie für spätere Zeiten wohl etwas arg leichtfüßig unterwegs...

[Chaoself]

Danke, genau so eine Antwort habe ich mir erhofft.

[Sir Leon]

Das freut mich, aber wieso?

 

[Chaoself]

vor 15 Minuten schrieb Sir Leon:

Das freut mich, aber wieso?

 

 

Naja.

 

Also erst einmal weil deine Expertise was Rüstungen wesentlich besser ist als mein rudimentäres Ospreywissen.

 

Dazu kommt, dass ich mir halt ein wenig Erläuterungen erhofft habe und nicht nur von 12××- 14×× in Land A und Region B.

 

Daher freue ich mich über deine ausführliche Erklärung.

[Sir Leon]

Eigentlich kenne ich mich im Mittelalter gar nicht so gut aus, aber vielen Dank für die Blumen.

Werde da aber nochmal im Detail nachschauen. Jetzt will ich es ganz genau wissen.